Vollständige Version anzeigen : kein Trapping bei Freefights
tag!
Ich wollte mal fragen, woran es liegt, dass man in Freefights nie Trapping sieht, aber da es ja in manchen Stilen für die SV trainiert wird; ich denke, dass Freefight m.E. auf die Realität übertragen werden kann!
Ist der Übergang vom Standup zum Boden zu schnell?
Wird Trapping einfach nicht trainiert und ist deswegen nicht zu sehen? Wenn ja, wieso wird Trapping dann nicht trainiert?
...
greets
jkdberlin
13-06-2004, 06:21
Das kommt darauf an, was du unter Trapping verstehst. Wenn du mit Trapping das zeitlich-begrenzte Festlegen eines Teil des Körpers des Gegners mit dem Ziel ihn zu schlagen meinst, dann kommt das sehr wohl vor.
Wenn du unter Trapping aber Pak Sao - Lap Sao o.s.ä. verstehst, dann kommt das selten bis nie vor, da dafür das "Setting", die Ausgangsstruktur, fehlt. Trapping klappt z.B. hervorragend aus einer Streitsituation mit leichtem Geschubse heraus, nicht aber aus einer Ringsituation.
Grüsse
Das kommt darauf an, was du unter Trapping verstehst. Wenn du mit Trapping das zeitlich-begrenzte Festlegen eines Teil des Körpers des Gegners mit dem Ziel ihn zu schlagen meinst, dann kommt das sehr wohl vor.
Wenn du unter Trapping aber Pak Sao - Lap Sao o.s.ä. verstehst, dann kommt das selten bis nie vor, da dafür das "Setting", die Ausgangsstruktur, fehlt. Trapping klappt z.B. hervorragend aus einer Streitsituation mit leichtem Geschubse heraus, nicht aber aus einer Ringsituation.
Grüsse
Äh, was ist denn Pak und Lap Sao anderes, als das zeitlich begrenzte Festlegen eines Körperteils, mit dem Ziel zu schlagen??
Und warum sollte es nicht in einer Ringsituation klappen?
jkdberlin
13-06-2004, 08:48
Falsch verstanden. Oder schlecht formuliert.
Das zeitlich begrenzte Festlegen ist die grosse Menge, Pak Sao + Lap Sao (z.B.) ist ein Teil davon.
Zur zweiten Frage eine Gegenfrage: wie oft hast du es schon in einer Ringsituation funktionieren sehen?
Es klappt dort nur selten (mit etwas Glück kann man einen Pah Sao hinein interpretieren), weil das Setting anders ist. Es ist ein Ringsport, mit klarem Kampfbeginn, einer Duellsituation, bei der diese mittel-nahe Distanz entweder sofort zum Boden überbrückt wird oder man sich einige Zeit im engen Clich befindet. Dort kann man Arme und Beine halt anders festlegen (Ziel-konformer).
Der Druck und die Distanz, die man für Trapping braucht, wird sich in einer Ringsituation, in der sich beide Gegner in alle Richtungen bewegen und z.B, als Ziel den Bodenkampf und nicht den Infight haben, schlecht bis gar nicht realisieren lassen.
Es geht nicht darum, ob es theoretisch klappen würde, es geht darum, wie oft es schon, selbst bei den Teilnehmern aus dem *ing *un bei derartigen Veranstaltungen (bis hin zur UFC) geklappt hat.
Trapping funktioniert meiner Meinung nach in einem anderen Setting.
Grüsse
Sebastian
13-06-2004, 09:16
smash,
dazu habe ich Roy Harris in diesem Thread (http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=16710&highlight=Roy) auch eine Frage gestellt, die er auch beantwortet hat.
Dear Roy,
what do you think about using JKD abilities in Freefights? During your Freefight sparring, how much do you use your JKD abilities such as trapping, intercepting, and so on? Is it useful or does the freefight reduces the JKD repertoire to some kickboxing and thai technics additional to the grappling part? What's your opinion?
Best Regards
Sebastian
Sebastian,
In my opinion, JKD is a training method, not a style. Yes, I know there are those who would disagree. However, after experiencing all that I have experienced, I would state that JKD is a training method designed to teach each practitioner to adapt their training to their own purposes.
With that said, JKD can be very useful in Freefights. I use my varied skills in the various ranges to mix things up. It is difficult to intercept or trap someone who is experienced and knows your game, but it is possible to do these things against someone who is not accustomed to them.
Because I have trained all of the ranges of combat, because I have trained and sparred in 25 different styles, because I have pitted the different training methods against each other, because I have combined the different training methods into a synthesis, and because I've asked the hard questions (like "What are the strengths of this system and what are the weaknesses of this systems as compared to..."), I have a unique perspective on fighting. I can adapt my techniques and tactics to the person in front of me. My JKD training has been very useful.
Good training to you,
Roy Harris
sumbrada
13-06-2004, 09:36
Dazu hab ich auch mal einen interessanten Artikel von oder über Paul Vunak gelesen, in dem es darum ging, dass er bei vielen Sparrings und Kämpfen, die er gegen die unterschiedlichsten Gegner/Partner hatte, so gut wie nie in die Lage kam, richtig Trapping, so wie wir es aus dem *in*un kennen, einzusetzen.
Es klappte nur bei *in*unglern, die stets bestrebt waren, die Zentrallinie bedeckt zu halten und sich nicht zu weit seitlich bewegten.
Bei allen anderen wurde mit der Zeit eine typische Clinchsituation daraus.
Wow! Super Antworten von allen! :halbyeaha thnx!
collision_course
13-06-2004, 12:03
Wenn du unter Trapping aber Pak Sao - Lap Sao o.s.ä. verstehst, dann kommt das selten bis nie vor, da dafür das "Setting", die Ausgangsstruktur, fehlt. Trapping klappt z.B. hervorragend aus einer Streitsituation mit leichtem Geschubse heraus, nicht aber aus einer Ringsituation.
Grüsse
Würde ich auch so sehen.
... und eben weil es auf der Strasse, in Lokalitäten usw. meist einen derartigen Anfang gibt, ist das Trapping eine sehr vorteilhafte Angelegenheit in der SV (!!!)....aber in einem sportlichen "Kräftemessen" wird die Gelegenheit verschwinden gering sein, damit etwas biegen zu können, gerade gegen Ringer, die ja nun nicht gerade zu den "stand up"-fightern zählen. :D ;)
Duane Ludwig hat mal im K.O.T.C. gegen einen Wing Chun'ler gekämpft (Name Vergessen) und ihn böse, böse vermöbelt (gut, der Typ hat ja auch übermenschliche striking skills ;) ) und Eddie Bravo hat im Huntergrund immer gebrabbelt, "it's time to see some sticking hands"...aber Ludwig hat einfach zu schnell die Distanzen gewechselt und dem Wing Chun'ler so diese Möglichkeit von vornherein genommen.
Ich meine, bei "Kneipenschlägereien" die Nasenspitze and Nasenspitze beginnen und ähnliche Situationen ist das trappen eine sehr gute, effektive Sache...für alle anderen Dinge gibt es auch andere Möglichkeiten. :)
ja, aber auf der Strasse beginnen ja auch nicht alle Auseinandersetzungen in der Trapping Distanz.
Wobei wir wieder beim JKD wären :p.
collision_course
13-06-2004, 16:24
ja, aber auf der Strasse beginnen ja auch nicht alle Auseinandersetzungen in der Trapping Distanz.
Wobei wir wieder beim JKD wären :p.
Da hast Du recht, deswegen sage ich ja auch immer, "alles zu seiner Zeit und der jeweiligen Situation angepasst".
Zum trappen ist eben eine bestimmte Distanz nötig, ergibt sich diese nicht sofort, muss man den Kampf eben auf andere, angemessene Weise führen/beginnen.
Das ist genau der gleiche Witz, mit den ganzen lustigen Leuten hier, die meinen WT'ler rennen auf einen mit Kettenfauststössen zu und schlagen solange Luftlöcher, bis sie glücklicherweise mal treffen.So sollte es eben nicht sein...alles zu seiner Zeit, in der geeigneten Distanz und nach getaner Vorarbeit (wenn der Gegner es "zulässt").
...hängt alles nicht unerheblich vom Kampfstil und der Taktik des Gegners ab.
achja, eine Frage habe ich noch:
Worin besteht der Unterschied zwischen Trapping und Pak Sao / Lap Sao? Kommt Trapping aus dem FMAs und Pak Sao / Lap Sao aus der *ing *ung Ecke?
collision_course
13-06-2004, 17:24
achja, eine Frage habe ich noch:
Worin besteht der Unterschied zwischen Trapping und Pak Sao / Lap Sao? Kommt Trapping aus dem FMAs und Pak Sao / Lap Sao aus der *ing *ung Ecke?
Ich würde "trapping" der Einfachheit halber, als amerikanisierten Oberbegriff bezeichnen, der JKD-spezifisch ist und verschiedene Trapping-"arten" beinhaltet, ob nun philipinische, chinesische oder was auch immer.
"to trap (something)" bedeutet ja soviel wie "einfangen", "in eine Falle locken".
J.K.D.-Spezialisten...please correct me, if i'm wrong ! :blume:
sumbrada
13-06-2004, 17:35
@
collision_course
Hast scho recht.
Trapping ist der Oberbegriff, während Pak Lap Bong....... und wie sie nicht alle heissen, chinesische Bezeichnungen für Bewegungen und Positionen der Arme im Trapping sind.
Der Kesa Gatame ( Sidebody?) ist ja auch Teil des Grapplings und der Frontkick Teil des Kickens.
alles klar, junx :). thnx
aehm, doch noch eine Frage: Gibt es also im Freefighttraining standardmässig auch Trapping? Oder ist das von Schule zu Schule verschieden?
Das ist bei uns schon differenziert zwischen SV-Situationen und Vale Tudo!
Während man in SV Situationen oftmals spontan angegriffen wird und das Trapping gut funktioniert, belauern sich die Fighter im Vale Tudo bzw. in allen Wettkämpfen öfters mal um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten und anzugreifen.
Zu deiner Frage:
Was das standarisierte Trapping betrifft, denke ich das es von Schule zu Schule anders gemacht wird! Wir lassen das Trapping im Vale Tudo fast gänzlich weg, weil es sehr schwer ist den Kontakt zu den Armen des Gegners so herzustellen, dass wir JKD/ing ung Techniken einsetzen können.
Heisst aber nicht dass es unmöglich ist. In der Zeit wo du aber das Trapping versuchst ins Vale Tudo unter zu bringen, hättest du dich lieber mit Muay Thai / Wrestling Techniken beschäftigt um in den Infight zu kommen!
Es gibt aber bestimmt jemand der auch das Trapping erfolgreich ins Vale Tudo eingebaut hat!
Grüsse
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