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Vollständige Version anzeigen : Sparring: Kopf frei machen. Innere Gelassenheit



Karate-Thai
27-09-2015, 19:51
hallo freunde...ich komme mit einem mir neuen problem.

suche wieder erfahrungen von alten haudegen!

ich habe in letzter zeit probleme beim sparring...mentaler natur.

es ist so dass ich immer besser sein will/muss als der andere (nicht was härte angeht sondern treffer/punkte- anzahl).

und irgendwie bringt mich das aus meinem gleichgewicht...immer der bessere sein zu wollen.
wenn ich beim sparring bin, bin ich manchmal garnicht in meiner mitte weil ich immer wieder dran denke besser sein zu müssen und das führt immer wieder dazu das ich abgelenkt bin und fehler mache.

am liebsten soll es so sein das ich mit meinem sparringspartner ganz allein in einem raum ohne andere bin....aber das ist nicht möglich...

habt ihr tips damit man sich besser konzentrieren kann während des sparrings?

bitte um gute antworten...bin offen für tips aus anderen bereichen...muss kein muay thai sein...gerne auch sachen aus dem esoherischen bereich oder so.

vielen dank!!

Little Green Dragon
27-09-2015, 20:07
Hör auf "besser" sein zu wollen und nimm Sparring als das was es ist:

Die Möglichkeit sich zu verbessern insbesondere auch dadurch das man sich mit Leuten haut die besser sind als man selbst.

Karate-Thai
27-09-2015, 20:22
Hör auf "besser" sein zu wollen und nimm Sparring als das was es ist:

Die Möglichkeit sich zu verbessern insbesondere auch dadurch das man sich mit Leuten haut die besser sind als man selbst.

ja aber irgendwie bin ich immer sauer nach dem sparring wenn ich gemerkt hab das ich nicht das erreicht habe was ich wollte...und der sp.partner auch gut gepunktet hat....

man...ich bin dann immer so abgefuckt in letzter zeit....früher war das nicht so

Nuada
27-09-2015, 20:33
Beim Sparring gibt es keine "Punkte" und keinen Wettbewerb. Du nimmst dir vor, bestimmte Dinge auszuprobieren und probierst sie aus. Wenn sie nicht klappen, überlegst du, woran das liegt und was man besser machen könnte.

Sei lieber froh, wenn du mit Leuten Sparring machst, die besser sind als du... da lernt man wenigstens was dazu.

Passion-Kickboxing
28-09-2015, 08:20
Ich hatte und habe wohl immer noch den Ehrgeiz besser zu sein als mein Trainingspartner und habe eher das Gefühl, das mich dies weitergeracht hat. Da ich so immer voll motiviert bin.

Anton_
29-09-2015, 09:28
Wenn Du nur mit Leuten Sparring machst, die schlechter sind als Du, hast Du dein ersehntes Gefühl, gepunktet zu haben und bist am Ende des Sparrings zufrieden. Gelernt hast Du aber nichts und auch an deine Grenzen bist Du nicht gegangen. Mittelfristig wirft dich das eher zurück.

Hast Du aber bessere Leute, fehlt Dir zwar am Ende des Sparrings die Befriedigung "gepunktet zu haben", aber du hast deutlich mehr mitgenommen, als andersrum.

Auch wenn es schwer fällt: richtiges Training, dass dich weiter bringt ist nur letzteres. Aus diesem Grund verpasst man z. B. bei uns in den Sparringssessions zwischen sehr unterschiedlich starken Gegnern dem stärkeren ein Handicap (nur zum Körper, nur linke Kicks, Liegestütze oder Situps in den Pausen statt Erholung, usw.). So kommen beide Partner an ihr Limit, auch wenn sie unterschiedlich stark sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: sei froh, stärkere Gegner beim Training zu haben. Andere müssen dafür jede Woche +200 Km in andere Gyms fahren...

Balthus
29-09-2015, 14:55
... alternativ einfach mal wieder nen Lockeren Gang einlegen und "spielen" auch mal einfach ne Einheit z.B. einfach garnicht aktiv schlagen sondern nur AUsweichen, Pendeln duck&roll, Parry durchziehen...

einfach das ganze als lockeres Spiel sehen ...

period
29-09-2015, 15:20
Ich würde vorschlagen, das Sparring nicht wie einen "Kampf" zu behandeln sondern wie einen individuellen Workshop: konzentrier Dich in erster Linie darauf, bestimmte Aspekte in Deinem Game zu verbessern ohne anderenorts enorm große Lücken aufzureißen. Das kann z.B. darin bestehen, die Trefferquote eines bestimmten Angriffs / einer Angriffskombination zu verbessern, gewisse Angriffe des Gegners früher zu erkennen und im Ansatz zu verhindern oder auszuweichen anstatt Blocken zu müssen oder was auch immer ;)

Cary Kolat (ehem. US-Kaderringer) hat vorgeschlagen, man solle sich seine Ziele für das Sparring so spezifisch wie möglich gestalten - heute schaffe ich X Double-legs, heute mache ich Y Punkte und gebe nicht mehr als Z Punkte ab... Das machts meines Erachtens interessanter, aber auch in Hinblick auf Fortschritte messbarer und man kann die Belastung so viel besser skalieren wenn unterschiedlich starke Gegner da sind ;) Die Idee dahinter ist, dass man sich selber seine Anreize im Training setzt, sodass man am Ende sowohl mit einem Anfänger / Jugendlichen als auch mit einem Kaderringer / Schwarzgurt / whatever ein produktives (und nicht frustrierendes oder rivalitätsgeprägtes) Training haben kann.

Beste Grüße
Period.

Little Green Dragon
29-09-2015, 15:24
Auch wenn es schwer fällt: richtiges Training, dass dich weiter bringt ist nur letzteres.

Lange Rede, kurzer Sinn: sei froh, stärkere Gegner beim Training zu haben. Andere müssen dafür jede Woche +200 Km in andere Gyms fahren...

+1

Und wie der TE ja auch schon selbst festgestellt hat:
Dieses "besser sein wollen" führt nur dazu das man verkrampft und mehr Fehler macht wodurch man noch mehr Treffer kassiert und es besteht dann auch immer die Gefahr, dass die Härte übermäßig zunimmt weil versucht wird dann eben die Brechstange auszupacken.

Hatte neulich auch so einen "Jungspund" der sich sichtlich darüber ärgerte wenn er getroffen wurde ohne selber mal "punkten" zu können. Wurde dann immer schneller, härter und unkontrollierter und endete damit, dass statt sauberer Technik nur noch unkontrollierte Schwinger kamen - "Ich muss doch auch wenigstens einmal treffen..." - wodurch sich noch viel größere Lücken in seiner Deckung aufgetan haben. Besser wird man so bestimmt nicht.

Mir ist es lieber der Partner (ja Partner kein Gegner!) ist besser als ich, auch wenn das für mich mehr Aua bedeutet. Denn bin ich dem Gegenüber zu deutlich überlegen stellt sich früher oder später der Schlendrian ein, weil man die Deckung ja eh nicht braucht...

Karate-Thai
29-09-2015, 17:10
Wenn Du nur mit Leuten Sparring machst, die schlechter sind als Du, hast Du dein ersehntes Gefühl, gepunktet zu haben und bist am Ende des Sparrings zufrieden. Gelernt hast Du aber nichts und auch an deine Grenzen bist Du nicht gegangen. Mittelfristig wirft dich das eher zurück.

Hast Du aber bessere Leute, fehlt Dir zwar am Ende des Sparrings die Befriedigung "gepunktet zu haben", aber du hast deutlich mehr mitgenommen, als andersrum.

Auch wenn es schwer fällt: richtiges Training, dass dich weiter bringt ist nur letzteres. Aus diesem Grund verpasst man z. B. bei uns in den Sparringssessions zwischen sehr unterschiedlich starken Gegnern dem stärkeren ein Handicap (nur zum Körper, nur linke Kicks, Liegestütze oder Situps in den Pausen statt Erholung, usw.). So kommen beide Partner an ihr Limit, auch wenn sie unterschiedlich stark sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: sei froh, stärkere Gegner beim Training zu haben. Andere müssen dafür jede Woche +200 Km in andere Gyms fahren...

ich mache eh sparring mit leuten die schlechter sind als ich! weil es bei uns nur anfänger gibt! ...das ist es nicht!

Karate-Thai
29-09-2015, 17:14
Ich würde vorschlagen, das Sparring nicht wie einen "Kampf" zu behandeln sondern wie einen individuellen Workshop: konzentrier Dich in erster Linie darauf, bestimmte Aspekte in Deinem Game zu verbessern ohne anderenorts enorm große Lücken aufzureißen. Das kann z.B. darin bestehen, die Trefferquote eines bestimmten Angriffs / einer Angriffskombination zu verbessern, gewisse Angriffe des Gegners früher zu erkennen und im Ansatz zu verhindern oder auszuweichen anstatt Blocken zu müssen oder was auch immer ;)

Cary Kolat (ehem. US-Kaderringer) hat vorgeschlagen, man solle sich seine Ziele für das Sparring so spezifisch wie möglich gestalten - heute schaffe ich X Double-legs, heute mache ich Y Punkte und gebe nicht mehr als Z Punkte ab... Das machts meines Erachtens interessanter, aber auch in Hinblick auf Fortschritte messbarer und man kann die Belastung so viel besser skalieren wenn unterschiedlich starke Gegner da sind ;) Die Idee dahinter ist, dass man sich selber seine Anreize im Training setzt, sodass man am Ende sowohl mit einem Anfänger / Jugendlichen als auch mit einem Kaderringer / Schwarzgurt / whatever ein produktives (und nicht frustrierendes oder rivalitätsgeprägtes) Training haben kann.

Beste Grüße
Period.


ok...das ist schonmal gut

Macabre
29-09-2015, 19:03
ich mache eh sparring mit leuten die schlechter sind als ich! weil es bei uns nur anfänger gibt! ...das ist es nicht!

Das widerspricht deinem erstem Post aber irgendwie, wo ist dann das Problem?

:confused:


edit:ich glaub ja du wirst regelmässig vermoppt. :fight:

WCBBerlin
29-09-2015, 19:09
Wenn Du nur mit Leuten Sparring machst, die schlechter sind als Du, hast Du dein ersehntes Gefühl, gepunktet zu haben und bist am Ende des Sparrings zufrieden. Gelernt hast Du aber nichts und auch an deine Grenzen bist Du nicht gegangen. Mittelfristig wirft dich das eher zurück.

Hast Du aber bessere Leute, fehlt Dir zwar am Ende des Sparrings die Befriedigung "gepunktet zu haben", aber du hast deutlich mehr mitgenommen, als andersrum.


Weder stärkere, noch schwächere Gegner, sondern gleichwertige Gegner wären für Dich richtig.

Wenn Du unsicher bist, was Du drauf hast, solltest Du zunächst mehr Partnerübungen und bedingtes Sparring machen. Du gewinnst zunehmend mehr Sicherheit und bist in der Sparringssession souveräner.

Karate-Thai
30-09-2015, 16:55
Das widerspricht deinem erstem Post aber irgendwie, wo ist dann das Problem?

:confused:


edit:ich glaub ja du wirst regelmässig vermoppt. :fight:

nein tut es nicht.

Hosenscheißer
30-09-2015, 19:15
Das widerspricht deinem erstem Post aber irgendwie, wo ist dann das Problem?

:confused:


edit:ich glaub ja du wirst regelmässig vermoppt. :fight:

Nö, mit Anfängern Sparring zu machen ist schwieriger als mit jemanden der besser ist als man selbst. Das solltest du doch wissen.;)
Ein Anfänger kämpft oft unkontrolliert und volle Kanne was einem langfristig nicht weiterbringt. Der TE sollte auf Lehrgänge von erfahrenen Trainern gehen was mehr bringt als Sparring mit Anfängern.

Karate-Thai
30-09-2015, 21:40
Nö, mit Anfängern Sparring zu machen ist schwieriger als mit jemanden der besser ist als man selbst. Das solltest du doch wissen.;)
Ein Anfänger kämpft oft unkontrolliert und volle Kanne was einem langfristig nicht weiterbringt. Der TE sollte auf Lehrgänge von erfahrenen Trainern gehen was mehr bringt als Sparring mit Anfängern.

haste recht unkontrolliertes draufwixxen machen die...

lehrgänge....kannst du jemanden empfehelen?

oktay76
06-10-2015, 09:22
Du solltest auf jeden Fall deine innere Einstellung ändern, so wie z.B. in der Schule. Da lernt man auch nur dazu, wenn man sich auf das wesentliche konzentriert und sich nicht von inneren Gefühlen ablenken lässt. Als ich damals angefangen habe zu Sparren (Boxen), habe ich schnell gemerkt, dass es nicht darauf ankommt den Sp.-Partner öfter zu treffen als er mich. Viel mehr kommt es auf die Umsetzung der erlernten Techniken und das erlernen des EINSTECKENS an. Nur so konnte ich Gelassenheit u. Perfektion erreichen.

Karate-Thai
06-10-2015, 18:29
Du solltest auf jeden Fall deine innere Einstellung ändern, so wie z.B. in der Schule. Da lernt man auch nur dazu, wenn man sich auf das wesentliche konzentriert und sich nicht von inneren Gefühlen ablenken lässt. Als ich damals angefangen habe zu Sparren (Boxen), habe ich schnell gemerkt, dass es nicht darauf ankommt den Sp.-Partner öfter zu treffen als er mich. Viel mehr kommt es auf die Umsetzung der erlernten Techniken und das erlernen des EINSTECKENS an. Nur so konnte ich Gelassenheit u. Perfektion erreichen.

danke...werde mir dein worte merken!

Hosenscheißer
06-10-2015, 18:39
haste recht unkontrolliertes draufwixxen machen die...

lehrgänge....kannst du jemanden empfehelen?

wo kommst du genau her?