Vollständige Version anzeigen : festen Stand
Mein Taekwondo Trainer sagte immer: Bevor wir kämpfen muessen wir lernen richtig zu stehen?
Aber wie trainiert man einen festen Stand? Ich merke immer noch, dass ich manchmal instabil stehe, obwohl ich 7 Jahre Kampfsport mache.
Dietrich von Bern
28-09-2015, 12:43
Also, ich würde sagen "Wer steht (egal wie fest) bekommt den Allerwertesten versohlt."
Keine Ahnung, warum das in vielen KK so schwer gewichtet wird.
Wenn Du gute Leute kämpfen siehst, dann stehen die nicht.
Damit ist gemeint, das man so feststeht, das man nicht leicht zu Fall gebracht werden kann. So wie es Karateka gerne machen.
Egal wie man steht, man ist immer schwach in 2 Richtungen.
Ein Anfang wäre tiefer Schwerpunkt, komplette Fußsohlen am Boden
Ne nette Balance-Übung ist es in Bus und Bahn stehen bleiben ohne sich festzuhalten, das mach ich oft bei meinen Fahrten :D
amasbaal
28-09-2015, 19:21
es geht darum, zu lernen, stabil zu stehen und dabei das gewicht optimal für dein vorhaben verteilt zu haben und die richtige position und dazu passende muskelspannung/-entspannung an den richtigen stellen des körpers zu haben.
ein "stand" ist allerdings nur ein moment in der bewegung, eine position im augenblick (des schlages zb.).
der herr von bern hat durchaus recht, denn in den ks wird meist die bewegung betont, in der die körperhaltung in einer bestimmten position in einem bestimmten moment (der stand halt) nur ein punkt in einem ablauf ist. ich hab im boxen zb. zuerst richtig "gehen" gelernt, in das halt alles andere "eingebaut" wurde... wer in einem kampf fest angewurzelt steht, wird umgehauen. das ganze ist als übung zu betrachten, die in "asiatischen" kks beliebt sind (stärkung der muskulatur, verinnerlichung einer bestimmten art, sein gewicht zu verteilen, passende muskelspannung an den entsprechenden stellen ... wie oben schon erwähnt).
das problem dabei: wenn das gerade bei anfängern zu stark betont wird, verinnerlicht sich die ganze rumsteherei zumindestens "ein wenig" und man wird stilistisch unbeweglicher, als die, die von anfang an den fokus auf bewegung haben. je mehr sparring und/oder wettkampf in der kk, desto mehr geht der anfängerschwerpunkt in richtung "bewegung geht vor stellung" ... :o...:)
edit: zum üben, einfach den stand üben und dabei genau zu fühlen, wo instabilitäten sind. lass dich dafür ruhig mal von nem trainingspartner in die ein oder andere richtung drücken. wo ist man instabil, wo stabil und dadurch auch, wie ist meine ausrichtung zum gegner. kann ich in diese richtung druck ausüben und standhalten? was ist zur stabilisierung zu tun, wenn der druck aus der richtung kommt, die mich zum "kippen" bringt?
Leute ich glaube mit "Stand" ist hier einfach gemeint, dass man versuchen sollte jederzeit die Balance zu halten, eben auch in der Bewegung.
amasbaal
28-09-2015, 19:39
wo bleibt denn dann all das gelaber, dass man braucht, damit die headhunter von combatologie-instituten auf einen aufmerksam werden :D
Ne nette Balance-Übung ist es in Bus und Bahn stehen bleiben ohne sich festzuhalten, das mach ich oft bei meinen Fahrten :D
Bis der Bus halt mal meint er müssts dir zeigen ^^
Kenn ich muss ich auf manchmal einfach weil alle Haltegriffe besetzt sind und ja Spaß´machts dann halt auch irgendwo.
Steigerung vom Bus ist dann der Tobbogan auf dem Oktoberfest:
QipjypfXmj0
:D
Dietrich von Bern
29-09-2015, 11:45
das problem dabei: wenn das gerade bei anfängern zu stark betont wird, verinnerlicht sich die ganze rumsteherei zumindestens "ein wenig" und man wird stilistisch unbeweglicher, als die, die von anfang an den fokus auf bewegung haben. je mehr sparring und/oder wettkampf in der kk, desto mehr geht der anfängerschwerpunkt in richtung "bewegung geht vor stellung"
Danke, so ist es.
Ich gehe sogar noch weiter:
Selbst beim praxisorientierten KS ist die "Grundschule" oft derart verkopft, dass unnatürliche Bewegungsmuster antrainiert werden.
Das fängt schon mit der Auslage an.
Bevor ich jedenfalls auch nur eine Sekunde mit der Übung eines Standes verplempern würde, würde ich meine Bewegungen verfeinern.
Jadetiger
29-09-2015, 13:46
Egal wie man steht, man ist immer schwach in 2 Richtungen.Da das der Fall ist und speziell Taekwondo ja eher eine leichtfüßige Kampfkunst ist, ist eigentlich nicht die Frage
"Wie stehe ich von Anfang an stabil?"
sondern eher
"Wie bringe ich meinem Körper bei, möglichst schnell und optimal auf eine Destabilisierung zu reagieren?"
Eine Übung dazu im Training:
Schubst euch gegenseitig!
Eine Übung dazu im Alltag:
Ne nette Balance-Übung ist es in Bus und Bahn stehen bleiben ohne sich festzuhalten, das mach ich oft bei meinen Fahrten :D
Reines stabiles Stehen ist eher eine Schulung der allgemeinen Körperwahrnehmung als eine Kampftechnik, weil es ja hinfällig ist, sobald eine zweite Person auf den Stehenden einwirkt.
Der feste Stand ist daher wichtig, damit man nicht gleich bei dem ersten Schubser umkippt! Damit ich also ein Widerstand geben kann!
Jadetiger
29-09-2015, 14:20
Wenn jemand wackelig steht bedeutet das nach meiner Erfahrung, dass derjenige entweder eine schlechte Körperwahrnehmung hat oder nie gelernt hat, mit Kräften, die auf ihn von außen wirken, umzugehen (ist z.B. bei Yogis/Yoginis der Fall). Bruce Lee hättest du wahrscheinlich nicht umschubsen können, obwohl er keinen "verwurzelten Stand" hatte.
Für Problem eins kann man Stehmeditation oder langsame Bewegungen (z.B. Tai Chi) machen. Man kann aber auch einfach seine Poomse langsam laufen oder sehr langsam Tee zubereiten.
Für Problem zwei braucht man eben Kräfte, die auf einen von außen einwirken (z.B. die Busübung).
Was ich oben sagen wollte ist, dass Stehmeditation/Verwurzelungsübungen zur Schulung der Körperwahrnehmung da sind, und nicht unmittelbar als Kampftechnik.
Schnueffler
29-09-2015, 14:30
Der feste Stand ist daher wichtig, damit man nicht gleich bei dem ersten Schubser umkippt! Damit ich also ein Widerstand geben kann!
Nicht nur Widerstand, sondern auch aufnehmen und ausgleichen können.
Die Frage war, wie kann man den trainieren?
Also diese Busübung gefällt mir schonmal.
Schnueffler
29-09-2015, 14:39
Die Frage war, wie kann man den trainieren?
Also diese Busübung gefällt mir schonmal.
Sich schupsen lassen, bewegen auf losem Boden, Sachen beim gehen ausbalancieren.
amasbaal
29-09-2015, 15:27
hab ich doch schon gesagt: vom partner in verschiedene richtungen drücken lassen (nicht schubsen, drücken!). dadurch merken, wo instabilitäten sind und wie man instabilität wieder ausgleicht (wenn er von der entsprechenden richtung aus drückt, ist jeder stand kippbar!).
z.B. Pummeling mit ordentlichem Vorwärtsdruck
h1fz-duVr-vY
Schnueffler
30-09-2015, 19:52
...(nicht schubsen, drücken!)...
Wie definierst du schupsen?
Ich meinte damit nicht, das ich meinen Partner mit voller Pulle und ruckartig weghaue, sondern durch einen Impuls dazu bringe, zu reagieren.
Dietrich von Bern
01-10-2015, 11:44
Der feste Stand ist daher wichtig, damit man nicht gleich bei dem ersten Schubser umkippt! Damit ich also ein Widerstand geben kann!
Das ist überflüssig und reine Zeitverschwendung.
Wirklich gute Kämpfer halten nicht dagegen, sondern leiten ankommende Kräfte um / weiter.
Dabei steht man nicht!
Das geht nur mit fleissig geübten Bewegungen.
Selbst ein guter Block im MT ist kein Stand, sondern ein Schritt.
Also Bewegungen üben - nicht stehen üben!
;)
Das ist überflüssig und reine Zeitverschwendung.
Wirklich gute Kämpfer halten nicht dagegen, sondern leiten ankommende Kräfte um / weiter.
Dabei steht man nicht!
Das geht nur mit fleissig geübten Bewegungen.
Also Bewegungen üben - nicht stehen üben!
;)
Wieso ist das überflüssig? Stell dir vor, einer schleicht sich an dir ran von der Seite, dies geschieht ausserhalb deines sichtfeldes, und er schubst dich und du liegst gleich auf den Boden. Und die Karetaka üben das ja nicht umsonst.
Dietrich von Bern
01-10-2015, 12:00
Wieso ist das überflüssig? Stell dir vor, einer schleicht sich an dir ran von der Seite, dies geschieht ausserhalb deines sichtfeldes, und er schubst dich und du liegst gleich auf den Boden. Und die Karetaka üben das ja nicht umsonst.
Auch in dieser Situation würde doch kein guter Kämpfer dagegen halten! :o
Wenn der Druck kommt - egal wann und wo - bewegst Du Dich drehend am Druck vorbei. Der Druck geht ins Leere. Wenn Du richtig gut bist, dann fliegt der Gegner...
Wer was warum übt, und ob das Sinn macht, das will ich nicht kommentieren. ;)
Jadetiger
01-10-2015, 14:22
Auch in dieser Situation würde doch kein guter Kämpfer dagegen halten! :oStehenbleiben ist nicht gleich Dagegenhalten. In der Verwurzelung, die man im Zusammenhang mit internen chinesischen KKs immermal wieder sieht, bleibt man zwar am Platz stehen, aber passiert, weil man die ankommende Energie bewusst und aktiv in den Boden leitet.
Dietrich von Bern
01-10-2015, 19:26
Tut mir Leid, aber da bin ich ein "Ketzer".
Das ist für mich wie "abhärten" - Zeitverschwendung.
Lieber 1000 mal wichtige Bewegungen üben als versuchen ein Stein zu werden.
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