Späterer Wechsel zu Taijiquan sinnvoll ? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Späterer Wechsel zu Taijiquan sinnvoll ?



Xango
16-06-2004, 01:55
Hallo,

Ich habe eine Frage und zwar macht eine Bekannte von mir zur Zeit Taiji bei einer Taijilehrerin deren Unterricht sehr stark auf Gesundheit ausgelegt ist.
Da ich eigentlich recht gerne Taijiquan lernen würde , jetzt meine Frage:
Spricht etwas dagegen bei dieser Lehrerin zu lernen und erst später zu einer richtigen Taijiquan Schule zu wechseln ?
Soweit ich weiß, kommt der "Kampf" im Taijiquan ja erst in sehr fortgeschrittener Phase.
Und bis dahin ist es ein langer Weg, bei dem man abgesehen von Formen ja auch die Entwicklung des Chi´s, des Körpergefühls etc erlernt.
Überlege mir das auch nur, da meine Bekannte das dort macht und ich ganz gerne mit ihr zusammen lernen würde.

Hier die besagte Lehrerin meiner Bekannten mit Ausrichtung auf Gesundheit:
http://www.taijidialog.de/schwarz.html

Als mögliches Wechselziel bin ich auf diese Schule gestoßen:
http://www.taiji-berlin.de/
Kennt jemand diese Schule ?


Freue mich auch Eure Antworten

Greetz xango

Taisho
16-06-2004, 07:20
Ohayo,

aus der Betrachtung der Seiten heraus, würde ich Dir zur Schule von Mario raten. Chen-Stil ist der älteste Taichi-Stil, alle anderen haben darin ihren Ursprung. Der Lehrer von Mario Cheng Lijun hat beste Referenzen. Schau am besten mal hin, bietet ja 2mal Probetraining an.

Die Ladys sind für mich strickende Sozialarbeiter und keine Kampfkünstler, wahrscheinlich können die nicht mal ordentlich pushen. Die Kampfkunst findet auch nicht die entsprechende Erwähnung, also von daher ist Deine Äußerung der bloßen Gesundheitsorientierung wohl richtig.

Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn erst da Tofu-Taichi zu lernen um dann zu wechseln. Verschwende keine Zeit und lerne lieber gleich was ordentliches.

Grüße

einzelheinz
16-06-2004, 11:03
Hallo,

Hier die besagte Lehrerin meiner Bekannten mit Ausrichtung auf Gesundheit:
http://www.taijidialog.de/schwarz.html

Als mögliches Wechselziel bin ich auf diese Schule gestoßen:
http://www.taiji-berlin.de/
Kennt jemand diese Schule ?

Freue mich auch Eure Antworten

Greetz xango

Hallo,

die erste Website gibt als Lehrer Teck Cheng Neo und Chungliang Al Huang an, beide verwenden den Namen "Taiji", AFAIK macht weder der eine noch der andere traditionelles Taiji Quan!
Da die Trainingsmethoden für Gesundheit und Kampfkunst im Taiji Quan grundsätzlich die gleichen sind, kannst Du selber Deine Schlüsse ziehen ....

Du solltest dann aber möglichst bald auch die Workshops der Top Leute die durch Deutschland touren (Chen Xiaowang und Zhu Tiancai, evtl. Yang Zhenduo, Wang Haijun) gehen, um die "Credentials" deiner ausgesuchten Schule (egal bei welcher Du landest) zu überprüfen. Für Westler ist es manchmal schwer, durch die chinesischen Angaben durchzublicken.

Xango
16-06-2004, 21:47
Danke für Eure Antworten.
Ich werde erstmal bei www.taiji-berlin.de ein paar Probestunden machen.
Und wenn mir das zusagt, werde ich dort anfangen.

Gruß
xango

Rising Sun
16-06-2004, 22:43
allein schon die assistenztrainerin wäre ein grund, da anzufangen
;)

Xango
17-06-2004, 01:07
@ Rising Sun
So eine Lehrerin kann sich aber auch durchaus negativ auswirken, Stichwort Konzentration ;-)

Noch etwas Anderes:

Mario Pestel schreibt da unter Anderem folgendes:

"Bei meiner letzten Trainingsreise in die VR China im August/September 2002 gelang es mir und meinem Schüler Peter Thoß, uns auf den 2.Internationalen Taijimeisterschaften in Jiaozuo erfolgreich zu plazieren. "

1. Ich wusste garnicht , dass es überhaupt solche Taijimeisterschaften gibt.
Ist das eine realtiv "neue" Entwicklung ?
Ich dachte bisher, dass Taijiquan eben als Innere KK nicht viel mit Wettkämpfen zu tun hat.
Und das, was ich bisher von Taijiquan gelesen habe und auch von einer Meisterin gehört habe ist, dass nur sehr wenige, der wirklich "großen" Taijiquan-Meister sich mit solchen Wettkämpfen "abgeben"
Weiss jemand mehr darüber ? Wäre das evtl. als Negativpunkt für diese Schule anzusehen ? (www.taiji-berlin.de von der das oben Zitierte stammt)

Gruß
Xango

einzelheinz
17-06-2004, 07:44
@ Rising Sun
So eine Lehrerin kann sich aber auch durchaus negativ auswirken, Stichwort Konzentration ;-)

Noch etwas Anderes:

Mario Pestel schreibt da unter Anderem folgendes:

"Bei meiner letzten Trainingsreise in die VR China im August/September 2002 gelang es mir und meinem Schüler Peter Thoß, uns auf den 2.Internationalen Taijimeisterschaften in Jiaozuo erfolgreich zu plazieren. "

1. Ich wusste garnicht , dass es überhaupt solche Taijimeisterschaften gibt.
Ist das eine realtiv "neue" Entwicklung ?


Nee, gibt es schon relativ lange - es gibt offizielle stattliche Wettkampf-Formen. Der Wettbewerb in Jiaozuo 2002 war denn auch "zweigeteilt", einmal die "traditionellen Formen" und die "Wettkampfformen" mit unterschiedlichen Reglements. Ausserdem sind die Wettkämpfe nach Chinesen und Ausländern getrennt. Mario hat, glaube ich, in den Wettkampfformen mitgemacht.
Cheng Lijun war bei diesem Wettkampf auch als Schiri unterwegs.


Ich dachte bisher, dass Taijiquan eben als Innere KK nicht viel mit Wettkämpfen zu tun hat.
Und das, was ich bisher von Taijiquan gelesen habe und auch von einer Meisterin gehört habe ist, dass nur sehr wenige, der wirklich "großen" Taijiquan-Meister sich mit solchen Wettkämpfen "abgeben"
Weiss jemand mehr darüber ? Wäre das evtl. als Negativpunkt für diese Schule anzusehen ? (www.taiji-berlin.de von der das oben Zitierte stammt)

Gruß
Xango

Negativpunkt nicht unbedingt, es sagt IMHO nur nichts aus. Ein Sieg bei einem Formen-Wettkampf heisst nicht unbedingt, dass der Lehrer die wichtigen Prinzipien gut kennt, aber auch nicht unbedingt, dass er sie nicht kennt. Ausserdem haben die Wettkämpfe unterschiedliche Niveaus. Der Push-Hands Teil in Jiaozuo hat z.B. nicht sooo den prickelnden Ruf gegenüber gewissen anderen Turnieren in China.
Also, wenn mir jemand was über seine Wettkämpfe erzählt, ist das für mich größtenteils Werbe-Bla-Bla.

Dao
17-06-2004, 11:39
Hi Xango,
bei Mario Pestel Taijiquan zu beginnen ist sicher die wesentlich bessere Alternative!

Rising Sun
17-06-2004, 11:40
@Xango: stimmt auch wiederrum, bzgl. Konzentration ;)

der Verband, der hinter Taiji-Berlin steht, scheint schon ordentlich zu sein, und auch was zu liefern ;)
Schau es dir an, link dazu findest du auf der hauptseite von taiji-berlin :)

Simply
10-07-2004, 23:58
Ihr seid aber ganz schön hart,
mit dem weiblichen taiji-fähigkeiten,

nichts gegen die vorgeschlagene Möglichkeit.

aber ich würd sagen,
so schlecht ist die Kombi der Lady nicht
Taiji und Qigong Yangsheng,

ist doch super !

Ein Kämpfer wirst Du mit Taiji sowieso nicht,
egal "zu wem" Du gehst...

Den gesundheitsaspekt betont
macht viel mehr sinn...

Grüße
Simply

Ryo
11-07-2004, 00:08
Ein Kämpfer wirst Du mit Taiji sowieso nicht,
egal "zu wem" Du gehst...

Was heisst hier Kämpfer meinste in den Ring steigen? ;-)

Denn für die SV bringt Taiji schon etwas. Auch wenns evtl. effektivere KK gibt!

Wenn man angegriffen wird und ist gelassener, ruhiger und hat mobilisierte Kraftreserven zur Verfügung bringts schon was denk ich ;-)
Wenn man sich aber unbedingt prügeln will sollte man wirklich eher Kickboxen, JKD oder so machen.

Ansonsten finde ich ist TJQ auf jeden fall eine super "zugabe" zu den äusseren KK ;-)

Dao
11-07-2004, 11:55
Hi Ryo,
meine Zustimmung!

Hi Simply,
die Frage ist wie du Kämpfer definierst. Meinst du damit einen Typus der jede Gelegenheit wahrnimmt seine Fähigkeiten zu testen und daraus seine Fertigkeiten zu überprüfen.
Dann noch die tausend anderen Typen, die es sicher noch gibt. Dazu fehlt mir jetzt die Zeit, sie etwas zu skizzieren.
Oder den 1002. ten Typ, der versucht seine Fähigkeiten auszuspielen indem er gar nicht in diese Situation kommen will, oder zu deeskalieren.
Natürlich hast du insofern recht, das ein "normaler Taijiler" sich nicht unbedingt zwingend gegen einen gut ausgebildeten KK ler durchsetzen muß. Dieses Wissen hast du mit Taijiquan nicht, das fehlt dir auch mit allen anderen KK´s. So klar sollte sich jeder sein dürfen, oder so bitter schmeckt manchmal Wahrheit. Wer kann mit seiner KK behaupten das er sich gegen alle anderen durchsetzt.
Wichtig ist das Taijiquan als KK begriffen wird, was ja einige Jahre gedauert hat, dies zu erfahren.
Wenn du dann mal wirkliche Könner gesehen hast (in allen Bereichen), spreche jetzt mal aus dem Taiji-Bereich, dann wirst du nach einigen Versuchen (Hebel, Schläge, Tritte, ...) feststellen, daß diese Fertigkeiten ausreichen knifflige Situationen zu bewältigen.

einzelheinz
11-07-2004, 12:46
Ihr seid aber ganz schön hart,
mit dem weiblichen taiji-fähigkeiten,


Gähn! Hast Du die Postings gelesen? Wer hat was gegen _weibliche_ Fähigkeiten gesagt?



nichts gegen die vorgeschlagene Möglichkeit.

aber ich würd sagen,
so schlecht ist die Kombi der Lady nicht
Taiji und Qigong Yangsheng,

Was hat das, was da als Taiji beschrieben wird, mit Taiji Quan zu tun?




Den gesundheitsaspekt betont
macht viel mehr sinn...

Grüße
Simply

Die Trainingsmethoden sind grundsätzlich die gleichen.

Ryo
11-07-2004, 13:25
Zum Thema Späterer wechsel.. also wenn dort die Form gelehrt wird die Du erlernen willst isses sicher ok.

Aber da dort evtl. abgespeckte versionen gelehrt werden..solltest du wenn möglich gleich zu einer "richtigen" schule!

Schade das die Rein Gesundheitlichen Leute nicht wirkliche könner sind (evtl. mit aussnahmen). Ich würd ja auch gern Leuten sowas beibringen ;-) kanns aber nicht hehe aber wenn, dann würde ich vorher möglichst alles von TJQ lernen und nicht nur einen Teil...Das ist ja als wenn man einem den Arm ausreisst ;-)

Simply
11-07-2004, 13:31
Hi Dao,

ich verstehe dass Dir meine Äußerung nahe geht,
aber von all dem was Du angeführt hast
war garnicht die Rede.

>> die Frage ist wie du Kämpfer definierst.

natürlich reden wir nicht über Schläger, warum auch,

Kämpfer sind für mich Leute, die ihre Fähigkeiten im Zweikampf durch jahrelange harte Arbeit entwickelt haben,
und das mit (wenig) techniken die sie Jahrzehnte lang ausgefeilt haben,
wir können gerne einen Boxer als Beispiel nehmen,
falls Euch der nicht zu negativ behaftet ist.


>> Oder den 1002. ten Typ, der versucht seine Fähigkeiten auszuspielen indem er gar nicht in diese Situation kommen will, oder zu deeskalieren.

hier kann ich Dir nicht folgen !

ich schätze Taiji sehr, sonst würd ich es nicht selbst
betreiben,
ich finde es bedenklich, wenn die vielen taijitreibenden
glauben eine kampfkunst zu betreiben wobei sie sich
evtl verteidigen können.

>>Dieses Wissen hast du mit Taijiquan nicht,

es geht nicht um Wissen mein Guter, es geht um Praxis,
Reaktion, Distanzgefühl,Schnelligkeit, die Überschaubarkeit, die ein Kampferfahrener behält.
Von Intuition müssen wir mal nicht gleich prahlen.

>> das fehlt dir auch mit allen anderen KK´s.

Nein, falsch

>> Wer kann mit seiner KK behaupten das er sich gegen alle anderen durchsetzt.

Nochmal, die Kampfkunst spielt hier keine oder nur geringfügig eine Rolle.

>> Wenn du dann mal wirkliche Könner gesehen hast (in allen Bereichen), spreche jetzt mal aus dem Taiji-Bereich, dann wirst du nach einigen Versuchen (Hebel, Schläge, Tritte, ...) feststellen, daß diese Fertigkeiten ausreichen knifflige Situationen zu bewältigen.

Das ist unreal,

wenn bei uns ein taiji'ler kämpfen kann,
dann hat er die Praxis schon aus anderer KK mitgebracht,

vielleicht gibt es in China eine der großen Taijischulen,
wo neben dem ganzen Programm auch
das Sparring praktiziert wird,
glaube aber auch in China gibt es davon wenige.

Gruß
Simply

Ryo
11-07-2004, 13:43
Irgendwie weichen wir vom Thema ab ;-)

Also Taijji ist nicht zur SV geeignet?!

meep.. teilweise ;-)

Die Form an sicht ist weniger geeignet, dazu braucht es partnerübungen.
Das ist wie im Karate, eine Kata alleine ist nicht so effektiv für die SV, daher gibt es auch beim Karate erweiterungskurse für die SV!

Ich hab div. Taijji Vidoclips gesehen und da waren auch einige dabei wo SV technicken vorgeführt wurden. Teilweise erinnerte mich das ganze an Aikido ;-)

Bei meinem Aikido-Lehrer ist es z.B. so das man parallel ohne Aufpreis noch zum Tai Chi gehen kann. Also hat man durch den mix eigentlich ein sehr gutes Körpergefühl, ein gefühl für die Kraft des Gegners kann ihn effektiv wegstoßen oder div. Hebel und Schlagtechniken einsetzen.

Eine KK ist nur so gut wie Ihr Schüler ;-)

Und

Eine KK zur SV ist nicht für einen Sportlichen Kampf geeignet, da sie gefährliche Techniken behinhaltet.

PS: Man Trainiert keine KK sondern man lebt sie ;-)

Dao
11-07-2004, 19:15
Hi Simply,
Deeskalation schöpft/lebt aus der Friedfertigkeit heraus, so lange es einen Sinn macht!
Taijiquan quasi als eine Gesundheitsgymnastik zu betreiben, bedeutet wieder in die früher 80 er Jahre zu gehen und sich zum "Kuscheln" zu treffen.
Warum machst du Taijiquan?

Auf einige Sätze näher einzugehen und dort Haarspalterei zu betreiben, versuche ich mir immer mehr abzugewöhnen, da deine Meinungen doch sehr endgültig rüberkommen.

Simply
11-07-2004, 20:33
OK Dao,

ist dann die Diskussion schon beendet,
wenn meine Meinung entgültig ist,
hmm, kommt halt aus meiner Erfahrung.
d.h. aber nicht dass mich die anderen Meinungen nicht interessieren,
wollte mich bestimmt friedfertig darüber austauschen.

nur ich versuche das Thema möglichst real aus
der Praxis anzugehen.

Theoretisiert wird eh genug.

warum mach ich Taiji,
das ist wirklich eine gute Frage
weils mir guttut,
und weil der Aspekt
energiearbeit, entpannen, bei anderen Kampfkünsten
zu kurz kommt.

& ich bin ehrich, Hoffnung dass es der Gesundheit zugute kommt.

Danke Euch
und Dir Dao fürs Antworten,
bin sicher würden wir gemütlich beisammen sitzen
wären wir garnicht so weit auseinander.

aber die Tipperei ist birgt natürlich
leicht. . . .

Grüße
Simply
der Taiji Chuan liebhaber

Dao
11-07-2004, 22:32
Hi Simply,
auch von meiner Seite versuche ich immer wieder das Taijiquan, das ich mache auszuprobieren und mich mit anderen zu treffen.
So werde ich mich Dienstag oder Mittwoch nach Frankreich auf den Weg machen.
Tuishou Recontres Jasnieres, Formarbeit, 12 Circles, u.a.

Dann mal auf später gemütlich auf dem Sofa mit Tee und einem netten Gespräch! :D :D