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Vollständige Version anzeigen : Studium - Das Non-Plus Ultra?



Dextrous
12-10-2015, 08:03
Guten Morgen,

ich bin oft im Zwiespalt mit anderen Mitmenschen was das Studium angeht.
Ich habe mich in meiner Branche IT bewusst gegen das Studium entschieden, da ich persönlich finde, dass veraltete Mittel und Maßnahmen angeeignet werden, vor allem aber, zu viel Theorie.
Ich habe zusätzlich Freunde, die mit dem Studium fertig sind (Informatik, Biologie, Ökotrophologie und Erziehungswissenschaften) und sie würden es keinem weiter empfehlen. Bis auf der Ökotrophologin und dem Informatiker sind die anderen beiden nun auch "vergeblich" auf Jobsuche.

Ich absolviere momentan innerhalb der IT den Operative Professional, quasi den Meisterabschluss der IT, welcher praxisorientiert arbeitet und trotzdem Theorie beinhaltet. Das Problem ist einfach, dass die Ausftiegsfortbildung kaum bekannt ist (War für mich aber kein Hinderungsgrund). Ich hab immer das gefühl man gibt Alternativen Bildungswegen keine Chance.
Das Studium sei das Beste...

Wie steht Ihr zum Studium gegenüber anderen Bildungswegen?
Was sagt Ihr zur Wissensvermittlung innerhalb eines Studiums?

Tyrdal
12-10-2015, 08:13
Es gibt auch mehr als nur Uni-Studium. Bei Berufsakademien hast du ein sehr viel praxisnäheres Studium als an Unis.

Bodenknuddler
12-10-2015, 08:14
Studium ist nicht gleich Studium.

Es hängt stark an den Möglichkeiten, die dir gegeben werden (welche Studienform...welcher Studienort...persönliche Präferenzen), entsprechend etwas daraus zu machen.
Nur weil jemand etwas studiert hat, und dann keinen Job findet, ist die berufliche Bildung nicht die alleinige Ursache. Ich kenne und höre selber oft Dinge wie "ich finde nix, ich bewerb mich doch überall"...moistens wollen die Leute dann keine Abstriche machen oder treten einfach nicht professionell genug auf.

Letztlich bleiben ohne Studium einem viele berufliche Tore verschlossen.

Du kannst nunmal auch nicht ohne nennenswertes Grundlagenwissen z.B. in
die Entwicklung und/oder Forschung gehen, wenn du die Effekte, die du veränderst, nicht begreifst.
Gleiches gilt für Medizin...oder ein umfassendes Studium der Rechtswissenschafen, um die Gesamtheit zu begreifen.

Andererseits kann man auch ohne Studium Erfolg haben, jenachdem, wie man für sich Erfolg definiert. Es gibt doch genug Leute "nur" mit Ausbildung, die "Studierte" locker in die Tasche stecken. Beispiel hier z.B. die Versicherungsbranche, wo man gute Chancen auf hohes Einkommen und Verantwortung bekommt.

Ich würde mein Studium jederzeit wiederholen, allerdings - aber das liegt auch meinem jetzigen beruf geschuldet - würde ich vorher eine entsprechende Ausbildung machen und wahrscheinlich dann lieber aufs Abitur verzichten. Die Bildung, die es da gibt, kann man sich auch allein aneignen.

MMAMatze
12-10-2015, 08:18
Ich studiere auch Informatik. Und ich sehe es auch als problematisch an, das uns ein Haufen Zeug beigebracht wird was in 5 Jahren eh keiner mehr benutzen wird.

Früher warst du für Informatiker eine Pus.sy wenn du mit C anstatt mit Assembler Programmiert hast. Heute Programmiert fast niemand mehr mit Assembler.

Aber das Studium hat mich generell im Leben weitergebracht. Du lernst wie man Probleme löst, oder wie man sich schnell in komplexe Dinge reinarbeitet. Ausserdem wirst du stressresistend, weil die Prüfungsphase echt hart ist. Wenn man in die höheren Semester kommt hat man dann ausserdem viel mehr Zeit sich mit den Dingen zu beschäftigen auf die man auch wirklich Bock hat. Und.... Das wichtigste zum schluss: 2.5 Monate Sommersemesterferien!!

freakyboy
12-10-2015, 08:36
Kommt sicherlich auch immer darauf an, was man in der IT machen will. Will man Programmierer werden, dann ist ein Studium wahrscheinlich unabdingbar. Aber die IT ist ja breit gefächert. Kenne auch Leute die da arbeiten und wirklich gutes Geld verdienen, ohne dass sie studiert haben.

Will man irgendwann Abteilungsleiter oder Ähnliches werden, dann ist ein Studium sicherlich auch nicht verkehrt. Klar gibt es da auch Ausnahmen, aber heutzutage wird da wohl noch mehr drauf geachtet als vor 20-30 Jahren. Früher gab es immer mal Leute die selbst mit einem Hauptschulabschluss Geschäftsführer geworden sind. Heute sicherlich undenkbar...

Außerdem kommt es auch immer darauf an, was man machen möchte. Gibt auch Berufe da braucht man einfach ein Studium, weil man einen entsprechenden Titel benötigt ;)

dermatze
12-10-2015, 08:40
Guten Morgen,

ich bin oft im Zwiespalt mit anderen Mitmenschen was das Studium angeht.
Ich habe mich in meiner Branche IT bewusst gegen das Studium entschieden, da ich persönlich finde, dass veraltete Mittel und Maßnahmen angeeignet werden, vor allem aber, zu viel Theorie.
Ich habe zusätzlich Freunde, die mit dem Studium fertig sind (Informatik, Biologie, Ökotrophologie und Erziehungswissenschaften) und sie würden es keinem weiter empfehlen. Bis auf der Ökotrophologin und dem Informatiker sind die anderen beiden nun auch "vergeblich" auf Jobsuche.

Ich absolviere momentan innerhalb der IT den Operative Professional, quasi den Meisterabschluss der IT, welcher praxisorientiert arbeitet und trotzdem Theorie beinhaltet. Das Problem ist einfach, dass die Ausftiegsfortbildung kaum bekannt ist (War für mich aber kein Hinderungsgrund). Ich hab immer das gefühl man gibt Alternativen Bildungswegen keine Chance.
Das Studium sei das Beste...

Wie steht Ihr zum Studium gegenüber anderen Bildungswegen?
Was sagt Ihr zur Wissensvermittlung innerhalb eines Studiums?

Ich kenne sowohl Ausbildung, als auch Studium. Wahrscheinlich muss man da auch zwischen den Studiengängen differenzieren. Ich kenne aber eben auch nur, was ich erlebe und das deckt sich, zu einem gewissen Teil, mit dem, was du sagst. Ausbildung ist sehr eng an die ausübende Praxis angelehnt. Und je nach dem, was man will ist das aber auch ein Problem. Ich erlebe das Studium so, dass das Wissen gewissermaßen tiefer getrieben wird und es entsteht eine andere "Verwurzelung" des Wissens in einem. Erst im Studium sehe ich jedenfalls, dass es Gründe hat, warum Dinge sind, wie sie sind.
Ich habe aber auch ein recht ausgeprägtes akademisches Interesse und mag auch die Theorie sehr gerne. Das mag begünstigen, warum ich ein Studium (für mich), als weit sinnvoller erachte und ich den Eindruck eines persönlichen Benefits habe.
Ein Studium macht einen in der handwerklichen Praxis nicht besser. Ich intubiere nicht besser, seit ich studiere etc., aber das theoretische Wissen ist ein anderes und damit ändert sich der Blick für das, was passieren kann, was zu tun ist etc. auch in der Praxis.

Ich habe ein Studium - egal welches, nie als DAS Nonplusultra erlebt und gerade seit Bologna ist es das auch ganz sicher nicht mehr.

Man muss selber wissen, was man will.

Edgebreaker
12-10-2015, 09:00
Ich wüsste gern was genau denn mit veralteten Methoden gemeint ist.
In meinem Studium Bachelor Informatik (FernUni Hagen) zumindest ist fast alles vermittelte Grundlagenwissen.
Dass ich Analysis, lineare Algebra., Graphentheorie etc. wohl im Berufsleben nie wieder brauchen werde ist mir auch klar.
AssEmbler wird nicht mehr programmiert? What?!
Sobald ich anfange zu decompilieren (Malicious Code und so) oder anfangen muss Dumps auszulesen komm ich nicht mehr darum herum. Für C gilt das gleiche. Ich kann nicht immer in Java oder im .Net Framework oder sonst was programmieren. Manchmal muss ich nah an die Hardware ran (Embedded z.B.).

Meiner Meinung nach dient das Studium auch nicht dazu einen berufsreifen Menschen zu erzeugen. Es gibt Mittel an die Hand um Hintergründe und Fachliteratur zu verstehen. Nach dem Studium fängt das Lernen nämlich erst an (immer noch nur meine Meinung).

Btw. zum Programmieren muss man nicht studieren. Das machen Ausbildungsberufe tatsächlich besser.

MMAMatze
12-10-2015, 09:16
AssEmbler wird nicht mehr programmiert? What?!

Nenn mir mal eine IT-Firma die ihre Programme in Assembler-Code schreibt!
wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Assemblersprache): "Die Nutzung von Assemblersprachen ist heutzutage selten erforderlich."

F3NR1R
12-10-2015, 09:28
Kommt sicherlich auch immer darauf an, was man in der IT machen will. Will man Programmierer werden, dann ist ein Studium wahrscheinlich unabdingbar. Aber die IT ist ja breit gefächert. Kenne auch Leute die da arbeiten und wirklich gutes Geld verdienen, ohne dass sie studiert haben.

Will man irgendwann Abteilungsleiter oder Ähnliches werden, dann ist ein Studium sicherlich auch nicht verkehrt. Klar gibt es da auch Ausnahmen, aber heutzutage wird da wohl noch mehr drauf geachtet als vor 20-30 Jahren. Früher gab es immer mal Leute die selbst mit einem Hauptschulabschluss Geschäftsführer geworden sind. Heute sicherlich undenkbar...

Außerdem kommt es auch immer darauf an, was man machen möchte. Gibt auch Berufe da braucht man einfach ein Studium, weil man einen entsprechenden Titel benötigt ;)

Und das ist der Punkt, man könnte auch alle handwerklichen Berufe unter dem Namen Bautechnik zusammenfassen,
da haben wir dann "Bautechniker", die von Fließenlegern bis Architekten/Ingenieuren alle in einer Suppe rumkrebsen,
und kommen zu dem Schluss wer Bautechnik machen will muss evtl studieren evtl aber auch nicht :p

dergutekoenig
12-10-2015, 09:40
Ist halt die Frage, was du machen willst. In einem Studium geht es zunächst einmal nicht primär darum, inhaltlich zu lernen, das ist nur Mittel zum Zweck. Es geht (zumindest vor der Einführung von Bachelor und Master, seitdem wird das stückweise aufgeweicht und die Schwerpunkte langsam verschoben) hauptsächlich darum, dir die Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens an die Hand zu geben.

Deshalb auch die viele Theorie; speziell bei Informatik bedeutet das, dass die wenigsten studierten Informatiker als Programmierer arbeiten; die konzentrieren sich dann eher auf die theoretisch-wissenschaftlichen Grundlagen. Dass die eigentlichen praktischen Inhalte des Studiums dann eher veraltet sind, spielt keine Rolle - Ziel des Studiums ist es, das theoretische Handwerkszeug zu lernen, um sich dann aktiv an der Forschung beteiligen zu können.

Tyrdal
12-10-2015, 10:35
Früher warst du für Informatiker eine Pus.sy wenn du mit C anstatt mit Assembler Programmiert hast. Heute Programmiert fast niemand mehr mit Assembler.Häh? Programmieren ist doch eher Nebensache in einem Informatikstudium.

Tyrdal
12-10-2015, 10:37
Dass ich Analysis, lineare Algebra., Graphentheorie etc. wohl im Berufsleben nie wieder brauchen werde ist mir auch klar..Ach isses das? Ich hab die grebraucht.

Dextrous
12-10-2015, 10:41
Ach isses das? Ich hab die grebraucht.

Naja gut, das ist wirklich die Ausnahme. 95% aller Berufe tun das nicht.

Tyrdal
12-10-2015, 10:42
Nenn mir mal eine IT-Firma die ihre Programme in Assembler-Code schreibt!Bei Treibern und Bootloadern kann das manchmal nötig sein.

Tyrdal
12-10-2015, 10:44
Naja gut, das ist wirklich die Ausnahme. 95% aller Berufe tun das nicht.Du sprachst aber von IT und nicht von 95% der Berufe. Außerdem gibts noch ne Menge anderer Berufe wo man das braucht. Im MSR-Bereich zum Beispiel.

Dextrous
12-10-2015, 10:48
Du sprachst aber von IT und nicht von 95% der Berufe. Außerdem gibts noch ne Menge anderer Berufe wo man das braucht. Im MSR-Bereich zum Beispiel.

Ich sprach nicht nur von der IT.
Ich sprach allgemein vom Studium in meiner Frage, habe es aber auf meine Branche und auf meine Freunde bezogen, die u.a. in der Biologie, in der Erziehung und in der Informatik arbeiten.

KK-Baghira
12-10-2015, 11:17
Ich gebe mal meine 2ct dazu, da es für mich sowas wie ein berufliches Lebensthema zu sein scheint :D:

Auch ich für meinen Teil kenne mittlerweile beide Aspekte...zuerst Studium in Philosophie und Erziehungswissenschaft für 4 Jahre und dann eine Ausbildung als Erzieher, die dieses Jahr in den letzten Zügen liegt:

Ich selbst war zu Studiumszeiten selten glücklich - im Unterschied bspw. zu meinem Bruder, der auch Erziehungswissenschaft an der gleichen Uni studiert XD...auch wenn Noten passten, aber irgendwas fehlte meistens; Ausnahme war mein letzter Philosophieprofessor Ulrich Wienbruch mit der Vorlesung "Philosophische Grundfragen der Psychopathologie", der aber danach endgültig in Ruhestand ging.
Zu meinem Studiumsabbruch hin - zum Schrecken meiner Dozenten XD - meinte ein Professor von mir und fasste damit vlt. das, was fehlte, präzise: "Sie haben ein Problem...Sie sind für jeden Theoretiker zu praktisch - Sie können die ganzen Philosophen lesen und zusammenbringen, aber ich habe das Gefühl, Sie wollen das so gar nicht, sondern wichtiger ist Ihnen die Frage, was das alles für Ihre persönliche Lebensführung bedeutet - und für jeden Praktiker zu theoretisch...Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie dies irgendwann in einem offenen Umfeld zusammenbringen können".

So brach ich dann mein Studium einst ab, ohne akademische Pfade zu verlassen - aber die Fragen blieben:
Wie hängen Theorie und Praxis zusammen?
Kann man Einzelfälle gar nicht subsumieren (dann könnte man dies aber m.E. auch nicht als Anspruch mit wiederholbaren(!) Zeichen ausdrücken XD), bliebe alles als eine Art Kunst...wir erklären, was nicht praktiziert werden kann und umgekehrt...?
Lässt man Einflüsse zu: Wie sieht das Vermittelnde zwischen Theorie und Praxis aus?
Viel hängt da von der Diskussion des griechisch-aristotelischen Kontextes ab (vgl. Spatz, 2015: 27f.)...eine Möglichkeit liegt in einer Lesart des Wortes techne, wonach: "[T]he master craftsman (technitês) is wiser than the person of experience because he know the cause, the reasons that are things to be done" (Parry - zit.n. Spatz, 2015: 27f.).
Zen-Meister Dogen schrieb einst sinngemäß, dass wir das erklären, was wir unmöglich erklären können und das praktizieren, was wir unmöglich praktizieren können:
Lemke (2008: 51ff., bes. 58f., 62f.) begründet dies - weniger gelungen - durch die Unzweiheit von Theorie und Praxis als jeweilige Form, wobei ich eher die Differenz-Einheit von Weg sehe und spinnt dies - durchaus gelungen - weiter zu einer mich durchaus ansprechenden, ess-philosophischen Lesart und vor allem tätig-werden :)

Doch genug davon *g*:
Im Arbeitsleben merke ich, dass viel theoretisches Wissen nicht gewünscht und oft auch mit nicht gebraucht ausgewiesen wird: Ich als theoretischer(!) Praktiker frage mich da immer: Ist dem wirklich so? Braucht man als Erzieher keine childhood studies, die die Möglichkeitsbedingungen von Kindern als Kindern, also als Zeichen von Kindheit in den Blick nehmen und pädagogischen Praxis-Bildern von Kindern (a la: das aktive, kompetente Kind) kein neues hinzusetzen?
Auf der anderen Seite stolpere ich oft über Dinge, wo andere nicht stolpern...einfach weil ich als theoretischer(!) Praktiker Wegabzweigungen sehe, wo andere sich nur auf einem Weg befinden und dies selbstredend irritiert....

Einzige (Teil-)Ausnahme ist für mich das Kampfkunsttraining und - nach Lemke - das kochen :D
Vlt. bin ich hier in der Nähe Bolellis (2008: 202ff.)? Dieser schreibt u.a.: "Too much thinking about one's issues may induce us to take ourselves far too seriously, and that's at the roots of all self-pity and depression" (Bolelli, 2008: 212).

So glaube ich weder, dass das Studium das Non-Plus-Ultra ist und hoffe, dass es auch nicht unnötig ist, zumindest die Art des Arbeitens und Denkens...

Euch einen schönen Wochenanfang...ich geh nun einkaufen und dann trainieren im Urlaub :)

Baghira/Alex
Quellenverzeichnis
Bolelli, D. (2008): On the Warrior's Path. Philosophy, Fighting, and Martial Arts Mythology. Berkeley, California: Blue Snake Books, Second Edition.

Lemke, H. (2008): Die Weisheit des Essens. München: Iudicium-Verlag.

Spatz, B. (2015): What a body can do. Technique as knowledge, practice as research. London & New York: Routledge.

MMAMatze
12-10-2015, 12:09
Häh? Programmieren ist doch eher Nebensache in einem Informatikstudium.
Ich habe auch nirgendwo geschrieben das Programmieren die Hauptsache im Studium ist. Das war ein beispiel zum Thema Aktualität...

Edgebreaker
12-10-2015, 20:38
Ach isses das? Ich hab die grebraucht.

Jup ist es. Ich hab ja auch nicht von dir gesprochen.

Edit: Und ich bleib dabei, dass Assembler unabdingbar ist um die Basics auf die Reihe zu bekommen. Interrupts und System Calls sind einfacher nicht an den Mann zu bringen.
Der Einsatz im Embedded Bereich und beim Decompilieren steht übrigens auch noch.

Teashi
12-10-2015, 20:49
Kommt sicherlich auch immer darauf an, was man in der IT machen will. Will man Programmierer werden, dann ist ein Studium wahrscheinlich unabdingbar.
Genau umgekehrt, man braucht es nicht. Nur Praxis und Lust.

freakyboy
12-10-2015, 21:03
Genau umgekehrt, man braucht es nicht. Nur Praxis und Lust.

Ich bin zwar kein Informatiker. Aber wie soll jemand z.B. komplexe mathematische Sachen programmieren, wenn er die Mathematik dahinter gar nicht versteht bzw. kennt?

Jan_
12-10-2015, 21:23
Ich bin eher ein Befuerworter grundlagenorientierter Ausbildung im Bereich Informatik.

Zumindestens in der Softwareetwicklung sehe ich immer wieder, dass die Praxis, die ein pragmatischer Praktikant/Berufseinsteiger gelernt hat, sich doch deutlich von der Praxis im neuen Praktikum/Beruf unterscheidet.

Und wenn man mal die Firma/Position wechselt, muss man in aller Regel wieder umlernen.

Ein grundlagenorientiertes Studium (und Assembler gehoert da ebenso dazu wie Prozessorarchitekturen, Komplexitaetstheorie und Compilerbau) bereitet einen, meiner Meinung nach, viel besser auf das notwendige lebenslange Lernen vor.

Man lernt abstrakter zu denken, und erkennt einfacher Zusammenhaenge zwischen Dingen, die auf den ersten Blick grundverschieden erscheinen.

... und das hilft dann auch in Leitungspositionen.

Wenn man eine Affinitaet zur Theorie hat, haelt man sich deutlich mehr Optionen in einem Uni-Studium offen.

Wer diese Affinitaet nicht besitzt kann sicher auch "praxisnah" seinen Weg machen ... und wuerde die Zeit an der Uni wahrscheinlich auch sehr lang finden.

Teashi
12-10-2015, 21:23
Ich bin zwar kein Informatiker. Aber wie soll jemand z.B. komplexe mathematische Sachen programmieren, wenn er die Mathematik dahinter gar nicht versteht bzw. kennt?
Programmieren hat vorallem mit der Kenntniss der Sprache (Syntax, Anwendungsbereich.) und der Erfahrung in der Anwendung zu tun. Dafür braucht man Interesse, um sich einzulesen und Praxis. Der Rest kommt mit der Zeit.

Die besten Programmierer sind oft die, die sich alles zuhause eingeeignet haben, weil es sie interessiert hat.

Man muss nicht unbedingt große Ahnung von Mathematik haben, um die Formeln und Algorithmen in einen Programmiersprache umzusetzen. Verständniss für Matematik, schon (trigonometrische Funktionen, Ableitungen, Integrale, Reihen, Matrizen, komplexe Zahlen, je nach Bereich).
Wenn man in 3D programmiert, dann braucht man Ahnung von Geometrie, Optik (Lichtbrechung usw.). Für bewegliche Objekte, Physik.

Die meisten Formeln sind nicht so schwer, dass man sie als Nicht-Mathematiker nicht versteht. Es gibt genug Quellen, wo sie erklärt werden.

Schnorrer:-)
12-10-2015, 22:20
(Studium vs. Ausbildung)
Generell kann ich sagen, dass wenn man "weiterkommen" will, ein Studium schon sehr hilfreich ist. Ich habe beides (erst Lehre, dann Uni) hinter mit und maße mir somit an, das beurteilen zu können. Und wenn man später "höherwertige" Sachen machen will, braucht man einen soliden, theoretischen Unterbau, breites Wissen und Kenntnis grundlegender Konzepte, Modelle und Methoden. (Da trennt sich übrigens im fachlichen Interview schon früh die Spreu vom Weizen, denn das kann man nun nicht mit gesunden Halbwissen "vortäuschen")

Anders gesagt, ein neues Einkaufszentrum möchte ich auch nicht vom Maurer oder Elektriker entwerfen lassen, sondern habe da doch lieber einen Architekten für, der weiss was er da tut. Dafür möchte ich aber auch keine Mauer vom Architekten mauern lassen oder die Gebäudeverkabelung vom Statiker einziehen lassen :D

(Zur IT)
Mal von 'nem Senior, der ganz früher in der "EDV-Abteilung" gearbeitet hat (da gab's noch Kernspeicher, Festplattengehäuse groß wie Kühlschränke und COBOL) und nun schon lange im IT-Consulting unterwegs ist...

Vorab, jemand der als Berufsziel "Programmierer" hat und dann ein Informatik studium absolviert, hat nicht ganz verstanden hat, worum es eigentlich geht.

Wenn ich jemanden brauche, der in der internen IT-Abteilung Python- oder Powershellscripte klopft, um Adminaufgaben zu automatisieren oder irgendwelche kommerziellen Programme zu warten/erweitern sind (WWS, Fibu...), an troubleshooting sessions mit Systemintegratoren teilnimmt oder Esxi-Server aufsetzt, brauche ich sicher keinen Diplom-Informatiker oder Master. Da nehme ich mir jemanden mit betrieblicher Ausbildung, weil erstens billiger und zweitens haut der mir nach ein, zwei Jahren nicht ab, weil er frustriert ist.

Wenn ich aber Leute für mein Team brauche, die vor Ort beim Kunden Lösungen finden, die ggfs. auf hardcore Mathe basieren, wo tiefes Wissen in OOA/OOD (nicht nur 'n paar Design Patterns kennen), Codemetriken, Compilerbau, Algorithmik etc. einfach vorausgesetzt wird und wo ich auch verlange, dass mir ein Juniorentwickler "mal eben" eine Laufzeitanalyse klöppelt, dann komme ich an Leuten mit entspr. Ausbildung (typischerweise mit Schwerpunkt Softwaretechnik, Ingenieursinformatik o.ä.) nicht vorbei. Diverse Male versucht, anders ausgebildete Leute resp. Autodidakten zu integrieren, hat nicht geklappt...

Wem doing/coden Spass macht, der kann das sicherlich auch ohne Studium tun. Wobei ich schon einen Unterschied in der Praxis sehe, wenn ich Codereviews durchführe und dabei die Elaborate von "Juniors von der Uni" oder von "Fachinformatikern" oder Autodidakten sehe. Während bei Ersteren oftmals (nicht immer) wenigstens ein generelles Verständnis gängiger Konzepte vorhanden ist, krieg ich von Vertretern der zweitgenannten Gruppe stellenweise Sachen vorgesetzt... zum fürchten. Oder wenn ich dann in den review meetings grundlegende Begriffe wie zyklomatische Komplexität erst erklären muss oder warum toter code böse ist, redundanter code noch böser, warum man nicht gegen konkrete Implementierungen sondern gegen Schnittstellen programmiert oder warum es oftmals eben nicht sinnvoll ist "alle Sprachfatures auszunutzen", da werd ich dann doch porös.

Wenn die Konzepte und Grundlagen sitzen, ist der Umstieg auf eine neue Programmiersprache übrigens nicht so die Herausforderung. Sprache (und die zugehörigen Frameworks und Basistechnologie) ist das eine, Konzepte das Andere.

Nach > 25 Praxis in der SW-Entwicklung kann ich übrigens nicht bestätigen, dass die "besten Programmierer" (wie misst man das denn eigentlich?) die Autodidakten sind. Das waren bisher eher die, die "alle Sprachfeatures ausnutzen wollen", ab einer gewissen Komplexität anfingen, Sauereien zu coden (da hatte ich mal einen Hoffnungsträger, der hat in einem JEE-Framework - tief unten im Persistence Layer - ObjectIds hart verdrahtet -ich habe gedacht, ich erwürge ihn - oder eben nicht das mathematische Rüstzeug haben, mir nachzuweisen, dass Ihr Programm auch wirklich das tun wird, was ich erwarte. Bei einer Fibu nicht ganz so wichtig, bei eine Kraftwerkssteuerung dagegen schon ganz charmant, wenn man das kann.

Serjoscha
13-10-2015, 07:38
Ich denke man sollte sich einfach mal überlegen was man machen will, und dann sehen was man dafür braucht. Fächer wie Informatik oder Erziehungswissenschaften machen eher sinn wenn man damit konkret auf etwas hinarbeitet.
Das Problem mit dem Studium, dass einen unzureichend auf den job vorbereitet, ist nicht selten der Student der das Fach deshalb studiert weil es ihn irgendwie interessiert und anschließend einen Job sucht der irgendwas damit zu tun hat. Das ist leider etwas zu unspezifisch.
Ebenso verhält es sich mit der Entscheidung ob man studieren gehen sollte oder eine Ausbildung machen will.
Wenn es für den gewünschten aufgabenbereich Betriebe gibt die ausbilden, und evtl. die eigenen Auszubildenden übernehmen, ist es Sinnvoll diese Ausbildung zu machen. In diesem Fall ist es nämlich genau das was der Arbeitgeber sucht.
In anderen fällen wird widerum explizit nach leuten gesucht die studiert haben, da ist es dann einfach sinnvoll zu studieren.
Es geht also garnicht direkt um den Sinn oder Unsinn eines Studiums, sondern darum dass viele bei ihrer Wahl nicht anständig abwägen.

freakyboy
13-10-2015, 07:52
Man muss nicht unbedingt große Ahnung von Mathematik haben, um die Formeln und Algorithmen in einen Programmiersprache umzusetzen. Verständniss für Matematik, schon (trigonometrische Funktionen, Ableitungen, Integrale, Reihen, Matrizen, komplexe Zahlen, je nach Bereich).
Wenn man in 3D programmiert, dann braucht man Ahnung von Geometrie, Optik (Lichtbrechung usw.). Für bewegliche Objekte, Physik.

Woher soll derjenige, der nach der 10. eine Ausbildung gemacht hat was von den von dir angesprochenen Sachen wissen? Müsste sich ja dann schon alles selbst beigebracht haben? Machen bestimmt nicht viele. Aber wenn doch, dann Respekt... :D


Das Problem mit dem Studium, dass einen unzureichend auf den job vorbereitet, ist nicht selten der Student der das Fach deshalb studiert weil es ihn irgendwie interessiert und anschließend einen Job sucht der irgendwas damit zu tun hat. Das ist leider etwas zu unspezifisch.



Dafür lernt man was im Studium, das man wahrscheinlich in keiner Ausbildung lernt. Man lernt sich in kürzester Zeit eine große Menge von Wissen anzueignen und mit diesem dann komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Probleme zu lösen.

F3NR1R
13-10-2015, 08:01
Woher soll derjenige, der nach der 10. eine Ausbildung gemacht hat was von den von dir angesprochenen Sachen wissen? Müsste sich ja dann schon alles selbst beigebracht haben? Machen bestimmt nicht viele. Aber wenn doch, dann Respekt... :D

Beim Programmieren lernst du im Prinzip nur eine Fremdsprache, du kannst auch nur mit Vokabeln lernen fähig sein zu kommunzieren,
wenn du auch eine ordentliche Grammatik an den Tag legen willst, brauchst du dieses ominöse "mathematische Verständnis", umso mehr wenn du auch neue Akzente setzen willst

freakyboy
13-10-2015, 08:07
Beim Programmieren lernst du im Prinzip nur eine Fremdsprache, du kannst auch nur mit Vokabeln lernen fähig sein zu kommunzieren,
wenn du auch eine ordentliche Grammatik an den Tag legen willst, brauchst du dieses ominöse "mathematische Verständnis", umso mehr wenn du auch neue Akzente setzen willst

Ich hab selbst mal 3 Jahre in der Schule programmiert (Informatik LK), deswegen weiß ich halt so in etwa wie das ansatzweise aussieht. Ich kann mir halt z.B. vorstellen, dass jemand ohne Studium sicherlich eine Datenbank oder sowas in der Richtung programmieren kann. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es viele Leute gibt die z.B. eine Spiele-Engine hinbekommen würden oder irgendwelche Programme die physikalische Phänomene mit gewöhnlichen oder partiellen Differentialgleichungen simulieren.

Huangshan
13-10-2015, 08:14
Nicht umsonst gibt es Berufe wo ein Studium unerlässlich ist.

Das man nach einem Studium auch einen Job in seinem Fachbereich bekommt, ist oft mit Vitamin B , Glück usw. verbunden.

Unis sind je nach Fachbereich nicht gerade für Praxisnähe bekannt und vermitteln mehr Theorie.

Auch gibt es Studienbereiche die nach dem beenden nicht gerade eine Berufsperspektive bieten.(Brotlose Kunst)


Es gibt auch alternative Studien möglichkeiten an FH( Bachelor ,Master an einigen FH kann man auch einen Dr. Titel (Promovieren) erreichen)
andere Möglichkeiten Berufsbegleitendes Studium,Akademien,Fernstudium......


Heutzutage kann man auch an einigen Hochschulen auch ohne Abi,Fachabi studieren mit Meisterbrief,Technikerabschluss usw.


Info:

http://www.studis-online.de/

F3NR1R
13-10-2015, 08:50
Ich hab selbst mal 3 Jahre in der Schule programmiert (Informatik LK), deswegen weiß ich halt so in etwa wie das ansatzweise aussieht. Ich kann mir halt z.B. vorstellen, dass jemand ohne Studium sicherlich eine Datenbank oder sowas in der Richtung programmieren kann. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es viele Leute gibt die z.B. eine Spiele-Engine hinbekommen würden oder irgendwelche Programme die physikalische Phänomene mit gewöhnlichen oder partiellen Differentialgleichungen simulieren.

Programmierer programmieren, der eine aufwändiger der andere nicht,
Architekten wirken auch beim Bau eines Hauses mit genauso wie die unterbelichteten Bauarbeiter :p

Und für manchen einen Programmierer reicht auch ein besserer Programmierer, der ihm zeigt wie es geht, von dem man lernen kann,
die Spieleindustrie ist ja auch quasi autodidaktisch gewachsen

Ich will nur sagen, das man sich, bevor man einen Bildungsweg aussucht, gründlich informieren soll,
ein Dr.Prof. Informatik hat mir auch mal gesagt, das es auch ne menge fähiger Programmierer gibt, die bei einem Studium schlicht und ergreifend an der Mathematik versagen

Serjoscha
13-10-2015, 08:54
Dafür lernt man was im Studium, das man wahrscheinlich in keiner Ausbildung lernt. Man lernt sich in kürzester Zeit eine große Menge von Wissen anzueignen und mit diesem dann komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Probleme zu lösen.

Ich habe ja auch nicht das Studium Kritisiert sondern die Studienwahl mancher Leute. Wenn man komplett durcheinander Studiert, und sich innerhalb seines Faches nicht sinnvoll spezialisiert, kann es später auf dem Arbeitsmarkt schwierig werden.
Germanistik Absolventen haben es z.B. oftmals sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt. Es ist erstaunlich wie wenig Leute ihre Module so koordinieren dass sie später für Berufe wie LektorIn oder BibliothekarIn attraktiv sind.
Ja ich weiß in diesem Beispiel sind ggf. noch weitere Ausbildungen nötig.
Aber ich denke als Beispiel genügt das.

F3NR1R
13-10-2015, 09:05
Ich habe ja auch nicht das Studium Kritisiert sondern die Studienwahl mancher Leute. Wenn man komplett durcheinander Studiert, und sich innerhalb seines Faches nicht sinnvoll spezialisiert, kann es später auf dem Arbeitsmarkt schwierig werden.
Germanistik Absolventen haben es z.B. oftmals sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt. Es ist erstaunlich wie wenig Leute ihre Module so koordinieren dass sie später für Berufe wie LektorIn oder BibliothekarIn attraktiv sind.
Ja ich weiß in diesem Beispiel sind ggf. noch weitere Ausbildungen nötig.
Aber ich denke als Beispiel genügt das.

Nah, Germanistikstudium ist doch bloß ein RunningGag



"Was studierst Du?"
"Germanistik, Sprach- und Literaturwissenschaft."
"Und was macht man damit?"
"Taxi fahren!"

Was sagt ein arbeitsloser Germanist zu einem Germanisten mit Arbeit?
Zwei mal Chicken Nuggets mit Pommes, zum Mitnehmen.

Fragt der Studierende den Prof: Herr Professor, welcher Schein ist denn am wichtigsten in meinem Germanistik-Studium?
Sagt der Prof: Der Taxi-Schein!

Huangshan
13-10-2015, 09:08
Die Praxisnähe ist oft von der Hochschule vom Dekan,Professoren usw. abhängig.

An FH z.B. wird praxisorientierter gelehrt als an einigen Unis.

Wie geschrieben es gibt einige Studiengänge wo die Wahrscheinlichkeit gering ist später im Fachbereich einen Job zu Finden.(Brotlose Kunst)


Viele Akademiker werden Politiker,Versicherungsvertreter,Kneipenbesitzer, Taxifahrer...................

In Münster(Hochschulstadt) z.B. gibt es einige promovierte Taxifahrer,Kneipenwirte usw. . ;)

IT:
Einige 15 Jährige Nerds,Hacker sind besser im Programmieren als ausgebildete Programmierer.

PS:
Vizekanzler Gabriel hat u.a Germanistik,Soziologie studiert.

dermatze
13-10-2015, 10:43
PS:
Vizekanzler Gabriel hat u.a Germanistik,Soziologie studiert.

Wenn das nicht abschreckt, dann weiß ich es auch nicht...

Inumeg
13-10-2015, 10:51
Die Universitäten und Fachhochschulen sind mitlerweile den Anforderungen der Wirtschaft hinterhergekommen und bieten Praxisnahe Studiengänge oder zumindest Vorlesungen an. Die sind dann halt fast schon Ausbildungen auf höherem inhaltlichen Niveau als bei der IHK.
Aber es gibt immer noch die klassischen Studiengänge, wie zb "reine" Informatik. Während der Azubi lernt, WIE man Dinge macht, lernt der Student, WARUM er das macht und wie die Grundlagen dahinter funktionieren. Außerdem kann er oft schneller beurteilen OB etwas funktioniert (bzw funktionieren sollte).
Beliebtes Beispiel: Der Mathematiker kann dir sagen, ob ein Problem eine Lösung hat. Damit ist er zufrieden. Die Lösung zu finden überlässt er dem Programmierer (oder dem Physiker *fg*)

Aber ganz allgemein kann man die Frage, ob ein Studium einer Ausbildung vorzuziehen ist, natürlich nie beantworten. Nach meiner Meinung sinkt aber langsam die Wertigkeit vieler Studiengänge. 50% der Schulabgänger haben heute Studienberechtigung. Das Niveau an den Gymnasien sinkt. Damit sinkt auch das Niveau an den anderen Schulformen. Deswegen verlangen heute viele Arbeitgeber für den gleichen Job heute einen besseren Abschluss als noch vor 20 Jahren. Wer damals noch nach der Realschule seine Kaufsmannsausbildung gemacht hat, sitzt heute neben dem BWL-Absolventen und macht trotzdem das gleiche...

Dextrous
13-10-2015, 10:56
Dazu mal eine aktuelle Studie:

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2015/oktober/volle-hoersaele-leere-werkbaenke-studium-laeuft-ausbildung-den-rang-ab/

dermatze
13-10-2015, 11:05
Die Universitäten und Fachhochschulen sind mitlerweile den Anforderungen der Wirtschaft hinterhergekommen und bieten Praxisnahe Studiengänge oder zumindest Vorlesungen an.

Das ist eigentlich keine so gute Entwicklung und wird dem Sinn eines Studiums imho auch nicht gerecht. Zumindest sehe ich da die Gefahr, dass die akademische Freiheit im Sinne des humboldtschen Bildungsideals dadurch unterminiert wird/werden kann.

Filzstift
13-10-2015, 14:39
Ohne mein studium könnte ich nicht arzt werden (wie gut ich nachher bin, häbgt wohl von der uni ab).

Was anderes dazu: man kann unikurse besonders im CS bereich auch als MOOC übers internet machen. Da findet man unis wie MIT und harvard darunter. Die einführungskurse sind sogar meistens gratis. Ich hab kürzlich einführung in die informatik und python ab der harvey mudd begonnen, funktioniert sehr gut. Inklusive hausübungen, tests, noten, community.

Willi von der Heide
13-10-2015, 16:15
Ich weiß nicht ob die Geschichte stimmt, sie klingt aber aus meiner Sicht bedenklich !

Uni Wien ... 1. Vorlesung in Ägyptologie ... 40 Studenten ...

Der Professor sagt folgendes: " Einer von ihnen wird Professor, einer wird Ausgrabungsleiter in Ägypten und der Rest sollte reich heiraten ! "

Ich bin ja Außenstehender was das angeht, aber wenn ich mir anschaue was die Leute so studieren ... Ich frage mich immer wo arbeiten die später mal ?

:(

gast
13-10-2015, 16:24
Ich weiß nicht ob die Geschichte stimmt, sie klingt aber aus meiner Sicht bedenklich !

Uni Wien ... 1. Vorlesung in Ägyptologie ... 40 Studenten ...

Der Professor sagt folgendes: " Einer von ihnen wird Professor, einer wird Ausgrabungsleiter in Ägypten und der Rest sollte reich heiraten ! "

Ich bin ja Außenstehender was das angeht, aber wenn ich mir anschaue was die Leute so studieren ... Ich frage mich immer wo arbeiten die später mal ?

:(

Das habe ich auch aus erster Hand gehört!

@ Topic: Wenn man die intellektuellen Fähigkeiten dazu hat ist ein Studium meist nicht verkehrt. Ich spreche da aber grundsätzlich nicht von "brotloser Kunst". Es ist keine Garantie mehr zu verdienen oder mehr Karriere zu machen aber im Durchschnitt ist das jedenfalls so und oft bekommt man deutlich spannendere Jobs. Ausserdem ist Studieren auch noch überwiegend kostenlos.

freakyboy
13-10-2015, 16:30
Wieso bedenklich? Das klingt eher realistisch ^^

Teashi
13-10-2015, 16:34
Woher soll derjenige, der nach der 10. eine Ausbildung gemacht hat was von den von dir angesprochenen Sachen wissen? Müsste sich ja dann schon alles selbst beigebracht haben? Machen bestimmt nicht viele. Aber wenn doch, dann Respekt... :D

Ich hab selbst mal 3 Jahre in der Schule programmiert (Informatik LK), deswegen weiß ich halt so in etwa wie das ansatzweise aussieht. Ich kann mir halt z.B. vorstellen, dass jemand ohne Studium sicherlich eine Datenbank oder sowas in der Richtung programmieren kann. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es viele Leute gibt die z.B. eine Spiele-Engine hinbekommen würden oder irgendwelche Programme die physikalische Phänomene mit gewöhnlichen oder partiellen Differentialgleichungen simulieren.
Ableitungen, Integrale, Matrizen sind nichts was man nicht sich nicht aneignen kann. Eventuell wird das in der Ausbildung nachgeholt.

Physikalischen Gesetze kann man bei Interesse schnell in einem Buch oder im Netz nachlesen. Deswegen schrieb ich auch dass man Interesse braucht, um sich einzulesen. Eine Physik-Engine würden auch nicht viele studierte Leute hinbekommen.

Willi von der Heide
13-10-2015, 16:50
Wieso bedenklich? Das klingt eher realistisch ^^

Ja aber dann werden doch viele Leute völlig am Bedarf vorbei ausgebildet. Auf der einen Seite schreien immer alle " Fachkräftemangel " auf der anderen Seite dann so eine Entwicklung.

:(

Eine Freundin meiner Cousine studiert in HH Afrikanistik :ups: Dachte ich als ich das zum ersten Mal hörte ... ich habe dann nicht weiter nachgefragt, sondern später erst mal Tante Gugel gefragt was das genau ist. Was macht man damit ?

Gibt man das Wort Afrikanistik hier ein: https://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/stellenangeboteFinden.html;jsessionid=JyJLWdyptTnQ Jh4MdVJPqLvnw5bjhtK25GL5C0LhhN1VFn2ysVv8!157953544 1?execution=e1s1

erhält man die entsprechende Antwort.

Ich will das ja nicht mies machen, daß ist sicherlich interessant, aber ... was arbeitet die später mal ?

gast
13-10-2015, 17:00
Ja aber dann werden doch viele Leute völlig am Bedarf vorbei ausgebildet. Auf der einen Seite schreien immer alle " Fachkräftemangel " auf der anderen Seite dann so eine Entwicklung.

:(

Eine Freundin meiner Cousine studiert in HH Afrikanistik :ups: Dachte ich als ich das zum ersten Mal hörte ... ich habe dann nicht weiter nachgefragt, sondern später erst mal Tante Gugel gefragt was das genau ist. Was macht man damit ?

Gibt man das Wort Afrikanistik hier ein: https://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/stellenangeboteFinden.html;jsessionid=JyJLWdyptTnQ Jh4MdVJPqLvnw5bjhtK25GL5C0LhhN1VFn2ysVv8!157953544 1?execution=e1s1

erhält man die entsprechende Antwort.

Ich will das ja nicht mies machen, daß ist sicherlich interessant, aber ... was arbeitet die später mal ?

Einer wird Professor, einer wird Projektleiter in Afrika und der Rest sollte reich heiraten... ;)

freakyboy
13-10-2015, 17:01
Ja aber dann werden doch viele Leute völlig am Bedarf vorbei ausgebildet. Auf der einen Seite schreien immer alle " Fachkräftemangel " auf der anderen Seite dann so eine Entwicklung.

Ich bezweifel, dass sich der Fachkräftemangel auf solche Ausbildungen bezieht. Des Weiteren gehe ich davon aus, dass sich die Leute im Klaren darüber sind was auf sie zu kommt. Falls nicht, dann sind sie schon etwas naiv :D

Schnueffler
13-10-2015, 17:08
Ich denke mal, es kommt auf das angestrebten Ziel an.
Ich habe ein duales Studium hinter mich gebracht und was ich persönlich in meiner jetzigen Tätigkeit davon gebrauchen kann, ist das einlesen und subsumieren von Gesetzestexten.

Filzstift
13-10-2015, 17:33
wer soziologie studiert wird selten soziologe. aber er kann in einem beruf landen, wo man vieles von dem zeug brauchen kann, dass man im soziologiestudium lernen kann. kenne eine archäologin, die ist jetzt bei der zeitung im wissenschaftsbereich. mein vater ist im public relations bereich und hat informatik studiert. dieses "und was wird man damit einmal" ist was für die großeltern die gar nicht wussten dass man sinologie studieren kann.

gast
13-10-2015, 17:50
wer soziologie studiert wird selten soziologe. aber er kann in einem beruf landen, wo man vieles von dem zeug brauchen kann, dass man im soziologiestudium lernen kann. kenne eine archäologin, die ist jetzt bei der zeitung im wissenschaftsbereich. mein vater ist im public relations bereich und hat informatik studiert. dieses "und was wird man damit einmal" ist was für die großeltern die gar nicht wussten dass man sinologie studieren kann.

Aha also kann man eh jede Ausbildung machen weil man ja eh alles werden kann?

Sagen wir mal so: Theoretisch ja. :)

Super Famicom
13-10-2015, 18:47
Der Professor sagt folgendes: " Einer von ihnen wird Professor, einer wird Ausgrabungsleiter in Ägypten und der Rest sollte reich heiraten ! "

Es gibt schon sehr "spezielle Studiengänge" für die man einen Plan und/oder viel Idealismus braucht aber das macht sie nicht per se sinnlos oder gar nutzlos. Interessanterweise ist diese Einstellung aus meiner Erfahrungswelt betrachtet stärker unter Nichtakademikern verbreitet - teilweise aber auch in einigen, sich (fachkulturell) als besonders distinguiert betrachtenden Studiengängen.


Ich will das ja nicht mies machen, daß ist sicherlich interessant, aber ... was arbeitet die später mal ?

Die reine Ausbildung ist nie ein Arbeitsplatzgarant. Bestenfalls erhöht sie die Wahrscheinlichkeit.

Dass die Jobbörse der Agentur für Arbeit keine Fundgrube für Akademiker (semi)exotischer Studiengänge ist, ist unter Akademikern (und Kennern der Agentur) bekannt. :D


Viele Akademiker werden Politiker,Versicherungsvertreter,Kneipenbesitzer, Taxifahrer..
Zahlen? Quelle? :)

Den Akademikern geht es ja vergleichsweise gut. Wenn man sich die Zahlen anguckt, müssen die restlichen Arbeitslosen ja zwangsweise ohne akademischen Abschluss dastehen... Ergo...;)

https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Akademiker/generische-Publikationen/Broschuere-Akademiker-2014.pdf

Sorbus Aucuparia
13-10-2015, 18:58
Ich weiß nicht ob die Geschichte stimmt, sie klingt aber aus meiner Sicht bedenklich !

Uni Wien ... 1. Vorlesung in Ägyptologie ... 40 Studenten ...

Der Professor sagt folgendes: " Einer von ihnen wird Professor, einer wird Ausgrabungsleiter in Ägypten und der Rest sollte reich heiraten ! "

Ich bin ja Außenstehender was das angeht, aber wenn ich mir anschaue was die Leute so studieren ... Ich frage mich immer wo arbeiten die später mal ?

:(

Ich hab Archäologie studiert, so kommt das ungefähr hin.

Wir waren im ersten Semester ca. 50, was sich ganz schnell ausdünnte. Den Bachelor haben mit mir etwa 6 andere gemacht. Weiter zum Master sind meines Wissens nur 3.

Ich selbst mach jetzt ganz was anderes aber ich hab mich bewusst dafür entschieden.
Ich muss aber auch sagen, dass wenn man sich richtig reinhängt und Spaß dran hat, für das Fach lebt, dann findet man auch nen Job. Man sollte halt unter den besten sein, aber das ist doch überall so.
Es ist aber halt für Leute bei denen das eine wirklich Leidenschaft ist und die nicht nur an den Lohn denken.

Filzstift
13-10-2015, 19:11
Aha also kann man eh jede Ausbildung machen weil man ja eh alles werden kann?

Sagen wir mal so: Theoretisch ja. :)

Also am liebsten sind mit leute die sich gar nichts cht erst mit dem sinnerfassenden lesen aufhalten sondern gleich irgendeinen verallgeneinernden dummfug ins internet klugsch******.

Ich hab gesagt dass ein studium der archäologie einen nicht auf einen job als archäologe an einer ausgrabung beschränkt, sondern dass es durchaus andere produktive möglichkeiten gibt die erworbenen kenntnisse zu nutzen.
Kann ein studierter maschinenbauer ausschließlich bei bmw arbeiten oder kann er eventuell auch an der software für schweres gerät arbeiten? Kann er vielleicht auch Journalist für technologiethemen werden? Kann er öffentlichkeitsarbeit für die indistrie machen? Kann er, es gibt genug beweise. Was er nicht werden kann mit nur dieser ausbildubg ist beurochirurg, oder botaniker, oder anwalt. Das hab ich aber auch nicht behauptet, scherzkeks.

gast
13-10-2015, 22:56
Also am liebsten sind mit leute die sich gar nichts cht erst mit dem sinnerfassenden lesen aufhalten sondern gleich irgendeinen verallgeneinernden dummfug ins internet klugsch******.

Ich hab gesagt dass ein studium der archäologie einen nicht auf einen job als archäologe an einer ausgrabung beschränkt, sondern dass es durchaus andere produktive möglichkeiten gibt die erworbenen kenntnisse zu nutzen.
Kann ein studierter maschinenbauer ausschließlich bei bmw arbeiten oder kann er eventuell auch an der software für schweres gerät arbeiten? Kann er vielleicht auch Journalist für technologiethemen werden? Kann er öffentlichkeitsarbeit für die indistrie machen? Kann er, es gibt genug beweise. Was er nicht werden kann mit nur dieser ausbildubg ist beurochirurg, oder botaniker, oder anwalt. Das hab ich aber auch nicht behauptet, scherzkeks.

Wenn ich groß bin werd ich auch beurochirurg, am besten in der indistrie die sollen gut zahlen für eine gute ausbildubg. :D

FireFlea
14-10-2015, 05:59
Es kommt immer drauf an, abgesehen vom Fachlichen wollen viele Unternehmen einfach einen Studientitel haben. Wer Arzt wird sollte Medizin studiert haben, das ist klar aber in der freien Wirtschaft verschwimmt das Ganze, da gibt es oft nicht DEN fachlichen Studiengang. Unternhemensberatungen und Vertriebsunternehmen stellen in der Regel recht bunt ein, vom BWLer zum Geisteswissenschaftler, da es eher auf Soft Skills ankommt und man das Fachliche vor Ort lernt. Ich selbst bin studierter Japanologe und arbeite in einem großen Personaldienstleistungs- und Vertriebsunternehmen und wir haben wirklich alles, auch eine Diplom Opernsängerin :D Aus meiner Sicht ist da ein Studium nicht zwingend um den Job zu machen, wird aber gewünscht. Nichstdesdo trotz habe ich eine Weile gesucht und mit BWL wärs sicher leichter gewesen.

Zum Thema IT - ich habe selbst viel mit der Vermittlung von IT-Freelancern in Projekte von div. Großkonzernen, mittelständischen Unternehmen und dem öffentlichen Dienst zu tun. Wenn es nicht explizit vom Kunden gefordert wird, ist mir ein Studium bei der Auswahl des Freelancers völlig egal, es müssen die Skills und die Projekthistorie der letzten 2-3 Jahre passen. Beim Thema Festanstellung wird das Studium dann natürlich wieder wichtiger.

Filzstift
14-10-2015, 07:12
Wenn ich groß bin werd ich auch beurochirurg, am besten in der indistrie die sollen gut zahlen für eine gute ausbildubg. :D

spaßvogel. tipp du mal auf der handytastatur mit verstauchtem finger.

NightFury
14-10-2015, 09:34
Ich weiß nicht ob die Geschichte stimmt, sie klingt aber aus meiner Sicht bedenklich !

Uni Wien ... 1. Vorlesung in Ägyptologie ... 40 Studenten ...

Der Professor sagt folgendes: " Einer von ihnen wird Professor, einer wird Ausgrabungsleiter in Ägypten und der Rest sollte reich heiraten ! "

Ich bin ja Außenstehender was das angeht, aber wenn ich mir anschaue was die Leute so studieren ... Ich frage mich immer wo arbeiten die später mal ?

:(


Ja aber dann werden doch viele Leute völlig am Bedarf vorbei ausgebildet. Auf der einen Seite schreien immer alle " Fachkräftemangel " auf der anderen Seite dann so eine Entwicklung.

:(

Eine Freundin meiner Cousine studiert in HH Afrikanistik :ups: Dachte ich als ich das zum ersten Mal hörte ... ich habe dann nicht weiter nachgefragt, sondern später erst mal Tante Gugel gefragt was das genau ist. Was macht man damit ?

Gibt man das Wort Afrikanistik hier ein: https://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/stellenangeboteFinden.html;jsessionid=JyJLWdyptTnQ Jh4MdVJPqLvnw5bjhtK25GL5C0LhhN1VFn2ysVv8!157953544 1?execution=e1s1

erhält man die entsprechende Antwort.

Ich will das ja nicht mies machen, daß ist sicherlich interessant, aber ... was arbeitet die später mal ?


Wenn wir nur noch bedarfsorientiert Ausbildungen/Studien anbieten dann Prost und Mahlzeit...
Solche Aussagen im Land der Denker und Dichter zu lesen ist eine sehr traurige Geschichte...
Eine Welt in der es in der Mehrheit nur noch IT'ler und BWL'er gibt möchte ich mir nicht geben! Nein Danke! No Sir! Niet! Nada! Please not!

OliverT
14-10-2015, 14:28
Studieren darf ja jeder gerne was er will. Nur sollen sich die Leute sich später nicht beschweren wenn sie hinterher keine Jobs in dem Bereich finden. Gerade in der heutigen Zeit kann man sich ja schon vor dem Studium informieren wie die Nachfrage in dem Bereich ist.

Willi von der Heide
14-10-2015, 16:44
Wenn wir nur noch bedarfsorientiert Ausbildungen/Studien anbieten dann Prost und Mahlzeit...
Solche Aussagen im Land der Denker und Dichter zu lesen ist eine sehr traurige Geschichte...
Eine Welt in der es in der Mehrheit nur noch IT'ler und BWL'er gibt möchte ich mir nicht geben! Nein Danke! No Sir! Niet! Nada! Please not!

So meinte ich das auch nicht ... folgendes Zitat trifft es aber recht gut !


Studieren darf ja jeder gerne was er will. Nur sollen sich die Leute sich später nicht beschweren wenn sie hinterher keine Jobs in dem Bereich finden. Gerade in der heutigen Zeit kann man sich ja schon vor dem Studium informieren wie die Nachfrage in dem Bereich ist.

+1

Fips
14-10-2015, 20:13
Ich frage mich mittlerweile echt was die Leute, die immer behaupten sie würden nichts von dem was sie im Studium gelernt haben später im Job auch anwenden, den ganzen Tag in der Uni gemacht haben. Ohne das Wissen, das ich im Studium erworben habe, wäre ich in meinem Job absolut aufgeschmissen. Ich arbeite natürlich nicht genau in dem Feld, auf dem ich mich in der Uni rumgetrieben habe, aber dort habe ich mir das Grundlagenwissen angeeignet, das mir den Einstieg in die Materie, die ich im Job benötige, überhaupt erst ermöglicht. Und allen, die sich darüber auslassen, dass an der Uni nur "veraltetes Wissen" vermittlet werde (was ich im übrigen nicht bestätigen kann) sei evtl. noch ans Herz gelegt, dass es aus gutem Grund Selbststudium heißt. Man kommt nie wieder so leicht an aktuelle Informationen wie an der Uni. Wenn man natürlich erwartet, dass einem die Profs alles dreimal vorkauen, hat man den Sinn eines Studiums einfach nicht verstanden und sollte wirklich lieber eine Ausbildung machen.

dermatze
14-10-2015, 20:51
Und allen, die sich darüber auslassen, dass an der Uni nur "veraltetes Wissen" vermittlet werde (was ich im übrigen nicht bestätigen kann) sei evtl. noch ans Herz gelegt, dass es aus gutem Grund Selbststudium heißt. Man kommt nie wieder so leicht an aktuelle Informationen wie an der Uni.

Das sehe ich eigentlich auch so. Ich wähne mich an der Charitè auch sehr am Puls des aktuellen Geschehens. Es mag aber sein, dass das in anderen Bereichen anders ist.

dermatze
14-10-2015, 21:02
Studieren darf ja jeder gerne was er will. Nur sollen sich die Leute sich später nicht beschweren wenn sie hinterher keine Jobs in dem Bereich finden. Gerade in der heutigen Zeit kann man sich ja schon vor dem Studium informieren wie die Nachfrage in dem Bereich ist.

Ich glaube, in dem Alter, in dem man anfängt sich hinsichtlich Studium zu orientieren überblickt man das noch gar nicht so ganz.

Ich sehe da sogar ein grundsätzliches Problem. Vllt. sollte die Schulzeit einfach länger sein, um dann ältere Schüler mit mehr weitblick entlassen zu können. Ist natürlich wahrscheinlich utopisch und ob man als Schüler von einer Schule aus überhaupt einen Überblich über die Berufswelt gewinnen kann ist wahrscheinlich auch ehr zweifelhaft, aber mit Alter kommt Reife, Stabilität und überhaupt ein Bewusstsein für das, was man will und zwar auch längerfristig.
Als Junge will man mit 13 Videospieletester und als Mädel Dressurreiterin oder sowas werden und muss sich 2 Jahre später schon für eine Ausbildung bewerben, wenn man kein Abitur macht. Ich halte das für zu zeitig. 13 Schuljahre sollten Minimum sein - ehr mehr. Gehn halt alle bis 21 in die Schule, wir werden ja auch alle älter und müssen länger Arbeiten.

OliverT
14-10-2015, 21:36
Wenn man was studiert, was einen am Ende doch nicht interessiert ist ja wieder eine andere Sache. Aber wenn man sich etwas aussucht dann kann man auch gucken ob man mit dem Studiengang später eher leicht oder eher schwer einen Job findet.
Ich glaube übrigens nicht das es was bringen würde noch länger zur Schule zu gehen. Was man wirklich machen will kann man erst erkennen wenn man sich in die Welt dadraußen begibt und sich ausprobiert. Die Richtung wechseln kann man ja immer noch.

dermatze
14-10-2015, 21:50
Kann man eben nicht so unbedingt, weil man nicht zwingend das studiert, was man dann so auch macht.
Beispiel: Jmd. studiert Mathematik, oder will das, weil es einem in der Schule Spaß macht, man vllt. eine Begabung da hat etc.
Da weiß man doch aber noch gar nicht, was man später damit alles machen kann und folglich überblickt man dann auch nur sehr unzureichend die Aussichten auf einen Job nach dem Studium, zumal sich das, was gerade "gebraucht" wird ja auch ändern kann, im LAufe der Zeit und sei es nur in der Zeit von Anfang des Studiums bis zum Ende.

So leicht, wie du es dir hier im Gespräch machst, ist es, zumindest meiner Ansicht nach in der Realität nicht.

OliverT
14-10-2015, 22:05
Man kann sich aber informieren was man damit später alles machen kann. Ein grober Überblick reicht ja schon. Und dann kann man gucken wie leicht man in diesen Feldern eine Anstellung findet. Wer nicht genau weiß was er später machen will kann sein Studium dann in die Bahnen lenken die erfolgsversprechender sind. Wer einfach drauf los studiert hat dann selbst Schuld, wenn er später als Taxifahrer endet.

FireFlea
15-10-2015, 05:43
Man kann sich aber informieren was man damit später alles machen kann. Ein grober Überblick reicht ja schon. Und dann kann man gucken wie leicht man in diesen Feldern eine Anstellung findet. Wer nicht genau weiß was er später machen will kann sein Studium dann in die Bahnen lenken die erfolgsversprechender sind. Wer einfach drauf los studiert hat dann selbst Schuld, wenn er später als Taxifahrer endet.

So einfach ist das mit dem vorab informieren auch nicht immer, weil selbst auf dem Arbeitsamt die Leute teils zu festgefahren sind. Ich habe als Japanologe nicht 1x einen vernünftigen Tipp bekommen, da hieß es immer nur "jaja das machen sie schon sehr gut mit ihren Bewerbungen, klappt sicher bald irgendwas". Aber was abgesehen vom Fach vielleicht noch wichtiger ist, ist eine gewisse Zielstrebigkeit im Studium und Praktika. Wenn jemand Jura mit mittelmäßigem Examen nach 20 Semestern abschließt hat er jetzt auch nicht unbedingt die besten Chancen.

dermatze
15-10-2015, 06:21
Man kann sich aber informieren was man damit später alles machen kann. Ein grober Überblick reicht ja schon. Und dann kann man gucken wie leicht man in diesen Feldern eine Anstellung findet. Wer nicht genau weiß was er später machen will kann sein Studium dann in die Bahnen lenken die erfolgsversprechender sind. Wer einfach drauf los studiert hat dann selbst Schuld, wenn er später als Taxifahrer endet.

Wo kann ich mich als 18jähriger denn bitte darüber erkundigen, wie meine Jobaussichten sind, wenn ich mit Mitte 20 mein Mathematikstudium abgeschlossen habe?

Ich würde sogar behaupten, dass die wenigsten wissen, wie die Jobaussichten präzise aussehen, aber auch die Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten, die sich durch das Studium ergeben. Primär ist die Wahl des Studienganges doch gesteuert von Interessen und Vorlieben (in einem Alter, wo man auch noch gar nicht menschlich so gefestigt ist - jedenfalls in der Regel). Und ich finde es im Prinzip auch richtig so, dass die Wahl des Studienganges primär auf den eigenen Interessen und Stärken fußt.

Ich kenne einen Arzt, der hat nach dem Studium gemerkt, mit und an Menschen arbeiten ist nicht so seins.
Ein Freund von mir ist Dr. der Physik. Der hätte sich sowohl sein Gehalt, als auch seine Jobaussichten ganz anders vorgestellt. Der ist nicht sehr glücklich damit nur befristete Arbeitsverträge zu bekommen.
Das sind keine Ausnahmen.
Also selbst für ihn ist es nicht ganz so leicht, mit der Anstellung und, wie gesagt, der hat Physik studiert und nicht altindische Folklore...

Dextrous
15-10-2015, 06:28
Wo kann ich mich als 18jähriger denn bitte darüber erkundigen, wie meine Jobaussichten sind, wenn ich mit Mitte 20 mein Mathematikstudium abgeschlossen habe?


Man kann nur spekulieren, wie es in 3 Jahren nach der Ausbildung oder nach dem Studium aussieht. Aber man kann sich über die derzeitige Situation erkunden. Und das geht wahrlich an vielen Stellen im Internet. Seien es Fachforen oder Studien. Wenn man das nicht gemacht hat, hat man meines Erachtens selber Schuld.
Es sei denn man wählt den Beruf aus wirklicher Leidenschaft und weiß, dass es schwer sein wird.

dermatze
15-10-2015, 07:57
Ich finde es immer witzig.

Ich (und andere) bringen konkrete Beispiele, dass es nicht so leicht ist - also philosophisch betrachtet Existenzbeweise (hier, dass es in der Realität nicht so leicht ist) und alles, was manchen einfällt ist "selber Schuld" und Internet. Die Qualität der Informationen und Gespräche in Internetforen kann man an diesem Forum hier gut ablesen.

Es gibt Menschen, denen zeigt man ein Ding, die schauen das Ding an und sagen, dass es das nicht gibt.

Tyrdal
15-10-2015, 08:02
Was genau für Beweise bringst du denn? Gerade mit einem Matheabschluss stehen einem doch sehr viele Türen offen.

dermatze
15-10-2015, 08:21
Was genau für Beweise bringst du denn? Gerade mit einem Matheabschluss stehen einem doch sehr viele Türen offen.

Siehste, genau deshalb sind Internetforen nicht unbedingt die beste Quelle. Da schreiben nicht wenige Leute, die beim Denken vom Kontinentaldrift überholt werden und selbst da, wo man gar nicht denken, sondern nur die "Augen" öffnen muss scheitern manche. :)

Es ist übrigens gemeinhin so, dass, wenn man selber Probleme hat, die Umstände daran Schuld sind, während, wenn ein anderer die Probleme hat es an der Person liegt. Deshalb ist es hier so leicht zu sagen, dass die ja selber Schuld hätten.

Bodenknuddler
15-10-2015, 08:35
Wo kann ich mich als 18jähriger denn bitte darüber erkundigen, wie meine Jobaussichten sind, wenn ich mit Mitte 20 mein Mathematikstudium abgeschlossen habe?

Ich würde sogar behaupten, dass die wenigsten wissen, wie die Jobaussichten präzise aussehen, aber auch die Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten, die sich durch das Studium ergeben. Primär ist die Wahl des Studienganges doch gesteuert von Interessen und Vorlieben (in einem Alter, wo man auch noch gar nicht menschlich so gefestigt ist - jedenfalls in der Regel). Und ich finde es im Prinzip auch richtig so, dass die Wahl des Studienganges primär auf den eigenen Interessen und Stärken fußt.


Wenn du dich mit 18 Jahren noch nicht informiert hast, ist es auch ein bisschen spät.
Es gibt soviele Möglichkeiten Praktika oder Ferienjobs zu machen, als Schuler oder gar als Studienstarter. Studierst du mathematic (oder irgendwas im MINT Bereich), hast du im Notfall dann immernoch Zeit, dich entsprechend umzuorientieren. In anderen Bereichen kann ich es nicht beurteilen, da ich da gar keine Ahnung von Habe.

Bei uns spingen permanent Leute herum, die durch irgendwelche Initiativen oder Programme in die "Arbeitswelt" reinschnuppern soll, und auch zu meinen Schulzeit gab es x Möglichkeiten.
Es gibt für Schuler genug Möglichkeiten, sich frühzeitig zu informieren und auch mal in den Job reinzuschnuppern.
Sehe nicht, dass das letztenendes ein "Praxisproblem des Studenten ist".

Inumeg
15-10-2015, 08:38
Was genau für Beweise bringst du denn? Gerade mit einem Matheabschluss stehen einem doch sehr viele Türen offen.

Kann ich aus erster Hand NICHT bestätigen. Grade bei einem Mathe-Studium, welches ja kaum praxisrelevante Inhalte hat, kommt es sehr darauf an, was man sonst noch gemacht hat. Zweitfach, Spezialisierungsgebeit, Nebenjobs. Und natürlich, ob ich wirklich dahin will, wo ich arbeiten könnte. Nur weil ich Mathe studiert habe, will ich nicht unbedingt bei einer Versicherung als Aktuar arbeiten.
Willst du als Mathematiker in die Finanzdienstleistung, solltest du entsprechendes Zusatzwissen haben (Nebenfach BWL/VWL, Vorlesung Finanzmathematik, Praktikum bei der Sparkasse...).
Willst du in einen Ing/IT-Beruf, solltest du... you know

Ein Mathestudium öffnet die Türen nicht, es ist aber ein sehr gutes Gleitmittel, um durch die Tür dann durchzukommen ;)

Gast
15-10-2015, 09:27
Man kann nur spekulieren, wie es in 3 Jahren nach der Ausbildung oder nach dem Studium aussieht. Aber man kann sich über die derzeitige Situation erkunden.

das führt dann mitunter zu Schweinezyklen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus)

Tyrdal
15-10-2015, 09:42
Das führt mitunter aber auch dazu, dass Schüler herausfinden was ihnen liegt und was nicht.

Gast
15-10-2015, 09:50
Das führt mitunter aber auch dazu, dass Schüler herausfinden was ihnen liegt und was nicht.

Sich über die Jobaussichten zu informieren?
Meine Talentlage ist doch von der Arbeitsmarktlage eher unabhängig.

Tyrdal
15-10-2015, 09:55
Oh, ich meinte jetzt die Praktika. Bin wohl im Post verrutscht.

NightFury
15-10-2015, 15:17
So meinte ich das auch nicht ... folgendes Zitat trifft es aber recht gut !



+1
So geht das für mich auch i.O. ;)


Ich glaube, in dem Alter, in dem man anfängt sich hinsichtlich Studium zu orientieren überblickt man das noch gar nicht so ganz.

Ich sehe da sogar ein grundsätzliches Problem. Vllt. sollte die Schulzeit einfach länger sein, um dann ältere Schüler mit mehr weitblick entlassen zu können. Ist natürlich wahrscheinlich utopisch und ob man als Schüler von einer Schule aus überhaupt einen Überblich über die Berufswelt gewinnen kann ist wahrscheinlich auch ehr zweifelhaft, aber mit Alter kommt Reife, Stabilität und überhaupt ein Bewusstsein für das, was man will und zwar auch längerfristig.
Als Junge will man mit 13 Videospieletester und als Mädel Dressurreiterin oder sowas werden und muss sich 2 Jahre später schon für eine Ausbildung bewerben, wenn man kein Abitur macht. Ich halte das für zu zeitig. 13 Schuljahre sollten Minimum sein - ehr mehr. Gehn halt alle bis 21 in die Schule, wir werden ja auch alle älter und müssen länger Arbeiten.

Der Ansatz gefällt mir.
Früher als das Studieren noch etwas besonderes und meist nur für die privilegierten Herren war fingen sie oft auch erst mit einer gewissen Reife an.

OliverT
15-10-2015, 21:57
Ich kenne einen Arzt, der hat nach dem Studium gemerkt, mit und an Menschen arbeiten ist nicht so seins.
Von solchen Fällen rede ich doch gar nicht.



... und alles, was manchen einfällt ist "selber Schuld" und Internet. Die Qualität der Informationen und Gespräche in Internetforen kann man an diesem Forum hier gut ablesen.

Mathematik Studium ? gute Berufsaussichten für Absolventen (http://www.bachelor-studium.net/mathematik-studium.php)
http://www.absolventa.de/jobs/channel/finance/thema/gehalt-mathematiker

Hat mich nichtmal eine Minute gekostet um das zu finden. Wenn man länger sucht dürfte auch mehr bei rauskommen.
Wenn ich wissen will wie die Jobaussichten zur Zeit sind kann ich interessante Berufsfelder in Stellenausschreibungen suchen. Das man nicht unbedingt weiß wie es in der Zukunft aussieht, ist klar. Aber die Wahrscheinlichkeit das Deutschland in 5 Jahren plötzlich keine Informatiker aber dafür tausende von Germanisten braucht ist recht gering.

Wer sich nicht informiert sondern einfach wild drauf los studiert hat selbst Schuld, wenn am Ende nichts sinnvolles bei raus kommt. Und wer vorher schon weiß das es haufenweise Arbeitslose Germanisten gibt und dann trotzdem den Weg geht und später Probleme bekommt, der braucht sich auch nicht wundern. Ich sprech letzteren ja nicht das Recht ab zu studieren was sie wollen und finde es auch in Ordnung wenn man nach seiner Interessenlage studiert. Wenns hinterher nichts wird ist die Schuld dann aber bei einem Selbst zu suchen.

FireFlea
15-10-2015, 22:56
Wer sich nicht informiert sondern einfach wild drauf los studiert hat selbst Schuld, wenn am Ende nichts sinnvolles bei raus kommt. Und wer vorher schon weiß das es haufenweise Arbeitslose Germanisten gibt und dann trotzdem den Weg geht und später Probleme bekommt, der braucht sich auch nicht wundern. Ich sprech letzteren ja nicht das Recht ab zu studieren was sie wollen und finde es auch in Ordnung wenn man nach seiner Interessenlage studiert. Wenns hinterher nichts wird ist die Schuld dann aber bei einem Selbst zu suchen.

Rein Arbeitsmarkt orientiert zu studieren kann aber auch nicht die Lösung sein. Da mögen die Chancen als Informatiker noch so geil sein, wenn man nach x Jahren abbricht und dann ohne alles dasteht.

dermatze
15-10-2015, 23:34
Von solchen Fällen rede ich doch gar nicht.


Meine Güte, das hat ja auch keiner behauptet.


Mathematik Studium ? gute Berufsaussichten für Absolventen
http://www.absolventa.de/jobs/channe...t-mathematiker

Hat mich nichtmal eine Minute gekostet um das zu finden.

Na, ich bin beeindruckt und gratuliere ganz herzlich. Du kannst googlen.:halbyeaha

dermatze
15-10-2015, 23:35
Rein Arbeitsmarkt orientiert zu studieren kann aber auch nicht die Lösung sein.


Absolut.

Fips
16-10-2015, 05:05
Von solchen Fällen rede ich doch gar nicht.



Mathematik Studium ? gute Berufsaussichten für Absolventen (http://www.bachelor-studium.net/mathematik-studium.php)
http://www.absolventa.de/jobs/channel/finance/thema/gehalt-mathematiker

Hat mich nichtmal eine Minute gekostet um das zu finden. Wenn man länger sucht dürfte auch mehr bei rauskommen.
Wenn ich wissen will wie die Jobaussichten zur Zeit sind kann ich interessante Berufsfelder in Stellenausschreibungen suchen. Das man nicht unbedingt weiß wie es in der Zukunft aussieht, ist klar. Aber die Wahrscheinlichkeit das Deutschland in 5 Jahren plötzlich keine Informatiker aber dafür tausende von Germanisten braucht ist recht gering.


Das ist halt trotzdem zu einfach gedacht. Wer vor 1 bis 2 Jahren als Naturwissenschaftler nen Industriejob gesucht hat, hatte es verdammt schwer. Die meisten großen Firmen hatten Einstellungsstop, so dass auch gute Leute nach der Promotion nix bekommen haben. Die durften dann auch Taxi fahren. Von der vermeintlichen Tatsache, dass Naturwissenschaftler gefragter sind als Germanisten konnten die sich jedenfalls auch nix kaufen.

drahdi
19-10-2015, 08:11
Wie steht Ihr zum Studium gegenüber anderen Bildungswegen?
Was sagt Ihr zur Wissensvermittlung innerhalb eines Studiums?

kommt darauf an was du willst und wo du das möchtest.

in deutschland? in europa? international?

du solltest dir eher die frage stellen, was du dir von einem studium erwartest. die universität bietet mehr als nur eine fachliche ausbildung. seit dem bologna-system und seitdem dutzende fachhochschulen wie pilze aus dem boden ploppen, merkt man einen eindeutigen unterschied zwischen langjährigen akademikern, die sich für mehr als das minimum interessier(t)en und jenen die eine fachausbildung einer fachhochschule genossen haben. die erfolgreichsten in meinem bekanntenkreis sind meist jene, die sich zusätzlich zum studium auch auf der fachschaft engagiert haben, jene die sich auf der universität auch social skills angeeignet haben, die kurse belegt haben, die sie persönlich weiterbringen, jene die die universität als das betrachten, wofür sie früher gedacht war.....einer allgemeinen ausbildung nach der mittelreife.

außerdem wäre interessant wo du arbeiten möchtest und wie sehr dort eine akademische ausbildung in der it entscheidend ist.
in österreich/deutschland ist in großen, staatsnahen betrieben oder in der öffentlichen verwaltung der titel alles.
auch die meisten führungskräfte in großen unternehmen deutschsprachiger unternehmen sehen akademiker auf gleicher ebene und bevorzugen sie.

falls du außerhalb deutschlands arbeiten möchtest, solltest du dir gedanken darüber machen, was dafür von vorteil wäre.

letztenendes kann die akademische ausbildung gleichwertig sein, nur das du zusätzlich noch einen titel hast der hochwertiger angesehen wird....ergo bevorzugt wird...zumindest im deutschsprachigen raum.
in skandinavien ist das zb anders.

mfg

AlexAikido
20-10-2015, 23:02
In England lief das bis vor wenigen Jahren anders an:

Studiosus studiert was ihm liegt/er mag und kriegt von den Profs gesagt, dass er die Zeit nutzen und genießen soll. Danach ist keine Zeit mehr hür. Die Leistungen für die Seminare qualifizieren einen denn für "ich kann Dinge selbstständig erarbeiten". Da hieß es dann nach'm Studium auch meist "trauen die sich das zu? Gut nicht ihr Bereich aber die machen das jetzt mal 2 Wochen auf Probe." War man gut hätte man den Job. In Deutschland heißts seit je eher: "sie haben Schein a,b,v, und d. Wo ist der Schein f? Das geht nicht ohne. "