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Vollständige Version anzeigen : Immer das Opfer - Es muss sich nun was ändern!



abcdefgah
21-10-2015, 22:06
Hallo Leute! Also ich erzähle erstmal kurz von meinem Leben und was ich jetzt ändern will. Also ich wurde soweit ich weiß schon seit dem Kindergarten von vielen gemobbt / geschlagen / psychisch runtergemacht. Ich habe einfach diesen Charakter, der bei der kleinsten Kleinigkeit nachgibt und den anderen immer Recht gibt, obwohl ich oft auch selber recht habe, lasse ich anderen den Vortritt um ja keinen Streit anzufangen, denn ich habe immer so ein schlechtes / ängstliches Gefühl dabei, wenn ich einem widerspreche. Vor allem bekomme ich immer dieses schlechte Gefühl, wenn ich draußen herumlaufe und an aggressiv / ohne Emotion guckenden Typen vorbeilaufe, dann will ich am besten gar nicht da sein und vom Erdboden verschluckt worden sein. Kommt daher, weil mich genau diese Art von Menschen mein ganzes Leben runtergemacht haben und ich ihnen nichts entgegenzusetzen hatte. Habe deswegen auch ein großes Problem mit Frauen, kann ihnen nicht lange in die Augen gucken, weil ich denke, dass sie dann diesen "Pisser" in mir sehen, der sich nicht wehren kann und sie auch nicht beschützen kann. Dabei bin ich ein ganz lieber und will für alle nur das beste. Ich würde jetzt gerne mit Kampfsport anfangen, um nicht so angespannt durch die Straßen zu laufen, selbstbewusster zu werden und einfach nicht immer daran zu denken, dass jeden Moment einer micht schlagen könnte, weil ich ja so ein Opfer bin. Zusätzlich wollte ich noch zu einem Psychologen gehen um da meine Probleme zu bewältigen. Meine Frage: Würdet ihr speziell in meiner Situation empfehlen, Kampfsport anzufangen? Wenn ja, welchen? Beim Leute schlagen beim Training fühle ich mich auch so fehl am Platz und auch sehr unwohl, aber um selbstbewusster zu werden, würde ich fast alles machen. Danke.

Bare-knuckle
22-10-2015, 00:41
Zusätzlich wollte ich noch zu einem Psychologen gehen um da meine Probleme zu bewältigen.
Das solltest Du wohl unbedingt. Daran führt kein Weg vorbei.
Meine Frage: Würdet ihr speziell in meiner Situation empfehlen, Kampfsport anzufangen? Wenn ja, welchen? Beim Leute schlagen beim Training fühle ich mich auch so fehl am Platz und auch sehr unwohl, aber um selbstbewusster zu werden, würde ich fast alles machen. Danke.
Kampfsport kann helfen, muss er aber nicht. Probieren kannst Du es aber auf jeden Fall mal, wenn Du es Dir schon zutraust. Ich würd Dir ein Selbstverteidigungssystem, wie Krav Maga empfehlen. Dort gibts kein Vollkontakt-Draufhauen und Du fühlst Dich vielleicht etwas wohler.

Eistee
22-10-2015, 01:29
Kannst es halt mal ausprobieren. Wenn es eine positive Wirkung auf Dein Selbstbewußtsein haben sollte, wirst Du das schon merken.

StaySafe
22-10-2015, 01:50
Ich würd Dir ein Selbstverteidigungssystem, wie Krav Maga empfehlen. Dort gibts kein Vollkontakt-Draufhauen und Du fühlst Dich vielleicht etwas wohler.

Das stimmt so pauschal nicht.

In der Situation des TE ist es zudem mMn. auch erstmal egal obs direkt / ausschließlich SV ist oder Kampfsport. Ich würde insgesamt zu etwas raten das alive trainiert wird, körperlich fordernd ist und dann als letztes vlt. noch eine gute Basis für SV mitbringt.

BB-TKD
22-10-2015, 06:41
Taekwondo, da bekommst keine auf die Mütze und wirst von innen gestärkt.

Ein eiskalter draufgänger wirste vermutlich nicht, aber es reicht um den Kopf etwas höher zu halten - damit meine ich nicht die Nase voller arroganz.:)

Und liebenswerte Menschen suchen Frauen doch am allermeisten! Du suchst keine Frau, die sich beschützen lassen will von einem Protz, weil sie nur auf äuerlichkeiten achtgibt, Du suchst eine Frau die zu Dir passt, eine Nette, Hübsche liebenswerte treue Dame die deine innerlichen stärken (treue, begehren, sie zu schätzen) wahrnimt :D

Franz
22-10-2015, 07:04
Wichtig ist an der Körperhaltung und wie du schaust zu arbeiten.
Auch an der Stimme solltest du arbeiten um deutlich widersprechen zu können wenn etwas nicht past.
Die Körperhaltung hilft dir seelisch und das innere Selbstbewußtsein strahlt über die Körperhaltung nach außen.

Ziel: Körpersprache muss dich aus der Opferrolle bringen

eskolinaar
22-10-2015, 07:45
Hab da auch nen Weg hinter mir.

- Mir hat Kraft/Fitnesstraining was gebracht, weil ich mir im Spiegel dann besser gefallen habe.
- Kampfkunst hab ich auch gemacht. Das is besonders auch deswegen wertvoll, weil man es in Gesellschaft trainiert. Deswegen ist es aber auch wichtig, dass du dich bei den Leuten wohlfühlst.
- Meine Erfolge bei Frauen hab ich dann hauptsächlich durch viel ausgehen gehabt. Man wird lockerer. Man begegnet vielen Leuten. Man sieht dass viele der "wilden Kerle" eigentlich ganz nett sind. Man ist in Gesellschaft.

Hosenscheißer
22-10-2015, 08:11
Hallo Leute! Also ich erzähle erstmal kurz von meinem Leben und was ich jetzt ändern will. Also ich wurde soweit ich weiß schon seit dem Kindergarten von vielen gemobbt / geschlagen / psychisch runtergemacht. Ich habe einfach diesen Charakter, der bei der kleinsten Kleinigkeit nachgibt und den anderen immer Recht gibt, obwohl ich oft auch selber recht habe, lasse ich anderen den Vortritt um ja keinen Streit anzufangen, denn ich habe immer so ein schlechtes / ängstliches Gefühl dabei, wenn ich einem widerspreche. Vor allem bekomme ich immer dieses schlechte Gefühl, wenn ich draußen herumlaufe und an aggressiv / ohne Emotion guckenden Typen vorbeilaufe, dann will ich am besten gar nicht da sein und vom Erdboden verschluckt worden sein. Kommt daher, weil mich genau diese Art von Menschen mein ganzes Leben runtergemacht haben und ich ihnen nichts entgegenzusetzen hatte. Habe deswegen auch ein großes Problem mit Frauen, kann ihnen nicht lange in die Augen gucken, weil ich denke, dass sie dann diesen "Pisser" in mir sehen, der sich nicht wehren kann und sie auch nicht beschützen kann. Dabei bin ich ein ganz lieber und will für alle nur das beste. Ich würde jetzt gerne mit Kampfsport anfangen, um nicht so angespannt durch die Straßen zu laufen, selbstbewusster zu werden und einfach nicht immer daran zu denken, dass jeden Moment einer micht schlagen könnte, weil ich ja so ein Opfer bin. Zusätzlich wollte ich noch zu einem Psychologen gehen um da meine Probleme zu bewältigen. Meine Frage: Würdet ihr speziell in meiner Situation empfehlen, Kampfsport anzufangen? Wenn ja, welchen? Beim Leute schlagen beim Training fühle ich mich auch so fehl am Platz und auch sehr unwohl, aber um selbstbewusster zu werden, würde ich fast alles machen. Danke.

Selbstvertrauen kann man nur bis zu einem bestimmten Punkt antrainieren, aber wenn du Ängste hast solltest du zu einen Seelenklemptner gehen.
Ich würde dir empfehlen mit Krafttraining und Jiu-Jitsu anfangen oder ein Probetraining zu machen.

Gerar
22-10-2015, 09:59
Bei mir war es nicht so extrem, mit Mobbing und so hatte ich keine Probleme.
Aber als ich jung war 14/15 war ich schon fast 190cm, aber sehr schlank, ein Strich in der Landschaft :rolleyes:
Da hab ich mit Kyokushin Karate angefangen, nach dem ich erstes Jahr überstanden/überleb ;) hatte (wer Kyokushin kennt der weiß was es bedeutet, Anfänger Jahr von ca 60 sind nach einem Jahr ca. 20 übrig geblieben).
Die Körpersprache hat sich bei mir deutlich verbessert, und mein Selbstvertrauen so wie so .

Mit Kykushin anzufangen werde ich dir vielleicht nicht empfehlen, obwohl :) aber Kampfsport auf jeden Fall.

big X
22-10-2015, 16:59
meine empfehlungen:


psychologe
aktiver outdoorsport: tauchen, fallschirmspringen, gleiterfliegen, wasserskilaufen, LAUFEN, radfahren, klettern, surfen, rudern, paintball, ...
grade machen: stell dich auf beide füsse, schulterblätter zusammen, schultern fallen lassen, rücken gerade, brust raus, kinn hoch (bei jeder gelegenheit üben)
erfahre dich selber: warum bist du so ängstlich? was hat dich so gemacht? kannst du damit umgehen? was bist du dir wert? was willst du gerne? was ist realistisch? ...
fang klein an mit nein sagen. aber sag nein - und gräme dich hinterher nicht. entschuldige dich nicht für dein nein. erkläre es auch nicht. lass es nicht immer an den selben leuten aus (ausser du magst sie nicht).
hast du freunde? oder hast du nur leute, die dich ausnutzen? hast du familie die dich unterstützt? rede mit ihnen.
was dir scheinbar fehlt ist das verständnis für den wert, welchen du dir selber zuschreibst. selbstwertgefühl. nimm es bewusst wahr, wenn dir etwas gelingt. klappt etwas nicht, dann mach dich dafür nicht fertig, sondern sage dir, dass du es beim nächsten mal schaffst (oder mach es direkt nochmal). bleib realist.
was willst du? was magst du? was magst du nicht? was können die leute von dir fordern? wann willst du etwas gefordertes nicht mehr?


blablabla ...
dein problem ist psychischer natur. daran musst du arbeiten (und arbeiten lassen (psychologe, therapeut, freunde, von mir aus sogar geistliche).

zur unterstützung: gehe raus, erlebe die welt. mache einen sport, der dir aus irgendwelchen gründen spass macht. gehe regelmässig hin. stärke deinen körper und auch dein geist wird stärker. habe erfolgserlebnisse. rede sie dir nicht schlecht.

kampfkunst muss es nicht zwingend sein.
wenn es das doch ist, dann suche dir einfach eine gruppe, die dir spass macht, dich körperlich fordert (referenzpunkt: verschwitze kleidung und leere wasserflaschen nach dem training), bei dem die leute gut mit dir umgehen, du keine umsummen zahlen musst und du nicht indoktriniert wirst.
SV-kenntnisse erlernst du in einem SV-kurs.
später wirst du erkennen, ob dir am system was nicht passt und kannst wechseln.

fest forumliere diesen text ohne "nicht".

Pharao
22-10-2015, 19:20
Hallo Leute! Also ich erzähle erstmal kurz von meinem Leben und was ich jetzt ändern will. Also ich wurde soweit ich weiß schon seit dem Kindergarten von vielen gemobbt / geschlagen / psychisch runtergemacht. Ich habe einfach diesen Charakter, der bei der kleinsten Kleinigkeit nachgibt und den anderen immer Recht gibt, obwohl ich oft auch selber recht habe, lasse ich anderen den Vortritt um ja keinen Streit anzufangen, denn ich habe immer so ein schlechtes / ängstliches Gefühl dabei, wenn ich einem widerspreche. Vor allem bekomme ich immer dieses schlechte Gefühl, wenn ich draußen herumlaufe und an aggressiv / ohne Emotion guckenden Typen vorbeilaufe, dann will ich am besten gar nicht da sein und vom Erdboden verschluckt worden sein. Kommt daher, weil mich genau diese Art von Menschen mein ganzes Leben runtergemacht haben und ich ihnen nichts entgegenzusetzen hatte. Habe deswegen auch ein großes Problem mit Frauen, kann ihnen nicht lange in die Augen gucken, weil ich denke, dass sie dann diesen "Pisser" in mir sehen, der sich nicht wehren kann und sie auch nicht beschützen kann. Dabei bin ich ein ganz lieber und will für alle nur das beste. Ich würde jetzt gerne mit Kampfsport anfangen, um nicht so angespannt durch die Straßen zu laufen, selbstbewusster zu werden und einfach nicht immer daran zu denken, dass jeden Moment einer micht schlagen könnte, weil ich ja so ein Opfer bin. Zusätzlich wollte ich noch zu einem Psychologen gehen um da meine Probleme zu bewältigen. Meine Frage: Würdet ihr speziell in meiner Situation empfehlen, Kampfsport anzufangen? Wenn ja, welchen? Beim Leute schlagen beim Training fühle ich mich auch so fehl am Platz und auch sehr unwohl, aber um selbstbewusster zu werden, würde ich fast alles machen. Danke.

Lerne ein Gegner zu sein. Täter suchen sich Opfer, keine Gegner. Wenn dir jemand droht, drohe zurück. Ein energisches "lass mich in Ruhe", kann oft Wunder wirken.
Und immer daran denken, auch der stärkste Raufbold ist ein leicht verletzbarer Mensch.

BB-TKD
23-10-2015, 10:42
Diese ständigen Psychologen Empfehlungen:rolleyes:

als ob die jedem helfen könnten:cool:

Psychologe = macht über die Menschheit, wenn dem so wäre - dann dann gäbe es kein Unheil, Krieg, usw. usf. mehr auf dieser Welt weil se allen die Gehirne neu polen...

arbeit-arbeit-pause-arbeit-essen-DSDS glotzen-schlafen- - - - - - - ,-Ne- - -:whogives: that´s real.

Pharao
23-10-2015, 10:47
Diese ständigen Psychologen Empfehlungen:rolleyes:

als ob die jedem helfen könnten:cool:

Psychologe = macht über die Menschheit, wenn dem so wäre - dann dann gäbe es kein Unheil, Krieg, usw. usf. mehr auf dieser Welt weil se allen die Gehirne neu polen...

arbeit-arbeit-pause-arbeit-essen-DSDS glotzen-schlafen- - - - - - - ,-Ne- - -:whogives: that´s real.

Psychologen manipulieren nicht. Se versuchen versteckte positive Eigenschaften zum Vorschein zu bringen, indem Sie das Belohnungssystem des Gehirns erhöhen und das Angstsystem minimieren.

big X
23-10-2015, 12:48
lieber BB-TKD, den psychologen halte ich für sinnvoll, nachdem ich mir den post vom TE durchgelesen habe.
hier scheint das problem tiefer zu sitzen, als bei den meisten leuten.
auch wenn er nicht zum psychologen will, was er aber schon angekündigt hat, so wird ersiees sich irgendwann zwingend mit diesen problemen auseinander setzen müssen. dann doch lieber jetzt und unter kundiger anleitung.
menschen, bei denen das problem nicht so tief sitzt, können da auch alleine rausfinden ;).
der TE mMn nicht.:cool:

abcdefgah
24-10-2015, 01:48
Also, ich habe ne lange Zeit lang Fitness gemacht und da ging es mir auch viel besser, nur hatte ich eine OP bezüglich Gelenkproblem, weil ich es zu hart anging, aber fange bald wieder damit an. Zusätzlich würde ich gerne Kampfsport und Joggen machen. Taekwondo würde gut zu mir passen, da ich sehr gelenkig von Natur aus bin und lange beine habe. Dieses Gruppengefühl würde mich auf jeden Fall zusätzlich stärken. Freunde habe ich, auch sehr gute, denen ich fast alles anvertrauen kann. Nur ziehe ich mich oft zurück, wegen meinen sozialen Ängsten, auch wenn mich die guten rausrufen. Meine Familie unterstützt mich auch, obwohl sie nicht so intakt ist, aber es gibt da viel schlimmere Fälle. Danke besonders an "big X" für die zahlreichen tips :) Naja, diese Probleme die ich hier genannt habe, sind locker nichtmal die Hälfte von allen und die anderen sind mindestens genauso schlimm aber da muss ich durch! Ich hasse es immer dass ich mich selbst bemitleide, was ich schon alles erlebt habe, aber kann es leider schwer abstellen :/

Uruk
24-10-2015, 10:35
Das solltest Du wohl unbedingt. Daran führt kein Weg vorbei.
Kampfsport kann helfen, muss er aber nicht. Probieren kannst Du es aber auf jeden Fall mal, wenn Du es Dir schon zutraust. Ich würd Dir ein Selbstverteidigungssystem, wie Krav Maga empfehlen. Dort gibts kein Vollkontakt-Draufhauen und Du fühlst Dich vielleicht etwas wohler.

Es geht auch eine kla. KK...
Das Dojo, der Trainer, die Leute müssen zu Dir passen.
Und Rücksicht nehmen!

In wenigen Monaten kannst Du da einiges erlernen.
Garantiert.

Alles Gute.
(Und: Im wahrsten Sinne des Wortes: Kopf hoch!)

Uwe

pantoffel
01-11-2015, 22:57
Hallo abcdefgah,
also ich hab mich extra für deinen Beitrag registriert, da ich mich sehr gut wiedererkannt habe ;-)

Ich war im Kindergarten und in der Schule auch immer das Mobbingopfer. Die anderen Kids haben mich angespuckt, gehänselt, verprügelt... all die fiesen Sachen, die Kinder gerne mit typischen Opfern machen. An was es lag kann ich gar nicht so genau sagen, ich wurde nicht verwöhnt oder so. Evtl. lag es an den prekären Umständen in denen ich aufgewachsen bin.
Jedenfalls wollte meine Mutter mich schon sehr früh zum Kinder/Jugendpsychologen schicken, was ich aber nicht eingesehen hab und dann bringt der beste Therapeut nix. Damit ich mich wehren kann, hat sie mich dann zum Tae Kwon Do angemeldet.. und das fand ich gut.

Durch meine angeborene Gleichgewichtsstörung fiel mir das aber auch schwer und ich war nicht der beste TKDin ;-) Das führte dazu, dass ich sehr lange gebraucht habe um eine gute Technik zu kriegen, mir was zuztrauen usw. Irgendwann mit 13 oder 14 (ca. 5 Jahre Training und den gelb-grünen Gürtel später) hab ich dann ein paar Mal zurückgeschlagen. Dann war erstmal Ruhe auf dem Schulhof. Ich war zwar immer noch der Außenseiter und keiner wollte mit mir spielen (vor allem keine Mädels :D) aber ich hatte mehr oder weniger meine Ruhe.

Mit Anfang 20 hatte sich dann meine soziale Phobie (die ich wohl schon seit der Kindheit hatte) so stark ausgebildet, dass ich nicht mal mehr vor die Straße konnte. Dann war ich ein Jahr lang in einer Verhaltenstherapie und danach konnte ich dann weiterstudieren und ein einigermaßen normales Leben führen. Ich hab dann mit Ende 20 zwar nochmal eine Therapie wegen der sozialen Phobie gemacht, aber das war zu dem Zeitpunkt nicht mehr so schlimm (ich wollte nur nicht, dass es sich wieder so krass entwickelt und hab schonmal "vorgesorgt"). Inzwischen hab ich seit mehreren Jahren eine feste Freundin, hab ein gutes Studium abgeschlossen und bin seit einigen Jahren erfolgreich selbständig. D.h. ich bin aus dem Sumpf raus, in dem ich ca. 15 Jahre lang war (so zwischen dem Alter 5 und 20).

Ich möchte dir versuchen zu erklären, welche Schritte mMn notwendig waren um da rauszukommen:
- Selbsterkenntnis: Die eigenen Probleme erkennen und anerkennen können. Als mich meine Mutter zum Psychologen geschickt hat, war das zum Scheitern verurteilt, weil ich allen anderen die Verantwortung für meine Probleme gab, nur nicht mir selbst.
- Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl / Selbstbewusstsein. Drei verschiedene Begriffe, die aber mMn trotzdem zusammengehören und wichtig sind. Du musst Vertrauen in dich entwickeln, dich wertschätzen wie du bist und dich deiner Stärken (und Schwächen) bewusst sein. Leider gibt es dafür keinen Knopf, sondern es brauch viel Zeit. Aber mit jedem Schritt den du machst, wirst du Fortschritte merken (ich war so stolz nach meiner ersten bestandenen Gürtelprüfung :D)
- Du solltest dir Ziele für dein Leben setzen. Wenn du keine höheren Ziele hast (Studium abschließen, Familie gründen,...), dann bringt es mMn nichts, wenn du an den Symptomen arbeitest. Ich hab mich nicht nur einmal gefragt, wozu ich den "ganzen Scheiß" (Leben) überhaupt mache. Erst als ich wirklich angefangen habe mir Gedanken zu machen, was ich überhaupt vom Leben erwarte, hatte ich die Motivation um mich um die Probleme zu kümmern.

Um das zu schaffen war viel Arbeit notwendig. Ich war z.B. sehr schlecht in der Schule, hab mir dann aber in der 7. Klasse Hauptschule gesagt, dass ich nicht so enden will wie die anderen Psychos aus meiner Klasse und hab gebüffelt wie ein Idiot und hab dann letztendlich mein Abitur nachgemacht und studiert. Aber ich hab mir auch einen kleinen, aber festen und vertrauenswürdigen Freundeskreis aufgebaut. Das ist sowas von wichtig, dass man Menschen um einen hat, die einen so akzeptieren wie man ist. Was auch bedeutet, dass man kein Lügengebilde um sich herum aufbauen darf, sondern so sein sollte, wie man wirklich ist.
Und dann eben der Sport, also 7 Jahre Tae Kwon Do. Es hat zwar lange gedauert durch meine körperliche Einschränkung aber irgendwann war ich vergleichsweise gut. Und dann war ich auch kopfmäßig soweit, TKD zur Selbstverteidigung einzusetzen.
Und der letzte Schritt war dann eine Therapie bzw. zwei davon. Die haben mich dann auf eine normale Spur gebracht in der ich dann meine Ziele erfüllen konnte. Such dir einen vertrauensvollen(!) Psychologen.


obwohl sie nicht so intakt ist, aber es gibt da viel schlimmere FälleDas kommt mir sowas von bekannt vor: Mein Psychologe meinte immer, dass ich meine Familie nicht immer so in Schutz nehmen soll. Da ich immer meinte "ja, da ist x und y passiert, aber das war ja nicht so schlimm wenn man es mit anderen Kindern vergleicht" ;-)

Raging Bull
02-11-2015, 06:16
Ich würde jetzt gerne mit Kampfsport anfangen, um nicht so angespannt durch die Straßen zu laufen, selbstbewusster zu werden und einfach nicht immer daran zu denken, dass jeden Moment einer micht schlagen könnte, weil ich ja so ein Opfer bin. Zusätzlich wollte ich noch zu einem Psychologen gehen um da meine Probleme zu bewältigen. Meine Frage: Würdet ihr speziell in meiner Situation empfehlen, Kampfsport anzufangen? Wenn ja, welchen? Beim Leute schlagen beim Training fühle ich mich auch so fehl am Platz und auch sehr unwohl, aber um selbstbewusster zu werden, würde ich fast alles machen. Danke.

Finde ich eine sehr (!) gute Idee

Ich würde dir aber -im Gegensatz zu einigen anderen hier- gerade KEIN SV-System empfehlen, sondern tatsächlich Vollkontakt. Kämpfen lernt man durch Kämpfen und die Gewissheit, dass man Kämpfen kann ist super fürs Selbstbewusstsein, wirkt nach außen und beugt so oft -nicht immer- dämlichen Situationen vor.

Um selbstBEWUSST zu werden, muss man sich m.E. darüber BEWUSST werden, was man SELBST in einer körperlichen Auseinandersetzung leisten kann und das geht m.M.n NUR durch das Erleben in realen körperlichen Auseinandersetzungen, sprich im Sparring oder gerne auch im Wettkampf.

Aufgrund deiner Angaben über dein psychisches Grundgerüst musst du allerdings einen sehr guten Verein finden, wo man dich fördert und dir nicht noch zusätzlich auf die Mütze Haut und dich runtermacht. Das dürfte schwieriger sein, als eine KampfsportART zu finden.

Meiner Erfahrung nach würde ich dir aber für den Einstieg BJJ empfehlen. Du machst quasi ab dem ersten Tag Erfahrungen mit körperlicher Auseinandersetzung ohne jedoch geschlagen zu werden und zusätzlich die Erfahrung, dass du deinen Trainingspartnern vertrauen kannst, da diese bei nem Tap sofort aufhören. In der Regel ist auch der Sportsgeist in den BJJ-Gruppen überdurchschnittlich gut ausgeprägt.

Wenns dann mal mit der Psyche besser hinhaut, kann man bei Interesse durchaus auch mal an n Wechsel oder Zusatztraining bei nem Standup-Stil denken. Beginnen würde ich damit aber an deiner Stelle nicht.

Wenns dich interessiert, kannst du mir auch gerne ne PN schreiben. Vielleicht kenn ich ja ne nette Gruppe in deiner Nähe.

KevinGates
05-09-2016, 00:39
naja man sollte sich aber keine zu großen hoffnungen machen, die meisten die auf der straße/schule auf ärger aus sind, sind auch kampfsportler(besuchen einen boxverein oder betreiben andere kampfsportarten) und haben zusätzlich messer und/oder schußwaffen dabei und sind häufig in gruppen anzutreffen. nur dadurch dass man im sparring gegen jemanden in seiner gewichtsklasse gewinnen kann bedeutet gar nichts und wenn man realistisch ist steigert man sein selbstbewusstsein kaum wenn einem dies bewusst wird.

zocker
05-09-2016, 00:48
naja man sollte sich aber keine zu großen hoffnungen machen, die meisten die auf der straße/schule auf ärger aus sind, sind auch kampfsportler(besuchen einen boxverein oder betreiben andere kampfsportarten) und haben zusätzlich messer und/oder schußwaffen dabei und sind häufig in gruppen anzutreffen. ...


Das liest sich gar nicht gut, finde ich.



Gruss

Franz
05-09-2016, 05:38
Leute der Thread ist ein Jahr alt. Ich habe in dießer Zeit nichts mehr vom Threaderöffner gelesen, wünsche ihm aber Erfolh bei der Therapie

KevinGates
05-09-2016, 12:00
Ja ich weiß aber dieser Beitrag wird von einer Seite(Selbstbewusstsein stärken | selbstbewusster-werden.org (http://selbstbewusster-werden.org)) verlinkt da wird berichtet dass man durch Kampfsport mehr Selbstbewusstsein bekommt "Gut ist auch, wenn Sie sich tatsächlich – mit Worten und notfalls körperlich – wehren können." Und viele denken sich dass sie so ihre Probleme lösen können, nur sieht die Realität komplett anders aus heute in größeren Schulen oder auf der Straße bekommt man nur wenn man jemanden in die Augen schaut "Probleme" und auch wenn man sich gegen 1 oder 2 wehren kann hat man die Schlacht gewonnen aber den Krieg nicht denn am nächsten Tag kommen sie mit ihren Cousins oder Bandenmitglieder mit Messern/Waffen. Die haben kein Respekt vor der Polizei,Lehrern Respektspersonen. Ob man ein Opfer ist kann man nicht bestimmen das machen die anderen.