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Vollständige Version anzeigen : Ersetzt BJJ das Fitnessstudio?



Gast
22-10-2015, 13:34
Moin,

z.Zt. trainiere ich nur einmal pro Woche BJJ, zusätzlich noch eine Einheit Thaiboxen, sowie zweimal pro Woche Krafttraining (GK-Plan) im Fitnessstudio.

Montag ist MT, Dienstag Krafttraining, Mittwoch dann BJJ, Fr. oder Sa. Wieder Krafttraining. Ich hätte natürlich gerne einen Ruhetag vor dem BJJ, geht aber leider nicht anders.

Beim BJJ Training fühle ich mich sehr schnell schlapp uns ausgepowert. Mein Trainer hat nun gemeint ich solle das Krafttraining und das MT sein lassen und nur noch 2 Einheiten BJJ pro Woche machen und auf die Ernährung achten, für mein Alter sei das mehr als ausreichend um in Form zu kommen, mehr wäre eher kontraproduktiv.

Wenn ich mich bei uns in der Trainingsgruppe umschaue, dann sehe ich dort tatsächliche viele Teilnehmer die „nur“ BJJ machen, und trotzdem einen muskulösen Körper mit wenig Fett haben. Klar gibt es auch einige die zusätzlich Eisen stemmen, das Problem ist nur dass die alle Anfang bis Mitte 20 sind, während ich mit meinen 39 Lenzen da einfach nicht mehr mithalten kann.

Ich habe mittlerweile das Gefühl dass ich mich total verzockt habe, bei meinem Versuch 3 verschiedene Dinge unter einen Hut zu bringen. Ich würde gerne noch ein paar Muskeln aufbauen, aber in erster Linie etwas Fett verlieren, stärker werden, die Ausdauer verbessern, sowie einfach rundum fit und gesund bleiben. Und natürlich im BJJ Fortschritte machen. :D

Hat mein Trainer Recht wenn er sagt das BJJ alles ist was ich brauche um diese Ziele zu erreichen, vorausgesetzt die Ernährung stimmt?

Ich habe mir auch schon überlegt ob ich mein Training periodisieren soll: Zweimal im Jahr eine 6-wöchige Aufbauphase im Fitnessstudio, während dieser Zeit das BJJ sein lassen, die restliche Zeit des Jahres dann umgekehrt: das Studio weglassen und nur BJJ trainieren. Wären dann 9 Monate BJJ und 3 Monate Fitnessstudio pro Jahr. Wird das BJJ ausreichen um die Muskeln zu erhalten?

Franz
22-10-2015, 13:42
Die schlanken muskulösen warden wahrscheinlich jünger sein und noch mehr Testosteron haben ;)

Im dümmsten Fall Muay Thai pausieren.

jkdberlin
22-10-2015, 13:44
Möchtest du dicke Muskeln haben oder funktionale Kraft? Soll es "nur" nach was aussehen oder ist das Image egal und du möchtest damit funktionell auch was tun können?

Filzstift
22-10-2015, 13:50
Bjj macht schon gut muskeln. Vor allem aber andere als du meistens im fitnesstudio trainierst. Ich würd mal einzelne sachen abwechselnd weg zu lassen und ein gefühl bekommen was mit gut tut und was weniger.

Björn Friedrich
22-10-2015, 14:02
Wenn du 39 bist, musst du halt genau wissen was du willst und was du tust, sonst kann schnell einiges schief gehen.

BJJ ist eine tolle Kampfkunst, aber je besser man sie kann, desto weniger Kraft braucht man dafür und ich glaube nicht das man damit wirklich einen muskulösen Körper aufbauen kann.

BJJ macht dich besser im BJJ, gibt dir eine sportspezifische Ausdauer fürs BJJ und macht dich zu einem besseren Kämpfer.

Stabile Körperstruktur und Kraft trainierst du am besten mit GUT DOSIERTEM Krafttraining mit Fokus auf korrekter Haltung und Körperspannung.

Damit baust du etwas Muskulatur auf und betreibst vorallem Prehab, du beugst typischen Jiu Jitsu Verletzungen vor, indem du deine Gelenke stabilisierst und deine Knochen etwas polsterst.

Hardcore Hypertrophie Training kannst du natürlich nicht machen, weil ja BJJ eine Menge Energie raubt, aber wenn du es minimalistisch angehst und 2 mal die Woche BJJ + 2 mal die Woche Krafttraining machst, ohne ans Muskelversagen zu gehen, solltest du langfristig damit hinkommen.....

Gast
22-10-2015, 14:16
Möchtest du dicke Muskeln haben oder funktionale Kraft? Soll es "nur" nach was aussehen oder ist das Image egal und du möchtest damit funktionell auch was tun können?

auf keinen Fall möchte ich aussehen wie ein aufgepumpter Bodybuilder. Am besten wäre ein athletischer Körper mit funktionaler Kraft.

Von dem athletischen Körper bin ich gar nicht so weit weg, müssten halt noch etwa 8 Kilo Fett runter. :o

SKA-Student
23-10-2015, 07:03
Wenn dir BJJ Spaß macht, dann trainiere mehr BJJ.
Bei nur 2 Einheiten pro Woche kann man ja noch einiges zuhause machen, auch ohne Geräte.
Ich habe vor 2-3 Jahren auch einiges abgenommen, mit 2x BJJ pro Woche und viel Heimarbeit (2-3 mal): Seilspringen, BJJ-Solo-Übungen, Tabata (Burpees, Mountain Climbers, ...).
Und natürlich Ernährung geändert: etwas weniger von allem, und vor allem nix Süßes mehr. Wenn ich heute etwas Speck loswerden will: 4 Wochen Low Carb.

Und mit den 20-jährigen mithalten: fight smart, not hard!
Such die Lücken, in denen du entspannen kannst, arbeite technischer und mit weniger Kraft.
Ich merke den Altersunterschied zu meinen jungen Kollegen (mit ähnlichem Gewicht) nicht mehr.
Wird aber wiederkommen...

Björn Friedrich
23-10-2015, 07:22
Tabata und so hektische Sachen würde ich nicht empfehlen, macht ja auch gar keinen Sinn. Ausdauer ist sportspezifisch, d.h. man bekommt fürs BJJ ne bessere Ausdauer, wenn man BJJ macht.

Krafttraining hat einen ganz anderen Anspruch, wenn es für BJJ sinnvoll ausgeführt werden soll, nämlich die Stabilisierung der Gelenke und die "Polsterung" der Knochen um sie vor eventuellen Verletzungen zu schützen.

Wenige korrekt ausgeführte Übungen mit guter Haltung und extrem hoher Körperspannung programmieren den Körper da mehr auf Stabilität.

BJJ ist schon anstrengend genug, da braucht man nicht noch die oft so beliebten Zirkelprogramme, die eigentlich nur mehr Energie rauben, als sie dem Körper geben.

Konkret heisst das z.B. Kettlebell Get Ups mit einer schweren Kugel, einzelne Wiederholungen im Bereich 10-15 pro Arm, um die Schulter zu stabilisieren.

Schwere Klimmzüge, 2er und 3er Sätze, 10-15 Reps ingesamt, um den oberen Rücken zu stabilisieren.

Einbeinige KORREKT ausgeführte Kniebeugen, Singles oder 2er und 3er Sätze, 10-15 Reps insgesamt eventuell mit Kettlebell

10 x 10 einarmige Kettlebell Swings, um den unteren Rücken zu stabilisieren und den Rumpf zu aktivieren. Kurze Pausen zwischen den Sätzen sollten sein, damit die Qualität der Ausführung nicht leidet.

Ein Workout zusätzlich zum BJJ, sollte den Körper aufbauen und ihn nicht noch mehr ermüden.

jkdberlin
23-10-2015, 08:15
auf keinen Fall möchte ich aussehen wie ein aufgepumpter Bodybuilder. Am besten wäre ein athletischer Körper mit funktionaler Kraft.

Von dem athletischen Körper bin ich gar nicht so weit weg, müssten halt noch etwa 8 Kilo Fett runter. :o

Dann würde ich beim BJJ bleiben und ab und an (so 2 mal pro Woche) ein Krafttrainingsprogramm mit reinhängen. Hier im Thread steht ja schon von Björn und SKA-Student etwas dazu. Meistens muss man ausprobieren und selber sehen, was zu einem passt. Ich mache Bodyweight und Kettlebell Übungen, dazu noch viel mit einem Gummiband und sehr viel Mobilitätsübungen und Yoga. So fummelt sich jeder seins zurecht :)

SKA-Student
23-10-2015, 13:39
Tabata und so hektische Sachen würde ich nicht empfehlen, macht ja auch gar keinen Sinn. Ausdauer ist sportspezifisch, d.h. man bekommt fürs BJJ ne bessere Ausdauer, wenn man BJJ macht.
...
Ich habe auch eine Zeit lang Kraft-Training gemacht.
Nach einem halben Jahr hatte ich dann festgestellt: Beim Rollen fühlte ich mich zur "Tabata-Zeit" fitter.


... So fummelt sich jeder seins zurecht :)
Eben!
Selbst rausfinden, scheint sehr individuell zu sein.

Björn Friedrich
23-10-2015, 14:24
Ich sag mal so, wenn du 5 x 10 schwere Kniebeugen, 5 x 10 schweres Bankdrücken, usw. gemacht hast, dann glaube ich dir sofort das du dich mit Tabata besser gefühlt hast, weil die Belastung für den Körper geringer war.:-)

Krafttraining in Kombination mit BJJ, bzw. alles in Kombination mit BJJ muss wohl dosiert ausgeführt werden. Muskelversagen, 10er Sätze, etc. haben da, gerade bei Leuten ohne Stoff und jenseits der 25 keinen Platz:-)

Das wichtigste beim BJJ, ist die Körperstruktur, gerade wenn es darum geht Verletzungen vorzubeugen und da macht das schon Sinn, spezifisch diese Strukturen zu festigen.....

Gast
23-10-2015, 14:37
Mein GK-Trainingsplan sieht momentan so aus:

Kniebeuge oder Beinpresse
Brustpresse oder Bankdrücken
Klimmzüge
Rudern sitzend
Schulterpresse
Kreuzheben oder Hyperextensions
Je eine Übung für Bizeps, Trizeps, Nacken

2 x Woche, immer 3x8, dabei kommt es im letzten Satz immer zum Muskelversagen.

Soll ich vielleicht einfach mit den Gewichten runter, oder nur 2 Sätze anstatt 3? Oder vielleicht nur einmal in der Woche?

Kettlebells gibt es nicht im Studio, der Vertrag läuft noch eine ganze Weile, also leider nix mit eben mal schnell das Studio wechseln.

Björn Friedrich
23-10-2015, 15:41
Ich würde das ganze vereinfachen:

Bankdrücken
Kniebeuge
Klimmzug
Kreuzheben

Relativ schwere Belastung, 2er und 3er Sätze hauptsächlich, insgesamt 10 Reps.

Also z.B. 3,3,2,2 Wiederholungen und das wars. Dazwischen relativ lange Pausen, kein Pump.

Das ganze zweimal pro Woche

Perfekte Ausführung, kein Muskelversagen. Du wirst dich wundern wieviel mehr Energie du plötzlich wieder hast:-)

SKA-Student
23-10-2015, 15:43
...
Krafttraining in Kombination mit BJJ... wohl dosiert ...
Definitiv!
Ich bin auch "stärker" geworden, aber hatte eben nicht das Gefühl, dass es mir irgendwas für's BJJ bringt. Dagegen in der Tabata-Zeit hatte ich super Roll-Kondition.

Ir-khaim
23-10-2015, 16:10
Ich würde das ganze vereinfachen:

Bankdrücken
Kniebeuge
Klimmzug
Kreuzheben

Relativ schwere Belastung, 2er und 3er Sätze hauptsächlich, insgesamt 10 Reps.

Also z.B. 3,3,2,2 Wiederholungen und das wars. Dazwischen relativ lange Pausen, kein Pump.

Das ganze zweimal pro Woche

Perfekte Ausführung, kein Muskelversagen. Du wirst dich wundern wieviel mehr Energie du plötzlich wieder hast:-)


Würdest Du noch Aufwärmsätze empfehlen oder wie bereitest Du den Körper auf die hohe Last vor?

period
23-10-2015, 16:13
Wie wärs denn mit einem Zwischending als Versuch - lass vorläufig mal das Thaiboxen und das Fitnesstudio raus und gehst zweimal pro Woche zum BJJ. Stattdessen versuchst Du, eine kleine Fitnesseinheit zu diesen Trainings dazuzuschummeln (idealerweise 10 Minuten davor und zehn Minuten danach oder so, falls der Gym das zulässt), für den Anfang mal nix weltbewegendes. Ich hätte eher 10 Minuten locker Seilspringen bzw eine vergleichbar lange Runde um den Block Joggen als verlängertes Aufwärmen (vor dem Aufwärmen) vorgeschlagen, und anschließend an das Training einen Mini-Zirkel von weiteren zehn Minuten mit Liegestütz- und Klimmzugvarianten und eventuell ein paar Pistol-Progressions. Damit wären eigentlich so ziemlich alle Aspekte abgedeckt, und ich bin mir sicher, dass Dir das in Hinblick auf die Entwicklung im BJJ als auch für den Gewichtsverlust förderlich und nicht hinderlich sein wird, zumindest wenn der Ernährungsansatz zu den Zielen passt ;)
Viele von unseren Jungs (die bezeichnung ist an der stelle irrreführend: ich hab das bei 18jährigen Jungspunden ebenso gesehen wie bei 45- bis 60jährigen Veteranen) machen das so oder ähnlich, speziell wenn während der Ligasaison die Zeit knapp ist und die Leute nicht ins Studio gehen können oder wollen. Ist am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber man kann sich ja langsam rantasten und kommt dann eigentlich ziemlich schnell rein ;)

Was die Zukunft bringt, ist dann offen - wenn Du nach dem Abnehmen wieder mehr Masse willst, kann man ja das Training dahingehend ändern. Ditto wenns um mehr Stabilität oder ein bisschen Explosivität gehen soll, oder wenn Dich der Grappling-Virus erwischt und es plötzlich mindestens 3x Matte pro Woche sein muss ;)

Beste Grüße
Period.

Björn Friedrich
23-10-2015, 20:33
Ich hab das Programm mit den Übungen gemacht und auch so zusammengestellt, die ich in einem Post vorher beschrieben habe.

Von daher hab ich mit Get Ups angefangen die haben den ganzen Körper relativ gut aufgewärmt, ohne die Schultern zu krass zu stressen. Manchmal hab ich auch mit Sonnengrüßen angefangen.

Nach den Get Ups ging es zu den Klimmzügen, da war ich schon gut aufgewärmt und dann waren auch die Pistols und Swings kein Problem....

Gast
24-10-2015, 19:50
Wie wärs denn mit einem Zwischending als Versuch - lass vorläufig mal das Thaiboxen und das Fitnesstudio raus und gehst zweimal pro Woche zum BJJ. Stattdessen versuchst Du, eine kleine Fitnesseinheit zu diesen Trainings dazuzuschummeln (idealerweise 10 Minuten davor und zehn Minuten danach oder so, falls der Gym das zulässt),....

geht leider nicht, sowohl vor- als auch nach dem Training sind sämtliche Räume durch andere Gruppen belegt.

Wie gesagt, der Vertag im Studio läuft noch eine ganze Weile, zudem gehe ich gerne hin. Ich möchte die hart antrainierten Muskeln erhalten, aber ohne ans Limit zu gehen, so dass genügend Energie fürs Grappling übrig bleibt.

Wie findest du den Vorschlag des Users Björn Friedrich?


Ich würde das ganze vereinfachen:

Bankdrücken
Kniebeuge
Klimmzug
Kreuzheben

Relativ schwere Belastung, 2er und 3er Sätze hauptsächlich, insgesamt 10 Reps.

Also z.B. 3,3,2,2 Wiederholungen und das wars. Dazwischen relativ lange Pausen, kein Pump.

Das ganze zweimal pro Woche

Perfekte Ausführung, kein Muskelversagen. Du wirst dich wundern wieviel mehr Energie du plötzlich wieder hast:-)

Oder sowas:

http://https://www.youtube.com/watch?v=fIkoqmXW__w

Korkell
24-10-2015, 21:47
-Klimmzüge
-Dips
-Kniebeugen
-Kreuzheben
-Bankdrücken
-Schulterdrücken
-Aufrecht/Gebeugt Rudern

a 3 Sätze 6-12 Wiederholungen, teilste auf zwei Tage die Woche nach dem Ziehen/Drücken Prinzip auf.
Feierabend.
Dieses Gewäsch von der funktionelle Kraft, ich dachte darüber wären wir inzwischen hinaus. Selbst Björn hat sich davon distanziert.

period
25-10-2015, 12:11
geht leider nicht, sowohl vor- als auch nach dem Training sind sämtliche Räume durch andere Gruppen belegt.

Na ja, draußen joggen gehen könnte man ja trotzdem, und es ist auch ok, den kurzen Zirkel erst daheim zu machen - hab ich oft genug so gemacht ;) Ne Alternative wäre auch, nach Hause zu joggen (klappt halt nur, wenn man mit dem Bus o.ä. ins Training gefahren ist und die Distanz mit dem aktuellen Fitnesslevel vereinbar ist).



Wie gesagt, der Vertag im Studio läuft noch eine ganze Weile, zudem gehe ich gerne hin. Ich möchte die hart antrainierten Muskeln erhalten, aber ohne ans Limit zu gehen, so dass genügend Energie fürs Grappling übrig bleibt.

Wie findest du den Vorschlag des Users Björn Friedrich?


Das kann ich beides verstehen ;) Zwei Dinge gilt es meiner Meinung nach zu bedenken:
a) Prioritäten und
b) Erholung
Du hast glaub ich geschrieben, Du wolltest sowas wie 8 kg abnehmen, und in dem Fall würde ich mir über Muskelverlust weniger gedanken machen - erfahrungsgemäß können die Leute nach einer Diät recht einfach wieder Muskeln aufbauen. Von da her hätte ich zuerst eher das Abnehmen und dann etwaigen Muskelaufbau in Angriff genommen.
Weiters ist es so, dass Sätze mit sehr tiefen Wiederholungszahlen dann produktiv sind, wenn man sie schwer macht - und dann ist die Belastung für die Erholungsfähigkeit subjektiv immer noch größer als die vorgeschlagene Herangehensweise.

ich sags mal so: Das von Björn von Björn vorgeschlagene Programm hat Vorteile in Hinblick auf die Entwicklung der absoluten Kraft, das von mir vorgeschlagene Programm eher in Hinblick auf Grundlagenfitness und relative Kraft. Wie gut sich beide mit einer Diät und / oder mehr Mattentraining vereinbaren lassen, ist eine Frage der individuellen Konstitution und der persönlichen Vorlieben ;) Ich für meinen Teil hebe selten schwere Gewichte, wenn ich abnehmen muss, aber das Abtrainieren für eine Gewichtsklasse unterscheidet sich auch etwas vom klassischen Abnehmen.

Von da her würde ich vorschlagen, die Prioritäten festzulegen und sie den Umständen anzupassen: wenn Du das Studioabo jetzt noch nutzen möchtest, würde ich für diese zeit den Fokus in Sachen Fitness eher noch auf Kraftzuwachs legen und dann auf Abnehmen und Kondi umstellen, wenn der Vertrag ausläuft. Das krafttraining mit dem BJJ ideal zu vereinen läuft sicher nicht ganz ohne experimentieren ab, aber ich könnte mir vorstellen dass Du mit Kraft am Tag nach BJJ (und dann einem Tag Pause vor der nächsten BJJ-Einheit) auch nicht schlecht unterwegs sein wirst.

Beste Grüße
Period.

period
25-10-2015, 12:15
Dieses Gewäsch von der funktionelle Kraft, ich dachte darüber wären wir inzwischen hinaus. Selbst Björn hat sich davon distanziert.

Falls Du mich damit meinst kann ich nur sagen: nicht alles, was man unter "funktioneller Kraft" zusammenfasst ist das Gleiche. Als Versuch kann ich Dir nur raten, mal gegen jemanden zu ringen, der viel sprintet, viel Seil klettert und Ringerpuppe wirft - ist garantiert nicht angenehmer als jemand, der schwere Gewichte keult ;)

Meiner Meinung kommt die bevorzugte Herangehensweise immer auf die Umstände drauf an. Meiner Erfahrung nach wird das "reine" Krafttraining zumeist von den Sportlern gemieden, die am oberen Ende ihrer Gewichtsklasse sind bzw viel abtrainieren und daher nicht zunehmen, aber trotzdem Kraft aufbauen wollen - und sich daher zumeist in Richtung Kraftausdauer spezialisieren.

Period.

jkdberlin
25-10-2015, 13:16
Dieses Gewäsch von der funktionelle Kraft, ich dachte darüber wären wir inzwischen hinaus. Selbst Björn hat sich davon distanziert.

Naja, der Kraft per se ist das egal, wofür sie eingesetzt wird. Generell finde ich Björns Argument der Struktur auch besser, aber schwieriger zu verstehen für Leute, die das Training so nicht kennen.
Muskelketten kann man für eine Aufgabe am besten trainieren, in dem man sie genau diese Aufgabe immer wieder bewältigen lässt. Es ist die Zusammenarbeit der gesamten Muskulatur, also auch der Halte- und Stützmuskulatur. Von daher ist gerade in den Positionen, in die man sich beim Grappling begibt, diese Kraft aus genau dieser Struktur wichtig. Kreuzheben ist eine super Übung, nur stimmt die Muskelkette und die Struktur nicht automatisch mit den Positionen im Grappling überein, von daher wird das Umsetzen dieses trainierten oder gewonnenen Kraftzuwachses schwieriger.

Björn Friedrich
25-10-2015, 16:35
Auf hohem Grappling und Körpergefühl Level finde ich das isometrische Training extrem gut für die Körperstruktur. Mein eigenes Training basiert momentan fast nur auf iosmetrischem Training. Aber die einfach minimalistische Form die ich beschrieben habe, ist halt sehr einfach und problemlos durchzuziehen, auch wenn man wenig Zeit hat.....

Kniehkigg
26-10-2015, 13:29
Also ich gehe neben dem bjj auch noch Eisen stemmen. Erstens weil es fürchterlich Spaß macht, zweitens weil es das bjj befördert und drittens weil ich alleine vom bjj nix aufbaue und einfach einen Körper haben will der was kräftiger ist.

Im Endeffekt hast du viele Optionen, du könntest das MT weglassen beispielsweise.
Oder du versuchst die Regeneration irgendwie zu optimieren, zB mehr Schlafen, mehr Essen. Das war's ja eigentlich an Optionen. Entweder du versuchst eines wegzulassen oder du musst dich besser regenerieren.
Vielleicht bringt es auch etwas wenn du am bjj schraubst und versuchst weniger Kraft einzusetzen...

Open your Mind
26-10-2015, 15:41
Muskelprotze sind nirgendwo gut. Bodybuilding hat für mich im Kampfsport nichts zu suchen. Profis würde ich mir nicht als Vorbild für das Training nehmen, da sie Dopingmittel nehmen.

Unsere Meister brauchen keine großen Muskeln, nur manchmal eine große Klappe, um die Forenschrats abzuwehren. Für eine eine gesunde Sportart wie BJJ gilt das auch.

Die Drogendealer und Straßenschläger kommen bei uns nicht zum Training. Dann erübrigen sich auch solche Diskussionen.

Björn Friedrich
27-10-2015, 08:22
Muskeln sind gesund-) Manchmal ist das Training um Muskeln aufzubauen ungesund und sinnlos, aber eine gut trainierte Muskulatur hat eigentlich nur Vorteile.

Open your Mind
27-10-2015, 12:54
Mein GK-Trainingsplan sieht momentan so aus:

Kniebeuge oder Beinpresse
Brustpresse oder Bankdrücken
Klimmzüge
Rudern sitzend
Schulterpresse
Kreuzheben oder Hyperextensions
Je eine Übung für Bizeps, Trizeps, Nacken

2 x Woche, immer 3x8, dabei kommt es im letzten Satz immer zum Muskelversagen.

Soll ich vielleicht einfach mit den Gewichten runter, oder nur 2 Sätze anstatt 3? Oder vielleicht nur einmal in der Woche?

Kettlebells gibt es nicht im Studio, der Vertrag läuft noch eine ganze Weile, also leider nix mit eben mal schnell das Studio wechseln.

Ich würde das ganze vereinfachen:

Bankdrücken
Kniebeuge
Klimmzug
Kreuzheben

Relativ schwere Belastung, 1 Satz, 5 Wiederholungen. Wenn du mehr schaffen könntest, erhöhe das Gewicht.

Das ganze einmal pro Woche

Perfekte Ausführung, kein Muskelversagen. Du wirst dich wundern wieviel mehr Energie du plötzlich wieder hast:-)

Gast
27-10-2015, 12:58
danke für die vielen guten Antworten, werde versuchen das Richtige für mich herauszufiltern. Wird wohl auf "trial and error" rauslaufen.

Open your Mind
27-10-2015, 18:09
Wie schneiden Sie denn gegen die jungen Frechdachse ab?

Kniehkigg
28-10-2015, 15:25
Muskelprotze sind nirgendwo gut. Bodybuilding hat für mich im Kampfsport nichts zu suchen. Profis würde ich mir nicht als Vorbild für das Training nehmen, da sie Dopingmittel nehmen.

Unsere Meister brauchen keine großen Muskeln, nur manchmal eine große Klappe, um die Forenschrats abzuwehren. Für eine eine gesunde Sportart wie BJJ gilt das auch.

Die Drogendealer und Straßenschläger kommen bei uns nicht zum Training. Dann erübrigen sich auch solche Diskussionen.

Von "Muskelprotzen" redet hier niemand, ausser: dir. Hier geht es nicht um IFBB pro Mutanten Körper sondern um (ja, ich muss das Wort jetzt leider verwenden: ) funktionales Krafttraining. Und das hat allgemein wie auch im bjj Vorteile. Alleine schon die Stabilisierung von Gelenken und des gesamten Stütz und Halte Apparates.
Kenne einige, die, seit sie Krafttraining machen, keine Rückenschmerzen mehr haben.
Und auch das bjj profitiert. Seit mein unterer Rücken aufgebaut hat kann ich viel verletzungsfreier und effektiver mit der Hüfte arbeiten.
Und so weiter und so weiter.

Deshalb der gut gemeinte Rat, bleib lieber bei deinem Wing Tsun.
Hier kommt leider nichts vernünftiges von dir.

Achja, und von deinem "Trainingstipp" kann ich nur abraten.Zumindest was die Frequenz angeht. Einmal die Woche 1x5 Kreuzheben, da kann man es gleich lassen, bringt nichts. Beziehungsweise: ziemlich wenig. Zweimal sollten es nach aktueller Studienlage schon sein.
Und dann würde ich eher im 3x8 oder 5x5 trainieren.
Kniebeuge, Bankdrücken, Kreuzheben und Rudern+ Klimmzüge.

Fips
28-10-2015, 23:10
Deshalb der gut gemeinte Rat, bleib lieber bei deinem Wing Tsun.
Hier kommt leider nichts vernünftiges von dir.

Achja, und von deinem "Trainingstipp" kann ich nur abraten.Zumindest was die Frequenz angeht. Einmal die Woche 1x5 Kreuzheben, da kann man es gleich lassen, bringt nichts. Beziehungsweise: ziemlich wenig. Zweimal sollten es nach aktueller Studienlage schon sein.


Die meisten Powerlifter heben 1 bis 2 mal pro MONAT schwer über die volle ROM. Höhere Frequenz ist bei entsprechendem Gewicht zu belastend für das ZNS. Zeig mir also bitte mal jemanden, der ein nennestwertes Gewicht mehrmals die Woche auf 5x5 hebt, ohne auszubrennen. Absolut realitätsferner Vorschlag.

Kniehkigg
29-10-2015, 11:51
Die meisten Powerlifter heben 1 bis 2 mal pro MONAT schwer über die volle ROM. Höhere Frequenz ist bei entsprechendem Gewicht zu belastend für das ZNS. Zeig mir also bitte mal jemanden, der ein nennestwertes Gewicht mehrmals die Woche auf 5x5 hebt, ohne auszubrennen. Absolut realitätsferner Vorschlag.

Naja, ich hab hier von Trainingsgewichten geredet, nicht von vor Wettkampfsgewichten.
Ich weiss ja nicht, welche Powerlifter du kennst, aber mir ist kein einziger bekannt der nur einmal im Monat Kreuzheben macht.
Wer eine ordentliche Progression möchte der sollte definitiv häufiger als 1x/Monat an die Gewichte.

Fips
29-10-2015, 12:17
Naja, ich hab hier von Trainingsgewichten geredet, nicht von vor Wettkampfsgewichten.
Ich weiss ja nicht, welche Powerlifter du kennst, aber mir ist kein einziger bekannt der nur einmal im Monat Kreuzheben macht.
Wer eine ordentliche Progression möchte der sollte definitiv häufiger als 1x/Monat an die Gewichte.
Kennst Du überhaupt irgendwelche Wettkampfpowerlifter? Und die heben dann mehrmals die Woche 3 x bw auf Reps? Natürlich 5x5 und über die volle ROM?
1x5 ist für Deadlifts auch im Anfängerbereich dicke ausreichend. Wird ja auch in z.B. Starting Strength so gemacht. Zu Beginn 1.5 mal die Woche, wenn die Gewichte schwerer werden mit niedriger Frequenz.

Kniehkigg
31-10-2015, 20:38
Kennst Du überhaupt irgendwelche Wettkampfpowerlifter?
Ja. Und du? Du kennst bestimmt auch welche... OmarIsuf oder Dan Green :D


Und die heben dann mehrmals die Woche 3 x bw auf Reps? Natürlich 5x5 und über die volle ROM?
Nö so kann man es nicht sagen. Auch nicht unbedingt im 5x5, eher <4x3.


1x5 ist für Deadlifts auch im Anfängerbereich dicke ausreichend.
"dicke ausreichend", nee, wohl eher nicht, besonders dann wenn man als Anfänger die Technik noch gar nicht drauf hat.


Wird ja auch in z.B. Starting Strength so gemacht. Zu Beginn 1.5 mal die Woche, wenn die Gewichte schwerer werden mit niedriger Frequenz.
Zu Beginn hat man 3x die Woche Kreuzheben in Woche 1+2. In Woche 3 einmal und in der vierten Woche 0 Mal.
Das sind auf Trainingstage gerechnet 1.7 :hehehe:.
Und auch dann nicht 1x5 sondern 3x5.
1x5 ist für nicht kompetetive Trainierende uninteressant.

Fips
05-11-2015, 05:47
Ja. Und du? Du kennst bestimmt auch welche... OmarIsuf oder Dan Green :D
Ich meinte kennen im Sinne von mit Ihnen trainieren, nicht im Sinne von YouTube Videos schauen.



"dicke ausreichend", nee, wohl eher nicht, besonders dann wenn man als Anfänger die Technik noch gar nicht drauf hat.

Zu Beginn hat man 3x die Woche Kreuzheben in Woche 1+2. In Woche 3 einmal und in der vierten Woche 0 Mal.
Das sind auf Trainingstage gerechnet 1.7 :hehehe:.
Das ist erstens nicht ganz richtig weil Rippetoe nicht in Wochen angibt wie lange man am Anfang jede Einheit hebt ( er spricht von a couple of weeks) und zweitens irreführend, weil es nur die ersten Wochen eines Programms beschreibt, dass man über ca. 6 bis 9 Monate macht. Zudem noch zu einem Zeitpunkt, an dem man noch super schwach ist. Über weite Teile von SS hebt man 1 mal die Woche schwer. Gegen Ende evtl. Ein mal alle 2 Wochen. Wie Du auf 0 mal in Woche 4 kommst ist auch nicht nachzuvollziehen.


Und auch dann nicht 1x5 sondern 3x5.
1x5 ist für nicht kompetetive Trainierende uninteressant.

Erzähl doch bitte keinen Blödsinn. In SS wird auf 1x5 gehoben. Steht so im Programm. Rippetoe äußert sich dazu auch sehr eindeutig:


But since the deadlift involves more muscles and more weight than the other lifts, it is easier to overtrain. For a novice, the deadlift should not be trained using sets across. It is really easy to get really beat-up doing a lot of heavy deadlifts.

The deadlift is hard enough, and is usually done after a lot of squatting, and one heavy set is usually sufficient, with more tending to overtrain most people.
Aus Mark Rippetoe, Starting Strength, 3rd Edition.

JiuJitsuLifestyle
06-11-2015, 11:13
lol was hier geschrieben wird. man man.. 39 Jahre ist doch kein alter.
UND ja BJJ ist ein tolles Allround Training. Aber ich denke 2-3 Krafttrainings Einheiten die Wochen tun jedem BJJler gut.

Du musst ja nicht Max Kraft Trainieren, sondern kannst im normalem Kraftaufbau Bereit trainieren oder im Kraftausdauer Bereich.
Was ich Persönlich auch immer Top finde sind Körpereigene Kraftübungen
wie zb Liegestütze, Klimmzüge, Dips etc.

Aber letzten Endes solltest du einfach auf deinen Körper hören.
10 Leute werden die 12 verschiedene Sachen sagen. Also hör auf dich
und auf mich natürlich ;)

Björn Friedrich
06-11-2015, 12:51
Hier nochmal ein Video von mir zu dem Thema:

ioakhpdPGog