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Vollständige Version anzeigen : BJJ-Prüfungsprogramm DJJV



Dr.Jab
03-11-2015, 13:24
Hallo!

Bin eben auf das "Prüfungsprogramm" des DJJV für den BJJ Purple Belt gestoßen. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht dass der DJJV Gürtel im BJJ vergeben darf. Wenn ich mir ansehe was ein Purple Belt bei der Prüfung so zeigen muss erscheint mir das ehrlich gesagt etwas dünn, gemessen an dem "normalen" Weg zum Purple Belt, soweit ich als White Belt das beurteilen kann.

http://ju-jutsu.de/fileadmin/bereiche/breitensport/pruefung/BJJ_Pruefungsprogramm__Purplebelt.pdf

Was haltet ihr davon?

Teashi
03-11-2015, 13:44
Takedowns / Würfe

Alle Takedowns
bzw. Würfe sollen in freier Bewegung
mit an sich kooperativem Partner gezeigt werden.
Alle für BJJ sinnvollen Varianten sind erlaubt.
Ein Fußwurf nach freier Wahl
Alle Würfe bzw. Takedowns müssen in einer
Kontrollposition enden welche im Wettkampf 2 Punkte
ergeben würde
Kooperative Partner und Wettkampfregeln für eine Prüfung?
Klingt nach Ju-Jutsu.

OliverT
03-11-2015, 14:09
Was ist ein Cat Switch?

Balthus
03-11-2015, 14:24
Finde ich bezeichnend, dass "Typische" Takedowns wie ein Body-Fold z.B. garnicht gezeigt werden müssen...

Sieht für mich eher nach einer Art erweitertes JJ aus soweit ich das beurteilen kann ...


gibts das auch für "kleinere" Gürtel -.-^^

*Edit* grade das Bluebelt Program gefunden .... da bleibe ich doch lieber whitebelt ^^

Björn Friedrich
03-11-2015, 14:40
Ich finde es halt krass, das man den Purple Belt im BJJ bekommen kann ohne irgendeine Punch Defense im Stand oder am Boden zu können.....

Keinerlei Fußhebel ausser dem Straight Footlock finde ich auch heftig und das keine Submission Defense gezeigt werden muss auch.....

Es ist wie es ist und jeder hat die Wahl wo er trainiert.....

marq
03-11-2015, 14:44
Ich finde es halt krass, das man den Purple Belt im BJJ bekommen kann ohne irgendeine Punch Defense im Stand oder am Boden zu können....... das haben sie ja im normnalen ju jutsu programm.

Björn Friedrich
03-11-2015, 15:21
Aber das nutzt niemanden was, der nur BJJ Und kein Ju Jutsu trainiert. Es ist doch möglich einen Purple Belt zu bekommen, ohne jemals einen Punch abgewehrt oder einen Heel Hook gemacht zu haben?

Inderst
03-11-2015, 15:46
Wie heißt es so schön, das EINE BJJ gibt es eben nicht.

Björn Friedrich
03-11-2015, 17:17
Ich mag den Namen eh nicht mehr;-)

Raging Bull
03-11-2015, 20:05
Kooperative Partner und Wettkampfregeln für eine Prüfung?
Klingt nach Ju-Jutsu.

Ist es doch auch. War doch klar, dass das Prufungsprogramm des DJJV im BJJ hinsichtlich der Rahmenbedingungen an das übrige Prufungsprogramm des DJJV angeglichen wird.


Ich finde es halt krass, das man den Purple Belt im BJJ bekommen kann ohne irgendeine Punch Defense im Stand oder am Boden zu können.....


Ich glaube, das trifft auf die meisten aktuellen Purples mittlerweile zu....
Im Sport-BJJ sind Schläge nunmal rausgenommen.

Raging Bull
03-11-2015, 20:08
Aber das nutzt niemanden was, der nur BJJ Und kein Ju Jutsu trainiert. Es ist doch möglich einen Purple Belt zu bekommen, ohne jemals einen Punch abgewehrt oder einen Heel Hook gemacht zu haben?

Wenn der Wert drauf legt, wird er halt noch Ju Jutsu oder MMA oder sonstwie Ground n Pound trainieren. Wenn nicht, dann halt nicht.

Björn Friedrich
03-11-2015, 20:10
Das ist ja o.k. aber man kann ja sein Leben lang Sport BJJ machen und einfach mal die ersten 12 Monate darauf investieren, die Basics des BJJ zu lernen.

Und das mit den Leglocks finde ich mindestens genauso heftig. Das sind 50% aller möglicher Submissions und du sollte man nicht erst als Schwarzgurt lernen:-)

Flibb
03-11-2015, 20:57
Achja Björn der Bjj experte zeigt wieder wieviel er weiss vom Bjj Training.

MMAMatze
09-11-2015, 08:57
Kooperativer Partner liest man gefühlte 30x bei dem Prüfungsprogramm. Und genau da liegt das Problem... Das man eine Technik an einem kooperativem Partner zeigen kann beweist gar nichts.

Und wie funktioniert das mit dem Sparring am Ende?

Es steht da das es unwichtig ist "wie viele Sparrings der
Prüfling gewinnt". Also bekomme ich trotzdem meinen Gürtel auch wenn ich beim Rollen zerschossen werde?

oh man... egal ich freue mich schon darauf solchen "purple Belts" mal auf der Matte zu begegnen :)

OliverT
09-11-2015, 13:54
Also bekomme ich trotzdem meinen Gürtel auch wenn ich beim Rollen zerschossen werde?

Das kann ja gar nicht passieren, da man die Prüfung nicht besteht wenn man einen schwächeren Gegner überrollt.

Inderst
09-11-2015, 14:24
Ein Hoch auf Eure Toleranz.

Pyriander
09-11-2015, 14:48
Toleranz bedeutet nicht, jeden Mist OK finden zu müssen...

Lutablob
09-11-2015, 15:14
Ich bin ja auch eher ein Freund der Vergabe von Gürteln ohne Prüfung, aber hier wird ja grundsätzlich nichts anders gemacht als bei etablierten BJJ Linien die prüfen. Techniken werden bei Prüfungen auch im BJJ eigentlich grundsätzlich am kooperativen Partner gezeigt, sei es bei Pedro Sauer, Roy Dean oder bei der Gracie Academy. Was in der Prüfungsordnung bezüglich des Sparrings steht ist für mich zumindest nicht besonders kontrovers. Es soll technisch sauberes BJJ gezeigt werden und kein übermäßiges Gebolze. Es steht nirgends, dass die Performance im Sparring keine Relevanz hat, lediglich, dass Sieg oder Niederlage nicht entscheidend sind.
Ich verstehe, dass man mit gewissen Vorbehalten an so ein Prüfungeprogramm herangeht, allerdings steht hier nun wirklich nichts was irgendwie neu wäre in der Welt des BJJ.

Björn Friedrich
09-11-2015, 15:23
Ich hab an dem Stil der Prüfungsordnung auch nix auszusetzen. Ich würde nur die Inhalte etwas ausführlicher gestalten.....

Inderst
09-11-2015, 15:47
Toleranz bedeutet nicht, jeden Mist OK finden zu müssen...

"Mist" in Deinen Augen, okay für andere. Danke für den Blick in Deine dualistische Denke.

Pyriander
09-11-2015, 16:27
"Mist" in Deinen Augen, okay für andere. Danke für den Blick in Deine dualistische Denke.

Ich habe Dir keine Einblick in meine Denke gewährt, sondern Deinen Begriff von Toleranz angegriffen. Es ging weniger daum, ob das in meinen Augen Mist wäre oder nicht, sondern in den Augen der anderen Threadschreiber.

Letztlich hängt es wohl viel von den tatsächlichen Prüfern und der (nicht niedergeschriebenen) Kultur zusammen, die den Stil der Prüfungen bestimmen.

Viele hier ziehen möglicherweise Paraleelen zu typischen Ju-Jutsu Prüfungen und befürchten daher grausiges. Vielleicht läuft es aber ganz anders, weil sich eine unterschiedliche Kultur bei denen entwickelt, die DJJV BJJ machen im Gegensatz zu denen die DJJV JJ machen (immer über den Modus redend, nicht über pos. Ausreißer!). Aber ob das so ist...?!?

Inderst
09-11-2015, 16:41
Ich habe Dir keine Einblick in meine Denke gewährt, sondern Deinen Begriff von Toleranz angegriffen. Es ging weniger daum, ob das in meinen Augen Mist wäre oder nicht, sondern in den Augen der anderen Threadschreiber.

Letztlich hängt es wohl viel von den tatsächlichen Prüfern und der (nicht niedergeschriebenen) Kultur zusammen, die den Stil der Prüfungen bestimmen.

Viele hier ziehen möglicherweise Paraleelen zu typischen Ju-Jutsu Prüfungen und befürchten daher grausiges. Vielleicht läuft es aber ganz anders, weil sich eine unterschiedliche Kultur bei denen entwickelt, die DJJV BJJ machen im Gegensatz zu denen die DJJV JJ machen (immer über den Modus redend, nicht über pos. Ausreißer!). Aber ob das so ist...?!?

Na, das klingt doch schon ganz anders und differenzierter. Damit kann gearbeitet werden.

OliverT
09-11-2015, 18:02
Ein Hoch auf Eure Toleranz.
Welche Aussagen genau waren jetzt intollerant und warum?

Inderst
10-11-2015, 09:02
Welche Aussagen genau waren jetzt intollerant und warum?

Ich beziehe mich mit meiner Unterstellung auf die vielfach geäußersten (fast panisch wirkenden) Ängste einer potentiellen "Verwässerung" einer wie auch immer gearteten Prüfungskultur. Ich kenne diese äußerst aggressiv vorgetragene Keep-it-real-Argumentationsweisen in etwa sehr gut aus Musikforen, und ich bin immer wieder erstaunt, wie strukturell ähnlich die Muster verlaufen.

OliverT
10-11-2015, 09:20
Verstehe nicht warum das Äußern von Ängsten und Kritik Intoleranz sein soll.

Inderst
10-11-2015, 10:00
Verstehe nicht warum das Äußern von Ängsten und Kritik Intoleranz sein soll.

Nicht das DASS, sondern das WIE macht den Ton. Aber ich vermute, Du willst einfach semantische Spielerei betreiben. Ich verstehe Deinen Punkt.

Cortalios
10-11-2015, 10:46
Nicht das DASS, sondern das WIE macht den Ton. Aber ich vermute, Du willst einfach semantische Spielerei betreiben. Ich verstehe Deinen Punkt.

Ja, du hast recht. Es ist viel besser über etwas zu urteilen, was man selber gar nicht betreibt.

Wieso soll er nicht Mist schreiben, wenn er genau das davon hält? Er greift damit keine Menschen an, er sagt einfach was er dazu denkt. Und soweit ich es mitbekommen habe, denkt ein sehr großer Teil der BJJ-Community so.

Ich würde beispielsweise auch nie einen Belt so bekommen wollen. Ich möchte ihn mir auf Turnieren erarbeiten, möchte am Weg dahin von schwereren, größeren und besseren Gegnern überrollt und vernichtet werden und hart dafür arbeiten müssen. Den leichten Weg gibt es in genügend Kampfkünsten und ich bin ihn schon gegangen. Eben genau das gefällt mir so am BJJ....es ist halt doch noch irgendwie anders. Und ich würde mir wünschen es bleibt so.

MMAMatze
10-11-2015, 10:57
BJJ ist eine KK bei dem das Sparring einen großen Teil (meist ca die Hälfte) des Trainings ausmacht. Und dein Trainer weiss genau auf welchem Level du dich befindest, da er mit dir rollt oder dich beim Rollen beobachtet. Somit ist eine Prüfung an einem passiven Partner nicht nötig.

Du kannst eventuell zeigen das du viele Techniken "theoretisch" beherrschst, dabei ist aber nicht garantiert das du sie auch beim Rollen durchbekommen wirst.

Man kann ausserdem auch auf Purple Belt Niveau sein wenn man nur die "Basics" beherscht, aber die auf Perfektion trainiert hat. Ich muss keine 5 sloppy submissions aus der Mount können wenn ich einen unstoppbaren Armbar aus der mount habe.

Wenn sich dieses Prüfungssystem durchsetzt haben die Gürtel praktisch keine Bedeutung mehr. Beispielsweise habe ich schon gegen Judo Braungurte gesparrt die mich im Stand zerissen haben. Aber auch gegen Judo Braungurte die ich werfen konnte wann ich wollte.

edit: Prüfungssysteme im BJJ sind Mist!

Teashi
10-11-2015, 10:59
Aber auch gegen Judo Braungurte die ich werfen konnte wann ich wollte.
:(

Björn Friedrich
10-11-2015, 11:29
Naja so würde ich das nicht sagen. Für mich spielt das WIE immer eine größere Rolle als das OB.

Es geht nicht nur darum ob man einen Kampf gewinnt, sondern wie. Es gibt genügend gute Kämpfer, die vielleicht auch als Weißgurte andere BJJ Blau- oder Lilagurte "platt" machen, auch wenn sie keine besondere Technik haben, weil sie einfach gute Athleten sind.

Und für mich geht es beim BJJ um aufwandlose, perfekte Biomechanik und nicht um die individuellen athletischen Skills eines Einzelnen.

Von daher sagt das Kämpfen niemals alles über die BJJ Fähigkeiten eines Menschen aus, weil eben Athletik, technische Defizite überdecken kann.

Oder anders gesagt, Brook Lesnar hat schlechte BJJ Techniken und war trotzdem ein guter Bodenkämpfer im MMA. Aber er hätte dafür nie einen Purple Belt verdient, auch wenn er diese im Kampf besiegen kann.

Gast
10-11-2015, 11:32
..möchte am Weg dahin von schwereren, größeren und besseren Gegnern überrollt und vernichtet werden und hart dafür arbeiten müssen..

damit kann ich leben, von größeren und schwereren überrollt zu werden. Aber letzte Woche im Training hat so ein 60 Kg Studentlein mit mir den Boden aufgewischt, das knabbert dann doch ein bisschen an meinem Ego. :o

Inderst
10-11-2015, 12:32
Ja, du hast recht. Es ist viel besser über etwas zu urteilen, was man selber gar nicht betreibt.

Wieso soll er nicht Mist schreiben, wenn er genau das davon hält? Er greift damit keine Menschen an, er sagt einfach was er dazu denkt. Und soweit ich es mitbekommen habe, denkt ein sehr großer Teil der BJJ-Community so.

Ich würde beispielsweise auch nie einen Belt so bekommen wollen. Ich möchte ihn mir auf Turnieren erarbeiten, möchte am Weg dahin von schwereren, größeren und besseren Gegnern überrollt und vernichtet werden und hart dafür arbeiten müssen. Den leichten Weg gibt es in genügend Kampfkünsten und ich bin ihn schon gegangen. Eben genau das gefällt mir so am BJJ....es ist halt doch noch irgendwie anders. Und ich würde mir wünschen es bleibt so.

Ich habe leider nach "Ja, Du hast recht" aufgehört zu lesen. Two can play that game.

Bodenknuddler
10-11-2015, 12:46
Um mehr geht es dir auch in dieser Diskussion nicht.

Hast du einen Purp-Belt oder aufwärts, um hier inhaltlich etwas konstruktives beizusteuern?

Inderst
10-11-2015, 16:27
Um mehr geht es dir auch in dieser Diskussion nicht.

Hast du einen Purp-Belt oder aufwärts, um hier inhaltlich etwas konstruktives beizusteuern?

Wenn die Frage an mich gerichtet sein sollte, nein, den habe ich nicht, und das habe ich auc nie behauptet.

Das Verständnis, dass man zu bestimmten Punkten nur dann eine qualifizierte Meinung entwickeln kann, wenn man von den in den vermeintlichen so perzipierten Insider-Kreisen sitzenden Personen als gleichwertig akzeptiert wird, lässt tief blicken.

Ich komme damit dem Wunsch nach und ziehe mich vorläufig aus dieser Diskussion heraus. Viel Spaß beim Betrachen des EINEN Horizonts.

Filzstift
10-11-2015, 17:24
ich weiß ja nicht, aber wenn ich mir das so ansehe, dann reichen diese kenntnisse doch niemals auch nur für einen blue belt aus...bin aber auch nur weiß.

Bodenknuddler
10-11-2015, 20:22
Wenn die Frage an mich gerichtet sein sollte, nein, den habe ich nicht, und das habe ich auc nie behauptet.

Das Verständnis, dass man zu bestimmten Punkten nur dann eine qualifizierte Meinung entwickeln kann, wenn man von den in den vermeintlichen so perzipierten Insider-Kreisen sitzenden Personen als gleichwertig akzeptiert wird, lässt tief blicken.

Ich komme damit dem Wunsch nach und ziehe mich vorläufig aus dieser Diskussion heraus. Viel Spaß beim Betrachen des EINEN Horizonts.

Richtig. Und demnächst diskutiert der Gymnasiast mit dem Mathematik-Professor über die Angemessenheit seiner Klausurfragen.
Schlimm genug dass jeder meinen muss immer mitreden zu müssen.

Und nein, ich bin kein elitärer Insider, mir liegt lediglich etwas am System.
Und wenn erfahrene BJJ'ler mit höheren Graduierungen gegen das System aus besserem Wissen Zweifel hegen, braucht nicht irgendein Anfänger daherkommen und mit seiner "Ja, aber"-Einstellung unsinnige Diskussionen anfeuern die der "Prüfungsordnung" auch noch Nährboden geben.

Gast
10-11-2015, 20:34
als nicht insider hab ich mit bjj an sich nichts zu tun. aber warum sollte eine diskussion nur den absoluten "insidern" vorbehalten sein. diese theorie verstehe ich nicht, wenn das in jeder diskussion so wäre, dann würden thesen und theorien nie verworfen, weil die, die diese aufgestellt haben, quasi unantastbar sind...
wenn im jj jetzt die gürtel nach prüfungen "einfacher" vergeben werden sollte das doch für die, die ihren gürtel mit "harter" arbeit erworben haben kein problem darstellen. da werden dann doch, beim frendschaftlichen rollen oder turnieren, massenhaft weißgurte die unfähigeren farbgurte zum tappen bringen.

Dr.Jab
10-11-2015, 20:53
als nicht insider hab ich mit bjj an sich nichts zu tun. aber warum sollte eine diskussion nur den absoluten "insidern" vorbehalten sein. diese theorie verstehe ich nicht, wenn das in jeder diskussion so wäre, dann würden thesen und theorien nie verworfen, weil die, die diese aufgestellt haben, quasi unantastbar sind...


Weil brauchbare neue Thesen und Theorien ja auch immer von Leuten stammen, die von außerhalb des Fachgebiets kommen und nicht die geringste Ahnung davon haben. Oder wie?

Filzstift
10-11-2015, 21:00
Wenn hier nur purple belts aufwärts diskutieren dürfen dann bitte auch nur mediziner über gesubdheitsfragen, Berufspolitiker über politik, mechaniker über autos und astrophysiker über den mond.
Wenn gewünscht schleiche ich whitebelt sogleich von dannen.

Gast
10-11-2015, 21:03
grundsätzlich eine diskussion nur unter "insidern" als angebracht zu betrachten würde jede diskussion im keim ersticken. manchmal haben auch außenstehende, oder weniger erfahrene, gute ideen, die man hören kann und dann entscheiden ob es für einen selber passt oder nicht!

man stelle sich vor über fussball zb dürften nur spieler und trainer diskutieren, keine medien, gremien und fans... oder in der politik... ministerien und arbeitsgruppen entscheiden,ohne sich der öffentlichen diskussion zu stellen?!

dabei gehts mir gar nicht darum ob die neue regelung im jj richtig oder falsch ist, das mag jeder für sich entscheiden. im kampf wird sich ohnehin zeigen wer was kann und wer nicht. immerhin haben die ne prüfungsordnung, an der sich orientiert wird. jeder hinz und kunz kann sich ja zum jiujitsu großmeister ernennen und gürtel an seine schüler verleihen, das finde ich viel schlimmer.

ich habe auch mehr respekt vor denen, die sich ihre graduierung hart erarbeiten müssen, aber letztlich hält der gürtel die jacke zu und es zählt immer noch was man kann.

Bodenknuddler
10-11-2015, 21:11
Wenn hier nur purple belts aufwärts diskutieren dürfen dann bitte auch nur mediziner über gesubdheitsfragen, Berufspolitiker über politik, mechaniker über autos und astrophysiker über den mond.
Wenn gewünscht schleiche ich whitebelt sogleich von dannen.

Wenn es um die Approbation von Medizinern geht, dann reden bitte auch nur Professoren.
Und wenn es um die Betriebssicherheit von Kraftwerken geht, reden bitte auch nur die Ingenieure mit.
Ist das so schwierig?

Es geht hier nicht um die Ausführung von Techniken, sondern um das Prüfprogramm von Purplebelts. Und wer kann das bitte beurteilen oder kann sich darüber ein Urteil erlauben, wenn nicht weiß oder versteht , was ein Purplebelt in der Regel zu können hat?!


ich habe auch mehr respekt vor denen, die sich ihre graduierung hart erarbeiten müssen, aber letztlich hält der gürtel die jacke zu und es zählt immer noch was man kann.

Richtig. Und dann willst du BJJ lernen, gehst in eine Schule, wo ein vermeintlicher Purplebelt trainiert, und lernst kein BJJ. Super.

Gast
10-11-2015, 21:18
die treffenden bemerkungen werden ausgeklammert.... jeder sucht sich das argument das passt.
in kraftwerken, ich kenn da wen der technisch eins "leitet", suchen auch die ingenieure gern mal den rat eines praktikers, denn auch ein ing. ist nicht unfehlbar und es soll kfz werkstätten geben, in denen ein monteur mehr erfahrung von bestimmten motoren haben kann als der meister.

wer sagt eigentlich, dass du beim djjv per se kein bjj lernen kannst? würd ich denen dann mal schreiben. mag sein, dass dann nicht jeder die gleiche qualität hat wie ein anderer der aus einer "echten" bjj schule kommt, aber man muss auch die synergien sehen, der djjv ist halt extrem weit verbreitet.

aber bitte.legt doch demnächst offiziell fest wer hier was zu diskutieren hat. ich würde vorschlagen das letzte wort haben schwarzgurte, braun und lila sind auch anerkannt, blau so einigermassen und alles darunter schweigt besser.

Dr.Jab
10-11-2015, 21:19
man stelle sich vor über fussball zb dürften nur spieler und trainer diskutieren, keine medien, gremien und fans....



Meinst du Spieler und Trainer kümmern sich um die fachliche Meinung von Fans, die selbst womöglich noch nie gegen einen Ball getreten haben? Zwischen dem fachlichen Diskurs der sportlich Verantwortlichen und der netten Gesprächsrunde in der Fan-Stammkneipe ist jawohl ein himmelweiter Unterschied.

Dr.Jab
10-11-2015, 21:22
aber bitte.legt doch demnächst offiziell fest wer hier was zu diskutieren hat. ich würde vorschlagen das letzte wort haben schwarzgurte, braun und lila sind auch anerkannt, blau so einigermassen und alles darunter schweigt besser.

Das sagt doch niemand, aber was will jemand zu einem solchen Thema Sinnvolles beitragen, der noch nie BJJ oder einen artverwandten Sport betrieben hat?

Gast
10-11-2015, 21:23
ja, meine ich. die öffentliche meinung (und die der medien) hat nachgewiesener maßen einfluss darauf gehabt, dass ein gewisser bundetrainer die aufstellung, bei einem kleineren turnier 2014, geändert hat....
außerdem, wer noch nie erkannt hat, dass die fans einen riesigen einfluss darauf haben, wenn zb ein trainer entlassen wird... was soll man da noch weiter diskutieren.

90% aller diskussionen hier am board könnte man schließen, weil mmaler und grappler den dingsbumsern erzählen, dass das was die machen kacke ist, weil boxer plötzlich sv experten sind, aber im bjj ist das anders. interessante these.

ich denke nicht, dass im djjv nur leute die prüfungsordnung erstellt haben, die nie bjj betrieben haben oder gar etwas artzverwandtes. da solls einige bjjler unter den jj geben.

Flibb
10-11-2015, 21:24
Wow noch jemand anderes der darauf achtet das, das Niveau hier im forum hoch gehalten wird, danke.
Ja grappling ist anders weil es das einzige system ist wo gürtel sehr viel noch aussagen über das was leute auf der matte können.
Wird in eiren foren eigentlich auch so viel von leuten geachrieben die 0 Erfahrungen mit den sportarten haben?

Dr.Jab
10-11-2015, 21:27
ich denke nicht, dass im djjv nur leute die prüfungsordnung erstellt haben, die nie bjj betrieben haben oder gar etwas artzverwandtes. da solls einige bjjler unter den jj geben.

Ich habe das ja auch nicht auf den DJJV bezogen, sondern auf dich :D

Gast
10-11-2015, 21:30
schön, schreibst du nur in den bereichen des forum in denen du aktiv sportlich tätig bist? außerdem habe ich nicht behauptet, dass ich im bjj irgendwie mitreden könnte. ich habe lediglich erwähnt, dass man usern (nicht mir) nicht absprechen sollte mitzudiskutieren, nur weil sie weniger erfahrung haben. des weiteren denke ich, dass man die djjv ausbildung nicht vorab verteufeln sollte, sondern abwarten, wie die leute (die dort graduiert wurden) auf der matte so auftreten.

Saber
10-11-2015, 22:20
DJJV e.V.: Experten Team (http://ju-jutsu.de/index.php?id=554)

Hier ist das Experten Team des DJJV:

Joe Thunfart (UAE Jiu-Jitsu Federation), Hans "Jabba" Hutton, Michael „Maluco“ Hockenjos, André Stock, Peter Schira, Michael Wachter und Matthias Huber.

Flibb
10-11-2015, 22:23
schön, schreibst du nur in den bereichen des forum in denen du aktiv sportlich tätig bist? außerdem habe ich nicht behauptet, dass ich im bjj irgendwie mitreden könnte. ich habe lediglich erwähnt, dass man usern (nicht mir) nicht absprechen sollte mitzudiskutieren, nur weil sie weniger erfahrung haben. des weiteren denke ich, dass man die djjv ausbildung nicht vorab verteufeln sollte, sondern abwarten, wie die leute (die dort graduiert wurden) auf der matte so auftreten.

Ja. Trotzdem schreibst du mit. Nicht meine Meinung. Ich finde Prüfungen immer schlecht.

Gast
10-11-2015, 22:37
jo, ist aber in einem offenen forum, jedes user gutes recht, da zu posten wo man mag. selbst wenn ich sachbezogen zum bjj diskutieren WÜRDE, was ich tunlichst vermeide!

was wäre denn im dingsbums oder hybrid forum los, schreiben da nur die, die dieses betreiben?

zum beitrag von saber, danke dafür. hört sich, für mich, nicht so an ,als wären da nur laien am werk. nichtsdestotrotz darf jeder von prüfungen halten was er mag.

Flibb
11-11-2015, 05:51
Durftest du früher bei mami und papi nie was sagen oder warum hälst du es für nötig nun so unqualifizierte sachen in raum zu werfen?

Hug n' Roll
11-11-2015, 06:05
[...]Berufspolitiker über Politik [....]

Nö. Politologen über Politik. Und eben NICHT Politiker.
Politiker sind Praktizierende. Wenn auch manchmal auf whitebelt-Niveau.
Politologen haben das studiert. Auch in der Theorie. Das ist definitiv mehr als Advanced. Im Akademikersprech heißt es sogar "Master"....:D

jkdberlin
11-11-2015, 07:12
Okay, ab hier bitte die Diskussion über wer darf hier mitschreiben und die persönliche Anmache wieder beenden. Es gilt: jeder darf hier mitschreiben, solange er on topic Beiträge mit Argumenten für diese Diskussion bringt.

Inderst
11-11-2015, 11:04
Okay, ab hier bitte die Diskussion über wer darf hier mitschreiben und die persönliche Anmache wieder beenden. Es gilt: jeder darf hier mitschreiben, solange er on topic Beiträge mit Argumenten für diese Diskussion bringt.

Man dankt.

johnnie Beton
14-11-2015, 14:30
Ich finde es halt krass, das man den Purple Belt im BJJ bekommen kann ohne irgendeine Punch Defense im Stand oder am Boden zu können.....

Keinerlei Fußhebel ausser dem Straight Footlock finde ich auch heftig und das keine Submission Defense gezeigt werden muss auch.....

Es ist wie es ist und jeder hat die Wahl wo er trainiert.....

Ich finde es Krass, dass man eine Prüfung machen kann um seinen Purple zu bekommen. Falls ich mich recht erinnere ist das der "Kämpfergrad" - sowas muss man sich verdienen.

Björn Friedrich
14-11-2015, 14:34
Kämpfergrad? Ich glaube nicht das es im BJJ darum geht Kämpfer auszubilden.....

Rickson hat mal zu uns gesagt, ihr hier alle braucht kein BJJ, ihr seit alles Athleten. BJJ ist für die schwachen Leute.

Wie ich schon gesagt habe, kämpfen kann man auf unzählige Arten. Mit Kraft, mit Schnelligkeit, mit viel körperlichem Aufwand......

Alles gut und schön, funktioniert auch, ist aber für mich kein BJJ.

Klar muss ein Purple Belt auch kämpfen können, aber entscheidend für ich ist, das er MIT BJJ kämpfen kann und nicht mit Raufen, Ringen oder sonst was.

Von daher sind technische Prüfungen grundsätzlich sinnvoll, gerade wenn es darum geht Menschen zu prüfen, die man nicht jede Woche im Training hat.

johnnie Beton
14-11-2015, 15:25
Kämpfergrad? Ich glaube nicht das es im BJJ darum geht Kämpfer auszubilden.....

Rickson hat mal zu uns gesagt, ihr hier alle braucht kein BJJ, ihr seit alles Athleten. BJJ ist für die schwachen Leute.

Wie ich schon gesagt habe, kämpfen kann man auf unzählige Arten. Mit Kraft, mit Schnelligkeit, mit viel körperlichem Aufwand......

Alles gut und schön, funktioniert auch, ist aber für mich kein BJJ.

Klar muss ein Purple Belt auch kämpfen können, aber entscheidend für ich ist, das er MIT BJJ kämpfen kann und nicht mit Raufen, Ringen oder sonst was.

Von daher sind technische Prüfungen grundsätzlich sinnvoll, gerade wenn es darum geht Menschen zu prüfen, die man nicht jede Woche im Training hat.
Habe ich irgendwo gelesen...

Ich finde, dass man sich Gürtel verdienen muss! Ich kenne es nur so
und so wurde es mir bisher von jedem Schwargurt vermittelt. Für mich sind es Werte, durch die sich bjj von anderen Budosportarten differenziert.

Aber Björn, du hast recht... besser als sich seinen Gürtel zu kaufen....

Björn Friedrich
14-11-2015, 15:53
Ich meine man muss immer den Kontext sehen. Wenn ich einen Schüler habe, vielleicht 20 Jahre alt, fit, geht gerne auf Wettkämpfe, gewinnt viel, ich trainiere mit ihm mehrmals pro Woche, dann braucht der keine Prüfung, dann weiss ich einfach irgendwann ist er soweit und wenn er wieder mal ein großes Turnier gewonnen hat, gibts den Gürtel.

ABER

was ist mit dem 35 jährigen Familienvater, der kein Wettkämpfer mehr ist, sondern einfach nur BJJ als Hobby trainiert? Der braucht ein Ziel, der braucht was für das er sich begeistern kann und das ihn motiviert und das ist dann eben so eine Prüfung auf die er sich lange vorbereitet. Ich habe Leute erlebt die haben in den Wochen vor Prüfungen, Quantensprünge gemacht, weil sie eben ein Ziel hatten.

Da liegt für mich auch die Idee der Prüfungen, irgendwo ein Wettkampfersatz, für den es sich lohnt hart zu trainieren und was zu leisten.

Aber Wettkampfregeln oder Prüfungsprogramme geben nun einmal immer auch die Richtung an in die sich ein Sport entwickeln soll und von daher muss man vorsichtig damit umgehen.

Die alte Generation ist davon nicht so betroffen, aber wenn heute junge Leute mit dem BJJ anfangen, dann sind für sie einfach viele Dinge nicht mehr existent.

Und ich finde es halt traurig das irgendwann in Zukunft jemand mit einem Purple Belt rumrennen könnte, ohne das er einen Heelhook beherrscht oder grundlegende Clinch Geschichten drauf hat....

johnnie Beton
14-11-2015, 16:10
Selbst dann kann man das mMn beim Rollen bewerten, wenn Derjenige "nur" Hobbiesportler ist (was wir ja eigentlich fast alle sind). Aber wozu gibt es Masterklassen?

Hug n' Roll
14-11-2015, 17:05
was ist mit dem 35 jährigen Familienvater, der kein Wettkämpfer mehr ist, sondern einfach nur BJJ als Hobby trainiert? Der braucht ein Ziel, der braucht was für das er sich begeistern kann und das ihn motiviert und das ist dann eben so eine Prüfung auf die er sich lange vorbereitet. Ich habe Leute erlebt die haben in den Wochen vor Prüfungen, Quantensprünge gemacht, weil sie eben ein Ziel hatten.

Da liegt für mich auch die Idee der Prüfungen, irgendwo ein Wettkampfersatz, für den es sich lohnt hart zu trainieren und was zu leisten.


Im Grunde verstehe ich das schon. - Und weil ich grundsätzlich (weil im Judo negativ geprägt) Prüfungswesen kritisch sehe, muß ich trotzdem mal kurz ein "aber" bringen:

Was hindert den Familienvater und Hobbysportler daran, hart zu trainieren und sich hin und wieder dann auch mal einem Wettkampf zu stellen. Inzwischen gibts ja auch hierzulande Turniere mit Senior- Klassen....

Ich bin auch älter als 35 und Familienvater gewesen, als ich zum BJJ kam. Und Gürtelfarben haben mich (vielleicht auch gerade deshalb, ggf. aber auch, weil ich schon einen Judo-Blackbelt hatte...) null motiviert. Ein erster Wettkampf im BJJ dann hingegen schon.
Dass man mit weniger Freizeit für das eigene Hobby/Sport im Gepäck unterwegs ist mit Kids und Familie ist klar. Aber 1 Turnier alle 1-2 Jahre sollte selbst dann drin sein (wenn man es ernst nimmt).
Und selbst wenn es sich zeitlich wirklich nicht ausgeht (was ich absolut verstehen kann), kann man ja hin und wieder bei einer open mat oder sonstwo mal schauen, was in der praktischen Anwendung außerhalb des eigenen Dunstkreises so geht. Und da sieht ja auch derjenige, der Gürtel vergeben kann/mag, wie die Fortschritte in "freier Wildbahn" so tatsächlich sind.

Björn Friedrich
14-11-2015, 20:06
BJJ war traditionell nie ein Wettkampfsport, von daher würde ich jetzt Graduierungen auch nicht unbedingt mit Wettkämpfen verknüpfen. Wie gesagt das kann eine Motivation sein, aber das geht halt auch anders zumal Wettkämpfe, bzw. die Regeln komplett im Gegensatz zu unserem Prüfungsprogramm stehen.

Für mich ist wichtiger das ein Schüler sich wirklich verteidigen kann, als das er sch durchringt und nach Wettkampfregeln kämpft.....

Cortalios
14-11-2015, 20:34
Bei diesen ganzen Diskussionen stellt sich mir immer eine Frage:
Glaubt ihr hier wirklich alle, dass sich Sport-BJJ´ler, die wie verrückt trainieren, technisch gut sind, körperlich stark und es gewohnt sind einem Gegner gegenüberstehen, der ihnen die Knochen brechen möchte, schlechter auf eine Auseinandersetzung vorbereitet sind, als der Hobby-BJJ´ler, der halt nur für die SV trainiert?

Mir kommt dieser Gedankengang irgendwie realitätsfern vor....warum sollte der sich plötzlich nicht mehr verteidigen können.

Chondropython
14-11-2015, 21:10
BJJ heisst für mich Techniken lernen, drillen, Prinzipien verstehen, Probleme erkennen und das gelernte anwenden zu können. Am Ende zählt dann was man davon wirklich kann. Und das kann man nicht vortäuschen oder bescheissen. Beim rollen im Gym und/oder auf Wettkämpfen zeigt sich was Sache ist. Wer dann als Whitebelt mit den anderen Whitebelts klar kommt und diesen sein Game aufdrücken kann, ist reif für Blue. Usw. Das Programm des DJJV ist da bestimmt keine schlechte Ausgangslage. Und es wird da ja auch im Judo oder Ju Jutsu nicht einfach nur vorgetanzt... Ich denke mit den dort verlangten Techniken kann man schon seine Kämpfe als Whitebelt gewinnen.

Die Frage ist halt wie genau am Ende "geprüft" wird.
Dazu müsste man erstmal wissen wie und wo der DJJV Leute zur Prüfung zulässt! Soweit ich weiß steckt auch noch ein Stripe Programm dahinter!?
Es kann also niemand beim DJJV klingeln, die 30 Techniken an seiner Oma vorführen und dann als Blue oder Purple Belt nach Hause gehen!

Es stehen doch BJJ Blackbelts hinter diesem Programm oder nicht?

Wenn jetzt Gracie Barra so ein Programm aufstellen würde, käme doch niemand auf die Idee dass man das nur auswendig lernen muss und so ohne Kämpfen zu können an seine Gürtel kommt? Warum unterstellt man das dem DJJV und seinem BJJ Team so selbstverständlich?

Nite
14-11-2015, 21:18
Warum unterstellt man das dem DJJV und seinem BJJ Team so selbstverständlich?
Vermutlich weil ein Großteil hier seine Erfahrungen mit Prüfungsprogrammen, POs, Prüfern und dergleichen in deutschen Verbänden gemacht hat.

Fips
15-11-2015, 08:28
was ist mit dem 35 jährigen Familienvater, der kein Wettkämpfer mehr ist, sondern einfach nur BJJ als Hobby trainiert? Der braucht vieleicht einfach auch keinen Purple Belt? Wenn er BJJ eh nur für sich oder die SV macht, sind Gürtelfarben doch eh komplett irrelevant. Ich hätte auch überhaupt keine Lust meinen Purple Belt zu machen und zu wissen, dass mich fast jeder wettkampfambitionierte White/Blue Belt trotzdem beliebig tappt. Warum dann nicht einfach auf Weiß/Blau bleiben?

Björn Friedrich
15-11-2015, 09:38
Weil Menschen Ziele brauchen um sich zu entwickeln, das ist schon mal der Hauptgrund.

Und weil vielleicht ein 35 jähriger Familienvater der gerade mit dem Sport angefangen hat und zweimal pro Woche trainiert, andere Voraussetzungen hat, wie ein 18 jähriger, der keine Verpflichtungen hat und 5 mal die Woche trainiert.

Wie gesagt, BJJ war nie für Kämpfer, sondern für normale Menschen die sich verteidigen wollen.

Von daher ist eigentlich auch irrelevant wer wenn im sportlichen Wettkmapf tappt. Ziel ist es, mit jedem Gürtel für sich ein besserer Kämpfer (nicht sportlicher Wettkämpfer) wird.

BJJ hat keine Wettkampftradition, warum sollten wir also jetzt was einführen, was genau im Gegensatz zu dem steht, was die Grundidee des BJJ ist.


http://www.safedefense.com/images/sd_evolution_helio.png

SKA-Student
15-11-2015, 10:37
Jaja, das sagen die Leichtkontakt-Karateka auch (Helio-Zitat), und auch da vor allem die Nicht-Wettkämpfer - oder eben die, die so gut sind, dass sie vergessen haben, dass sie zu oft ihre noch nicht so fähigen Schüler in falscher Sicherheit wiegen.

Sowohl im Karate als auch im BJJ: ich würde auch im SV-Fall eher auf den Wettkämpfer als auf den Nicht-Wettkämpfer setzen.
Ich bin genau das Beispiel wie oben genannt: 40+, Familie, Arbeit.
Gürtelfarbe: egal.
Ziel: besser werden.
Bin doch nicht mehr 10, dass ich zur Motivation bunte Gürtel brauche!
Klar, irgendwann werde ich mich über blau freuen... viel geiler ist es doch, als (alter!) Weißgurt gegen blau (und manchmal lila) zu überleben. :D

Und was habe ich ne Menge bei meinem ersten BJJ-Wettkampf gelernt!
Gaaanz andere Intensität, mehr Stress, mehr Adrenalin, ganz andere Liga als (hartes) Training und Rollen im Verein.

Sicher, MMA-Wettkämpfe wären eine noch bessere SV-Übung - aber dafür bin ich nun wirklich zu alt! :p
Okay, ich geb's zu: zu feige.

Hug n' Roll
15-11-2015, 11:24
Ich bin genau das Beispiel wie oben genannt: 40+, Familie, Arbeit.
Gürtelfarbe: egal.
Ziel: besser werden.
Bin doch nicht mehr 10, dass ich zur Motivation bunte Gürtel brauche!
Klar, irgendwann werde ich mich über blau freuen... viel geiler ist es doch, als (alter!) Weißgurt gegen blau (und manchmal lila) zu überleben. :D

Und was habe ich ne Menge bei meinem ersten BJJ-Wettkampf gelernt!
Gaaanz andere Intensität, mehr Stress, mehr Adrenalin, ganz andere Liga als (hartes) Training und Rollen im Verein.

Sicher, MMA-Wettkämpfe wären eine noch bessere SV-Übung - aber dafür bin ich nun wirklich zu alt! :p
Okay, ich geb's zu: zu feige.

Tja, in etwa das Gleiche hab ich ja oben auch schon geschrieben. Vielleicht wird es ja jetzt mal aufgenommen.
- Ich habe nämlich den Verdacht, bei bestimmten Leuten auf der ignore-Liste zu stehen...:D

Und falls nicht, schaffe ich es vielleicht damit:
Ich halte es für Blödsinn, dem BJJ die Wettkampftradition abzusprechen aufgrund eines Helio-Zitats. Selbst in der Frühzeit war BJJ stets von Wettkampf und Vergleichen begleitet. Da muß ich gar nicht Kimura vs. Gracie etc. bemühen. - Als wenn nur etwas Tradition sein könnte, was auf das Wirken und die Äußerungen eines Gründers zurückgeführt werden kann.

Björn Friedrich
15-11-2015, 11:33
Ich hab ja nix gegen Wettkämpfe und bei uns gibts auch Leute die auf Wettkämpfe gehen, aber das ändert nix daran, das für mich BJJ mit bestimmten technischen Skills zu tun hat und die sollten separat vom Kämpferischen vorhanden sein.

Wenn ich also einen Ringer habe, der nach 6 Monaten BJJ Training alle Wettkämpfe durch Takedown und Kontrolle am Boden gewinnt. Ist er kämpferisch gut, aber ist nicht automatisch ein Blaugurt, denn dafür muss er halt die BJJ Techniken beherrschen.

Gute Athleten sind gute Athleten und für mich persönlich gibts auch keine Ausrede nicht seine Athletik zu trainieren und ich trainiere mit 38 genauso intensiv wie mit 20, aber darum geht es mir bei einem Schüler nicht.

BJJ ist für mich eine bestimmte Fähigkeit die jemand beherrscht.

Die Athletik ist auch was Geniales, hat aber für mich bei einer BJJ Prüfung keinen relevanten Platz.

Ich würde niemanden von Wettkämpfen abraten, im Gegenteil ich sage, jeder der einigermaßen gesund ist, sollte mindestens einmal kämpfen gehen, das ist meine Meinung, ABER das ändert nix daran, das ich bei einer Prüfung bestimmte Dinge technisch demonstriert haben will und dafür ist ne Prüfung gut......

Hug n' Roll
15-11-2015, 11:37
Ich hab ja nix gegen Wettkämpfe und bei uns gibts auch Leute die auf Wettkämpfe gehen, aber das ändert nix daran, das für mich BJJ mit bestimmten technischen Skills zu tun hat und die sollten separat vom Kämpferischen vorhanden sein.

BJJ ist für mich eine bestimmte Fähigkeit die jemand beherrscht.



Upps...:ups::
:halbyeaha !

sivispacemparabellum
15-11-2015, 11:52
BJJ hat keine Wettkampftradition, warum sollten wir also jetzt was einführen, was genau im Gegensatz zu dem steht, was die Grundidee des BJJ ist.


Das stimmt doch überhaupt nicht. 1967 wird die Guanbara Jiu-Jitsu Federation in Rio gegründet. Consultative Council war Carlos Gracie, sein Sohn Carlson technischer Direktor und Präsident war Helio Gracie. Das Punktesystem war deutlich einfacher Backmount, Mount und Takedown gaben je einen Punkt.
Carlos und Helio machte das BJJ über Vale Tudo Kämpfe bekannt. Schon 1924 kämpfte Carlos gegen den Capoeira Kämpfer Stevedo Samuel.
Und schon 1915 veröffentlichte die Gazeta de Noticias die Regeln für Jiu Jitsu Kämpfe von Mitsuyo Maeda die im Carlos Gomes Theater in Rio stattfanden.

Björn Friedrich
15-11-2015, 11:53
Wie gesagt, Wetkämpfe sind die beste mentale Vorbereitung und wer jemals auf die Matte, oder in den Ring gestiegen ist weiss das.

Da gibts kein Simulationstraining was so stressig ist oder soviel Adrenalin ausstösst wie ein Wettkampf von daher ist das ne gute Sache, um sich menschlich weiter zu entwickeln.

Aber wie gesagt, ich sehe das separat zum BJJ Training oder den technischen Anforderungen, oder anders gesagt: Bob Sapp hat mal in einem MMA Kampf Minotauros Guard gepasst, das macht ihn aber nicht zu einem BJJ Blackbelt, sondern liegt daran, das er einfach damals ein "Mutant" war.:-)

Dr.Jab
15-11-2015, 12:34
*edit*

Björn Friedrich
15-11-2015, 12:55
Ich spreche vom Sport BJJ und nicht vom Vale Tudo. Vale Tudo gehört einfach zur Geschichte des BJJ dazu, echtes Kämpfen halt.......

Sport BJJ.....Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich zu Royce gesagt habe Royce was wirst du heute unterrichten, bitte keine Wettkampftechniken.

Er hat mich anschaut und gesagt: No, I hate Sport BJJ, it destroys Jiu Jitsu.....

Wie gesagt das aus dem Mund eines von Helios Söhnen.

Ich sehe es da nicht ganz so eng wie Royce, aber trotzdem ist für mich Sport BJJ eher ein Nebenprodukt und nicht das Hauptmerkmal des BJJ.

Es hat seine Vorteile, aber die liegen für mich jenseits der BJJ Technik.

Aber hier geht es auch gar nicht um Sport vs anderes BJJ sondern um ne Prüfungsordnung und die finde ich für jeden technisch anspruchsvollen Sport (also auch Sport BJJ, etc.) gut.

Eine Lernstruktur, die nach und nach absolviert und geprüft wird, existiert ja auch in unserem regulären Schulsystem, warum als nicht auch im BJJ?

hellnation
15-11-2015, 13:15
Was hindert den Familienvater und Hobbysportler daran, hart zu trainieren und sich hin und wieder dann auch mal einem Wettkampf zu stellen. Inzwischen gibts ja auch hierzulande Turniere mit Senior- Klassen....


Naja, immernoch eher eine Seltenheit....

Flibb
15-11-2015, 13:22
Das stimmt doch überhaupt nicht. 1967 wird die Guanbara Jiu-Jitsu Federation in Rio gegründet. Consultative Council war Carlos Gracie, sein Sohn Carlson technischer Direktor und Präsident war Helio Gracie. Das Punktesystem war deutlich einfacher Backmount, Mount und Takedown gaben je einen Punkt.
Carlos und Helio machte das BJJ über Vale Tudo Kämpfe bekannt. Schon 1924 kämpfte Carlos gegen den Capoeira Kämpfer Stevedo Samuel.
Und schon 1915 veröffentlichte die Gazeta de Noticias die Regeln für Jiu Jitsu Kämpfe von Mitsuyo Maeda die im Carlos Gomes Theater in Rio stattfanden.

Hat doch alles keinen Sinn. Björn lebt in einer parallel Welt wo seine Phantasie und nicht Fakten zählen.

Chondropython
15-11-2015, 17:07
Das stimmt doch überhaupt nicht. 1967 wird die Guanbara Jiu-Jitsu Federation in Rio gegründet. Consultative Council war Carlos Gracie, sein Sohn Carlson technischer Direktor und Präsident war Helio Gracie. Das Punktesystem war deutlich einfacher Backmount, Mount und Takedown gaben je einen Punkt.
Carlos und Helio machte das BJJ über Vale Tudo Kämpfe bekannt. Schon 1924 kämpfte Carlos gegen den Capoeira Kämpfer Stevedo Samuel.
Und schon 1915 veröffentlichte die Gazeta de Noticias die Regeln für Jiu Jitsu Kämpfe von Mitsuyo Maeda die im Carlos Gomes Theater in Rio stattfanden.

In "Mastering Jiu Jitsu" führt Renzo Gracie die Wettkampftradition sogar noch weiter in die Ursprungssysteme zurück! Judo vs Fusen Ryu Jiu Jitsu 1904/1905!

Björn Friedrich
15-11-2015, 17:24
Fakt ist, das mir das Royce Gracie ins Gesicht gesagt hat. Fakt ist auch, das Rickson auf einem Seminar, jemanden der irgendeine Sport BJJ Technik gemacht hat, gezeigt hat, wie einfach man von der Position aus mit Kopfstößen erwischt werden kann.

Wie gesagt die Diskussion dreht sich um was Anderes, nämlich um Prüfungen vs. Gürtelvergabe.

Und ab und an chill ich auch mit Relson in meiner Parallelwelt und nötige ihn dann zu solchen Interviews;-)

Bjj Eastern Europe – Relson Gracie On Sport Jiu-Jitsu, Roger Gracie, Rickson’s 400 fights and His Feud with Royce Gracie (http://www.bjjee.com/interview/relson-gracie-on-sport-jiu-jitsu-roger-gracie-ricksons-400-fights-and-his-feud-with-royce-gracie/)

Wie gesagt ich hab nix gegen Wettkämpfe, sondern nur dagegen das BJJ automatisch etwas mit sportlichen Wettkämpfen zu tun hat, das hat es nämlich nicht......

1.2.3
15-11-2015, 17:34
........
was ist mit dem 35 jährigen Familienvater, der kein Wettkämpfer mehr ist, sondern einfach nur BJJ als Hobby trainiert? Der braucht ein Ziel, der braucht was für das er sich begeistern kann und das ihn motiviert und das ist dann eben so eine Prüfung auf die er sich lange vorbereitet..

Sehe ich nicht so.... Bei meinen Leuten und bei mir kann ich keine fehlende Motivation ausmachen...... Die Stunden auf der Matte und das Training selbst sind Motivation genug.....vom fast 40 jährigen Familienvater wie mich, über den 26 jährigen Single bis zum 57 jährigen Freizeitsportler.....

Jobi
15-11-2015, 17:49
Möcht' auch kurz meinen Senf dazu geben:
haben die jenigen, die eine Prüfung strickt ablehnen, eigentlich schon bedacht, daß eine Prüfung beim DJJV immer von der Empfehlung des eigenen Trainers/ Lehrers abhängig ist? Bei meiner Schwarzgurt- Prüfung (Ju- Jutsu) war diese schriftlich mit dem Antrag notwendig. Mein Trainer überlegt sich ganz genau, wen er vor eine Prüfungskommision ( in meinem Fall bestehend aus 1x 8. Dan, 2x 5. Dan) lässt, er hat ja auch einen Ruf zu verlieren.
O.k., bei mir ging's um den Schwarzen, im BJJ Programm geht's um Blau und Lila, aber eben nicht Vereins- intern, sondern genau so, wie bei meiner Prüfung vor einer unabhängigen Kommision, die, so weit ich weiß, einmal im Jahr zum Bundes- Seminar im August stattfindet.

johnnie Beton
15-11-2015, 17:49
Hm,Björn?!

Ist einer deiner Schüler schon mal auf einen Turnier angetreten?

Hug n' Roll
15-11-2015, 18:07
Sehe ich nicht so.... Bei meinen Leuten und bei mir kann ich keine fehlende Motivation ausmachen...... Die Stunden auf der Matte und das Training selbst sind Motivation genug.....vom fast 40 jährigen Familienvater wie mich, über den 26 jährigen Single bis zum 57 jährigen Freizeitsportler.....

Solche Argumente werden hier konsequent ignoriert.

Björn Friedrich
15-11-2015, 18:29
Meine Schüler kämpfen seit 1999 auf Turnieren. Wir haben UGC Champions gehabt und andere Platzierungen geholt, aber wir haben kein Wettkampf Team oder eine Wettkampf Kultur.

Meine Schüler trainieren nicht nach Punkten, oder bereiten sich speziell auf das Stand Up ohne Schläge vor. Entweder sie gewinnen halt durch Submission, oder eben nicht. Es geht nur um die Erfahrung......

Hier ein Anfänger von mir der im Oktober gekämpft hat.....

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Wie gesagt ich hab nix gegen Wettkämpfe. Sie bilden Charakter und Körper aus, machen gute Athleten und bringen eine menge Motivation. Fast alle meiner langjährigen Schüler haben gekämpft. Nicht unbedingt oft, aber sie haben es gemacht und wissen wie es ist.

Ich war selber nie ein Freund von Wettkämpfen, hab es aber auch gemacht, um meine Erfahrungen zu sammeln und für mich selber zu gewinnen.

Wie gesagt, es geht nicht darum Wettkampf schlecht zu machen, aber es stellt nur einen kleinen Teil des BJJ für mich da

marq
18-11-2015, 22:30
der einzige nachteil ist, wenn man hauptsächlich sv bjj macht, traininert man zu viel die defensive seite.....

Björn Friedrich
18-11-2015, 22:45
Das würde ich nicht sagen. Die Enkel von Helio propagieren das so, aber Rickson und Relson haben einen relativ aggressiven BJJ Stil für die SV.

Ich würde auch nicht sagen, weiches, aufwandloses BJJ muss immer abwarten. Die Weichheit liegt in der Anwendung der Techniken begründet und nicht darin, das man immer nur wartet.

Man erzwingt nichts mit roher Kraft, aber oft fliesst man einfach mit einer Situation und nutzt das Momentum. Das kann länger dauern, oder aber innerhalb weniger Sekunden geschehen.

marq
18-11-2015, 22:54
Das würde ich nicht sagen. Die Enkel von Helio propagieren das so, aber Rickson und Relson haben einen relativ aggressiven BJJ Stil für die SV.

Ich würde auch nicht sagen, weiches, aufwandloses BJJ muss immer abwarten. Die Weichheit liegt in der Anwendung der Techniken begründet und nicht darin, das man immer nur wartet.

Man erzwingt nichts mit roher Kraft, aber oft fliesst man einfach mit einer Situation und nutzt das Momentum. hmm ich glaube, sv bedeutet immer der 2. zu sein

und ich bin überzeugt, dass es auch agressives bjj geben kann und sollte. dominierend zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig mit kraft zu arbeiten. technisches arbeiten sollte das ziel sein, ob dominant oder abwartend.

Björn Friedrich
19-11-2015, 06:32
Immer der 2. zu sein?

OliverT
19-11-2015, 10:57
Wenn du dich verteidigst reagierst du auf den Angriff deines Gegners.

marq
19-11-2015, 14:04
ich finde Prüfungen in ordnung, wenn sie von kompenten unabhängigen prüfern durchgeführt werden.

die gürtel sind im bjj in den letzten jahren einfacher zu erreichen, dazu trägt auch die team vergrößerung von blackbelts seinen anteil bei.