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Vollständige Version anzeigen : Ketogene Diät



Lars78
16-11-2015, 17:07
Hallo,

auf der Suche nach Ernährungstipps bei Depressionen bin ich bei einem Artikel auf die Ketogene Diät gestoßen.

Hat dazu jemand schon Erfahrungen sammeln können?

Watt
16-11-2015, 20:12
Warst du schon beim Psychologen und Neurologen? Das wäre der erste Schritt. Wenn deine Depression psychische oder organische Ursachen hat, bringt eine ketogene Diät unter Umständen rein gar nichts.

Ansonsten: Es gibt Therapieformen bei denen eine ketogene Diät zur Behandlung von Babies und Kleinkindern mit Epilepsie eingesetzt wird, bei denen keine Medikamente anschlagen. Da die Ernährung hierbei auf 50 gr. Kohlenhydrate pro Tag begrenzt ist, ist medizinische Betreuung sehr wichtig.

Wenn du unter ketogener Diät 'nur' lowcarb verstehst einfach mal nach Atkins googlen. Oder mal ne Zeitlang 1,5/2/1,5 essen. Sprich jeweils 1,5 gr. Kohlenhydrate, 2 gr. Eiweiß und 1,5 gr. Fett pro Kilo Körpergewicht.

Gast
16-11-2015, 20:20
Hallo,

auf der Suche nach Ernährungstipps bei Depressionen bin ich bei einem Artikel auf die Ketogene Diät gestoßen.

Hat dazu jemand schon Erfahrungen sammeln können?

Wozu?
Ketogene Diät, Depressionen oder Ketogene Diät bei Depressionen?

Gast
16-11-2015, 20:23
Warst du schon beim Psychologen und Neurologen? Das wäre der erste Schritt. Wenn deine Depression psychische oder organische Ursachen hat, bringt eine ketogene Diät unter Umständen rein gar nichts.


was für Ursachen gibt es denn noch, außer psychischen und organischen?

marasmusmeisterin
16-11-2015, 20:28
Ich habe ernsthaft zwei Versuche mit der Du... dingsda - dieser französische Arzt - Diät gemacht. Beide Male volles Versagen.

Zum Verständis: das Ganze passiert in drei Phasen. Die zwei folgenden Phasen bestimmen sich danach, wie viel man in der ersten Phase abgenommen hat.
Ich habe nichts abgenommen. Null. Also Abbruch. Ich hab es auf zwei verschiedene Waagen geschoben, die ich benutzen mußte. An die erste (Prä-Diät-Gewicht: 83 kg) kam ich nicht mehr dran, die zweite zeigte mir keine Veränderung an. GAR keine, nach 10 Tagen immer noch NICHTS.
Dafür waren die Verdauungsbeschwerden einschließlich Magenschmerzen beim Einstieg und Ausstieg grandios.

Zweiter Versuch. Nach drei Tagen abgebrochen, weil ich die Verdauungsschmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Es tat nur noch weh.

In beiden Fällen mit stundenlangem, angeleitetem Hantelreißen begleitet, zweimal pro Woche, da in der Beschreibung vor Verdauungsbeschwerden gewarnt wird. Man soll mindestens eine halbe Stunde spazierengehen, um das zu beheben. Da ich damals aber schon heftigen Sport betrieben habe, hätte das eine Verschlechterung bedeutet.

Danach habe ich normal gegessen, nur monatelang jede Schokolade, Chips, Bonbons etc. weggelassen. Ergebnis: 3 kg minus, die Hosen gingen wieder zu.

Das ganze ketogene Gedöns kann mir gestohlen bleiben.

cv almont
16-11-2015, 20:31
Hallo,

auf der Suche nach Ernährungstipps bei Depressionen bin ich bei einem Artikel auf die Ketogene Diät gestoßen.

Hat dazu jemand schon Erfahrungen sammeln können?

Hallo, ich kann dir aus persönlicher Erfahrung (mit ketogener Diät aber nicht mit Depressionen) sagen, dass ich mir keine schlechtere Ernährungsform bei Depressionen vorstellen kann.
- durch den Kohlenhydratentzug ist man auch mit ganz normaler Psyche oft gereizt, unkonzentriert und müde bzw. antriebslos (nicht jeder, aber die meisten die ich kenne). Bei Mischformen wie der anabolen Diät kann man sich zumindest aus das Wochenende freuen..
- durch das ungewöhnliche Essverhalten könnte ich mir vorstellen, dass man sich noch weiter isoliert, da man kaum essen gehen kann etc. Von anderen (zB Arbeitskollegen) ist oft wenig Verständnis da bzw. man macht sich sogar unter Umständen darüber lustig, was wiederum nicht gerade toll bei Depressionen sein könnte. Anstatt mit den anderen in gemütlicher Runde essen zu gehen, sitzt man alleine herum und stopft sich Schinken, Eier und paranüsse rein :D

Elwin
16-11-2015, 21:19
Ich behaupte mal, dass ca. 80% der Deutschen viel zu viele Carbs essen. Kohlenhydrate machen müde, träge, fett und krank. ;) Keto ist mir zu krass. Aber an Low Carb würde ich mich mal rantasten! Versuch macht kluch. Ich bin wacher mit ohne Kohlenhydrate. :-)
Interessante Bücher zum Thema Kohlenhydrate/Gesundheit sind u.a. die von "Laufpapst" Dr. Strunz und das amerikanische Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren".

Opie_SOA
17-11-2015, 06:23
bei depressionen sind sicher viele ernährungsfaktoren beteiligt. wenn man vorher auf low fat low protein war, kann lchf sicher hilfreich sein, da der körper fett und eiweiß braucht, um hormone zu bilden. kohlenhydratentzug an sich kann aber physisch und psychisch ne blöde idee sein (wurde ja schon angesprochen)

bei depressionen würde ich zuerst mal auf genug fette und proteine achten, dann auf die schilddrüse, danach auf sachen wie vitamin d, b12, omega 3 und auch mal 5htp ausprobieren. lass dir auf keinen fall zu früh antidepressiva verschreiben

Lars78
17-11-2015, 09:52
Warst du schon beim Psychologen und Neurologen? Das wäre der erste Schritt. Wenn deine Depression psychische oder organische Ursachen hat, bringt eine ketogene Diät unter Umständen rein gar nichts.

Ansonsten: Es gibt Therapieformen bei denen eine ketogene Diät zur Behandlung von Babies und Kleinkindern mit Epilepsie eingesetzt wird, bei denen keine Medikamente anschlagen. Da die Ernährung hierbei auf 50 gr. Kohlenhydrate pro Tag begrenzt ist, ist medizinische Betreuung sehr wichtig.

Wenn du unter ketogener Diät 'nur' lowcarb verstehst einfach mal nach Atkins googlen. Oder mal ne Zeitlang 1,5/2/1,5 essen. Sprich jeweils 1,5 gr. Kohlenhydrate, 2 gr. Eiweiß und 1,5 gr. Fett pro Kilo Körpergewicht.


Es geht nicht um mich, sondern um meine Frau. In psychologischer Betreuung befindet sie sich seit 1 guten Jahr. Damit und mit Antidepressiva konnte auch schon eine Besserung erreicht werden. Mir geht es jetzt vor allem um weitere Unterstützung. Da ich mich seit dem Sommer ( als die bis jetzt schwerste Phase da war) etwas tiefer mit dem Thema beschäftige, kommt man halt irgendwann auf das Thema Ernährung. Da habe ich gestern dann auch einen Artikel über diese spezielle Diät gelesen.

Lars78
17-11-2015, 10:39
Wozu?
Ketogene Diät, Depressionen oder Ketogene Diät bei Depressionen?

Zur Ketogenen Diät bei Depressionen. Gerne aber auch weitere Tipps zur Ernährung.

Dextrous
17-11-2015, 10:43
Ich empfang die ketogene Diät sehr schwer und belastend für meinen Körper und Geist.
Ich war oft schlecht gelaunt und dauernd schlapp.
Ich stehe da auch nicht alleine da, aber jeder verträgt das anders.
Ich würde zu Anfang nicht gleich zu 100% ketogen raten.
Eher wie bereits oben beschrieben Low-Carb, wenn überhaupt.
Ich bin mir aber sowieso nicht sicher, ob Ernährung hier wirklich hilft.

Lars78
17-11-2015, 10:45
Ich habe ernsthaft zwei Versuche mit der Du... dingsda - dieser französische Arzt - Diät gemacht. Beide Male volles Versagen.

Zum Verständis: das Ganze passiert in drei Phasen. Die zwei folgenden Phasen bestimmen sich danach, wie viel man in der ersten Phase abgenommen hat.
Ich habe nichts abgenommen. Null. Also Abbruch. Ich hab es auf zwei verschiedene Waagen geschoben, die ich benutzen mußte. An die erste (Prä-Diät-Gewicht: 83 kg) kam ich nicht mehr dran, die zweite zeigte mir keine Veränderung an. GAR keine, nach 10 Tagen immer noch NICHTS.
Dafür waren die Verdauungsbeschwerden einschließlich Magenschmerzen beim Einstieg und Ausstieg grandios.

Zweiter Versuch. Nach drei Tagen abgebrochen, weil ich die Verdauungsschmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Es tat nur noch weh.

In beiden Fällen mit stundenlangem, angeleitetem Hantelreißen begleitet, zweimal pro Woche, da in der Beschreibung vor Verdauungsbeschwerden gewarnt wird. Man soll mindestens eine halbe Stunde spazierengehen, um das zu beheben. Da ich damals aber schon heftigen Sport betrieben habe, hätte das eine Verschlechterung bedeutet.

Danach habe ich normal gegessen, nur monatelang jede Schokolade, Chips, Bonbons etc. weggelassen. Ergebnis: 3 kg minus, die Hosen gingen wieder zu.

Das ganze ketogene Gedöns kann mir gestohlen bleiben.

Dukan Diät? Konnte jetzt auf die schnelle nur feststellen, dass es auch eine proteinreiche Diät ist. Ich habe mich noch nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt. Mir geht es primär nicht um Abnehmen, sondern um eine unterstützende Ernährung bei einer Depression.

Lars78
17-11-2015, 10:54
Ich empfang die ketogene Diät sehr schwer und belastend für meinen Körper und Geist.
Ich war oft schlecht gelaunt und dauernd schlapp.
Ich stehe da auch nicht alleine da, aber jeder verträgt das anders.
Ich würde zu Anfang nicht gleich zu 100% ketogen raten.
Eher wie bereits oben beschrieben Low-Carb, wenn überhaupt.
Ich bin mir aber sowieso nicht sicher, ob Ernährung hier wirklich hilft.

Wenn man mal erlebt hat, wie es einem Depressiven in so einer Akutphase geht, wird man alles ausprobieren. Ob es hilft, wird sich dann zeigen. Nur verschlimmern sollte es sich natürlich nicht. Das hab ich jetzt aber schon mal mitgenommen, dass der komplette Entzug von Kohlenhydraten nicht förderlich sein wird.
Wenn man neueren Studien glauben schenken kann, soll es aber in der Tat hilfreich sein, seine Ernährung umzustellen. Über eine Heilung durch Ernährung müssen wir aber natürlich nicht reden. :)

Dextrous
17-11-2015, 10:56
Wenn man mal erlebt hat, wie es einem Depressiven in so einer Akutphase geht, wird man alles ausprobieren. Ob es hilft, wird sich dann zeigen. Nur verschlimmern sollte es sich natürlich nicht. Das hab ich jetzt aber schon mal mitgenommen, dass der komplette Entzug von Kohlenhydraten nicht förderlich sein wird.

Daher rate ich, wenn zu Low-Carb :)
Alles Gute.

Lars78
17-11-2015, 10:58
bei depressionen sind sicher viele ernährungsfaktoren beteiligt. wenn man vorher auf low fat low protein war, kann lchf sicher hilfreich sein, da der körper fett und eiweiß braucht, um hormone zu bilden. kohlenhydratentzug an sich kann aber physisch und psychisch ne blöde idee sein (wurde ja schon angesprochen)

bei depressionen würde ich zuerst mal auf genug fette und proteine achten, dann auf die schilddrüse, danach auf sachen wie vitamin d, b12, omega 3 und auch mal 5htp ausprobieren. lass dir auf keinen fall zu früh antidepressiva verschreiben

Wegen den Fetten und Proteinen bin ich dann auch auf diese Ketogene Diät gestossen. Die Hinweise mit vor allem Omega 3 Fettsäuren und Vitamin D habe ich auch gefunden. Ich hatte nur die Hoffnung, dass ich eine spezielle Diät incl. Rezepten im Inet finden werde

Lars78
17-11-2015, 11:01
Ich behaupte mal, dass ca. 80% der Deutschen viel zu viele Carbs essen. Kohlenhydrate machen müde, träge, fett und krank. ;) Keto ist mir zu krass. Aber an Low Carb würde ich mich mal rantasten! Versuch macht kluch. Ich bin wacher mit ohne Kohlenhydrate. :-)
Interessante Bücher zum Thema Kohlenhydrate/Gesundheit sind u.a. die von "Laufpapst" Dr. Strunz und das amerikanische Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren".

Ich habe schon mal diese "Schlank im Schlaf-Diät" gemacht und damit auch gute Ergebnisse erzielt. Bei meiner Frau hat es gar nix gebracht. Darum kann ich nur bestätigen, ohne diese Massen an Kohlenhydrate hab ich mich auch um einiges wohler gefühlt

Gast
17-11-2015, 12:27
Zur Ketogenen Diät bei Depressionen. Gerne aber auch weitere Tipps zur Ernährung.

Zumindest eine ketogene Diät hab ich schon mal drei Monate durchgeführt.
Kann mich an die hier beschriebenen Probleme (Reizbarkeit, Verdauungsprobleme..) nicht erinnern.
Auch das Ausmaß der oben dramatisierten sozialen Isolation hängt davon ab, in welchem Umfeld man sich bewegt.
Kohlenhydratreduzierte Diäten sind inzwischen weithin bekannt, da trifft man durchaus auf Verständnis oder man braucht auch keine langen Erklärungen:
"Bitte ohne die Nudeln"- "Ah, Sie machen Low-Carb?"
Beim Auswärtsessen muss man halt auf versteckte KH achten (Soßen, Dressings etc.. eventuell weglassen.)

Der Hintergrund ist wohl, den Gehirnstoffwechsel von Glukose auf Ketokörper umzustellen.
Ketogen heißt in diesem Zusammenhang meist, dass man so wenig KH (<= 50g/d) aufnimmt, dass die Leber so viele Ketokörper freisetzt, dass die im Urin mittels Teststreifen nachgewiesen werden können.
Nervenzellen (Gehirn) und einige andere Gewebe können im Gegensatz zu z.B. Muskelzellen keine Fettsäuren oxidieren, sondern sind auf Kohlenhydrate (Glukose) oder eben Ketokörper angewiesen.
(Einige Zellen können auch nur Glukose)
Führt man keine oder nur wenig Glukose zu und die Glykogenspeicher sind leer, wird zunächst Protein (und Glycerin) zu Glukose umgebaut, um das Gehirn weiterhin zu versorgen.
Das ist sehr uneffizient und führt beim Fasten z.B. zu einem starken Muskelverlust.
Parallel stellt die Leber zunehmend aus einem Zwischenprodukt der Fettoxidation Ketokörper her und setzt diese in Blut frei.
Diese Ketokörper können von Gehirn-, Muskel- und anderen Zellen dann zur Energiegewinnung genutzt werden (als Ersatz von Glukose).
Damit Zellen die Ketokörper ausreichend Nutzen können, müssen sie die entsprechenden Enzyme in verstärktem Maß produzieren.
D.h. auch wenn man schon nach 2 bis 3 Tagen in der "Ketose" ist, also Ketokörper in verstärktem Maß produziert, heißt das nicht, dass die Zielgewebe diese auch in ausreichendem Maß nutzen können.
Einige sprechen von Anpassungszeiten von mehren Wochen, in denen die Leistungsfähigkeit noch im Keller ist.
Erfahrungen von Leuten, die nach kurzer Zeit abgebrochen haben, sind also nur bedingt aussagekräftig.
Natürlich sind die Menschen auch unterschiedlich. Manche kommen mit dieser Ernährung gut zurecht, andere haben da eventuell größere Schwierigkeiten.

Nach der Umstellung, sollte die geistige Leistungsfähigkeit normal sein (wenn man vorher unter Brain Fog oder dergleichen gelitten hat auch besser).
Die körperliche Fähigkeit im moderaten bis mittleren Bereich ebenfalls (Ausdauerleistungen über mehrere Stunden können verbessert sein)
Für Leistungen an und über der aeroben Schwelle braucht man Kohlenhydrate.
Auch das Gehirn braucht nach der Anpassung noch ca. 40g Kohlenhydrate am Tag, ebenso sind noch andere Gewebe wie Blutkörperchen auf Glukose angewiesen.
Die kommt dann aus der Nahrung, entweder direkt als KH oder als Protein, das in Glukose umgewandelt wird.
Nimmt man zu viel Protein auf, kann die Ketose erschwert werden, daher sollte man die fehlenden KH eher durch Fett ersetzen (LCHF).

Idealerweise sollte man sich vor so einer Ernährungsumstellung beim Arzt durchchecken, bzw. dabei begleiten lassen.
Wenn man Medikamente nimmt, auf jeden Fall!
Natürlich neigen einige Mediziner zur überheblichen Ignoranz, aber das sind zum Glück bei Weitem nicht alle.

Zero Carb ist ein Extrem, ich war bei <50g/d gut in der Ketose.
Damit kann man auch einiges an kohlenhydratarmen Gemüse verzehren und ein paar Stück Edelbitterschokolade sind auch mal drin.
Wie gesagt, braucht der Körper ohnehin eine bestimmte Menge an KH und wenn man die nicht isst, werden sie aus Protein/Glycerin hergestellt.
Bei ersterem fällt Stickstoff an, der dann wieder ausgeschieden werden muss.

hier eine Migräneinformationsseite (http://www.migraeneinformation.de/molmain/main.php?docid=36), da wird auch auf eine Depressionsstudie hingewiesen.
Waren zwar Ratten, aber immerhin...
Du scheinst ja einige Studien zu kennen?

Es kann natürlich sein, dass eine eventuelle Besserung geistiger Befindlichkeiten von dem Weglassen bestimmter Nahrungsmittel herrührt (z.B. Weizen, bei Paleo auch Milchproteine (ich reagiere ungünstig auf Whey)), dann würde eine Ernährungsumstellung in diese Richtung genügen.

Eine Erfahrung die ich machte, war, dass Fett sehr stark sättigt, d.h. ich hab z.B. teilweise spontan bis zum nächsten Nachmittag gefastet.
Da der Blutzuckerspiegel ziemlich konstant bleibt, war damit keine Leistungseinbuße verbunden.
Ähnliches kann man erleben, wenn man seinen Fettstoffwechsel durch intermittierendes Fasten trainiert: Man wird unabhängiger von den Mahlzeiten.
Kohlenhydrathunger war nach der Umstellung nicht vorhanden, man muss halt vor seinen Gewohnheiten auf der Hut sein, bzw. in sozialen Situationen.
(Kollegen-Geburtstagsfeier: "wie, Du magst meinen mit Liebe selbstgebackenen Kuchen nicht?")


. Ich hatte nur die Hoffnung, dass ich eine spezielle Diät incl. Rezepten im Inet finden werde

Zu LCHF gibt es diese Seite incl. Forum:

Start - LCHF (http://lchf.de/)

Im Gegensatz zu Atkins- oder anderen Diäten, die nur in der ersten Phase ketogen sind, oder sehr Proteinlastig (Strunz) geht es da um längerfristige Ernährung auf Basis von Fett statt KH.
Die meisten da wollen zwar abnehmen, aber Rezepte, Tips und Austausch solltest Du da finden.

hier eine Präsentation zum Hungerstoffwechsel (ZeroFood), da ist die Adaption an den KH-Entzug dargestellt->
http://www.dgem.de/termine/berlin2003/lochs.pdf (insbesondere Seite 15 bis 22; S. 29 und S. 32)

Lars78
18-11-2015, 11:02
Herzlichen Dank an alle die mir hier Ihr Wissen/Erfahrung zur Verfügung gestellt haben.

Besonders auch an Dich Aruna, dafür das Du Dir die Zeit genommen hast, mir das so ausführlich zu erklären incl. der wichtigsten Links!

Gast
18-11-2015, 15:25
gerne :)

hier noch zwei englischsprachige Links, die ich beim Stöbern auf der LCHF-Seite gefunden habe (war da schon länger nicht mehr).

A Guide to Ketosis (http://josepharcita.blogspot.de/)

hier wird u.a. auch auf die erwähnte Übergangszeit eingegangen, die bei frühem Abbruch zu dem Schluss führen kann, dass Ketose grundsätzlich schlapp mache:


Many people cite anecdotal experiences of "brain fog" as proof that ketosis actually hinders mental thinking, but this is false. This misconception arises from the fact that one must undergo a period of induction into ketosis (approximately 10-30 days) in which the body adjusts itself fully to a ketogenic metabolism. It is during this induction period that people experience the physical and mental sluggishness that is often associated with ketosis; unfortunately, these people often employ "glycogen refeeds" prematurely so that they suspend themselves in a perpetual state of ketogenic adaptation.

Hervorhebung von mir

ist natürlich auch ein Hinweis darauf, dass man eine solche Umstellung nicht gerade in eine Zeit legen sollte, in der man volle Leistung bringen muss.

dort verlinkt:
Your Brain on Ketones (http://evolutionarypsychiatry.blogspot.de/2010/08/your-brain-on-ketones.html)

hier werden mögliche biochemische Anpassungen des Gehirnstoffwechsels bei der (teilweisen) Umstellung vom "Treibstoff" Glukose (KH) auf Ketokörper und deren eventuell positiven Auswirkungen auf neurologische Störungen wie auch Depression dargestellt.

angHell
19-11-2015, 13:04
Ich war auch gut 3 Monate auf LC, aber zum zunehmen, Krafttraining usw. habe ich die KHs dann wieder erhöht, esse aber nachwievor sowas zwischen LC und Midcarb, natürlich vielmehr Eiweiß und Fett als der Durchschnitt, bin auf ~Paleo. Jedenfalls habe ich jetzt seit Jahren mal wieder was zuckerhaltiges gegessen, also "Paleo"brownies (:D jaja, alles andere zu beschreiben hätte zu lange gedauert) und da war schon weniger als de Hälfte an Zucker drin, wie man normalerweise nimmt und ich habe nicht viel davon gegessen (Kokosmehl), und das hat mich echt fertig gemacht - unglaublich...

Ich hatte jedenfalls keine größeren Probleme mit der Umstellung, müsste in den 3 Monaten eigentlich auch schon in der Ketose gewesen sein - bin aber nicht sicher.

Vom Gefühl her, würde ich aber erstmal die Ernährung nur in Richtung LC verschieben, ich denke ein guter Leitfaden, was man so essen sollte bietet das sog. Paleo-Konzept, da findet man viel auch viele Rezepte usw.

Sport und Ernährungsumstellung sollen ja viel bringen bei Depressionen. Ich halte auf jeden Fall diese KH-Massen die man so üblicherweise zu sich nimmt, für wirklich schädlich...

Gast
19-11-2015, 16:27
Vom Gefühl her, würde ich aber erstmal die Ernährung nur in Richtung LC verschieben, ich denke ein guter Leitfaden, was man so essen sollte bietet das sog. Paleo-Konzept, da findet man viel auch viele Rezepte usw.


Ergänzung:
Paleo ist oft, aber nicht zwingend LC.
Es gibt Leistungssportler im Ausdauerbereich, die hauen sich viel Honig rein,
andere verzehren als KH-Quelle stärkehaltige Wurzelgemüse und Obst in Anlehnung an z.B.: die Ernährung der Einwohner von Kitava.




Die traditionelle Ernährung der Kitava
[....] wurde in der Kitava Studie von Dr. Steffan Lindeberg erforscht. Ihre Ernährung hat einen extremen Kohlenhydratanteil (ca. 69% der Kalorien), denn ihr Hauptnahrungsmittel ist Wurzelgemüse (Yams, Süßkartoffeln, Taro und Tapioka). Außerdem werden Früchte (besonders Kokosnuss, aber auch Bananen, Papaya, Ananas, Guave, Wassermelonen und Kürbis), etwas Gemüse, sowie ein wenig Fisch verzehrt.


Bevorzugter Kohlenhydrat-Lieferant: Wurzelgemüse (Stärke)
Bevorzugter Fett-Lieferant: Kokosfett (gesättigt)
Bevorzugter Protein-Lieferant: Fisch
Hauptnahrungsmittel: Wurzelgemüse
Makronährstoffverteilung: 70% KH, 20% Fett, 10% Protein

Die Ernährung der Massai und Kitava (http://www.danielstrassmann.de/2012/08/die-ernahrung-der-massai-und-kitava.html)


-----------------------------------
hier gibt es Keto-Rezepte:

http://foodpunk.de/rezepte/keto-rezepte/

angHell
19-11-2015, 18:00
Jo, ich habe auch versucht, Paleo und LC nicht zu vermischen, dennoch ist es denke ich, als Leitfaden gut geeignet, gerade wenn man erstmal nur in Richtung LC verschieben will, wie ne ordentliche Ernährung aussehen kann. :)

angHell
19-11-2015, 18:07
PS: Coole Rezepte Seite!

angHell
19-11-2015, 18:12
PPS: 200g Lamm für 2 Portionen. :megalach:

Wenn die mich essen sehen würden, wären die aber neidisch. :cool:

Gerade (vor wenigen h) 600 g Hühnerfügel, 500g Gemüse und 4 Kartoffeln zum Mittag gegessen, nach 2x Frühstück, in 2 h ist Abendbrot dran. :D