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Vollständige Version anzeigen : "Toten" Studiengang studieren oder nach dem Markt gehen?



Dextrous
20-11-2015, 07:26
Moin,

ist eine allgemeine Frage und nicht auf mich bezogen.
Es gibt ja viele Studiengänge, die nicht grade gute Aussichten auf einen Job mit sich bringen, wie z.B. Germanistik, Geschichte, Archäologie, Philosophie, Sinologie etc.
Wenn man jetzt aber ein Fable dafür hat und unbedingt in diesem Gebiet arbeiten möchte, was soll man dann tun?
Das Risiko eingehen anschließend keinen Job zu finden?

Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich?


Viele Grüße,

Dex

Hammer Time
20-11-2015, 07:31
Das ist stark vom Bereich abhängig. Ist dein Traum Geschichte, Sport oder Sprache, wirst du da als Fachmann Schwierigkeiten bekommen, da der Markt nicht besonders viel bietet im Gegensatz zu den Bewerbern. Aber gibt es einen Job der diese Dinge vereint? Lehrer für Geschichte und Sport zum Beispiel. Muss man bisschen kreativ sein und seine Wünsche gut kennen, sich gut über diverse Möglichkeiten informieren.
Welche Bereiche sind denn von Interesse?

KAJIHEI
20-11-2015, 08:11
Es hängt auch von deinen privaten finanziellen Möglichkeiten ab.
In marktorientierten Studien findet man schnell eine Stellung.
Bei vielen Geisteswissenschaften dauert es ewig und drei Tage, diese Zeit muß man halt überbrücken können.
Ich bitte aber auch Eines zu bedenken : Meistens macht man nur eine Ausbildung ein Studium. Das sollte einem auch irgendwie Spaß machen, denn die Vorstellung sein restliches Leben Quark der einen nicht die Bohne interessiert treten zu müssen nur weil es Markt opportun ist, eine sehr unerfreuliche Vorstellung.
Ich habe damals z.B etwas Marktorientiertes studiert, zum Schluß war ich reicher um die Erkenntnis das es wohl doch nicht mein Ding ist. Also machte ich etwas Anderes obwohl ich mit dem studierten Kram bedeutend mehr verdient hätte. ( Du hattest nach Erfahrungen gefragt )

Thuriel
20-11-2015, 08:18
Stimme zu. Auf Lehramt studieren ist immer eine gute Möglichkeit, wobei es in diesem Fall schon Lehramt auf Gymnasien sein sollte. Realschule wird Dich zumindest inhaltlich nicht erfüllen, wenn Du ein Faible für die entsprechende Fachrichtung hast.

Ansonsten lohnt sich ein Studiengang mit schlechten Berufsaussichten meiner Meinung nach nur dann, wenn man absolut und mit völliger Hingabe darin aufgeht und schon während des Studiums ständig "Gas gibt" und Kontakte knüpft.
Alles andere führt unweigerlich zu totalem Frust, wenn das Studium vorbei ist.

Ich hatte nach meinem Studium eine Durststrecke. Da ging 2 Jahre lang jobmäßig so gut wie nichts. Ich musste mich mit Praktika und Weiterbildungen über Wasser halten. Nur war das in meinem Fall ein Ingenieurstudiengang, wo abzusehen war, dass der Markt sich wieder erholt, was dann auch tatsächlich passiert ist.

Das hat mich geprägt. Ich habe daher für mich entschieden, dass ein Job der mich zwar nicht zu 100%, aber zu 80% erfüllt, dafür aber einigermaßen vernünftig bezahlt und eine gewisse Sicherheit bietet, mir allemal lieber ist, als die totale Hingabe für eine Fachrichtung mit schlechten Chancen und/oder schlechter Bezahlung.

Sorbus Aucuparia
20-11-2015, 08:29
Wenn du für ein "Orchideenfach" lebst findest du dort auch etwas. Zwar ist das Angebot gering aber die Nachfrage auch.
Von meinem Archäologiestudiengang haben am Ende 6 oder 7 den Bachelor gemacht und die Hälfte ist auch beim Master weiter dabei.
Mach während deines Studiums viele Praktika, belege mehrere Kurse als nötig, baue Kontakte mit Professoren und Instituten auf und schaffe dir so ein Netzwerk, mache am besten auch noch ein Auslandsjahr, dann findeste schon was.
Aber vergiss nicht, das ist dann mehr eine Lebensaufgabe als einfach ein Job mit dem man schnell Geld verdient.

Hammer Time
20-11-2015, 08:30
Ich bin Ingenieur, hab ein Job der gut erträglich ist, Bezahlung ist noch besser und meine Leidenschaft lebe ich danach aus. Habe viele Hobbys, die ich mir dank des gehaltes auch alle leisten kann. ist mir so lieber als meine passion als beruf, aber keine arbeit oder miese bezahlung und keinerlei finanziellen spielraum. wobei es schon ein segen ist, mit 16 oder 18 zu wissen, was man den rest seines lebens machen will. war bei mir nicht so. zumindest habe ich nicht vollkommen in die Schei** gegriffen :D

Serjoscha
20-11-2015, 08:36
Es kommt auch einfach darauf an wie man sich verkauft.
Kaum jemand sucht Philosophen, dennoch sind Fähigkeiten welche man sich als Philosoph angeeignet hat sehr gefragt.
Philosophen können sehr gut mit Texten arbeiten, sie können sehr gut argumentieren, und ebenso die Argumente anderer recht effizient angreifen.
Diese Fähigkeiten sind in der Politik, der Verbandsarbeit und auch im Marketing sehr beliebt. Jemand der z.B. die miese Firmenpolitik mit elegant wirken Argumenten als gut darstellen kann ist doch immer eine attraktive Investition.

Ich denke dass diese "toten Studiengänge" zwar nicht sehr gefragt sind, man aber trotzdem durchaus etwas damit machen kann wenn man die erlangten Fähigkeiten attraktiv präsentiert.
Man darf nicht immer danach gehen was jetzt gerade als explizit gesucht ausgeschrieben wird.

Sie suchen einen wissenschaftlichen Mitarbeiter der für sie Reden und Artikel verfasst? Was soll der studiert haben? Nein nein, sie benötigen dringend einen Philosophen. ;)

Hammer Time
20-11-2015, 08:56
Es kommt auch einfach darauf an wie man sich verkauft.
Kaum jemand sucht Philosophen, dennoch sind Fähigkeiten welche man sich als Philosoph angeeignet hat sehr gefragt.
Philosophen können sehr gut mit Texten arbeiten, sie können sehr gut argumentieren, und ebenso die Argumente anderer recht effizient angreifen.
Diese Fähigkeiten sind in der Politik, der Verbandsarbeit und auch im Marketing sehr beliebt. Jemand der z.B. die miese Firmenpolitik mit elegant wirken Argumenten als gut darstellen kann ist doch immer eine attraktive Investition.

Ich denke, dass ein Jurist oder Psychologe das auch kann und noch Kompetenzen in anderen Bereichen mitbringt die auch wichtig sind. Klar kann dieser sich in Philosophie nebenher bilden und es wird ihm definitiv zu Gute kommen in den anderen Bereichen. Umgekehrt ist ein Philisoph mit Interesse an Recht aber trotzdem kein Jurist und kann sich auch nicht in der Kammer eintragen lassen. Der Kompetenzbereich ist hier entscheidend.
Es geht um Kompromissbereitschaft in der Wahl des Studiums oder Opferbereitschaft. Das muss man für sich klären.

OliverT
20-11-2015, 08:59
Ansonsten hast du noch die Möglichkeit das du erst etwas erfolgsversprechenderes lernst/studierst, du dir in dem Bereich einen Job suchst und den toten Studiengang dann per Fernstudium nebenbei machst.

AlexAikido
20-11-2015, 10:16
Stimme zu. Auf Lehramt studieren ist immer eine gute Möglichkeit, wobei es in diesem Fall schon Lehramt auf Gymnasien sein sollte. Realschule wird Dich zumindest inhaltlich nicht erfüllen, wenn Du ein Faible für die entsprechende Fachrichtung hast.


Das stimmt leider nur bedingt!
Lehramt auf Gymnasium studieren Viele. Hier solltest du dann auf die "richtige" Fachkombi achten. Nehmen wir mich z.B. (Erfahrung):

Ich habe Geschichte und Geografie studiert, beides keine Mangelfächer. Bedingt durch das Glück, dass Berlin seit 1 1/2 Jahren ALLES fürs Referendariat (2. Ausbildungsabschnitt nach dem Studium) nimmt, was es kriegen kann, hatte ich Glück, dass ich unmittelbar nach dem Studium ins Ref gerutscht bin.
Andere warten teilweise bis zu 3 oder 4 Jahren (je nach Fach und Abschlussnote des Studiums) auf ihr Referendariat.
Dann hast du 1 1/2 - 2 Jahre das Referendariat. Ich bin jetzt kurz vor der Prüfung und weiß seit dem Beginn: Einstellungsmöglichkeiten für meine Fächer sehen mager aus. Ich habe mir seit einigen Jahren zwei Alternativen aufgebaut (beide sind aber nicht wirklich abgesichert) und hoffe nun einfach darauf, dass ich entweder weiter als Lehrer arbeiten kann (Berlin bietet z.B. für die Nicht-Mangelfächer an, als Grundschullehrer mit Gehalt des Studienrats zu arbeiten) oder meine Alternativen mir eine andere Tür aufstoßen.

Ich wollte immer Geschichte und/oder Geografie studieren und darin forschen. Durch das Lehramt habe ich die Möglichkeit dazu. Ich kann anderen meine Leidenschaft mitgeben und auf der anderen Seite (Einstellung vorausgesetzt) neben dem Lehrerdasein publizieren und forschen ohne mir Gedanken um mein Einkommen machen zu müssen.
Wäre ich Archäologe geworden, sähe das vmtl anders aus. Aber auch hier kommt es darauf an (meine Erfahrung), was du noch nebenher kannst.
Meine Alternative 1 ist z.B. ein Landesmuseum. Da ich sehr gut mit Menschen umgehen kann, schnell Problemfelder analysieren und darauf reagieren kann und weil ich sehr gut organisieren und netzwerken kann, habe ich dadurch einen Vorteil gegenüber Menschen, die eher für das stille Kämmerlein gedacht sind. Wenn meine Anstellung im Museum so aussähe, dass ich Pressesprecher sein soll oder Projektkoordinator oder Fundraisinplaner, dann würde ich mich da einarbeiten und das anpacken.
Darauf kommt es manchmal einfach an. Wie weit bist du bereit, deiner Profession auf anderer Ebene zu fröhnen/dienen?

Robb
20-11-2015, 11:17
Die Wirtschaft ist in vielen Bereichen nicht immer stabil. Also könnte es sein das ein "unnützlicher" Studiengang sich in 20 Jahre bezahlt macht. Und umgekehrt genauso. Wenn sich das nicht lohnt kann man immer in andere Berufe wechseln.

Gawan
20-11-2015, 11:38
Achte nicht so sehr auf den Markt, studiere das Fach, das dir am meisten zusagt. Die Marktsituation kann eine völlig andere sein, wenn du mit deinem Studium fertig bist. Dann ist es blöd, wenn du ein Fach mit ehemals guten Jobaussichten studiert hast, das dir keinen Spaß gemacht hat.

Hammer Time
20-11-2015, 11:50
Achte nicht so sehr auf den Markt, studiere das Fach, das dir am meisten zusagt. Die Marktsituation kann eine völlig andere sein, wenn du mit deinem Studium fertig bist. Dann ist es blöd, wenn du ein Fach mit ehemals guten Jobaussichten studiert hast, das dir keinen Spaß gemacht hat.
Das ist zu allgemein und blauäugig (nicht böse gemeint). Die Jobaussichten von Ingenieuren werden IMMER besser sein als von Geisteswissenschaftlern. Klar soll man machen worauf man Bock hat, aber manche Sachen sind heute Mist, waren Gestern Mist und werden auch Morgen noch Mist sein.

Dextrous
20-11-2015, 12:06
Klar soll man machen worauf man Bock hat, aber manche Sachen sind heute Mist, waren Gestern Mist und werden auch Morgen noch Mist sein.

Wie z.B?

Hammer Time
20-11-2015, 12:23
Bekannter von mir hat Buchdrucker gelernt, Aussichten waren zur Zeit seiner Ausbildung mau und mittlerweile gibt es den Beruf nicht mehr.
War aber eher symbolisch gedacht der Spruch.

panzerknacker
20-11-2015, 12:25
stellt sich grundsätzlich die Frage, ob eine mit 19 Jahren getroffene Entscheidung, mag sie noch so marktorientiert sein, die richtige Entscheidung für 50 Jahre Berufsleben ist
ich habe ´mal Maschinenschlosser gelernt, schöner Beruf, gibt hier oben aber kaum noch Maschinenbau, die meisten Jobs nur über Sklavenhändler
ein Schulfreund von mir hat sein Maschinenbaustudium nach 3 Monaten abgebrochen und sich mit einer Garage im Bereich alternative Energien selbständig gemacht, hat heute ein in Norddeutschland großes Unternehmen 100+ Mitarbeiter, Projekte Europaweit
Vetter meiner Freundin ist Agrarökonom, betreibt ein Consulting- und Projektbüro, das weltweit Windräder, Biogas, usw. entwickelt
weiterer Schulfreund hat im 10! Semester Jura eingesehen, daß das wohl nix wird, ist heute Debitorenbuchhalter eines sehr großen Versandhandels

tja ich würde sagen, mach das, wozu DU Lust hast, nicht was andere denken ist ja Dein Leben, wenn Du den drive hast, Biologie auf Master zu studieren, mach das auf jeden Fall, irgendwas besseres als Taxifahren sollte man trotzdem hinkriegen, wenn man nicht den Job kriegt, das Paarungsverhalten irgendwelcher Guppys am unteren Amazonas unter Einbeziehung der Sonnenfleckenaktivität zu untersuchen, ist ja deswegen nicht das Leben versaut

KAJIHEI
20-11-2015, 12:34
Mal eine dumme Frage am Rande.
Was ist denn mehr wert ?
Ein Berufsleben in dem man Dinge tut die einem irgendwie noch etwas liegen oder ein Berufsleben wo man sich die Hälfte der Zeit denkt " Oh was ekel ich mich davor" z.B.Mir hat mal ein naiver Mensch gesagt gestalte deinen Arbeitsplatz als ob es dein Wohnzimmer wäre, dann kommst du am weitesten weil du dich wohl fühlst.
Stimmt ja auch irgendwie .
Wenn ich nur weg möchte, was soll dabei herauskommen ?
Ich bau mir z.B gerade eien Togi-Heya. Das Provisorium,,,,Och nö, das macht keinen Spaß. Errebnis ? ich bin lahm wie eine genervte postalische Schnecke.
Wie gesagt, Erfahrungen.:)

NightFury
20-11-2015, 13:50
Achte nicht so sehr auf den Markt, studiere das Fach, das dir am meisten zusagt. Die Marktsituation kann eine völlig andere sein, wenn du mit deinem Studium fertig bist. Dann ist es blöd, wenn du ein Fach mit ehemals guten Jobaussichten studiert hast, das dir keinen Spaß gemacht hat.
^ THIS!



Das ist zu allgemein und blauäugig (nicht böse gemeint). Die Jobaussichten von Ingenieuren werden IMMER besser sein als von Geisteswissenschaftlern. Klar soll man machen worauf man Bock hat, aber manche Sachen sind heute Mist, waren Gestern Mist und werden auch Morgen noch Mist sein.
Quatsch. "IMMER" kann man einfach nicht sagen. Mal ganz übertrieben aber denoch nicht "unmöglich": 3. Weltkrieg, Ende des Kaptialismus, Nahrungsmittelknappheit....
Dann wäre der Bauer wahrscheinlich wichtiger als ein Ing...

Robb
20-11-2015, 13:58
^
Dann wäre der Bauer wahrscheinlich wichtiger als ein Ing...

*Edit by Mod* wegen Unangemessener Post

gast
20-11-2015, 14:02
Ich finde folgendes sehr wichtig: Man sollte man nicht das studieren wo einen das Studium interessiert sondern wo einen der Job interessieren wird, den man mit dem Studium bekommen kann. Das ist nämlich ein Unterschied.

Z.b. nur aus Interesse am Fach würde ich niemandem raten auf Lehramt zu
studieren sondern nur wenn Interesse am Unterrichten und an der Arbeit mit Kindern / Jugendlichen besteht.

Bei der Entscheidung das Hobby zum Beruf zu machen habe ich beide Seiten schon gesehen: Leute die danach sehr happy waren als auch Leute die danach gar keine Freude an ihrem bisherigen Hobby mehr hatten.

Und in Summe ist es eine finanzielle Frage sowie eine Frage wie wichtig materieller Wohlstand einem ist.

Hammer Time
20-11-2015, 14:07
^ THIS!

Quatsch. "IMMER" kann man einfach nicht sagen. Mal ganz übertrieben aber denoch nicht "unmöglich": 3. Weltkrieg, Ende des Kaptialismus, Nahrungsmittelknappheit....
Dann wäre der Bauer wahrscheinlich wichtiger als ein Ing...
Gut IMMER ist ein starkes Wort aber trotzdem ist in keinem deiner Beispiele der Geisteswissenschaftler wie beispielsweise ein Sprachforscher wichtiger als ein Ingenieur.
Ein Bauer ist kein Geisteswissenschaftler.


*Edit by Mod* wegen Unangemessener Post
Was die Aussage soll verstehe ich nicht.

panzerknacker
20-11-2015, 14:17
Definitiv richtig ist, daß eine Gesellschaft ohne Ingenieur und Bauer nicht funktionieren wird, deswegen aber den Kurzschluß zu ziehen, daß man eins von beiden werden muß, ist genau das, - ein KURZschluß.

Chondropython
20-11-2015, 15:07
Ich habe nicht Archäologie studiert, weil ich zu heimatverbunden bin. Ich habe dann auch eine Zeit als Grabungshelfer gearbeitet. Das war schon super! Aber es ist schon nicht wahrscheinlich einen vernünftigen Job in Deutschland zu finden, geschweige denn in einem 150km Radius um meine Heimat! Das bereue ich einerseits immer, andererseits bin ich froh wieder Zuhause zu sein und genieße auch meinen jetzigen Job. Irgendwann ist es immer eine gewisse Routine.

Hafis
20-11-2015, 15:12
Bekannter von mir hat Buchdrucker gelernt, Aussichten waren zur Zeit seiner Ausbildung mau und mittlerweile gibt es den Beruf nicht mehr.
...
... na ja, ich kenne auch einen Personalchef einer recht großen kommerziellen Firma,
der seinen Abschluss in Philosophie gemacht hat ...
die berufliche Aussicht ist wohl immer auch eine Frage, mit welcher Motivation man ein bestimmtes Fach studiert hat und was man sonst noch so kann ...

gruß hafis

gast
20-11-2015, 15:15
... na ja, ich kenne auch einen Personalchef einer recht großen kommerziellen Firma,
der seinen Abschluss in Philosophie gemacht hat ...
die berufliche Aussicht ist wohl immer auch eine Frage, mit welcher Motivation man ein bestimmtes Fach studiert hat und was man sonst noch so kann ...

gruß hafis

Nur wurde er das weil er diesen Abschluss hat oder trotzdem? :D

Oder anders gesagt: Einige Vorstände von DAX Konzernen haben nicht studiert. Soll ich jetzt wenn mein Ziel ist DAX Vorstand zu werden auch am besten nicht studieren?

Hafis
20-11-2015, 15:18
Nur wurde er das weil er diesen Abschluss hat oder trotzdem? :D
... er wurde es wohl auf Grund seiner Persönlichkeit,
und dazu gehörte wohl sein Studienabschluss und die Tatsache,
dass er in der Lage war, seine philosophischen Studien umzusetzen ...

gruß hafis

NightFury
20-11-2015, 15:27
*Edit by Mod* wegen Unangemessener Post

Was soll das den bitte???

panzerknacker
20-11-2015, 15:31
gar nicht beachten

Eistee
20-11-2015, 15:57
ist eine allgemeine Frage und nicht auf mich bezogen.
Es gibt ja viele Studiengänge, die nicht grade gute Aussichten auf einen Job mit sich bringen, wie z.B. Germanistik, Geschichte, Archäologie, Philosophie, Sinologie etc.
Wenn man jetzt aber ein Fable dafür hat und unbedingt in diesem Gebiet arbeiten möchte, was soll man dann tun?
Das Risiko eingehen anschließend keinen Job zu finden?

Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich?
Das hat sich sehr gewandelt. Leider.

Denn mit den meisten anderen Fächern, die traditionell "sicher" waren, findet man heute auch nichts. Umgekehrt wird es Unternehmen weniger wichtig, was einer studiert hat.

Beispiel: Ich hab' Jura studiert, das galt damals als sicherer. Da ist es schon seit über 20 Jahren so, daß die (angeblich) oberen 30% eine Chance haben, die übrigen 70% (!) nicht.
Hinzu kommt da die Dummheit der Personalabteilungen: Juristen gelten als zu alt. Sie haben ja auch Referendariat gemacht, was die Personalabteilungen aber nicht begreifen und einfach unter den Tisch fallen lassen. Ich war 27. War denen auch egal. Zum anderen haben sie "schlechte Noten". Tja, die Bewertung ist halt ganz anders als in anderen Fächern. Dann kommt die Personalabteilung und vergleicht das direkt mit Noten von z.B. Betriebswirten. Klar, wer dann ausgewählt wird. Toll.

Begehrt ist "alles, was rechnet", und seien es Meteorologen oder Luft- und Raumfahrttechniker. Rechnen - und keine Fragen stellen: Das ist z.B. bei Banken begehrt, auch international (Finance Industry). Kenne mehrere Leute, die damit ziemlich reich geworden sind.
Aber selbst das kann man nicht verallgemeinern:

ARD Reportage, 21.07.2014, "Arbeitsmarktreport": Für mich überraschend: Auch die Ingenieure haben es nicht leicht:

http://www.youtube.com/watch?v=BArmrsK_EEE#t=2067

Mit Topnoten als Ingenieur(in) 6 Monate (oder länger) arbeitslos, 40-50 Bewerbungen, 600 Bewerber auf 5 Stellen:
http://www.youtube.com/watch?v=BArmrsK_EEE#t=145

Fazit: Wenn ich's nochmal entscheiden dürfte, würde ich noch weniger Rücksicht auf Personalabteilungen nehmen.

Mir hat mal ein naiver Mensch gesagt gestalte deinen Arbeitsplatz als ob es dein Wohnzimmer wäre,
Kannste ja mal versuchen, krieg'ste gleich den ersten Anschiß vom Chef.

Ein Juraprofessor hat mal einen Prozeß darüber geführt, daß er einen anderen Vorhang im Arbeitszimmer aufhängen wollte, als das eklige orange-grau-braune Ding aus den '70ern, das da hing. Er hat verloren.

Gast
20-11-2015, 16:04
Das ist zu allgemein und blauäugig (nicht böse gemeint). Die Jobaussichten von Ingenieuren werden IMMER besser sein als von Geisteswissenschaftlern. Klar soll man machen worauf man Bock hat, aber manche Sachen sind heute Mist, waren Gestern Mist und werden auch Morgen noch Mist sein.

Quatsch. "IMMER" kann man einfach nicht sagen. Mal ganz übertrieben aber denoch nicht "unmöglich": 3. Weltkrieg, Ende des Kaptialismus, Nahrungsmittelknappheit....
Dann wäre der Bauer wahrscheinlich wichtiger als ein Ing...

Sind Bauern Geisteswissenschaftler?
Oder geht es um den Mist?

gast
20-11-2015, 16:23
... er wurde es wohl auf Grund seiner Persönlichkeit,
und dazu gehörte wohl sein Studienabschluss und die Tatsache,
dass er in der Lage war, seine philosophischen Studien umzusetzen ...

gruß hafis

Also du bist sicher er wäre das nicht geworden hätte er statt Philosophie BWL studiert?

Gast
20-11-2015, 16:26
ich kann dir nur raten etwas zu tun was dir wenigstens etwas freude bereitet, da ist das gehalt später zwar nicht unwichtig, aber nicht der faktor, den viele daraus machen.
bin gerade in der situation einen job zu haben, der mir nicht nur keinen spass macht, sondern mich auch noch krank. denkt immer daran, das letzte hemd hat keine taschen.

Hafis
20-11-2015, 16:34
Also du bist sicher er wäre das nicht geworden hätte er statt Philosophie BWL studiert?
klar, weil der nun mal nicht BWL hätte studieren wollen,
für ihn bestand der Zweck des Studiums eben gerade nicht darin,
Personalchef zu werden ...

gruß hafis

AlphaFight
20-11-2015, 16:59
Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich?
Ja, ich. Einen allgemeinen Rat kann ich dir allerdings nicht geben. Beruflicher Erfolg und ein glückliches Leben hängen nicht unbedingt zusammen und es gibt keine Faustformel für beides.

Nachdem ich ein technisches Studium geschmissen habe, habe ich auf eines dieser Orchideenfächer umgesattelt, weil es mich einfach mehr interessiert hat. Dadurch war ich in dem Fach dann auch gut. Heute habe ich einen sehr gut bezahlten Job. Bei mir hat es also geklappt. Dass das nicht bei jedem klappt, ist klar. Aber WAS ich sagen kann ist: man sollte gut sein in dem was man macht. Dann klappt das auch mit dem gut bezahltem Job. Und wenn man gut in etwas ist, dass einem Spaß macht, dann wird man wahrscheinlich auch einfacher glücklich.

Aber wie gesagt, einen einfachen Fahrplan wie "studier was du willst" oder "auf alle Fälle was Technisches!" gibt es leider nicht.

panzerknacker
20-11-2015, 17:01
Sind Bauern Geisteswissenschaftler?
Oder geht es um den Mist?

Agrarökonom nennt sich das (zumindest früher hieß das so), machst Du nicht mal eben
gibt natürlich auch Bauern die nur "doofe Meister" oder so sind
kannst ja ´mal versuchen heutzutage so einen Betrieb zu führen und zukunftsfähig zu machen

panzerknacker
20-11-2015, 17:07
ich kann dir nur raten etwas zu tun was dir wenigstens etwas freude bereitet, da ist das gehalt später zwar nicht unwichtig, aber nicht der faktor, den viele daraus machen.
bin gerade in der situation einen job zu haben, der mir nicht nur keinen spass macht, sondern mich auch noch krank. denkt immer daran, das letzte hemd hat keine taschen.

das kann ich voll unterstützen
die beiden hier, verdienen nicht viel Geld, leben nur im Motel/Transporter, von der Hand in den Mund aber haben total Spaß an ihrem Leben/Berufsleben, das liegt nicht nur am Jim Beam
https://www.youtube.com/watch?v=f6X_ZNV0J4U

Hafis
20-11-2015, 17:12
Sind Bauern Geisteswissenschaftler?
Oder geht es um den Mist?
Nu, im Idealfall geht es für beide ums Düngen,
sie müssen bloß wissen, in welchen Fällen man welche Methode einsetzen muss,
ansonsten kann man natürlich auf beiden Gebieten erfolglos sein ...

gruß hafis

Gast
20-11-2015, 17:41
Agrarökonom nennt sich das (zumindest früher hieß das so), machst Du nicht mal eben
gibt natürlich auch Bauern die nur "doofe Meister" oder so sind
kannst ja ´mal versuchen heutzutage so einen Betrieb zu führen und zukunftsfähig zu machen

Das wäre dann ja eher ein Wirtschaftswissenschaftler?
Es gibt noch Agronomen, die wieder den Ingenieurswissenschaften zuzuordnen sind.
Nach dem thematisierten dritten Weltkrieg wäre eventuell jemand mit Kenntnissen in experimenteller Archäologie ganz nützlich, der sich mit vortechnologischen Anbaumethoden auskennt.
Aber wieso sollte dann ein Geisteswissenschaftler begehrter sein, als ein Ingenieur?

Lars´n Roll
20-11-2015, 17:42
Ich würde zu bedenken geben, dass es mehr Faktoren gibt, als nur das gewählte Studienfacht. Es ist durchaus richtig, dass manche Studienabschlüsse bessere Perspektiven bieten, als andere - was immer man konkret darunter verstehen mag.
Aber ich sehe wenig Sinn darin, sich durch ein Studium zu quälen, dass einem keinen Spaß macht oder für das man keine Begabung hat und dann mit ner mäßigen Note abschließt.
Viele Studiengänge, z.B. aus der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Ecke haben kein sehr klares Berufsbild, abgesehen von einer Karriere in Forschung und Lehre und da freilich nicht so viele, dass da jeder unterkommen könnte. Deshalb ist es für die berufliche Zukunft wichtig, was man neben dem regulären Studium so mitnimmt. Das schließt das Knüpfen von Kontakten in potentiellen Beschäftigungsfeldern ein, das Besuchen von Konferenzen, über Dozenten und Profs Leute in Stiftungen und anderen möglichen Feldern kennen lernen, die zu Deinen Interessen passen, Praktika und Nebenjobs, die sich im CV gut machen und zeigen, dass Du auch schon mal in der Praxis was gemacht hast. Vernetzt sein ist hier wichtig. Eine Freundin von mit ist Juristin, arbeitet aber nicht als Anwältin in einer Kanzlei, sondern in einer Stiftung (neudeutsch: Think Tank), weil sie sich da schon zu Studienzeiten als ehrenamtliche Mitarbeiterin und später nebenjobtechnisch engagiert hat.
Wahrscheinlich könnte sie in der freien Wirtschaft auch mehr verdienen, aber ihr Gehalt scheint auch nicht schlecht zu sein und sie hat nen interessanten Job bei dem sie viel rumkommt und der ihr Spaß macht. Eben weil sie sich schon während des Studiums umgeschaut hat, was man so machen kann.
Und das ist insbesondere für Leute wichtig, die was studieren, was jetzt nicht mit einem eindeutigen Berufsfeld verknüpft ist. Da wartet eben niemand auf Dich, sondern Du musst selbst aktiv gucken, wo Du unterkommst. Und wenn Du das machst, dann klappt das auch mit der Karriere. Selbst wenn man irgendwas gemacht hat, das von BWL-Heinis und Naturwissenschaftlern als "brotlose Kunst" verschrien wird. ;)

Hafis
20-11-2015, 18:26
...
Aber wieso sollte dann ein Geisteswissenschaftler begehrter sein, als ein Ingenieur?
Weil zum Beispiel der Mathematiker, welcher nun mal ein Geisteswissenschaftler ist,
dem Ingenieur und dem Physiker und dem Chemiker und dem Wirtschaftswissenschaftler und dem Mediziner und dem Sozialpädagogen und dem ... Werkzeuge an die Hand geben kann, mit denen der dann weiterkommen könnte ...

gruß hafis

Gast
20-11-2015, 18:33
zum Beispiel der Mathematiker, welcher nun mal ein Geisteswissenschaftler ist, [...]


„Die beliebte Frage, ob Mathematik eine Natur- oder Geisteswissenschaft sei, geht von einer unvollständigen Einteilung aus.
Sie ist eine Strukturwissenschaft.“
Carl Friedrich von Weizsäcker

Und was will ich in einer postapokalyptischen Welt mit Wirtschaftswissenschaftlern oder Sozial-was auch immer?

Hafis
20-11-2015, 18:48
...
Und was will ich in einer postapokalyptischen Welt mit Wirtschaftswissenschaftlern oder Sozial-was auch immer?
... na ja, hängt davon ab, wie Du diese Welt malst und davon,
was die Leute so gelernt haben ...
also mir sind so Leute wie John Seymour (https://de.wikipedia.org/wiki/John_Seymour) ja durchaus sympathisch,
aber über kurz oder lang haben bis jetzt noch immer die gewonnen, die es verstanden haben, Machtspielchen zu gewinnen, und da sollte man vielleicht auch ein bisschen was von den 'Gesellschaftswissenschaften' mitgekriegt haben ...

gruß hafis

panzerknacker
20-11-2015, 19:08
wie kommst Du auf postapokalyptisch jetzt eigentlich?
denn bin ich mit meinen oldschool Schlosserkenntnissen ganz vorn
kann noch´n Haufen anderes Zeugs, das heute kein Mensch mehr braucht
bin da also ganz entspannt, meine Lebenserwartung ist eh begrenzt
Dextrous "Bekannter" plant aber wohl nicht für die Apokalypse
gibt´s irgendein Fach wo man keine Mathematik braucht?
jetzt kommt nicht mit Pädagogik, kenne diverse Herrschaften die wegen Statistik I+II ausgeprüft wurden (HSBW)

Hafis
20-11-2015, 19:16
...
gibt´s irgendein Fach wo man keine Mathematik braucht?
jetzt kommt nicht mit Pädagogik, kenne diverse Herrschaften die wegen Statistik I+II ausgeprüft wurden (HSBW)
... och, ich hab mal als 'wissenschaftliche Hilfskraft' einen Kurs von 'Haushalts- und Ernährungswissenschaftlern betreuen dürfen, die nicht mal die Grundlagen der Bruchrechnung begriffen hatten ...,
aber eigentlich ist das nicht das Thema hier, oder?

gruß hafis

Gast
20-11-2015, 20:03
wie kommst Du auf postapokalyptisch jetzt eigentlich?


Liest Dir einfach nochmal Beitrag #30 durch.
NightFury hat gegen die Aussage "Die Jobaussichten von Ingenieuren werden IMMER besser sein, als die von Geisteswissenschaftlern" das Szenario
"3. Weltkrieg, Ende des Kaptialismus Nahrungsmittelknappheit...."
eingeworfen, ist dann aber von Geisteswissenschaftlern auf Bauern umgeschwenkt.
Da denke ich an Einstein:


„Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“



gibt´s irgendein Fach wo man keine Mathematik braucht?


hab ich das behauptet oder das Gegenteil?

panzerknacker
20-11-2015, 22:56
ah ok überlesen
und nö war allgemeine Frage
Hafis hat´s ja selbst beantwortet, selbst die Hauswirtschafter hatten anscheinend ein Bruchrechnungsproblem
keine Ahnung wie Leute ohne Dreisatz durch´s Leben kommen

Sorbus Aucuparia
20-11-2015, 23:01
Na dann sollte man sich doch am besten als Stöckchenschnitzer und Steinerklopfer ausbilden.
In dem Bereich bin ich freilich ganz weit vorne. Ich frag mich warum ich mir noch nie Apokalypse herbeiegesehnt habe. Für mich wäre sie gewissermaßen ein Karrieresprung :D

Eistee
21-11-2015, 00:36
Aber WAS ich sagen kann ist: man sollte gut sein in dem was man macht.
Z.B. in Rechtschreibung und Kommasetzung.

Dann klappt das auch mit dem gut bezahltem Job.
Das ist eben falsch. Guck Dir doch mal bitte den ersten Youtube-Link an, den ich gepostet hatte.

gast
21-11-2015, 13:18
[INDENT]
Und was will ich in einer postapokalyptischen Welt mit Wirtschaftswissenschaftlern oder Sozial-was auch immer?

Wirtschaftswissenschaftler:
- Logistik
- Controlling / Buchführung
- Organisation
- Führung / Koordination

Bei einer größeren Gruppe wird das alles benötigt.

Klar, ich hab lieber einen Arzt dabei als einen BWLer, aber dennoch sicher hilfreicher als z.B. ein Informatiker wenns keinen Strom mehr gibt... ;)

Gast
21-11-2015, 13:21
ich denke da könnte man eher einen vwler gebrauchen und der punkt führung, in verbindung mit wirtschaftswissenschaften... glückwunsch, als ob die alle diese qualitäten mitbringen.

Tyrdal
21-11-2015, 13:35
Klar, ich hab lieber einen Arzt dabei als einen BWLer, aber dennoch sicher hilfreicher als z.B. ein Informatiker wenns keinen Strom mehr gibt... ;)Warum?

Fips
21-11-2015, 13:38
Warum?
Informatiker können kritisch und logisch denken, das kan man nicht gebrauchen wenn man neue Herrschaftsstrukturen mit sich selbst an der Spitze schaffen will. Da braucht man gewissenlose Typen, die für Geld alles machen und sich freuen, wenn sie Ihre Polokragen hochstellen dürfen.

KAJIHEI
21-11-2015, 13:41
Kritisches Denken ist nicht immer mit logischem Denken vereinbar.
Das mag wohl daran liegen das die Welt eben nicht auf Logik basiert.

Gast
21-11-2015, 13:41
rosa polokragen bitte!!! außerdem, was will ein wiwi in der postapokalypse? gibt doch keine leute mehr, die man entlassen könnte...

gast
21-11-2015, 14:23
Ok, wir hauen hier nur unsachlich mit dummen Vorurteilen herum.

In diesem Fall braucht man die BWLer um für Nachwuchs zu sorgen. Die Informatiker sind ja bekanntlich alle pickelige Jungfrauen die Nasenbluten bekommen wenn sie mit Frauen reden müssen... :rolleyes:

Terao
21-11-2015, 14:25
Zur Ausgangsfrage: Ich seh da nicht so recht ein Entweder-Oder. Viele schauen sinnvollerweise nach beidem: Zum einen, was sie als Studienfach an sich interessiert, zum anderen aber auch, ob das, was sie dann nach dem Studium wahrscheinlicherweise damit arbeiten werden, ihren Vorstellungen von ihrem Leben entspricht. Und dann entscheiden sie.

Sorbus Aucuparia
21-11-2015, 14:29
Der Vollständigkeit halber müssen wir noch den Handwerker ins Spiel bringen, den kernigen Burschen. Solide und Robust, einer der anpackt und weiß wie der Hase läuft. Denn der hat das "echte" Leben schon gesehen. Was wissen denn die ganzen Akademiker und Bücherwürmer mit ihrer schönen Theorie von der Praxis?
Die können noch nicht mal nen Nagel in die Wand hauen. :beer:

Haben wir jetzt alle Vorurteile? Fehlt uns noch wer? Vielleicht Frauen? :D

Tyrdal
21-11-2015, 14:51
Informatiker können kritisch und logisch denken, das kan man nicht gebrauchen wenn man neue Herrschaftsstrukturen mit sich selbst an der Spitze schaffen will. Da braucht man gewissenlose Typen, die für Geld alles machen und sich freuen, wenn sie Ihre Polokragen hochstellen dürfen.

Ah, so macht das Sinn.

Fips
21-11-2015, 14:51
Ok, wir hauen hier nur unsachlich mit dummen Vorurteilen herum.

So war Dein Beitrag doch zu verstehen? Oder meintest Du das etwa ernst?

panzerknacker
21-11-2015, 20:40
Haben wir jetzt alle Vorurteile? Fehlt uns noch wer? Vielleicht Frauen? :D

also den fand ich jetzt echt witzig
dafür kriegst Du bestimmt auf´s Maul, falls sich eine Frau hier outet

Gast
21-11-2015, 21:49
In diesem Fall braucht man die BWLer um für Nachwuchs zu sorgen. Die Informatiker sind ja bekanntlich alle pickelige Jungfrauen die Nasenbluten bekommen wenn sie mit Frauen reden müssen... :rolleyes:

wieso muss man auch mit Frauen reden, um sich fortzupflanzen? :o

tTN-CVQuBR8

gast
22-11-2015, 16:24
So war Dein Beitrag doch zu verstehen? Oder meintest Du das etwa ernst?

Dass man in einem Betriebswirtschaftsstudium Logistik, Organiation und Rechnungswesen lernt?

Tyrdal
22-11-2015, 16:53
In der Postapokalypse braucht man also ein Rechnungswesen? Die ersteren beiden Punkte können auch Informatiker .

felicidy
22-11-2015, 16:53
Zur Ausgangsfrage: Das kommt drauf an, was man als Mensch mitbringt. Mit einem Studium wächst und entwickelt man sich. Bei manchen Menschen harmonieren ökonomisch besonders gut verwertbare Studiengänge nicht mit der Persönlichkeit und sie ziehen ganz individuell einen viel größeren Nutzen durch einen "toten" Studiengang. Glück ist nicht nur, viel Geld zu verdienen. Mit einem "toten" Studiengang entwickelt man sich auch und wird sein Leben (vielleicht sogar selbstbestimmter)leben können. Meine Erfahrung ist aber leider auch, dass man sich auf die Perspektive, in der Wissenschaft bleiben zu können, nicht verlassen darf: Egal wie gut man ist, man braucht auch eine Menge Glück und muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.

rehauge
22-11-2015, 18:46
Ich würde auch in Betracht ziehen, dass man eventuell gar nicht so Feuer und Flamme für ein Fach ist wie man sich vorstellt :).
Ich wollte als Jugendlicher Philosophie studieren, glücklicherweise habe ich das aber letztendlich nie getan...
Man sollte möglichst vorher schon in die potentiellen Studien reinschnuppern (zb tatsächlichen lernstoff ansehen).

Und dann überlegen, ob man nicht eine Balance zwischen Interessen und Karrieremöglichkeiten finden kann.
Beispielsweise kenne ich viele Psychologen und Soziologen die im Technology/User Experience Bereich arbeiten. Und Philosophen im Bereich Sprachtechnologie.

Ich mache auch lieber ein wenig Abstriche am Interesse wenn dafür meine Arbeitsbedingungen gut sind und ich nicht der Idiot vom Dienst sein muss.

gast
22-11-2015, 20:45
In der Postapokalypse braucht man also ein Rechnungswesen? Die ersteren beiden Punkte können auch Informatiker .

Das kommt drauf an, aber wenn man eine größere Gruppe hat die zu organisieren / planen / verwalten hat dann schon.

Ja, ein Holzfäller mit Organisationstalent kann das evtl. auch aber in der BWL steht es am Lehrplan.

OliverT
22-11-2015, 21:44
Bei deinen Posts frage ich mich wie es die Menschheit die letzten 100000 Jahre blos ohne Bwler geschafft zu überleben.

Dextrous
23-11-2015, 06:00
Sind ja bis jetzt reichlich Antworten, sehr schön :)
Der Grund für die Frage waren einfach aktuelle Situationen bei meinen Freunden und im Bekanntenkreis.
Viele finden keinen Job, mit Studiengängen, wie Biologie, Sprachen und Kulturen Südostasiens, Geschichte...
Ich selbst überlege auch zu studieren.

Grüße!

freakyboy
23-11-2015, 09:35
Willst du kein Lehrer mehr werden?

Dextrous
23-11-2015, 09:44
Willst du kein Lehrer mehr werden?

Doch, das steht an erster Stelle, aber mein Problem ist, dass ich gerne einen Rückhalt haben möchte, falls das aus Gründen nicht klappen sollte.
Zeit, Geld, anderes.
Ich hab gerne einen Plan B (und C).

aikibunny
23-11-2015, 10:04
Ich glaub nicht, dass man das über Beispiele rausbekommt, ich kenn BWLer, die Sekretariat machen, und Historiker, die 2000 Mitarbeiter führen; als ich mich entscgheiden musste, galt Banklehre als supersicher, es gab eine Ingenieursschwemme, und Informatiker war ein aussterbender Beruf. Naja, ist anders gekommen... das beweist also alles gar nichts.

Mal so ein paar Fragen zur Sortierung, für den OP, die mir da einfallen - denn "man", wie Du schreibst, gibt es da nicht:

(1) Wie wichtig sind Dir (oder Deiner fiktiven Person...)
- Sicherheit (Beispiel: viele Leute studieren Altgriechisch, nur um als Lehrer verbeamtet zu werden, wär es Dir das wert??)
- bald erwartbares Einkommen (Beispiel: das höchste durchschnittliche Einstiegseinkommen hatten bis vor ein paar Jahren Brauereingenieure...; das lässt sich ja alles nachlesen)
- Selbstverwirklichung bei der Arbeit (Ist es für Dich wichtig, dass Du liebst, was Du tust, oder glaubst Du, Dich in Freizeit und Familie verwirklichen zu können?)

(2) Wie schätzt Du Dich im Leistungsspektrum Deines Jahrganges ein, in Bezug auf
- Leistungsbereitschaft
- Noten
denn ob Du bei Medizin oder Psychologie reinkommst, entscheidest Du ja nicht selber. Als Steuerberater zu Prüfung anzutreten, ist ein extrem harter Weg, wenn Du eine Chance haben willst... usw.

(3) Sozioökonomischer Hintergrund:
- musst Du Dein Studium selber finanzieren und dann also auch als konkrete finanzielle Investition sehen, oder unterstützen die Eltern?
- oft unterschätzt: haben Deine Familie und Dein Umfeld das Know-How, Dich bei Jobsuche, Entscheidungen usw zu beraten, Dir interessante Praktika zuzuschustern, Verbindungen spielen zu lassen, Durststrecken zu überbrücken oder musst Du Dir alles selber erarbeiten?

Ich finde ja auch , Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten im Handwerk und im Pflegebereich werden von Studieninteressenten oft unterschätzt.

Dextrous
23-11-2015, 10:08
Ich finde ja auch , Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten im Handwerk und im Pflegebereich werden von Berufseinsteigern unterschätzt.

Naja. Das Gehalt ist nicht gut in der Pflege. Jedenfalls nicht verglichen mit dem selben Aufwand in anderen Berufen.
Ich kenne 2 Pflegedienstleitungen, mit je 50-100 Mann unter sich, also je 1-2 Häuser.
Die kriegen 3-3,2k brutto.
Für eine Leitungskraft mit 100 Mann unter sich ist das gar nichts.
Und Stress pur.

aikibunny
23-11-2015, 10:14
Da hast Du nicht unrecht, aber
- die Konkurrenz, da hin zu kommen, dürfte nicht so groß sein wie in anderen Feldern... und
- ich dachte auch an späteres Zusatzstudium PManagement o.ä., dann den ganzen Bereich Gesundheitspolitik, Verbände, Fachhochschulen, usw.

Ist aber ein gutes Beispiel, dass es nur für ein bestimmtes Profil passt: hier würde ich eher sagen für eine sicherheitsorientierte, aber ehrgeizige Person ohne großes Backup von zuhause.

gast
23-11-2015, 10:51
Bei deinen Posts frage ich mich wie es die Menschheit die letzten 100000 Jahre blos ohne Bwler geschafft zu überleben.

Ich werde auf das Thema hier nicht weiter eingehen. Wenns dich ernsthaft interessiert mach einen neuen Thread auf.

Wenn du nur über BWLer ablästern willst - evtl. war ja auch der Notenschnitt nicht gut genug - am besten auch einen Thread aufmachen da komm ich aber dann nicht dazu... :D

Dextrous
23-11-2015, 10:56
Wenn du nur über BWLer ablästern willst - evtl. war ja auch der Notenschnitt nicht gut genug - am besten auch einen Thread aufmachen da komm ich aber dann nicht dazu... :D

Also ich möchte nicht lästern, aber mit nem Mittelabi kommt man ins BWL rein, selbst schlechter.
Meine Erfahrung ist, dass die Leute die nicht wissen wo sie hin wollen, erstmal BWL studieren, weil man das immer gebrauchen kann, egal wo :)

gast
23-11-2015, 10:58
Ich glaub nicht, dass man das über Beispiele rausbekommt, ich kenn BWLer, die Sekretariat machen, und Historiker, die 2000 Mitarbeiter führen;

Sorry aber du nimmst Einzelfälle und leitest daraus generelle Tendenzen ab.

Es gibt wahrscheinlich in DE so 5 Historiker, die 2000 Mitarbeiter führen (wenn überhaupt), und wahrscheinlich 10.000 BWLer bei denen es so ist.

Dazu kommt, dass vor 20 JAhren - wo diese Leute angefangen haben, ein Studium zu haben allein schon einmal toll war - jetzt ist es bereits Voraussetzung für einen Sachbearbeiterjob.

Und genau den kriegt man dann nicht, wenn man mit 15 BWLern und 10 Juristen mit seinem Kombinationsstudium Philosophie und Keltologie konkurriert.

Klar, jetzt kommt dann der eine den ich kenn der bei Boston Consulting mit Ägyptologie angefangen hat und der Einzelfall reicht dann natürlich wieder aus zu widersprechen.

Gast
23-11-2015, 11:19
sorry..... und du, du siehst deine berufsgruppe als spitze der nahrungskette und übersiehst dann gerne, dass volkswirtschaft und betriebswirtschaft möglicherweise zwei paar schuhe sind und man sich in der bwl, nach dem grundstudium, auf bestimmte bereiche spezialisiert.

viele größere unternehmen werden nicht per se von "bwlern" geführt, sondern auch oft von ingenieuren, vwlern, juristen und sogar quereinsteigern oder gar menschen, die sich ohne studium profiliert haben.

niemand hat was gegen bwl, aber es ist de facto so, dass viele, ohne konkretes berufsziel, bwl studieren und es darunter auch zahlreiche pfeifen gibt, mit denen man im "worst case" nicht viel anfangen könnte.

in kriegsähnlichen situationen haben oft schon offiziere versagt und weit aus niedrigere dienstgrade, ohne theoretische führungsausbildung, erfolgreich ihre "jungs" geführt. denn neben erlernten fähigkeiten zählt auch sowas wie menschenkenntnis, intuition, empathie und erfahrung. alles punkte die man nicht, oder nur bedingt, erlernen kann.

von daher sollten ALLE nicht zu sehr pauschalisieren. gute gibts überall, schlechte aber auch.

Gast
23-11-2015, 12:05
von daher sollten ALLE nicht zu sehr pauschalisieren. gute gibts überall, schlechte aber auch.

Das ist wie mit diesen "es kommt nicht auf die Kampfkunst an, sondern auf den Kämpfer" Diskussionen.
Man muss doch die anderen Variablen festhalten, wenn man den Einfluss einer Variable wissen möchte.
In diesem Fall der Einfluss des Studiums auf die Nützlichkeit nach der Postapokalypse.
Wird also ein und der selbe Mensch durch ein BWL-Studium bzgl. Organisation und Logistik fitter gemacht, als durch ein Informatikstudium?

Inwiefern bestimmte Studienfächer von Menschen mit bestimmten Eigenschaften bevorzugt werden, bzw. bestimmte Studienfächer bestimmte Fähigkeiten aussieben, kann man dann in einem zweiten Schritt betrachten.

aikibunny
23-11-2015, 13:13
@ Chris 1982:
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich habe selber geschrieben, dass man aus Beispielen nichts herausbekommt. Du zitierst es sogar. Selbstverständlich gilt das auch für meine Beispiele. Als Geisteswissenschaftler lernt man beides.

Eine Einzelperson zu beraten - was das Anliegen meines Posts war - und dazu statistische Durchschnittswerte zu benutzen, fände ich aber auch wieder wenig hilfreich, außer die Person fragt gezielt danach, wie man Durchschnitt wird, dann meinetwegen.

Ich würde einen Philosophen/Keltologen für den Sachbearbeiterjob, je nach "Begleitfaktoren" der Bewerbung, genauso ernsthaft in Betracht ziehen wie die anderen, mit deren frustrierten Erwartungen ich mich dann als Chef jahrelang rumschlagen muss, oder die bei der nächste Gelegenheit wieder gehen. Und ja, ich habe schon Sachbearbeiter eingestellt.

@Aruna:
Im Prinzip ja, der KämpferKunst Spruch passt glaube ich in etwa, aber wenn ich eine fachliche Voraussetzung suche kann ich halt doch nicht ganz jeden einstellen, genauso wie ich für manche Kampfsituationen schon ne bestimmte Kunst lieber zur Hand hätte als ne andere... oder?

gast
23-11-2015, 18:47
sorry..... und du, du siehst deine berufsgruppe als spitze der nahrungskette und übersiehst dann gerne, dass volkswirtschaft und betriebswirtschaft möglicherweise zwei paar schuhe sind und man sich in der bwl, nach dem grundstudium, auf bestimmte bereiche spezialisiert.

viele größere unternehmen werden nicht per se von "bwlern" geführt, sondern auch oft von ingenieuren, vwlern, juristen und sogar quereinsteigern oder gar menschen, die sich ohne studium profiliert haben.

niemand hat was gegen bwl, aber es ist de facto so, dass viele, ohne konkretes berufsziel, bwl studieren und es darunter auch zahlreiche pfeifen gibt, mit denen man im "worst case" nicht viel anfangen könnte.

in kriegsähnlichen situationen haben oft schon offiziere versagt und weit aus niedrigere dienstgrade, ohne theoretische führungsausbildung, erfolgreich ihre "jungs" geführt. denn neben erlernten fähigkeiten zählt auch sowas wie menschenkenntnis, intuition, empathie und erfahrung. alles punkte die man nicht, oder nur bedingt, erlernen kann.

von daher sollten ALLE nicht zu sehr pauschalisieren. gute gibts überall, schlechte aber auch.

Ich sehe BWLer mitnichten an der Spitze der Nahrungskette, das sind bereits die Ärzte in DE und AT. Die haben die höchsten Einkommen, sind am angesehensten etc.

Mich hat nur das BWL-Gebashe gestört.

Ich habe auch nie behauptet alle BWLer wären total super und allen anderen überlegen o.ä. - Man kann nur davon ausgehen, dass die ihren eigenen Job im Durchschnitt besser können als fachfremde Personen. Aber sogar das wird ja angezweifelt.

Soju
23-11-2015, 23:14
Es gibt wahrscheinlich in DE so 5 Historiker, die 2000 Mitarbeiter führen (wenn überhaupt), und wahrscheinlich 10.000 BWLer bei denen es so ist.

Ich hab keine Daten, aber ich bezweifle, dass in Deutschland 20.000.000 Arbeitnehmer in Gruppen von mindestens 2.000 von BWL'ern gefuehrt werden. Das wuerde bedeuten, dass:

A. Mehr als die Haelfte aller Arbeitnehmer, inklusive Beamte, von BWL'er gefuehrt werden,

UND

B. Diese in Gruppen von mindestens 2.000 zusammengefasst sind, welche von einem BWL'er gefuehrt werden

Ich bezweifle ebenso dass es in DE ueberhaupt 10.000 Firmen, Holdings, etc. mit 2.000 MA oder mehr gibt.

Hammer Time
24-11-2015, 08:50
@ Chris 1982:
Ich würde einen Philosophen/Keltologen für den Sachbearbeiterjob, je nach "Begleitfaktoren" der Bewerbung, genauso ernsthaft in Betracht ziehen wie die anderen

Klar kannst du auch ein Philophen in ne Telefonzentrale setzten, um Menschen zu sagen das Telephonpaket X ist besser als Y für Sie geeignet. Die Frage ist ob er für 7,5 €/ Stunde nach seinem Studium Bock drauf hat. Im Finanzwesen kannst du den nicht brauchen, im planerischen Bereich auch nicht. Kassierer bei Penny geht bestimmt noch oder Regale einräumen. Vielleicht kann man ihn noch zum Museumsführer schulen, wobei er dann den Historikern ihren Job weg nimmt. Geisteswissenschaft ist auf jeden Fall eine Investition in die Zukunft. Ich mein das gar nicht so böse, solche Leute muss es auch geben und es ist auch gut so, aber die Perspektiven sind unter Garantie nicht die besten die man anstreben kann.
Bin irgendwo auf der 3. Seite ausgestiegen wegen Zeitmangel und habe jetzt nur ein paar Sachen überflogen. Was mir aber aufgefallen ist, dass zur Untermauerung und Verteidigung von bestimmten Berufsgruppen Ausnahmen angeführt werden. Klar gibt es auch Philophen die ein Konzern führen aber das ist doch die Ausnahme und kann doch nicht als omnipotentes Beispiel dienen.

Zitat von chris1982 Beitrag anzeigen
Es gibt wahrscheinlich in DE so 5 Historiker, die 2000 Mitarbeiter führen (wenn überhaupt), und wahrscheinlich 10.000 BWLer bei denen es so ist.
Das ist vielleicht etwas überzogen trifft aber genau den Kern.
Und Fakt ist, da muss auch keiner mit mir diskutieren, ein studierter Ingenieur in D hat bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt als ein Geisteswissenschaftler. Wenn man macht worauf man Bock hat ist da nix schlimmes dran, aber man muss damit leben auch keinen Job zu finden und die Beispiele "kannst auch als Historiker im Vorstand von VW arbeiten" sind doch Augenwischerei. Wie realistisch ist das denn?
Bekannter von mir studiert irgendeine tote antike Sprache aus Griechenland. Da gibt es einen Prof in ganz Deutschland und er ist der einzige Student von dem (keine Übertreibung). Auf ihn wartet bestimmt ne strahlende Zukunft, der ganze Arbeitsmarkt steht im offen später. :rolleyes:
Diese ganzen bildenen Künste, ich will hier keinem zu nahe treten, schön und gut das es solche Leute gibt aber wenn ich lese 16.000 Polizeistellen gestrichen aber ein Gremium von Doktoren und Fachleuten hat eine Woche getagt und jetzt das neue Unwort des Jahres bestimmt, könnte ich kotzen bei so ner Geldverschwendung. Als kleiner Exkurs :D

Terao
24-11-2015, 09:12
Diese ganzen bildenen Künste, ich will hier keinem zu nahe treten, schön und gut das es solche Leute gibt aber wenn ich lese 16.000 Polizeistellen gestrichen aber ein Gremium von Doktoren und Fachleuten hat eine Woche getagt und jetzt das neue Unwort des Jahres bestimmt, könnte ich kotzen bei so ner Geldverschwendung. Nja, so gesehen ist ja alles außer Fressen und Scheißen reine Geldverschwendung.
Ich finds toll, dass wir ne Zivilisation aufgebaut haben, die sich auch Altgriechisch-Experten leisten kann. Ganz ohne Frotzelei.


Und Fakt ist, da muss auch keiner mit mir diskutieren, ein studierter Ingenieur in D hat bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt als ein Geisteswissenschaftler.Da muss man wirklich nicht drüber diskutieren. Zumindest nicht mit Leuten, die genügend von Statistik verstehen, um`s in den Vorstand von VW zu schaffen. :cool:
Man muss sich aber auch vor Augen halten, dass die Arbeitslosigkeit unter Akademikern sagenhaft gering ist, schon seit Jahrzehnten. Irgendwo kommen also auch all die Germanisten, Philosophen und Altgriechen unter. Nur halt evtl. mit weniger Gehalt und ein bißchen mehr Klimmzügen. Da sollte man sich und andern auch nix vormachen.

NightFury
24-11-2015, 09:12
Ich finde es sehr schade, dass die Geisteswissenschaften heute "nix" mehr Wert sind.

Den wir würden gerade Philosophen und ähnliches viel mehr gebrauchen. Unsere Welt wird immer gieriger, egoistischer und so wie so dreht sich (immer mehr - so fern man das noch steigern kann) alles nur noch um Kohle.

Wo bleibt die Firmenethik?
Wo bleibt die Nächstenliebe?
Wo bleibt das alles? Es gibt so vieles was ein komplexes Wesen Mensch neben dem Geld benötigt... Das alles wird immer mehr eingespart...
Traurig!

Bodenknuddler
24-11-2015, 09:23
Wenn man macht worauf man Bock hat ist da nix schlimmes dran, aber man muss damit leben auch keinen Job zu finden und die Beispiele "kannst auch als Historiker im Vorstand von VW arbeiten" sind doch Augenwischerei. Wie realistisch ist das denn?

Wie verhält es sich mit Anglistik? Germanistik? Hispanistik?
Sind in genug Vorständen anzutreffen.

Allgemein ist es schon bedauernswert, dass der Trend sich fortsetzt, dass sich akademische Studium nach dem Arbeitsmarkt zu richten hat.
Klasse, ein Land voller arbeitsmarkt-nahen Studiengänge.
Demnächst gibt es dann nur noch FH-Bachelor, weils schneller geht und der Arbeitsmarkt dafür besonders offen ist.

Fips
24-11-2015, 09:42
Dass man in einem Betriebswirtschaftsstudium Logistik, Organiation und Rechnungswesen lernt?
Nein, das




Klar, ich hab lieber einen Arzt dabei als einen BWLer, aber dennoch sicher hilfreicher als z.B. ein Informatiker wenns keinen Strom mehr gibt... ;)

NightFury
24-11-2015, 09:45
Wie verhält es sich mit Anglistik? Germanistik? Hispanistik?
Sind in genug Vorständen anzutreffen.

Allgemein ist es schon bedauernswert, dass der Trend sich fortsetzt, dass sich akademische Studium nach dem Arbeitsmarkt zu richten hat.
Klasse, ein Land voller arbeitsmarkt-nahen Studiengänge.
Demnächst gibt es dann nur noch FH-Bachelor, weils schneller geht und der Arbeitsmarkt dafür besonders offen ist.

I feel you bro!

Edit: Und das im Land der Denker und Dichter!

OliverT
24-11-2015, 10:21
Allgemein ist es schon bedauernswert, dass der Trend sich fortsetzt, dass sich akademische Studium nach dem Arbeitsmarkt zu richten hat.
Wonach soll es sich denn sonst richten wenn jeder mit einem Studium gut Geld verdienen will? Deren Gehälter müssen auch erstmal erwirtschaftet werden. Wir könnten es natürlich auch wie die Griechen machen und den Staatq 1000ende von Stellen schaffen lassen die keiner braucht.

NightFury
24-11-2015, 10:26
Wir müssen ein Umdenken beginnen!

...immer diese Kapitalisten :D :D :D

OliverT
24-11-2015, 10:40
Hast du auch eine Idee in welche Richtung und wie das umgesetzt werden soll.

NightFury
24-11-2015, 10:45
Hm, das ist ganz schön kompliziert.

Letzten Endes müsste es auf ein Entmachten der Eliten hinauslaufen.

Siehe franz. Revolution. Dann sicherstellen das wir nicht wieder in einigen Jahren dort sind wo es begann :D :rolleyes:

Vielleicht könnte man vieles erreichen wenn man die Medienmacht inne hat... wer weiß...

PS:
Ach ja, auch das würde wohl einige Generationen brauchen bis es heißt: "Wieso, das war doch schon immer so".

PPS: Schweden hat in einer Stadt mit der Pilotierung des Grundeinkommens angefangen <-- Vielleicht ist das ein Weg?
Immerhin zeigt es, dass immer mehr Leute von dem Streben nach "Oben" abkommen und sich wieder mehr auf die Selbstverwirklichung konzentrieren.

Noch einen:
Das aufziehen und miterleben wie sein Kind aufwächst ist wahrscheinlich eines der schönsten Erlebnisse der Welt. Aber das weiß man heut zu tage erst dann wenn man auch ein Kind hat. Früher war das irgendwie den Menschen hier klar... Ist irgendwie aufgrund der Karriere-Probleme die dann damit verbunden sind und 2 Vollzeitgehälter haben zu müssen (finanziell oder gesellschaftlich) verloren gegangen...

gast
24-11-2015, 10:52
Ich hab keine Daten, aber ich bezweifle, dass in Deutschland 20.000.000 Arbeitnehmer in Gruppen von mindestens 2.000 von BWL'ern gefuehrt werden. Das wuerde bedeuten, dass:

A. Mehr als die Haelfte aller Arbeitnehmer, inklusive Beamte, von BWL'er gefuehrt werden,

UND

B. Diese in Gruppen von mindestens 2.000 zusammengefasst sind, welche von einem BWL'er gefuehrt werden

Ich bezweifle ebenso dass es in DE ueberhaupt 10.000 Firmen, Holdings, etc. mit 2.000 MA oder mehr gibt.

Ich hab die Zahl einfach mal so in den Raum gestellt.

Aber wenn der Bereichsleiter 2.000 Leute hat hat der Board Member auch 2.000 und der CEO auch :D

gast
24-11-2015, 10:53
Nein, das

Ach, sei doch nicht so zu den Ärzten die braucht man schon! :D

Terao
24-11-2015, 11:01
Letzten Endes müsste es auf ein Entmachten der Eliten hinauslaufen.

Oh ja, ich bin sicher, die Altgriechen, Philosophen und Germanisten würden sich über den Lohn eines Fabrikarbeiters freuen. :p

Bodenknuddler
24-11-2015, 11:04
Wonach soll es sich denn sonst richten wenn jeder mit einem Studium gut Geld verdienen will? Deren Gehälter müssen auch erstmal erwirtschaftet werden. Wir könnten es natürlich auch wie die Griechen machen und den Staatq 1000ende von Stellen schaffen lassen die keiner braucht.

Was ist das denn für eine unreflektierte Aussage?
Eine Vollorientierung am Arbeitsmarkt ist diametral zum humboldtschen Bildungsideal. Sieht man doch an ganz einfach am Bachelor-Studium: Was ist daran freies und weitsichtiges Lernen?

Welche Stellen hat denn der Statt die letzten 200 Jahre geschafft, um die Massen von arbeitsmerktfernen Absolventen abzufangen und zu stützen?

NightFury
24-11-2015, 11:05
Laut dem FRED hier sind sie doch eh nur als Tellerwäscher und Taxifahrer zu gebrauchen. Da wäre es ja vielleicht sogar eine Steigerung ;)

KAJIHEI
24-11-2015, 11:11
Laut dem FRED hier sind sie doch eh nur als Tellerwäscher und Taxifahrer zu gebrauchen. Da wäre es ja vielleicht sogar eine Steigerung ;)

Och, es gab mal einen Zeitpunkt in Berlin da konnten Chemiker mit einem Topabschluß incl. dreifach vergoldetem Doktorhut auch nur noch Taxe fahren.
Es hängt auch hier immer davon ab , ob man zur rechten Zeit am rechten Ort ist.

Fips
24-11-2015, 13:45
Och, es gab mal einen Zeitpunkt in Berlin da konnten Chemiker mit einem Topabschluß incl. dreifach vergoldetem Doktorhut auch nur noch Taxe fahren.
Es hängt auch hier immer davon ab , ob man zur rechten Zeit am rechten Ort ist.
Ja, kommt immer wieder mal vor. Auf meine aktuelle Stelle haben sich über 300 Leute beworben. Da wünsche ich jedem, der sich mit mittelmäßiger Begabung und Begeisterung einzig wegen der "guten" Jobaussichten für des Chemiestudium entschieden hat viel Spaß.

OliverT
24-11-2015, 13:49
Eine Vollorientierung am Arbeitsmarkt ist diametral zum humboldtschen Bildungsideal.
Ich sag ja gar nicht dass man sich nur nach dem Arbeitsmarkt richten soll. Blos braucht sich keiner wundern wenn man hinterher nicht viel Geld verdient, oder keine Arbeit in dem Feld findet.

Wer waren denn die ganzen berühmten Denker und Dichter? Entweder Leute aus wohlhabenden Verhältnissen, die es sich leisten konnten. Oder Denker und Dichter die so für ihr Fach gelebt haben, dass es ihnen egal war das sie gerade Eben über Runden kommen.
Und ein paar hatten Glück und wurden dann von der wohlhabenden Elite als Prestigeobjekte gehalten.

Reich ist doch nur jemand geworden der das geliefert hat was eine gewisse Menge benötigt hat und wofür die Menge dann auch bereit war Geld ausszugeben.
Und nicht anders ist es zur Zeit auch.

Hammer Time
24-11-2015, 13:52
Ich finde es sehr schade, dass die Geisteswissenschaften heute "nix" mehr Wert sind.

Wo bleibt die Firmenethik?
Wo bleibt die Nächstenliebe?
Wo bleibt das alles? Es gibt so vieles was ein komplexes Wesen Mensch neben dem Geld benötigt... Das alles wird immer mehr eingespart...
Traurig!
Hat der Kapitalismus gefressen.
Also von der Sache her, kann das nur für mich beantworten, ist meine Firmenethik vollkommen ausreichend. Ich arbeite im Bereich erneuerbare Energien und bin momentan damit beschäftigt Flüchtlingsheime zu bauen, regenerativ/nachhaltig.
Was ist denn Firmenethik? Das man sein Abfall nicht in der Ostsee verklappt? Man hat doch heute kaum Spielraum für gesonderte Ethik, da alles gesetzlich reglementiert ist. Ist Frimenethik, dass ich mein Standort in D ausbaue anstatt günstiger im Ausland zu produzieren? Oder dem Bauer in Ghana mehr zahle um dafür Fair Trade zu bekommen? Ist das nicht auch politisch/wirtschaftlich motiviert? Wir sind nunmal eine Marktwirtschaft und haben uns unseren Wohlstand erarbeitet. Zumindest mir ist es wichtig diesen Wohlstand auch zu halten, ich würde nicht auf die Hälfte meines Gehaltes verzichten, dafür habe ich für meine Ausbildung zu hart gearbeitet. Nebenbei, so manch Student lebt unter Harz 4 Niveau! Interessiert doch keinen.
Nächstenliebe in meiner Firma ist top, Kollegen sind super, Flüchtlinge bekommen ein Dach überm Kopf aber um sonst kann ich nicht arbeiten, da ich sonst bald Probleme bekomme.
Und keiner braucht ein Geisteswissenschaftler für Ethik, Nächstenliebe und Moral, dies sind Grundwerte unserer Gesellschaft, die jeder innerhalb seiner Erziehung gelernt haben sollte. Ich gestehe ein, dass ich von Geisteswissenschaften wenig halte. Ich bin auch wenig kreativ veranlagt und kann mache mir eben aus vielen solcher Dinge nix. Sie sind aber auch obligatorisch für unsere Gesellschaft aber haben längst nicht mehr den Stellenwert wie vor 300 Jahren. Das ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass die Gesellschaft deutlich gebildeter ist und unsere moralischen Werte deutlich gestiegen sind.

Terao
24-11-2015, 13:52
Reich ist doch nur jemand geworden der das geliefert hat was eine gewisse Menge benötigt hat und wofür die Menge dann auch bereit war Geld ausszugeben.
Und nicht anders ist es zur Zeit auch.
Drum heißt es ja auch Bildungsideal. :)

NightFury
24-11-2015, 14:12
Ich sag ja gar nicht dass man sich nur nach dem Arbeitsmarkt richten soll. Blos braucht sich keiner wundern wenn man hinterher nicht viel Geld verdient, oder keine Arbeit in dem Feld findet.

Wer waren denn die ganzen berühmten Denker und Dichter? Entweder Leute aus wohlhabenden Verhältnissen, die es sich leisten konnten. Oder Denker und Dichter die so für ihr Fach gelebt haben, dass es ihnen egal war das sie gerade Eben über Runden kommen.
Und ein paar hatten Glück und wurden dann von der wohlhabenden Elite als Prestigeobjekte gehalten.

Reich ist doch nur jemand geworden der das geliefert hat was eine gewisse Menge benötigt hat und wofür die Menge dann auch bereit war Geld ausszugeben.
Und nicht anders ist es zur Zeit auch.

Es tut mir in der Seele weh, aber ich kann dir da leider nicht widersprechen.

NightFury
24-11-2015, 14:18
Hat der Kapitalismus gefressen.
Also von der Sache her, kann das nur für mich beantworten, ist meine Firmenethik vollkommen ausreichend. Ich arbeite im Bereich erneuerbare Energien und bin momentan damit beschäftigt Flüchtlingsheime zu bauen, regenerativ/nachhaltig.
Was ist denn Firmenethik? Das man sein Abfall nicht in der Ostsee verklappt? Man hat doch heute kaum Spielraum für gesonderte Ethik, da alles gesetzlich reglementiert ist. Ist Frimenethik, dass ich mein Standort in D ausbaue anstatt günstiger im Ausland zu produzieren? Oder dem Bauer in Ghana mehr zahle um dafür Fair Trade zu bekommen? Ist das nicht auch politisch/wirtschaftlich motiviert? Wir sind nunmal eine Marktwirtschaft und haben uns unseren Wohlstand erarbeitet. Zumindest mir ist es wichtig diesen Wohlstand auch zu halten, ich würde nicht auf die Hälfte meines Gehaltes verzichten, dafür habe ich für meine Ausbildung zu hart gearbeitet. Nebenbei, so manch Student lebt unter Harz 4 Niveau! Interessiert doch keinen.
Nächstenliebe in meiner Firma ist top, Kollegen sind super, Flüchtlinge bekommen ein Dach überm Kopf aber um sonst kann ich nicht arbeiten, da ich sonst bald Probleme bekomme.
Und keiner braucht ein Geisteswissenschaftler für Ethik, Nächstenliebe und Moral, dies sind Grundwerte unserer Gesellschaft, die jeder innerhalb seiner Erziehung gelernt haben sollte. Ich gestehe ein, dass ich von Geisteswissenschaften wenig halte. Ich bin auch wenig kreativ veranlagt und kann mache mir eben aus vielen solcher Dinge nix. Sie sind aber auch obligatorisch für unsere Gesellschaft aber haben längst nicht mehr den Stellenwert wie vor 300 Jahren. Das ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass die Gesellschaft deutlich gebildeter ist und unsere moralischen Werte deutlich gestiegen sind.

Was soll ich dazu sagen - ich kann das alles nachvollziehen. Ist doch prima wenn du einen tollen Job hast der dir spaß macht.
Doch. Der letzte Teil widerspricht meiner denke und was ich halt einfach auch sehe ist das du mit diesem System zufrieden bist. Ist ja super.
Denke, dass sind die meisten die gut Geld verdienen und weit weg von all dem Elend leben. Sollte ich also auch sein. Ich habe da halt die naive Vision man könnte doch versuchen der Welt ein "besseres" System zu verpassen. Eines in dem wir eben nicht unsere Hühnerabfälle nach Afrika verkaufen und somit die Bauern dort kein Geschäft mehr machen können. Eines wo nicht Nestle überall die Wasserspeicher dieser Erde aufkauft um sie dann später genau den dort ansässigen Leuten 3x so teuer zu verkaufen...
Wirtschaftsethik! Wäre doch schon ein guter Anfang. Und nur weil es einer oder alle so machen oder es das Gesetzt zulässt ist es eben nicht einfach OK.

Soju
24-11-2015, 14:24
Aber wenn der Bereichsleiter 2.000 Leute hat hat der Board Member auch 2.000 und der CEO auch :D

Ja, aber der CEO ist dann Ingenieur.....das kann man einem BWL'er ja nun wirklich nicht ueberlassen, dann muss es ja schief gehen.

Rat mal was ich studuert hab :p

Hammer Time
24-11-2015, 14:31
Was soll ich dazu sagen - ich kann das alles nachvollziehen. Ist doch prima wenn du einen tollen Job hast der dir spaß macht.
Doch. Der letzte Teil widerspricht meiner denke und was ich halt einfach auch sehe ist das du mit diesem System zufrieden bist. Ist ja super.
Denke, dass sind die meisten die gut Geld verdienen und weit weg von all dem Elend leben. Sollte ich also auch sein. Ich habe da halt die naive Vision man könnte doch versuchen der Welt ein "besseres" System zu verpassen. Eines in dem wir eben nicht unsere Hühnerabfälle nach Afrika verkaufen und somit die Bauern dort kein Geschäft mehr machen können. Eines wo nicht Nestle überall die Wasserspeicher dieser Erde aufkauft um sie dann später genau den dort ansässigen Leuten 3x so teuer zu verkaufen...
Wirtschaftsethik! Wäre doch schon ein guter Anfang. Und nur weil es einer oder alle so machen oder es das Gesetzt zulässt ist es eben nicht einfach OK.
Ok, ich verstehe was du meinst und gebe dir auch Recht. Das sind aber Mechanismen (Großkonzerne) da kann ich gar nicht einwirken, das muss auf ganz anderer Ebene passieren.
Das "bessere" System ist gar nicht so einfach, wir haben in D ein top Sozialsystem, das unter vergleichbaren Umständen seines Gleichen sucht auf der Welt. Es läuft nicht alles rund und einiges stört mich auch, aber so ist das wenn man 81 Mio Individuen unter einen Hut bekommen muss.
Weit weg von dem Elend ist interessant, was ist denn Elend in D für dich? Als ich studiert habe, hatte ich weniger als ein Harz4 Empfänger. Ich bin die gesamte Zeit neben meinem Studium arbeiten gegangen. Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre es echt hart gewesen. Von Elend in D will ich nichts wissen, da das nicht existiert. Alle die jammern, jammern auf hohem Niveau im internationalen Vergleich.

Terao
24-11-2015, 14:36
Man könnte es ja auch positiv ausdrücken: Ist ja auch nicht das schlechteste Gefühl, etwas zu machen, das tatsächlich gebraucht wird, das Leute wollen, das ihnen hilft, für das sie gerne bereit sind, Geld auszugeben. L`art pour l`art ist ja auf Dauer auch so rein inhaltlich`n bissl unbefriedigend. Gesellschaftliche Teilhabe nennt man das glaub ich. Ist für soziale Wesen ziemlich wichtig.

Die ganz großen Künstler sind das ja, weil sie (zumindest posthum) von anderen als solche erkannt wurden. Nicht weil sie sich selber dafür hielten.

NightFury
24-11-2015, 14:46
Ok, ich verstehe was du meinst und gebe dir auch Recht. Das sind aber Mechanismen (Großkonzerne) da kann ich gar nicht einwirken, das muss auf ganz anderer Ebene passieren.
Das "bessere" System ist gar nicht so einfach, wir haben in D ein top Sozialsystem, das unter vergleichbaren Umständen seines Gleichen sucht auf der Welt. Es läuft nicht alles rund und einiges stört mich auch, aber so ist das wenn man 81 Mio Individuen unter einen Hut bekommen muss.
Weit weg von dem Elend ist interessant, was ist denn Elend in D für dich? Als ich studiert habe, hatte ich weniger als ein Harz4 Empfänger. Ich bin die gesamte Zeit neben meinem Studium arbeiten gegangen. Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre es echt hart gewesen. Von Elend in D will ich nichts wissen, da das nicht existiert. Alle die jammern, jammern auf hohem Niveau im internationalen Vergleich.

Doch. Jeder einzelne kann etwas bewirken. Indem man sich zusammen tut und eine Opposition bildet. Sorry, genau wegen dieser Einstellung können "sie" ja alles mit uns machen.

Ich habe mir mein Studium auch selbstfinanziert. Ich glaube nicht das ich unter H4 Niveau war. Ebenfalls empfand ich es nicht als elendig. Gut das eine mal hatte ich übertrieben. 60 Stunden die Woche gearbeitet und dachte wirklich das Semester würde schon irgendwie klappen... Aber daraus lernt man auch was. Und als ich jedes Monat im Minus war - war es auch ok.
Elendig finde ich in Deutschland eher wie manche Menschen miteinander umgehen. Wie es die Politik erlauben konnte das Firmen nun "moderne" Sklaven anstellen können (Zeitarbeit) usw... Unser Elend ist wohl eher das immer mehr Leute verlernen Glücklich zu sein, Selbstverwirklichung aufgeben, Ellenbogen ausfahren usw...
Dieses Elend welches du meinst sehe ich (zum Glück) in Deutschland auch nicht. Das sehe ich in Afrika und anderen Ländern. Wobei ich das ganze irgendwie anders Definieren möchte. Man kann auch nicht viel haben und trotzdem glücklich sein, aber das "Nötigste" sollte jeder haben - ich denke es wäre auch möglich das zu erreichen, wenn man das Vermögen nicht so krass konzentrieren würde.

Terao
24-11-2015, 14:54
Ich war während des Studiums knapp über Hartz-IV-Niveau. Das ist aber deshalb kein Problem, weil man weiß, dass es auf Zeit ist. Weil man in einem Umfeld lebt, in dem eigentlich alle so ähnlich leben. Weil es, kurz gesagt, eine studentische Infrastruktur (Mensa, WG, billiges Bier, kostenlose Partys, Leute, die jemanden kennen, der jemanden kennt, der nen Kühlschrank zu verschenken hat oder nen Rechner einrichten kann), und auch ein Rollen- und Selbstverständnis gibt, das mühelos ein paar Jahre trägt. Kann man nicht vergleichen mit der Situation eines Langzeitarbeitslosen ohne Jobperspektive.

NightFury
24-11-2015, 14:55
Ich war während des Studiums knapp über Hartz-IV-Niveau. Das ist aber deshalb kein Problem, weil man weiß, dass es auf Zeit ist. Weil man in einem Umfeld lebt, in dem eigentlich alle so ähnlich leben. Weil es, kurz gesagt, eine studentische Infrastruktur (Mensa, WG, billiges Bier, kostenlose Partys, Leute, die jemanden kennen, der jemanden kennt, der nen Kühlschrank zu verschenken hat oder nen Rechner einrichten kann), und auch ein Rollen- und Selbstverständnis gibt, das mühelos ein paar Jahre trägt. Kann man nicht vergleichen mit der Situation eines Langzeitarbeitslosen ohne Jobperspektive.

Ich hab nur "Bier" gelesen :beer:

Ich stimme dir uneingeschränkt zu.

Hammer Time
24-11-2015, 14:57
Ich klink mich für heute aus und hab keine Zeit für ne ausführliche Antwort, aber ich glaube so weit sind wir nicht auseinander.
Nur Geld ist endlich und wir haben leider außer unserem Wissen und Arbeit keine Güter die wir zum Wohle der Wirtschaft verkaufen können.
Ich sage ja nicht, dass es mir Eld ging im Studium, aber in der Bilanz hatte ich nach allen Abzügen, Miete etc. weniger Geld zur verfügung als ein Harz4 Empfänger.


Man kann auch nicht viel haben und trotzdem glücklich sein, aber das "Nötigste" sollte jeder haben
Auf jeden Fall geht das. Das Nötigste (und ich bin der Meinung sogar mehr) hat jeder legal lebende in Deutschland. Vergiss nicht, dass auch jeder krankenversichert ist und ne "ordentliche" Versorgung erhält, das ist auch nicht selbstverständlich im internationalen Vergleich

NightFury
24-11-2015, 16:15
Ich klink mich für heute aus und hab keine Zeit für ne ausführliche Antwort, aber ich glaube so weit sind wir nicht auseinander.
Nur Geld ist endlich und wir haben leider außer unserem Wissen und Arbeit keine Güter die wir zum Wohle der Wirtschaft verkaufen können.
Ich sage ja nicht, dass es mir Eld ging im Studium, aber in der Bilanz hatte ich nach allen Abzügen, Miete etc. weniger Geld zur verfügung als ein Harz4 Empfänger.


Auf jeden Fall geht das. Das Nötigste (und ich bin der Meinung sogar mehr) hat jeder legal lebende in Deutschland. Vergiss nicht, dass auch jeder krankenversichert ist und ne "ordentliche" Versorgung erhält, das ist auch nicht selbstverständlich im internationalen Vergleich

Mein letzter Satz dazu: Ich sehe das aber nicht immer auf Deutschland bezogen. Ich meine das könnten wir Weltweit hinbekommen, dass jeder das "Nötigste" hat.

OliverT
24-11-2015, 16:26
Die wenigsten sind zufrieden wenn sie nur das nötigste haben.

Dextrous
24-11-2015, 16:30
Die wenigsten sind zufrieden wenn sie nur das nötigste haben.

Wenn es nichts anderes gibt als das nötigste, dann nicht ;)

OliverT
24-11-2015, 16:34
Das sehe ich anders. Es gibt immer Unzufriedene die nach mehr verlangen. Selbst wenn sie nicht genau wissen was dieses Mehr ist.

Hafis
24-11-2015, 16:38
Die wenigsten sind zufrieden wenn sie nur das nötigste haben.
Das kommt darauf an, was man unter dem 'Nötigsten' versteht,
für manche Leute gehören auch immaterielle Dinge dazu,
die kann man sehr gut auch in einem 'Orchideenfach' erwerben ...

gruß hafis

Gast
24-11-2015, 16:39
Ich war während des Studiums knapp über Hartz-IV-Niveau. Das ist aber deshalb kein Problem, weil man weiß, dass es auf Zeit ist. Weil man in einem Umfeld lebt, in dem eigentlich alle so ähnlich leben. Weil es, kurz gesagt, eine studentische Infrastruktur (Mensa, WG, billiges Bier, kostenlose Partys, Leute, die jemanden kennen, der jemanden kennt, der nen Kühlschrank zu verschenken hat oder nen Rechner einrichten kann), und auch ein Rollen- und Selbstverständnis gibt, das mühelos ein paar Jahre trägt. Kann man nicht vergleichen mit der Situation eines Langzeitarbeitslosen ohne Jobperspektive.

:yeaha:

Hafis
24-11-2015, 16:47
... und auch ein Rollen- und Selbstverständnis gibt, das mühelos ein paar Jahre trägt. Kann man nicht vergleichen mit der Situation eines Langzeitarbeitslosen ohne Jobperspektive.

...aber immerhin geht es heute doch z.B. dem armen Poeten (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_arme_Poet#/media/File:Carl_Spitzweg_-_Der_arme_Poet_%28Neue_Pinakothek%29.jpg) wesentlich besser als früher ...

gruß hafis

Gast
24-11-2015, 19:53
...aber immerhin geht es heute doch z.B. dem armen Poeten (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_arme_Poet#/media/File:Carl_Spitzweg_-_Der_arme_Poet_%28Neue_Pinakothek%29.jpg) wesentlich besser als früher ...


Goethe hat Jura studiert, Schiller zunächst auch und ist dann auf Medizin umgeschwenkt.
Kann ja nicht jeder auf den Erfolg einer Joanne Rowling hoffen.

MagetaDerLöwe
24-11-2015, 20:04
Es ist gar kein Problem, einen "toten" Studiengang zu studieren. Es geht eh um die Praktika, die Du nebenher machst. Bis auf recht spezielle Sachen, da muss man natürlich das richtige studiert haben (Physik/Bio/Chemie, Jura, Medizin und Ingenieurskram etc.). Alles andere ist ziemlich lachs.
Man kann ähnliche Jobs wie BWLer und Co bekommen. Die Frage ist dann halt, warum man das nicht gleich studiert. Ich hab ein totes Fach studiert und eigentlich hat es mir gar nichts gebracht. Die Leute da haben alle einen Knall, das Wissen ist ganz nett aber hätte ich mir auch mit 2-3 Büchern anlesen können und das war es dann auch schon.

Vielleicht ist das ein Fehler, den man selber machen muss. Das beste Argument, dass ich habe ist: Die geistige Nahrung, das poetische, Kunst und all das kann man sehr gut in der Freizeit konsumieren und sich damit beschäftigen. Ingenieur wird man privat eher nicht mehr. Max Frisch ist da doch ein bewundernswertes Beispiel.

Gast
24-11-2015, 20:08
Die Leute da haben alle einen Knall, das Wissen ist ganz nett aber hätte ich mir auch mit 2-3 Büchern anlesen können und das war es dann auch schon.

Du machst mich neugierig :)

MagetaDerLöwe
24-11-2015, 20:14
Du machst mich neugierig :)

Worauf? :) Politikwissenschaft, B.A.
Das wichtige, allgemeine Wissen hätte man in 2-3 Readern/Büchern zusammenfassen können. Leider. Wie gesagt, was man im Studium lernt ist für viele Berufe ziemlich egal, es ist eine kulturell akzeptierte Eintrittshürde in immer mehr Arbeitsbereiche (Akademisierung). Bourdieu hat das "institutionalisiertes Kapital" genannt (doch was gelernt;) ):

A: "Guck mal, ich habe einen Abschluss von der Uni"
B: "Wow, Du bist schlau, arbeite für uns"

So in etwa


P.S:

Das humboldtsche Bildungsideal als Staatsziel halte ich für völligen Humbug. Es ist schon schwierig genug zu legitimieren, warum die arbeitende Bevölkerung, von der ein Großteil nicht studiert hat, jemandem das Studium finanzieren soll, damit der mal später mehr verdient und vorher auch ne Menge Spaß und bloß keinen Druck hat.

Terao
24-11-2015, 21:01
Ehrlich gesagt, ich hab ja so den Verdacht, dass so`n Student gerade einer Geisteswissenschaft den Staat erheblich billiger kommt als ein Arbeitssuchender.
War also ein günstiger Weg, Leute zu parken, ohne ihnen den Lebenslauf zu versauen. Nur jetzt, wo der Fachkräftemangel näher rückt, zieht man die Zügel der Ausbildungszeit an.

Nur so`n kleiner Gaga-Gedanke am Abend. :)

OliverT
24-11-2015, 21:11
Ein Studienplatz kostet im Durchschnitt anscheinend 7000€ pro Jahr.

Was ein Studienplatz kostet | WAZ.de (http://www.derwesten.de/wirtschaft/was-ein-studienplatz-kostet-id4323964.html)

Je nachdem wie viel man bei Hartz 4 an Zusatzleistungen bekommt könntest du sogar recht haben.

Gast
24-11-2015, 22:33
A: "Guck mal, ich habe einen Abschluss von der Uni"
B: "Wow, Du bist schlau, arbeite für uns"

So in etwa


:cool:

Damit ist die Frage des TE wohl beantwortet:)

Dextrous
25-11-2015, 06:15
Was Mageta gesagt hat finde ich sehr interessant und darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Ist es denn wirklich so, dass der Abschluss einer Uni, egal welches Fachs als "hoch" angesehen wird?

Dieses "Guck her, ich hab einen Bachelor" kenne ich aber auch in meiner Umgebung. Ein Freund von mir hat Architektur studiert und ist nun 2ter GF einer IT-Firma (60 Mann).
Jedoch hatte er sich nebenbei immer schon mit der IT befasst.

gast
25-11-2015, 06:56
Goethe hat Jura studiert, Schiller zunächst auch und ist dann auf Medizin umgeschwenkt.
Kann ja nicht jeder auf den Erfolg einer Joanne Rowling hoffen.

Goethe war mal sicher kein armer Mann - der hatte schon von seiner Familie genug Geld dass er nie hätte arbeiten müssen.

Hammer Time
25-11-2015, 07:28
Mein letzter Satz dazu: Ich sehe das aber nicht immer auf Deutschland bezogen. Ich meine das könnten wir Weltweit hinbekommen, dass jeder das "Nötigste" hat.
In der Theorie gebe ich dir Recht, praktisch ist das unmöglich. Der Fehler im System ist der Mensch selbst. Das hat doch mit wenigen in der Planwirtschaft nicht funktioniert, dann erst Recht nicht mit allen. Außerdem bin ich auch nicht bereit, meinen Lebensstandard drastisch zu reduzieren und da bin ich nicht der einzige. Ich bin bereit in gewissem Maße zu geben und Abstriche zu machen, aber irgendwann ist genug und ich habe dafür auch getan. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Leichter gesagt wenn man aus dem Kongo kommt ist mir klar...

Hammer Time
25-11-2015, 07:36
Was Mageta gesagt hat finde ich sehr interessant und darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Ist es denn wirklich so, dass der Abschluss einer Uni, egal welches Fachs als "hoch" angesehen wird?

Dieses "Guck her, ich hab einen Bachelor" kenne ich aber auch in meiner Umgebung. Ein Freund von mir hat Architektur studiert und ist nun 2ter GF einer IT-Firma (60 Mann).
Jedoch hatte er sich nebenbei immer schon mit der IT befasst.
Erstmal ist ein Bachelor nicht hoch, auch nicht von der Uni. Das sind nur billige Arbeitskräfte in nem schäbigen System. Bachelor ist die "Zeitarbeitsfirma" der Akademiker egal ob FH oder UNI.
Ich glaube nicht, das jeder Abschluss gleichwertig ist oder auch nur hoch angesehen. Das gleiche wie mit dem Doktortitel bei Ärzten. Der ist auch weniger Ansehen wert als bei nem Ingenieur. Was am Studium selbst liegt und den Rahmenbedingungen.

MagetaDerLöwe
25-11-2015, 09:09
Was Mageta gesagt hat finde ich sehr interessant und darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Ist es denn wirklich so, dass der Abschluss einer Uni, egal welches Fachs als "hoch" angesehen wird?

Dieses "Guck her, ich hab einen Bachelor" kenne ich aber auch in meiner Umgebung. Ein Freund von mir hat Architektur studiert und ist nun 2ter GF einer IT-Firma (60 Mann).
Jedoch hatte er sich nebenbei immer schon mit der IT befasst.

Nur mit einem Abschluss ist es nicht getan. Viel wichtiger ist eben, was man nebenher macht (Nebenjob, Praktika, Engagement, vielleicht Stipendium?). Der Universitätsabschluss ist eine Eintrittshürde. So ein bisschen, wie ein Mindestalter. Du musst es haben (egal, ob Du auch ohne schon geeignet wärst), es sagt aber nichts weiter über dich aus. Selbst der beste Maschinenbauer wird es nicht so leicht haben, wenn er keine Praktika etc. hat.
Ausnahmen bestätigen immer die Regel und der Arbeitsmarkt wird auch immer strukturierter und spezialisierter. Aber ich bin gerade in einer Agentur, hier haben Topleute "Angewandte Ethik" studiert oder 9 Jahre in anderen geisteswissenschaftlichen Magister rumgepimmelt. Nach den üblichen Vorurteilen wären die alle arbeitslos. Das ist aber einfach Quatsch, hat Terao ja auch schon gesagt. Wenn man darauf hinarbeitet, findet man einen Job.

NightFury
25-11-2015, 09:13
In der Theorie gebe ich dir Recht, praktisch ist das unmöglich. Der Fehler im System ist der Mensch selbst. Das hat doch mit wenigen in der Planwirtschaft nicht funktioniert, dann erst Recht nicht mit allen. Außerdem bin ich auch nicht bereit, meinen Lebensstandard drastisch zu reduzieren und da bin ich nicht der einzige. Ich bin bereit in gewissem Maße zu geben und Abstriche zu machen, aber irgendwann ist genug und ich habe dafür auch getan. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Leichter gesagt wenn man aus dem Kongo kommt ist mir klar...

Genau darum wird die Welt sich immer so eiernd weiter drehen bis die Menschen verschwunden sind... Hoffentlich bald! Arme Erde *tätschel*


Das gleiche wie mit dem Doktortitel bei Ärzten. Der ist auch weniger Ansehen wert als bei nem Ingenieur. Was am Studium selbst liegt und den Rahmenbedingungen.

Ein Dr. Ing ist also per se mehr Wert als ein Dr. med. ...ehm... Wie misst du den da bitte schön die Wertigkeit?
Du meinst wahrscheinlich das eher so, dass allein die Doktor-Arbeit eines Mediziners weniger aufwändig ist und bahnbrechend neues enthält als die eines Dr. der Ing-Wissenschaften?
Das ganze Studiums eines med ist allerdings schon so schwer... Ich finde man muss das im Gesamtaufwand sehen. Dann ist ein Dr. Ing auf einmal nicht mehr vor einem Dr. Ing...

Das die Gleichwertigkeit nicht immer gegeben ist mag sein. Trotzdem ist das Gros damit zufrieden das man etwas studiert hat und somit bewießen hat, dass er/sie sich schnell in neue komplexe Themen einarbeiten kann.
Der Uniabschluß ist schon in gewisserweise eine Eintrittskarte ins Theater. Und das ist für ein "besseres" Leben im Vergleich zur "normalen" Ausbildung oft schon genug.
Die Wahl des Faches bestimmt dann evtl. wo man im Theater sitzt. Was man eben auch mal vernachlässigen kann. Hauptsache man ist drinnen. Und egal was man studiert die wenigsten werden über 100k Einkommen kommen. Ob ich 60k oder 70k verdiene fänd ich dann auch wieder gar nicht so schlimm, wenn mir dafür die Arbeit und das Studim gefallen/gefallen haben (ja das waren fiktive Zahlen - hängt euch daran jetzt bitte nicht auf)

Tyrdal
25-11-2015, 09:27
Genau darum wird die Welt sich immer so eiernd weiter drehen bis die Menschen verschwunden sind... Hoffentlich bald! Arme Erde *tätschel*
Dir ist aber schon klar, dass dieses Verhalten nicht nur Menschen an den Tag legen?

NightFury
25-11-2015, 09:37
Dir ist aber schon klar, dass dieses Verhalten nicht nur Menschen an den Tag legen?

Willst usn jetzt also wieder auf das Niveau von Tieren setzten?

Viele sagen wir heben uns aus gewissen Gründen von den Tieren ab. Also sollten wir auch solche niederen Verhaltensmuster ablegen können...

Tyrdal
25-11-2015, 09:57
Willst usn jetzt also wieder auf das Niveau von Tieren setzten? Das muss ich gar nicht, es reicht einfach Tiere zu beobachten um dies festzustellen.

Dextrous
25-11-2015, 10:12
Das muss ich gar nicht, es reicht einfach Tiere zu beobachten um dies festzustellen.

Tiere zerstören nicht beabsichtigt die Umwelt anderer Spezies :p

freakyboy
25-11-2015, 10:14
Tiere zerstören nicht beabsichtigt die Umwelt anderer Spezies :p

Und was macht der Bieber, wenn er seinen Damm baut? :p

Dextrous
25-11-2015, 10:29
Und was macht der Bieber, wenn er seinen Damm baut? :p

Ja, Arterhalt :D
Und nun kommt mir nicht, dass wir unsere Spezies auch nur erhalten...
Könnten wir auch ohne Autos, Mc Donalds Farmen in den Wäldern, etc.pp.

Tyrdal
25-11-2015, 10:30
Tiere zerstören nicht beabsichtigt die Umwelt anderer Spezies :p
Äh, doch tun sie! Manche jedenfalls.

Terao
25-11-2015, 10:31
Ob ich 60k oder 70k verdiene fänd ich dann auch wieder gar nicht so schlimm, wenn mir dafür die Arbeit und das Studim gefallen/gefallen habenAuch so`n Punkt. Gerade im Studium lernt man ja, wie wahnsinnig viel Spaß man ohne Kohle haben kann. :D

Dextrous
25-11-2015, 10:34
Äh, doch tun sie! Manche jedenfalls.

Egal nun, passt nicht in den Fred, zu sehr OT :)

NightFury
25-11-2015, 10:41
Auch so`n Punkt. Gerade im Studium lernt man ja, wie wahnsinnig viel Spaß man ohne Kohle haben kann. :D

hahahaha, ja da hast du Recht :)
Luping Louie reicht da vollkommen aus um sich über den kalten Winter zu retten :D:D:D:D

freakyboy
25-11-2015, 10:53
hahahaha, ja da hast du Recht :)
Luping Louie reicht da vollkommen aus um sich über den kalten Winter zu retten :D:D:D:D

Es gibt kein besseres Trinkspiel. Besonders mit dem Tuningpack :D

NightFury
25-11-2015, 10:55
Es gibt kein besseres Trinkspiel. Besonders mit dem Tuningpack :D

Jup!
Tuningpack? Das hatten wir noch nicht. Verdammt! :-§

freakyboy
25-11-2015, 10:58
Jup!
Tuningpack? Das hatten wir noch nicht. Verdammt! :-§

Ja, da kann man dann stärkere batterien reintun und das teil dreht sich dann schneller :D

NightFury
25-11-2015, 11:09
Geil! :D

MagetaDerLöwe
25-11-2015, 11:31
Aber nur weil es zur Grundausstattung eines jeden Studenten gehört (darum kein OT ;) ):

Salto Sammy - Tuning für Looping Louie: Amazon.de: Spielzeug (http://www.amazon.de/Salto-Sammy-Tuning-Looping-Louie/dp/B00D6MMLEW)


Schön ist auch, das Flugzeug mit Gewichten zu beschweren. Nicht zu vergessen auch die Extrarunden, in denen man nur mit der Nase drücken darf.


Edit:

http://www.amazon.de/Hasbro-B2354100-Star-Looping-Chewie/dp/B00TPJ4WNS !!!!!!!!!!!!!!!

NightFury
25-11-2015, 11:40
Edit:

Hasbro B2354100 - Star Wars Looping Chewie: Amazon.de: Spielzeug (http://www.amazon.de/Hasbro-B2354100-Star-Looping-Chewie/dp/B00TPJ4WNS) !!!!!!!!!!!!!!!

STAR WARS Edition! Wie geil! :cool:

Gast
25-11-2015, 12:36
Ein Dr. Ing ist also per se mehr Wert als ein Dr. med. ...ehm... Wie misst du den da bitte schön die Wertigkeit?


Eventuell ist da der wissenschaftliche Wert gemeint, nicht das Ansehen in der allgemeinen Bevölkerung.


Die Promotionen in den Fächern Humanmedizin (einschließlich Zahnmedizin) und Veterinärmedizin stellen dabei einen Sonderfall dar. Sie werden in der Regel studienbegleitend erstellt und entsprechen nur zu einem kleineren Teil einer originären Forschungsarbeit, wie sie in anderen Fächern üblich ist.
[...]
Wiederholt hat der Wissenschaftsrat die Promotionspraxis in der Medizin kritisiert.
Das wissenschaftliche Niveau der studienbegleitenden Doktorarbeiten
entspricht aus seiner Sicht in der weit überwiegenden Zahl der Fälle nicht den Standards der Doktorarbeiten anderer naturwissenschaftlicher Fächer. Weil daneben auch anspruchsvolle forschungsorientierte Dissertationen entstehen, ist zudem kein einheitliches Anforderungsniveau innerhalb des Faches gegeben. Dem versuchen einige Fakultäten dadurch Rechnung zu tragen, dass der Ph.D. für die anspruchsvollen Arbeiten verliehen wird.
Der Wissenschaftsrat wiederholt daher seine Empfehlung, den Doktorgrad in
der Medizin nur für solche Dissertationen zu verleihen, die einen substanziellen
Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt leisten und deren Ergebnisse in einer international anerkannten Zeitschrift publiziert werden.
(Hervorhebungen von mir)

Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion
Positionspapier (http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1704-11.pdf)


Oder ist man in den letzten vier Jahren den Anregungen des Wissenschaftsrats gefolgt?

gast
25-11-2015, 12:39
Ja, aber der CEO ist dann Ingenieur.....das kann man einem BWL'er ja nun wirklich nicht ueberlassen, dann muss es ja schief gehen.

Rat mal was ich studuert hab :p

Jus nehm ich an :D

Dextrous
25-11-2015, 12:41
Jus nehm ich an :D

Jura und Sport? :o

freakyboy
25-11-2015, 12:49
Mein Prof. sagte immer: "Das bisschen BWL macht der Ingenieur doch mit links" :rolleyes:

MagetaDerLöwe
25-11-2015, 13:05
Jura und Sport? :o

Austriazismus für Jura :)

Dextrous
25-11-2015, 13:20
Austriazismus für Jura :)

Ah, danke :)

Terao
25-11-2015, 13:25
Jetzt erzähl mir aber nicht, dass die in Österreich auch Gesetze haben. :-§

Dextrous
25-11-2015, 13:46
Grad ma meinen Chef gefragt:

Iche: Wie kommst du als Psychologe eigentlich zum Abteilungsleiter IT?
Cheffe: Wie meinste das? Weil ich das nicht gelernt hab?
Iche: Jo. (Dann hab ich kurz vom Thread erzählt)
Cheffe: Naja. Es kommt nicht auf das Studium an, sondern was man aus dem neu erlangtem Wissen macht und wie man es auf andere Arbeiten reflektiert.
Nebenher sollte man sich trotzdem klar machen wo man irgendwann hin will und sich Spartenwissen selbst aneignen. So wie ich. Mir ist mitten im Studium klar geworden, dass ich nicht hauptsächlich in der Psychologie arbeiten will. IT-Ausbildung habe ich absolviert vorher und habe nun beides kombiniert, obwohl ein BWL Studium in der Anzeige verlangt war.

Also so wie es die meisten hier auch sagen.

OliverT
25-11-2015, 13:54
Der hat doch bestimmt die Personalbearbeiter mit seinen Psychologentricks manipuliert.


Jetzt erzähl mir aber nicht, dass die in Österreich auch Gesetze haben. :-§
Wer am höchsten auf dem Berg sitzt ist Bestimmer.

Gast
25-11-2015, 15:50
Der hat doch bestimmt die Personalbearbeiter mit seinen Psychologentricks manipuliert.


hab ich auch gedacht :p

64Qq31ucGy0

gast
25-11-2015, 16:51
Grad ma meinen Chef gefragt:

Iche: Wie kommst du als Psychologe eigentlich zum Abteilungsleiter IT?
Cheffe: Wie meinste das? Weil ich das nicht gelernt hab?
Iche: Jo. (Dann hab ich kurz vom Thread erzählt)
Cheffe: Naja. Es kommt nicht auf das Studium an, sondern was man aus dem neu erlangtem Wissen macht und wie man es auf andere Arbeiten reflektiert.
Nebenher sollte man sich trotzdem klar machen wo man irgendwann hin will und sich Spartenwissen selbst aneignen. So wie ich. Mir ist mitten im Studium klar geworden, dass ich nicht hauptsächlich in der Psychologie arbeiten will. IT-Ausbildung habe ich absolviert vorher und habe nun beides kombiniert, obwohl ein BWL Studium in der Anzeige verlangt war.

Also so wie es die meisten hier auch sagen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Outcome_bias

:D

Ich bin halt ein alter Zyniker.

gast
25-11-2015, 17:01
Jetzt erzähl mir aber nicht, dass die in Österreich auch Gesetze haben. :-§

Wir hatten bereits das römische Recht da habt ihr noch Donner und Blitz befragt was Wotans Wille ist... :D

OliverT
25-11-2015, 17:10
Wir hatten bereits das römische Recht
Ziemlich euphemistische Beschreibung für: wir wurden von Italienern erobert :p

Tyrdal
25-11-2015, 17:31
Wir hatten bereits das römische Recht da habt ihr noch Donner und Blitz befragt was Wotans Wille ist... :D
Tsss, Für Donner und Blitz war Donar zuständig nicht Wotan.

Hafis
25-11-2015, 17:58
... na ja, mal ganz davon ab und zur Ausgangsfrage:
wer immer nur dem Markt hinterherrennt, hat schon verloren ...

gruß hafis

Dextrous
25-11-2015, 17:59
wer immer nur dem Markt hinterherrennt, hat schon verloren ...

gruß hafis

Aber wer sagt das?

Watt
25-11-2015, 19:34
Viele der hier geposteten Meinungen basieren auf persönlichen Erfahrungen. Insofern würde ich da nicht zuviel drauf geben. Ich persönlich kenne zB auch fünf Ingenieur und diverse Naturwissenschaftler (Bio, Mathe, Chemie) die seit ihrem Abschluss keinen Job gefunden haben oder sich von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten hangeln. Umgekehrt kenne ich keinen einzigen arbeitslosen Pädagogen, Soziologen oder Psychologen. Das mag aber bei anderen wiederum ganz anders ausschauen. Ich würde im Hinterkopf behalten, dass die Arbeitslosenquote unter Akademikern recht gering ist (2,5%) und einfach das machen, was du am liebsten lernen und können möchtest. Schließlich musst du das ja dann auch über einen längeren Zeitraum durchhalten.

Dextrous
26-11-2015, 06:19
Viele der hier geposteten Meinungen basieren auf persönlichen Erfahrungen. Insofern würde ich da nicht zuviel drauf geben. Ich persönlich kenne zB auch fünf Ingenieur und diverse Naturwissenschaftler (Bio, Mathe, Chemie) die seit ihrem Abschluss keinen Job gefunden haben oder sich von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten hangeln. Umgekehrt kenne ich keinen einzigen arbeitslosen Pädagogen, Soziologen oder Psychologen. Das mag aber bei anderen wiederum ganz anders ausschauen. Ich würde im Hinterkopf behalten, dass die Arbeitslosenquote unter Akademikern recht gering ist (2,5%) und einfach das machen, was du am liebsten lernen und können möchtest. Schließlich musst du das ja dann auch über einen längeren Zeitraum durchhalten.

Ja. Gibt wohl keine allgemein gültige Antwort darauf...

gast
26-11-2015, 10:33
Viele der hier geposteten Meinungen basieren auf persönlichen Erfahrungen. Insofern würde ich da nicht zuviel drauf geben. Ich persönlich kenne zB auch fünf Ingenieur und diverse Naturwissenschaftler (Bio, Mathe, Chemie) die seit ihrem Abschluss keinen Job gefunden haben oder sich von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten hangeln. Umgekehrt kenne ich keinen einzigen arbeitslosen Pädagogen, Soziologen oder Psychologen. Das mag aber bei anderen wiederum ganz anders ausschauen. Ich würde im Hinterkopf behalten, dass die Arbeitslosenquote unter Akademikern recht gering ist (2,5%) und einfach das machen, was du am liebsten lernen und können möchtest. Schließlich musst du das ja dann auch über einen längeren Zeitraum durchhalten.

Ganz besonders wenn man standfest Statistiken und Analysen aus dem Weg geht. :D

Aber ich gebe dir schon recht - zukünftigen Bedarf abschätzen ist teilweise nicht so einfach. Ich hab z.b. vor 15 Jahren gedacht die ganze Ecke Biotech wird total abheben - ist garnicht so leicht da einen Job zu finden...

Smoo
26-11-2015, 23:27
Moin,

ist eine allgemeine Frage und nicht auf mich bezogen.
Es gibt ja viele Studiengänge, die nicht grade gute Aussichten auf einen Job mit sich bringen, wie z.B. Germanistik, Geschichte, Archäologie, Philosophie, Sinologie etc.
Wenn man jetzt aber ein Fable dafür hat und unbedingt in diesem Gebiet arbeiten möchte, was soll man dann tun?
Das Risiko eingehen anschließend keinen Job zu finden?

Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich?


Viele Grüße,

Dex

Ich habe den Vorschlag: Werde doch einfach Zen-Meister, dann hast du zwar keine Ahnung wohin du gehen sollst, aber es macht dir auch keinen Spaß. :P

---

Wenn du an dich glaubst, schaffst du auch deinen Traum zu verwirklichen, du sollst schließlich nicht träumen sondern Pherwirklichen ;)

Die wahren Philosophen, sind die, die gelernt haben Wissen zu bewahren :)
- Es kommt auf dich an, ob du das gelernte Wissen Leben können willst, oder ob du nur darüber philosophieren möchtest... Das eine ist eben die Dienstleistung, auf die alle gewartet haben.

Ironie on or off? Choose your destiny.

Cu

Hammer Time
27-11-2015, 07:02
Ein Dr. Ing ist also per se mehr Wert als ein Dr. med. ...ehm... Wie misst du den da bitte schön die Wertigkeit?
Du meinst wahrscheinlich das eher so, dass allein die Doktor-Arbeit eines Mediziners weniger aufwändig ist und bahnbrechend neues enthält als die eines Dr. der Ing-Wissenschaften?
Das ganze Studiums eines med ist allerdings schon so schwer... Ich finde man muss das im Gesamtaufwand sehen. Dann ist ein Dr. Ing auf einmal nicht mehr vor einem Dr. Ing...


Eventuell ist da der wissenschaftliche Wert gemeint, nicht das Ansehen in der allgemeinen Bevölkerung.


(Hervorhebungen von mir)

Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion
Positionspapier (http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1704-11.pdf)


Oder ist man in den letzten vier Jahren den Anregungen des Wissenschaftsrats gefolgt?
Da ist ja quasi die Antwort. Was mich ärgert bei der Sache, ich kenne ein paar Ärtzte, die schreiben ihre "45" seitige Doktorarbeit nebenher, so wie ich im Studium meine ganzen Labore/Protokolle, Studienarbeiten, Abhandlungen. Das war bei mir Pflicht, da habe ich nix für bekommen außer das ich dann erst die Klausuren schreiben durfte teilweise.
Hat für mich keinen besonderen Stellenwert ein Doktortitel in der Medizin, wissenschaftlich und auch gesellschaftlich. Ich geh auch zu nem Arzt ohne Doktortitel.
Wobei ich sagen muss, ich habe Doktor Ings. kennen gelernt da fällt man auch vom Glauben ab.
Ob das Studium eines Mediziners schwerer ist als jedes andere Studium oder auch nur bei den Ings. kann ich nicht beurteilen würde aber sagen das man das nicht pauschalisieren kann.

NightFury
27-11-2015, 08:52
Da ist ja quasi die Antwort. Was mich ärgert bei der Sache, ich kenne ein paar Ärtzte, die schreiben ihre "45" seitige Doktorarbeit nebenher, so wie ich im Studium meine ganzen Labore/Protokolle, Studienarbeiten, Abhandlungen. Das war bei mir Pflicht, da habe ich nix für bekommen außer das ich dann erst die Klausuren schreiben durfte teilweise.
Hat für mich keinen besonderen Stellenwert ein Doktortitel in der Medizin, wissenschaftlich und auch gesellschaftlich. Ich geh auch zu nem Arzt ohne Doktortitel.
Wobei ich sagen muss, ich habe Doktor Ings. kennen gelernt da fällt man auch vom Glauben ab.
Ob das Studium eines Mediziners schwerer ist als jedes andere Studium oder auch nur bei den Ings. kann ich nicht beurteilen würde aber sagen das man das nicht pauschalisieren kann.

Stimmt schon pauschalisieren kann man das nicht - aber es ist eine Tatsache das Mediziner wirklich mega viel auswendig lernen müssen. Wieviel Transfer so ein Mediziner bzw. Verständniss er braucht kann ich nicht beurteilen.
Bei technischen Studiengängen finde ich muss man gar nicht viel lernen. Entweder man checkts (weil die Grundfächer bereits verstanden wurden) und kommt dann relativ einfach durchs Studium oder man bricht im laufe des Studiums eh weg.

OK, schon wieder pauschalisiert :D :D

Hammer Time
27-11-2015, 09:08
Stimmt schon pauschalisieren kann man das nicht - aber es ist eine Tatsache das Mediziner wirklich mega viel auswendig lernen müssen. Wieviel Transfer so ein Mediziner bzw. Verständniss er braucht kann ich nicht beurteilen.
Bei technischen Studiengängen finde ich muss man gar nicht viel lernen. Entweder man checkts (weil die Grundfächer bereits verstanden wurden) und kommt dann relativ einfach durchs Studium oder man bricht im laufe des Studiums eh weg.

OK, schon wieder pauschalisiert :D :D

Das sehe ich einfach anders. Aber macht ja nix, können trotzdem Freunde sein :D
Die es checken haben es gut, aber auch in Mathe kann ich durch stumpfes auswendiglernen und anwenden von Methoden Klausuren bestehen ohne den Stoff geblickt zu haben. In meinen ganzen BWL-Fächern hatte ich Skripte mit 300-400 Seiten, die musste ich auch lernen für ne 90 min. Klausur. Einfach ist kein Studiengang, außer vielleicht die Geisteswissenschaften und bildenden Künste :biglaugh: ;)
Fakt ist aber, jeder andere tackert sich nach dem Studium nochmal 3 Jahre an Hintern für ein Doktor, der Arzt macht das halt nebenbei. Finde ich, das hat nicht den selben wissenschaftlichen Anspruch.

Terao
27-11-2015, 09:11
Einfach ist kein Studiengang, außer vielleicht die Geisteswissenschaften und bildende Künste Ich musste in meinem ganzen Leben nie so viel und so schräges Zeug lesen wie für die Germanistik- und Philosophieseminare, die ich aus Spaß nebenher besucht habe.
Da fand ich Statistik regelrecht entspannend dagegen. :o

NightFury
27-11-2015, 09:16
Ooommmm. Klar können wir das. Nur weil unsere Meinungen leicht divergieren müssen wir ja keinen Krieg anfangen - das machen schon genug andere Deppen auf der Welt ;)

Und über den Doktor-Titel ansich widerspreche ich auch gar nicht.
Das Studium selbst könnten wir wohl nur beurteilen wenn wir es besucht hätten... :rolleyes:

Man sollte so wie so das ganze Werten und Vergleichen ablegen.
Legt das Ego bei Seite!


Namastje! :D

Gast
27-11-2015, 10:17
Stimmt schon pauschalisieren kann man das nicht - aber es ist eine Tatsache das Mediziner wirklich mega viel auswendig lernen müssen.


Das bestreitet ja niemand und wird in entsprechenden Erheiterungsgeschichten auch honoriert.
(Einfach mal "Medizinstudent Telefonbuch" googeln)

NightFury
27-11-2015, 10:24
Klar, kenne ich! :D:D

Ineluki
01-12-2015, 13:52
Da denke ich an Einstein:


„Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“


Haarspalt...
Wenn das Technikniveau auf Stöcke und Steine gesunken ist, dann schafft man wohl kaum noch einen Weltkrieg...

Gast
01-12-2015, 16:24
Haarspalt...
Wenn das Technikniveau auf Stöcke und Steine gesunken ist, dann schafft man wohl kaum noch einen Weltkrieg...

wenn die Weltbevölkerung entsprechend geschrumpft ist....:p

Hafis
01-12-2015, 18:28
wenn die Weltbevölkerung entsprechend geschrumpft ist....:p
... und wenn nicht, dann hat sie mehr als 'Stöcke und Steine' ...

gruß hafis

Korthals
14-01-2016, 18:22
Das Problem mit den Geisteswissenschaften, Kunst usw. ist das viel zu viele das machen. Sie sind definitiv nicht überflüssig oder minderwertig, genau genommen ist es glaube ich sogar richtig schwer in so einem Fach herausragend gut zu sein. Du kannst Dich mit stumpfem Fleiss durch ein Vernunftfach pauken, aber auf der Schauspielschule reicht das nicht. Du kannst einen mittelmässigen Techniker oder Arzt immer noch irgendwo gebrauchen, aber einen mittelmässigen Literaturwissenschaftler? Ich sag mal, entweder man ist in so einem Bereich so aussergewöhnlich dass dann auch echtes Geistesleben (Sachbücher, gute Universitätslehre, Kultur...) dabei rauskommt oder es war nix.

Ich glaube einfach das nur wenige Menschen wirklich die Veranlagung haben sowas wie Gelehrte zu sein, und für die sollte es diese schöne und stolze Tradition europäischen Geisteslebens auch geben. Man macht das aber eher kaputt indem man all die "gut in Deutsch", "lese für mein Leben gern", "Menschen interessieren mich" und "Kunst ist irgendwie voll cool" Kiddies da rein lässt, die oft genug nicht mal von selber und ohne Lehrplan in ein Museum gehen oder anspruchsvolle Bücher aus kleinen Spezialverlagen kaufen würden. Die Fraktion die meint, die Welt wäre auf einmal ganz toll wenn wir alle nur noch Medizin, Wirtschaftsingenieurwesen und kaufmännische Berufsausbildungen machen würden, gibt dem dann noch den Rest.

Wer sehr unentschlossen ist kann z.B. als Geograph oder sowas etwas generalisierter studieren und mit nem BWL Aufbaumaster später noch in Richtung Schwiegermutterglück abdrehen, vor allem im Ausland. In Deutschland ist das dann doch eher quadratisch-praktisch-gut.

(Ich hab übrigens auch nen ganz normalen Brotberuf. Mitunter bietet sowas überraschend viele Freiheiten. Chef spielen hat nämlich auch seinen inneren Preis.)

NightFury
15-01-2016, 12:11
Ich arbeite in der IT...
Mein Chef hat Germanistik studiert.
Unser Chef drüber hat Soz-Päd studiert.

gast
16-01-2016, 05:53
Ich kenn einen Vorstandsvorsitzenden einer Bank der hat weder Abi noch Studium.

Damit ist es klar bewiesen: Wenn man Vorstand einer Bank werden will am besten kein Abi haben!

Steinbock
16-01-2016, 08:36
Vor meinem Studium habe ich eine Banklehre gemacht. Wir waren 4 Jungs in der Berufsschule.
Einer davon ist leider mit 22 an Krebs gestorben. Zwei sind heute Vorstände bei Volksbanken. Keiner hat davon Abitur, oder studiert.

Der vierte ehemalige Berufsschüler ist Frührentner und schreibt hier im KKB.

Eine ehemalige Freundin hat Meeresbiologie studiert und promoviert mit dem Ergebnis, das sie heute von Hartz 4 lebt.

Samurai85
16-01-2016, 08:41
Ein Freund von mir war auf dem Abendgymnasium hat sein Abi nachgemacht und hat danach klassische Archäologie studiert und ist seit nun fast 3 Jahren zu Hause. So kanns gehen :o

Karlotta
16-01-2016, 19:54
Ich finde die Diskussion „der Studiengang ist wichtiger/besser als der andere“ ziemlich gewagt, genauso wie die Aussage „Haushalts- u. Ernährungswissenschaftler können nicht Bruchrechnen“ :-D Ich hab Module zusammen mit Medizinern besucht, die konnten sich nicht vor Menschen stellen und einen Vortrag halten…Was auch immer das jetzt aussagt. Manche Dinge liegen einem, da tut man sich im Studium leichter und manche nicht, da muss man sich halt durchquälen. Deshalb ist man nicht automatisch dumm oder unfähig! Mit Auswendiglernen und Fleiß kommt man im Studium ziemlich weit, ist man deshalb jetzt besonders intelligent? Meiner Meinung nach hat jeder Studiengang der an Hochschulen gelehrt und finanziert wird, auch eine Daseinsberechtigung. Wenn jemand sich aus welchem Grund auch immer für einen bestimmten Studiengang entscheidet, dann ist das sein gutes Recht, ist ja schließlich sein Leben und er muss damit glücklich werden! Natürlich kann man bei der Studienwahl berücksichtigen, ob man dort gute Jobaussichten hat, man kann aber auch einfach etwas studieren das einen interessiert und wenn man für etwas brennt, findet man sicherlich seine Nische. Abgesehen davon kenne ich persönlich kaum Leute, die einmal etwas studiert und ihr Leben lang in diesem Bereich gearbeitet haben. Trifft vielleicht bei so speziellen Sachen wie Medizin oder Jura eher zu, aber das Tolle an BWL, VWL, Geisteswissenschaften etc. ist doch, dass einem viele Bereiche offen stehen und das ist vielleicht der Grund, warum sich so viele Menschen dafür entscheiden.

Soju
17-01-2016, 01:00
Klar kann man studieren was man will und wozu man Talent hat. Es gibt nur eben keinen Anspruch darauf auch eine Stelle zu finden.

Es sind die Arbeitgeber die entscheiden wer ihrer Ansicht nach auf eine bestimmte Stelle passt, nicht der Bewerber.

Und wenn man dann keinen Job in dem studierten Bereich findet liegt die Verantwortung nicht beim boesen Arbeitgeber, der sich schlicht weigert einen Eskimologen als Controller einzustellen, sondern bei dem Eskimologen, der zwar als Controller arbeiten will, aber eben nicht BWL studiert hat. Ebenso gibt es eben auch nur eine begrenzte Anzahl von Stellen fuer Eskimologen. Und der Bedarf an der Erforschung der Eskimos steigt nicht, nur weil sich auf einmal mehr Leute entscheiden das zu studieren.

Im Prinzip ist es richtig, dass man sich bei einer einigermassen vorhandenen Intelligenz in den meisten Bereichen zurechtfinden kann. Es ist dann aber die Frage des Zeitrahmens.

Und wenn ich einen Qualitaetsleiter, technischen Leiter oder Produktionsleiter fuer uns suche (grob gesagt "produktion von Metallteilen"), dann ziehe ich jemanden mit einem technischen Hintergrund einem Politikwissenschaftler jederzeit vor. Warum sollte ich mir jemanden an die Backe binden bei dem ich mit den Grundlagen anfangen kann, wenn ich jemanden finden kann der diese Grundlagen mit groesserer Wahrscheinlichkeit erstens schon drauf hat und zweitens durch die Wahl seiner Ausbildung schon mal bewiesen hat dass ihn das Thema rundsaetzlich interressiert (ich behaupte mal, dass jemand der irgendeine Geisteswissenschaft studiert sich eher dafuer interessiert als fuer Technik).

Das heisst jetzt NICHT, dass ein Politikwissenschaftler bei mir keine Chance haette. Es gilt im Prinzip das gleiche wie bei jedem anderen Bewerber: Ich entscheide wen ich einstelle, das heisst der Bewerber muss mich davon ueberzeugen, dass er die Aufgaben die ich fuer ihn habe besser loesen kann als die anderen Bewerber. Und wenn der Politkwissenschaftler das hinkriegt hat er die Stelle. Der Ueberzeugungsprozess faengt mit dem verschicken der Bewerbung an. Ich lade keine Leute ein "um mal zu sehen ob das was werden koennte" wenn andere Bewerber besser darin waren deutlich zu machen dass sie das Ruestzeug fuer den Job haben.

Suche ich jemanden fuer reines Projektmanagement koennen andere Ausbildungen eher in Frage kommen. Wobei ich auch da der Meinung bin, dass es in einem technischen Bereich hilft wenn man einen technischen Hintegrund hat. Es macht es so viel einfacher mit den Tchnikern zu reden.

Ich habe mal von einem Germanistik Studenten gehoert, dass es doch gut waere jemanden wie ihn fuer technische Projekte einzustellen, da er ja einen neuen Blickwinkel mitbringt. Das mag stimmen, aber estens muesste ich ihm trotzdem noch die Grundlagen beibringen damit die techniker ihn ernst nehmen und nicht immer bei Adam und Eva anfangen muessen und zweitens sollte es dann ja auch ohne Probleme moeglich sein einen Ingenieur als Priester / Deutschlehrer / Personaler einzustellen, immerhin bringt der Ing auch einen neuen Blickwinkel mit.

Jeder soll von mir aus studieren was er will, aber wenn man dann keinen Job in dem Bereich findet und Arbeitgeber einen auch nicht fuer andere Jobs einstellen weil sie schlicht besser qualifizierte Kandidaten finden, sollte man nicht anfangen "ungerecht" zu schreien, wie ich es haeufiger gehoert habe.

gast
17-01-2016, 06:07
Sehr schoen geschrieben Soju.

Ich wart jetzt nur auf die Antwort: Alles Bloedsinn weil ich kenn einen der hat vergleichende Literaturwissenschaften und Buschtrommeln studiert und ist jetzt technischer Leiter bei der Firma XYZ...
:D

Soju
17-01-2016, 08:01
Ich wart jetzt nur auf die Antwort: Alles Bloedsinn weil ich kenn einen der hat vergleichende Literaturwissenschaften und Buschtrommeln studiert und ist jetzt technischer Leiter bei der Firma XYZ...
:D

Klar gibt es diese Leute aber eben sehr wenig. So wenig, dass ich meinen beruflichen Erfolg nicht auf so etwas setzen wuerde, wenn ich nicht extrem durchsetzungsfaehig veranlagt bin.

Diese Leute die trotz (und ich meine "trotz", nicht "wegen") eines Exotenstudiengangs in solche Positionen gekommen sind haben es eben geschafft jemanden davon zu ueberzeugen dass sie besser sind als die anderen (oder sie haben das Unternehmen gegruendet oder sie haben gute Beziehungen).

gast
17-01-2016, 09:05
Klar gibt es diese Leute aber eben sehr wenig. So wenig, dass ich meinen beruflichen Erfolg nicht auf so etwas setzen wuerde, wenn ich nicht extrem durchsetzungsfaehig veranlagt bin.

Diese Leute die trotz (und ich meine "trotz", nicht "wegen") eines Exotenstudiengangs in solche Positionen gekommen sind haben es eben geschafft jemanden davon zu ueberzeugen dass sie besser sind als die anderen (oder sie haben das Unternehmen gegruendet oder sie haben gute Beziehungen).

Bei mir laeufst du da offene Tueren ein. :)