Vollständige Version anzeigen : Joggen für Asthmatiker mit mieser Kondition
Serjoscha
22-11-2015, 00:05
Hallo liebe Freunde,
ich habe folgendes Problem.
In folge einer Pollenallergie hat sich bei mir mit 14 jahren allergisches Asthma entwickelt, welches sich bis zu meinem 19. Lebensjahr zu chronischem Asthma gesteigert hat.
In den letzten Jahren hat meine Kondition im Sport stetig abgenommen und ist inzwischen grauenhaft.
Ich bin natürlich in ärztlicher Behandlung, und es ist derzeit nicht der Fall dass ich dringend meine Medikation ändern müsste um normal leben zu können.
Auf eine dauerhafte Therapie mit täglich einzunehmenden Mitteln möchte ich, sofern sie nicht unbedingt nötig ist, auch verzichten, da die Gefahr besteht dass der Körper immer Stärkere Dosen benötigt und nichts wirklich besser wird.
Ein Mittel für Notfälle habe ich aber natürlich immer dabei.
Ich möchte meine sportliche Leistungsfähigkeit wieder steigern, und da bietet sich natürlich Konditionstraining an.
Ich habe es mit Joggen versucht, doch leider habe ich mir da schnell die Seele aus dem Leib gehustet und es nach einigen Versuchen wieder aufgegeben.
Nun möchte ich aber einen neuen Versuch starten, und der soll für den Anfang folgendermaßen aussehen:
- 1x die Woche Joggen
- mindestens ein Ruhetag zwischen Kampfsporttraining und dem Joggen
- Laufzeit ca. 30Min
- Dabei jeweils 1 Minute Laufen, und 1 Minute gehen (zur Erholung) im Wechsel
- Sollte das irgendwann gut funktionieren Steigerung auf 2 Minuten laufen etc.
Die recht kurzen Interwalle habe ich deshalb gewählt weil meine Ausdauer wirklich katastrophal ist, und ich bei mehr als 1,5 Minuten durchgehendem Joggen spätestens beim dritten Laufinterwall schon Atemprobleme bekomme.
Nun meine Fragen:
1. Ist der aktuelle Plan für den Anfang sinnvoll, oder ist es zu wenig um Erfolge zu erzielen?
2. Ist Joggen überhaupt das richtige um meine Kondition im Bereich Kampfsport zu verbessern? (Ich mache Kendo, also springe ich viel nach vorne, schwinge ein Bambusschwert dabei auf und ab und schreie)
3. Gibt es evtl. noch Besonderheiten bei der Atmung die ich beachten sollte, die helfen könnten? (Atmen durch die Nase ist schwierig da diese meistens zu ist)
Ich möchte an dieser Stelle aber nocheinmal anmerken, dass ich ausschließlich beim Sport starke Atemprobleme habe. Im Alltag ist so weit alles in ordnung und der behandelnde Arzt sieht auch keine gesundheitlichen Risiken so lange ich mich nicht total überlaste.
Vielen Dank im Vorraus!
Zeiteisen
22-11-2015, 00:42
Wie wäre es mit Ausdauertraining im Studio (Laufband, Spinning, etc.) oder im Schwimmbad? Ich habe auch eine recht ausgeprägte Pollenallergie (aber kein Asthma). Seitdem ich auf vor einigen Jahren auf "indoor" umgestellt habe, geht es mir deutlich besser.
Edit: Bist Du Dir sicher, dass Deine Atemprobleme wirklich von mangelnder Kondition kommen (dann müsstest Du sie beim Kendo etc. ja auch haben) oder vielleicht von Deinen empfindlichen Bronchien bzw dem Asthma.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir hier jemand eine gescheite Antwort geben kann, keiner ist Du:)
Ne, im ernst- meine Frau ist auch Asthmatiker und kann 30 min joggen, aber das muss für Dich nicht zutreffen, evtl kannst Du nur 10 min oder 1 Stunde keiner weiß wie stark Dein Asthma ist.
zu1. Dein Plan ist gut:) evtl längere gehpausen. Überlaste dich nicht. Musst ja nicht nach der Zeituhr gehen und lufen sonder nach gefühl.
2. klar! natürlich erhöht das deine Leistungsfähigkeit und ist gesund, denke auch, dass sich dein Körper ein gewisses Maß an die Belastung gewöhnt.
zu 3. kann ich nix sagen, außer dass meine Nase auch meist zu ist aber wenn ich im Training bin dieses sich bessert.
jetzt im Winter haben wir ja eh weniger Probleme mit Pollen, mehr mit den Profilen unserer Laufschuhe:D zzzpt AU!schonwieder:D
(es gibt da so ne Geschichte von einem Gärtner, der urplötzlich sehr starkes Asthma bekam und konnte seinen geliebten Beruf nicht weiter fortsetzen, er recherschierte Monatelang und fand schließlich heraus, dass eine bestimmte Art von Parasit (Darmparasit) gegen Asthma helfen könnte. Der ehemalige Gärtner der ohne seinen geliebten Beruf nicht mehr viel anzufangen wusste sezte sein Vorhaben fort und erkundigte sich, wo man sich am besten mit dem Parasiten anstecken kann. Seine Recherche endete in einem kleinen Gebiet in Arfrika denen eine Kanalisation gänzlich unbekannt war und die Hinterlassenschaften der Leute auf einen Haufen lagen, vermischt mit allem was der Körper hergibt und watete Barfus durch die Scheiße der Leute weil sich darin die Parasiten tummeln. Um auf Nummer sicher zu gehen besuchte er gleich die Toiletten mehrerer Orte / Barfuß und reiste wieder nach Hause. (USA) weiß nicht mehr so genau, kann auch (England) sein.
Die Untersuchungen Zuhause zeigten dass er sich tatsächlich infiziert hatte und sein Asthma verschwand komplett und lebt wieder wie vor dem Vorfall ohne beschwerden, nur eben mit dem Parasiten im Darm. Sein Asthma ist weg!
Björn Friedrich
22-11-2015, 10:28
Atmung ist das A und O und wenn man sich mal anschaut, wie schlimm manche Menschen beim Joggen atmen und wie rot ihre Köpfe sind, dann braucht man sich nicht wundern, das diese Art des Trainings sich oft negativ oder gefährlich auf den Menschen auswirkt.
Ausdauertraining mit falscher Atmung bedeutet Stress, körperlich wie mental und genau das brauchst du bei Asthma am aller wenigsten.
Wichtig ist das du lernst, deine Bewegungen und deine Atmung zu koordinieren und komplett mit dem gesamten Körper zu atmen. Der Atem führt deine Bewegungen und das wird auch deine Ausdauer und dein Körpergefühl beim Training enorm verändern.
8-Bit Karate
22-11-2015, 11:28
Habe auch Asthma, und Joggen geht bei mir nur sehr bedingt, durchs Kickboxen bin ich jetzt aufs Seilspringen gekommen, das ist auch gut für die Ausdauer und es lässt sich schnell ne Steigerung feststellen.
Für Zuhause nutze ich den Nachbarn zuliebe ne Isomatte^^
panzerknacker
22-11-2015, 12:12
Vor allem ist wichtig, nichts erzwingen zu wollen, train smart, wenn man jung und fit ist, kann man jeden Scheiß machen, wenn der Körper aus welchen Gründen auch immer das nicht mitmacht, sind Übungen, die Du früher gemacht hast einfach nicht mehr möglich oder ggf. sogar kontraproduktiv.
Wenn Du Kendo machst ist das ja durchaus eine Ausdauerleistung, ist ja sparring, Laufen ist eine andere Form von Ausdauer, durchaus möglich das man schnell außer Atem ist.
Wenn man dann zusätzlich noch eine kranke Lunge hat, kannst Du eben nicht erwarten, "aus dem Stand heraus" 5000 m in 30 min zu laufen, geschweige denn durchzulaufen.
Ich hatte ´mal einen Lungentotalschaden (doppelseitige Lungenembolie), da war ich froh, nach jeder Treppenstufe 30 sec Pause zu machen, bevor ich die nächste in Angriff nehmen konnte.
Zum Trainieren bin ich angefangen 1x um den Block zu spazieren, an Laufen war gar nicht zu denken.
Nimm Dir halt eine Strecke vor, laufen, geht nicht mehr, gehen, wieder laufen,gehen,....,- Intervalltraining halt aber nicht wie irgendein Lauftrainingsguru vorschreibt, sondern was Dein Körper sagt.
Bevor Du überhaupt loslegst bestimme eine Strecke, sagen wir mal 5km ist ja so Sportabzeichenstandard, davon nimmst Du mal flink beim ersten Mal die Hälfte, bleiben 2,5km, wen Du das nicht schaffst, ok Strecke reduzieren, Hauptsche Du kommst durch, verlängern kann man immer noch, wobei ich persönlich erst auf dauerndes Laufen abzielen würde, d.h. für Dich aber nicht, daß Du das auch so machen mußt, wenn Du gleichmäßige Intervalle gut findest, machst Du eben die Strecke länger.
Serjoscha
22-11-2015, 12:59
Wie wäre es mit Ausdauertraining im Studio (Laufband, Spinning, etc.) oder im Schwimmbad? Ich habe auch eine recht ausgeprägte Pollenallergie (aber kein Asthma). Seitdem ich auf vor einigen Jahren auf "indoor" umgestellt habe, geht es mir deutlich besser.
Edit: Bist Du Dir sicher, dass Deine Atemprobleme wirklich von mangelnder Kondition kommen (dann müsstest Du sie beim Kendo etc. ja auch haben) oder vielleicht von Deinen empfindlichen Bronchien bzw dem Asthma.
Studio kommt aus finanziellen Gründen derzeit eher nicht in Frage. Studiere noch und habe einen recht hohen Zeitaufwand. die dann verdienten finanziellen Mittel muss ich sinnvoll einteilen und das Sportbudget geht schonfür den Vereinsbeitrag drauf.
Ja da bin ich sicher. Ich habe auch beim Kendo Probleme.
Nach dem Aufwärmtraining habe ich schon eine gewisse Atemnot welche sich aber schnell wieder legt.
Auch das normale Training ist sehr anstrengend, aber es geht.
Wenn es dann zum schluss aber an das offene Kampftraining geht wo man sich schon viel bewegt, komme ich aber an meine Grenzen.
Auch auf Turnieren habe ich schnell Konditionsprobleme.
Atmung ist das A und O und wenn man sich mal anschaut, wie schlimm manche Menschen beim Joggen atmen und wie rot ihre Köpfe sind, dann braucht man sich nicht wundern, das diese Art des Trainings sich oft negativ oder gefährlich auf den Menschen auswirkt.
Ausdauertraining mit falscher Atmung bedeutet Stress, körperlich wie mental und genau das brauchst du bei Asthma am aller wenigsten.
Wichtig ist das du lernst, deine Bewegungen und deine Atmung zu koordinieren und komplett mit dem gesamten Körper zu atmen. Der Atem führt deine Bewegungen und das wird auch deine Ausdauer und dein Körpergefühl beim Training enorm verändern.
Das kann ich mir denken, daher wäre der eine oder andere konkrete Ratschlag zur Atmung sehr hilfreich.
Ich habe mal soetwas gelesen wie "auf vier Schritte einatmen, auf vier Schritte ausatmen", ist das Sinnvoll?
Dietrich von Bern
22-11-2015, 14:06
Vor jeder Belastung musst Du Dich als Asthmatiker langsam steigernd aufwärmen.
Wenn die Lunge dann stressfrei auf Betriebstemperatur ist, dann sollte aerobes training gut sein.
Eine pulsuhr kann helfen, im passenden Bereich zu bleiben.
Björn Friedrich
22-11-2015, 15:56
Man kann Atemtechniken leider nicht mechanisch übers Internet beschreiben, macht keinen Sinn, das sind soviele kleine Details und der Körper muss es einfach richtig aufnehmen, das schafft man nur durch direkten Unterricht....
Es gibt keine Pauschallösungen wie 4 ein und 4 Ausatmen, kann man so nicht sagen.....
Deine Symptomatik kenne ich nur zu gut.
Mir ging das viele (qualvolle) Jahre ähnlich wie dir, hatte insg. 3 Blackouts und war zeitweise auf übelsten Medikamenten.
Mittlerweile bin ich nahezu Beschwerdefrei und kann bis auf drei/vier mal im Jahr nahezu alles uneingeschränkt und ohne Medikamente machen.
Was hat mir geholfen?
- Sport, ganz klar. Und zwar ganzjährig draußen, auch bei PollenNicht aufgeben und versuchen trotzdem dran zu bleiben. Laufen hat mir sehr geholfen, aber man muss sich schon sehr zwingen, weil es anfangs echt keinen Spaß machte. Ich habe angefangen wie jemand mit zwei künstlichen Hüften....sah sch§)ß$ aus und war super langsam, aber 30 min konnte ich gerade so am Stück durchhalten (ca. 2.5 km). Einige zeit später kam der Speed zunehmend von selbst. Heute messe ich am damaligen Streckenpunkt 7 min wenns gut läuft, 9 sind gemütlich. Ich habe für mich festgestellt, dass ich gar nicht erst in den Bereich des asthmatischen Zustandes kommen darf, danach ist vorbei. Deshalb eher lange, langsam und kontinuierlich. Einmal in Atemnot, dann dauert es immer gefühlt ewig sich zu erholen.
- Eine Hyposensibilisierung !! Damit wurde die "Grundlast" deutlich besser und weitete den Handlungsspielraum enorm aus. Bereits nach 1 Jahr war es wie ein Befreiungsschlag. Vielleicht kommt das ja für dich in Frage?!
- Gezielte Medikation. Sich zwingen erst etwas zu nehmen, wenn man wirklich absolut nicht mehr kann. Und danach...weitermachen.
- Langsam "hochfahren". Ein spontaner Sprint klappt leider weiterhin nur an guten Tagen bzw. wenn ich vorher schon "warm" bin, dann ist´s aber echt gut.
- Auch im Winter viel draußen sein, klingt blöd, aber gefühlsmäßig ist seitdem meine Lunge deutlich weniger anfällig für alle Arten von Atemwegserkrankungen. Ab und zu quietscht man dabei zwar immer noch beim atmen, aber es fühlt sich nicht schlimm an.
Grüße
Mike
Serjoscha
22-11-2015, 23:56
- Eine Hyposensibilisierung !! Damit wurde die "Grundlast" deutlich besser und weitete den Handlungsspielraum enorm aus. Bereits nach 1 Jahr war es wie ein Befreiungsschlag. Vielleicht kommt das ja für dich in Frage?!
Kommt derzeit eher nicht in Frage. Das Asthma ist inzwischen au Unabhängig von den Pollen vorhanden. Außerdem reagiert auch mein Blut auf einige Pollen.
- Gezielte Medikation. Sich zwingen erst etwas zu nehmen, wenn man wirklich absolut nicht mehr kann. Und danach...weitermachen.
Standard, mache ich immer so. Einzige Ausnahme sind Turniere, da mein Arzt empfohlen hat da bereits vor den Kämpfen etwas zu nehmen damit ich diese durchstehe.
Seitenstechen ist ja bekanntlich auch eine Folge falscher Atmung, ich habe dann wie schon beschrieben 2-3 oder 4 Schritte eingeatmet (weiß nicht mehr genau wie viele, ist aber auch nicht soo wichtig, hauptsache gleichmäßig) und das selbige wieder aus um eine gleichmäige Atmung zu erzielen. Wenn man gerade viel Luft braucht, werden 4 Schritte warscheinlich zu lange dauern und man nur 2 oder 3 machen. Es half jedenfalls. Und das ganze habe ich auch in so ner Art Stop-Stoß-atmung gemacht, also 1 Atemzug in 2 zügen ein und auch wieder aus.:
so: ein .. ein .... aus .. aus .... ein .. ein .... aus .. aus .. ein .. ein .... aus .. aus usw... die Punkte stellen eine kleine Pause dar.
Kommt derzeit eher nicht in Frage. Das Asthma ist inzwischen au Unabhängig von den Pollen vorhanden. Außerdem reagiert auch mein Blut auf einige Pollen.
War bei mir genauso. Musste parallel starke Antihistaminika nehmen und bis eine Woche nach Injektion war ich superplatt, ABER:
Ist halt ein strategischer Faktor, no pain no gain !
Dietrich von Bern
23-11-2015, 20:33
War bei mir genauso. Musste parallel starke Antihistaminika nehmen und bis eine Woche nach Injektion war ich superplatt, ABER:
Ist halt ein strategischer Faktor, no pain no gain !
Histamin ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Stoff.
Ich meide Lebensmittel mit hohem Histamin Gehalt wie der Teufel das Weihwasser.
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