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Vollständige Version anzeigen : WT Lehrer über Judo und Kano



SilentPain
26-11-2015, 13:33
Hallo,

ich habe eine Verständnisfrage an die Judoka.

Der WT Lehrer Kernspecht schrieb:

1. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669626312961744897
2. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669627280315011073?ref_src=twsrc%5Etfw


Ich hatte Kano immer so verstanden:
Judo ist der Weg, seine geistigen und körperlichen Kräfte am effektivsten zu nutzen.
In seiner Rede "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" erläuterte er es auch (für mich) sehr gut und nachvollziehbar.

Der im Tweet erwähnte Tiwald hat verschiedene Texte über Judo geschrieben
Univ. Prof. Dr. phil Horst Tiwald (http://www.horst-tiwald.de/sites/mudotexte.htm) (=> Judo suchen oder weiter nach unten scrollen)
Ebenso hat Tiwald diverse Texte Kanos in seinem Buch "Psycho-Training
im Kampf- und Budo-Sport" (legaler Link (http://www.horst-tiwald.de/wisstexte/buch_manuskripte/buch_psychotraining12.pdf)) zitiert.

Habe ich Kano missverstanden?
Oder hat der WT-Lehrer Tiwald missverstanden?

Welche Argumente Kanos haben wenig Substanz?
Ich kann sie in "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" nicht entdecken.

Sehen erfahrene Judoka das ähnlich oder können sie die "Kritik" des WT-Lehrers Kernspecht nachvollziehen?
Wenn ja: Woran?


*Bitte keine Grundsatzdiskussion über die Judo Qualifikation Kernspechts.

Teashi
26-11-2015, 13:57
Hallo,

ich habe eine Verständnisfrage an die Judoka.

Der WT Lehrer Kernspecht schrieb:

1. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669626312961744897
2. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669627280315011073?ref_src=twsrc%5Etfw


Ich hatte Kano immer so verstanden:
Judo ist der Weg, seine geistigen und körperlichen Kräfte am effektivsten zu nutzen.
In seiner Rede "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" erläuterte er es auch (für mich) sehr gut und nachvollziehbar.

Der im Tweet erwähnte Tiwald hat verschiedene Texte über Judo geschrieben
Univ. Prof. Dr. phil Horst Tiwald (http://www.horst-tiwald.de/sites/mudotexte.htm) (=> Judo suchen oder weiter nach unten scrollen)
Ebenso hat Tiwald diverse Texte Kanos in seinem Buch "Psycho-Training
im Kampf- und Budo-Sport" (legaler Link (http://www.horst-tiwald.de/wisstexte/buch_manuskripte/buch_psychotraining12.pdf)) zitiert.

Habe ich Kano missverstanden?
Oder hat der WT-Lehrer Tiwald missverstanden?

Welche Argumente Kanos haben wenig Substanz?
Ich kann sie in "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" nicht entdecken.

Sehen erfahrene Judoka das ähnlich oder können sie die "Kritik" des WT-Lehrers Kernspecht nachvollziehen?
Wenn ja: Woran?


*Bitte keine Grundsatzdiskussion über die Judo Qualifikation Kernspechts.
Der erste Punkt von Kernspecht stimmt. Der Rest ist seine Sache.

Hast es richtig verstanden. Die Maxime ist maximale Effizienz bei minimalen Krafteinsatz.

Im Grunde heisst es, man sollte gerade soviel Kraft einsetzen, um die maximale Wirkung der Technik zu entfalten.

kadour
26-11-2015, 14:41
Habe ich Kano missverstanden?
Oder hat der WT-Lehrer Tiwald missverstanden?


Kannst du vielleicht kurz zusammenfassen, wer was gesagt hat?
(Hat vielleicht nicht jeder Zeit, die ganzen Texte zu lesen)

Terao
26-11-2015, 15:43
Der erste Punkt von Kernspecht stimmt. Der Rest ist seine Sache.Ehrlich gesagt bin ich auch nicht so sicher, ob sich "ju" so ohne weiteres ausschließlich mit "nachgeben" übersetzen lässt.

Das hier fand ich ganz nett: http://atja.org/Articles/The_True_Meaning_of_Ju_in_Judo_and_Jujutsu.htm
Danach wäre "ju" eher technische, taktische, geistige Flexibilität im Kampf. Was im Kontext von Judo sofort Sinn ergibt. Und das "gab aber zu" wäre ein ziemlich erbärmlicher Versuch, eigenes Unverständnis auf den alten Kano zu projizieren.

Inushishi
26-11-2015, 15:47
*Bitte keine Grundsatzdiskussion über die Judo Qualifikation Kernspechts.

Ich würde eher ne Grundsatzdiskussion Anfangen ob man Dr.Tiwald ernst nehmen kann wenn er als Quellen veraltetes Sekundär Zeug aus den 80igern und 90igern angibt, Bücher als Quellen benutzt die heutzutage als hoch Fehlerhaft angesehen werden(Zen in der Kunst des Bogenschießens ist seit einigen Jahren bereits von "Shots in the Dark abgewatscht worden), Psychotraining im Budo mit Zen gleichsetzt, Obwohl es genügend erstklassike Quellen gibt die einen Über die Rituale des Mikkyô, Taoismus und Shintoismus in den Koryu und Gendai Budo aufklären. Auch benutzt er den Begriff "Budosport". Das sollte jeden hellhörig werden lassen der Kanos Erklärung gegenüber dem Olypischen Sportkommitee gelesen hat, indem er ausführlich darlegt das sein Judo kein Sport ist. Andere Knackpunkte sind für mich das er anscheinend Chan und Zen 1:1 gleichsetzt und sowohl Takuan als auch Siddharta Gautama auf seiner Seite unter klassisches chinesisches Denken packt.

@SilentPain:
Ich bin daher der Meinung das Dr.Tiwald hier was missverstanden hat. Er schreibt in meinen Augen Hobbymäßig in diesen Bereich. Ich vermisse zum Thema Judo und Budo bei ihm allgemein aktuelle Quellen.

Gast
26-11-2015, 16:06
https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669629267282653189?nav=true


8. Es gehört einiges an Raffinesse dazu, einen Stil, der sich auf Kooperation und Nachgeben gründet, auszubeuten.

:hehehe:




Welche Argumente Kanos haben wenig Substanz?
Ich kann sie in "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" nicht entdecken.


das solltest Du eventuell den fragen, der das behauptet.

ThomasL
26-11-2015, 17:58
Rambat......

ryoma
26-11-2015, 18:34
Ich würde eher ne Grundsatzdiskussion Anfangen ob man Dr.Tiwaz ernst nehmen kann wenn er als Quellen veraltetes Sekundär Zeug aus den 80igern und 90igern angibt, Bücher als Quellen benutzt die heutzutage als hoch Fehlerhaft angesehen werden(Zen in der Kunst des Bogenschießens ist seit einigen Jahren bereits von "Shots in the Dark abgewatscht worden), Psychotraining im Budo mit Zen gleichsetzt, Obwohl es genügend erstklassike Quellen gibt die einen Über die Rituale des Mikkyô, Taoismus und Shintoismus in den Koryu und Gendai Budo aufklären. Auch benutzt er den Begriff "Budosport". Das sollte jeden hellhörig werden lassen der Kanos Erklärung gegenüber dem Olypischen Sportkommitee gelesen hat, indem er ausführlich darlegt das sein Judo kein Sport ist. Andere Knackpunkte sind für mich das er anscheinend Chan und Zen 1:1 gleichsetzt und sowohl Takuan als auch Siddharta Gautama auf seiner Seite unter klassisches chinesisches Denken packt.

@SilentPain:
Ich bin daher der Meinung das Dr.Tiwaz hier was missverstanden hat. Er schreibt in meinen Augen Hobbymäßig in diesen Bereich. Ich vermisse zum Thema Judo und Budo bei ihm allgemein aktuelle Quellen.

Sehr gut zusammengefasst, Inushishi!
Wenn im deutschsprachigen Raum über "Budosport" geschrieben wird, muss man einfach aufpassen. In den allermeisten Fällen kommt nichts gutes dabei raus.

KK-Baghira
26-11-2015, 18:55
Psychotraining im Budo mit Zen gleichsetzt, Obwohl es genügend erstklassike Quellen gibt die einen Über die Rituale des Mikkyô, Taoismus und Shintoismus in den Koryu und Gendai Budo aufklären.

Ich bin ja immer neugierig - hast Du ein paar dieser erstklassgen Quellen zur Hand? :)

Inushishi
26-11-2015, 19:02
Ich bin ja immer neugierig - hast Du ein paar dieser erstklassgen Quellen zur Hand? :)

The Buddhist Goddess Marishiten: A Study of the Evolution and Impact of her Cult on the Japanese Warrior by Hall, David A.

Old School: Essays on Japanese Martial Traditions, Hidden in Plain Sight und Dueling with O-sensei: Grappling with the Myth of the Warrior Sage von Ellis Amdur

Ich glaube die 4 Bücher reichen um sich einen Überblick zu verschaffen.

Gast
26-11-2015, 19:04
ein neuerlicher krk versuch eine andere kampfkunst, im vergleich zum wt, nicht so gut dastehen zu lassen

Little Green Dragon
26-11-2015, 19:22
Ein alter Mann beruft sich auf einen toten Mann der meinte zu wissen was noch ein viel töterer Mann mal gesagt oder geschweige denn gemeint hat...

Noch Fragen?

Huangshan
26-11-2015, 19:38
inushishi,ryoma haben den Kern der Sache aufgezeigt.


Wie soll jemand, der die von Ihm ausgeübte Kampfkunst nicht verstanden...... hat und der hauptsächlich kommerziele Ziele verfolgt, sich profilieren will, andere Kampfkünste beurteilen,kritisieren....können?

Kann man so jemanden Onkel ernst nehmen? ;)

Gast
26-11-2015, 22:51
wenn man etwas substantielles über judo lesen möchte, kommt man an einigen erhellenden büchern nicht vorbei ...

"mind over muscle", ein kompilat von kano-texten, zusammengefaßt von naoki murata

"judo memoirs" von brian watson, eine zusammenfassung von kano-texten und interviews

"leben und werk kano jigoros" von andreas niehaus (eine wirklich WISSENSCHAFTLICH korrekte quelle!)

"judo's techniques performed from a distance" von fumiaki shishida (waseda-universität, dito!)


das ist nur eine kleine auswahl sehr guter und meiner meinung nach unbedingt heranzuziehender quellen, wenn man sich ein urteil über kano und dessen judo erlauben möchte.
von dem, was tiwald geschrieben hat, halte ich rein gar nichts.
man merkt, daß er vom judo nicht das geringste versteht, und das ist noch sehr höflich und vorsichtig ausgedrückt.

ich bin weit davon entfernt, kano für einen übermenschen zu halten, und ich habe in den vergangenen jahren viel kritik an seinen texten und auch an seinem judo geübt - aber immer aus der sicht eines judoka, der nunmehr 43 aktive jahre erfahrung auf der matte hat.
manches im judo habe ich erst sehr spät verstanden und für mich nutzen können.
anderes halte ich nach wie vor für überflüssige kopfgeburten ...
das ändert aber nichts daran, daß judo ein äußerst solides kampfsystem ist, das seine effektivität längst unter beweis gestellt hat.

mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen ...

Gast
26-11-2015, 22:59
@inushishi:



Ich würde eher ne Grundsatzdiskussion Anfangen ob man Dr.Tiwald ernst nehmen kann wenn er als Quellen veraltetes Sekundär Zeug aus den 80igern und 90igern angibt, Bücher als Quellen benutzt die heutzutage als hoch Fehlerhaft angesehen werden(Zen in der Kunst des Bogenschießens ist seit einigen Jahren bereits von "Shots in the Dark abgewatscht worden), Psychotraining im Budo mit Zen gleichsetzt, Obwohl es genügend erstklassike Quellen gibt die einen Über die Rituale des Mikkyô, Taoismus und Shintoismus in den Koryu und Gendai Budo aufklären.
yepp.
so isses!

"zen in der kunst des bogenschießens" von eugen herriegel ist ja nun oft und ausführlich als bescheuertes machwerk eines europäers entlarvt worden, der nicht einmal der japanischen sprache mächtig war, aber dennoch in seinem japanischen kyudo-lehrer einen adepten des zen ausgemacht haben wollte.
was dieser kyudo-lehrer aber gar nicht war ...

dummerweise hat sich herriegel damit völlig disqualifiziert.
er hat sich den ganzen blödsinn, der in seinem albernen büchlein steht, selbst aus den knubbelfingerchen gesaugt.
da ist nichts, aber auch gar nichts authentisch.

und der ganze quatsch, budo sei gleichzusetzen mit zen, ist einfach nur un-zen.
auch als blöd-zen bekannt.
meine güte, dieser ganze kram ist derartig 70er/80er ... damals hat man solchen quatsch halt hier in europa geglaubt, weil man an zitierfähige quellen kaum rankam.
aber inzwischen sollte man sich aus dieser verstaubten rumpelkiste nicht mehr bedienen ...
du hast das sehr dezidiert auf den punkt gebracht!
:halbyeaha




Auch benutzt er den Begriff "Budosport".
ja.
gruselig!



Das sollte jeden hellhörig werden lassen der Kanos Erklärung gegenüber dem Olypischen Sportkommitee gelesen hat, indem er ausführlich darlegt das sein Judo kein Sport ist.
exakt diese erklärung kanos hatte ich ja schon häufiger im wortlaut zitiert ...




Andere Knackpunkte sind für mich das er anscheinend Chan und Zen 1:1 gleichsetzt und sowohl Takuan als auch Siddharta Gautama auf seiner Seite unter klassisches chinesisches Denken packt.
tja ... wenn's doch aber so schön paßt ...
:D




Ich bin daher der Meinung das Dr.Tiwald hier was missverstanden hat. Er schreibt in meinen Augen Hobbymäßig in diesen Bereich. Ich vermisse zum Thema Judo und Budo bei ihm allgemein aktuelle Quellen.
ich auch.

Gast
26-11-2015, 23:23
krk schrieb auf twiiter:


Kano, der JudoBegründer, nannte seinen Stil "Ju-Do"=Weg des Nachgebens, aber gab zu,daß Nachgeben nicht das Hauptprinzip seines Judo ist.
och nööööö ...
:rolleyes:

nicht schon wieder dieser uralte käse!
man kann bei kano selbst nachlesen, was GENAU er unter "ju" versteht.
eine bessere erklärung gibt es nicht.

will man es kurz zusammenfassen, sagt kano sinngemäß: "ju" bedeutet anpassungsfähigkeit, flexibilität und den bestmöglichen einsatz der eigenen, begrenzten ressourcen zum bestmöglichen zeitpunkt.

nachzugeben (im sinne von: dem gegner raum geben, um sich selbst in eine bessere position zu bringen) ist dabei nur EIN aspekt.
muß man das wirklich immer und immer wieder erklären ...?


das hier irritiert mich ...
krk schreibt:

Aber d. Argumente,die Kano für seine Behauptung ins Felde führte,hatten wenig Substanz,so daß ProfTiwald und ich seine Meinung verwarfen.
ich glaube nicht, daß es für das judo irgend eine relevanz besitzt, ob krk und tiwald kanos argumente "verwarfen".
ich gehe davon aus, daß man, um kanos argumentation verstehen zu können, selbst signifikante erfahrung im judo haben muß. (ist das nicht auch genau das, was den kritikern des wt immer vorgehalten wird?)

ich habe judo stets als eine sehr effektive kk wahrgenommen.
manches an kanos ausführungen gefällt mir nicht, aber man sollte bedenken, daß kano sein judo 58 jahre lang immer wieder verbesserte, weiterentwickelte, an neue herausforderungen anzupassen versuchte ...

daß jemand innerhalb eines so langen zeitraums durchaus auch mal seine standpunkte erweitern oder sogar hier und da komplett ändern kann, ist nicht ungewöhnlich, oder?
ich hab früher auch den fehler gemacht, kano auf seine aussagen "festnageln" zu wollen. ich hab "widersprüche" in seinen texten gefunden ...
NA UND?
wer von uns steht denn heute noch unverändert zu dem, was er vor 20 oder 30 jahren schrieb oder sagte?
wer von uns trainiert denn heute noch genauso wie er es vor 20 oder 30 jahren tat?

man muß kanos aussagen also im kontext des zeitpunktes sehen, zu dem sie getätigt wurden.

und die sache mit dem "nachgeben" ist einfach darauf zurückzuführen, daß europäer (besonders deutsche), die der japanischen sprache nicht mächtig sind, allzuschnell diese oder jene "übersetzung" für die allein gültige halten - und dann triumphierend sagen: "aber da irrt sich kano ...!"

japanisch ist eine hochkontextuelle sprache.
und das kanji "ju" ist nun einmal NICHT auf die übersetzung "nachgiebig/nachgeben" beschränkt.

überdies stammt der begriff "judo" nicht von kano.
er übernahm in nur - und zwar aus der kito ryu, wo dieser begriff erstmalig im frühen 17. jahrhundert von terada kan'emon erwähnt wird, und aus der jikishin ryu.
"judo" bezeichnet meinen quellen zufolge in beiden schulen die "maximal mögliche effektivität in der anwendung der gesamtheit der techniken des jûjutsu im kampf".
bißchen sperrige definition, trifft aber das, was kano als höchstes ziel seiner kk sah.
später erweiterte er seine ziele und wollte judo auch als pädagogisches system etablieren ... aber das ist eine andere geschichte.

;)


nachsatz:
ich bezweifle, daß man sich einer so komplexen kk wie judo dadurch nähern kann, daß man die texte des gründers liest.
diese texte richten sich meiner meinung nach an judoka, die schon über sehr viel erfahrung im judo verfügen.
ich habe etliche dieser texte auch zu verstehen geglaubt ... bis mir in praxi beim kämpfen immer mal wieder diverse "kleinigkeiten" auffielen.
und damit meine ich nicht nur technisch relevante details.
es bedarf schon einer intensiven auseinandersetzung mit dem judo, und zwar "hands on" auf der matte, beim randori/sparring, damit man jene momente erleben kann, in denen man sich plötzlich sagt: "mensch - DAS also meint kano, wenn er schreibt: (...)!".

ich glaube nicht, daß man diese gelebte erfahrung durch irgend etwas anderes ersetzen kann.
:)

Huangshan
27-11-2015, 07:21
rambat:

Danke für die Beurteilung.



ich glaube nicht, daß man diese gelebte erfahrung durch irgend etwas anderes ersetzen kann.

Der Grossmeister von Gnaden seiner Jünger glaubt erleuchtet zu sein .

Terao
27-11-2015, 08:55
Master of Comprehension halt. Versteht en passant auch alle anderen Kampfkünste. :cool:

karate_Fan
27-11-2015, 09:03
Das ist ja mal eine willkommene Abwechslung, dass dank der seltsamen KRK Theorien eine interessante Diskussion entstanden ist, wo man wirklich noch was lernen kann.

Danke an Rambat und alll die anderen User die hier ihr Wissen teilen.

Die Infos über die philosophischen Aspekte waren die Punkte die mich an dem Faden hier ja am meisten beindruckt haben.

Ich sehe schon ich muss etwas Geld beiseite um legen um mir das Werk von Dr. Friday zu holen.

Das Buch von Amdur Dueling with O-Sensei ist sicher eine lohnenswerte Investition. Da werde ich aber auf die Neuauflage warten die ja laut Freelance Academic Press demnächst erscheinen soll.

Gast
27-11-2015, 09:16
ich hab nix gegen krk, und ich denke, daß es dem thema abträglich wäre, nun in alte stereotype zu verfallen und verbal auf ihn einzuhauen.
:)

meiner meinung nach hat er das pferd vom falschen ende her aufgezäumt und liegt mit seiner beurteilung des judo und seiner beurteilung kanos meilenweit daneben.
tiwald ... na ja, hat quellen benutzt, die er besser vermieden hätte.

ich hab versucht aufzuzeigen, welche quellen man stattdessen zu rate ziehen sollte.
davon abgesehen wiederhole ich es - judo ist zu komplex, um es als außenstehender einzig und allein anhand von texten des gründers beurteilen zu können.

edit:
wie bereits angemerkt, sind etliche texte kanos, in denen er sein judo erläutert, nur dann wirklich zu durchdringen und nutzbringend anzuwenden, wenn man bereits über eine gewisse praxis im judo verfügt.
hat man diese praxis nicht, kann man den gegenstand der erläuterungen kanos nur sehr begrenzt verstehen.
;)

ryoma
27-11-2015, 09:28
...
wie bereits angemerkt, sind etliche texte kanos, in denen er sein judo erläutert, nur dann wirklich zu durchdringen und nutzbringend anzuwenden, wenn man bereits über eine gewisse praxis im judo verfügt.
hat man diese praxis nicht, kann man den gegenstand der erläuterungen kanos nur sehr begrenzt verstehen.

Und hier kommen wir wieder "fullcircle" zu den Koryû und den Kuden. :-)
Erschreckend wenn man sieht, wie Judo heute zu 99% ausgeübt wird...

Huangshan
27-11-2015, 09:30
meiner meinung nach hat er das pferd vom falschen ende her aufgezäumt und liegt mit seiner beurteilung des judo und seiner beurteilung kanos meilenweit daneben.
tiwald ... na ja, hat quellen benutzt, die er besser vermieden hätte.


Krk und sein Lehrer Ting sind in China,Asien kleine Lichter und unwichtige Personen in den Kampfkunstkreisen.

Er und seine Organisation sind in D-Land und in einigen europ. Ländern bekannt(Marketing) und er wird von einigen Anhängern als Grosshausmeister,Professore... tituliert.

Als Professore in Sachen Kampfkunst sollte man erwarten, dass man seine Quellen sorgsamer auswählt und nach akademischen Verfahren vorgeht.

hat man diese praxis nicht, kann man den gegenstand der erläuterungen kanos nur sehr begrenzt verstehen.


Und hier kommen wir wieder "fullcircle" zu den Koryû und den Kuden. :-)

Ja, mündliche Unterweisung und jahrelange Praxis .... sind der Schlüssel zum Verständnis in den Kampfkünsten.

concrete jungle
27-11-2015, 09:34
Sehr schön dargelegt und souverän cool geblieben!

Ich lese auch KRKs (und dessen Ghostwriters)Texte ganz anders, nachdem ich mich mit Marketing, Psychologie und Vertrieb befasst habe...

KK-Baghira
27-11-2015, 10:50
The Buddhist Goddess Marishiten: A Study of the Evolution and Impact of her Cult on the Japanese Warrior by Hall, David A.

Old School: Essays on Japanese Martial Traditions, Hidden in Plain Sight und Dueling with O-sensei: Grappling with the Myth of the Warrior Sage von Ellis Amdur

Ich glaube die 4 Bücher reichen um sich einen Überblick zu verschaffen.

Vielen Dank :-)
ich bin halt auf der Suche nach Quellen - meine diesbezüglich aktuellste, aber nur exemplarisch vertiefende war ein Artikel von Wiliam Bodiford aus dem Jahr 2010 (Bodiford, W.M. (2010): Belief Systems: Japanese Martial Arts and Religion before 1868. In: Green, T.A. & Svinth, J.R. (Editors): Martial Arts of the World. An Encyclopedia of History and Innovation. Santa Barbara u.a.: ABC-Clio, 2. Volumes, Volume 2: Themes, pp. 371-382, v.a. 374ff.))
und ich dachte mir, da gibts bestimmt schon neueres (v.a. Old School klingt für mich als Nicht-Praktizierender jap. KKs als Start gut ^^)

Danke auch an rambat und weitere für zahlreiche Hinweise ^^

karate_Fan
27-11-2015, 11:28
@ KK-Baghira
KK-BaghiraSo neu ist Old School eigentlich gar nicht. Die erste Ausgabe ist schon ziemlich alt. Wie sehr die überarbeitete Fassung die dieses Jahr herausgekommen ist vom Original unterscheidet kann ich nicht sagen. Da ich nur die neuere Ausgabe kenne.

Old School kann ich aber auf jedem Fall empfehlen. Auch wenn es keine leichte Kost ist. Liegt vielleicht nur an mir, aber musste oft andere Quellen zu rate ziehen um alles was in dem Buch steht einigermaßen verarbeiten zu können.

ruediger
27-11-2015, 11:50
Vielen Dank :-)
ich bin halt auf der Suche nach Quellen - meine diesbezüglich aktuellste, aber nur exemplarisch vertiefende war ein Artikel von Wiliam Bodiford [..]

Falls du generell Interess an diesem Thema hast...von William Bodiford findet man auch : Soto Zen in Medieval Japan (Studies in East Asian Buddhism).

Nix was man so eben mal weg liest...aber für mich definitiv lesenswert...

@all - sorry für offtopic...

Inushishi
27-11-2015, 12:00
Vielen Dank :-)
ich bin halt auf der Suche nach Quellen - meine diesbezüglich aktuellste, aber nur exemplarisch vertiefende war ein Artikel von Wiliam Bodiford aus dem Jahr 2010 (Bodiford, W.M. (2010): Belief Systems: Japanese Martial Arts and Religion before 1868. In: Green, T.A. & Svinth, J.R. (Editors): Martial Arts of the World. An Encyclopedia of History and Innovation. Santa Barbara u.a.: ABC-Clio, 2. Volumes, Volume 2: Themes, pp. 371-382, v.a. 374ff.))
und ich dachte mir, da gibts bestimmt schon neueres (v.a. Old School klingt für mich als Nicht-Praktizierender jap. KKs als Start gut ^^)

Danke auch an rambat und weitere für zahlreiche Hinweise ^^

Die 2.Auflage von Old School ist auf jedenfall um ein Drittel länger als die 1. Und man muss bedenken das Amdur Shihan in gleich zwei unterschiedlichen Ryuha ist und daher Aufzeigen kann welche relig. Einflüsse jeweils in seine Traditionen zu welchen Zweck eingeflossen sind. Und Dr.Halls Buch behandelt zwar nur den japanischen Marishiten Kult der nicht jede Ryuha gefolgt ist, jedoch gibt/gab es in Japan ganz unterschiedliche buddhistische Kriegerkulte. Bishamonten,Fudoomyoo, Hachiiman, Kannon um einige zu nennen. Deren Idole werden bis heute noch von einigen japanischen Soldaten der japanischen Selbstverteidigungsarmee getragen.

Teashi
27-11-2015, 12:40
Und hier kommen wir wieder "fullcircle" zu den Koryû und den Kuden. :-)
Erschreckend wenn man sieht, wie Judo heute zu 99% ausgeübt wird...
Hast du da Erfahrung oder kennst du Judo nur von rambat's texten?

Hug n' Roll
27-11-2015, 13:41
Würde mich ganz wertneutral auch interessieren.

Weil aus eigener Erfahrung:
Ich kann mich nicht über die Ausübung bestimmter Koryu heute auslassen. Ich kenne mich nämlich praktisch nicht aus. Und mich halbwegs mit Judo auszukennen hat mich -by the way- auch bummelig 30 Jahre (wie rambat ganz richtig festgestellt hat: unverzichtbarer) Praxis gekostet....

ryoma
27-11-2015, 14:02
Hast du da Erfahrung oder kennst du Judo nur von rambat's texten?

Nimmst du Bezug auf meine 99%-Aussage?
Es ist eine Tatsache, dass man dem normalen Judoka sicher nicht mit Kano's Texten kommen muss. Den allermeisten ist das vollkommen unbekannt.
Jaja, habe so meine Spielchen gemacht und schon einige Judo Dan-Träger gefragt, ob ihnen die Texte von Kano im Training helfen würden etc.... EINER kannte gerade mal "Mind over muscle" (nur den Titel, hatte es nie gelesen).

Es ist eben dasselbe wie mit dem durchschnittlichen Kendoka: Zu erklären, dass Kendo nicht einfach so mal vom Himmel geplumpst ist, ist verdammt schwer.

OliverT
27-11-2015, 14:13
Wozu muss man Kanos Texte kennen, um Judo im Sinne Kanos auszuüben? Wenn mein Trainer von seinem Trainer gelernt wie Kano sich Judo dachte und es mir dann beibringt, dann müsste ich Kano nicht mal kennen und würde es in seinem Sinne ausüben.

Inushishi
27-11-2015, 14:24
Wozu muss man Kanos Texte kennen, um Judo im Sinne Kanos auszuüben? Wenn mein Trainer von seinem Trainer gelernt wie Kano sich Judo dachte und es mir dann beibringt, dann müsste ich Kano nicht mal kennen und würde es in seinem Sinne ausüben.

Muss man nicht. Hilft aber dabei zu überprüfen ob was das der Trainer sagt und was Kano so gesagt hat übereinstimmt.

Ich mein wir könnten natürlich das selber Denken wieder abstellen und unseren Pastoren zuhören...

Teashi
27-11-2015, 14:47
Nimmst du Bezug auf meine 99%-Aussage?
Es ist eine Tatsache, dass man dem normalen Judoka sicher nicht mit Kano's Texten kommen muss. Den allermeisten ist das vollkommen unbekannt.
Jaja, habe so meine Spielchen gemacht und schon einige Judo Dan-Träger gefragt, ob ihnen die Texte von Kano im Training helfen würden etc.... EINER kannte gerade mal "Mind over muscle" (nur den Titel, hatte es nie gelesen).

Es ist eben dasselbe wie mit dem durchschnittlichen Kendoka: Zu erklären, dass Kendo nicht einfach so mal vom Himmel geplumpst ist, ist verdammt schwer.
Du bezogst dich auf die Ausübung von Judo, nicht auf das Verständnis von Kanos Texten.
Wie es ausgeübt wird, kann nur durch Praxis mitbekommen.

Suriage
27-11-2015, 15:02
Wie es ausgeübt wird, kann nur durch Praxis mitbekommen.

Räusper, das gilt nicht nur für Judo...

Huangshan
27-11-2015, 15:09
Nun der
10. Grad MOC (Master Of Comprehension – Der Verstehende)

Der Titel weist darauf hin, dass der Inhaber nicht nur die Techniken beherrscht, sondern auch die Kampfkunsttheorien anderer Stile eingehend erforscht hat, so dass er die Stärken und Schwächen eines beliebigen Stiles sofort erkennen kann. Für ihn gibt es keine Barrieren zwischen den verschiedenen Stilen. Die Theorien aller Stile sind für ihn nur die Vereinigung der Theorien von Kunst und Wissenschaft.

Nur Great Grandmaster Leung Ting und Grandmaster Keith R. Kernspecht (Europa) haben den 10. Grad...... soll ja u.a. selbst Judo ausgeübt haben.


Schon Ende der fünfziger Jahre hatte K. R. Kernspecht mit Freistilringen, Catchen, Jiu-Jitsu und Judo begonnen. Dann folgten Kempo, Shaolin-Kung Fu, Shotokan- und Wado-Ryu-Karate, Ko-Budo, Taekwon-Do, Aikido, Escrima (philippinischer Stock- und Messerkampf) und diverse thailändische Kampfkunstdiziplinen. 1967 gründete Kernspecht schließlich den legendären Budo-Zirkel, eine eigene Schule, die sich als erster deutscher Kampfsportverein auch dem chinesischen Kung Fu widmete.
quelle: http://www.wingtsun.de/grossmeister/gm_kernspecht_studium.html


Praxis,Verständnis......?

Teashi
27-11-2015, 15:50
Schon Ende der fünfziger Jahre hatte K. R. Kernspecht mit Freistilringen, Catchen, Jiu-Jitsu und Judo begonnen. Dann folgten Kempo, Shaolin-Kung Fu, Shotokan- und Wado-Ryu-Karate, Ko-Budo, Taekwon-Do, Aikido, Escrima (philippinischer Stock- und Messerkampf) und diverse thailändische Kampfkunstdiziplinen. 1967 gründete Kernspecht schließlich den legendären Budo-Zirkel, eine eigene Schule, die sich als erster deutscher Kampfsportverein auch dem chinesischen Kung Fu widmete.

Praxis,Verständnis......?
Wie weit ist er in diesen Kampkünsten gekommen?

Huangshan
27-11-2015, 16:08
Nun das haben Bujun und andere im Wing Chun Bereich versucht aufzudecken.

Jiu Jitsu,Judo....???

Das weiß nur „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“


Das ist jedoch nebensächlich,unbedeutend....... :


Der Titel weist darauf hin, dass der Inhaber nicht nur die Techniken beherrscht, sondern auch die Kampfkunsttheorien anderer Stile eingehend erforscht hat, so dass er die Stärken und Schwächen eines beliebigen Stiles sofort erkennen kann. Für ihn gibt es keine Barrieren zwischen den verschiedenen Stilen. Die Theorien aller Stile sind für ihn nur die Vereinigung der Theorien von Kunst und Wissenschaft.

Wir sollten dankbar sein, dass wir so jemanden Erhabenen in Teutschland unter uns haben. ;)

Hug n' Roll
27-11-2015, 16:08
Ich hab auch mal WT trainiert. Und Shotokan Karate. Und und und....
Hängen geblieben sind immer ein paar Schnipsel. Mehr nicht. Klar hat mich das immer auch etwas weiter gebracht. - In meinem Judo.

Und für mein Judo hab ich bisher 30 Jahre gebraucht und ich würde nie behaupten, alles verstanden oder auch nur entdeckt zu haben. Auch nicht theoretisch.

Wer so was für derart viele Stile von sich behauptet, muß ein Universalgenie sein. :ups:

Oder ich bin einfach total beschränkt.:o

OliverT
27-11-2015, 16:50
Du bezogst dich auf die Ausübung von Judo, nicht auf das Verständnis von Kanos Texten.
Wie es ausgeübt wird, kann nur durch Praxis mitbekommen.
Theoretisch kann der Theoretiker das gleiche wie der Praktiker.

Nite
27-11-2015, 17:06
Wer so was für derart viele Stile von sich behauptet, muß ein Universalgenie sein. :ups:

Oder halt einfach ein "Master of Comprehension" :D

ThomasL
27-11-2015, 21:33
Danke Tom!

Gast
27-11-2015, 23:17
@ThomasL:

Gern.
:)


Hier nochmal ein Auszug aus einem Text von Kano zum Thema "nachgeben":

Jûdô as Martial Art

In 1882, when I began to use the term “Jûdô” it did not mean “Give way first in order to win later”.

Rather, it meant that no matter the goal, in order to accomplish it you must put your mental and physical energy to work in the most effective manner.

That is to say, it represented “Seiryoku Zenyo”. When this principle is applied to the martial arts, it takes the form of various kata and the randori of judo as well as gekiken or kendo, in which one practices attacking with a bamboo sword. In short, all training in the martial arts involves the application of this principle to defense against attack.
(...)

hab ich schon sehr oft zitiert, aber ich denke, auf einmal mehr kommts da nicht an.


hier noch etwas zu frage, ob judo ein sport sei (inushishi hatte kanos antwort auf diese frage ja erwähnt, ich möchte sie nun noch einmal zitieren):


„Ich bin verschiedentlich gefragt worden, ob Jûdô möglicherweise in die Reihen der olympischen Disziplinen aufgenommen werden sollte.
Ich würde es bevorzugen, mich dazu eher nicht zu äußern. Wenn einige Mitglieder (des IOC, d. Übers.) dies wünschen, werde ich keine Einwände erheben.
Ich fühle mich jedoch in keiner Weise veranlaßt, in dieser Hinsicht irgendwie aktiv zu werden.
Zum einen ist Jûdô in Wahrheit alles andere als ein Sport oder ein Spiel.
Ich schuf es als ein Lebensprinzip, als Wissenschaft, als Kunst. Es dient in der Tat der eigenen, auch kulturellen Vervollkommnung.
Nur eine einzige Form des Jûdôtrainings, das Randori, könnte eventuell als eine Form des Sports angesehen werden.“

(Kanô Jigoro in: „Budôkwai Bulletin“, veröffentlicht im April 1947)

dazu louka / cook:

„ ... Kanô erklärte Pierre de Coubertin, daß das Jûdô als olympische Disziplin ungeeignet sei, da es kein Sport, sondern eine Schule des Lebens wäre. Jûdô, so sagte Kano, wäre kein Spiel, Kodokan Judo, so Kano, wäre eben keine Sportart, kein Spiel, sondern eher mit einer Religion oder Morallehre vergleichbar, da es einen wesentlich größeren moralischen Anspruch verkörpere als dies eine Sportart tun könne.“

(vgl. Louka und Cook 1998)




Auch äußerte sich Kanô während eines Empfangs im Pan Pacific Club am 14. Juni 1935 in einer von ihm gehaltenen Rede dahingehend, daß die Überbetonung des Wettkampfes, etwa im Rahmen von Meisterschaften, das Jûdô verändern und einschränken würde. Wer eine Meisterschaft gewinnen wolle, der würde im Kampf jedes Maß verlieren. Viele wichtige Techniken könnten daher nicht mehr angewandt werden, da sie zu erheblichen Verletzungen führten. Das aber führe vom eigentlichen Sinn des Kodôkan Jûdô weg.

(vgl. Japan Times, 16. Juni 1935)


zur frage, ob judo ein sport sei oder nicht, äußert sich kano so:

„This question is put in various forms, but I will present the two extremes. There are those who attack competitive sports and say that since in Japan we have our martial arts (Bûjûtsu) which are excellent for either spiritual education or physical education, or both, so what necessity is there for all the problems which will be in becoming enthusastic to import sports ? If we practise our own indigenous Bûjûtsu arts, then we shall be encouraging the spirit of the Japanese people in a natural way, and it will also be a training in virtue. But the import of foreign sports will naturally affect the spirit too, and perhaps we should end up as foreigners.
Then again there are others who point to the good aspects of sports and say that Jûdô itself should be popularized as a form of competitive sports, and that it must be completely reduced in its practice to a form of contest, like sports of other kinds.

Neither of these ideas is correct, and one can suspect that each of the two sides has set out with some definite assumptions of what the relation between Jûdô and other sports ought to be.

As I have often explained, Jûdô is a Way which has great universality.
In the variety of its application, there are many different aspects from the point of view of martial arts, or physical education, or cultivation of intelligence and virtue, and also methods of application in daily life.

Competitive sport is a kind of sport where it is a struggle for victory, and by that alone there is a natural training of the physical body. It is also a system of moral culture. If competitive sport is pursed correctly along these lines, it does have a great effect in physical and psychological training, and there is no quarrel about this.
But the object of competitive sport is a simple and narrow one, whereas the objective of Jûdô is complex and wide.
Competitive sport pursues only one part of the objective of Jûdô.
Of course, Jûdô can be treated simply as a competitive sport, and it may be all right to do so. but the ultimate objective of Jûdô cannot be attained in that way.
So while we recognize that there is a demand these days to treat Jûdô on the lines of a competitive sport, on the other hand we must not forget what the real essence of Jûdô is and where it lies.“
(Kano Jigoro „What we learn from Jûdô“ in : Trevor Legget „The Spirit of Budô“ S. 99)

die frage, ob judo als sport verstanden werden sollte, ist eng verbunden mit der auslegung des schriftzeichens "ju", und eben deshalb habe ich das hier noch einmal aufs tapet gebracht.
zudem hatte ja tiwald den ebenso abenteuerlichen wie imho irreführenden begriff "budosport" verwendet ...
;)

Huangshan
28-11-2015, 07:31
rambat:

Viele kennen nur das olympische sport Judo , dieses Jackenringen mit Gewichtsklassen und beschränkten Techniken,Regeln usw. hat das Bild von vielen Menschen leider geprägt.

Kanos Ideen,Gedanken und die Prinzipien,Philosophie .... hinter der ursprünglichen Kampfkunst Jûdô sind in den Hintergrund gedrängt worden.


Danke für die Erläuterungen und die Klarstellung von Begriffen,Prinzipien....

BUJUN
28-11-2015, 07:56
@ Rambat

Danke für deine ausführlichen Informationen - und deine Toleranz :)

Es werden sich sicher auch andere Personen mehr oder weniger sachlich
zum alten / neuen Judo geäußert haben - nur weniger medienwirksam.

Müssen wir jeden verstümmelten Kurz-Text auf einem Twitter-Account
zur Kenntnis nehmen und gar ausdiskutieren ?

Meine Meinung: nein - das ist schade um die Zeit und überhaupt - wem soll
das was bringen - die Leute mit vorgefaßter falscher Meinung / Einstellung - -
sollen die doch weiter in den dunklen Tunnel rennen.

Grüße

BUJUN

kanken
28-11-2015, 08:33
Einfache Botschaften mit klaren Positionierungen, die Abgrenzungen schaffen.

Das war schon immer ein gutes Mittel um Anhänger hinter sich zu scharren. Ob diese Dinge war sind oder nicht spielt da erst einmal keine Rolle.

Das ist Marketing und "Einschwören auf Linie". Nicht wert sich damit zu beschäftigen...

ThomasL
28-11-2015, 09:59
Bujun und Kanken, ich verstehe zwar Euren Standpunkt aber ich sehe es doch anders. Es gibt ja neben den stramm überzeugten Anhängern auch immer solche, die sich auch ihre eigenen Gedanken machen. Denen helfen solche sachliche Erwiderungen durchaus.
Wieviele davon man hier im Forum erreicht steht aber leider auf einem anderen Blatt.

Gast
28-11-2015, 10:25
ich glaube, daß krk übersehen hat, daß judo die (kampf)prinzipien sen, go no sen, sen no sen und sen sen no sen enthält.

diese prinzipen bezeichnen das ganz konkrete angriffsverhalten im judo und wurden hier schon öfter erläutert (ich kann das bei bedarf gern noch einmal ausführen).
sobald man diese ganz konkreten (kampf)prinzipien zu verstehen beginnt, kann man über die idee, daß das "ju" in "judo" irgend etwas mit nachgiebigkeit zu tun haben soll, nur den kopf schütteln.
versteht man die (kampf)prinzipien, die ich obenstehend nannte, versteht man auch, daß "judo" am genauesten (und etwas simplifiziert) mit "methode der anpassungsfähigkeit" wiedergegeben werden kann.



ich denke, daß auch oft übersehen wird, daß kano schrieb:

„Der ideale Judo-Lehrer benötigt folgende Eigenschaften: er muß Angriffs- und Verteidigungstechniken mit Hingabe trainiert haben.
Er muß selbstverständlich die waffenlosen Techniken beherrschen, aber auch Fertigkeiten im Umgang mit dem Langstock (Bo) und dem Schwert besitzen …“
(Kano 1927 in: Sakko, Heft 6 Nr.10, zitiert nach NIEHAUS, S.222)

nicht alles, was kano für sein judo als essentiell ansah, hat die zeiten überdauert.
das kann man gut oder weniger gut finden.
tatsache bleibt, daß das judo eine sehr komplexe kk war (und ist), und daß es ein fehler wäre, sie als bloße, eindimensionale sportart anzusehen.

ich hab zu diesem thema etliche beiträge in meinem blog verfaßt.
;)

BUJUN
28-11-2015, 10:58
Bujun und Kanken, ich verstehe zwar Euren Standpunkt aber ich sehe es doch anders. Es gibt ja neben den stramm überzeugten Anhängern auch immer solche, die sich auch ihre eigenen Gedanken machen. Denen helfen solche sachliche Erwiderungen durchaus.
Wieviele davon man hier im Forum erreicht steht aber leider auf einem anderen Blatt.

Ich lese die sachlichen Beiträge mit größtem Interesse und bin sehr
dankbar dafür !

Die Aussagen / Meinungen auf Twitter dienen erkanntermaßen der Abgrenzung
und der Selbstbejubelung - auch für Anhänger die so eine tägliche Dosis
brauchen.

NUR DESWEGEN bedaure ich die seriöse Arbeit die hier im kkb gemacht wird -
als Folge wertloser Äußerungen von Leuten die von der Materie schlicht nix
verstehen - aber nur zu gerne was dazu ( ab- ) wertendes von sich geben.

Ich kenne von Prof. Tiewald nur seine Veröffentlichungen - die ich recht
gequält ( und auch nur teilweise ) gelesen habe.

Der Mann mag sein Wissen gehabt haben - aber keinesfall in allen Bereichen
der KK und schon gar nicht fehlerfrei.

Grüße

BUJUN

oldtomtom
28-11-2015, 12:11
Wer nimmt denn das Gelabere von KRK über andere Kampfkünste, insbesondere über die Effektivität anderer Kampfkünste, denn überhaupt noch ernst?

Nite
28-11-2015, 13:38
Wer nimmt denn das Gelabere von KRK über andere Kampfkünste, insbesondere über die Effektivität anderer Kampfkünste, denn überhaupt noch ernst?
Die ganzen Schleimscheißer auf Twitter?

SilentPain
28-11-2015, 13:41
Danke für eure vielen Beiträge. :)

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen alle gründlich zu lesen.

Terao
28-11-2015, 13:51
Wer nimmt denn das Gelabere von KRK über andere Kampfkünste, insbesondere über die Effektivität anderer Kampfkünste, denn überhaupt noch ernst?
Sicherlich viele WTler. Und davon gibts immerhin einige Zigtausend hierzulande.
OK, kann einem ja wurscht sein, was die glauben. Aber wenn jemand fragt, kann mans ihm ja mal erklären.

SilentPain
28-11-2015, 14:09
https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669629267282653189?nav=true



:hehehe:




das solltest Du eventuell den fragen, der das behauptet.
Der antwortet mir nicht mehr.
Kritische Frage sind nicht so sein Ding.

SilentPain
28-11-2015, 14:25
Wirklich ein schöner und sehr interessanter Thread geworden. :)


Ich hätte nicht gedacht, dass Tiwald, was seine Mudo-Texte betrifft, so geringwertig eingestuft wird.


Gibt es neben dem Buch von Niehaus noch ein empfehlenswertes deutschsprachiges?

Huangshan
28-11-2015, 14:31
Zum Thema Kampfkunst oder speziell Judo?

oldtomtom
28-11-2015, 14:46
Die Bücher vom Henning Wittwer (Gibukai) und Heiko Bittmann.
Englischsprachige Bücher: Andreas Quast

SilentPain
29-11-2015, 05:27
Zum Thema Kampfkunst oder speziel Judo?
Sorry undeutlich.
Meinte nur Judo.

BUJUN
29-11-2015, 08:25
Sorry undeutlich.
Meinte nur Judo.

Es geht auch VIEL einfacher : Rambat ( Tom ) ist doch hier aktiv und
in seinem Judo-Blog findest du mit Sicherheit mehr als in vielen anderen
Quellen.

Und du kannst ihn hier im kkb öffentlich ansprechen oder ihn über sein
Board privat ereichen - und überhaupt: hinfahren lohnt sich !

Wenn Lübeck zu weit entfernt - er ist auch in ganz D unterwegs - fragen
wann und wo du ihn treffen kannst.

Rambat hat sich mit seinen eigenen Nachforschungen um die Ur-Quellen des
Judo in der etablierten Judo-Szene recht unbeliebt gemacht - für mich die
beste Referenz die es gibt !

Und zu deiner Eingangsfrage: wenn ein GM krk meint er sei schlauer als
der ECHTE GM Kano - kann er halten wie er will.

Er meint ja auch fehlende Teile des WC aus der Zeit VOR Yip Man gefunden
zu haben :rotfltota

Demnächst lesen wir vermutlich entsprechendes über Funakoshi, Ueshiba,
Oyama ... sicherheitshalber nimmt er immer verstorbene "Ziele" ins Korn.

Aber immerhin hat er neuerlich einen 2. Dan im Judo ( keiner weis woher ) -
und damit schon mal mehr wie ich.

Grüße

BUJUN

Schmendrik
29-11-2015, 08:48
Gibt es neben dem Buch von Niehaus noch ein empfehlenswertes deutschsprachiges? Sogar gratis verfügbar und bietet fundiertes Wissen zur Geschichte des Jûdô: http://www.nwjv.de/fileadmin/qualifizierung/dokumente/kodokan_judo.pdf

SilentPain
29-11-2015, 11:02
Danke :)

Hug n' Roll
29-11-2015, 14:13
Aber immerhin hat er neuerlich einen 2. Dan im Judo ( keiner weiss woher ) -
und damit schon mal mehr wie ich.


:ups:
Kein Thema, wenn Du nen 3. Dan willst, sag einfach Bescheid.:D

Im Ernst:
Das ist so würdelos....:(

karate_Fan
29-11-2015, 15:35
Was ist denn vom Buch Kodokan Judo das von Dieter Born übersetzt worden ist zu halten?

Kann man das jemanden der an der Judo Historie interessiert ist ans Herz legen oder ist das eher mehr ein technisches Buch?

Habe das Buch leider nicht, werfe deshalb die Frage in die Runde ob es vielleicht für SilentPain von Interesse wäre..

Ich selbst bin auch daran interssiert, meine Biobliothek in Punkto Judo Geschichte auf Vorderman zu bringen.

Besitze bisher nur Judo Memories und Mind over Muscle.

Das Buch von Niehaus möchte ich mir unbedingt noch kaufen, und vielleicht auch das Kodokan Judo Buch wenn es denn gut ist..

Jan_
29-11-2015, 15:55
Kernspecht beschmutzt immer wieder zwei Dinge, die mir am Herzen liegen:
Kampfkunst und gute wissenschaftliche Praxis.

Ich hoffe, dass er zumindest im Unterbewussten spuert, dass sein kommerzieller Erfolg und seine Popularitaet ausschliesslich der Beschraenktheit seiner Anhaenger zu verdanken ist.

Teashi
29-11-2015, 16:35
:ups:
Kein Thema, wenn Du nen 3. Dan willst, sag einfach Bescheid.:D

Im Ernst:
Das ist so würdelos....:(
Ehrentitel?

SilentPain
29-11-2015, 18:02
Was ist denn vom Buch Kodokan Judo das von Dieter Born übersetzt worden ist zu halten?

Kann man das jemanden der an der Judo Historie interessiert ist ans Herz legen oder ist das eher mehr ein technisches Buch?

Habe das Buch leider nicht, werfe deshalb die Frage in die Runde ob es vielleicht für SilentPain von Interesse wäre..

Ich selbst bin auch daran interssiert, meine Biobliothek in Punkto Judo Geschichte auf Vorderman zu bringen.
.....

Gute Frage :)
Rambat hat mal geschrieben, dass das Buch nicht von Kano ist.

Schnueffler
29-11-2015, 18:09
Gute Frage :)
Rambat hat mal geschrieben, dass das Buch nicht von Kano ist.

Ja, die sind von Daigo. Aber absolut empfehlenswert.

karate_Fan
29-11-2015, 18:46
Die Bücher von Daigo über die Wurftechniken sind für aktive Judoka sicher auch sehr von Interesse.

Meinte aber das Buch Kodokan Judo Buch das 1955 zum ersten Mal erschienen ist und mehere Autoren hat.

Obwohl in der deutschen Version vom Buch Kano als Autor angegeben ist, hat er aber nichts damit zu tun. Er war zu der Zeit ja bereits nicht mehr am Leben.

Näheres dazu hat Rambat ja schon geschrieben.

Hug n' Roll
29-11-2015, 18:57
Ehrentitel?

"Ehre"?
-Wer? Weshalb? Warum? KRK? In Bezug auf Judo?

Das ist und bleibt würdelos...:o

Was natürlich nicht heißt, daß nicht vorher schon genug Hampelmänner mit Judo-Dangaden rumgelaufen sind!
Trotzdem bedauerlich.

Gast
29-11-2015, 18:58
ich hab das buch "kodokan judo" in drei ausgaben.
eine japanische (was mir nicht viel nützt, da ich der japanischen sprache nicht mächtig bin und daher auf zwei befreundete japanologen angewiesen) und zwei englische.

die eine englische ist mit sicherheit aus den jahren 1957/58 oder 59, die andere ist aus dem jahr 1962.

gutes buch, keine frage.
hat allerdings eher bibliophilen wert.
es sind textbruchstücke von kano eingestreut, diese sind aber nirgends als zitate gekennzeichnet, was die ganze sache nicht einfacher macht.

einige dinge hat man kano dabei wahrscheinlich in den mund gelegt ...
wie auch immer.

man sollte nicht vergessen, WANN dieses buch erschien und sollte es in den zeitlichen kontext einordnen.
zudem sollte man die heftgen politischen auseinandersetzungen zu jener zeit im kodokan nicht außer acht lassen ... stichwort mifune ...
;)

um es zu wiederholen - dieter born hatte für seine übersetzung den titel gewählt: "kodokan judo von jigoro kano".
geschickterweise hatte er dann das cover so gestaltet (absichtlich, wie er mir selbst grinsend sagte), daß "von jigoro kano" kleiner und in anderer farbe zu lesen war.
das führte dazu, daß man meinte, der titel lautete: "kodokan judo", und drunter könne man den namen des autors lesen: "von jigoro kano".
ein schelm, wer arges dabei denkt.
:D

das buch ist eine gute zusammenfassung, wenn man einen überblick über das judo bekommen möchte.

Huangshan
29-11-2015, 19:22
rambat:



man sollte nicht vergessen, WANN dieses buch erschien und sollte es in den zeitlichen kontext einordnen.
zudem sollte man die heftgen politischen auseinandersetzungen zu jener zeit im kodokan nicht außer acht lassen ... stichwort mifune ...

Ist das Buch von Mifune The Canon of Judo


oder die Werke von Kawaishi lesenswert.

karate_Fan
29-11-2015, 19:30
Danke für die Hintergrundinfos Rambat. Wenn es ein guter Einstieg ist dann werde ich es mir holen, sofern ich es günstig finden sollte. Sonst muss ich eben zur englischen Version greifen, die ist noch leichter zu finden als die Deutsche.

Gast
29-11-2015, 19:31
Ist das Buch von Mifune The Canon of Judo

oder die Werke von Kawaishi lesenswert.
absolut!

nur sollte man von judobüchern nicht das erwarten, was sie nicht leisten können ...
diese bücher waren und sind nicht dazu bestimmt, einem laien fundiertes judo zu vermitteln.
es waren und sind gedächtnisstützen für fortgeschrittene judoka (so im bereich 1.-4. dan, meine ich).
vorher kann man mit diesen büchern wenig anfangen, und wenn man jenseits des 4. dan angekommen ist, benötigt man sie eigentlich nicht mehr.
;)

sie sind werkzeuge für einen ganz bestimmten abschnitt der eigenen entwicklung im judo.

TeJutsu
20-12-2015, 13:37
Hallo,

ich habe eine Verständnisfrage an die Judoka.

Der WT Lehrer Kernspecht schrieb:

1. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669626312961744897
2. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/669627280315011073?ref_src=twsrc%5Etfw


Ich hatte Kano immer so verstanden:
Judo ist der Weg, seine geistigen und körperlichen Kräfte am effektivsten zu nutzen.
In seiner Rede "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" erläuterte er es auch (für mich) sehr gut und nachvollziehbar.

Der im Tweet erwähnte Tiwald hat verschiedene Texte über Judo geschrieben
Univ. Prof. Dr. phil Horst Tiwald (http://www.horst-tiwald.de/sites/mudotexte.htm) (=> Judo suchen oder weiter nach unten scrollen)
Ebenso hat Tiwald diverse Texte Kanos in seinem Buch "Psycho-Training
im Kampf- und Budo-Sport" (legaler Link (http://www.horst-tiwald.de/wisstexte/buch_manuskripte/buch_psychotraining12.pdf)) zitiert.

Habe ich Kano missverstanden?
Oder hat der WT-Lehrer Tiwald missverstanden?

Welche Argumente Kanos haben wenig Substanz?
Ich kann sie in "Der Beitrag des Judo zur Erziehung" nicht entdecken.

Sehen erfahrene Judoka das ähnlich oder können sie die "Kritik" des WT-Lehrers Kernspecht nachvollziehen?
Wenn ja: Woran?


*Bitte keine Grundsatzdiskussion über die Judo Qualifikation Kernspechts.

Mir ist schleierhaft auf welcher Grundlage Kernspecht das beurteilen will. Zwar möchte ich hier keine "Grundsatzdiskussion" eröffen, allerdings sollte man zur Beurteilung von irgendwelchen KK-Stilen doch Praxis vorweisen können. Nur weil klassisches WC einen anderen Weg der Ausnutzung von gegnerischer Kraft kennt, den KRK ja mittlerweile auch ablehnt, heißt das nicht, dass Judo deswegen falsch liegt. Im Grunde widerspricht er sich damit mal wieder selbst, weil er selbst mittlerweile die Bedeutung des "Zentrums" betont- was neues hat er damit aber nicht erkannt, auch, wenn es immer gegenteilig dargestellt wird. Kernspecht lehnt sich mit seiner Kritik an anderen KK immer sehr weit aus dem Fenster. Wenn er doch nur auch in praktischer Hinsicht so offensiv wäre und sich mal den Herausforderungen auf praktischer Ebene außerhalb seiner EWTO gestellt hätte....Mein Tipp: schenk diesesn Ausführungen nicht so viel Bedeutung, das ist eher was für EWTOler.
Ich denke sowohl Judo, wie auch klassisches WC haben sehr gute Wege gefunden mit gegenerischer Kraft umzugehen und sie umzuleiten.