Vollständige Version anzeigen : Immer schön kauen!
Mal wieder eine neue Studie!
Mittlerweile ist es ja bekannt, dass es Vorteile beim Essen bringt, wenn man jeden Bissen mindestens 30 mal kaut. Man isst dadurch bewusster und lässt sich mehr Zeit für die Mahlzeit. Ein weiteres Hilfsmittel ist das "immer wieder mal weglegen" des Besteckes. Ein solches Verhalten braucht Zeit und man hat bis zu dem Zeitpunkt wo das Sättigungsgefühl eintritt (nach ca. 20 Minuten) insgesamt weniger gegessen und nimmt somit auch weniger Kalorien zu sich. Auch ein Glas Wasser vor dem Essen füllt schon mal den Magen und hilft so beim Abnehmen.
Aber Obacht!
Das gilt nicht für Kekse, Kuchen, Chips usf. Davon wird man immer noch dick. ;)
http://well.blogs.nytimes.com/2015/11/25/counting-your-bites-for-weight-loss/?_r=1
Allerdings geht es in der zugrunde liegenden Studie (http://medcraveonline.com/AOWMC/AOWMC-02-00040.pdf) nicht darum, mehr zu kauen, sondern sich seltener etwas in den Mund zu stecken, bzw. zu schlucken.
Als Alternative zum Kalorienzählen wurden hier die "Bissen" gezählt bzw. die Anzahl der Schlucke von Getränken außer Wasser.
Participants were instructed to continue to maintain their
existing or normal diet in terms of food selection and portions
while counting the number of instances of lifting food to the
mouth and the number of gulps of non-water liquid consumed
each day.
Eine Gruppe wurde dann angewiesen, ihren durschnittliche Anzahl "Bissen" um 20% zu Reduzieren, die andere um 30%.
Es ergaben sich keine signifikanten Abnehmunterschiede zwischen diesen Gruppen, was die Autoren darauf zurückführen, dass die 30%-Gruppe eventuell auf Nahrungsmittel mit einer höheren Kaloriendichte auswich, um trotz weniger Bissen noch genügend Energie zuzuführen.
Reducing by 30% asopposed to 20% did not appear to impact weight loss significantly.Those reducing bites by 30% may have overcompensated for
the bites reduction with more calorie-dense foods, while those
reducing by 20% may have found the reduction more manageable
without overcompensation.
von 61 Teilnehmern haben nur 41 die 5 Wochen dauernde Studie zu Ende gebracht, 16 sind schon in der ersten Woche ausgestiegen,in der nur gezählt, aber noch nicht reduziert wurde.
Allerdings geht es in der zugrunde liegenden Studie (http://medcraveonline.com/AOWMC/AOWMC-02-00040.pdf) nicht darum, mehr zu kauen, sondern sich seltener etwas in den Mund zu stecken, bzw. zu schlucken.
Als Alternative zum Kalorienzählen wurden hier die "Bissen" gezählt bzw. die Anzahl der Schlucke von Getränken außer Wasser.
Eine Gruppe wurde dann angewiesen, ihren durschnittliche Anzahl "Bissen" um 20% zu Reduzieren, die andere um 30%.
Es ergaben sich keine signifikanten Abnehmunterschiede zwischen diesen Gruppen, was die Autoren darauf zurückführen, dass die 30%-Gruppe eventuell auf Nahrungsmittel mit einer höheren Kaloriendichte auswich, um trotz weniger Bissen noch genügend Energie zuzuführen.
von 61 Teilnehmern haben nur 41 die 5 Wochen dauernde Studie zu Ende gebracht, 16 sind schon in der ersten Woche ausgestiegen,in der nur gezählt, aber noch nicht reduziert wurde.
Du hast natürlich recht, aber es geht darum, die Verweildauer der Nahrung im Mund zu verlängern. Das wird "indirekt" auch in dieser Studie gezeigt. Kaue ich "öfter" bzw. länger habe ich länger etwas im Mund und kann auf die Zeit gesehen weniger essen und nehme daher weniger Kalorien zu mir, als würde ich die selbe Nahrung hinunterschlingen. Dies ist aber schon länger bekannt. Auch helfen die bekannten "30 mal kauen" auch wohl nicht, sondern es sollten eher 50-80 mal sein.
The joint impact on being overweight of self reported behaviours of eating quickly and eating until full : cross sectional survey | The BMJ (http://www.bmj.com/content/337/bmj.a2002.abstract)
2011 zeigte auch eine "Ministudie", dass durch gründliches Kauen eine Stunde nach der Mahlzeit signifikant höhere Plasmaspiegel der Inkretinhormone GLP-1 und Peptid (P) YY nachweisbar waren. Hier stieg der GLP-1-Wert von jeweils etwa 5 pg/ml vor dem Essen auf 29,3 vs. 16,9 pg/ml, der PYY-Wert von jeweils etwa 35 pmol/l auf 65,9 versus 41,3 pmol/l. Diese beide Darmhormone sorgen physiologisch unter anderem dafür, den Appetit zu zügeln.
Es "kann" also eine Hilfe zum Abnehmen sein. ;)
authomas
11-12-2015, 15:04
Ich bin doch keine Kuh... ich gebs zu, ich schlinge, und ich schlinge gern - wenn ich anfange meine Kaubewegungen zu zählen und das Essen jeweils im Mund zu behalten bis Geschmack und Konsistenz nur noch eine ferne, traurige Erinnerung sind, stellt sich bei mir Null Gefühl von Befriedigung ein. Da steh ich vom Tisch auf und überleg, wo ich jetzt wohl noch was Leckeres herkriegen kann... ist wie mit ungetoastetem Toast mit billigem Käse: es hat die gleichen Kalorien, ist aber so ekelhaft, dass man es einfach nicht glauben kann dass das jetzt das gleiche sein soll wie geröstetes Brot mit leckerem Käse. Bestenfalls wird einem schlecht davon.
Ist wahrscheinlich wie mit fast allen Ernährungs-Regeln: Jeder muss die finden, mit denen er selber gut leben kann.
Ich schlinge entspannt und mit Genuss mein Essen runter, warte dann bis die Kollegen beim Nachtisch sind und frühestens dann wird drüber nachgedacht, ob ich noch was brauche (alleine schon weil dazwischen die Schlangen am längsten sind) - bis dahin sind die 20 Minuten rum und das Sättigungsgefühl meistens auch da. Kantinenessen hat halt auch seine Vorteile.
ist wie mit ungetoastetem Toast mit billigem Käse: es hat die gleichen Kalorien, ist aber so ekelhaft, dass man es einfach nicht glauben kann dass das jetzt das gleiche sein soll wie geröstetes Brot mit leckerem Käse. Bestenfalls wird einem schlecht davon.
zum Abnehmen also nicht schlecht :)
Es gab mal eine Untersuchung, da hat man Leuten statt leckerer Mahlzeiten eine nahrhafte aber unansehnliche und geschmacklose Pampe verabreicht.
Siehe da: die Schlanken haben so viel gegessen, wie zuvor.
Die Übergewichtigen haben weniger gegessen.
Folgerung: Dicke essen nicht nur, um satt zu werden, sondern auch zum puren Vergnügen.
Wie sagte mal jemand:
'"Satt" kannte ich nicht, nur "Hunger" und "mir ist schlecht".'
freakyboy
11-12-2015, 16:45
Dicke essen nicht nur, um satt zu werden, sondern auch zum puren Vergnügen.
'
Um das zu beweisen, haben sie eine Studien benötigt? :rofl:
authomas
11-12-2015, 17:12
Ich glaub den meisten Menschen ist auf irgendeiner Bewusstseinsebene klar, dass die überschüssigen Kalorien von lecker kommen und nicht von muss-rein-damit-der-Raum-aufhört-sich-zu-drehen.
Aber wir haben nunmal ein reichhaltiges Angebot an leckeren UND gesunden Sachen, und ich halte es für viel sinnvoller, das was man isst auch zu genießen. Man muss halt zusehen, dass man rechtzeitig damit wieder aufhört, das ist aber doch mit den meisten angenehmen Dingen so. Ob man da nun mit Tricks arbeitet, Regeln oder Hindernissen - sich den Genuss von Anfang an zu verderben gefällt mir am wenigsten, es ist einfach Verschwendung.
Und solange ich das Büro neben dem Süßigkeiten Automaten hab, ist "es gibt nur Ekliges" eh keine brauchbare Formel - auch wenn die Bestücker sich in der Hinsicht tatsächlich einige Mühe geben :p. "Der ist nur für die anderen" funktioniert allerdings meistens ganz gut.
"Dick sein" hat sehr viele verschiedene Ursachen. Stress/Probleme, Krankheiten, schlechte Angewohnheiten usw. usf. Da ist es unfair zu sagen "Dicke sind dick weil...". Das sollte man immer individuell sehen. Es gibt auch etliche Studien, die zeigen, dass "Dicke" sehr oft annähernd die selben Mengen essen, wie Normalgewichtige. Nur sehr oft sind die verzehrten Mahlzeiten wesentlich "Energiedichter". Man kann das nicht verallgemeinern.
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