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Vollständige Version anzeigen : Egoist



jkdberlin
28-12-2015, 13:36
Das Duden-Fremdwörterbuch beschreibt Egoismus als „Ich-Bezogenheit“, „Ich-Sucht“, „Selbstsucht“, „Eigenliebe“.
Dabei ist das ganze immer als negativ konotiert, d.h. der Egoist handelt für sich und gegen andere. „Egoismus“ wird meistens abwertend als Synonym für rücksichtsloses Verhalten verwendet und als „unanständig“ beurteilt.

Ist der Egoist also ein schlechter Mensch? Darf er, irgendwann, halt auch mal Egoist sein? Oder muss man immer, fast bis zur Selbstaufgabe, dem Altruismus fröhnen?

“Perhaps what I am about to say will appear strange to you gentlemen, socialists, progressives, humanitarians as you are, but I never worry about my neighbor, I never try to protect society which does not protect me -- indeed, I might add, which generally takes no heed of me except to do me harm -- and, since I hold them low in my esteem and remain neutral towards them, I believe that society and my neighbor are in my debt.”
― Alexandre Dumas, The Count of Monte Cristo

Dextrous
28-12-2015, 13:40
Hmmm. Für mich beginnt der Egoismus erst, wenn man dauerhaft seine eigenen Interessen vor das der anderen stellt.
Wie dieses "dauerhaft" gemessen wird, liegt aber an einem selbst ;)

Rene
28-12-2015, 13:55
Eine gesunde Portion Egoismus schadet nicht. Man sollte nie seine eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlieren. Aber wenn der Egoismus sich mit einer kräftigen Rücksichtslosigkeit paart (also nur ich, auch auf Kosten anderer), dann wird es mMn negativ.

Gast
28-12-2015, 14:01
"Wenn jeder an sich denkt, wird an alle gedacht"

Auch der übliche Altruismus entspringt dem Egoismus, denn durch Kooperation mit anderen wird über den Gruppennutzen der Eigennutzen erhöht.
Natürlich kann, ab einer bestimmten Gruppengröße, es für einzelne Individuen von Vorteil sein, die Sahne der Kooperation abzuschöpfen, ohne selbst was beizusteuern.
Machen das zu viele Individuen, ist es schlecht für die ganze Gruppe.
Daher wird derartiges "Schmarotzer"-Verhalten oft bestraft (und sei es nur durch die Beurteilung als "schlechter" Mensch)
Schon bei kleinen Kindern kann man gegenüber anderen, die sich nicht kooperativ Verhalten (beim Teilen den eigenen Vorteil suchen) altruisitische Bestrafung beobachten.
D.h. das Kind nimmt einen eigenen Nachteil in Kauf, damit der Unkooperative bestraft wird.
Z.B.:
Ein Kind A darf eine Menge Süßigkeiten in zwei Teile teilen, ein anderes Kind B entscheidet, ob es die Teilung akzeptiert (dann bekommen beide den Anteil nach der Einteilung von Kind A) oder ablehnt (dann bekommt niemand was).
Altruistische Bestrafung bedeutet in diesem Fall, dass das Kind B ablehnt, und so auf jegliche Süßigkeit verzichtet, damit das ungerechte Kind A auch nix bekommt.
Bei einem einmaligen Spiel haben also beide einen Nachteil.
Bei mehrmaligen Spielen wird Kind A aber gerechter Teilen, weil ihm das ungerechte Teilen eben auch nichts bringt.
Dadurch hat dann Kind B langfristig einen Vorteil, weil Kind A zum gerechteren Teilen "erzogen" wird.

Im Buddhismus gibt es Meditationen über das Mitgefühl.
Bei entsprechenden Meditationsmeistern zeigt sich dabei eine ungewöhnlich starke Aktivität in Gehirnregionen, die mit großem Wohlbefinden in Verbindung gebracht werden.
Dadurch, dass der Meditierende an andere "denkt" bzw. diesen Gutes wünscht, tut er sich selbst etwas Gutes, weil er als Mensch eben durch sein Gehirn für Kooperation und Mitgefühl belohnt wird.
Der kluge Egoist denkt also an andere, weil es ihm dann besser geht. :)

Fry_
28-12-2015, 14:07
Es gibt in Afrika soziale Spinnen, die leben gemeinsam in großen Netzen und erlegen gemeinsam Beutetiere, die für einzelne Spinnen zu groß wären.
Die Spinnen produzieren das Verdauungsenzym, mit dem sie das Futter vor dem Essen auflösen, in einem energieintensiven Prozess.
Nun hat mal jemand nachgemessen wie viel Enzym die einzelnen Spinnen dabei investieren. Es stellte sich heraus dass ein hoher Anteil der Spinnen lediglich vom Einsatz der anderen profitierte und selber kein Enzym investierte.
Es gibt sogar faule Ameisen :)
So gesehen, ist der Egoismus eine zwangsläufige Folge des sozialen Miiteinanders.
Und deshalb ist es wichtig, Egoismus bei anderen zu erkennen und sich entsprechend einzustellen (also eben auch egoistisch dem Egoisten gegenüber).
Man muss bei spieltheoretischen Modellen (Gefangenen-Dilemma) immer unterscheiden ob die Teilnehmer sich gegenseitig wiedererkennen.
Man hat bei einer Amazon-Bestellung einen aufwändigen Prozess der Authentifizierung und Vertragsbestätigung, während professionelle Händler untereinander einfache Telefonate führen und dabei gewaltige Summen bewegen. Der Unterschied ist eben, dass die Händler sich kennen und wissen dass man langfristig aufeinander angewiesen ist.

Also, kurz gesagt, Egoismus ist per se nicht verwerflich so lange er sich da abspielt wo er hingehört, nämlich außerhalb der Gemeinschaft. Egoisten grenzen sich durch ihr Verhalten selbst aus, man muss sie deswegen nicht tothauen, man darf sich nur nicht ausnutzen lassen. Da greift dann der sogenannte "gesunde Egoismus".
Egoismus der auf Täuschung beruht finde ich dagegen tatsächlich grundsätzlich verwerflich.

gast
28-12-2015, 15:27
Ist der Egoist also ein schlechter Mensch? Darf er, irgendwann, halt auch mal Egoist sein? Oder muss man immer, fast bis zur Selbstaufgabe, dem Altruismus fröhnen?


Wie immer ist es nicht alles schwarz und weiß.

Es ist sicherlich ok sich selber auch mal ein gutes Essen zu gönnen auch wenn die armen Kinderchen in Afrika doch so hungern.

Sich immer wenn Leute wo Schlange stehen vordrängeln weil man ist ja wichtig kommt hingegen meist nicht so gut an...

Dextrous
28-12-2015, 15:32
Sich immer wenn Leute wo Schlange stehen vordrängeln weil man ist ja wichtig kommt hingegen meist nicht so gut an...

Ist das Egoismus?

Fry_
28-12-2015, 15:46
Ist das Egoismus?

Ja freilich. Das System Schlangestehen beruht auf der Einhaltung der Regeln. Wer die Regeln verletzt um sich selber einen Vorteil gegenüber den anderen zu verschaffen ist ein Egoist. Wenn dagegen alle sich gegenseitig auf die Fresse hauen um als erster dran zu kommen ist es ne Definitionsfrage :D

Magni
28-12-2015, 15:55
Kommt drauf an. Ich bin ein sehr egoistischer Mensch, allerdings würde ich für meine Familie, meine Freunde und meine Süße auf alles verzichten und sogar vor Mord nicht zurückschrecken.
Allerdings ist mir der Rest der Menschheit ziemlich egal, mich kümmert es überhaupt nicht, ob Menschen irgendwo verhungern, verdursten, ertrinken oder geköpft werden.

Für mich zählt nur meine Gemeinschaft, die Menschen, auf die ich angewiesen bin, und die, die auf mich angewiesen sind. Denen, denen ich vertraue, und die, die mir vertrauen. Das ist mein Mantra, Credo oder Kodex nachdem ich lebe.

Gast
28-12-2015, 16:02
Ist das Egoismus?

hast Du eventuell den falschen Teil des Beitrags zitiert?
Wer natürlich nur deshalb brav ansteht, damit er keins auf die Fresse bekommt, ist auch ein Egoist, schließlich ist "keins auf die Fresse" ein persönlicher Vorteil und er hat sich nur nicht dürfen getraut (ein gehemmter Vordrängler).

Gast
28-12-2015, 16:10
Kommt drauf an. Ich bin ein sehr egoistischer Mensch, allerdings würde ich für meine Familie, meine Freunde und meine Süße auf alles verzichten und sogar vor Mord nicht zurückschrecken..

Du würdest z.B. für Deine Süße auf Deine Süße verzichten?
Das ist wahre Liebe :blume:

Lugasch
28-12-2015, 16:13
Egoismus ist im weitesten Sinne ein Überlebensmechanismus. Ein Gegenteil wäre die vorhin erwähnte Selbstaufgabe, was grad bei den Kampfsportlern einfach mal nicht so mega ist.
Eine etwas steile These - aber ohne Egoismus kann ich keine KK/KS ausüben, da es bei VK, Sparring, Randori, o.ä. darum geht meine Vorteile dem Gegner/Partner gegenüber auszuspielen, bzw. auf Dauer zu stärken.

Wäre jetzt noch die Frage, was man unter dem "ismus" versteht - eine extreme Variante der Selbstsucht (vgl. Islam+ismus) oder ist damit ein "ismus" i.S. von (Mechan)ismus gemeint? Also ein Mechanismus des Ego's?

Fry_
28-12-2015, 16:14
Du würdest z.B. für Deine Süße auf Deine Süße verzichten?
Das ist wahre Liebe :blume:

Ja, wenn sie z.B. einen besseren gefunden hat. So was nenn ich altruistisch :halbyeaha

Magni
28-12-2015, 16:16
Du würdest z.B. für Deine Süße auf Deine Süße verzichten?
Das ist wahre Liebe :blume:

Deine Logik ist erschreckend logisch! :hammer:

Gast
28-12-2015, 16:23
Wäre jetzt noch die Frage, was man unter dem "ismus" versteht - eine extreme Variante der Selbstsucht (vgl. Islam+ismus) oder ist damit ein "ismus" i.S. von (Mechan)ismus gemeint? Also ein Mechanismus des Ego's?

Guter Punkt,

Ein Wikipediaautor unterscheidet z.B. den (extremen) Raffgieregoisten, der nur seinen eigenen Vorteil sieht, von dem normalen Egoisten:


Dabei haben diese Handlungen zumeist uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck. Wenn dieser Vorteil in einer symbiotischen Lebenshaltung zugleich auch der Vorteil anderer ist, dann sind diese Handlungen ethisch voll legitimiert. Meist aber wird ein Egoist als ein kurzsichtig Handelnder im Sinne eines Raffgieregoisten verstanden, der es kaum akzeptieren kann, wenn andere Menschen ihm gegenüber sich ebenso raffgierig zeigen. Der Raffgieregoist räumt sich selbst also mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht.

Der extreme (Raffgier-)Egoist denkt also nur an sich, der extreme (Selbstaufgabe-)Altruist denkt gar nicht an sich, die anderen liegen, eventuel schwankend, zwischen diesen Extremen.

Gast
28-12-2015, 16:26
Ja, wenn sie z.B. einen besseren gefunden hat.

na das lässt sich durch eine entsprechende Wahrnehmungsverzerrung ja leicht vermeiden..:hehehe:

Magni
28-12-2015, 16:32
na das lässt sich durch eine entsprechende Wahrnehmungsverzerrung ja leicht vermeiden..:hehehe:

Du arbeitest gerne mit Zuckerbrot und Peitsche, kann das sein? :D

Fry_
28-12-2015, 16:41
...
Der extreme (Raffgier-)Egoist denkt also nur an sich, der extreme (Selbstaufgabe-)Altruist denkt gar nicht an sich, die anderen liegen, eventuel schwankend, zwischen diesen Extremen.

Stabil sind Gesellschaften bei denen sich ein Mischungsverhältnis eingependelt hat. Je altruistischer eine Gesellschaft, desto mehr Vorteile haben Egoisten. Bei einer zu großen Zahl an Egoisten dagegen schwinden die Vorteile des sozialen Miteinanders (gerade für die Egoisten) und die Gesellschaft zerfällt.

Lugasch
28-12-2015, 17:28
Stabil sind Gesellschaften bei denen sich ein Mischungsverhältnis eingependelt hat. Je altruistischer eine Gesellschaft, desto mehr Vorteile haben Egoisten. Bei einer zu großen Zahl an Egoisten dagegen schwinden die Vorteile des sozialen Miteinanders (gerade für die Egoisten) und die Gesellschaft zerfällt.

Erinnert mich an das Falken/Tauben-Gleichnis bei evolutionsstabilen Systemen. Egoismus-Altruismus Verhältnis ist wahrscheinlich eine Variante davon.

Es gab mal eine Sci-Fi-Kurzgeschichte:
Ein Raumschiff mit Siedlern erreicht ein Sonnensystem mit zwei bewohnbaren Planeten. Der Captain kommt auf die Idee eine bessere Gesellschaft zu erschaffen. Es wird ein Unfall simuliert, der Besatzung wird mitgeteilt, dass die Landungsboote nur für die Hälfte genug Sauerstoff haben. Die Mitglieder werden gebeten sich freiwillig für den "Rettungsverzicht" zu melden.
Danach werden die Freiwilligen auf den einen Planeten geschickt, der Rest auf den anderen. Die Planeten werden ab da Altrus und Egos genannt.
Die altruistischen Eltern verziehen jedoch ihre Nachkommen, sodass diese zu Egoisten heranwachsen. Auf Egos läuft es genau anders herum, sodass man nach einer Generation die Planeten umbenennen muss. :)

Fry_
28-12-2015, 17:41
Erinnert mich an das Falken/Tauben-Gleichnis bei evolutionsstabilen Systemen. Egoismus-Altruismus Verhältnis ist wahrscheinlich eine Variante davon.
...

Ja, denke ich auch.
Allerdings hab ich noch keine Idee, wie der Egoismus innerhalb einer Gesellschaft reguliert wird. Bei Falke/Taube ist es ja ein einfacher Mechanismus.
Egoisten dagegen haben eigentlich nur Vorteile.
Vielleicht beruht deshalb Sozialklimbim auf Wiedererkennung von Individuen, je höher der Egoistenanteil, desto ausgeprägter die Mechanismen zur Unterscheidung.
Nur verträgt sich das wieder nicht mit der Gesellschaft der sozialen Spinnen, die haben so was ja nicht. Und existieren dennoch. Naja, vielleicht sterben sie ja auch gerade aus deswegen ;)

Schöne Geschichte übrigens :)

gast
28-12-2015, 17:54
Kommt drauf an. Ich bin ein sehr egoistischer Mensch, allerdings würde ich für meine Familie, meine Freunde und meine Süße auf alles verzichten und sogar vor Mord nicht zurückschrecken.
Allerdings ist mir der Rest der Menschheit ziemlich egal, mich kümmert es überhaupt nicht, ob Menschen irgendwo verhungern, verdursten, ertrinken oder geköpft werden.

Für mich zählt nur meine Gemeinschaft, die Menschen, auf die ich angewiesen bin, und die, die auf mich angewiesen sind. Denen, denen ich vertraue, und die, die mir vertrauen. Das ist mein Mantra, Credo oder Kodex nachdem ich lebe.

Das ist kein Egoismus sondern eher Psychopathie wenns denn so stimmt.

Oder das typische Gelaber von wegen "wenn einer meiner Familie wehtut ich schwör ich mach den alle!" :rolleyes:

Florett
28-12-2015, 17:56
Sie schelten einander Egoisten;
Will jeder doch nur sein Leben fristen.
Wenn der und der ein Egoist,
So denke, dass du es selber bist.
Du willst nach deiner Art bestehen,
Musst selbst auf deinen Nutzen sehen!
Dann werdet ihr das Geheimnis besitzen,
Euch sämtlich untereinander zu nützen;
Doch den lasst nicht zu euch herein,
Der anderen schadet, um etwas zu sein.

(Goethe)

Magni
28-12-2015, 18:05
Oder das typische Gelaber von wegen "wenn einer meiner Familie wehtut ich schwör ich mach den alle!" :rolleyes:

Ich bin der älteste von sechs Brüdern, man bekommt von Haus aus so eine Einstellung! ;) Vor allem, wenn man aus bescheideneren Verhältnisse kommt.
Aber meine Brüder können sich durchaus selbst wehren, und mussten das auch oft tun, da sie sonst Weicheier geworden wären, wenn ich alles für sie geregelt hätte.

Aber ganz abgesehen davon, warum soll das psychopathisch sein?

gast
28-12-2015, 18:25
Aber ganz abgesehen davon, warum soll das psychopathisch sein?



Psychopathie bezeichnet eine schwere Persönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht.


https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathie

Wenn dir tatsächlich alle anderen Menschen ausser deinem sehr engen Kreis völlig egal sind passt das schon ganz gut.

Magni
28-12-2015, 18:26
Selbst wenn, ich kann damit ganz gut leben!;)

gast
28-12-2015, 18:31
Selbst wenn, ich kann damit ganz gut leben!;)

Ja, gibt eh einige in den verschiedensten Bereichen - nicht jeder ist ein Krimineller...

Magni
28-12-2015, 18:37
Ja, gibt eh einige in den verschiedensten Bereichen - nicht jeder ist ein Krimineller...

Danke für die Diagnose, Herr Doktor, ihre Eltern müssen stolz auf sie sein! :D
Oder nicht?:rofl:

Lugasch
28-12-2015, 18:58
Ja, denke ich auch.
Allerdings hab ich noch keine Idee, wie der Egoismus innerhalb einer Gesellschaft reguliert wird. Bei Falke/Taube ist es ja ein einfacher Mechanismus.
Egoisten dagegen haben eigentlich nur Vorteile.
Vielleicht beruht deshalb Sozialklimbim auf Wiedererkennung von Individuen, je höher der Egoistenanteil, desto ausgeprägter die Mechanismen zur Unterscheidung.
Nur verträgt sich das wieder nicht mit der Gesellschaft der sozialen Spinnen, die haben so was ja nicht. Und existieren dennoch. Naja, vielleicht sterben sie ja auch gerade aus deswegen ;)

Schöne Geschichte übrigens :)

Hab jetzt a bissl gerechnet, ich denke das Spinnenzeug lässt sich mit einer Kosten/Nutzen-Rechnung erklären. Angenommen wir hätten einen Rudel(?) aus 10 Spinnen. Die teilen die verdaute Beute fair durch 10 und die Gesamtenergieausbeute hängt von dem Gesamtproteineinsatz aller Spinnen ab. Demnach ist die Ausbeute pro Nase gleich Nettogewinn durch zehn minus persönlicher Einsatz. Bei nur einer egoistischen Spinne ist es egal wie viel weniger sie gibt, sie steht immer um den gleichen Betrag besser da, daher wird sie wohl zunächst dazu tendieren gar keine Proteine beizusteuern.
Sobald es aber mehr egoistische Spinnen gibt, ändert sich das, denn je mehr egoistische Spinnen es gibt, desto weniger Mogeln kann sich eine einzelne egoistische Spinne leisten, weil sie am Ende netto weniger rausbekommt. Der Punkt, ab dem es sich für die Spinne lohnt mit dem Abseilen (hehe) aufzuhören, hängt von der Anzahl der egoistischen Spinnen und davon ab, wie egoistisch die anderen sind. Im schlimmsten Fall (1 alt. Spinne vs. 9 eg. Spinnen) bekommt die alt. Spinne weniger als sie reinsteckt, wodurch sie stirbt und damit die gesamte Population mit in den Tod reißt (wie egoistisch:p), weil der Rest keine Ahnung vom Essenmachen hat. Daher wird sich das Ganze um einen Gleichgewichtspunkt einpendeln müssen - e voila...äh...ich meine Evolution - stabiles System :)

Fry_
28-12-2015, 19:12
Hab jetzt a bissl gerechnet, ich denke das Spinnenzeug lässt sich mit einer Kosten/Nutzen-Rechnung erklären. Angenommen wir hätten einen Rudel(?) aus 10 Spinnen. Die teilen die verdaute Beute fair durch 10 und die Gesamtenergieausbeute hängt von dem Gesamtproteineinsatz aller Spinnen ab. Demnach ist die Ausbeute pro Nase gleich Nettogewinn durch zehn minus persönlicher Einsatz. Bei nur einer egoistischen Spinne ist es egal wie viel weniger sie gibt, sie steht immer um den gleichen Betrag besser da, daher wird sie wohl zunächst dazu tendieren gar keine Proteine beizusteuern.
Sobald es aber mehr egoistische Spinnen gibt, ändert sich das, denn je mehr egoistische Spinnen es gibt, desto weniger Mogeln kann sich eine einzelne egoistische Spinne leisten, weil sie am Ende netto weniger rausbekommt. Der Punkt, ab dem es sich für die Spinne lohnt mit dem Abseilen (hehe) aufzuhören, hängt von der Anzahl der egoistischen Spinnen und davon ab, wie egoistisch die anderen sind. Im schlimmsten Fall (1 alt. Spinne vs. 9 eg. Spinnen) bekommt die alt. Spinne weniger als sie reinsteckt, wodurch sie stirbt und damit die gesamte Population mit in den Tod reißt (wie egoistisch:p), weil der Rest keine Ahnung vom Essenmachen hat. Daher wird sich das Ganze um einen Gleichgewichtspunkt einpendeln müssen - e voila...äh...ich meine Evolution - stabiles System :)

Das macht Sinn wenn man die Kolonie als Ganzes betrachtet, als Individuen sind doch dabei Egoisten immer noch im Vorteil, die sterben als letzte.
So wäre die Kolonie zum Aussterben verurteilt.
Vielleicht sind die allerdings so eng verwandt, dass der Vorteil der anderen in genügend hohem Maß auch der eigene wäre. Da hat Hamilton was nettes zu eruiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verwandtenselektion
Wenn die Kolonie aus Vollgeschwistern besteht, was fast zu erwarten ist, ist ein altruistisches Gen eines Individuums mit 50% Wahrscheinlichkeit auch in den anderen Tieren vorhanden. Könnte reichen.

Gast
28-12-2015, 19:52
Das macht Sinn wenn man die Kolonie als Ganzes betrachtet, als Individuen sind doch dabei Egoisten immer noch im Vorteil, die sterben als letzte.

Oder müssen anfangen, selbst zu arbeiten.
Erfolgreiche Viren rotten ja auch nicht ihre Wirte aus und erfolgreiche Kuckucke nicht ihre Brutvögel.

Krebs ist ja auch so was wie Egoismus auf Zellebene:
Die einzelne Zelle hat keinen Bock mehr auf Spezialisierung und Apoptose und will wieder auf unsterblichen Einzeller machen, gut versorgt von den Blutgefäßen der Restkolonie.
Wenn da zu viele mitmachen, geht der Organismus drauf und die Krebszelle gleich mit (außer die wird von irgendwelchen Forschern am Leben erhalten).
Offenbar hat sich allerdings auch ein Abwehrprogramm gegen die Aussteigerzellen gebildet, die werden schließlich vom Immunsystem angegriffen.
Zumindest in menschlichen Gesellschaften gibt es, wie oben beschrieben, ja auch entsprechende Schutzprogramme gegen Schmarotzer.
Daher haben ja auch viele Menschen soziale Ängste, d.h. eine Programmierung nicht unangenehm aufzufallen.
Leute, die sich partout nicht an die Regeln halten wollten, fielen in Gesellschaften ohne Sozialpädagogen eventuell mal in's Meer, wenn grad keiner guckte.



In addition, the Eskimos have a word,
kunlangeta, which means "his mind knows
what to do but he does not do it." This is
an abstract term for the breaking of many
rules when awareness of the rules is not in
question. It might be applied to a man
who, for example, repeatedly lies and
cheats and steals things and does not go
hunting and, when the other men are out of
the village, takes sexual advantage of
many women-someone who does not pay
attention to reprimands and who is always
being brought to the elders for punishment.
One Eskimo among the 499 was called
kunlangeta. When asked what would have
happened to such a person traditionally, an
Eskimo said that probably "somebody
would have pushed him off the ice when
nobody else was looking."

Psychiatric Labeling in Cross-Cultural Perspective (http://www.sciencemag.org/content/191/4231/1019.full.pdf?keytype2=tf_ipsecsha&ijkey=e0e81a7a7ddf5a1d4abc338d465fc6ea5e22d381)

Lugasch
28-12-2015, 19:53
Das macht Sinn wenn man die Kolonie als Ganzes betrachtet, als Individuen sind doch dabei Egoisten immer noch im Vorteil, die sterben als letzte.
So wäre die Kolonie zum Aussterben verurteilt.

Jein :) Also wenn man den Ressourcenwettbewerb unter den Kolonien berücksichtigt, geht das schon auf.
Du hast vollkommen Recht, dass die Egoisten innerhalb der Kolonie immer im Vorteil sind. Aber eine schwache Kolonie, in der ich der King bin, bietet mir schlechten Schutz, sodass die ergaunerten Vorteile wieder dahin schmelzen. Daher ist eine Spinne gut beraten ein Gleichgewicht zu halten zwischen eigene Position verbessern und die gesamte Kolonie schwächen.
Und die verwandtschaftlichen Gene tun wohl ihr übriges, um die Sache so richtig kompliziert zu machen :)

Gast
28-12-2015, 20:17
Sie schelten einander Egoisten;
Will jeder doch nur sein Leben fristen.
Wenn der und der ein Egoist,
So denke, dass du es selber bist.
Du willst nach deiner Art bestehen,
Musst selbst auf deinen Nutzen sehen!
Dann werdet ihr das Geheimnis besitzen,
Euch sämtlich untereinander zu nützen;
Doch den lasst nicht zu euch herein,
Der anderen schadet, um etwas zu sein.

(Goethe)



Der wusste Bescheid.:)
(War wohl damals schon verpönt, ein Egoist zu sein)

KAJIHEI
28-12-2015, 20:44
Man muß zuerst einmal immer ein Egoist sein, denn nur wer sich selbst erhält kann Dinge bewirken oder anderen helfen.

Fry_
28-12-2015, 20:57
Man muß zuerst einmal immer ein Egoist sein, denn nur wer sich selbst erhält kann Dinge bewirken oder anderen helfen.

Armut z.B. ist also eine perfide Spielart des Egoismus. Obendrein verletzt sie die Gefühle empathischer Menschen die sich weniger gehen ließen.
Man sollte Armut zur Ordnungswidrigkeit erklären :-§

Florett
28-12-2015, 21:03
Man muß zuerst einmal immer ein Egoist sein, denn nur wer sich selbst erhält kann Dinge bewirken oder anderen helfen.
:halbyeaha
EGO-IST, ist, SICH-SELBST erklärend.
.

KAJIHEI
28-12-2015, 21:03
Armut z.B. ist also eine perfide Spielart des Egoismus. Obendrein verletzt sie die Gefühle empathischer Menschen die sich weniger gehen ließen.
Man sollte Armut zur Ordnungswidrigkeit erklären :-§

Klar, Armut dient dem Selbsterhalt. Alles klar.:rolleyes:

* Silverback
28-12-2015, 21:19
Man muß zuerst einmal immer ein Egoist sein, denn nur wer sich selbst erhält kann Dinge bewirken oder anderen helfen.
Und deswegen heißt es ja in allen Airlines dieser Welt bei der anfänglichen Instruierung gleich:
In case of an emergency, grap your own oxygene mask first, before you assist others.

Little Green Dragon
28-12-2015, 21:42
http://youtu.be/bysD5pKE4p8

StefanU
29-12-2015, 00:50
edit

gast
29-12-2015, 08:29
Danke für die Diagnose, Herr Doktor, ihre Eltern müssen stolz auf sie sein! :D
Oder nicht?:rofl:

Ja doch, durchaus.

Magni
29-12-2015, 12:06
Ja doch, durchaus.

Da bin ich froh!

KAJIHEI
29-12-2015, 15:03
Jein :) Also wenn man den Ressourcenwettbewerb unter den Kolonien berücksichtigt, geht das schon auf.
Du hast vollkommen Recht, dass die Egoisten innerhalb der Kolonie immer im Vorteil sind. Aber eine schwache Kolonie, in der ich der King bin, bietet mir schlechten Schutz, sodass die ergaunerten Vorteile wieder dahin schmelzen. Daher ist eine Spinne gut beraten ein Gleichgewicht zu halten zwischen eigene Position verbessern und die gesamte Kolonie schwächen.
Und die verwandtschaftlichen Gene tun wohl ihr übriges, um die Sache so richtig kompliziert zu machen :)

Wirklich ?
Wenn es hart auf hart geht eben nicht mehr. Wenn man anfängt zu hungern, zu leiden wird in jedem der Egoismus unendlich stark.
Tyrannen, die Prototypen des asozialen Egoisten werden häufig genug entsorgt.
Es gäbe aber auch Variante B.
Die Erkenntniss das man seinen Egoismus dadurch befriedigen kann in dem man die ihn unterhaltene Elemente stützt. (Sozialer Egoismus )
Wenn ich als Fürst problemlos ein Reich problemlos und lukrativ regieren will muß ich halt dafür sorgen das es mein Untertanen gut geht.
Tue ich das nicht ....Der Untergang ist garantiert.
Selbst die größte egoisitsch gepolte Macht kann eben nicht auf einem Nichts aufbauen.
Das gilt für ein Forum wie hier bis hin zu einem Kaiserreich.
Das vorspiegeln von Tatsachen um die Unterstützung vor zu gauckeln ist übrigens auch nur ein bedingt brauchbares Mittel.
D.h. Selbst wenn ich zuerst noch berechtigt ketzernde Untertanen verbrenne, irgendwann sehen die anderen es auch.
Abgesehen davon das irgendwann das Holz für die Scheiterhaufen ausgeht, die notwendige Unterstützung wird irgendwann versagt werden.
Sei es durch Abwanderung, Proteste, etc.

Lugasch
29-12-2015, 16:06
Wirklich ?
Wenn es hart auf hart geht eben nicht mehr. Wenn man anfängt zu hungern, zu leiden wird in jedem der Egoismus unendlich stark.
Tyrannen, die Prototypen des asozialen Egoisten werden häufig genug entsorgt.
Es gäbe aber auch Variante B.
Die Erkenntniss das man seinen Egoismus dadurch befriedigen kann in dem man die ihn unterhaltene Elemente stützt. (Sozialer Egoismus )
Wenn ich als Fürst problemlos ein Reich problemlos und lukrativ regieren will muß ich halt dafür sorgen das es mein Untertanen gut geht.
Tue ich das nicht ....Der Untergang ist garantiert.
Selbst die größte egoisitsch gepolte Macht kann eben nicht auf einem Nichts aufbauen.
Das gilt für ein Forum wie hier bis hin zu einem Kaiserreich.
Das vorspiegeln von Tatsachen um die Unterstützung vor zu gauckeln ist übrigens auch nur ein bedingt brauchbares Mittel.
D.h. Selbst wenn ich zuerst noch berechtigt ketzernde Untertanen verbrenne, irgendwann sehen die anderen es auch.
Abgesehen davon das irgendwann das Holz für die Scheiterhaufen ausgeht, die notwendige Unterstützung wird irgendwann versagt werden.
Sei es durch Abwanderung, Proteste, etc.

Also ich habe gerade mit dem Falltraining übertrieben und bin noch ein wenig angeklingelt. Ich weiß jetzt nicht, ob es daran liegt, dass ich dir nicht folgen kann, aber wir (Fry und icke) waren doch noch bei Spinnen? Meine Erwähnung des Wortes "King" war eher gossenmäßig gebraucht - so wie "Isch bin da King, Alda! Yo!". Einen echten König mit Untertanen habe ich damit nicht gemeint. :)

KAJIHEI
29-12-2015, 19:37
Das war mir schon bewußt, blos leider hört man diese Begründungsschiene auch über menschliche Strukturen.....
Dementsprechend habe ich mir erlaubt, wenn wir denn schon einmal dabei sind das Ganze mal so umzudeuten.
Gute Besserung für den angeklingelten Brummschädel.:)

Lugasch
29-12-2015, 21:05
Das war mir schon bewußt, blos leider hört man diese Begründungsschiene auch über menschliche Strukturen.....
Dementsprechend habe ich mir erlaubt, wenn wir denn schon einmal dabei sind das Ganze mal so umzudeuten.
Gute Besserung für den angeklingelten Brummschädel.:)

Danke, es geht wieder :)
Beim Menschen wird es so schön richtig kompliziert, da bei ihm infolge des stark vorhandenen (Selbst-)Bewusstseins nicht nur die genetische, sondern auch eine memetische Auslese stattfindet (Meme sind fiktive Gedankengut-Bausteine, analog zu Genen als Erbgut-Bausteine). Meme und Gene beeinflussen sich gegenseitig - vom gegenseitigen Verstärken bis hin zum Ausschalten - was zu sehr komplexen Wechselwirkungen führt. Dazu kommt, dass die memetische Evolution extrem schnell ablaufen kann (also auch innerhalb eines menschlichen Lebens) und im Gegensatz zu den Genen nicht an ein Individuum gebunden ist. Das erklärt dann auch zeitige Sanktionen gegen egoistisches Verhalten (z.B. Sturz eines Tyrannen) und auch den scheinbar irrationalen Altruismus (z.B. ein Mensch opfert sein Leben für Individuen, mit denen er genetisch nicht verwandt ist - hier kann aber von außen betrachtet die memetische "Verwandtschaft" vorhanden sein, wie eine gemeinsame Kultur, Ideologie oder Religion).
Und als i-Tüpfelchen: durch die gesteigerte Komplexität ist das System verstärkt fehleranfällig, was auch echtes irrationales Verhalten hervorrufen kann - so quasi als Zufall in einem ohnehin komplexen Spiel.

Florett
30-12-2015, 11:38
… Es gäbe aber auch Variante B.
Die Erkenntniss das man seinen Egoismus dadurch befriedigen kann in dem man die ihn unterhaltene Elemente stützt. (Sozialer Egoismus )…
Erkenntnis aus der Erfahrung heraus, oder Bewusstsein aus der Bildung heraus – alles funktioniert ja immer auch umgekehrt. Dabei führt der schnellste, friedlichste Weg über die Bildung. Jedoch müsste die Herleitung aller Bildung dann analog fermatscher Prinzipien methodisch und didaktisch übersetzt werden, sodass über deren Kommunikation – und über die natürliche Multiplikation – automotorisch der Rest besorgt würde.
Doch: wenn so jeder alle retten könnte, was veranstalten dann die Profiteure der so genannten modernen und/oder alten Systeme – die ja doch nur Pseudo-Systeme sind, um die Alimentierung der Profiteure am fließen und jene am kacken zu halten…?
In der Regel… „Krieg"

(Kommt einem irgendwie bekannt vor, gell?)

.

KAJIHEI
30-12-2015, 12:48
Mit Bildung hat das Ganze wenig zu tun. Mehr etwas mit der Drosselung der eigene Gier und der simplen Erkenntnis das man die meisten Ziele seines eigenen Egoismus nie erreichen würde wenn es anderen nicht gut geht.
Jeder Profit, egal welcher Natur stammt von irgendwoher. Wenn keiner etwas hat, was soll man nehmen, wovon profitieren ?
Das fängt beim Geschäft an. Kunden die Pleite sind sind eben keine und hört im Arbeitsleben auf.
Zufriedene Arbeitnehmer reissen sich für ihren Chef den Hintern auf, Resultat mehr Profit für alle. Das setzt natürlich voraus das man ihnen verdeutlicht das es nur so weitergeht wenn der Laden, wie sagt man gleich ; brummt.
Ihre Gier nach Profit unterstützt also die Erhaltung meines Egos im Profitsektor.

Florett
30-12-2015, 16:12
Mit Bildung hat das Ganze wenig zu tun. Mehr etwas mit der Drosselung der eigene Gier und der simplen Erkenntnis das man die meisten Ziele seines eigenen Egoismus nie erreichen würde wenn es anderen nicht gut geht.
Jeder Profit, egal welcher Natur stammt von irgendwoher. Wenn keiner etwas hat, was soll man nehmen, wovon profitieren ?
Das fängt beim Geschäft an. Kunden die Pleite sind sind eben keine und hört im Arbeitsleben auf.
Zufriedene Arbeitnehmer reissen sich für ihren Chef den Hintern auf, Resultat mehr Profit für alle. Das setzt natürlich voraus das man ihnen verdeutlicht das es nur so weitergeht wenn der Laden, wie sagt man gleich ; brummt…
Äußerlicher Ausdruck von Individualität kann sich halt immer nur in der Gemeinschaft voll entfalten – das ist naturgesetzlich. So betrifft diese Gesetzlichkeit natürlich auch den speziell künstlichen/ kulturellen Profitsektor. Und da macht der Zeitgeist der momentanen s.g. Bildung dort sehr sehr viel aus, obwohl dieser Profitsektor eher sehr sehr wenig ist im Verhältnis zu allen Sektoren, dem Ganzen, aber zur Zeit trotzdem so bestimmend im Ego daher kommt.


… Ihre Gier nach Profit unterstützt also die Erhaltung meines Egos im Profitsektor.
Deswegen ja auch die permanenten Pseudo-Unterstützungen durch das s.g. Reformieren/Globalisieren, um die Gier nach Profit und Alimentierung zur Ego-Erhaltung (und zwar durch anderer Menschen Ressourcen-Entzug) aufrecht zu erhalten. Denn Unterstützung benötigt doch in Wirklichkeit nur das, was alleine nicht – natürlich – tragfähig ist, weil es ansonsten zusammen bricht/bankrott geht.
Das bedeutete ja, dass das Ego dahingehend natürlich untergrabend wirkt, wenn es um Gier nach Profit geht. Also wäre das nichts anderes als bereits tote Pferde möglichst lange reiten.

Oder dreht’s sich da wohlmöglich eher um‘s falsche Ego? Nach dem Motto:
„Profit weg, Porsche weg, Pitbull weg, Privilegien weg = Potenz weg, Partner weg, Pseudo-Ego weg,...“

Von daher würde Dein Ansatz stimmen, dass so ein Konstrukt mit „echter Bildung nur wenig zu tun“ haben kann, da es an Vertrauen mangels nachhaltiger Tragfähigkeit fehlte. Und das kann nun wirklich kein nachhaltiges Bildungsziel sein, sondern nur eines, was mit dem Aufbau von Unsicherheit/Angst (z.B. durch Schuldigkeit, Schamhaftigkeit, Schlechtigkeit,…) kalkuliert, damit das o.g. Konstrukt nicht in sich zusammen bricht.

Stellt sich die Frage: „Wie sähe denn dann wirklich richtige, nachhaltige Ego-Bildung aus, so, dass die Dinge nicht ständig (und zwar durch anderer Ressourcen) reformiert und unterstützt werden müssen, da ansonsten die eh wackeligen Konstrukte der toten Pferde-Pseudoego immer wieder in sich zusammen brechen…?


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Lugasch
30-12-2015, 17:17
Stellt sich die Frage: „Wie sähe denn dann wirklich richtige, nachhaltige Ego-Bildung aus, so, dass die Dinge nicht ständig (und zwar durch anderer Ressourcen) reformiert und unterstützt werden müssen, da ansonsten die eh wackeligen Konstrukte der toten Pferde-Pseudoego immer wieder in sich zusammen brechen…?


Dazu hat Eckhart Tolle ein Paar ziemlich gute Ansätze in "Eine neue Erde" beschrieben. Das Buch wird zwar allgemein dem esoterischen Bereich zugeordnet, ich würde es aber - gerade was das Ego betrifft - eher in die Psychologie/Philosophie-Schublade stecken. :)

Florett
30-12-2015, 17:49
Dazu hat Eckhart Tolle ein Paar ziemlich gute Ansätze in "Eine neue Erde" beschrieben. Das Buch wird zwar allgemein dem esoterischen Bereich zugeordnet, ich würde es aber - gerade was das Ego betrifft - eher in die Psychologie/Philosophie-Schublade stecken. :)
Was schreibt er denn über die ansatzweise Automotorik, die erst einmal dazu in Gang kommen muss? Weil: die erforderlichen Prozesse dazu können ja nicht in wenigen Köpfen bleiben. Und diese Prozesse können ja bis auf ihre inneren Funktionen herunter gebrochen nix esoterisches sein, eben weil es reine Funktionen sein sollten und damit jeder Zeit auch wissenschaftlich belegbar.
(Mit Theorien kommt man da ansonsten ja nicht weiter, wie an der modernen Bildung ja zu erkennen ist.)

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Lugasch
30-12-2015, 22:51
;)
Was schreibt er denn über die ansatzweise Automotorik, die erst einmal dazu in Gang kommen muss? Weil: die erforderlichen Prozesse dazu können ja nicht in wenigen Köpfen bleiben. Und diese Prozesse können ja bis auf ihre inneren Funktionen herunter gebrochen nix esoterisches sein, eben weil es reine Funktionen sein sollten und damit jeder Zeit auch wissenschaftlich belegbar.
(Mit Theorien kommt man da ansonsten ja nicht weiter, wie an der modernen Bildung ja zu erkennen ist.)



Puh...ich glaube so direkt dazu steht da gar nichts, bzw. wenn dann doch ziemlich esoterisch (so im Sinne "komm erstmal selber klar und der Rest wird dich schon nachmachen"). Die guten Ansätze beziehen sich eher auf das Erkennen, Einordnen und teilweise auch Steuern der Ego-Mechanismen. Von der Sprache her ist es ganz klar KEIN wissenschaftliches Buch und soll, plump gesagt, den persönlichen Umgang mit dem Ego verbessern. Ich lese gerade "Schnelles Denken, langsames Denken" - das ist wiederum ein halbwegs wissenschaftliches Buch, was sich eigentlich mit einem anderen Thema beschäftigt, aber dort sind durchaus Bestätigungen zu Tolles Gedanken erkennbar (bin aber noch nicht ganz soweit).

Für die rein genetische Schiene wäre vielleicht "Das egoistische Gen" von Dawkins interessant, aber es ist ne Weile her, dass ich das gelesen habe und ich kann mich nicht mehr erinnern, ob er was zu der Automotorik gesagt hat, müsste ich noch mal lesen. Bauchmäßig habe ich das Gefühl, dass sich die drei Bücher beim Thema "Egoismus" gut ergänzen, aber ich sollte die nochmal alle hintereinander lesen, wer weiß, vielleicht trifft mich da die Erleuchtung ;)

Helmut Gensler
02-01-2016, 12:51
Bibel: liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
so einen Egoismus fordert auch Kant.

KAJIHEI
02-01-2016, 18:37
Bibel: liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
so einen Egoismus fordert auch Kant.

Manchmal ist es witzig was eine nicht aufgesetzte Lesebrille produziert.
Ich habe gelesen ....fordert auch Kraft.
Passt irgendwie.

Florett
02-01-2016, 21:21
Bibel: liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
so einen Egoismus fordert auch Kant.

Egal ob Kant mit oder Kraft ohne Lesebrille ;-)...
Liebe ist das Begreifen der eigenen Bewusstheit und diese dann sich selbst und anderen schenken zu können. Oder sie ist einfach da.
Das sind die 2 Extreme der Liebe.


Jesus weist ja bereits auf das Erreichen der Liebe auch über das Bewusstsein (=Mündigkeit) hin, mit:
"Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert."
(Matthäus 10.34)


Fazit:
Egoismus als eine solche Kraft zu entwickeln, zur Förderung des eigenen Bewusstseins, ist also einer der 2 Wege zur Liebe.

Welcher aber ein längerer Weg zu werden scheint...


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devzero
02-01-2016, 21:46
Bibel: liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
so einen Egoismus fordert auch Kant.

Das Problem daran ist, dass es die Leute auslässt, die sich schon selber nicht mögen.

Das erinnert mich an das:
oDjbbkGVT4Q

KAJIHEI
02-01-2016, 23:10
Das Problem daran ist, dass es die Leute auslässt, die sich schon selber nicht mögen.

Das erinnert mich an das:
oDjbbkGVT4Q

Nein , die schließt es gerade mit ein. Es ist halt alles eine Wechselwirkung.

devzero
02-01-2016, 23:11
In wie fern soll es die einschließen?

Florett
03-01-2016, 12:47
In wie fern soll es die einschließen?

Hier die angedeutete Wechselwirkung in einer anderen Variante...

https://www.youtube.com/watch?v=3M04W1x4xZM


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KAJIHEI
03-01-2016, 12:50
In wie fern soll es die einschließen?

Selsbthaß ist in letzter Konsequenz auch eine Form des Narzismus.
Sobald ich viel Zeit darin investiere mich selber zu hassen bin ich es mir doch offensichtlich wert., denn wer verschwendet schon gerne Zeit.
Wenn ich mich selber also als wertig wahrnehme, so kann ich das auch nach aussen tun mit anderen Menschen.
Liebe ist eben nicht immer rosarot.

devzero
03-01-2016, 15:28
Selsbthaß ist in letzter Konsequenz auch eine Form des Narzismus.
Sobald ich viel Zeit darin investiere mich selber zu hassen bin ich es mir doch offensichtlich wert., denn wer verschwendet schon gerne Zeit.
Wenn ich mich selber also als wertig wahrnehme, so kann ich das auch nach aussen tun mit anderen Menschen.
Liebe ist eben nicht immer rosarot.

Nun, nicht mögen, ist nicht so intensiv wie Haß. Da es ja nicht nur schwarz und weiß gibt, sehe ich "nicht mögen" als eher neutral-negativ an.
In der Ausführung empfinde ich das dann so, dass man sich diesen Wert einmal setzt und dann kaum noch einen Gedanken daran verschwendet.

Gast
03-01-2016, 15:49
Sobald ich viel Zeit darin investiere mich selber zu hassen bin ich es mir doch offensichtlich wert., denn wer verschwendet schon gerne Zeit.

Es gibt ja den Spruch: "Hassen ist wie Gift zu trinken, um jemanden anderem zu schaden"
In dem Sinn ist Selbsthass schon sinnvoller, denn dann trinkt ja der das Gift, dem man schaden will. :)



Nun, nicht mögen, ist nicht so intensiv wie Haß. Da es ja nicht nur schwarz und weiß gibt, sehe ich "nicht mögen" als eher neutral-negativ an.
In der Ausführung empfinde ich das dann so, dass man sich diesen Wert einmal setzt und dann kaum noch einen Gedanken daran verschwendet.


Ein wesentlicher Unterschied zwischen sich selbst und anderen ist, dass man sich nicht so einfach vermeiden oder gar von sich selbst trennen kann.
Man lebt ja in so einer Art Zwangsgemeinschaft mit sich selbst.
Da wäre es schon hilfreich, mit sich selbst auszukommen bzw. das über sich selbst getroffene Urteil ab und an zu überprüfen.

Im Buddhismus gibt es die Metta-Meditation, in denen Mitgefühl für andere geübt wird, aber zuerst auch für sich selbst.


Die Liebende-Güte-Meditation (oder auch "Metta Bhavana") ist eine traditionelle Meditationsform, die dem Übenden hilft, eine Haltung von emotionaler Positivität und echtem Wohlwollen sich selbst und anderen gegenüber zu entwickeln. Das Wort Metta entstammt der Pali-Sprache und bedeutet in etwa Liebe (im nicht-romantischen Sinne), Freundlichkeit oder Herzensgüte.
[...]
Die Metta Bhavana ist keine Übung in Autosuggestion, es geht also keinesfalls darum, sich irgendwie einzureden, alle Menschen seien nett und sympathisch. Es geht vielmehr darum, die eigenen Gefühle zunächst einmal unvoreingenommen kennen zu lernen und zu erleben, und dann zu lernen, sie sanft zu entspannen und zu öffnen. Die Früchte der Übung sind ein größeres Einfühlungsvermögen und eine positivere Einstellung sich selbst und anderen gegenüber. Diese Übung kann eine dramatisch positive Wirkung auf Konfliktsituationen haben! Sie ist auch ein hervorragendes Gegenmittel gegen Gereiztheit, schlechte Laune und gegen eine harte, überkritische Haltung sich selbst und anderen gegenüber.


Hervorhebung von mir

FWBO: Meditation - Metta Bhavana (http://www.fwbo.de/buddhismus/metta.htm)

KAJIHEI
03-01-2016, 17:03
Will man sich denn durch Selsbthaß wirklich selber schaden ?
Ich stelle mal die These in den Raum das man damit eigentlich probiert sich zu verbessern, da man sich ja aus maximaler Unzufriedenheit mit sich selber nicht ausstehen kann. Haß ist manchmal auch ein guter Motor.

Gast
03-01-2016, 21:26
Will man sich denn durch Selsbthaß wirklich selber schaden ?


Nicht durch den Hass, sondern wegen des Hasses.
Auch wenn man jemand anderen hasst, will man ja dem nicht durch den Hass schaden aber der Hass beinhaltet das starke Verlangen, ihm zu schaden, ihn zu quälen, ihn leiden zu sehen, ihn zu vernichten, ihn auszulöschen, seine erbärmliche Existenz von der Erde zu tilgen... :mad:
...natürlich rein virtuell und nur, um ihn zu erlösen und damit die Welt ein besserer Ort wird. :engel_3:
Dass man sich dabei selbst schadet, ist ein Nebeneffekt, der eben im Falle des Fredhasses, den "Falschen", im Falle des Selbsthasses den "Richtigen" trifft.



Ich stelle mal die These in den Raum das man damit eigentlich probiert sich zu verbessern, da man sich ja aus maximaler Unzufriedenheit mit sich selber nicht ausstehen kann.


Das wäre tragisch.
Eventuell die Folge von einer Erziehung, die nicht zwischen Person und Verhalten/Leistung trennt.
Liebe und Anerkennung gibt es dann nur für das Funktionieren, nicht einfach für das Dasein.


Haß ist manchmal auch ein guter Motor.

Ja, Wut ist Energie und Hass ist verfestigte Wut.
Die dunkle Seite der Macht.
Was dabei rauskommt, ist die andere Frage.
Mag vielleicht einer abnehmen, weil er sein Moppel-Ich hassen gelernt hat, dann wird er aber eventuell den Hass auf sein Moppel-Ich auf andere Moppel-Du übertragen, weil sie ihm zeigen, was er mal war und wieder sein könnte...
Die schärfsten Kritiker der Elche...

weiterführende Informationen:

Selbstschädigung durch Hass (https://www.youtube.com/watch?v=8BRACdjQ4qs)

Aussöhnung mit sich selbst (https://youtu.be/LjUSueYF4fk?t=7m39s)

Florett
04-01-2016, 10:31
Ist der Thread noch bei Egoist?
Oder ist der Hasser bereits aus dem Egoisten mutiert – quasi als pathologischer Fall, eines, in seiner Bewusstseins-Bildung blockiertem, äußeren EgoIsten, zum NazIsten, als Vorstufe zum SadIsten?

Genau ein solcher würde ja seine Wut, über seine Blockade(n), ins Äußere projitzieren, um in den Reflexionen seiner Taten Lösungs- Informationen für seine Entwicklungs-Blockade(n) zu erhalten („An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“).
Erhält er diese Information(en) nicht, so führt der Mangel daran zu seiner weiteren Sucht-Steigerung.
Denn:
Sucht! (im Sinne der Aufforderung zum suchen) und Sucht (im Sinne von süchtig sein) wird ja gleich geschrieben. Und in den 3 Charakterbildern der 3 Steigerungsformen:
EgosIst -> NazIst -> SadIst
…tritt halt das Suchen nun mal sehr stark zu Tage - das Suchen nach Liebe als Sucht.

Kurz:
Jemand der liebt, der quält nicht. Weder sein Wesen, noch andere Wesen.


Guantanamo lässt grüßen. Und unsere 75 Millarden geschlachteten Tier-Brüder und -Schwestern alleine aus der westlichen Hemisphäre...


.

Lugasch
04-01-2016, 11:20
Kurz:
Jemand der liebt, der quält nicht. Weder sein Wesen, noch andere Wesen.



Laut Erich Fromm durchaus - Annahme: Liebe ist der Versuch zweier Wesen zu einem zu verschmelzen und zwar gleichwertig. Ist diese Gleichwertigkeit aus welchen Gründen auch immer nicht gegeben, der Wunsch der Verschmelzung aber vorhanden, so bleibt als Ausweg entweder das totale Dominieren des zweiten Wesens (Sadismus) oder das sich dominieren lassen (Masochismus) - sind zwei Seiten einer Medaille.
So gesehen (nach Fromm) sind Sadismus und Masochismus "fehlgeleitete" Formen der Liebe.

Magni
04-01-2016, 12:00
So ein Humbug, Liebe ist nichts weiter als eine chemische Reaktion im Gehirn, die die Aufgabe hat, uns am aussterben zu hindern.

Wut und Hass sind, neben Angst, Überlebensmechanismen, die uns ebenfalls am aussterben hindern sollen. Da wir heutzutage allerdings nur noch in den seltensten Fällen in Lebensgefahr schweben, suchen wir uns halt andere Wege, um diese für uns wichtigen Gefühle ausleben zu können.

Florett
04-01-2016, 12:05
Laut Erich Fromm durchaus - Annahme: Liebe ist der Versuch zweier Wesen zu einem zu verschmelzen und zwar gleichwertig. Ist diese Gleichwertigkeit aus welchen Gründen auch immer nicht gegeben, der Wunsch der Verschmelzung aber vorhanden, so bleibt als Ausweg entweder das totale Dominieren des zweiten Wesens (Sadismus) oder das sich dominieren lassen (Masochismus) - sind zwei Seiten einer Medaille.
So gesehen (nach Fromm) sind Sadismus und Masochismus "fehlgeleitete" Formen der Liebe.
Wenn sich die Beteiligten ihrer gegenseitigen, gemeinsamen Neigungen klar bewusst sind und sich dann darin einig sind, diese so richtig liebevoll auszuleben, kurz: „In diese gemeinsame kalte Liebe gleichsam warm verliebt sind“ – ja. Ansonsten:
„… aber weil du weder warm noch kalt bist, sondern lauwarm, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken.“ (Offb 3,14-16)

Das lässt dann so manche – z.B. lediglich medial immer nur zuschauende Konsumenten – in einem anderen Lichte erscheinen…


.

Gast
04-01-2016, 12:10
So ein Humbug, Liebe ist nichts weiter als eine chemische Reaktion im Gehirn, die die Aufgabe hat, uns am aussterben zu hindern.

Wut und Hass sind, neben Angst, Überlebensmechanismen, die uns ebenfalls am aussterben hindern sollen.

Bist Du Kreationist?

Magni
04-01-2016, 12:11
Bist Du Kreationist?

Ne, Fatalist.

Jadetiger
04-01-2016, 12:12
Zum Thema Egoismus ist mir vor Längerem mal der Begriff "Karma-Hure" untergekommen. Damit ist ein Mensch gemeint, der, um gutes Karma anzuhäufen, also aus rein egoistischen Gründen, Gutes und nach außen oft altruistisch Wirkendes tut.

Was haltet ihr von dieser Sonderform. Ist das überhaupt Egoismus?

Magni
04-01-2016, 12:16
Was haltet ihr von dieser Sonderform. Ist das überhaupt Egoismus?

Jeder tut etwas aus einem bestimmten Grund, wenn nicht, dann ist er wahnsinnig.
Wir tuen ja auch nur gutes, weil es uns ein gutes Gefühl verschafft. Das ist doch das selbe, oder?

devzero
04-01-2016, 12:22
Zum Thema Egoismus ist mir vor Längerem mal der Begriff "Karma-Hure" untergekommen. Damit ist ein Mensch gemeint, der, um gutes Karma anzuhäufen, also aus rein egoistischen Gründen, Gutes und nach außen oft altruistisch Wirkendes tut.

Was haltet ihr von dieser Sonderform. Ist das überhaupt Egoismus?

Ich nehme schon an, da diese Person ja drauf aus ist, die Lorbeeren vom guten Karma zu kassieren, anstatt anderen aus Selbstlosigkeit zu helfen.
In dem Zuge ist es aber möglich, dass durch das Empfinden von Dankbarkeit und Freude von den Geholfenen, dieser seinen Egoismus reduziert.

Gast
04-01-2016, 12:23
Ne, Fatalist.

Du glaubst also an ein unabänderliches vorbestimmtes Schicksal und Liebe und Hass sind nur die Fäden, mit denen Dich der Puppenspieler lenkt...?

devzero
04-01-2016, 12:24
Jeder tut etwas aus einem bestimmten Grund, wenn nicht, dann ist er wahnsinnig.
Wir tuen ja auch nur gutes, weil es uns ein gutes Gefühl verschafft. Das ist doch das selbe, oder?

Naja, die Kosten/Nutzenrechnung ist da aber relativ schlecht. Beim Egoismus schaut man schon drauf, dass man möglichst viel vom geleistetem Aufwand raus kriegt.

Magni
04-01-2016, 12:27
Du glaubst also an ein unabänderliches vorbestimmtes Schicksal und Liebe und Hass sind nur die Fäden, mit denen Dich der Puppenspieler lenkt...?

Ja, allerdings ist der Puppenspieler nicht Gott, sondern die Umstände, in denen ich mich befinde, bzw. in die ich hineingeboren wurde, und die Naturgesetze, denen wir alle unterworfen sind.

Gast
04-01-2016, 12:27
Zum Thema Egoismus ist mir vor Längerem mal der Begriff "Karma-Hure" untergekommen. Damit ist ein Mensch gemeint, der, um gutes Karma anzuhäufen, also aus rein egoistischen Gründen, Gutes und nach außen oft altruistisch Wirkendes tut.

Was haltet ihr von dieser Sonderform. Ist das überhaupt Egoismus?


Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe
und ließe meinen Leib verbrennen,
und hätte die Liebe nicht,
so wäre mir's nichts nütze.

1. Korinther 13,1-13 (http://www.ekd.de/paulus/1kor13.html)

Magni
04-01-2016, 12:28
Naja, die Kosten/Nutzenrechnung ist da aber relativ schlecht. Beim Egoismus schaut man schon drauf, dass man möglichst viel vom geleistetem Aufwand raus kriegt.

Darum geht es doch im Leben, oder?

Lugasch
04-01-2016, 12:31
Zum Thema Egoismus ist mir vor Längerem mal der Begriff "Karma-Hure" untergekommen. Damit ist ein Mensch gemeint, der, um gutes Karma anzuhäufen, also aus rein egoistischen Gründen, Gutes und nach außen oft altruistisch Wirkendes tut.

Was haltet ihr von dieser Sonderform. Ist das überhaupt Egoismus?

Ist zumindest ein Selbstaufwertungsmechanismus (ne Egokiste) - i.S. von "ich bin nicht so statusgeil wie die anderen, brauch keinen Porsche, fahre n Bambusfahrrad und esse nur was keinen Schatten wirft - also bin ich was viel besseres wie du".

Heißt nicht, dass es was schlechtes ist, hängt halt auch mit Außenwirkung zusammen und ein gänzlich un-egoistisches Verhalten ist mir bisher auch noch nicht untergekommen.

Lugasch
04-01-2016, 12:35
So ein Humbug, Liebe ist nichts weiter als eine chemische Reaktion im Gehirn, die die Aufgabe hat, uns am aussterben zu hindern.

Wut und Hass sind, neben Angst, Überlebensmechanismen, die uns ebenfalls am aussterben hindern sollen. Da wir heutzutage allerdings nur noch in den seltensten Fällen in Lebensgefahr schweben, suchen wir uns halt andere Wege, um diese für uns wichtigen Gefühle ausleben zu können.

Magst du kurz erklären, wie Liebe, Wut und Hass das Überleben sichern?
Bei rein körperlichen Geilheit - ok, ist notwendig, aber Liebe? Was hat die Liebe jenseits der 70 zu suchen, wo sich das "Überleben" bereits erledigt hat?
Und Angst ok, aber Wut und Hass?

devzero
04-01-2016, 12:35
Darum geht es doch im Leben, oder?

Nun du hast geschrieben, dass man nur wegen einem Gefühl gutes tut, und das auch egoistisch ist. Aber das Ergebnis ist für einen Egoisten da kaum den Aufwand wert. Abgesehen davon, vergeht diese Emotion recht schnell wieder.

Gast
04-01-2016, 12:42
Naja, die Kosten/Nutzenrechnung ist da aber relativ schlecht.

besser als bei gängigen Drogen


Ja, allerdings ist der Puppenspieler nicht Gott, sondern die Umstände, in denen ich mich befinde, bzw. in die ich hineingeboren wurde, und die Naturgesetze, denen wir alle unterworfen sind.

Die Naturgesetze, zumindest im Zusammenhang mit der Evolution, sind allerdings eher kausal als finalistisch, d.h. Hass und Liebe haben keinen Zweck oder Ziel, auch keine Aufgabe und sollen nichts bewirken....sondern sind ohne weitere Absicht entsanden und haben sich zumindest nicht als so schädlich erwiesen, dass die Träger dieser Eigenschaften ausgestorben sind.

Fatalismus entbindet natürlich von persönlicher Verantwortung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Leute, denen man einen Artikel zum Lesen gibt, der gegen den freien Willen argumentiert, danach eher geneigt sind, beim Spielen zu betrügen, als solche, denen man einen Artikel zum Lesen gab, der Argumente für den freien Willen anführte.
Natürlich wurden die auch nur durch die Umstände dazu bewegt, eher an einen freien Willen zu glauben oder nicht, es zeigt sich aber, dass die entsprechende Einstellung die Handlungsweise bestimmt.

Magni
04-01-2016, 12:46
Magst du kurz erklären, wie Liebe, Wut und Hass das Überleben sichern?
Bei rein körperlichen Geilheit - ok, ist notwendig, aber Liebe? Was hat die Liebe jenseits der 70 zu suchen, wo sich das "Überleben" bereits erledigt hat?
Und Angst ok, aber Wut und Hass?

Liebe sorgt nicht nur dafür, dass wir "geil" aufeinander sind, sondern dass wir uns auch "liebevoll" um unseren Nachwuchs kümmern, der die Erhaltung der Art garantiert, und sich um uns kümmert, wenn wir alt oder verletzt sind. Das versteht man unter sozialen Lebewesen, und nichts anderes.
Alte Menschen haben wahrscheinlich auch Angst vor dem Tod, was sie augenscheinlich beieinander hält, oder es ist einfach Gewohnheit.

Wut und Angst setzen verschiedene Stoffe im Körper frei, z.B. Adrenalin, was uns stärker und schneller macht. Wut macht uns kampfbereit, Angst ermöglicht es uns zu fliehen. (Die Sache ist natürlich um einiges komplizierter, aber im Kern ist das so richtig)

Hass, das ist jetzt nur ne Vermutung von mir, und nicht wissenschaftlich fun diert, sorgt dafür, dass für eine Gruppe schädliche Elemente "aussortiert" werden können.

Magni
04-01-2016, 12:52
Die Naturgesetze, zumindest im Zusammenhang mit der Evolution, sind allerdings eher kausal als finalistisch, d.h. Hass und Liebe haben keinen Zweck oder Ziel, auch keine Aufgabe und sollen nichts bewirken....sondern sind ohne weitere Absicht entsanden und haben sich zumindest nicht als so schädlich erwiesen, dass die Träger dieser Eigenschaften ausgestorben sind.


Doch Liebe und Hass haben einen Zweck, zumindest bei sozialen Lebewesen, hab dazu was geschrieben. Die Naturgesetzte sind zwar kausal, allerdings ist die "Mechanik" dahinter wesentlich komplizierter als das, was wir unter Mechanik verstehen. Ich halte es für falsch, sich darunter ein Uhrwerk vorzustellen, wo ein Zahn in den anderen greift.

Gast
04-01-2016, 13:00
Bei rein körperlichen Geilheit - ok, ist notwendig, aber Liebe? Was hat die Liebe jenseits der 70 zu suchen, wo sich das "Überleben" bereits erledigt hat?
Und Angst ok, aber Wut und Hass?

Anlagen, die einen Überlebensvorteil bieten, können Nebeneffekte haben, die zumindest keinen Nachteil haben.
In veränderten Umgebungen können entsprechende Anlagen auch neutral oder negativ sein.
Z.B. Sex mit Kondom wird wahrscheinlich durch die gleichen Gene schmackhaft gemacht, die auch Sex ohne Kondom belohnt.
Ersterer wird allerdings nicht zur Arterhaltung beitragen (zumindest nicht bei ONS).
Oder die epigentische Erklärung für Homosexualität, bei der Homosexualität keinen Überlebensvorteil bietet, aber Folge eines Mechanismus ist, dessen allgemeiner Vorteil den Nachteil (bzgl. der Arterhaltung) der Homosexualität überkompensiert.
Viren, die bei Fehlwirten eine für sie selbst ungünstige Sterblichkeit bewirken (Ebola) oder Parasiten, die Fehlwirten zwar Schaden, durch diese allerdings nicht weiter vermehrt werden können (Fuchsbandwurm oder Toxoplasmose beim Menschen statt bei Mäusen)

Wut ist starke Energie und kann helfen sich gegen Ungerechtigkeiten, z.B. durch Egoisten aufzulehnen.

Florett
04-01-2016, 13:07
Zum Thema Egoismus ist mir vor Längerem mal der Begriff "Karma-Hure" untergekommen. Damit ist ein Mensch gemeint, der, um gutes Karma anzuhäufen, also aus rein egoistischen Gründen, Gutes und nach außen oft altruistisch Wirkendes tut.
Was haltet ihr von dieser Sonderform. Ist das überhaupt Egoismus?
Nicht, wenn der Enthusiasmus dazu echter Inspiration entspringt.


Doch Liebe und Hass haben einen Zweck, zumindest bei sozialen Lebewesen, hab dazu was geschrieben. Die Naturgesetzte sind zwar kausal, allerdings ist die "Mechanik" dahinter wesentlich komplizierter als das, was wir unter Mechanik verstehen. ..
Interessant. Lass uns mal hören, denn nix is so kompliziert, insofern dass es nicht jeder früher oder später verstehen könnte…


.

Magni
04-01-2016, 13:09
interessant. Lass uns mal hören, denn nix is so kompliziert, insofern dass es nicht jeder früher oder später verstehen könnte…

#82

Gast
04-01-2016, 13:09
Doch Liebe und Hass haben einen Zweck, zumindest bei sozialen Lebewesen, hab dazu was geschrieben. Die Naturgesetzte sind zwar kausal, allerdings ist die "Mechanik" dahinter wesentlich komplizierter als das, was wir unter Mechanik verstehen.


ich glaube, das, was ich unter Mechanik verstehe, ist wesentlich komplizierter, als das, was die meisten unter Mechanik verstehen...


Ich halte es für falsch, sich darunter ein Uhrwerk vorzustellen, wo ein Zahn in den anderen greift.

das bleibt Dir unbenommen, ändert allerdings nichts daran, dass die Vorstellung eines Zwecks eine Interpretation von hinten (ex post) ist.
Wenn mein Auto streikt und ich gehe zu Fuß, finde ein Los, womit ich dann einen großen Gewinn erziele, komme ich vielleicht auf die Idee, zu meinen, das Versagen meines Autos hätte den Zweck gehabt, mich das Los finden zu lassen, damit ich den Gewinn einstreiche...

Florett
04-01-2016, 13:18
#82
Ach so... so allgemein war's gemeint.
Ich hoffte schon auf was universelleres - sorry :)

.

Magni
04-01-2016, 13:19
Wenn mein Auto streikt und ich gehe zu Fuß, finde ein Los, womit ich dann einen großen Gewinn erziele, komme ich vielleicht auf die Idee, zu meinen, das Versagen meines Autos hätte den Zweck gehabt, mich das Los finden zu lassen, damit ich den Gewinn einstreiche...

Und hier wird es Interessant. Die meisten Menschen würden jetzt von Zufall sprechen, wir nehmen jetzt aber an, dass es so etwas wie Zufall, zumindest in unserer Welt, nicht gibt. Was waren also die Gründe für das finden des Loses. War es das streiken des Autos? Vielleicht war die Ursache auch, dass du vergessen hast, mit dem Auto in die Werkstatt zu fahren,obwohl du komische Geräusche beim fahren gehört hast, da deine Freundin dich mit einer heißen Nummer Zuhause überrascht hat, was wiederum dadurch ausgelöst wurde, dass sie aus dem fenster schaute und ihre Libido durch den auf einem Gerüst stehenden, oberkörperfreien, muskulösen, verschwitzten Bauarbeiter entfacht wurde, der nur dastand weil........

Magni
04-01-2016, 13:36
Ach so... so allgemein war's gemeint.
Ich hoffte schon auf was universelleres - sorry :)

.

Über das Universelle weiß ich nichts zu berichten, das gehört nicht zu meinem Erfahrungsbereich! :D

devzero
04-01-2016, 13:43
Und hier wird es Interessant. Die meisten Menschen würden jetzt von Zufall sprechen, wir nehmen jetzt aber an, dass es so etwas wie Zufall, zumindest in unserer Welt, nicht gibt. Was waren also die Gründe für das finden des Loses. War es das streiken des Autos? Vielleicht war die Ursache auch, dass du vergessen hast, mit dem Auto in die Werkstatt zu fahren,obwohl du komische Geräusche beim fahren gehört hast, da deine Freundin dich mit einer heißen Nummer Zuhause überrascht hat, was wiederum dadurch ausgelöst wurde, dass sie aus dem fenster schaute und ihre Libido durch den auf einem Gerüst stehenden, oberkörperfreien, muskulösen, verschwitzten Bauarbeiter entfacht wurde, der nur dastand weil........

Oder es läuft einfach schon als fertiger Film ab, in dem wir halt mitspielen. Fertig.

Magni
04-01-2016, 13:46
Oder es läuft einfach schon als fertiger Film ab, in dem wir halt mitspielen. Fertig.

Eben. Allerdings haben wir wie im Film die möglichkeit ungefähr zu wissen, was folgt. Gibt uns das Handlungsfreiheit? Ist das eine Illusion, die wir uns wozu genau einbilden? Fragen über Fragen...

KAJIHEI
04-01-2016, 13:48
Wir haben jede Handlungsfreiheit die wir in der Lage sind uns zu nehmen.
Die Preisfrage ist nur, interessiert es jemanden ?

Magni
04-01-2016, 15:16
Wir haben jede Handlungsfreiheit die wir in der Lage sind uns zu nehmen.
Die Preisfrage ist nur, interessiert es jemanden ?

Wahrscheinlich nicht! :D

Florett
04-01-2016, 15:21
Wir haben jede Handlungsfreiheit die wir in der Lage sind uns zu nehmen.
Die Preisfrage ist nur, interessiert es jemanden ?
Ja, in jedem Falle. Und zwar je nachdem ob jemand sofort und direkt von der Handlung betroffen ist, oder auch indirekt und später. Dann kommt der Nimbus derjenigen die sich Handlungsfreiheiten nehmen in jedem Falle ins wackeln.

Beispiel:
Merkel gibt – als Doktor der Physik(!) – dem Startschuss freien Lauf, für die „Verkippung“ von 100tausenden radioaktiven und giftigen Fässern, in das Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel.

Als Doktor der Physik lag und liegt es in ihrer Verantwortung das Natur-Gesetz der kommunizierenden Röhren dabei zu berücksichtigen (Unterrichtsstoff 4tes Schuljahr). Das wird sie persönlich belasten. Ob sie will oder nicht.

Fazit:
Die Bürde der Handlungsfreiheit heißt: selbst Verantwortung zu tragen und diese nicht anderen, „kommenden Generationen“ aufzubürden, in denen der ganze Mist der Verstrahlten, mit s.g. selbst genommenen Handlungsfreiheiten der „älteren Generationen“ dann wieder hochkommt. Wie gesagt das passiert naturgesetzlich & ist wissenschaftlich belegt. Oder/Und die Bildung ist im Arßch.


.

Magni
04-01-2016, 15:48
Wir haben jede Handlungsfreiheit die wir in der Lage sind uns zu nehmen.
Die Preisfrage ist nur, interessiert es jemanden ?

Hab mir nochmal Gedanken dazu gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es tatsächlich egal ist, ob alles vorherbestimmt ist, oder nicht, da unsere Zeit eindimensional ist und es nur eine mögliche Zukunft geben kann. Ob diese vorbestimmt ist, oder nicht, ist somit unerheblich.

Gast
04-01-2016, 20:07
Und hier wird es Interessant. Die meisten Menschen würden jetzt von Zufall sprechen, wir nehmen jetzt aber an, dass es so etwas wie Zufall, zumindest in unserer Welt, nicht gibt.


Wer ist denn "wir"?
Pluralis Majestatis oder Du und andere Vertreter Deiner Weltanschauung?
Das ist doch dann eher eine simple Zahnradmechanik...


Was waren also die Gründe für das finden des Loses. War es das streiken des Autos? Vielleicht war die Ursache auch, dass du vergessen hast, mit dem Auto in die Werkstatt zu fahren,obwohl du komische Geräusche beim fahren gehört hast, da deine Freundin dich mit einer heißen Nummer Zuhause überrascht hat, was wiederum dadurch ausgelöst wurde, dass sie aus dem fenster schaute und ihre Libido durch den auf einem Gerüst stehenden, oberkörperfreien, muskulösen, verschwitzten Bauarbeiter entfacht wurde, der nur dastand weil........

ja wenn man nun annimmt, dass es keinen Zufall gäbe, dann ist natürlich alles ein vollkommen determiniertes Kausalitätsnetzwerk, das sich von der Vergangenheit in die Zukunft erstreckt und von dem wir nur eben einen Teil beleuchten, den wir Gegenwart nennen.
Könnte man das Ganze sehen, oder beliebig die Richtung wechseln, könnte man sich an den Fäden vorwärts und rückwärts hangeln und man könnte nicht unterscheiden, ob die Fäden von Gründen in der Vergangenheit (Bauarbeiter) auf ein zukünftiges Ziel hinführen, oder eben von einem zukünftigen Ereignis (Losgewinn) in die Vergangenheit gesponnen sind.
Nun gibt es aber in anderer Leute Welt den Zufall dergestalt, dass die Welt noch kausal aber nicht mehr streng determiniert ist.
D.h. man kann von einem vergangenen Zustand nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auf einen zukünftigen Zustand schließen.
Dann ist die Zukunft nicht beliebig aber eben auch nicht festgelegt, es gibt mehrere mögliche Zukünfte, von denen eine real wird.
Dann kann es sein, dass Deine Freundin mit Dir vögelt, was zu einem Losgewinn führt, es kann aber auch sein, dass der Bauarbeiter Deine Freundin vögelt, Du aus Aufregung Deine Karre vernachlässigst, deshalb zu Fuß gehen musst und vom Bus angefahren wirst, als Du Dich nach dem Los bückst.



Ist der Thread noch bei Egoist?
Oder ist der Hasser bereits aus dem Egoisten mutiert – quasi als pathologischer Fall, eines, in seiner Bewusstseins-Bildung blockiertem, äußeren EgoIsten, zum NazIsten, als Vorstufe zum SadIsten?
.

Na eigentlich hat Helmut Gensler auf das Gebot der Nächsten-wie-dich-selbst- Liebe hingewiesen, wodurch die Selbstliebe ja gerecht wäre, wenn sie die Fremdliebe nicht übersteigt und als man weder sich selbst (Egoist) noch andere (Selbstverleugnung) bevorteilt.
Der devzero hat dann angeführt, dass dies auch für Misanthropen gilt, solange die sich selbst genauso wenig ausstehen können, wie andere und in diesem Sinne niemanden bevorzugen.

Magni
04-01-2016, 20:41
Wer ist denn "wir"?
Pluralis Majestatis oder Du und andere Vertreter Deiner Weltanschauung?
Das ist doch dann eher eine simple Zahnradmechanik...


Nein, wenn du es genau wissen willst habe ich den Pluralis Auctoris verwendet, und wenn du dir mal die Mühe machen würdest, ordentlich zu googeln, anstatt dir einen auf deine als Intelligenz getarnte Blasiertheit runterzuholen, wüsstest du das! ;)

Gast
04-01-2016, 21:21
Nein, wenn du es genau wissen willst habe ich den Pluralis Auctoris verwendet, und wenn du dir mal die Mühe machen würdest, ordentlich zu googeln, anstatt dir einen auf deine als Intelligenz getarnte Blasiertheit runterzuholen, wüsstest du das! ;)

Tja im Gegensatz zu Dir gibt es aber in meiner Welt einen Zufall, daher kannst Du eben mit "wir" mich nicht einbeziehen und wohl etwas anderes meinen.
Tut mir leid, das ich Dich ernst genommen habe, Du hast ja jetzt wieder klar gestellt, wo Du hingehörst.

Magni
04-01-2016, 21:24
Tja im Gegensatz zu Dir gibt es aber in meiner Welt einen Zufall, daher kannst Du eben mit "wir" mich nicht einbeziehen und wohl etwas anderes meinen.
Tut mir leid, das ich Dich ernst genommen habe, Du hast ja jetzt wieder klar gestellt, wo Du hingehörst.

Das "wir" war ein rhetorisches Mittel, es hat dich garnicht mit einbezogen. :rolleyes: Womit du wiederum klargestellt hast, wo du für mich hingehörst.

Ich kann mir auch vorstellen, was du mit Zufall meinst, allerdings will ich nicht wegen einer Beleidigung verwarnt werden! :rofl:

PS:"Das" wird in diesem Fall mit doppel s geschrieben, da wo es dir Leid tut, dass du mich ernst genommen hast! ;)

Gast
04-01-2016, 21:45
PS:"Das" wird in diesem Fall mit doppel s geschrieben, da wo es dir Leid tut, dass du mich ernst genommen hast! ;)

Gratuliere, jetzt kannst Du Dir einen runterholen, da Du einen Rechtschreibfehler gefunden hast. :)
Wahrscheinlich bist Du auch Stephen Hawking im 100-Meterlauf überlegen. :halbyeaha

Lugasch
04-01-2016, 22:15
Die Nivea hat hier voll krach kabumm 'macht... :ups:

Magni
04-01-2016, 23:23
Gratuliere, jetzt kannst Du Dir einen runterholen, da Du einen Rechtschreibfehler gefunden hast. :)
Wahrscheinlich bist Du auch Stephen Hawking im 100-Meterlauf überlegen. :halbyeaha

Wenn es bei dir nur die Rechtsschreibfehler wären, Arunalein.
Das ganze Dilemma fängt bei deiner Rechtsschreibung an, zieht sich bis zu deinen grammatikalischen Eskapaden und endet mit deinen verzweifelten Versuchen intellektuell zu wirken. Das ganze wird dann noch gepaart mit einer Prise Humor, die dein Unvermögen vertuschen soll. Du langweilst mich Pharao ähhh... Aruna.

devzero
05-01-2016, 07:36
Demonstrierst hier gleich die praktische Anwendung?

Florett
05-01-2016, 08:10
Hab mir nochmal Gedanken dazu gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es tatsächlich egal ist, ob alles vorherbestimmt ist, oder nicht, da unsere Zeit eindimensional ist und es nur eine mögliche Zukunft geben kann. Ob diese vorbestimmt ist, oder nicht, ist somit unerheblich.
Zeit kann man als eindimensional ansehen, ja, doch spätestens wenn man sich Zeit nimmt, gibt oder bekommt, zerfällt sie aus ihrer Dimension in ein Spektrum aus Variantionen, für die Manifestationen von Visionen, zu Konstruktionen unendlicher Illusionen, unter Einsatz von Energie & dem Verbrauch von Raum.


… Na eigentlich hat Helmut Gensler auf das Gebot der Nächsten-wie-dich-selbst- Liebe hingewiesen, wodurch die Selbstliebe ja gerecht wäre, wenn sie die Fremdliebe nicht übersteigt und als man weder sich selbst (Egoist) noch andere (Selbstverleugnung) bevorteilt.
Der devzero hat dann angeführt, dass dies auch für Misanthropen gilt, solange die sich selbst genauso wenig ausstehen können, wie andere und in diesem Sinne niemanden bevorzugen.
Ahhhh, danke für die Zusammenfassung... :)


Tja im Gegensatz zu Dir gibt es aber in meiner Welt einen Zufall, daher kannst Du eben mit "wir" mich nicht einbeziehen und wohl etwas anderes meinen...
Und ganz genau genommen gibt es ja 2 :rolleyes:...


Gratuliere, jetzt kannst Du Dir einen runterholen, da Du einen Rechtschreibfehler gefunden hast. :) ...
Ach deswegen kam mein Deutschlehrer immer so ausgelaugt daher ;)


Die Nivea hat hier voll krach kabumm 'macht... :ups:
Voll normal für nach außen ausgeprägte Egos – Übung, Drill, Manöver, Krieg – Sparring halt :D
(wobei man eben doch an den Tiefschutz denken sollte...)


.

KAJIHEI
05-01-2016, 09:05
Ja, in jedem Falle. Und zwar je nachdem ob jemand sofort und direkt von der Handlung betroffen ist, oder auch indirekt und später. Dann kommt der Nimbus derjenigen die sich Handlungsfreiheiten nehmen in jedem Falle ins wackeln.

Beispiel:
Merkel gibt – als Doktor der Physik(!) – dem Startschuss freien Lauf, für die „Verkippung“ von 100tausenden radioaktiven und giftigen Fässern, in das Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel.

Als Doktor der Physik lag und liegt es in ihrer Verantwortung das Natur-Gesetz der kommunizierenden Röhren dabei zu berücksichtigen (Unterrichtsstoff 4tes Schuljahr). Das wird sie persönlich belasten. Ob sie will oder nicht.

Fazit:
Die Bürde der Handlungsfreiheit heißt: selbst Verantwortung zu tragen und diese nicht anderen, „kommenden Generationen“ aufzubürden, in denen der ganze Mist der Verstrahlten, mit s.g. selbst genommenen Handlungsfreiheiten der „älteren Generationen“ dann wieder hochkommt. Wie gesagt das passiert naturgesetzlich & ist wissenschaftlich belegt. Oder/Und die Bildung ist im Arßch.


.
Von Verantwortung habe ich zwar nichts geschrieben, aber schön
Damit sind wir wieder beim Egoismus.
Wenn ich auf die Verantwortung pfeife ist das ja wohl eine der negativsten Formen des Egoismus überhaupt.
Wenn ich die folgen aber nicht erkennen oder abschätzen kann, ist es dann immer noch Egoismus wenn ich das Gleiche tue blos mit Verantwortungsbewußtsein ?
Das Ergebnis kann durchaus ident sein.
Das ist insofern interessant aus meiner Sicht, da ja nach unseren "Ehrenwort" Ex-Kanzler nur das zählt was hinten raus kommt.
Über das Verhalten des wendehälsigen FDJ Fräuleins äussere ich mich nicht.

Lugasch
05-01-2016, 09:17
Wenn ich auf die Verantwortung pfeife ist das ja wohl eine der negativsten Formen des Egoismus überhaupt.


Wieso? (Die Frage meine ich ernst).
Die Verantwortung ist m.M.n. oft ein Hirngespinst, eine Illusion (auch wenn ich selbige oft und manchmal sogar gerne übernehme).
Im Falle einer Physikerin und eines Atomendlagers - gelagert wird ja kein Fremdmüll, sondern die "Reste" aus deutschen Atomanlagen, die ggf. im Ausland aufbereitet wurden.
Wenn sie also den Müll heim holt, beweist es nicht Verantwortung? Und sogar ein wenig Altruismus, weil sie ja mit dem deutschen Volke mehr verbunden sein dürfte als z.B. mit dem französischen, aber etwas tut, was eher den Franzosen nützt?
Anderseits ermöglicht das "End-Zwischenlager" die Nutzung der Atomenergie, was zumindest kurzfristig dem deutschen Volk nützt, was wiederum mit Egoismus verwandt sein dürfte.

Gast
05-01-2016, 09:43
Von Verantwortung habe ich zwar nichts geschrieben, aber schön
Damit sind wir wieder beim Egoismus.
Wenn ich auf die Verantwortung pfeife ist das ja wohl eine der negativsten Formen des Egoismus überhaupt.


das ist eine Eigenschaft, die eine gute Punktzahl in bestimmten Dimensionen (z.B. Schuldexternalisierung) von Psychopathie-Tests einbringt.
Leute mit diesen Eigenschaften sind nicht zwingend kriminell, sondern in einigen Postitionen recht erfolgreich, denn ihr Tatendrang wird ja nicht durch moralinsaures Bedenkentragen gehemmt.
Wenn ich mir z.B. überlege, welche Verantwortung manche Leute tragen, dann ist das nichts für ängstliche Zauderer, die sich Sorgen um mögliche negative Folgen machen.
Eine entsprechende "wir schaffen das" Einstellung, um dann hinterher, wenn die Scheiße da ist, von Alternativlosigkeit zu sprechen, oder alles auf die bösen Umstände zu schieben, kann da schon hilfreich sein.
Wenn zu dieser Einstellung allerdings nicht eine gewisse Kompetenz kommt, die für eine Erfolgswahrscheinlichkeit sorgt, kann damit recht großer Schaden angerichtet werden.
Siehe GröFaZ etc...



Wenn ich die folgen aber nicht erkennen oder abschätzen kann, ist es dann immer noch Egoismus wenn ich das Gleiche tue blos mit Verantwortungsbewußtsein ?


Egoismus ist wohl eher eine Frage der Einstellung und Motivation, nicht des Ergebnisses.
D.h. auch ein katatrophales Ergebnis von "gut gemeint" ist wohl weniger das Ergebnis von Egoismus als von Dummheit.
Wer allerdings nach einem Fehler die wirkliche Verantwortung übernimmt (also nicht nur die virtuelle, wie von Kishon karikiert, sondern auch selbst negative Konsequenzen auf sich nimmt) zeigt damit, dass er noch andere Werte hat, als nur sein eigenes Wohlbefinden.
Allerdings gilt das wohl eher als "dumm", eventuell auch von der Haftpflichversicheurng untersagt.




Wenn sie also den Müll heim holt, beweist es nicht Verantwortung? Und sogar ein wenig Altruismus, weil sie ja mit dem deutschen Volke mehr verbunden sein dürfte als z.B. mit dem französischen, aber etwas tut, was eher den Franzosen nützt?
Anderseits ermöglicht das "End-Zwischenlager" die Nutzung der Atomenergie, was zumindest kurzfristig dem deutschen Volk nützt, was wiederum mit Egoismus verwandt sein dürfte.

Es geht im Fall Asse nicht um das grundsätzliche Heimholen von Atommüll, sondern um den speziellen Fall, dass man den in einen Schacht wirft, bei dem einem Leute, die sich mit so was auskennen, schon vorher sagen, dass der mit Wasser volläuft und man den dann entweder wieder mühevoll bergen muss oder eben damit leben, dass man das Grundwasser (anderer) kontaminiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse


Das Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stilllegung der Schachtanlage Asse II („Lex Asse“) wurde am 28. Februar 2013 durch den Bundestag beschlossen.[71] Die Kosten werden auf vier bis sechs Milliarden Euro geschätzt.[72] Sie sollen nicht durch die Betreiber, sondern durch den Bund getragen werden.[73]

Magni
05-01-2016, 12:24
Wenn sie also den Müll heim holt, beweist es nicht Verantwortung? Und sogar ein wenig Altruismus, weil sie ja mit dem deutschen Volke mehr verbunden sein dürfte als z.B. mit dem französischen, aber etwas tut, was eher den Franzosen nützt?


Stimmt, besser, wir vergiften das deutsche Volk, als das französische.:rolleyes: Wie wäre es damit, wir verzichten in Zukunft komplett auf Atomenergie? :ups:

KAJIHEI
05-01-2016, 13:05
Oder wie wäre es mit dem Gedanken gang : Ich werde auf jeden Fall an etwas sterben oder es könnte sein, sofern etwas schief läuft das ich daran sterbe...
Gut es gibt Alternativen : Energieverzicht oder so...

Magni
05-01-2016, 13:07
Oder wie wäre es mit dem Gedanken gang : Ich werde auf jeden Fall an etwas sterben oder es könnte sein, sofern etwas schief läuft das ich daran sterbe...
Gut es gibt Alternativen : Energieverzicht oder so...

Dank einer gewissen Person, wissen wir doch um die Alternativlosigkeit der Dinge! :-§

Lugasch
05-01-2016, 13:09
Stimmt, besser, wir vergiften das deutsche Volk, als das französische.:rolleyes: Wie wäre es damit, wir verzichten in Zukunft komplett auf Atomenergie? :ups:

Naja, meine Aussage bezog sich nur auf die Verantwortung, die Atomenergie war bloß ein Transportvehikel für diese.

Ich bin ein Gegner der Atomenergie (i.S. von Betrieb der Atomkraftwerke), bin aber auch der Meinung, dass ein Komplettverzicht nicht möglich ist.
Und welches Volk lieber vergiftet werden sollte? Es möge jeder diese Aussage selbst hinterfragen und seine Schlüsse daraus ziehen.

Man sollte die Sache mit der Atomenergie generell etwas "entspannter" betrachten und nicht nur aus den Blickwinkeln "Oh Gott, wir gehen alle drauf!!!" und "GEIL, Strom umsonst!!!"

Wenn das erste wirtschaftlich funktionierende Fusionskraftwerk ans Netz geht, werde ich feiern. Und dabei trotzdem nicht vergessen, dass z.B. Weltraumsonden ohne Kernspaltung nicht weit kommen.

Ich täte allen Interessierten das Buch "Kernenergie" von F.L. Boschke empfehlen. Teuer und uralt, aber sehr informativ und herrlich unaufgeregt, gerade wenn man bedenkt, dass es kurz nach Tschernobyl geschrieben wurde.

Florett
05-01-2016, 13:41
Von Verantwortung habe ich zwar nichts geschrieben, aber schön
Damit sind wir wieder beim Egoismus.
Wenn ich auf die Verantwortung pfeife ist das ja wohl eine der negativsten Formen des Egoismus überhaupt.
Stimmt. Das mit der Verantwortung kam von mir, da „Freiheit nehmen“ für mich mit „Verantwortung empfinden“ quasi wie verschränkt ist.
Der Grund dafür ist: wenn mehrere Empfindungen eine Wahrnehmung ergeben und wenn mehrere Wahrnehmungen ein Bild vor Augen entstehen zu lassen können, dann erscheint Verantwortung nehmen und Freiheit nehmen feiner in der Auflösung und der Fokus wird größer, je feiner und tiefer aufgelöst die Empfindungen ausgebildet sind.
Umgekehrt wird’s natürlich grober, was dann auch die Felder der Entscheidungen und Verantwortungen angeht. Und in dieses lückenhafte hinein stößt dann gerne der nach außen gerichtete Egoismus, natürlich mit eben solchen groben „pseudo alternativlosen“ Entscheidungen. Und wenn sich dann noch ähnliches Gruppen-Denk aus dem täglichen Umfeld, mit unilateralen Absichten im (auch Lobby)-Tornister, dazu gesellt… dann kann die Post schon mal knackig abgehen.
(Bzgl. ähnlicher Vorgänge gibt’s auch interessante Recherchen. Z.B. zur „Invasion in der Schweinebucht“ oder Honecker nach Südamerika, aber Grenzsoldaten vor Gericht. Und das lässt sich über Werner von Braun, Naziärzte und Konsorten fortsetzen, derweil der Normalo-Landser Jahrelang in Sibirien verknackt wurde).


…Wenn ich die folgen aber nicht erkennen oder abschätzen kann, ist es dann immer noch Egoismus wenn ich das Gleiche tue blos mit Verantwortungsbewußtsein ?
Das Ergebnis kann durchaus ident sein.
Ja, das Ergebnis kann durchaus ident sein. Im „Fall“ des FDJ Fräuleins ist nur die Bürde größer, und zwar bedingt durch den äußeren Titel „Doktor der Physik“ und die damit verbundene, nach außen vorgespiegelte, Fachkompetenz. So wurde gleichzeitig die Verantwortung bzgl. der Verlagerung der Verkippungsfolgen nebst Kosten auf die spätere (Steuerzaghler-)Generation „verlagert“ (und das im wahrsten Sinne des Wortes – verlagert), zugunsten diverser Machtspielereien. Und falsche Ego’s treiben gerne Machtspielchen.


… Das ist insofern interessant aus meiner Sicht, da ja nach unseren "Ehrenwort" Ex-Kanzler nur das zählt was hinten raus kommt…
Nun ja, auch Kurt Waldheim stritt ja vehement ab bei der SA gewesen zu sein:
[Auf Waldheims erstes Abstreiten reagierte Fred Sinowatz mit der ironischen Aussage: „Nehmen wir also zur Kenntnis, dass nicht Waldheim bei der SA war, sondern nur sein Pferd.“]

Wie gesagt: „Falsche Ego’s treiben gerne Machtspielchen…“

Und doch…, so glashausmäßig gesehen, haben wir ja letztendlich ja alle unsere kleinen bis großen Ego-Macken. Nur sollten wir von uns gegenseitig das Lernen lernen, ansonsten wiederholt sich alles immer so, wie das Rudern auf einem Sklavenboot – nur immer auf anderen Ebenen – und genau das wäre Sache der Bildung zu vermitteln.

Es ist halt nicht damit getan, nur auf die große Katastrophe zu warten, um sich dann zur Bewältigung dieser brüderlich in die Arme zu fallen und hernach geht’s wieder von vorne los – oder doch…?

Na ja, wie ja schon zuvor im # 105 beschrieben, Zeit kann bis in alle Ewigkeit und in kleinste Teile zerfallen – nur, was ist tun, wenn Menschen das Illusorische auch noch so gerne aufkonditioniert bekommen wollen und dahingehende Veränderungen auf erhebliche Widerstände bei jenen treffen?

Dabei aber: Vorsicht vor den Depressiven walten lassen, die, die sich um alle(s) und jeden kümmern wollen. Meist sind’s verkappte Egoisten, mit ihrem ganz speziellen Gespür für Lücken – auch die für’s rechtzeitige verduften, oder auch per organisierter Unverantwortlichkeit entschwinden...

.

KAJIHEI
06-01-2016, 10:05
Ich behaupte weiterhin das der brauchbarste Umgang mit persönlichem Egoismus darin besteht vor sich selber mal einzugestehen das man ein egozentrischer Egoist ist.
Wenn man genau hinsieht läuft nämlich fast Alles was man tut auf dieses Fazit hinaus.
Oder anders gesagt : Es gibt keine Nicht-Egoisten.

Lugasch
06-01-2016, 10:46
Ich behaupte weiterhin das der brauchbarste Umgang mit persönlichem Egoismus darin besteht vor sich selber mal einzugestehen das man ein egozentrischer Egoist ist.
Wenn man genau hinsieht läuft nämlich fast Alles was man tut auf dieses Fazit hinaus.
Oder anders gesagt : Es gibt keine Nicht-Egoisten.

Check.
Außer dass ich den egozentrischen Egoisten für doppelt gemoppelt halte :)

Florett
06-01-2016, 11:51
Ich behaupte weiterhin das der brauchbarste Umgang mit persönlichem Egoismus darin besteht vor sich selber mal einzugestehen das man ein egozentrischer Egoist ist...
... dem wäre dann nur noch tiefe Dankbarkeit für diese Erkenntnis hinzu zu fügen, wenn das Denken und das Handeln pöh a pöh auch davon profitiert :).

KAJIHEI
06-01-2016, 12:16
Check.
Außer dass ich den egozentrischen Egoisten für doppelt gemoppelt halte :)
Nicht ganz. Ich habe das schon bewußt so geschrieben. Ds Egozentrisch bezieht sich darauf das man sich selbst als Masstab nimmt.
Man selber sollte sich recht gut kennen, bei anderen Menschen kratzt man immer nur an der Oberfläche. wenn ich aber etwas messen, vergleichen will brauche ich etwas Bekanntes.
Also nehm ich mich selber.
Damit ist man nicht das Maß aller Dinge, aber man hat zumindest irgendeine Vergleichsgrüße die für einen selber relatiiv fix ist.

Lugasch
06-01-2016, 12:30
Nicht ganz. Ich habe das schon bewußt so geschrieben. Ds Egozentrisch bezieht sich darauf das man sich selbst als Masstab nimmt.
Man selber sollte sich recht gut kennen, bei anderen Menschen kratzt man immer nur an der Oberfläche. wenn ich aber etwas messen, vergleichen will brauche ich etwas Bekanntes.
Also nehm ich mich selber.
Damit ist man nicht das Maß aller Dinge, aber man hat zumindest irgendeine Vergleichsgrüße die für einen selber relatiiv fix ist.

Ist mir klar :)
Auch dass egozentrisch mit Egoismus nicht gleich zu setzen ist. Für meine Sichtweise sind beide Sachen für einander zwingend erforderlich, ist aber lediglich in meiner Gedankenwelt so. Daher auch "ich...halte..."