Vollständige Version anzeigen : Kinder- / Jugendtraining VT/WT/WC
Hallo, Leute. Da ich seit ein paar Monaten einmnal wöchentlich eine kleine Kindergruppe von z.Zt. 9 Kindern unterrichte, wollte ich euch mal fragen, wie da eure Erfahrungen sind . Wie baut ihr so ein Training auf? Wo setzt ihr Schwerpunkte? Macht ihr das eher rein sportlich orientiert oder mehr auf SV gesetzt? Wie konsequent sorgt ihr für Disziplin (:D). Gab es auch schon threads dazu vor ein paar Jahren aber momentan ist hier ja eh nicht viel los. Und wie gesagt frage ich aus eigenem Interesse.
Und es ist für das Thema unerheblich, welche Art *ing *un ihr betreibt.
Zunächst mal meine Herangehensweise:
-Warmmachen (Laufen, Lockerungs-und Balanceübungen, langsam ausgeführte Kicks in die Luft), Schritte (mit Kicks und Fauststößen in der Luft)
- 1. Form (SLT)
-einfache Partnerübungen/Drills
-Schlag- und Kicktraining an Pratzen / Sandsack
- SV Rollenspiele
(einer spielt den "Bösewicht", das "Opfer" muss erst verbal reagieren, Stimme heben, dann ggbfs. mit schubsen / schlagen zur Verteidigung reagieren.
Die Kinder, die ich da betreue sind zwischen 8 und 15 Jahren alt und ich kann das Training entsprechend aufteilen, d.h. die älteren trainieren auch bereits komplexere Übungen. Zumal zwei von denen bereits fast ein Jahr zweimal wöchentlich bei mir trainieren. Der Rest trainiert einmal wöchentlich 45 Minuten über den örtlichen Sportverein bei mir.
Gruß, Kai
KK-Baghira
03-01-2016, 13:15
Hallo Kaybee,
ich selbst trainiere und unterrichte kein *ing *un und inwiefern das Jun Fan Kung Fu dazu passt, lasse ich mal außen vor - egal ob nun in der von mir gelernten Inosanto-Linie (https://www.youtube.com/watch?v=mxpIECFd_2g) als meine Trainingsbasis oder bei Ted Wong (http://www.amazon.de/dp/0897501241/ref=wl_it_dp_o_pC_nS_ttl?_encoding=UTF8&colid=1RQYFR679W21I&coliid=I2VI1LVTD3MS4L).
Ich hau mal das rein, was mich aktuell umtreibt (auch wenn dies total *ing *un unspezifisch ist und vlt. besser aufgehoben wäre im Eltern&Kind-Forum? (@Mods)?)
- Gut finde ich die Möglichkeit, die Gruppe ggf. zu splitten, gerade was Entwicklung in Motorik oder auch persönliche Themen angeht, erlebe ich doch Differenzen bei Kindern im Grundschulaltern oder Teens.
Passiert die Trennung räumlich oder auch zeitlich?
- Die Grundlagenarbeit ist schwierig...ich versuche es möglichst variantenreich bzw kurz und dafür intensiv zu halten...das neulich irgendwo aufgeschnappte, dort buddhistisch vermeinte Sprichwort "Wird eine Sache nach 2 Minuten langweilig, mach sie 4 Minuten lang. Wird eine Sache nach 4 Minuten langweilig, mach sie 8 Minuten lang. Wird eine Sache..." finde z.Z. nur ich toll :D XD
Eine Grenze zeigt Petzold (in Bloem et al, 2004: 122) auf:
Stupides Üben von Schlägen, Tritten, Würfen (aggressionsvorbereitende Stimulation) ohne Ermöglichung der Erfahrung von Neuem und konstruktiven (z.B. improviastorischen [sic!-A.E.]) Gestaltungsmöglichkeiten und ohne die Verbindung mit kognitiven Lernmöglichkeiten, wie es sich im Anfängertraining in schlechten Budo-Schulen häufig findet, bei gleichzeitigem Miterleben von (stimulierenden) Kampfszenen der Fortgeschrittenen, fördert aggressive Potenziale und führt oft zu Übersprungshandlungen.
- Zur SV bzw. den Rollenspielen: Ich hatte anfangs auch mit SV als Begriff gearbeitet, inzwischen benutze ich Selbstbehauptung.
Kuhn et al (2013: 205) verweisen dazu auf den Soziologen und Japanologen Kersten von der Polizeihochschule in Münster: Dieser sieht Kurzfristigkeit bei SV-Techniken skeptisch (Reflexverlernung erst nach 2, 3 Jahren intensive Trainings [was ist mit an Reflexen anschließenden Techniken? A.E. :D], aber auch die Anwendung im Ernstfall, weil man sich dadurch selbst gefährde. Als Alternative bringt auch Kersten Selbstbehauptungskurse ins Spiel und da “könnten auch Kinder lernens, sichere von unsicheren Orten zu unterscheiden, und üben, sich an sicheren Orten selbst zu behauptens – etwa durch Körpersprache und Schreien” (Kuhn et al., 2013: 205).
Aber ist Selbstbehauptung durch Körpersprache und Schreien zwar möglich, aber trägt Selbstbehauptung (im Sinne Libet e Lewinsohn) (”https://img.yumpu.com/29844545/1/358x254/selbstbehauptung-galaxies.jpg”) nicht weiter, aber ist schwieriger umzusetzen?
Was ist eine positive Rückmeldung? Wenn der andere ablässt, weil ich so eindrucksvoll geschrieben habe? Oder eher, weil ich Selbstsicherheit ausstrahle und daher nicht “angemacht” werde? Wie wird dies erreicht? Durch Techniktraining? Durch Situationssimulation und –bestehen? Oder doch eher indirekt im Sinne “Was tut mir gut?” etc.???
Ich bin da zur Zeit in einer Phase des Suchens (und war nicht nur Nicht-finden wahres suchen? XD) – sehe ich da doch viele Grenzen und bin auf der Suche nach einem für mich gangbaren Weg der Aggressionsmoderation statt –bahnung und eine Art, Selbstbehauptungsarbeit ins Training einfließen zu lassen:
- Aggression:
Was ist mit psychologischen Barrieren, jemandem Schaden zuzufügen? (vgl. weiterführend: Russell (2014))?
Ein weiterer Weg, diese Barrieren zu überschreiten, kann das Trainieren sein und diese Barrieren werden im Kampfkunstbereich im Allgemeinen und im Bereich Selbstverteidigung im Besonderen angesprochen: Zu den gängigen Ansatzpunkten gehören (vgl. Russell, 2014: 40):
- "violentisation"
- operante Konditionierung
- "dehumanisation" in Form von Missachtung bzgl. 'Zielen'
Bejaht man deren Überwindung, lehnt aber die obigen Formen 1 und 3 ab müsste dies rein durch realitätsbezogene drills ablaufen, in denen "they feel as if they are harming someone" (Russell, 2014: 41).
Russells (2014: 41f.) 'Gretchenfrage aber ist, ob die Überwindung überhaupt das Ziel sein sollte - "how could it be ok to take that away"? Ihr Schlusswort als Mahnung, gerade insbesondere im Kinder- und Jugendtraining:
“My suggestion is that in considering whether and how to include such training techniques we need to think not just about the rare situations in which doing good involves harming others, but also much more common situation in which avoiding doing evil is made more difficult by the absence of a barrier to harm“ (Russell, 2014: 47).
Nochmal Petzold in Bloem et al. (2004: 122, 126):
Die positive, angstfreie Beziehung mit zugewandten, erreichbaren Lehrern/Lehrerinnen ist ein Moment der Förderung von Bahnungen der Sicherheit, der Entwicklung einer Kompetenz zur Stresshandhabung durch ‘down regulation’ aufgrund erfahrenen Beistands und ermöglichtem Abstand (exzentrische Überschau) und damit des Aufbaus von Selbstvertrauen und Souveränität.
[…]
Das Training der Desensibilisierung gegenüber der ‘Angst vor Aggression’, der Aufbau von mentalem ‘Mumm’, die gelernte Kampfkraft auch einzusetzen […] ist jedenfalls nicht geeignet, Aggression wirkungsvoll zu beherrschen, weil sie sie bahnt.
Erschwert wird dies alles durch die unterschiedlichen Lernbiographien, was fest stehende, gut gemeinte Motivationsansätze bspw. durchkreuzen kann und neurobiologisch ist nicht mehr leistbar, als zu fordern, Stress zu vermeiden…aber wie dies nicht aussieht, kann nicht direkt neurowissenschaftlich abgeleitet werden. Gilt hier: Was den einen motiviert/stress, motiviert/stress den anderen nicht?
- Bei Enders (2012: 340) ist zu lessen:
Aus dem Recht, NEIN sagen zu dürfen, machen überengagierte pädagogische Fachkräfte und Eltern [und auch manche SV/Selbstbehauptungs-Trainer? A.E.] nicht selten eine Pflicht zum NEIN-Sagen. Unter dem Motto ‘Kinder stark machen!’ vermitteln sie Kindern und Jugendlichen die Botschaft ‘Du sollst laut und deutlich NEIN sagen!’ Dies ist für Mädchen und Jungen, die sexuell missbraucht werden, eine verhängnisvolle Botschaft, den sie verstärkt die Schuldgefühle der Opfer: ‘Ich hätte doch nur NEIN sagen müssen, also bin ich selbst schuld!’ Den Fachstellen gegen sexualisierte Gewalt ist die Not dieser von allzu engagierten Betreuungspersonen ‘trainierten’ Kinder leider sehr vertraut!”
Daher betont Enders (2012: 340ff.) eine Sensibilisierung für das eigene, ggf. nonverbale Nein und warnt auch vor Präventionsprojekten oder –ansätzen, wo zwischen ‘schönen’ und ‘schlechten’ Gefühlen unterschieden werde – aber schöne Gefühle können täuschen und: “Gefühle sind niemals schlecht, sondern stets eine Art innere Ampel, die man beachten sollte. Wut, Ekel und Angst können wichtige Warnsignale sein, dass etwas nicht stimmt. […] Mädchen und Jungen sollten lernens, auf ihre Gefühle zu achten – vor allem auf komische und blöde Gefühle!” (Enders, 2012: 349f.).
Zur Selbstbehauptungsarbeit:
Wie bekommen wir kurze, prägnante, wertschätzende Kommunikation hin, die Kinde oder Jugendliche nicht ausschließt, indem man sie zutextet oder weiterpredigt oder bedrängt (zum Beispiel: Wir reden jetzt über…)?
Angeregt durch Delfos (2009, 2010) nehme ich eher eine Tendenz zum indirekten mit…? Sprich: Spiele und Reden möglichst kombinieren, Kinder & Jugendliche mit ihrer Meinung Ernst nehmen…es geht nicht darum, Informationen zu vermitteln, sondern etwas in Erfahrung zu bringen(?), Berücksichtigung der Frage “Was tut mir gut?” scheinen mir zur Zeit auf…
Wie schwierig ist es, sich bspw. gegenüber Personen zu behauptens oder zu verteidigen, die NICHT der Fremde oder der böse Mitschüler sind…?
Fragen über Fragen (Literatur bei mir)
Schönen Sonntag,
Baghira aka Alex
Hallo Kai !
Hab dir gerade den ersten Teil MEINER Grundausbildung geschickt.
Wozu in aller Welt Kindern "so was" beibringen ?
Da haben die allermeisten Erwachsenen große Probleme damit -
von openmind & Co. ganz zu schweigen.
Kinder sollten spielen dürfen so lange es geht.
Gegen "böse Erwachsene" kriegen sie eh nix hin - Hilfe suchen gilt dann.
Klar ein Problem wenn andere Anbieter "Kinder-SV" bewerben - eher traurig
dass es so was gibt.
Im VT&Co gilt es ordentlich reinzukloppen damit Ruhe ist - muß aber
nicht unbedingt auf den Schulhof - dann kommen die unterlegenen
bösen Buben nur mit Waffen um die Hackordnung wiederherzustellen.
Schade - ist meine Meinung dazu.
Beste Grüße
BUJUN
Hallo, Alex. Schonmal danke für diesen ausführlichen Text.
Und zu deiner konkreten Frage bzgl. der Trennung nach Alter: Weder noch. Wir trainieren in einem realtiv großen Raum in der örtlichen Sporthalle zur selben Zeit. Ausnahme sind wie besagt die zwei jetzt 14, 15 jährigen Jungs,die auch privat bei mir trainieren. Die trainieren auch die klassischen Trainingsinhalte wie Chi-Sao, Holzpuppe etc. Die binde ich allerdings in dieses einmal wöchentliche Training in der Sporthalle mit ein, da dort auch zwei 14 jährige Mädchen mit dabei sind. so kann ich es vom Alter her differenzieren und die 9-11 jährigen bei den Partnerübungen unter sich lassen und die älteren entsprechend.
Der Begriff "Selbstbehauptung" gefällt mir in dem Zusammenhang auch besser als rein Selbstverteidigung, da es für mich den mentalen Aspekt noch besser beleuchtet.
Von der Idee, die Übungen kurz aber intensiv zu halten, bin ich für Kinder ebenso überzeugt. Kein Kind kannst du 30 Minuten vor den Spiegel stellen, um Wendungen zu üben oder die Form. Da kommt sofort die Langeweile auf.
Nach einer für Kinder schwierigen Partnerübung einfach mal wieder ne Minute im Kreis rennen lassen, hilft schon manchmal. Somit sind sie nach 45 Minuten auch einigermaßen ausgepowert und fühlen sich gut. ;)
@BUJUN: hab deine PN gelesen aber war mit gerade etwas zu viel. Gucke ich später nochmal. Sorry.
na ja, zu deiner Kritik: Es gab halt die Nachfrage und gibt sie weiterhin. Wir haben jahrelang die These vertreten, nein für Kinder ungeeignet, zu kompliziert, zu brutal, man muss erst ne gesitioge reife besitzen etc. Was denkst du, wie oft ich eltern mit diesen Begründungen abgewimmelt habe. Aber wäre es nicht töricht, aus den Dingen nicht zu lernen, es nicht als Chance zu begreifen, sich nicht der Aufgabe zu stellen und flexibel und nicht festgelegt zu reagieren? Wie Ving Tsun halt ist. ;)
Und das, was die Kinder dort lernen ist eher spielerisch, es geht um Bewegung und natürlich auch um das reale Erlernen von Fähigkeiten, durch die man sich eben wenn es sein muss, gegen andere durchsetzen. meine Kinder sollten so etwas in der Richtung ebenfalls erlernen. Muss nicht VT sein aber zu oft werden Kinder von Gleichaltigen oder Älteren auf miese Art drangsaliert und warum sollte man ihnen Möglichkeiten nehmen. Den Eltern, die ihre Kinder zu mir bringen ist das enorm wichtig.
Dass die nicht so wie ein Erwachsener trainiert werden können ist mir klar. Schrieb ich ja oben aber es ist nicht unmöglich. ;)
Gruß, Kai
KK-Baghira
03-01-2016, 13:25
Wozu in aller Welt Kindern "so was" beibringen ?
Da haben die allermeisten Erwachsenen große Probleme damit -
von openmind & Co. ganz zu schweigen.
[...]
Kinder sollten spielen dürfen so lange es geht.
:halbyeaha Danke...wenn man wollte, könnte man meinen Beitrag als ringen um diese Aspekte betrachten ^^''
Schöne Grüße
Baghira
PS: Ich hätte ja auch Interesse an dem Teil der Grundausbildung. Wäre das möglich? Ich hab das Gefühl, zZ vor lauter Wald die Bäume nicht mehr zu sehen...^^'''
@ Kai
Problem ist uns ja bekannt.
Für Kinder kann man das ja auch "VT" NENNEN - aber das Training und
das ZIEL müsten ordentlich anders aussehen - einfacher - spielerisch zu
erreichen - und dennoch nützlich wenn nötig.
Form ? sinnlos
ChiSao ? schlimmer ( versteht kaum wer der langjährigen Kollegen )
Holzpuppe / Wandsack und Co. ... nix für Kinder - auch wenn die wollten
kriegen die nix ausreichendes hin um Stoppwirkung zu erzielen - wird dann
wieder Klopperei - geht auch ohne KK/VT
Was würde Sinn machen ?
Sport ist schon mal gut !
Entschlossenes Auftreten immer gut.
Dafür sollten die Kid's können:
zurückschubsen - aber ordentlich ( macht in dem Alter Eindruck )
Ausweichen ( nicht zurück ) wenn der Bösewicht kommt und seitlich /
hinterher schubsen ...
Notfalls eine gewaltige Schelle ( kommt in einer der nächsten meiner
Texte - dort nix für Kinder weil echt mörderisch ) - aber einen der
sich aufbaut eine zu klatschen mit der offenen Hand und gleich in die
Ecke schubsen - das sollte klappen.
Also die Kids ausbilden jemanden "zu bewegen" der gut gepolstert ist,
du hast doch so schicke Jäckchen - da schön reinpowern im Sinne von
zurück drängen - und mal 'ne Pratze ohrfeigen.
Wird alles kein abendefüllendes Programm - wie immer - weniger ist mehr -
wenn das weniger richtig beherrscht wird.
SV - mag ich bekannter Weise nicht - eben weil ich es nur zu gut kenne.
Selbstbehauptung ist absolut o.k. - und das kommt von ganz alleine wenn
die Zwerge sehen / erleben dass das geübte Zeug funktioniert.
Die Minis sollten die Großen stoppen / schubsen können - und die Großen
halt die ganz Großen - ja - spielerisch lernen aber so dass es bei Bedarf
auch den Zweck erfüllt !
Kraft- / Kraft-Ausdauer aufbauen - lernen zu drücken und nicht nachzulassen
bis der gedrückte Bursche nach hinten geht ( wird automatisch ein Wettbewerb )
bewegen und nicht abwartend rumstehen - auch selbst anfangen wenn der
eingeprägte eigene Sicherheitsabstand unterschritten wird - wenn das
mit optisch "sanften" Mitteln erfolgt gibt's vermutlich auch kaum Kritik
von den Erwachsenen "weil es harmlos AUSSIEHT".
Mehr fällt mir im Moment nicht ein - ev. kommt noch was ..
Beste Grüße
BUJUN
@BUJUN, danke für die Tips.
Für Kinder kann man das ja auch "VT" NENNEN - aber das Training und
das ZIEL müsten ordentlich anders aussehen - einfacher - spielerisch zu
erreichen - und dennoch nützlich wenn nötig.
100%ig. Seh ich auch so.
Form benutze ich für Kids auch zum runterkommen, Konzentration, Chi-Sao mache ich mit den Kleinen ja nicht. Bei 15 Jährigen geht das. Und ich bin es ja, der sie anleitet. :D Holzpuppe: Warum nicht? Kicks, Bewegungsgrenzen lernen etc. Geht auch.
@BUJUN, danke für die Tips.
100%ig. Seh ich auch so.
Form benutze ich für Kids auch zum runterkommen, Konzentration, Chi-Sao mache ich mit den Kleinen ja nicht. Bei 15 Jährigen geht das. Und ich bin es ja, der sie anleitet. :D Holzpuppe: Warum nicht? Kicks, Bewegungsgrenzen lernen etc. Geht auch.
Unsere Formen - was streiten sich die Oberhäupter drum was drin ist
und was nicht.
Stabil stehen ist wichtig - also steht das Opfer und wird sachte gedrückt
und darf das Gleichgewicht nicht verlieren - oder wenn zu viel Druck genau
dorthin kontrolliert gehen wo der Druck weg ist ... und SOFORT wieder dem
Gegner / Partner zuwenden.
Was ich in den letzten Jahrzehnten Leute getroffen habe die kaum einen
kontrollierten Schritt machen können - ständig rumtaumeln ( LT :p ) ...
Kicks an der Puppe: generell = unteren Arm raus - dann wie bei Euch gelernt
die Fuß-Sohle direkt zum Stamm - zurück - nochmal - das macht schön müde
und bringt was.
Für die Kleinen bietet sich prima das Knie an - auch für Erwachsene nicht
zu unterschätzen - ans Schienbein hufen hat schon manchen Kampf
beendet weil der Gegner auf einmal schreiend auf dem Boden liegt ...
DirkGently
03-01-2016, 14:20
eigt. alles OT da es sich nicht auf den fall im ET bezieht, sorry:
- ich finde es toll, dass sich manche die mühe machen, kinder zu unterrichten.
- ich finde es bedenklich große gruppen von personen undiskriminiert zu unterrichten, nicht nur kinder, was leider oft aufgrund einer künstlich erzeugten nachfrage (oft durch werbung selbsterzeugt) gemacht wird. werbung für eine kampfkunst wie wing chun an schulen ist für mich ungefähr dasselbe als wenn jemand an schulen für schußwaffen werben würde.
- in china ist es in vielen gegenden nach wie vor völlig normal, im alter von vier jahren mit kungfu zu beginnen. allerdings haben diese vierjährigen dort mehr disziplin als bei uns die meisten erwachsenen. dafür keine unbeschwerte kindheit wie wir bei uns es großteils kennen.
- ich finde es mehr oder weniger sinnlos (mal abgesehen von finanziellen einkünften) personen in wing chun zu unterrichten, die nicht extrem motiviert sind und von sich aus, aus eigenem antrieb, das training suchen. dies ist bei erwachsenen wie bei kindern selten der fall, die meisten sind eigentlich nur neugierig und lassen es bald wieder bleiben. ich finde, diese neugierigen braucht man nicht anlocken, wenn man es nicht aus finanziellen gründen macht. sie nehmen zeit von den wirklich motivierten weg. daher bin ich vielleicht sowieso falsch in der diskussion hier.
- ich finde es aber toll, wenn kindern was anderes als glotze und zocken geboten wird.
nach längerem nachdenken: ich finde es gut, würde es aber selbst aus vielerlei gründen nur in besonderen ausnahmefällen machen...
..
Kicks an der Puppe: generell = unteren Arm raus - dann wie bei Euch gelernt
die Fuß-Sohle direkt zum Stamm - zurück - nochmal - das macht schön müde
und bringt was.
.
Genau die zum Bleistift. ;)
@Dirk: Verstehe ich völlig. ist auch nicht ohne. Aber wie gesagt, die Nachfrage war da und es ist nicht unmöglich.
timosend
04-01-2016, 16:23
Ich habe eine Zwölfjährige, ansonsten geht es mit 14 Jahren los. Wie die Lütte reingerutscht ist, weiß ich immer noch nicht. Aber sie ist mit Begeisterung dabei, deswegen darf sie ganz normal mittrainieren. Sie möchte aber immer ein bestimmtes Spiel (Wäscheklammern erobern/verteidigen) zum Schluß spielen und fragt nach diesem, sobald der Unterricht losgeht. Da merkt man dann schon, dass sie halt etwas jünger als die anderen ist.
Zwischen 14-18 Jahren habe ich ungefähr 15 Schüler, da ist es mit der Disziplin ziemlich unterschiedlich. Die meisten hören gut zu und sind voll bei der Sache, einige muss ich dann doch ab und zu freundlich an das Wesentliche erinnern.
Da ich auch einige Mädchen in der Gruppe habe, ist das pubertierende Verhalten immer wieder gut für Lacher- zumindest bei uns etwas älteren. :D
Ja, das mit der Pubertät stelle ich mir da auch schwierig vor. Schüler von mir hat mehrere Jahre Jugendliche im Kempo trainiert, da gab es auch öfter mal Gegackere.
DirkGently
05-01-2016, 11:03
@Dirk: ist auch nicht ohne.
das glaub ich gerne, daher respekt und gutes gelingen! ich denke selbst wenn nur einer dabei bleibt wars das schon wert.
ps: in den schulen wo ich bisher war bzw. jetzt bin werden bzw. wurden kinder NICHT gesondert unterrichtet. in den ewto schulen wird das aber inzwischen getrennt und gesondert unterrichtet.
das für und wieder - gezielter, besser angepasster unterricht für frauen, kinder, behinderte, linkshänder, keine ahnung was man noch alles "ausgrenzen" könnte wenn man wollte (provokativ gesprochen) versus "wir haben ein System und einen Weg dahin der für alle funktioniert, Abkürzungen gibts nicht und Umwege machen wir auch nicht", also kundenschmeicheln vs. gleichmacherei um es noch negativer zu formulieren - das ist ja ein aspekt über den man wahrscheinlich auch ewig diskutieren könnte.
in der regel wird die praxis wahrscheinlich oft für einen entscheiden, weil wenn du 15 erwachsene und 15 vierjährige hast wirst die eher nicht in einen topf werfen wollen, während wenn nur ein 16jähriger unter lauter erwachsenen herumgeistert rentiert sich wohl kaum ein eigener Unterricht...
DirkGently
05-01-2016, 11:07
haha wing chun für unsportliche und dicke, da könnte man werbung mit obelix oder sammo hung machen, wäre wahrscheinlich auch noch eine geschäftsidee. am besten mit einem großmeister, der erst dick war und jetzt eine super figur hat. wing watchers oder so xD und dann halt ein wenig cardio-light mit exotisch asiatisch wirkenden bewegungen. könnte funktionieren. oder gibts das etwa schon? :D
Du meinst,so etwas wie: "Erreichen Sie jetzt in nur zwei Monaten Ihr Traumgewicht und werden dabei noch selbstbewusst, mit WING FIT! Jetzt als Schnupperangebot bei Ihrer Wing Chun Schule in der Nähe" :D
das glaub ich gerne, daher respekt und gutes gelingen! ich denke selbst wenn nur einer dabei bleibt wars das schon wert.
Danke! :)
in der regel wird die praxis wahrscheinlich oft für einen entscheiden, weil wenn du 15 erwachsene und 15 vierjährige hast wirst die eher nicht in einen topf werfen wollen, während wenn nur ein 16jähriger unter lauter erwachsenen herumgeistert rentiert sich wohl kaum ein eigener Unterricht...
Jupp. Sehe ich auch so.
Dragonball
05-01-2016, 11:58
Aufpassen dass Kernende Spechte das nicht mitlesen. Die setzen das um! :rofl:
Ach, der schreibt doch nur bei Keule ab...:p:D:D
Wir (ich) unterrichten in unserer Schule auch eine Kindergruppe allerdings halte ich Wing Chun in vielerlei Hinsicht für ungeeignet für Kids.
Ich halte das hier so, dass der Kinderunterricht (von 5 bis ca. 14 Jahren) thematisch so weitläufig wie möglich aufgestellt sein sollte. Neben klassischer Fallschule, Kicks und Würfen aus dem Hap Ki Do, Spielen, SV, akrobatischen und Konzentrationsübungen unterrichte ich zwar auch manche Wing Chun Übungen, finde es aber extrem wichtig, dass den Kindern Raum gegeben wird um ihre eigenen Talente kennenzulernen. Mag ja sein, dass der eine echt Talent hat für gesprungene Kicks der andere für dies oder jenes. Wenn die Kinder älter sind können sie sich dann ganz frei entscheiden was sie gerne lernen wollen und in eine der Erwachsenengruppen wechseln (so ab 14)
Disziplin ist natürlich auch ein Thema und wir versuchen eben auch hier ein gutes Maß zwischen Spaß (der trotzdem eines der Hauptkriterien von Kindertraining sein sollte) und Disziplin zu finden. Das klappt mal besser und mal schlechter :)
Ich finde gerade die reduzierten Bewegungsabläufe von Wing Chun als nicht unbedingt förderlich für Kinder. In meinen Augen wollen die sich bewegen, springen, ringen und nebenbei ein wenig Technik lernen aber sie in ein zu starres Bewegungskonzept zu pressen, vor allem in jungen Jahren, seh ich problematisch.
Mir ist es auch schon öfters passiert, dass Eltern gekommen sind die unbedingt meinten die Kinder sollen rein Wing Chun lernen aber das war dann wohl eher der Wunsch der Eltern oder ist den Ip Man Filmen geschuldet.
Wünsch Dir auf jeden Fall Erfolg mit Deiner Kindergruppe! :)
Danke dir. :)
Den Punkt mit den Ip Man Filmen habe ich leider auch so schon erlebt. Ich habe ja bereits vor einigen Jahren einen 7-jährigen Jungen zusammen mit seinem Vater unterrichtet. Durchaus erfolgreich, würde ich sagen. War mein erster Versuch und dem Vater, der selber in den 80'ern mal WT betrieben hatte, war es sehr wichtig, dass sein Sohn Selbstbewusstsein gewinnt. Parallel dazu kam ein Vater zu mir, der, offenbar durch die Filme inspiriert, partout wollte, dass ich seinen ebenfalls 7-jährigen Sohn nach dem Beispiel der Ip Man Filme unterrichte. Irgendwann haben sie eingesehen, dass da doch ein Unterschied zwischen Film und Realität besteht und haben gekündigt. ;) Dabei habe ich eben auch sehr viel gelernt und eben genau das ferstgestellt, dass die klassische Unterrichtsmethode für Kinder i.d.R. eher nicht so optimal istt und das Programm, das ich jetzt zusammengestellt habe, ist da besser geeignet. Viel Bewegung, laufen, dann wieder Pratzen schlagen, kicken etc. Aber schon auf Ving tsun basiert. Auf jeden Fall haben sie Spaß am Training und ich gebe mein Bestes, dass es so bleibt. Am Freitag war ja das erste training im neuen Jahr. Und das mit der Disziplin ist bei mir da genauso. Mal klappt es besser, mal eher schlechter. Sind eben Kinder (hab ja selber drei :D)
StefanB. aka Stefsen
10-01-2016, 11:38
Hmm...warum findest die die klassische Unterrichtsweise ungeeignet? Ist das die Kids uU zu "langweilig"? Zu "kopflastig" (im positiven Sinne; Stichwort Abstrakt)?
Wohl denke ich schon, dass man Ving Tsun auch konkreter im Sinne kampfrelevanter VT-Verhaltensweisen schulen kann! Nur ist das sicherlich zu viel Aufwand.
Ich persönlich würde ziehmlich "straight" klassisch Unterrichten, hier und dort Ergänzen (Stichwort: Pratze; einfache Drills & Serien) und großen Wert auf ein paar sportliche Basics legen.
Ist bei mir zwar schon über 10 Jahre her, das ich Kinder trainiert habe, was mir jedoch immer wieder erschreckend auffiel war der Mangel oder Unvermögen einfachste Bewegungen zu umzusetzten, rel. schlechte Körperspannung (Liegestütze/ Planke, udg) und schlechte Gelenkigkeit.
MfG
Ja da haben sich die Zeiten halt auch geändert. Ich kann mich noch gut an mein eigenes Judo Training erinnern, hab so mit 5 angefangen, wenn Du da nur einmal gequatscht hast oder unaufmerksam warst, waren gleich Kniebeugen, Liegestütz und Runden laufen angesagt, beim zweiten mal stören wars das dann mit Training und man hat den Rest der Stunde in der Umkleidekabine verbracht ;)
Mich hats auch gar nicht gestört eher im Gegenteil.
Heute hast Du dann das Problem das einerseits Eltern kommen die gleichvorweg meinen der Sohn/die Tochter sollen doch bitte endlich mal Disziplin lernen und andererseits das genaue Gegenteil. Mein Lehrer hat mal erzählt, dass er im Rahmen des Kindertrainings einen Wettbewerb mit Pokalen und Urkunden gemacht hat und dannach schwere Diskussionen mit den Eltern warum denn nur die ersten drei einen Pokal bekommen und die eigene Tochter/ Sohn nicht..;)
Trotzdem finde ich Kindertraining zu geben ist echt sehr bereichernd auch wenns manchmal anstregend ist.
@Stefan: Es mag sein, dass es für den einen oder anderen durchaus geeignet ist. Nur haben wir (zumindest bei den Kleinen) nur einmal die Woche 45 Minuten. Die möchte ich nicht mit zehmaliger Wiederholung der ersten drei Sätze SLT, danach 50 Wendungen ohne Armaktion, dann 50 mit Fauststoß, 50 mit Tan-Fststß, 50 mit Bong Wu etc. , danach Daan-Chi etc. rumkriegen. Gerade dieses eingeschränkte, reduzierte Bewegungsweise halte ich für Kinder eher schwierig. Bei den drei Älteren die auch sonst noch zu mir direkt ins Training kommen, gehe ich natürlich auch an die klassischen Inhalte wie Poon-Sao, schieben, Lap-Sao, HP training etc. Wie schon gessagt, ich habe damals durch dem ersten Jungen bei mir im Training viel gelernt. Der hat zwar auch versucht, alles umzusetzen, was ich ihm erklärt habe und ich war z.T. verwundert, wie schnell das z.T. klappte (anders als bei manchem Erwachsenen) aber als ich anfing, mir Schützer an die Schienbeine anzusziehen und ihm die kleinen oder großen Pratzem zu halte, da hatte er noch mehr Spaß an der Sache.
Ich sehe das inzwischen bei den Kleinen so, dass ich Grundlagen schaffe und sie in ein paar Jahren, wenn die noch Lust haben, tiefer ins Ving Tsun eintauchen können.
@sothis:
Trotzdem finde ich Kindertraining zu geben ist echt sehr bereichernd auch wenns manchmal anstregend ist. :halbyeaha
Hmm...warum findest die die klassische Unterrichtsweise ungeeignet? Ist das die Kids uU zu "langweilig"? Zu "kopflastig" (im positiven Sinne; Stichwort Abstrakt)?
MfG
Mir gehtsdabei eher um die Art der Bewegung. Wing Chun verwendet m. E. sehr unnatürliche und reduzierte Bewegungen und ein strenges formales Konzept. Auch ist es ein (fast) ausschließlich schlagendes System. All das sehe ich für Kids halt nicht als das Optimum. Teile davon Ja aber z.B. sicherlich kein Formentraining, stundenlange Wiederholungen (geht mit den Kindern sowieso nicht so gut), usw.. Soetwas empfinden die meisten (zurecht) ja als langweilig.
Ich finde halt Kinder sollen noch nicht, wie kleine Roboter, gedrillt werden sondern Freude und Spaß an der Bewegung und am Kämpfen, kennenlernen. Wenn sie mit 14 Wing Chun lernen wollen freut mich das, da habe ich auch den Eindruck sie können sich selbst entscheiden aber vorher kann man, so finde ich, halt hauptsächlich Angebote machen um die Freude an Kampfkunst/kampfsport zu wecken. Ich sehe persönlich Judo immer noch als ideales Training für Kids. :)
Ist bei mir zwar schon über 10 Jahre her, das ich Kinder trainiert habe, was mir jedoch immer wieder erschreckend auffiel war der Mangel oder Unvermögen einfachste Bewegungen zu umzusetzten, rel. schlechte Körperspannung (Liegestütze/ Planke, udg) und schlechte Gelenkigkeit.
MfG
Deswegen ist es ja so wichtig, die Kids zum Sport zu bewegen, egal was sie machen.
Das Phänomen begann damals, als TV wichtiger wurde wie draußen im Dreck zu spielen.
Mit Spielekonsolen, PC und Co wurde es noch gravierender.
Wenn man nicht in einer privaten KK Schule trainiert, wird es momentan auch schwierig regelmäßig zu trainieren.
Ist jetzt OT, aber momentan für normale Sportvereine ein großes Thema.
http://m.tagesspiegel.de/berlin/fluechtlinge-in-berlin-sanierung-von-sporthallen-nach-auszug-wird-teuer/12809028.html?r=
VT/WC,... ist von Erwachsenen für Erwachsene entwickelt - nicht für Kinder. Bei dem augenblicklichen Zeitgeist wunderte es nicht wenn KK/KS- Fruchtblasenformen bereits für das Ungeborne angeboten würden, nach dem Motto: "Ihr braucht Killer - geht zum Driller." Denn um Drill und Konzentration geht es doch, gelle?
.
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Danke für deine sachdienliche Antwort. :rolleyes: Deiner Meinung nach handelt also jeder, der Kinder mit Kampfkünsten in Berührung bringt, unverantwortlich? Und wer redet denn von Killern? Ach was solls.....denk was du willst
Ich werde deine Worte beherzigen, wenn ich der nächsten Mutter hier im Ort sagen muss: "Sorry, ich kann Ihren Sohn nicht trainieren. Ving Tsun ist zum töten gedacht und ich bilde nur erwachsene Killer aus." Mal gucken,wie lange das in nem 10000 Einwohnerort für mich gut geht. Selten so nen Scheiß gelesen....
DirkGently
11-01-2016, 10:00
das zielt auch in richtung des argumentes (welches ich selbst weiter oben angeführt habe) als würde man werbung für waffen an schulen machen, wenn man da kinder sv anbietet. leider ist es aber so, dass die das schon längst im TV gesehen haben, also müssen wir wohl damit umgehen und können es nicht ignorieren.
was die unterrichtsweise betrifft: ich bin eher auf der seite derer, die kinder im normalen erwachsenenprogramm unterrichten würden (auch schon mit 4 wenn die disziplin stimmt, und das gibts durchaus, sind halt keine einheimischen :D ) aber das wären dann nur einzelne. wenn man eine ganze gruppe von kindern hat ist das schwierig und dann kann man auch nur noch schwierig das erwachsenenprogramm durchziehen.
bei uns in der gegend wurde das eigentlich bis ca. 2000 immer so gemacht, dass die ein zwei kinder die das wirklich machen wollten halt beim normalen training und auch sparring (!) dabei waren. Ich hab so den einen anderen auch KO gehen sehen, auch mein heutiger Lehrer, den hab ich ein paar mal ins Krankenhaus gefahren nach dem Training. Heute würden wir alle verklagt werden von den eltern....
StefanB. aka Stefsen
11-01-2016, 10:56
bei uns in der gegend wurde das eigentlich bis ca. 2000 immer so gemacht, dass die ein zwei kinder die das wirklich machen wollten halt beim normalen training und auch sparring (!) dabei waren. Ich hab so den einen anderen auch KO gehen sehen, auch mein heutiger Lehrer, den hab ich ein paar mal ins Krankenhaus gefahren nach dem Training. Heute würden wir alle verklagt werden von den eltern....
Mit recht Kollege! Würde ich meinen Sohn bei dir in den Unterricht geben, in deine Obhut und ich würde erfahren das er KO gegangen ist und ich ihm aus dem Krankenhaus abholen müsste....was glaubst du, wer danach im Krankenhaus landen würde? ;)
Danke für deine sachdienliche Antwort. :rolleyes:
Vielen Dank für Deine zweckdienlichen, Dein Thema so wertschätzenden, weiterbringenden Ausführungen :)
… Deiner Meinung nach handelt also jeder, der Kinder mit Kampfkünsten in Berührung bringt, unverantwortlich?
(„In Berührung bringen“ ist ja sooo deeeeehnbar…“, aber mal schaun was hier draus wird.)
Ja, und zwar so lange wie er die zukünftigen, charakterlichen Symptomverschiebungen in den Gesamt-Zusammenhängen nicht überschauen kann. Weil: so lange kann der Driller ja keine Verantwortung für seine (standardisierenden Drille) übernehmen.
Und wer redet denn von Killern?
Ich.
Drillen und Killen reimt sich nicht von ungefähr.
Ach was solls.....denk was du willst
Ich denk’s nicht nur was ich will, ich schreib’s auch warum – aus Erfahrung.
Auch WSL und Ph_B gingen/gehen persönlich eher vorsichtig mit dem Thema um, wie auch der Weisse Ring – und das nicht ohne Grund…
Ich werde deine Worte beherzigen…
Schön!
… wenn ich der nächsten Mutter hier im Ort sagen muss: "Sorry, ich kann Ihren Sohn nicht trainieren. Ving Tsun ist zum töten gedacht und ich bilde nur erwachsene Killer aus."
Erwachsene unterliegen doch nicht mehr dem gleichen Entwicklungs-EINFLÜSSEN @Kaybee, wie Kinder – die sind doch bereits Erwachsen (sagt der Name doch schon) und damit sind sie keine Kinder mehr – also Unerwachsene.
Und der Mutter von Erwachsenen brauch ich in der Regel gar nix mehr zu erklären – diese ehemaligen Kinder tragen dann auch selbst die Verantwortung, nunmehr als Erwachsene, und ich bin davon in so fern entbunden – aber doch nicht bei Kindern, bei etwas, wovon die Eltern meist selbst keine Ahnung bzgl. der Tragweiten haben und für ebendiese so keine Verantwortung tragen können. Das muss man denen so sagen, auch wenn’s denen warum auch immer nicht in den Kram passt.
Mal gucken, wie lange das in nem 10000 Einwohnerort für mich gut geht.
Ich sag das nicht nur in einem ca. 100.000 Einwohner-Städtchen, sondern ich erklär auch das Warum dahinter und dann wird’s klarer. Und das geht sogar sehr gut für mich – auch bei Verbands- und Sports-Kollegen.
Selten so nen Scheiß gelesen....
Is schon klar – gehört zum Lesen doch auch das verstehen. Deshalb empfehle ich in die o.g. Altersgruppe hinein das Schwimmen, ansonsten sage ich den Eltern: „Wollen ihr uniformierte Killer – geht zum uninformierten Driller.“ Weil, da ist schluss mit lustig.
.
StefanB. aka Stefsen
11-01-2016, 13:09
Ach Florett, dein Pazifismus in alen Ehren, aber vermische doch nicht das Ausüben einer KK/KS aus rein sportlichen Motiven oder aus Spass an der Freude mit Krieg führen und Töten.
Ach Florett, dein Pazifismus in alen Ehren, aber vermische doch nicht das Ausüben einer KK/KS aus rein sportlichen Motiven oder aus Spass an der Freude mit Krieg führen und Töten.
Eben darum meine Trennschärfe und keine Vernudelei.
.
Na dann......bitte alle Judoverbände, Karatevereine, TKD- und Kickboxstudios.....macht eure Kindergruppen bloß dicht. Ihr bildet dort Killer heran. :rolleyes:
Und dein Verweis auf WSL und Ph_B: Ja, und ich schrieb ja, dass wir / ich das ebenso jahrelang nach außen getragen haben und mir ist auch klar, wofür Ving Tsun im eigentlichen Sinne gedacht war aber das heißt doch nicht, dass man das auch entsprechend vom Fokus her verlagern / anpassen kann.
DirkGently
11-01-2016, 13:33
Mit recht Kollege! Würde ich meinen Sohn bei dir in den Unterricht geben, in deine Obhut und ich würde erfahren das er KO gegangen ist und ich ihm aus dem Krankenhaus abholen müsste....was glaubst du, wer danach im Krankenhaus landen würde? ;)
Ich unterrichte nicht und wenn dann würde ich ziemlich sicher keine kinder nehmen. Und die meisten schulen in unserer gegend haben sich der zunehmenden verweichlichung bestens angepasst, da passiert gar nix mehr.
Aber wir sind uns einig: bei nicht körperlich ausgewachsenen ist es absolut unverantwortlich und juristisch ganz sicher schuldhaftes verhalten wenn zugelassen wird, dass so jemand mit einer härte trainiert (oder so weit ausserhalb seiner alters- und gewichtsklasse) die zu einem ko führen könnte. Das muss heutzutage wirklich nicht mehr sein nach allem was man jetzt über die folgeschäden weiss.
Dewegen fand ich ja z.B. auch diese russischen Kong Sao Videos, die hier mal gepostet wurden, absolut daneben. Völligst unverantwortlich sowohl von Trainer- wie von Elternseite. Da wurden die Jungs ja förmlich gezwungen, sogar auf den am Boden liegenden einzuprügeln.
StefanB. aka Stefsen
11-01-2016, 13:56
Ich unterrichte nicht und wenn dann würde ich ziemlich sicher keine kinder nehmen. Und die meisten schulen in unserer gegend haben sich der zunehmenden verweichlichung bestens angepasst, da passiert gar nix mehr.
Aber wir sind uns einig: bei nicht körperlich ausgewachsenen ist es absolut unverantwortlich und juristisch ganz sicher schuldhaftes verhalten wenn zugelassen wird, dass so jemand mit einer härte trainiert (oder so weit ausserhalb seiner alters- und gewichtsklasse) die zu einem ko führen könnte. Das muss heutzutage wirklich nicht mehr sein nach allem was man jetzt über die folgeschäden weiss.
ok...hab ich dich falsch verstanden! Sorry!
DirkGently
11-01-2016, 13:58
passt schon nix passiert. kann dich voll verstehen!
Na dann......bitte alle Judoverbände, Karatevereine, TKD- und Kickboxstudios.....macht eure Kindergruppen bloß dicht. Ihr bildet dort Killer heran. :rolleyes:
Volle Zustimmung – sofern da Kinder mit von s.g. Erwachsenen für Erwachsene entwickelten KK/KS-Systemen konfrontiert werden, ja.
Und dein Verweis auf WSL und Ph_B: Ja, und ich schrieb ja, dass wir / ich das ebenso jahrelang nach außen getragen haben und mir ist auch klar, wofür Ving Tsun im eigentlichen Sinne gedacht war aber das heißt doch nicht, dass man das auch entsprechend vom Fokus her verlagern / anpassen kann.
VT/WC,… vom Fokus her für Kinder individuell verlagern/anpassen?
Wie viel aus dem VT/WC wird den dann verlagert/angepasst und wohin und womit begründet?
Wie sieht’s aus mit einer für alle verbindlicher Methodik und Didaktik dazu? Schließlich will VT/WC ja System sein. Und Systeme haben halt die Eigenschaft in sich geschlossen zu sein.
Verlockt auch der zusätzliche Umsatz aus Kundenbindungen…?
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Ich unterrichte nicht und wenn dann würde ich ziemlich sicher keine kinder nehmen. Und die meisten schulen in unserer gegend haben sich der zunehmenden verweichlichung bestens angepasst, da passiert gar nix mehr.
Ich habe bereits vor vielen Jahren die Schulen geschlossen ( Infos und
Anweisungen nur noch privat bei Sympathie bzw. Notfällen ) weil die
Qualität der ERWACHSENEN Möchtegern-Kämpfer so faszinierend SCHLECHT
war - ohne Worte !
Einstellungstest HEUTE wäre z.B.: 5 km in max 25 Minuten laufen und
dann SOFORT 50 TIEFE Liegestütz - sonst üben und neu versuchen.
Was soll man mit Leuten machen die nicht mal ohne 2 volle Bierkästen
in den 5. Stock zügig hoch kommen ( Ätsch - ich kanns auch mit 4 ...
kenne den Griff ).
Gewinnen in einer körperlichen Auseinandersetzung - da muss man den
Gegner überzeugen dass er weder weiter machen kann noch will.
Also durchaus heftig angehen.
Ohne mich. ( bei Kindern ! )
Grüße
BUJUN
Nachtrag:
Ich unterrichte nicht und wenn dann würde ich ziemlich sicher keine kinder nehmen. Und die meisten schulen in unserer gegend haben sich der zunehmenden verweichlichung bestens angepasst, da passiert gar nix mehr.
Aber wir sind uns einig: bei nicht körperlich ausgewachsenen ist es absolut unverantwortlich und juristisch ganz sicher schuldhaftes verhalten wenn zugelassen wird, dass so jemand mit einer härte trainiert (oder so weit ausserhalb seiner alters- und gewichtsklasse) die zu einem ko führen könnte. Das muss heutzutage wirklich nicht mehr sein nach allem was man jetzt über die folgeschäden weiss.
Da hättest du mal meinen ersten WT-Trainer erleben sollen - der hat alles und jeden
heftig bis brutal bis hin zu völlig überzogener härte gekloppt / getreten !
Mir war es recht und kam meinen Vorstellungen sehr entgegen so gefordert zu werden -
und wenn der Koloss mal nicht schnel genug durch kam - gab's linke Tricks ( gab
gebrochene Rippen usw. bei mir - egal - ich wußte wo ich bin und was kommt ).
Oldies wegzuklatschen oder Kinder zum Weinen zu bringen - das hat uns ALLEN
schwer gestunken - war aber nix zu machen - nur hoffen dass die merken wo
sie sind.
Im Rahmen von "nur für Erwachsene" war es aber allemal o.k. und wir wurden fit
ob wir wollten oder nicht - es gab keine Alternative da weiter zu kommen.
Volle Zustimmung – sofern da Kinder mit von s.g. Erwachsenen für Erwachsene entwickelten KK/KS-Systemen konfrontiert werden, ja.
VT/WC,… vom Fokus her für Kinder individuell verlagern/anpassen?
Wie viel aus dem VT/WC wird den dann verlagert/angepasst und wohin und womit begründet?
Wie sieht’s aus mit einer für alle verbindlicher Methodik und Didaktik dazu? Schließlich will VT/WC ja System sein. Und Systeme haben halt die Eigenschaft in sich geschlossen zu sein.
Verlockt auch der zusätzliche Umsatz aus Kundenbindungen…?
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War ja klar,dass der Finanzaspekt kommt. Zur Info: Außer drei 15-jährigen trainiert die komplette Kindergruppe über den hiesigen Turnverein bei mir. Jahresbeitrag für Kinder und Jugendliche 56,40 Euro. ;) Für meine sog. ÜL-Aufwandsentschädigung ist es völlig schnuppe, ob da einer steht oder 50.
Und ja, natürlich ist das System in sich geschlossen. Aber man kann Teilaspekte rausnehmen. Schritte, Fauststöße, Kicks separat an Pratzen, auch wie schon beschrieben an der Holzpuppe trainieren. Und sonstige Koordinations- und balancefördernde Übungen mit den Kids machen, die nicht sofort klar vermitteln, dass es darum geht einen Angreifer mit gezielten Schlägen auszuschalten.
Aber eigentlich sollte der thread dazu dienen, Erfahrungen im Training mit Kindern und Jugendlichen auszutauschen, Herangehenweisen zu vergleichen und nicht dazu, hier eine Petition gegen Kinder im Kampfsport zu machen und allen verantwortlichen Trainern, Lehrern und Übungsleitern eine profitorientierte Skrupellosigkeit vorzuhalten durch die Kinder zu potenziellen Gewalttätern gedrillt werden sollen.
War ja klar,dass der Finanzaspekt kommt. Zur Info: Außer drei 15-jährigen trainiert die komplette Kindergruppe über den hiesigen Turnverein bei mir. Jahresbeitrag für Kinder und Jugendliche 56,40 Euro. ;) Für meine sog. ÜL-Aufwandsentschädigung ist es völlig schnuppe, ob da einer steht oder 50.
Und wenn schon… wenn dabei echtes Rundum-Knowhow übertragen wird, dann darf‘s doch auch was kosten – weil, die Schüler profitieren doch von Deiner Kompetenz. Ist völlig o.k. Nur dann nicht, wenn für Erwachsene entwickelte Systeme, Kinder praktizieren lernen. Dann bezahlen die für Kappes, den sie selbst ausbaden. Nur diejenigen nicht, die das mit verzapft haben. Sei es Eltern oder Trainer oder sonst wer.
Und ja, natürlich ist das System in sich geschlossen. Aber man kann Teilaspekte rausnehmen.
Entnimmt man einem System Teilaspekte, ist‘s kein System mehr.
Schritte, Fauststöße, Kicks separat an Pratzen, auch wie schon beschrieben an der Holzpuppe trainieren…
Frag mal die, die VT am längsten (mit HP) betreiben, welchen Charakter deren Tritte heute im Vergleich zu früher haben. Sie sind über die gesamte Struktur fester, weil die Winkelgenauigkeit besser ist. Jetzt stelle Dir bitte ein Kind vor, mit noch nicht erwachsenem, also eher lockerem Knochenbau. Wie wirkt sich das (die HP) bei dem Kind auf den sich noch nicht ausentwickelten, lockeren, Knochenbau aus, wenn der damit bereits fester wird, wo er eigentlich noch (Entwicklungs-)Zeit braucht für’s natürliche fester werden aus der Lockerheit heraus…? Hat irgendwie den Charakter des Stauchens an sich, gell?
Frag auch mal die ehemals (zu) jungen TKD-Leute, heute nach 35-40 Jahren, nach ihren Knie-, insbesondere aber nach den Hüftgelenk- Problemchen – wenn sie nicht früh genug abgesprungen sind…
… Und sonstige Koordinations- und balancefördernde Übungen mit den Kids machen, die nicht sofort klar vermitteln, dass es darum geht einen Angreifer mit gezielten Schlägen auszuschalten.
Ah ja, ähnlich wie Boxtraining, ohne boxen, dass nicht sofort klar vermittelt einen Gegner auszuschalten. Quasi den „ganzen äußeren Sinn“ eines Systems entnehmen. Dem ursprünglichen Systemgedanken also gegenüber gestellt, Unsinn. Ob das die Kids auch so verstehen (können/wollen) bis sie erwachsen sind…? Dahingehend desillusionieren die Kids doch immer sehr schnell die Illusionen jedweder Trainer, ÜL,…
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Schellenbaum
11-01-2016, 18:49
Gibt es da nicht so einen ganz bestimmten, auf Wellness ausgelegten, Wing Chun ähnlichen Stil mit lustigen Uniformen? Würd ich voll empfehlen! Da verletzen sie sich nicht beim Training und wirklich lernen, wie man andere Kiddies in Kindergarten, Schule und Spielplatz umhauen könnte, lernen sie dort auch nicht.
HatkeineAhnung
11-01-2016, 19:00
Ich warte immer noch auf den statistischen Beweis das Vt oder allgemein Kampfsport gefährlicher bzw. verletzungsintensiver ist als etablierte Sportarten wie Fußball. Immer diese Vorstellung das man durch KK/KS zur lebenden Waffe wird ...
@HatkeineAhnung: :halbyeaha
@Florett: Ist schon okay. Du kannst das für dich ja so sehen, ich sehe das etwas differnzierter. Nur noch soviel: Ich vermittle keinem Schüler egal wie alt sofort das ganze System. Das geht zeitlich überhaupt nicht. Sowas dauert eben. Und wenn die Kids in einem Jahr eben nur SLT, Schritte, Fauststöße und Kicks geübt haben dann haben sie trotzdem einen Teil Ving Tsun gelernt. Da sie eben auf eine bestimmte Art und Weise die o.g. Aspekte trainieren.
Frag mal die, die VT am längsten (mit HP) betreiben, welchen Charakter deren Tritte heute im Vergleich zu früher haben
Tja, da frag ich am besten mal.....hmmm....wen denn am besten!?? Kennst du einen? :rolleyes:
Ah ja, ähnlich wie Boxtraining, ohne boxen, dass nicht sofort klar vermittelt einen Gegner auszuschalten. Quasi den „ganzen äußeren Sinn“ eines Systems entnehmen. Dem ursprünglichen Systemgedanken also gegenüber gestellt, Unsinn. Ob das die Kids auch so verstehen (können/wollen) bis sie erwachsen sind…? Dahingehend desillusionieren die Kids doch immer sehr schnell die Illusionen jedweder Trainer, ÜL,…
Zerbrich dir doch nicht meinen Kopf.
Und zu deinem medizinischen Bedenken: Wenn du es so betrachtest, frag mal nach dem Skelett junger Turner. Ist beeidnruckend, denen zuzusehen aber auch da wird ordenlich gestaucht. Trampolin z.B. ist auch gar nicht mal so gut. Wenn man es übertreibt. Ich denke, deren Körper wird mehr belastet als bei meinen Jungs, die einmal die Woche 50 mal vor die Puppe treten. Die meisten körperlichen Probleme bekommen die eh vom stundenlangen zocken. ;)
Michael Kurth (M.K.)
11-01-2016, 20:12
@Florett:
Entnimmt man einem System Teilaspekte, ist‘s kein System mehr.
Aber man kann ein systemorientierte Vorarbeit leisten und so schon
eine gewisse Basis schaffen. Ist das dann noch ein Teil des Systems? Bzw. was ist überhaupt ein System?
Frag mal die, die VT am längsten (mit HP) betreiben,
Denke schon, daß der Kai da schon so ein paar kleine Erfahrungen sammeln durfte. Wahrscheinlich ist er so unbedarft gar nicht mal.
Was später wie rauskommt, hängt immer von vielen Faktoren ab.
So argumentiert auf jeden Fall, darf weder KK noch irgendwas anderes trainiert werden. Ob das dann wirklich besser ist???
Dahingehend desillusionieren die Kids doch immer sehr schnell die Illusionen jedweder Trainer, ÜL,…
Tja, gibt aber auch Trainer und ÜLs, die haben gar keine Illusionen, sondern sehen das, was möglich ist und versuchen entsprechend das Beste draus zu machen.
VT/WC,... ist von Erwachsenen für Erwachsene entwickelt - nicht für Kinder. Ja, das ist vollkommen richtig. Aber halt? Der Begriff "Erwachsener" ist weitaus jünger, als die KK WT. Die Differenzierung in Kinder und Erwachsene ist relativ jung und kulturell geprägt und unterstellt, dass es den "fertigen Menschen" gibt (Erwachsener) und "noch nicht fertigen Menschen" (Kind). Insofern muss genauer hingeschaut werden, was "das Eigentliche des Menschen" ist und was das Ziel der Entwicklung zum "Erwachsenen" darstellt. Und schups stellt man fest, dass das hehre Ziel Erwachsener gar nicht zu einfach zu fassen ist. Und das hat zunächst gar nichts mit Zeitgeist zu tun, sondern mit einer diffusen Vorstellung über das Erwachsensein.
Wenn angemerkt wird, dass Kampf(kunst) nichts für Kinder sei, dann unterstellt diese Behauptung eine moralische Position, die hingegen sehr wohl einem Zeitgeist unterliegt, dem, dass Kinder "behütet und beschützt" ihre Kindheit durchleben können (was immer darunter verstanden wird, eine Diskussion, die mehr von der Realität ins Absurde gesetzt wird, als von Wünschen und Idealen). Die Verantwortung für eine behütete Kindheit tragen die so genannten Erwachsenen. Die wiederum sind gar nur selten wirklich das, wofür man sie hinstellt - fertige Menschen.
Sobald man auf die Realität schaut, sind Kinder und besonders Jugendliche ganz und gar nicht "frei" vom "Erwachsenenleben". Das fängt schon mit dem System Schule an, deren Themen und Prägung mehr der Erwachsenen-Welt dient, als einem kindgerechten Aufwachsen. Schulische Arbeitszeiten gehen oft über die der Erwachsenen hinaus. Anspruchsdenken, Leistungsdenken, kanalisierte Förderung zum späteren Berufsziel der Eltern....
Ich will damit nur darauf hinweisen, dass die Vorstellungen über ein Kinderleben Ziele des Erwachsenlebens verfolgt. Das ist in der Schule so, wie auch im Sport. Die "Abrichtung" zum Olympionik ist ebenso Kinderrealität wie der Privatunterricht zur dritten Sprache.
Aus Sicht der Kinder streben diese an, Erwachsene zu werden. In ihren Spielen wird die erlebte Erwachsenenwelt kopiert und übernommen. Unbekümmert sein bis hin zur Verbissenheit ist alles dabei. Kinder spielen nicht Kinder zu sein, sondern üben im Spiel, erwachsen zu sein, trainieren auf diese Weise, was sie als Erwachsene brauchen. Ihre Orientierung sind die sie umgebende Erwachsenen. In den USA gehen Kids auf den Schießplatz, weil es die Eltern tun. Hier steigen sie ins Kettcar, weil Papa Auto fährt. In Urvölkern lernen die Kinder mit Pfeil und Bogen zu schießen. In den 60er Jahren wurde Cowboy und Indianer gespielt, im Iran spielen die Kinder Häuserkampf. - Sie spielen, was sie von der Erwachsenenwelt wahrnehmen, "trainieren" jene Realität, die sie als Erwachsener wahrscheinlich erleben werden.
In unserer multiblen Gesellschaft sind Kinder allen möglichen Wahrnehmungen ausgesetzt. Nicht nur den Tanz- und Liebesfilmen einiger Mütter, auch Karate-Kid und Terminator, manche auch Walking Dad. Aber sie nehmen auch die Realitäten der eigenen Lebensräume war, ob Schlägereien in der Schule, oder dass "wer zuhauen kann" oft Erfolg hat. Soziale Interaktionen führen nur selten zum gleichen Ergebnis, wenn Kids sich um ein Spielzeug streiten. Das wissen Geschwister nur zu gut. Also erleben sie ganz und gar nicht "die behütete Kindheit", von der Erwachsene mitunter reden.
Kinder sind täglich vielen Situationen ausgesetzt, die sie prägen. Streitereien, Schlägereien, Konsum, Werbung, Medien, Nachrichten.... Auch den Eltern, Verwandten mit ihren Problemlösungsstrategien im realen Alltag. Kinderwelt und Erwachsenenwelt fallen immer zusammen.
Insofern ist Selbstverteidigung selbstverständlich genauso ein Thema für Kinder, wie der Straßenverkehr, die Frage, wo die Milch herkommt oder warum Papa dem Chef am liebsten eine in die Fresse hauen will, es aber nicht tut, um das Haus noch bezahlen zu können.
Kurz: Eine Idealisierung der Kinderwelt ist ebenso irreal, wie die Annahme, Kinder hätten nichts mit Gewalt zu tun. Aber selbstverständlich wird ein Kind im Iran anders aufwachsen als im Ländle einer schweizerischen Alm. Wenn Erwachsene Kinder auf das Leben eines Erwachsenen vorbereiten wollen, dann ist das unausgesprochene Ziel, wo sie mit großer Wahrscheinlichkeit als Erwachsene leben werden und welche Anforderungen sie dann zu erfüllen haben.
Bei dem augenblicklichen Zeitgeist wunderte es nicht wenn KK/KS- Fruchtblasenformen bereits für das Ungeborne angeboten würden,Sicherlich kann man immer übertreiben. Ungeborene werden auch mit Musik berieselt oder mit den Zwanziguhrnachrichten. Nun, die Entwicklung des Gehirns, vielmehr dessen Fähigkeiten funktionierende Synapsen herzustellen erfordert nicht nur Reize, sondern auch eine Entscheidung über die Muster der Reize. Manche legen schon bei der Zeugung deswegen klassische Musik auf, um ja keine Aggressionen im Sperma zu erzeugen. Andere feuern das Sperma an, damit olympische Leistung von Beginn an in der Entwicklung eine Rolle spielt Aber ich glaube, Du hast diesen Einwand eben sowenig ernst gemeint, wie ich meinen Kommentar hierzu.
, nach dem Motto: "Ihr braucht Killer - geht zum Driller." Denn um Drill und Konzentration geht es doch, gelle? Nein, ich denke nicht. Kampfsport, Kampfkunst ist natürlich ein sensibles Thema, wenn es um Kinder geht. Auf der einen Seite sollen sie eben nicht zu Killern erzogen werden, auf der anderen Seite steht auch der Aspekt der Verteidigungsfähigkeit im Raum. Es wäre daher hilfreicher über altersgerechtes Kindertraining zu reden, als über plakativen Nonsens. Die Extreme von militärischem Drill, wie es in manchen Staaten auch mit Kindern betrieben wird, ist doch keine Rede. Und niemand will aus seinem Kind einen Schläger oder Schlimmeres machen. In erster Linie geht es im Kindertraining um Selbsterfahrung, um soziale Interaktion, um ausgewogene Körperentwicklung, um Spaß und Spiel (siehe oben). Was auch für alle Leistungssportarten gilt, gilt auch für KK/KSp: dass jeder Übertreibung schädlich ist für die körperliche und geistige Entwicklung. Im Allgemeinen finden solche Angebote einmal wöchentlich statt und sind eher ein Ausgleich zum sonstigen Alltag. Und die Kinder sehen das i.a.R. auch nicht anders. Manche gehen zum Judo, andere zum Schwimmen, andere zum Reiten. "Die Kinder" streben (auch i.a.R.) keine olympischen Höchstleistungen an, sondern streben den Erwachsenen nach, die sie umgeben. Und wenn der Sohn eines Tages einen Gürtel weiter ist, als Papa, verliert er vielleicht sogar das Interesse daran, weiter zu machen.
---
Drillen und Killen reimt sich nicht von ungefähr... Drillen, Killen, dann zum Grillen. Wir wollen doch nicht den Spaß vergessen. :D
Gruß, WT-Herb
wilkommen zurück wt-herb ^^
Tja, da frag ich am besten mal.....hmmm....wen denn am besten!?? Kennst du einen? :rolleyes:
Hallo Kai - 6600 Beiträge - darauf einen ...:)
Zum VT-Tritt - kannste mich fragen :)
Nach abertausenden Mae Geri Kekomi ... und den Erkenntnissen EURER
( Kai + Michael ) Tritt-Technik nach WSL - war das zuvor Alfred-Kacke !
Und soooo hundsgemein aus kurzer Distanz mit sooo ner Wucht ....
da muß man erst mal drauf kommen.
Also von mir aus hierzu nochmals :thx:
:)
Und hab das mit den Beiträgen gar nicht gesehen. Aber stimmt ja. Jetzt wieder einer mehr.
DirkGently
12-01-2016, 11:23
TLTR
und ich bin raus aus der diskussion. schade, es war so konstruktiv und konsistent in letzter zeit, sogar bei den gröbsten meinungsverschiedenheiten...
Radexkkb
26-01-2016, 14:34
Ihr wisst das "Stop" schreien, mit ausgestreckten Armen und ernster Mimik, nicht wirklich Sinnvoll ist? "Das Stop" ist ein Befehl den ich meinem Angreifer (oder wer auch immer) vilt. schreiend zuweise und in einem "STOP" verbirgt sich sehr viel Aggression. und Kinder oder Frauen welche nichtmal "nein" sagen kònnen sollen aufeinmal STOP schreien (dùrfen) (mùssen) oder STOP spielen?
und das wird dann Stundenlang geùbt.
Kurse zur Selbstbehaubtung (wisst ihr eigentlich was ihr da anbietet?)
Selbstbehauptung entsteht bei Jugendlichen (Pupertàt), bei dem sich das lòsen der Eltern zur eigenen Selbststàndigkeit entwickelt und zur eigenen Findung der Indentitàt von Sexualitàt behauptet. Zu früh losgelöste Jugendliche zeigen nicht selten in's besonders exzessives Risikoverhalten und Orientierungslosigkeit
Kinder sollen lernen WHO I AM
Der "STOP-Schrei" ist reines Wunschdenken.
Wer als Erwachsener mit VIEL Erfahrung früh genug bemerkt wie sich
der Angreifer in Position bringt - da KANN man VERSUCHEN das zu
unterbinden.
Bösartiges Ginsen + hingehen und fragen "willst du das wirklich" ?
Aber drauf gefaßt sein dass es dann erst recht los geht.
Naja, Deeskalation ist nicht so Deine Stärke, wa, Bujun? :D
Ich persönlich würde nur ganz normal Kung Fu machen, und eben keine SV oder Selbstbehauptung, habe ich keine Lust (mehr) drauf - schicke dann Leute auch ganz normal zu den Spezialisten - habe aber selbst nur wenig Erfahrung mit Kindern (schon lange her) bzgl. Kung Fu und trainiere selbst nur mit Jugendlichen...
Naja, Deeskalation ist nicht so Deine Stärke, wa, Bujun? :D
Unter erwachsenen Bösewichtern klappt De-Eskalation nicht.
Bei rauflustigenTeeines - würde ich es auf jeden Fall empfehlen !
Die Folgen sind da noch riskierbar - wenn Klinik droht geht's scheller
zur Entscheidung.
DirkGently
28-01-2016, 08:46
Kurse zur Selbstbehaubtung (wisst ihr eigentlich was ihr da anbietet?)
Selbstbehauptung entsteht bei Jugendlichen (Pupertàt), bei dem sich das lòsen der Eltern zur eigenen Selbststàndigkeit entwickelt und zur eigenen Findung der Indentitàt von Sexualitàt behauptet. Zu früh losgelöste Jugendliche zeigen nicht selten in's besonders exzessives Risikoverhalten und Orientierungslosigkeit
Kinder sollen lernen WHO I AM
Genau der richtige Zeitpunkt um sie in ein Merchandize-Pyramidenspiel hineinzuziehen und Ihnen den Traum vom Beruf als Kungfu Lehrer zu verkaufen. Hat aber nix mit dem Thread oder irgendwelchen Vorpostern zu tun, alles ganz OT, bin ja eigentlich raus aus dem Thread da mir sonst vielleicht noch was rausrutscht.
Hi Wt-Herb,
Dein Beitrag unter Nr. 46 ist der beste den Du hier je verfasst hast.
Sehr gute Darstellung.
Glück auf.
Gr. W.
Huangshan
28-01-2016, 11:14
Ein Video zum Thema.
https://www.youtube.com/watch?v=QunRmR1xvJ8
Schellenbaum
28-01-2016, 14:43
Ich persönlich würde nur ganz normal Kung Fu machen, und eben keine SV oder Selbstbehauptung, habe ich keine Lust (mehr) drauf - schicke dann Leute auch ganz normal zu den Spezialisten
Fehlen da Anführungsstriche bei "Spezialisten"? :D
LuYiWuTong
28-01-2016, 17:18
Die Differenzierung in Kinder und Erwachsene ist relativ jung und kulturell geprägt und unterstellt, dass es den "fertigen Menschen" gibt (Erwachsener) und "noch nicht fertigen Menschen" (Kind)
Und schups stellt man fest, dass das hehre Ziel Erwachsener gar nicht zu einfach zu fassen ist. Und das hat zunächst gar nichts mit Zeitgeist zu tun, sondern mit einer diffusen Vorstellung über das Erwachsensein.
Tut mir leid, aber das ist totaler Humbug!
Kennzeichnend fuer "Erwachsene" ist ein Min*dest*maß an Einsichts- und Urteilsfaehigkeit fuer das eigene Handeln. Dazu gehoert auch, fuer dieses und den daraus resultierenden Konsequenzen die Verantwortlichkeit zu uebernehmen.
Kindern fehlt es regelmaessig an diesen Faehigkeiten.
Ving Tsun ist konsequent darauf ausgelegt alles notwendige zu tun, um einen Kampf um das Ueberleben zu ueberstehen. Dabei wird auch die Verkrueppelung oder der Tod des Agressors in Kauf genommen.
Das Training beinhaltet folglich Uebungen die den Trainierenden, koerperlich und mental,
hierzu in die Lage versetzen. Insbesondere das mentale Training, welches unabdingbar fuer das Ving Tsun Training ist, ist absolut ungeeignet, ja sogar schaedlich fuer die sozialisierte Entwicklung von Kindern.
Eine angepasste, kindgerechte Ausbildung ist im VT nicht moeglich, ohne diesem seinen Wert zu nehmen. Schickt die Kinder besser zum Judo!
Unter erwachsenen Bösewichtern klappt De-Eskalation nicht.
Da hingegen habe ich andere Erfahrungen, aber man muss definitiv selbstbewusst bzw. von sich selbst überzeugt sein, sicher auftreten und den richtigen Ton treffen, das geht aber auch ohne zusätzliche Provokation und hat mir schon oft geholfen. Ist aber eig. OT hier...
Tut mir leid, aber das ist totaler Humbug! Das ist absolut kein Humbug. Nur für jene, die von einer Idealisierung ausgehen. Du lieferst selbst passende Beispiele.
Kennzeichnend fuer "Erwachsene" ist ein Min*dest*maß an Einsichts- und Urteilsfaehigkeit fuer das eigene Handeln. Dazu gehoert auch, fuer dieses und den daraus resultierenden Konsequenzen die Verantwortlichkeit zu uebernehmen.Und "ab wann" ist das der Fall, bei JEDEM? Selbstverständlich gibt es eine Entwicklung und entwicklungspsychologisch betrachtet ist "Kind sein" dahingehen definiert, dass es a) eine Entwicklung gibt und b) dass diese irgendwann abgeschlossen sein sollte. Nur sind die Übergänge/Grenzen keineswegs eindeutig zu bestimmen. Es gibt Kids und Teens, die in Vielen manchem Erwachsenen gegenüber im Vergleich reifer und verantwortungsvoller sind. Nur werden auch diese i.a.R. noch als Kind gesehen zum Kind degradiert und mitunter von veranwortungsunbegabten Erwachsenen massiv bestimmt. Gerade hier sind Kinder regelmäßig mehr äußerer Gewalt ausgesetzt, als Erwachsene.
Kindern fehlt es regelmaessig an diesen Faehigkeiten.Den Erwachsenen nicht? Gut, Du gehst vom Ideal, vom "fertigen" Menschen aus. Ich beobachte regelmäßig, dass Erwachsene weit fern davon sind. Ich möchte als Beispiel die politische Szene nennen, oder manche Subkulturen in Sekten oder "Clubs" oder, um es auf den "Normalo" runter zu brechen, den verantwortungsbefreiten Verkehrsteilnehmer. "Die Erwachsenen" ist eine diffuse Gruppe von über 18jährigen, die über entsprechende Fähigkeiten nur in individueller Ausprägung verfügen, nicht per se haben.
Ving Tsun ist konsequent darauf ausgelegt alles notwendige zu tun, um einen Kampf um das Ueberleben zu ueberstehen. Dabei wird auch die Verkrueppelung oder der Tod des Agressors in Kauf genommen. ... Im Extrem: Selbstvertändlich. Die Entscheidung dazu trifft aber der Angreifer, nicht der sich Verteidigende. Es ist gerade im Training mit Kindern wesentlich, ein defensives Grundverhalten zu fördern. Und wenn es tatsächlich zu einer realen SV Situation kommen sollte, in der ein Kind verwickelt ist, dann sollte es sich sinnvoll verhalten können - wissen, wo seine faktischen Grenzen sind, aber eben auch, DASS es etwas Sinnvolles tun kann.
Das Training beinhaltet folglich Uebungen die den Trainierenden, koerperlich und mental, hierzu in die Lage versetzen. Insbesondere das mentale Training, welches unabdingbar fuer das Ving Tsun Training ist, ist absolut ungeeignet, ja sogar schaedlich fuer die sozialisierte Entwicklung von Kindern. Das Training unterscheidet sich doch vom Erwachsentraining. WENN das System mental schädlich ist, dann für alle, Erwachsene wie Kindern. Kein Erwachsener ist davor gefeit, nicht mental geprägt zu werden. In diesem Zusammenhang ist es mir völlig unverständlich, dass Kinder wie Kleinkinder in hoch aggressiv beladenen KampfSPORTveranstaltungen als Zuschauer sich stimulieren lassen, sei es in der Veranstaltung selbst oder am Bildschirm. Auch, wenn es nur Show ist. Wo ist denn da der "fertige Erwachsene", der verantwortungsvoll die Entscheidung trifft, seinen sechsjährigen Sprössling in der zweiten Reihe auf zu stellen, damit er ganz nahe dran ist?
Aus all diesen Gründen ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie ein sinnvolles Training für Kinder auszugestalten ist, damit "dieser" mentale Fokus nicht entsteht.
Eine angepasste, kindgerechte Ausbildung ist im VT nicht moeglich, ohne diesem seinen Wert zu nehmenDer Wert wird doch erst durch den Akteur erzeugt, nicht durch das System selbst. "Das System" ist eher neutral, da es von einem Angriff ausgeht, also von dem fremdbestimmten ausgesetzt werden in eine SV-Situation. Es erzeugt, provoziert nicht selbst den Kampf, deren letztes Mittel der Problemlösung die dann zwingend notwendige SV ist.
Unabhängig von dieser Diskussion halte auch ich Judo für einen geeigneten Sport für Kinder.... gäbe es da nicht die Kleinigkeit mit der wenig kindgerechten Belastung für den Körper (wenn es zum Leistungssport wird).
Aus all diesen Gründen ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie ein sinnvolles Training für Kinder auszugestalten ist, damit "dieser" mentale Fokus nicht entsteht.
Jupp. Und genau deshalb habe ich ja auch diesen thread eröffnet, um mal Meinungen und Erfahrungen zu sammeln.
Das Training unterscheidet sich doch vom Erwachsentraining....
Korrekt.
Unabhängig von dieser Diskussion halte auch ich Judo für einen geeigneten Sport für Kinder....
Finde ich übrigens auch. Bei uns im Ort leider nicht mehr vorhanden.
Da hingegen habe ich andere Erfahrungen, aber man muss definitiv selbstbewusst bzw. von sich selbst überzeugt sein, sicher auftreten und den richtigen Ton treffen, das geht aber auch ohne zusätzliche Provokation und hat mir schon oft geholfen. Ist aber eig. OT hier...
Mit sicherem Auftreten kann man viele Auseinandersetzungen ... nicht
vermeiden ... sondern GEWINNEN !
Diese Ausstrahlung kriegt man durchaus in KS/KK und für die die ein
schwaches Opfer suchen ist man dann raus aus der Auswahl.
Die Kendo-Leute haben da was tolles:
Schlage nicht um zu gewinnen
Gewinne - dann schlage
Jupp. Und genau deshalb habe ich ja auch diesen thread eröffnet, um mal Meinungen und Erfahrungen zu sammeln.
Finde ich übrigens auch. Bei uns im Ort leider nicht mehr vorhanden.
Für Kinder ist das Raufen im Ringen oder Judo ideal - genau das machen die auch
ohne Anleitung "ganz automatisch" so was ähnliches auf'm Schulhof !
Ist unter Gleichaltrigen und "gleich starken" prima - Schlagen ohne Wirkung
zu erzielen .. die Kids KÖNNEN das einfach noch nicht !
Was mir in diesem Faden auf fällt: WT-Herb schreibt viel über Kinder - kennt
er sich da besonders gut aus ???
Grüße
BUJUN
Mit sicherem Auftreten kann man viele Auseinandersetzungen ... nicht
vermeiden ... sondern GEWINNEN !
Diese Ausstrahlung kriegt man durchaus in KS/KK und für die die ein
schwaches Opfer suchen ist man dann raus aus der Auswahl.Das ist allgemeingültig. Gilt auch für Rentner, Frauen oder sonstige Personen, die im Allgemeinen als "leichtes Opfer" angesehen werden.
Schlage nicht um zu gewinnen
Gewinne - dann schlageHat dann aber nichts mehr mit SV zu tun. Wer einen Kampf psychologisch gewinnen kann und ihn auf dieser Ebene auch gewonnen hat, braucht nicht mehr zu schlagen. Dominantes Auftreten und Verhalten, angstfrei dem Anderen gegenüber stehen, "kann" viele Situationen entscheidend runter fahren. Selbst aggressiv aufzutreten, wirkt i.a.R. nicht deeskalierend.
Herb, jetzt fang bitte nicht noch mit Montessori und Rudolph Steiner an. Du erzaehlst auch so schon genug Quatsch :D.
Das ist allgemeingültig. Gilt auch für Rentner, Frauen oder sonstige Personen, die im Allgemeinen als "leichtes Opfer" angesehen werden.
Hat dann aber nichts mehr mit SV zu tun. Wer einen Kampf psychologisch gewinnen kann und ihn auf dieser Ebene auch gewonnen hat, braucht nicht mehr zu schlagen. Dominantes Auftreten und Verhalten, angstfrei dem Anderen gegenüber stehen, "kann" viele Situationen entscheidend runter fahren. Selbst aggressiv aufzutreten, wirkt i.a.R. nicht deeskalierend.
Es wirkt angsteinflößend !
Bis zu einem bestimmten Punkt hat der "Angreifer / Agressor" selbst Angst -
auch er weis nicht was passieren wird.
Sofern man den nicht bereits zur weißglut gereizt hat - bricht der recht
gerne mit einem "starken Spruch" ab - dann in Ruhe lassen - erledigt.
Für ein solches Auftreten MUSS man aber auch können was man anzeigt !
Das läßt sich auf Kinder übertragen ???
Halte ich schlicht für unmöglich - o.k. die Kindersoldaten in Afrika !
Aber die jagen auch DIR Angst ein mit der Kalaschnikow im Anschlag und
ohne Reste des Menschseins.
Bis zu einem bestimmten Punkt hat der "Angreifer / Agressor" selbst Angst - auch er weis nicht was passieren wird.Jaein... Hier kommt es sehr stark auf die Ausstrahlung des "Opfers" an. Die gewohnten Raufbolde haben Strategien, den jeweiligen Adressaten zu scannen. Und genau deswegen ist das präsentierte Verhalten im Vorkampf so wesentlich. Dabei ist weniger der tatsächliche mentale Zustand ausschlaggebend, als das wirkende äußere Erscheinungsbild. Kurz: Gute schauspielerische Darbietung, welche eine mögliche persönliche mentale Schwäche überdeckt.
Für ein solches Auftreten MUSS man aber auch können was man anzeigt !Völlig richtig, was jedoch mehr mit dem Selbstvertrauen in das persönliche Können zu tun hat, als mit dem faktischen Können. Dazu kenne ich viele passende Beispiele, leider mehr negative als positive. Im Beispiel eines wirklich Guten im Training, der im Unterricht weder zimperlich noch zurückhalten in jedem Training den Trainingspartner sehr hart ran nahm, wurde dieser in einer Straßenschlägerei völlig klein, vergaß alles... Im Anderen Beispiel eines, der technisch nicht besonders gut war, aber in jeder Trainings- wie externen Situation völlig umschaltete und dann (natürlich) immer überzog (vielleicht auch aus Angst). Kurz: Man steckt nicht in den Köpfen der Schüler drin, bis man sie mal wirklich "dabei" erlebt.
Das läßt sich auf Kinder übertragen ??? Ja, innerhalb individueller Grenzen lässt sich das übertragen. Nur sollten wir dabei die Grenzen der Vernunft nicht verlassen, das Ziel ist nicht Krieg. Es hilft aber durchaus, wenn Erfahrungen ermöglicht werden, sich mit Gleichaltrigen zu vergleichen und wenn Erfahrungen vermittelt werden, dass ein besseres Auftreten und Verhalten auch zu einem besseren Ergebnis führt.
Die psychologische Interaktion innerhalb eines Konfliktes regelt a: die Vorkampfsituation und b: das Verhalten nach dem "Umschalten". Während ich a für ein taktisches Verhalten halte, das auch schauspielerische Merkmale beinhalten kann, wird's im Bereich b deutlich von der tatsächlichen mentalen Stärke abhängen.
Schellenbaum
29-01-2016, 15:14
Hat dann aber nichts mehr mit SV zu tun.
Wo fängt denn SV bei dir an?
Wer einen Kampf psychologisch gewinnen kann und ihn auf dieser Ebene auch gewonnen hat, braucht nicht mehr zu schlagen. Dominantes Auftreten und Verhalten, angstfrei dem Anderen gegenüber stehen, "kann" viele Situationen entscheidend runter fahren. Selbst aggressiv aufzutreten, wirkt i.a.R. nicht deeskalierend.
aus "Vom Zweikampf"
"Lassen Sie dem Adrenalin-Monster die Luft raus!"
(...) In manchen Fällen mag es opportun sein, selbst zur Einschüchterungsmethode zu greifen und dem Monster die Luft rauszulassen, bevor es sich aufblähen kann. Um dieses zu erreichen, müssen Sie durch Ihr Auftreten den Gegner davon überzeugen, daß Sie ihm haushoch überlegen sind und ihn nicht als Gefahr ansehen. (...)
Eine von mir früher mit regelmäßigem Erfolg angewandte Methode ist das Schockieren, das auf meine Kontrahenten stets wie eine kalte Dusche wirkte. Der Effekt beruht darauf, daß Sie sich so rüde und brüsk und rücksichtslos gegenüber dem Gegner und seinen Gefühlen zeigen, daß Sie ihm körpersprachlich unmißverständlich signalisieren "Für mich bist du ein bedeutungsloser Wicht, vor dessen Rache ich mir keine Sorgen zu machen brauche."
Ist das nicht De-Eskalation durch aggressives Auftreten?
Wo fängt denn SV bei dir an? Bei einem unmittelbar bevorstehendem Angriff.
aus "Vom Zweikampf"
"Lassen Sie dem Adrenalin-Monster die Luft raus!"
Ist das nicht De-Eskalation durch aggressives Auftreten?Das damalige Buch ist an wen gerichtet?
Schellenbaum
29-01-2016, 15:52
Das damalige Buch ist an wen gerichtet?
Ich sehe keine Altersfreigabe. :)
Von welchem Fall gehst du denn konkret aus? Und wovon hat BUJUN geschrieben?
Ich sehe keine Altersfreigabe. :)Fehlt wohl der Beipackzettel.
Von welchem Fall gehst du denn konkret aus? Und wovon hat BUJUN geschrieben?In welchem Satz? Zunächst richtet sich das Ganze an das Thema des Threades.
Schellenbaum
30-01-2016, 19:44
Fehlt wohl der Beipackzettel.
Der sollte bei all den Nebenwirkungen schon mit drin sein. :D
In welchem Satz? Zunächst richtet sich das Ganze an das Thema des Threades.
Ich meine das hier:
Schlage nicht um zu gewinnen
Gewinne - dann schlage
Hat dann aber nichts mehr mit SV zu tun. Wer einen Kampf psychologisch gewinnen kann und ihn auf dieser Ebene auch gewonnen hat, braucht nicht mehr zu schlagen. Dominantes Auftreten und Verhalten, angstfrei dem Anderen gegenüber stehen, "kann" viele Situationen entscheidend runter fahren. Selbst aggressiv aufzutreten, wirkt i.a.R. nicht deeskalierend.
Wenn es sich auf das Thema des Threads richtet, gehst du von dem Fall "Kind vs Erwachsener", "Kind vs Kind", "Kleinkind vs Kind" oder wovon gehst du aus?
@Florett: …Bzw. was ist überhaupt ein System?
1. sollte das jeder selbst googeln können…
2. kann das jeder die hauptsächlichen Verbandsvertreter fragen… („SYSTEM“ steht ja bei fast jedem auf der Home-Page)
… In unserer multiblen Gesellschaft sind Kinder allen möglichen Wahrnehmungen ausgesetzt…
@Herb, wir haben’s ja vor einiger Zeit bereits einmal ganz kurz andiskutiert:
Gefühlsentwicklung beginnt mit der Empfindung. Und mehrere Empfindungen zusammen ergeben eine Wahrnehmung. Mehrere Wahrnehmungen gebündelt, einen Eindruck. Und mehrere Eindrücke verdichtet ergeben sich hin zu einem Bild. Analog ist hier die Antipathie in etwa genauso der Entwickler, wie bei der Fotoherstellung die Entwicklerflüssigkeit wirkt, ohne diese hier genauso kein Bild entstünde, wie ohne ausgewogenen Antipathie zur Sympathie innerlich kein richtiges Sinn-Bild des äußeren entstehen kann.
Werden nun durch Schwerpunktbildung also zu früh „Eindrücke“ konditioniert (und das wird’s ja bekannter Maßen bei den KK/KS), in Phasen wo Kinder die Empfindungs- und Wahrnehmungs-Fähigkeiten altersgemäß noch dabei sind mit zu vollenden, so bleiben diese nicht gefüllten Entwicklungs-Lücken „kalt“, in etwa so, wie ja auch Lunker und Cluster in Gussformen entstehen, wenn diese partiell oder generell zu schnell abgekühlt werden (gleichwohl die Rezeptur ja stimmte). Das so unvollendete Gussteil, z.B. eine Glocke, wandert dann fix in die Schrottkiste, weil’s Glöckchen nicht richtig schwingt und somit nicht richtig klingt. Und nachträglich reparieren funktioniert nicht.
D.h., beim Kinde verbleiben analog zu diesen Stellen dann jeweils individuell ausgeprägte Arten von Gefühlskälte, in den Zonen von Empfindung und Wahrnehmung, deren Symptomatiken sich bis auch ins hohe Alter über jeweils die verschiedenen Altersphasen fortverschieben (ähnlich wie ein Ritz in einem Baum sich ja auch individuell in der Rinde des wachsenden Baumes fortverschiebt).
Die menschliche Psyche spricht dann schon mal über Neurosen zur umgebenden Welt, die sich in den verschiedensten Formen dann äußern können, z.B. in Formen diffuser: Blockaden, Ignoranz, Arroganz oder/und Unsicherheiten, anstelle z.B. Positionierung, Toleranz, Akzeptanz und Ur-Vertrauen.
… Denke schon, daß der Kai da schon so ein paar kleine Erfahrungen sammeln durfte. Wahrscheinlich ist er so unbedarft gar nicht mal.
„Wahrscheinlich“ heißt nicht unbedingt gleich auch Wissen. Eventuell bietet mein v.g. Beitrag in sich ja kleine Ergänzungen an… ;)
.. Drillen, Killen, dann zum Grillen. Wir wollen doch nicht den Spaß vergessen. :D Gruß, WT-Herb
Na Logo. Grillen gerne, aber für mich bitte ohne Tierleichen-Fleisch – wegen den Empfindungen und so…
Aber nen lecker Bierchen natürlich :beer:
Tut mir leid, aber das ist totaler Humbug!
Kennzeichnend fuer "Erwachsene" ist ein Min*dest*maß an Einsichts- und Urteilsfaehigkeit fuer das eigene Handeln. Dazu gehoert auch, fuer dieses und den daraus resultierenden Konsequenzen die Verantwortlichkeit zu uebernehmen.
Kindern fehlt es regelmaessig an diesen Faehigkeiten.
Ving Tsun ist konsequent darauf ausgelegt alles notwendige zu tun, um einen Kampf um das Ueberleben zu ueberstehen. Dabei wird auch die Verkrueppelung oder der Tod des Agressors in Kauf genommen.
Das Training beinhaltet folglich Uebungen die den Trainierenden, koerperlich und mental,
hierzu in die Lage versetzen. Insbesondere das mentale Training, welches unabdingbar fuer das Ving Tsun Training ist, ist absolut ungeeignet, ja sogar schaedlich fuer die sozialisierte Entwicklung von Kindern.
Eine angepasste, kindgerechte Ausbildung ist im VT nicht moeglich, ohne diesem seinen Wert zu nehmen. Schickt die Kinder besser zum Judo!
Ja. Oder besser noch zum Schwimmen, weil, da spricht das Medium Wasser sein gewichtig Wörtchen mit und sehr sehr viel weniger der Mensch, z.B. mit seinem Einmischen seines Persönlichen in den Kind-Charakter, weil:
Erwachsene KS/KK-Formen/Übungen verfügen über immanente Charaktere konstruktiver Zwänge. Diese „Serien-Effekte“ sind jeder Mann/Frau offensichtlich und jederzeit belastbar an Beweisen.
- Gleiche Schwerpunkte (Schlagen, Treten, Ellenbogen, Hüfte,…)
- Gleiche Bewegungs-Formen.
- Ständige Wiederholungen (Konditionierungen)
- Korrigieren von Form-Fehlern (Gleichschaltung)
- Konstruierte Graduierungs-Systeme (Uniformierung)
- usw., usw.
… allesamt Charaktere konstruktiver Zwänge (Normen-Gedrechsel) die helfen: „gefügig zu machen“.
Bitte auch langsam lesen: --- gefügig --- Zu ---machen, anstelle: --- weitend --- Offen --- lassen
Wohlgemerkt: Beim Kinde!
Alles kein Problem jedoch, bei wirklich Erwachsenen.
Habe vor einiger Zeit einmal ein Gedicht zum Thema verfasst…
der bachquell
der bach ist nahe an dem quellen
der strom im weiten schon gefasst
kommt als wissen über wellen
wenn der mensch gut aufgepasst
wirfst nun den stein hinein ins wasser
und du erschaust nichts übers wo
so wird alles fließen anders
wird ein suchen irgendwo
frucht änderst du gewicht und weiten
erzeugst statt finden bitter den entzug
so kommt anstatt der wege weisen
in serien fluchtartiger betrug
ichwasser zeigt auf das prämium
ichwasser bin ein medium
deswegen lasst den quell in ruh
und seinen quellbach dort im kern
dass ohne normenwucht gedrechsel
der bach sich frei im stoffe wechsel
nur wendet euch den flüssen zu
und hindert deren frühres versiegen
auf das sie im mond der meeresruh
sich spiegelnd finden reich an frieden
.
@Florett, MKs Aussage, die du weiter unten zitierst, bezog sich, wenn ich mich richtig erinnere, auf den von dir angesprochenen Teil mit der Holzpuppe. Und was ich kann, nicht kann oder wahrscheinlich kann, das kann der MK ziemlich genau beurteilen. Das kannst du mir so glauben.
@Florett, MKs Aussage, die du weiter unten zitierst, bezog sich, wenn ich mich richtig erinnere, auf den von dir angesprochenen Teil mit der Holzpuppe. Und was ich kann, nicht kann oder wahrscheinlich kann, das kann der MK ziemlich genau beurteilen. Das kannst du mir so glauben.
Wenn also einfach so geglaubt werden soll, was an der HP und anderen Formen wahrscheinlich gekonnt oder auch nicht gekonnt wird, weil das jemand so ziemlich genau beurteilen könne, dann gehörte an und für sich auch dazu, dass jene dann erklären können, welche Auswirkungen denn dahingehend bei Kids zu erwarten sind, deren Empfindungs- & Wahrnehmungs-Fähigkeiten gegenüber denen von Erwachsenen, sich ja noch weit in den Anfangsjahren befinden, im Verhältnis zu ihrer gesamten zukünftigen Entwicklung vom Kind bis ins Erwachsene hinein.
Jetzt ist aber nicht nur die HP-Form alleine entscheidend (denn wer stellt Kids schon gleich an die HP), sondern andere KK/KS-Formen genauso. Und dazu addieren sich ja noch diese Mengen an Elementen des momentanen, täglichen Zeitgeistes hinzu – für die Kids.
Zwei Kernsätze in meinem #30 waren ja…
… Drillen und Killen reimt sich nicht von ungefähr… „Wollen ihr uniformierte Killer – geht zum uninformierten Driller.“ Weil, da ist schluss mit lustig…
Nun,… einer der Brüder des „Drill“, ist ja bekanntlich der „Spin“ (Drehimpuls).
Der „Spin“ entscheidet also mit über die Richtungs-Gebung eines jeden Körpers im Raum – so auch bei allen menschlichen Körpern mit all deren Inneren. Spin mischt also immer mit, mit dem Drill.
Und der „Spin“ in KK/KS-Formen-Drills zeigt halt schwerpunktmäßig eben in die Richtung „Kampf“ – da kann man aus den KK/KS-Formen rausnehmen was man will – der Spin des Drill bleibt in Richtung Treff-Schlag-Kampf & Treff-Tritt-Kampf, kurz: „Treff-Kampf“.
Entnimmt man nun die entsprechenden Drills & Spins – des „Treff-Kampfes“ – aus den KK/KS-Formen, sind es eben keine so ausgerichteten KK/KS-Formen mehr.
D.h., die trotzdem so propagandierten KK/KS`s (von Treff-Kampf) müssen dann andere Namen in ihren Überschriften bekommen, wenn man den Eltern/Kids nicht etwas vorgauckelt.
Eben auch darum sind die Antworten mehr als spärlich – fast gegen 0 gehend – wenn die Frage in den Raum gestellt wird: „Was denn in den KK/KS-Formen, wo genau, in welcher Dosierung und warum, so entnommen wird, um sie für Kids - ich sage einmal grob: „ganz individuell zu entschärfen“, und zwar so, dass die KK/KS-Formen danach keine mehr sind, im Sinne der Ausrichtung von „Treff-Kampf“. D.h., das ist unmöglich, weil ja so die Ur-Sprünglichkeit der KK/KS als Treff-Kampf auf der Strecke bleibt.
Und so können die Kids ja lieber gleich zum Schwimmen, Turnen, Tanzen,… gehen, da hier die Drills & Spins in gänzlich andere Entwicklungs-Richtungen zeigen, als im Treff-Kampf (ich denke bis hierhin ist das so klar, dass hier jetzt nicht noch z.B., auf Ball-Spiele, Bogenschießen, Fußball,… o.ä. einzugehen ist, die ja auch eine Form von Treff-Kampf sind – nur mit gänzlich anderen Richtungen.)
Also,… immer schön wachsam sein. Denn nicht umsonst gibt’s ja das Sprüchlein: „Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft“ – und deshalb sind mir persönlich die Kids, als Tänzer, Turner, Schwimmer, Fußballer,… wesentlich angenehmer als KK/KS-An- oder Um-Geformte „Treff-Kampf“-Kids, die zudem noch mit denselben gesellschaftlichen Zeitgeistern, unterschiedlichster Konditionierungs-Stoffen bedröhnt werden, die in immer neuen Gestalten & Uniformen eingekleidet und in die s.g. Märkte gepresst werden – und das geschieht eher mit sehr viel Tiefgründigkeit, wie auch mit den einen oder anderen Hinterhältigkeiten…
Will man Menschen von der Natur trennen und diese Menschen dafür in eine Kultur unilateraler Beliebigkeiten überführen, so trenne man diese Menschen zunächst von ihren Empfindungen und somit auch von den Empfindungen der anderen Menschen und Lebewesen, d.h., von der Grundlage zur Fähigkeit sich selbst innere Bilder von außen und innen zu bilden (Ergebnis = Gefühlskälte) – und das dann ausgerichtet zugunsten vorgespielter äußerer, regiegeführter Kult(ur)-Bilder (Ersatz-Götzen) oder Bilder vorspielender Kult(ur)Stoffen (Ersatz-Drogen).
Gegenüber der Natur wird der Mensch durch diese massenhafte Fremd-Bebilderung langsam ähnlich so getrennt, wie durch einen Glas-Kolben, der sich langsam aber sicher über den Menschen abgesenkt (Matthäus 10,34), anstelle dessen das Haupt zu erheben, um sich zu behaupten, durch Bewusstseins-Entwicklung zur Ausgewogenheit. Wenn nicht, wird er es eh später dann doch Zwangs-Weise erkennen müssen – nur dann aus der Sicht eines Homunkulus…
„Es leuchtet! seht! – Nun läßt sich wirklich hoffen,
Daß, wenn wir aus viel hundert Stoffen
Durch Mischung – denn auf Mischung kommt es an –
Den Menschenstoff gemächlich componiren,
In einen Kolben verlutiren
Und ihn gehörig cohobiren,
So ist das Werk im Stillen abgethan.
Es wird! die Masse regt sich klarer!
Die Ueberzeugung wahrer, wahrer!
Was man an der Natur Geheimnisvolles pries,
Das wagen wir verständig zu probiren,
Und was sie sonst organisiren ließ,
Das lassen wir krystallisiren.“
(Goethe, Faust II)
Also, hört auf euch äußerlich einzumischen, in die innersten Angelegenheiten der Kids, mittels KS/KK die man nicht so umtrimmen kann, ohne das sie ihre Ur-Sprünglichkeit verlieren und so ihren Namen nicht mehr verdienen.
Nehmt euch die Erwachsenen, da verhalten sich die Dinge weitestgehend umgekehrt – vorausgesetzt derjenige weiß dann auch darum, „harte Arbeit“ richtig zu schätzen – und bewusst…
.
Dass MK mein Lehrer ist, weißt du schon, oder? Nur mal so, falls das nicht klar geworden ist.
Na ja, wie auch immer. Auf den Rest deines Beitrags gehe ich nicht ein, da es mir viel zu müßig ist, das alles zu lesen. Du hast deinen Standpunkt und ich meinen.
P.S.: Und Gedichte habe ich noch nie gemocht.
Schönen Abend noch.
Michael Kurth (M.K.)
09-03-2016, 17:24
Was ist denn die Kernaussage von dem Ganzen, also von Floretts Ausführungen?
Versteh kaum ein Wort.:gruebel:
timosend
09-03-2016, 17:25
Was einige zum Tema Kinder-Jugentraining beitragen ist echt erstaunlich. Vielleicht sollte ich das mal ausdrucken und gleich beim Training meinen Heranwachsenden vorlesen und fragen, ob sie das genauso sehen. Vermutlich fangen sie an zu lachen und fragen, wann das richtige Training endlich losgeht.
timosend
09-03-2016, 17:25
Was ist denn die Kernaussage von dem Ganzen, also von Floretts Ausführungen?
Versteh kaum ein Wort.:gruebel:
Ein Glück, dachte schon ich bin der einzige.
Was einige zum Tema Kinder-Jugentraining beitragen ist echt erstaunlich. Vielleicht sollte ich das mal ausdrucken und gleich beim Training meinen Heranwachsenden vorlesen und fragen, ob sie das genauso sehen. Vermutlich fangen sie an zu lachen und fragen, wann das richtige Training endlich losgeht.
Gute Idee, mache ich am Freitag auch:D
Ein Glück, dachte schon ich bin der einzige.
Nope. ;) Deshalb habe ich mit das Lesen ja erspart.
timosend
10-03-2016, 00:33
nope. ;) deshalb habe ich mit das lesen ja erspart.
Ich mir leider nicht. :rolleyes:
timosend
10-03-2016, 00:34
Gute Idee, mache ich am Freitag auch:D
Ich habe es meinen Schülern erspart, wollte sie nicht vergraueln. ;)
und das geschieht eher mit sehr viel Tiefgründigkeit, wie auch mit den einen oder anderen Hinterhältigkeiten…
Will man Menschen von der Natur trennen und diese Menschen dafür in eine Kultur unilateraler Beliebigkeiten überführen, so trenne man diese Menschen zunächst von ihren Empfindungen und somit auch von den Empfindungen der anderen Menschen und Lebewesen, d.h., von der Grundlage zur Fähigkeit sich selbst innere Bilder von außen und innen zu bilden (Ergebnis = Gefühlskälte) – und das dann ausgerichtet zugunsten vorgespielter äußerer, regiegeführter Kult(ur)-Bilder (Ersatz-Götzen) oder Bilder vorspielender Kult(ur)Stoffen (Ersatz-Drogen).
Gegenüber der Natur wird der Mensch durch diese massenhafte Fremd-Bebilderung langsam ähnlich so getrennt, wie durch einen Glas-Kolben, der sich langsam aber sicher über den Menschen abgesenkt (Matthäus 10,34), anstelle dessen das Haupt zu erheben, um sich zu behaupten, durch Bewusstseins-Entwicklung zur Ausgewogenheit. Wenn nicht, wird er es eh später dann doch Zwangs-Weise erkennen müssen – nur dann aus der Sicht eines Homunkulus…
Die wichtigste Frage die ich mir hier stelle ist die der Intentionalitaet: reden wir von zentral gesteuerten Prozessen, ist eine derartige zentrale Steuerung ueberhaupt eine plausible Annahme, und gibt es Belege dafuer, dass es wirklich so ist? (Die Antworten sind "wahrscheinlich ja", "nein" und "nein). Das grundlegendere Problem mit Deiner Argumentation ist die Annahme, dass es eine reale Substanz gibt von der der Mensch durch die von Dir erwaehnten Prozesse entfremdet wird (alter Hut); bzw. dass die Natur dem realen Wesen des Menschen entspricht und die moderne Massenkultur sie verfaelscht; bzw. AUCH dass der natuerliche Zustand des Menschen eine privilegierte Erkenntnisposition gegenueber dem verfaelschten Leben darstellt. Das sind dann natuerlich alles so Sachen wo ich zuerst einmal die rigorose Trennung von Natur und Kultur in Frage stellen wuerde (oder unter Umstaenden auch die verschnoeselte Trennung von realer Echtkultur und falscher Massenkultur). Das sind auch keine diskreten Kategorien: vielleicht haben die Neanderthaler-Eltern schon Streit gehabt ob es gut fuer ihre Kinder ist, die Hoehlenwaende mit krypto-*****graphischem Geschmiere vollzuranzen. Vielleicht hat der Priester im Mittelalter den Weihrauch rausgeholt und gesagt "guter Shit, jetzt machen wir Party unter dem bunten Kirchenfenster - he da Bursche, schaffe er die Schalmei herbei, aber stehenden Fusses!". Ureinwohner in Afrika tragen heute Adidas, und Ureinwohner in den USA besitzen die dicksten Casinos. Im alten Athen haben sie sich schon ueber die doofen Jugendlichen geaergert, die es wagten, manche Sachen anders zu machen als Generationen von Geronten vor ihnen (das muss um die Zeit gewesen sein wo sie Sokrates gemoppst haben weil er die Jugend verdirbt). Um es anders zu sagen: der relative Anteil der Schwachmaten an der Weltbevoelkerung ist seit Anbeginn der Menschheit konstant (und auch konstant ueber Laender und Kulturen hinweg), und die Serien und Popsongs von heute sind exakt genau so scheisse wie sie schon in den 60er, 70er und 80er Jahren waren. Und das was Du irgendwie als Entfremdung bezeichnest ist stattdessen die Tatsache dass ein Grossteil der Menschheit schon immer beknackt war und es immer sein wird, und da gibt's absolut keine Veraenderung durch Medien oder Konsumgesellschaft oder sowas.
Und jetzt muss ich zur Schicht im Kraftwerk.
Ernest Dale Jr.
10-03-2016, 07:09
Die wichtigste Frage die ich mir hier stelle ...
herr sloterdijk, sind sie es?
Ich habe es meinen Schülern erspart, wollte sie nicht vergraueln.
Das habe ich mir jetzt auch überlegt. Lass sie in der Zeit lieber am Sandsack arbeiten.
Und jetzt muss ich zur Schicht im Kraftwerk.Strahlentherapie? ;)
_______________
Man mag Sprache (oder auch nicht) einschließlich ihrer Fähigkeit, zu isolieren.
Ich verstehe Florett so:
Florett hat grundsätzlich Bedenken, Kinder mit der Realität der "Welt da draußen" zu konfrontieren. Realität sei nix für Kinder, deren Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeiten (Floretts Ansicht nach) durch die Realität von KK/KSp der (Floretts eigenem Bild einer) natürlichen Entwicklung widersprechen würde und zur unnatürlichen Kultur hin verformen würde.
Der Irrtum dabei liegt aus meiner Sicht in der Sache, dass die Natur des Menschen Kultur IST.
Was in der Entwicklung eines Kindes ist denn (noch) natürlich? Bildung? Moral & Ethik? Den natürlichen, nicht kultivierten Mensch gibt es seit er seine Eigenschaft kreativ zu sein nicht mehr.
Am Ende reduziert sich die Diskussion auf zu vermittelnde Werte, was in Bezug zum KK-Training mit Kindern per se eine Sache ist, die keineswegs nur nebenbei zu erfolgen hat. Nur - wer hierbei ist derjenige, der als "Vor"-Bild fungiert? In erster Linie ist es das Elternhaus, die Familie, deren Umgang mit und Reaktion auf stattfindende Gewalt wahrgenommen wird und so das "Ab"-Bild erzeugt.
KK ist und bleibt, was sie ist. Ob im Kids-Training, im professionellen Bereich oder beim Senioren-Training. Es ist das Schulen von Gewaltanwendung. Wer hierbei das Wofür nicht mitliefert, die (kulturgewachsenen moralischen) Grenzen der Verwendung unscharf macht, drängt ein damit erreichtes Können in eine ursprünglichere kulturbefreite Handlungsebene, die nicht von Werten gelenkt ist, sondern vom ungelenkten Natürlichen, dem rein Egomanen und ist in seiner Wirkung gewaltanwendungsfördernd. Geht man davon aus, dass der so genannte fertige Mensch, der Erwachsene, sein Wertekorsett schon besitzt (im Gegensatz zum Kind), unterscheidet dies die Wirkung eines KK-Trainings dahingehend, dass einerseits das Lenkungsgestänge bereits vorhanden und angekoppelt ist, andererseits noch MIT eingearbeitet werden muss.
Hallo, Leute. Da ich seit ein paar Monaten einmnal wöchentlich eine kleine Kindergruppe von z.Zt. 9 Kindern unterrichte, wollte ich euch mal fragen, wie da eure Erfahrungen sind . Wie baut ihr so ein Training auf? Wo setzt ihr Schwerpunkte? Macht ihr das eher rein sportlich orientiert oder mehr auf SV gesetzt? Wie konsequent sorgt ihr für Disziplin ().
Spätes, kurzes Feedback von mir.
Bei mir es zwar Karate (mit integrierten Judoanteil - eben Kyokushin Budo Kai) aber letztlich die gleiche Problemstellung bzgl. Inhalt / Aufbau (beim WT habe ich auch mal beim Kindertraining für längere Zeit assistiert, kann aber gar nicht mehr so genau sagen, wie es dort lief - war meiner Erinnerung nach ähnlich zum Erwachsenentraining).
Beim Karate:
Ich fange in der Regel mit einem Aufwärmspiel an.
Danach geht es zu einem körperlichen Grundlagentraining. Bei diesem mache ich viele Bewegungsübungen mit "Kraftkompoenten" (Brücke, Shrimpen, aufrichten aus der Guard - ohne Partner etc..), diverse Rollen (z.B. Liegestütz mit seitlicher Rolle kombiniert), Aufstehübungen (Technical Standup), "gerade" Kicks in Zeitlupe (Kräftigung, Balance, Technikschulung).
Anschließend z.T. (je nach Thema) Techniktraining ohne Partner oder direkt Partnerübungen (abhängig vom aktuellen Schwerpunkt, aktuell Kicks, sowie Kickabwehr), abgeschlossen wird dieser dieser Teil mit Slowsparring.
Wenn der Schwerpunkt auf Schlag-oder Tritttechniken liegt, kommt dann Pratzentraining (aktuell eben auch nur Kicks), sonst geht es direkt zum Sparring.
Am Ende gibt es immer Sparring (Sparringsspiele), Stand-up, Würfe mit auskämpfen am Boden. Wechselnde Gegner, wechselnde "Sparringsart"
Disziplin: Um so konsequenter um so mehr da sind und um sehr mehr welche dabei sind, die nur "Quatsch machen". Ist immer eine Gradwanderung zwischen zu locker und zu streng.
Bezüglich Kata / Kihon / Ippon Kumite etc.... Für diesen Trainingsteil gibt es eine eigenen Trainingseinheit an einem anderen Tag. Diese leitet mein Lehrer und seine Frau.
Bezüglich sportlich with SV: Mein Training ist eher auf Entwicklung von Körpergefühl und spielerischer Entwicklung kämpferischer Fähigkeiten ausgelegt, also kein SV Training im modernen Sinne. Dennoch weis ich, dass meine Schüler bezüglich Selbstvertrauen und Wehrhaftigkeit vom Training profitieren.
Mein Trainingsaufbau ist immer sehr langfristig geplant und mag für den einen oder anderen eher langweilig sein - Woche für Woche Arbeit am gleichen "Themenkomplex" bis er sitzt. Hat sich aber bewährt (sehe ich an langjährigen Schülern).
… Ich verstehe Florett so: Florett hat grundsätzlich Bedenken, Kinder mit der Realität der "Welt da draußen" zu konfrontieren…
Falsch verstanden @WT-Herb.
Berechtigte Bedenken sind bei mir nur, wenn KK/KS-Formen an Kids konditioniert werden, die ganz offensichtlich (auch so propagandiert) für Erwachsene entwickelt sind. Genauso, wie z.B. auch Waffen.
… Realität sei nix für Kinder, deren Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeiten (Floretts Ansicht nach) durch die Realität von KK/KSp der (Floretts eigenem Bild einer) natürlichen Entwicklung widersprechen würde und zur unnatürlichen Kultur hin verformen würde.
Auch falsch verstanden.
Es gibt keine unnatürliche Kultur.
Alle Kulturen entspringen der Natur.
Nur…, KK/KS mit Erwachsenen-Drills am Kinde konditioniert, erzeugen Spin in Richtung einer Kultur der Gefühlskälte (wie beschrieben).
… Der Irrtum dabei liegt aus meiner Sicht in der Sache, dass die Natur des Menschen Kultur IST…
Wie gesagt: Es gibt keine unnatürliche Kultur.
Alle Kulturen entspringen der Natur – also auch die uns allen bekannten menschlichen Kulturen.
Es kommt halt auf die jeweiligen Richtungs-Gebungen im Raum an, durch die vermittelteten Drills & Spins (Wesens-Arten), aus denen sich dann wiederum Skills & Tools heraus entwickeln lassen – und sei es dann auch darum, in gefühlserkaltenden Kulturen ihre Anwendungen zu finden. Die natürlichen Ur-Prinzipien bleiben dabei ständig immanent.
… Was in der Entwicklung eines Kindes ist denn (noch) natürlich? …
Alles.
… Am Ende reduziert sich die Diskussion auf zu vermittelnde Werte…
Eine mit Verstand und Vernunft geführte Diskussion reduziert sich auf Prinzipien/Natur-Gesetze, auf die sie gründen – da führt also die Natur das Zepter.
Bei s.g. menschlich kulturell vermittelten Werten, führt der Mensch das Zepter. Und wohin das führt, kann jeder täglich sehen, lesen und hören.
… was in Bezug zum KK-Training mit Kindern per se eine Sache ist, die keineswegs nur nebenbei zu erfolgen hat. Nur - wer hierbei ist derjenige, der als "Vor"-Bild fungiert? In erster Linie ist es das Elternhaus, die Familie, deren Umgang mit und Reaktion auf stattfindende Gewalt wahrgenommen wird und so das "Ab"-Bild erzeugt.
Das sag ich doch auch:
„Bei s.g. kulturell vermittelten Werten, führt der Mensch das Zepter. Und wohin das führt, kann jeder täglich sehen, lesen und hören. Da sind jetzt schon viele Richtungen dabei, die eher auf Gefühlskälte weisen.“
Beispiel: Unter der Woche betreue ich u.a. sportlich, kriegstraumatisiere Kids von 15 bis 25 Jahren. Syrer, Afghanen,… die seit Kleinkindalter in einem Umfeld voller Gewalt, Tod & Armut aufgewachsen sind. Die Empfindungs- und Wahrnehmungspanzerung aus ihrer „NOT HERAUS“ ist beeindruckend.
… KK ist und bleibt, was sie ist. Ob im Kids-Training, im professionellen Bereich oder beim Senioren-Training. Es ist das Schulen von Gewaltanwendung.
Korrekt.
Nur,… bei nicht erwachsenen Kids, führt die Ausführung von Erwachsenen-KK/KS-Formen zur Gefühlskälte „OHNE NOT“.
… Wer hierbei das Wofür nicht mitliefert, die (kulturgewachsenen moralischen) Grenzen der Verwendung unscharf macht, drängt ein damit erreichtes Können in eine ursprünglichere kulturbefreite Handlungsebene, die nicht von Werten gelenkt ist, sondern vom ungelenkten Natürlichen…
Sag das mal dem Periodensystem der Elemente, oder dem Ohmschen Gesetz – sind die heute so und morgen anders?
Natur ist also niemals nicht ungelenkt @WT-Herb. Es kommt halt auf die kulturellen Veranstaltungen von Drill & Spin des Menschen damit an.
Musik z.B., erzeugt mit dem sicher notwendigen Drill doch ganz anderen Spin, also Richtungs-Impulsen in den Raum hinein. Da geht’s in der Musik doch viel mehr um die Bildung von Empfindungen und Wahrnehmungen, anstelle den Gegenteilen davon (siehe Dein Beispiel: Mozart/Beethoven während der Schwangerschaft).
… dem rein Egomanen und ist in seiner Wirkung gewaltanwendungsfördernd…
Natürlich,… dem Egomanen geht es um Selbstlenkung und/oder um Mischung mit kulturellen Richtungsgebungen und/oder Gruppendenk – also dem dazu passend (zum Egomanen) konditioniertem kulturellen Drill & Spin.
… Geht man davon aus, dass der so genannte fertige Mensch, der Erwachsene, sein Wertekorsett schon besitzt (im Gegensatz zum Kind), unterscheidet dies die Wirkung eines KK-Trainings dahingehend, dass einerseits das Lenkungsgestänge bereits vorhanden und angekoppelt ist, andererseits noch MIT eingearbeitet werden muss…
Klar doch.
Erwachsenen-KK/KS-Formen sind ja für Erwachsene entwickelt. Diese Formen müssen ja auch zwangsweise koppeln, wie gleichschalten, damit in Gewalt-Kulturen (auch Konsum-Kulturen) möglichst schnell, möglichst viel Truppen bzw. Kanonenfutter zur Verfügung stand/steht. Das geht nicht ohne Systeme und ihren Gleichzeitigkeiten in Methodik und Didaktik für die Massen. Und parallel ist halt schneller gelernt als seriell.
Aber das Ganze schon bei Kindern…?
Bei Kindern ohne NOT?
Und bei Kindern, nicht aus der NOT HERAUS?
Was ist das denn für eine Kultur, aus der Männer/Frauen da gerade was lernen sollen…? Das, wie sich z.B. Gefühlskälte bei Erwachsenen anfühlt, die als Kind zu früh auf Erwachsenen-KK/KS konditioniert wurden?
Dass MK mein Lehrer ist, weißt du schon, oder? Nur mal so, falls das nicht klar geworden ist.
Und weiter?
Na ja, wie auch immer. Auf den Rest deines Beitrags gehe ich nicht ein, da es mir viel zu müßig ist, das alles zu lesen. Du hast deinen Standpunkt und ich meinen. P.S.: Und Gedichte habe ich noch nie gemocht. Schönen Abend noch.
Ja, den wünsche ich Dir auch.
Was einige zum Tema Kinder-Jugentraining beitragen ist echt erstaunlich. Vielleicht sollte ich das mal ausdrucken und gleich beim Training meinen Heranwachsenden vorlesen und fragen, ob sie das genauso sehen. Vermutlich fangen sie an zu lachen und fragen, wann das richtige Training endlich losgeht.
Nur allein mit dem Vorlesen ist es da leider nicht getan @timosend. Denn wenn jemand nur vorliest, heißt das noch lange nicht, dass der auch das Thema mit seinen Facetten auch verstanden hat und auf Fragen auch entsprechende Antworten geben kann…
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Michael Kurth (M.K.)
10-03-2016, 15:41
Nur…, KK/KS mit Erwachsenen-Drills am Kinde konditioniert, erzeugen Spin in Richtung einer Kultur der Gefühlskälte (wie beschrieben).
Falsch. Entscheiden ist, in welchem Kontext (Gedankengut) und wie (also mit, bzw. durch wem) ein Kind da konditioniert wird.
Hinzu kommt noch die Individualität, denn selbst bei gleichem Vorzeichen
ist am Ende selten die gleiche Entwicklung abzusehen.
Bei s.g. menschlich kulturell vermittelten Werten, führt der Mensch das Zepter. Und wohin das führt, kann jeder täglich sehen, lesen und hören.
Korrekt. Aber nur eine Seite zu sehen und die andere zu verleugnen, entspricht auch nicht dem, was wirklich ist.
Das Eine ist ohen dem Anderen nicht möglich. Entscheidend ist, was man für sich und sein Leben und denen im direkten, beeinflußbaren Umfeld will und tut.
Nur,… bei nicht erwachsenen Kids, führt die Ausführung von Erwachsenen-KK/KS-Formen zur Gefühlskälte „OHNE NOT“.
Das ist einfach definitv falsch. Keine Ahnung, woher Du solche Erkenntnisse hast, aber sie stimmen einfach nicht.
Musik z.B., erzeugt mit dem sicher notwendigen Drill doch ganz anderen Spin, also Richtungs-Impulsen in den Raum hinein. Da geht’s in der Musik doch viel mehr um die Bildung von Empfindungen und Wahrnehmungen, anstelle den Gegenteilen davon (siehe Dein Beispiel: Mozart/Beethoven während der Schwangerschaft).
Auch nicht richtig: Es kommt immer darauf an, in welche Richtung man lenkt und macht. Und selbst dann noch, reagieren die Menschen individuell, also unterschiedlich (auf ein und dasselbe Stück z.B.).
Das sind dann natuerlich alles so Sachen wo ich zuerst einmal die rigorose Trennung von Natur und Kultur in Frage stellen wuerde
Diesen rhetorischen Fauxpas hätte ich Dir an dieser Stelle nicht zugetraut. ;)
Oder war es ein semiotischer? :D
Eben auch darum sind die Antworten mehr als spärlich – fast gegen 0 gehend – wenn die Frage in den Raum gestellt wird: „Was denn in den KK/KS-Formen, wo genau, in welcher Dosierung und warum, so entnommen wird, um sie für Kids - ich sage einmal grob: „ganz individuell zu entschärfen“, und zwar so, dass die KK/KS-Formen danach keine mehr sind, im Sinne der Ausrichtung von „Treff-Kampf“. D.h., das ist unmöglich, weil ja so die Ur-Sprünglichkeit der KK/KS als Treff-Kampf auf der Strecke bleibt.
Und so können die Kids ja lieber gleich zum Schwimmen, Turnen, Tanzen,…
Also zunächst einmal, kann ich das verstehen, und ja, vielleicht mag das alles besser sein, ich würde mein Kind auch immer zum Turnen schicken. Aber, erstens muss man mMn nicht unbedingt entschärfen, die Kinder kennen doch schon sehr früh ganz genau die Methode und den Zweck von Schlagen und Treten. Weiterhin würde ich dem auch eine gewisse Natürlichkeit zuschreiben. Abgesehen davon sehe ich kein Problem darin, ein kindgerechtes Kampftraining/Kung Fu-Training anzubieten, wird ja übrigens in China auch überall gemacht, ohne dass die Kinder verrohen oder ähnliches. Auch können Kinder schon sehr früh zwischen Spiel und Ernst/Realität unterscheiden, ein unbestreitbarer Vorteil im Sport und der Erziehung generell...
Mal zwei Erfahrungswerte zum Thema "Kinder- und Jugendtraining".
Erfahrungswert 1:
Ich selbst war (als Klassenkleinster ;-)) von der 1. Klasse an gezwungen mich regelmäßig zur Wehr zu setzen (erstes blaues Auge in der 1. Klasse). Aus meiner damaligen Sicht galt "Kraft" als das Allheilmittel (in Gesprächen mit Gleichaltrigen ging es ja auch immer darum wer der stärkere ist).
Ich kann nicht genau sagen wann, aber es war definitiv noch in der Grundschule, als ich deshalb zum ersten Mal mit regelmäßigen Krafttraining anfing. Anfangs bestand es in erster Linie aus Liegestützen, Situps, Expanderübungen etc. Später dann noch Training mit Wasserflaschen und Steinen, irgendwann kamen dann die ersten Hanteln von meinem Vater dazu.
So zwischen der 4 und 6r Klasse fing ich dann auch an mich rudimentär mit Kampfkunst auseinander zu setzen (Bücher - Falken Verlag rules ;-), Boxsack, Punching-Ball). Später auch mit Waffen (Trockentraining mit Macheten, Schiessen mit der Luftpistole und Luftgewehr - da war ich ca. 12 Jahre alt).
Ein richtiges Kampfsporttraining gab es damals bei uns im Ort leider nicht. Obwohl, eigentlich schon: Ringen. Geprägt vom damaligen Zeitgeist war das aber für mich keine Kampfkunst, da nicht mit Schlagen und Treten. Und das obwohl ich mich öfters mit einem Ringer "auseinandersetzen" durfte. Ein trauriger Trugschluß den ich heute noch bereue. Aber ich schweife ab...
Mit einem richtigen Kampfsporttraining (Shotokan Karate) begann ich dann ungefähr mit 13 oder 14 (müsste nachsehen wann genau).
Praktisch führte jeder dieser Schritte dazu, dass ich mich immer weniger tatsächlich körperlich wehren musste. Wobei ehrlich gesagt, dass Krafttraining den größten Anteil hatte (optische Abschreckung, funktionierte sogar noch als Jugendlicher und junger Erwachsener sehr gut).
Was zeigt das:
- Kinder wollen teilweise schon früh eine Kampfkunst lernen, weil sie diese u.U. zur Selbstbehauptung benötigen (ja, es geht hier nicht um eine tödliche Waffenkunst und Vernichtung des Gegners, sondern schlicht darum in (meist) eher harmlosen Auseinandersetzung bestehen zu können)
- Kinder suchen sich einen Weg diese auszuüben (und sei es UFC schauen und dann ausprobieren - machten wir damals auch, nur waren es Bruce Lee Filme) auch wenn sie nicht in einem kontrollierten Rahmen angeboten wird
- Man wird dadurch keineswegs gefühlskalt (bin ich sicher nicht - wehe jemand behauptet etwas anderes ;-))
Erfahrungswert 2:
Vor einigen Jahren wurde ich gebeten kurzfristig (für 2-3 Wochen) das Karatetraining (Kinder) in einem Fitnessstudio eines Freundes zu übernehmen - da der damalige Trainer an Krebs erkrankte. Es war eigentlich ein Freundschaftsdienst der zeitlich begrenzt sein sollte. Na ja, nichts hält länger als ein Zwischenlösung, ich mach das immer noch, aber ich schweife schon wieder ab.
In all den Jahren beobachte ich eigentlich immer das gleiche Verhalten. Wenn ich neue Schüler habe, dann sind es die älteren, erfahrenen denen ich die Neuen im Sparring ohne Bedenken zuteilen kann. Warum? Weil ich bei denen sicher sein kann, dass sie Rücksichtnahme gelernt haben und auf die Neuen aufpassen. Und ich rede jetzt nicht nur von der körperlichen Kontrolle sondern wirklich davon, dass sie wissen wie weh ein Treffer tun kann und dies den neuen, kleineren/jüngeren nicht zumuten wollen. Auch wenn die erfahrenen Schüler untereinander ein heftigeres Sparring machen, zeigen sie viel eher Anteilnahme (nachfragen, entschuldigen) wenn sie doch mal zu hart treffen oder wenn beim Werfen mal einer schlecht landet als die neuen Schüler (oder als sie selbst am Anfang). Also zunehmende Gefühlskälte kann ich da wirklich nicht erkennen, eher das Gegenteil. Nun mag der Eindruck im Training täuschen, aber ich trainiere auch mein Sohn jetzt schon seit ein paar Jahren. Er liebt das Bodenrandorii und hat auch schon Wettkämpfe hinter sich, aber auf allen Elternabenden (und im Zeugnis) wird immer sein gutes Sozialverhalten und seine mitfühlende Art gelobt.
Ich gebe zu, die Aussagekraft diese Erfahrungswerts ist durch die begrenzte Anzahl von Schülern und durch fehlende objektive Bewertungskriterien eingeschränkt. Aber zumindest ich, konnte in meiner bisherigen eigenen Tätigkeit, keine der genannten negativen Auswirkungen beobachten.
Anmerkung:
Ich sehe durchaus die Problematik die hier angesprochen wurde. Eine Ausbildung in den Kampfkünsten kann (sollte) für Erwachsene natürlich so aufgebaut sein, dass sie lehrt Gewalt in aller Konsequenz anzuwenden. Das ist definitiv nichts für ein Kindertraining. Aber auch im Erwachsenentraining ist ein solches Lehrgebäude doch eher die Ausnahme (kenne es persönlich aus den Combatives sowie aus den Schilderungen des Users Kanken, aber eher nicht aus dem "normalen" KS/KK Training wie es bei uns meist üblich ist).
Gruß
Thomas, der wegen Halsweh heute leider nicht trainieren kann, daher "einen Hals hat" und damit mal wieder Zeit findet hier was zu schreiben.
Falsch verstanden @WT-Herb.
Berechtigte Bedenken sind bei mir nur, wenn KK/KS-Formen an Kids konditioniert werden, die ganz offensichtlich (auch so propagandiert) für Erwachsene entwickelt sind. Genauso, wie z.B. auch Waffen:"Für Erwachsene"? "Für Kinder?" (Lassen wir mal Waffen außen vor) Wie kommst Du auf die Idee, irgend eine KK hätte auch nur ansatzweise eine "Form für Kinder"? Oder man könne "eine Form entschärfen"? Weißt Du denn, was die Formen im WT schulen, wenn Du von Schärfe redest, die man entschärfen könne? Denkst Du, ein TanSao sei weniger "scharf", als ein FakSao?
Abgesehen von diesen Ungenauigkeiten hinsichtlich der Inhalte von Kampfkünsten, oder dem was Du für offensichtlich hältst, vielmehr für weniger scharf als offensichtlich "Scharfes", Dein Menschenbild differenziert (so verstehe ich Dich) die "Kinderseele" als eine noch "natürliche" gegenüber der des Erwachsenen. Das sehe ich aus psychologischen Gründen anders. Es gibt auch unter Kindern Boshaftes, wie es unter Erwachsenen Infantiles gibt. Wahrnehmung ist bei allen Menschen gleich. Diese gründet sich schlicht auf die Sinnesorgane, sind biologischer Natur. Das Gefühlsleben ist entwicklungs- und umweltbedingt bei jedem Kind individuell verschieden. Verschieden ist das Gefühlsleben aber auch bei Erwachsenen. Das ist erkennbar, wenn es um die Thematik von Skupel und Brutalität geht, es von der "behüteten Matte" auf de Straße geht.
Auch falsch verstanden.
Es gibt keine unnatürliche Kultur.
Alle Kulturen entspringen der Natur.
Begriffsdeutung ist keine Privatsache, wenn mein gemeinsam eine Sprache nutzt. Kultur ist das Gegenteil von Natur.
Nur…, KK/KS mit Erwachsenen-Drills am Kinde konditioniert, erzeugen Spin in Richtung einer Kultur der Gefühlskälte (wie beschrieben).
Wer sagt das? Du unterstellst dem Erwachsenen per se Gefühlskälte? So arm sind Erwachsene i.a.R. nicht. Gerade die Beschaffenheit der Kampfkünste, ihrem Wesen nach das Ich zu erforschen, um es in allen Fasern der Energien, der Spannungen und Entspannungen kennen zu lernen und zu vereinen, um sich "auf den Punkt" zu bringen, erschafft gerade bei Kindern ein "sich in Ausgleich" zu bringen, das Yin & Yan auszugleichen. Der allgemeinen Erfahrung vieler Trainer und Eltern nach sind Kinder, die sich mit KK/KSp beschäftigen, ausgeglichener, als Kinder, die sich mit Mannschaftsport befassen.
Es gibt keine unnatürliche Kultur.
Alle Kulturen entspringen der Natur – also auch die uns allen bekannten menschlichen Kulturen.Je weiter man zurückschaut, desto mehr gleicht sich alles. Beginnt im alles einendem Urknall (so die herrschende Theorie). Dennoch unterscheiden sich die Dinge weil sie sich uneinheitlich entwickelt haben. Und so diese Entwicklung frei von menschlichem Einfluss ist, wird sie als natürlich bezeichnet, obwohl der Mensch an sich Teil der Natur ist. Und wo der Mensch mit seinem Geist und seiner Kreativität eingegriffen hat, wird eine darauf basierende Entwicklung als kulturelle Entwicklung bezeichnet. (Nur, dass wir über das Gleiche reden)
Es kommt halt auf die jeweiligen Richtungs-Gebungen im Raum an, durch die vermittelteten Drills & Spins (Wesens-Arten), aus denen sich dann wiederum Skills & Tools heraus entwickeln lassen – und sei es dann auch darum, in gefühlserkaltenden Kulturen ihre Anwendungen zu finden. Die natürlichen Ur-Prinzipien bleiben dabei ständig immanent.
Das halte ich für Quatsch. Allein schon sprachlich für Unfug. Der "Drill" im sportiven, militärischem Zusammenhang hat eine andere Bedeutung als das Verdrehen von Fasern zu einem Seil. "Richtungsgebung im Raum" ist eine Umschreibung für was? Für Wertevermittlung? Dann sag auch Wertevermittlung. Oder willst Du Dich sprachlich durch Ungenauigkeiten isolieren, damit nur Du selbst Dich richtig verstehst? Kulturen sind auch nicht per se gefühlskalt, was gerade die Kultur der Literatur beweist. Auch die Kampfkünste sind nicht gefühlskalt, sie sind lediglich logisch. Gerade das Lernen des Bewegens durch Optimierung des Selbst schafft positives Fühlen.
Eine mit Verstand und Vernunft geführte Diskussion reduziert sich auf Prinzipien/Natur-Gesetze, auf die sie gründen – da führt also die Natur das Zepter.Vernunft? Verstand? Sind Werte "unvernünftig"? Ist Natur nicht selbst "grausam". Schon das Bilden solcher Kategorien von Verstand und Vernunft ist Kultur, die von Unverstand und Unvernunft sich absetzt und sich darüber erhebt in einem zweifelhaften Selbstwert, der zur Arroganz verformt. Aus Sicht der Betreiber waren Kriege stets auf Vernunft gegründet.
Bei s.g. menschlich kulturell vermittelten Werten, führt der Mensch das Zepter. Und wohin das führt, kann jeder täglich sehen, lesen und hören. Bitte? Das Ergebnis, auf das Du ansprichst, kommt doch gerade durch das Missachten von Werten, durch Missachtung von Kulturen zustande. Die zweifelhaften Ergebnisse der Kolonialisierungen gründet sich auf der Missachtung fremder Kulturen.
Natürlich hat auch Kultur zur Entartung geführt, was zeigt, dass sie nicht natürlich ist. Ob es die Kultur religiöser Fanatiker ist oder die Kultur einer SMS-Kommunikationsverarmung. Nur, dies zu sagen, das geht nicht ohne Wertung, nicht ohne die Feststellung, Werte zu haben - im Sein einen Sinn zu sehen.
Und genau desswegen kann das Lernen einer KK verschieden befüllt sein, sinnvoll, zweckfrei, Selbssstzweck oder sinnlos.
Zitat:
Zitat von WT-Herb Beitrag anzeigen
… Wer hierbei das Wofür nicht mitliefert, die (kulturgewachsenen moralischen) Grenzen der Verwendung unscharf macht, drängt ein damit erreichtes Können in eine ursprünglichere kulturbefreite Handlungsebene, die nicht von Werten gelenkt ist, sondern vom ungelenkten Natürlichen…
Sag das mal dem Periodensystem der Elemente, oder dem Ohmschen Gesetz – sind die heute so und morgen anders?
Natur ist also niemals nicht ungelenkt @WT-Herb. Es kommt halt auf die kulturellen Veranstaltungen von Drill & Spin des Menschen damit an.
Musik z.B., erzeugt mit dem sicher notwendigen Drill doch ganz anderen Spin, also Richtungs-Impulsen in den Raum hinein. Da geht’s in der Musik doch viel mehr um die Bildung von Empfindungen und Wahrnehmungen, anstelle den Gegenteilen davon (siehe Dein Beispiel: Mozart/Beethoven während der Schwangerschaft).
Nur mit Mühe halte ich Dich nicht für verwirrt. Was hat mein Satz über Wertevermittlung im KK-Unterricht und KSp mit den Gesetzen der Physik zu tun? Ich habe auch nicht behauptet, dass die Natur keinen Gesetzen folgen würde. Nur - es sind ihre eigenen, die wir nicht einmal im Ganzen kennen. Was der Mensch an Kulturen hervorgebracht hat, ist das Ergebnis seines Eingriffs in die Natur, deren Verlauf ohne den menschlichen Eingriff ein anderer gewesen wäre. Ohne diesen Eingriff gäbe es weder Hemden noch Smart-TV, das wäre allein auf der Grundlage der Naturgesetze niemals entstanden. Nur durch den Eingriff des Menschen in die natürlichen Prozesse konnten Veränderungen im Sinne des Menschen kultiviert werden (Kultur). Von der Kartoffel bis zum Handy, vom Kampf mit der Steinaxt bis zum Kampftraining einer hoch entwwickelten KK.
Klar doch.
Erwachsenen-KK/KS-Formen sind ja für Erwachsene entwickelt. wie kommst Du darauf, dass KK/KSp-Formen die Kategorie "für Erwachsene" besitzen würde? Also im WT gibt es "nur" Formen für alle, die WT lernen wollen. Formen sind zum Üben der KK da, nicht um Formen zu lernen.
Diese Formen müssen ja auch zwangsweise koppeln, wie gleichschalten, damit in Gewalt-Kulturen (auch Konsum-Kulturen) möglichst schnell, möglichst viel Truppen bzw. Kanonenfutter zur Verfügung stand/steht. Was Du Dir da so ausdenkst, hat nichts mit den Formen des WTs zu tun. Die Formen im WT sind schlicht didaktische Mittel, um zu lernen, sich richtig zu bewegen. Darin liegt (zumindest im WT) weder das Ziel der Gleichschaltung noch das Ziel einer Gewalt-Kultur.
Aber das Ganze schon bei Kindern…?
Bei Kindern ohne NOT? Die Frage ist berechtigt. Aber wenn sie bejaht wird, dann auch mit den konkreten Inhalten der SV-Methoode, ohne sie zu entschärfen (untauglich zu machen) oder einem unterstellten Gemüt gegenüber zu verkindlichen. KK ist was sie ist. Kindgerechter Unterricht ist nicht das leichtfertige Harmonisieren mit dem Themenkomplex Gewalt, eher das Gegenteil davon: Das Bewusstmachen all seiner positiven wie negativen Wirkungen.
Ich sag das jetzt echt ungern, aber Herb hat recht.
Ich kann die Bedenken von Florett sehr gut nachvollziehen.
Wenn "Kinder" FREIWILLIG und aus EIGENEM INTERESSE "irgendwas" lernen
wollen - warum denn nicht ?
Sooo gefährlich ist das ALLES nicht was man hierzulande lernen kann - egal
ob Kind oder Erwachsener oder KK-Greis :D:D
Und die Schilderung von ThomasL ( gute Besserung ! :) ) kann ich sehr sehr
gut nachvollziehen - als notorischer Besserwisser ( jahrelang Klassenbester und
auch noch Liebling der Lehrer - Schande über mich ) hatte ich irgendwann mal
die Schnauze voll ständig den Boxsack zu spielen ( obwohl ich mir als schlaues
Kerlchen einen "Leibwächter" besorgt hatte dem ich die Hausaufgaben schenkte )
und hab ganz einfach Krafttraining gemacht - im kalten dunklen Keller
ohne Luft und Licht - aber mit riesigen Spinnen: Kopfsteinpflaster als
Hanteln, Liegestütz und Kniebeugen und Klimmzüge ... und schon nach
wenigen Monaten sahen die Raufereien anders aus - und dann haben
"wir" uns fast täglich im Spielplatz-Sandkasten getroffen zum STUNDENLANGEN
Raufen - danach war es mir eine Freude mich wieder mit denen zu treffen
die mich zuvor schikaniert hatten .... dann kam auch noch Shotokan ... und
und und .. und da ich nicht gestorben bin mache ich das noch heute :)
Ernest Dale Jr.
11-03-2016, 08:44
Wahrnehmung ist bei allen Menschen gleich.
:rofl:
Begriffsdeutung ist keine Privatsache, wenn mein gemeinsam eine Sprache nutzt.
hört, hört...
Oder willst Du Dich sprachlich durch Ungenauigkeiten isolieren, damit nur Du selbst Dich richtig verstehst?
selbstreflektion?
Kultur ist das Gegenteil von Natur
ist ein schrebergarten eigentlich natur oder kultur?
ist ein schrebergarten eigentlich natur oder kultur?Gärten sind Kultur. Pflanzen allgemein , wie auch der Mensch an sich sind Teil der Natur. Zuchtpflanzen sind Kulturen, im Ergebnis kultivierte Pflanzen. Ebenso wie Zuchttiere. Rückzüchtungen sind das Bestreben, Züchtungen wieder in ihre natürlichen Form zurück zu führen.
Ist doch ganz einfach....
Ernest Dale Jr.
11-03-2016, 12:46
im wesenskern, herbert ...
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