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Vollständige Version anzeigen : Ratgeber: Leitungswasser trinken?



Sven K.
17-01-2016, 13:41
Leitungswasser trinken?

Einige trinken Wasser nur aus der Leitung und fragen sich oft, ob es nicht mit gesundheitliche Gefährdungen verbunden ist. Das sind ja einige Dinge enthalten die bedenklich sein könnten. Wer sich hier zu unsicher ist, sollte seine Wasserqualität überprüfen lassen. So fallen auch eventuelle Belastungen im Rohrsystem auf.

Aber was ist mit den Mineralstoffen?
Das ist ein berechtigte Frage, werden Mineralwasser doch oft höhere Werte als Leitungswasser nachgesagt. Als normal gesunder Mensch, der keinerlei Mangelerscheinungen zeigt, ist es aber nicht wirklich nötig auf Mineralwasser zurückzugreifen. Natürlich kann es aber ein „bequemer“ Weg sein, seine Tagesempfehlungen zu erreichen. Wasser – egal ob aus der Leitung oder der Flasche - sollte in erster Linie als Durstlöscher dienen, da der Bedarf an Mineralstoffen in europäischen Ländern vorwiegend über die Nahrung gedeckt wird. Auch ist Mineralwasser nicht gleich Mineralwasser. Schon oft stellte die Stiftung Warentest fest, dass die Mineralgehalte in den Mineralwassern oft sogar schlechter sind als in Leitungswasser.

Aber da ist doch Kalk drin!
Der Kalkgehalt des Wassers ist für den Menschen gesundheitlich unbedenklich. Die häufigsten Risikofaktoren für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen(Systemerkrankungen der Schlagadern, die zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben, Bindegewebe und in geringeren Mengen auch Kalk in den Gefäßwänden führen) sind erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, der Verzehr von zu vielen tierischen Fetten oder auch Bluthochdruck.

Und was ist mit dem Chlor?
Es kann vorkommen, dass Leitungswasser nach Chlor riecht. Gesundheitlich bedenklich ist dies nicht. Die Wasserversorger können ihr Wasser mit Chlor anreichern um es so zu desinfizieren und die gesetzlichen Vorgaben an Keimzahlen einzuhalten. Diese unterliegen aber strengen Richtlinien.

Und was ist mit Bakterien?
Das Trinkwasser ist in den meisten Regionen Deutschlands sauberer und schadstofffreier als viele Mineralwässer. Wer nun aber glaubt, unser Trinkwasser sei halbwegs keimfrei, der irrt natürlich. Denn im Wasser und in den Wasserleitungen tummeln sich Millionen von Bakterien. Viele davon noch unbekannt. Mitarbeiter der Lund Universität in Schweden haben haben nun etliche Wasserproben auf DNA-Basis untersucht. Die gefunden Bakterien stammen vor allem aus den Ablagerungen, die sich an den Innenwänden der Leitungen bilden. Dort bilden die Mikroben sogenannte Biofilme – vernetzte, von Schleim umhüllte Kolonien, die sie besonders widerstandsfähig gegen schädliche Umwelteinflüsse machen. Die allermeisten Bakterien sorgen aber eher für unsere Sicherheit als das sie krank machen. Zur größten Gruppe der in den Leitungen identifizierten Bakterie gehörten die sogenannten „Sphingomonadaceae“, welche zur Gruppe der Alphaproteobacteria gehören. Diese bauen auch im Boden und in Gewässern organische Schadstoffe ab. Ähnlich wie auch die unzähligen Mikroben auf unserer Haut und in unserem Darm tragen sie vermutlich entscheidend dazu bei, dass wir gesund bleiben.

Aber wird das denn kontrolliert?
Leitungswasser hat in Deutschland eigentlich immer Trinkwasserqualität. Damit dies auch so bleibt und Schutz vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wird das Trinkwasser regelmäßig untersucht.
Es muss frei von Krankheitserregern (z.B. Bakterien) sein. Zusätzlich gelten Grenzwerte für bestimmte Stoffe (z.B. Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel), die nicht überschritten werden dürfen.
Bei der Aufbereitung von Trinkwasser werden Aufbereitungs- und Hilfsstoffe verwendet (z.B. Chlor, Ozon). Auch diese und ihre Reaktionsprodukte dürfen den Nutzer nicht schädigen und nur in geringen, nicht gesundheitsrelevanten Konzentrationen im Trinkwasser auftreten.
Für die Einhaltung dieser Vorschriften sind in erster Linie die Wasserversorgungsunternehmen selbst verantwortlich. Diese müssen durch eigene Kontrollen die Qualität des Trinkwassers ständig überprüfen. Zusätzlich werden aber auch unabhängig davon stichprobenartig amtliche Überwachungsuntersuchungen durch die Gesundheitsämter der Land- und Stadtkreise veranlasst.

Vorsicht ist aber bei sogenannten "Gratis Wassertests" geboten. Oft wird ein Termin zu Hause vereinbart und dort werden dann Dinge, die so nicht möglich sind „getestet“, mit dem Hintergedanken ein Aufbereitungsgerät zu verkaufen.
Die Wasserversorger und die Gesundheitsämter können hier hilfreiche Anlaufstellen sein und weitere Informationen und/oder Kontaktadressen geben.

Quellen/Informationen:
https://de.finance.yahoo.com/blogs/klueger-kaufen/stiftung-warentest-leitungswasser-ist-besser-als-mineralwasser-133617371.html
Gekauftes Wasser vs. Wasser aus dem Hahn - WDR Fernsehen (http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/servicezeit/sendungen/wasser208.html)
Mineralwasser im Test - Aktuelle Stunde (http://www1.wdr.de/fernsehen/aks/themen/mineralwasser116.html)
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/rund_um_das_trinkwasser.pdf
TrinkwV 2001 - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis (http://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2001/)
scinexx | Grenzwertiges...: Was ist was und wieviel im deutschen Trinkwasser? (http://www.scinexx.de/dossier-detail-101-10.html)

Bis denn
SportfreundSven

Quelle (https://www.facebook.com/SportsfreundSven/posts/1711651002401934)


Wie haltet Ihr das? Trinkt Ihr auch Leitungswasser? Wenn nicht warum?

SKA-Student
17-01-2016, 16:00
Ich trinke zu 95% Leitungswasser.
Schmeckt, kost nix, stand nicht lange irgendwo in einer (Plastik-) Flasche rum, wird ständig kontrolliert.

KreuzAs
17-01-2016, 19:43
Mir schmeckt "mit Gas" einfach besser. Aber "Stilles Wasser" kaufe ich mir nicht - da nehme ich das aus dem Hahn.

rawbearsports
17-01-2016, 20:50
Trinke eigentlich auch seit Jahren Leitungswasser. Meistens mach ich es aber so, dass ich ein 6er Träger Wasser kaufe und die Flaschen auffülle so oft bis sie langsam stinken. Haha

Dann hab ich auch Flaschen wenn es mal schnell gehen muss und meine Freundin ist vom Leitungswasser noch nicht 100%ig überzeugt.

Dastin
17-01-2016, 21:04
Beim Leitungswasser kommt es doch sehr auf die Leitungen im Haus an.

Ansonsten ist der Mineral gehalt in etwa höher als Discounter Mineralwasser. Gegen teure marken stinken der Mineral gehalt von leitungswasser stark ab.

Ansonsten sollen im Leitungswasser spuren von Medikamente drin sein (aber in geringen mengen). Aber ob das so bedenklich ist, keine Ahnung.

Ich selber sehe an Leitungswasser keine bedenken. Zudem find ich es vom Geschmack her besser als Mineralwasser.

Ich bleib aber bei Gerolsteiner.

blackbeard
18-01-2016, 23:09
In der Schweiz ist das Leitungswasser gesünder als das meiste dass man kaufen kann. Wenn man also nicht wegen Kohlensäure das Wasser aus der Flasche kauft, dann versteh ich bald nichts mehr.
btw. die CO2 Emission ist auch nicht zu unterschätzen.

MMAMatze
01-02-2016, 15:11
Moin,

ich wohne in einem Plattenbau. Die Rohre da sind bestimmt nicht mehr die neusten. In wie fern hat das Auswirkungen auf das Leitungswasser? Ich finde es schmeckt auch nicht so gut wie beispielsweise Wasser vom Discounter.

Danke

Zingultas
01-02-2016, 17:55
Wenn man es einmal aufkocht verschwinden auch die Chloranteile die nicht in Ionengitter gebunden sind.

Mirasol
07-02-2016, 09:30
Ich trinke Zuhause ausschließlich Mineralwasser - und seit Jahren nur aus den guten alten Glasflaschen. Man schmeckt einfach den Unterschied zu Wasser aus Plastikflaschen, von der Auswirkung auf die Gesundheit mal ganz abgesehen...
Bei der Arbeit haben wir einen Soda-Max mit Glasflaschen.

Ich mag am liebsten Wasser mit viel Kohlensäure und sehr kalt. Da Leitungswasser aber häufig weniger Mineralien hat als Mineralwasser, würde es für mich nicht in Frage kommen, auch Zuhause auf Leitungswasser umzusteigen.

freakyboy
07-02-2016, 10:02
Da Leitungswasser aber häufig weniger Mineralien hat als Mineralwasser, würde es für mich nicht in Frage kommen, auch Zuhause auf Leitungswasser umzusteigen.

Ist doch Wurst. Wasser ist hauptsächlich zum Durst löschen da. Die täglich benötigten Mineralien wirst du eh schneller mit Nahrung aufnehmen können...

Mirasol
07-02-2016, 10:41
Ist doch Wurst. Wasser ist hauptsächlich zum Durst löschen da. Die täglich benötigten Mineralien wirst du eh schneller mit Nahrung aufnehmen können...

Das kommt immer darauf an. Es ist gar nicht so einfach, alles, was man täglich zu sich nehmen sollte, auch jeden Tag durch die Nahrung aufzunehmen. Selbst, wenn man sich wirklich Mühe gibt, nur gesund zu essen. Und dann kommt es natürlich auch noch darauf an, wieviel Wasser man täglich trinkt. Bei ca. 3 Litern pro Tag macht das schon einen Unterschied;)

Robb
07-02-2016, 14:54
Wenn Jemand schon mal dabei war wenn Wasserleitungen renoviert werden. Dem vergeht ziehlich schnell der Geschmack an Leitungswasser. Ein Algenbiotop ist nix dagegen.
Sven K wie kommst das so ein Thema eröffnest?

Fry_
07-02-2016, 15:20
Wenn Jemand schon mal dabei war wenn Wasserleitungen renoviert werden. Dem vergeht ziehlich schnell der Geschmack an Leitungswasser. Ein Algenbiotop ist nix dagegen.
...

Ja, schockierende Bilder werden da öfters mal gezeigt. Aber was jetzt konkret das Problem bei einem Bakterienfilm ist, wüsst ich gern mal.

Robb
07-02-2016, 16:32
Ja, schockierende Bilder werden da öfters mal gezeigt. Aber was jetzt konkret das Problem bei einem Bakterienfilm ist, wüsst ich gern mal.

Kann krank machen. Bakterien befinden sich in fast jeden Wasser. Die Mehrzahl der Bakterien ist ungefährlich. Es dürfen bis zu 20 Keime in einem Kubikzentimeter Wasser enthalten sein. Keinesfalls dürfen sich im Trinkwasser Krankheitserreger, wie Ruhr-, Thyphus-, oder Cholerabazillen, befinden.
Der Nachweis von Bacterium coli läßt darauf schließen, das Kotbestandteile mit dem Wasser in Berührung gekommen ist.
Das heißt auf Deutsch Fisch pisse und Bakterienkot ist nicht gut. Ein Mediziner meinte mal das Wasser Abkochen, mit Kaffee mischen, durch Kaffefilter diffundieren lassen schon eine etwas Hygienische Sache ist.

Als Mineralwasser werden diejenigen Wasser bezeichnet, die einen großen Anteil an chemischen Bestandteilen aufweisen, die dem Menschen nutzen. In diesem Zusammenhang werden diese Inhaltsstoffe als auch Heilstoffe bezeichnet.

Mein Vater hat Brunnenbau gelernt. Und das war von seinen Aufzeichnungen. So mir ist jetzt etwas traurig weil er schon von uns gegangen ist.

MMAMatze
07-02-2016, 17:04
Wenn Jemand schon mal dabei war wenn Wasserleitungen renoviert werden. Dem vergeht ziehlich schnell der Geschmack an Leitungswasser. Ein Algenbiotop ist nix dagegen.
Sven K wie kommst das so ein Thema eröffnest?
Sehe ich auch so... Wie kann man einen so unglaublich wichtigen Aspekt wie die Qualität der Rohre einfach ignorieren/weglassen? Ich wohne direkt neben einer Bibliothek, da trinke ich auch das Leitungswasser. Aber bei mir in der Platte ist es richtig ekelhaft. Wer weiss welche Auswirkungen die alten Rohre haben..

Mirasol
07-02-2016, 18:47
Als Mineralwasser werden diejenigen Wasser bezeichnet, die einen großen Anteil an chemischen Bestandteilen aufweisen, die dem Menschen nutzen. In diesem Zusammenhang werden diese Inhaltsstoffe als auch Heilstoffe bezeichnet.


Die Wasser, die verändert werden - wie Du hier so schön sagst mit Stoffen, die gesund für den Menschen sein sollen - werden als "Heilwasser" und andere als "Tafelwasser" bezeichnet. Das sind aber nicht die normalen "Mineralwasser", denen nur Kohlensäure zugesetzt wird.

Fry_
07-02-2016, 19:07
Kann krank machen. Bakterien befinden sich in fast jeden Wasser. Die Mehrzahl der Bakterien ist ungefährlich. Es dürfen bis zu 20 Keime in einem Kubikzentimeter Wasser enthalten sein. Keinesfalls dürfen sich im Trinkwasser Krankheitserreger, wie Ruhr-, Thyphus-, oder Cholerabazillen, befinden.
Der Nachweis von Bacterium coli läßt darauf schließen, das Kotbestandteile mit dem Wasser in Berührung gekommen ist.
Das heißt auf Deutsch Fisch pisse und Bakterienkot ist nicht gut. Ein Mediziner meinte mal das Wasser Abkochen, mit Kaffee mischen, durch Kaffefilter diffundieren lassen schon eine etwas Hygienische Sache ist.
....

Und welche dieser Bakterien bilden die spektakulär aussehenden Filme in den Tanks und Rohren ?

Robb
08-02-2016, 11:42
Die Wasser, die verändert werden - wie Du hier so schön sagst mit Stoffen, die gesund für den Menschen sein sollen - werden als "Heilwasser" und andere als "Tafelwasser" bezeichnet. Das sind aber nicht die normalen "Mineralwasser", denen nur Kohlensäure zugesetzt wird.

Und wieso nicht? :cool: Hast schon mal in Mineralwasser mit Kohlensäure eine Vitamin Tablette eingeworfen?

@ Fry das weiß ich nicht. Es gibt eine Menge diese noch nicht einmal benannt ist.

sonntag
08-02-2016, 11:51
Also ich trinke eigentlich zu 95% nur Leitungswasser sowohl zuhause als auch bei der Arbeit.

Ich reichere es zwar gerne mit Kohlensäure an (Sodastream) aber ansonsten is es einfach billig und immer verfügbar.

Generell wird in Österreich meiner Erfahrung nach im Vergleich zu Deutschland noch viel mehr Leitungswasser getrunken.

Mirasol
08-02-2016, 13:22
Und wieso nicht? :cool: Hast schon mal in Mineralwasser mit Kohlensäure eine Vitamin Tablette eingeworfen?


Würde ich nicht tun - Vitamintabletten mit Kohlensäure schmecken mir nicht. Aber ich verstehe Deine Frage nicht... Es gibt in Deutschland Gesetze, wie das jeweilige Wasser betitelt werden darf und muss (z.B. Heilwasser, Tafelwasser etc.). Und das hängt mit der "Veränderung" des ursprünglichen Wassers zusammen.

Passion-Kickboxing
10-02-2016, 06:21
Wer weiss welche Auswirkungen die alten Rohre haben..

Das ist auch der Grund für mich, dass ich es eben nicht regelmäßig trinke.

Forro
10-02-2016, 08:16
Was glaube ich auch noch nicht erwähnt wurde, das es auch nicht ganz unwichtig ist wo man genau wohnt.
Das entscheidet auch über den Mineraliengehalt. Es ist ja nicht so, das ganz Deutschland aus einer einzigen Wasserquelle versorgt wird.
In der Gegend wo ich herkomme, ist das Leitungswasser ziemlich gut und es schmeckt auch. Bei Bekannten, welche etwas weiter weg wohnen, schmeckt richtig einen Unterschied (könnte auch am Rohrsystem wieder liegen, aber man weiß es nicht genau...).

Sven K.
10-02-2016, 14:01
Ich hatte im Eingangpost ja schon darauf hingewiesen, dass man bei seinem örtlichen Wasserdealer alle nötige Infos bekommen sollte. Die erzählen auch woher sie das Wasser beziehen.

Balthus
11-02-2016, 09:35
In den Ländern in denen ich die Lätzen Jahre Unterwegs war habe ich selbst das Wasser zum Zähneputzen aus der Flasche genommen (oder dem Pool), in Deutschland trinke ich Leitungswasser oder Sprudel.