Michael Kann
25-06-2004, 10:50
Sie stürmte während des Unterrichts in die Klasse ihrer Tochter, ging auf die Lehrerin los, schlug ihr mehrmals ins Gesicht, wobei auch die Brille zu Bruch ging, und beschimpfte sie.
„Es gibt Taten, da bleibt einem die Spucke weg“, sagt Amtsrichter Bernd Held im Prozess. Besonders schwer wiegt für ihn die Tatsache, dass sich der Vorfall vor den Augen von 19 Schülern der vierten Jahrgangsstufe ereignete. Und außerdem sei die Angeklagte „völlig grundlos ausgeflippt“, wofür er keinerlei Verständnis aufbringe. Die arbeitslose Artistin wehrt sich lautstark gegen die Vorwürfe. Immer wieder ermahnt Held sie, nicht dazwischenzureden, droht sogar mit einer Ordnungsstrafe.
Die Angeklagte freilich stellt die Tat in einem anderen Licht dar. Die erste, durchaus kräftige Ohrfeige gibt sie zu. Dann jedoch erzählt sie eine in den Augen der Staatsanwältin und des Richters hanebüchene Geschichte, die Lehrerin habe ihre Brille selbst in die Ecke geschleudert, um ihr „eins reinzudrücken“. Und von einer Beschimpfung, unter anderem mit „Schlampe“, will sie auch nichts wissen. Als Grund für ihren Angriff gibt sie an, die Lehrerin habe ihre Tochter auf den Rücken geschlagen. Erfahren hat sie davon angeblich durch eine Freundin der Tochter.
Die 46-jährige Lehrerin bestreitet unter Eid, die Schülerin geschlagen zu haben. Sie habe sie lediglich einmal am Arm gepackt und aus der Klasse gewiesen, weil sie den Unterricht permanent gestört hatte. Dennoch findet die Lehrerin auch lobende Worte für das Mädchen, beschreibt es als lebendige Schülerin mit musikalischen Fähigkeiten. Und weil sie sonst auch keine Probleme mit der 11-Jährigen hatte, traf sie der Angriff der Mutter völlig unerwartet. „Ich stand erst mal unter Schock“, so die Lehrerin. Gegen die Schläge wehrte sie sich nicht, Prellungen im Gesicht waren die Folge. Zwei Wochen lang konnte die Pädagogin danach nicht unterrichten.
Auch die gesamte Klasse war durcheinander. Als „aufgelöst“ beschreibt der Rektor die Situation, als er kurze Zeit später hinzukam. Er ließ die Kinder die Geschehnisse gleich schriftlich verarbeiten, damit sie wieder zur Ruhe kommen. Einige dieser Kurzaufsätze zitiert Held im Prozess. Und immer ist da von mehreren Schlägen, von Beschimpfungen die Rede und davon, dass die Angeklagte die Brille der Lehrerin kaputtgemacht hat.
Das Gericht spricht die Angeklagte in allen Punkten schuldig. Dass die neun Monate Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt werden, hat sie nur der Tatsache zu verdanken, dass sie noch nicht vorbestraft ist und wenigstens den ersten Schlag eingeräumt hat. Zusätzlich muss die 38-Jährige noch 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, die kaputte Brille ersetzen und der Lehrerin 500 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Gefunden in der NN
Habt Ihr schon mal ähnliches erlebt?
Selbst erstmal unter Schock gestanden und es geschehen laßen?
„Es gibt Taten, da bleibt einem die Spucke weg“, sagt Amtsrichter Bernd Held im Prozess. Besonders schwer wiegt für ihn die Tatsache, dass sich der Vorfall vor den Augen von 19 Schülern der vierten Jahrgangsstufe ereignete. Und außerdem sei die Angeklagte „völlig grundlos ausgeflippt“, wofür er keinerlei Verständnis aufbringe. Die arbeitslose Artistin wehrt sich lautstark gegen die Vorwürfe. Immer wieder ermahnt Held sie, nicht dazwischenzureden, droht sogar mit einer Ordnungsstrafe.
Die Angeklagte freilich stellt die Tat in einem anderen Licht dar. Die erste, durchaus kräftige Ohrfeige gibt sie zu. Dann jedoch erzählt sie eine in den Augen der Staatsanwältin und des Richters hanebüchene Geschichte, die Lehrerin habe ihre Brille selbst in die Ecke geschleudert, um ihr „eins reinzudrücken“. Und von einer Beschimpfung, unter anderem mit „Schlampe“, will sie auch nichts wissen. Als Grund für ihren Angriff gibt sie an, die Lehrerin habe ihre Tochter auf den Rücken geschlagen. Erfahren hat sie davon angeblich durch eine Freundin der Tochter.
Die 46-jährige Lehrerin bestreitet unter Eid, die Schülerin geschlagen zu haben. Sie habe sie lediglich einmal am Arm gepackt und aus der Klasse gewiesen, weil sie den Unterricht permanent gestört hatte. Dennoch findet die Lehrerin auch lobende Worte für das Mädchen, beschreibt es als lebendige Schülerin mit musikalischen Fähigkeiten. Und weil sie sonst auch keine Probleme mit der 11-Jährigen hatte, traf sie der Angriff der Mutter völlig unerwartet. „Ich stand erst mal unter Schock“, so die Lehrerin. Gegen die Schläge wehrte sie sich nicht, Prellungen im Gesicht waren die Folge. Zwei Wochen lang konnte die Pädagogin danach nicht unterrichten.
Auch die gesamte Klasse war durcheinander. Als „aufgelöst“ beschreibt der Rektor die Situation, als er kurze Zeit später hinzukam. Er ließ die Kinder die Geschehnisse gleich schriftlich verarbeiten, damit sie wieder zur Ruhe kommen. Einige dieser Kurzaufsätze zitiert Held im Prozess. Und immer ist da von mehreren Schlägen, von Beschimpfungen die Rede und davon, dass die Angeklagte die Brille der Lehrerin kaputtgemacht hat.
Das Gericht spricht die Angeklagte in allen Punkten schuldig. Dass die neun Monate Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt werden, hat sie nur der Tatsache zu verdanken, dass sie noch nicht vorbestraft ist und wenigstens den ersten Schlag eingeräumt hat. Zusätzlich muss die 38-Jährige noch 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, die kaputte Brille ersetzen und der Lehrerin 500 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Gefunden in der NN
Habt Ihr schon mal ähnliches erlebt?
Selbst erstmal unter Schock gestanden und es geschehen laßen?