Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung gesucht für meinen Sohn.
Jessi1970
01-02-2016, 08:41
Guten Tag,
Ich bin auf der Suche nach einer passenden Art für meinen Sohn, selbstsicherer zu werden.
Er möchte Kampfsport betreiben.
Mit einer Einschränkung.
Er möchte nicht aktiv mit den Fäusten kämpfen, also kein Sparring betreiben, da ihm die Risiken zu hoch sind, was ich als Mutter natürlich absolut befürworte.
Natürlich ist die Frage dann, inwieweit die Möglichlichkeit dann besteht, zu lernen sich selbst zu verteidigen.
Wir haben uns informiert und dachten an BJJ, da Sparring am Boden für ihn kein Problem darstellt. Er möchte nur seinen Kopf schützen und sich keine KK aussuchen in der er regelmäßig vor den Kopf bekommt.
Also dachten wir an BJJ oder Lutta Livre (Er sagte mir, das sei etwas ähnliches) und ergänzend möchte er dann noch einmal die Woche zum Boxen gehen. Ohne Sparring, sondern lediglich um zu lernen, hart und gezielt zu schlagen, um in Ernstsituationen voller Adrenalin ein paar Automatismen drin zu haben.
Eine andere alternative wäre noch Ju Jitsu, welches ebenfalls in der angeboten wird.
Was würdet ihr ihm empfehlen ?
Vielen Dank
bjj und luta livre wären schon ok, jedoch sind viele vereine eher wettkampf orientiert und sv training wird dort am rande behandelt. es gibt beim luta livre ein spezielles t36 programm, dass sich mit selbstverteidigung an sich befasst, beim bjj gracie combatives, müsste man aber erstmal eine schule in der nähe finden.
klassisches jiu jitsu ist zur sv unter umständen auch geeignet, allerdings kommt es hier noch stärker aif den verein an und der lernprozess dauert lange.
zum schluss zum thema schläge zum kopf. einerseits wird niemand gerne zum kopf geschlagen, andererseits wird jemand, der das gefühl überhaupt nicht kennt, beim ersten realen schlag in einer sv situation erstarren und untergehen. zu einem guten sv training (auch beim bjj und luta livre) gehört es auch einstecken zu lernen. dafür gibt es auch kopfschützer/ helme. aber, jeder muss wissen was man will und tut.
Einstieg IMMER bei Kindern: Judo oder Ringen !
Gibt's überall - kann man nix falsch machen.
SPÄTER: Karate - überwiegend ohne echte Schläge zum Kopf.
Gibt's auch überall.
DARAUF kann der Junior aufbauen wenn er weiter kommen will bzw.
auch dabei bleiben :)
Jessi1970
01-02-2016, 09:27
bjj ist doch eine Form von Ringen oder ?
und Ju Jitsu ist meine ich Semikontakt also man bremst kurz vorher ab um starke Verletzungen zu vermeiden.
also ist es generell möglich ?
dann bin ich ja beruhigt.. :)
GastRitis
01-02-2016, 09:51
Wie alt ist denn der kleine Kämpfer?
Passion-Kickboxing
01-02-2016, 10:29
Für SV wäre meine Wahl ohne Schläge auch eher Ringen.
Pyriander
01-02-2016, 10:41
Wobei Ringen jetzt für den Schüler keinesfalls weniger hart oder 'gefährlich' ist, als SV Systeme (bei denen im Training/Sparring durchaus mit Augenmaß und dem Teilnehmer angepasst auch Rücksicht genommen wird, gerade bei Schlägen zum Kopf!).
Falsche Klischeevorstellungen im Kopf machen evtl. das Aussuchen für Ihn schwer. Ein paar Probetranings (BJJ, Judo, Ju-Jutsu, Ringen, Krav Maga ...) würden da helfen. Oder wenigstens mal zugucken...
Schnueffler
01-02-2016, 10:46
Sucht der Junior hier selbst:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f88/bjj-luta-livre-sv-177030/
Lass ihn ein helm tragen dann sieht sein geischt danach wie davor aus.
Ansonsten kyokushin karate, jiujitsu, bjj, jujutsu,/ ringen. Judo,
Brauchbares BJJ ist doch eine super Grundlage, wenn es das nah genug gibt ? Sonst halt Judo oder wenn es das gibt Ringen, das ist aber noch seltener inzwischen als BJJ, ausser wenn man in so nem Hotspot wohnt. Wenn er sich nicht schlagen möchte, dann schicke ich ihn auch nirgendwo hin wo er das müsste.
Passion-Kickboxing
01-02-2016, 11:30
kyokushin karate
Auch ein guter Tipp, VK Karate ohne Schläge zum Kopf.
Wenn es auch Wettkampfsport sein darf, dann wäre Taekwondo auch einen Blick wert, bei WTF Vereinen wird ebenfalls nicht zum Kopf geschlagen. - Einige Vereien behandeln auch SV.
Ich sehe für den JungenJJ, Luta Livre, Judo, absolut geeignet.
Grundschule im Boxen hat noch keinem geschadet und man wird sehr fit.
Die Kombination finde ich auch ok.
Mit dem Erfolg kommt auch das Selbstbewußtsein
und ergänzend möchte er dann noch einmal die Woche zum Boxen gehen. Ohne Sparring, sondern lediglich um zu lernen, hart und gezielt zu schlagen, um in Ernstsituationen voller Adrenalin ein paar Automatismen drin zu haben.
Wenn er es nur zum Spaß oder für die Fitness machen will ist das voll legitim. Wenn er sich verteidigen lernen will dann ist es sinnlos ohne Schläge zum Kopf zu trainieren. Wenn man es nicht gewohnt ist am Kopf getroffen zu werden, verändert der erste Treffer am Kopf alles.
bjj ist doch eine Form von Ringen oder ?
und Ju Jitsu ist meine ich Semikontakt also man bremst kurz vorher ab um starke Verletzungen zu vermeiden.
also ist es generell möglich ?
dann bin ich ja beruhigt.. :)
Vorab: ich finde BJJ absolut super !
Ist aber aktuell ein "Modesport" und lockt entsprechende Leute an.
Judo und Ringen - von Anfang an mit Kontakt und auch das restliche
Training für Kraft, Kondition und Beweglichkeit ... DAS paßt immer.
Und je nach Interesse kann ja gewechselt werden wobei die bis dahin
erworbenen Fähigkeiten immer und überall nützlich sind.
Wie schon angeraten: hingehen und gucken ob's gefällt - und
auch gucken was die Schüler können und nicht nur der Lehrer :)
Wenn er es nur zum Spaß oder für die Fitness machen will ist das voll legitim. Wenn er sich verteidigen lernen will dann ist es sinnlos ohne Schläge zum Kopf zu trainieren. Wenn man es nicht gewohnt ist am Kopf getroffen zu werden, verändert der erste Treffer am Kopf alles.
mein reden. aber ist halt unbequem, dann gibt man sich lieber der illusion hin, sich verteidigen zu können. außerdem verletzt man sich nicht zwangsläufig bei schlägen zum kopf, dafür gibts schutzausrüstung und ausgesuchte trainingspartner.
die tips zum ringen finde ich großartig, wenn schläge zum kopf schon nicht ok sind, wie siehts denn dann wohl bei überwürfen, slams etc. aus? dann definitiv eher judo oder luta livre (mit vale tudo training) oder bjj nach den gracie combatives.
Das Thema hat mich auch interessiert. Danke für die Erklärungen. Ich werde meinen Sohn mal zum Taekwondo schicken. Vielleicht liegt ihm das.
Vorab: ich finde BJJ absolut super !
Ist aber aktuell ein "Modesport" und lockt entsprechende Leute an.
Und was sind das für Leute und wo ist bei denen das Problem?
Ich perösnlich würde wenn es um Grappling zwecks SV geht BJJ dem Ringen(außer CACC Wrestling) und Judo vorziehen. Ganz einfach weil es beim BJJ bis zur Aufgabe geht. Ein Wurf kann einen Kampf beenden, muss aber nicht. Wenn man nicht regelmäßig trainiert bis zum Schluss zugehen dann kann das im Ernstfall schwer werden das plötzlich doch umzusetzen.
amasbaal
01-02-2016, 15:42
Das Thema hat mich auch interessiert. Danke für die Erklärungen. Ich werde meinen Sohn mal zum Taekwondo schicken. Vielleicht liegt ihm das.
was verschwiegen wurde: dass nicht zum kopf geschlagen wird, ist bei einem der großen verbände korrekt, nur... tritte gehen da schon zum kopf. deshalb haben die ja auch die schutzhelme an...
für kinder, die nicht allzu viel "vor den kopf" bekommen sollen: ringen/judo/bjj/ll und/oder ju jutsu.
Danke. dann wird er auch noch zum ju jutsu gehen. Und ich werde mir 10 Minuten von Training ansehen. Eigentlich wollte ich nicht dabeibleiben, er ist 10 Jahre. Dann werde ich eben doch zur Hubschraubermutter.:rolleyes:
10 Jahre ist noch sehr jung, in diesem Alter ist eine realistische Selbstverteidigung (gegen Erwachsene) und entsprechendes Training sowieso nur bedingt möglich. Vor diesem Hintergrund würde ich etwas suchen was ihm Spaß macht und sein Selbstvertrauen stärkt, die Tauglichkeit des Stils ist erst einmal zweitrangig. In der Regel ist Judo sehr weit verbreitet und gerade in kleineren Gemeinden präsenter als BJJ oder Luta Livre.
Ansonsten empfiehlt sich zur Sv. ein Krav Maga Kindertraining.
P.S.: Selbstverteidigung ist ohne Sparring nicht möglich, aber es gibt viele Möglichkeiten die Kinder langsam an das Thema ran zuführen, nur Leichtkontakt zu sparren oder im Zweifel bei den entsprechenden Trainingseinheiten einfach auszusetzen.
amasbaal
01-02-2016, 17:59
Selbstverteidigung ist ohne Sparring nicht möglich...
doch.
"sv-fähigkeit" ist mit nur viel besser und schneller zu erreichen, als ohne.
ich kannte mal einen, der hatte immer nur 0-kontakt shotokan karate trainiert und dabei niemals gesparrt. der hatte nen super harten geraden fauststoß mit dem er sich einmal sv-mäßig durchsetzen musste: angreifer ausgeknockt und ihm dabei die nase gebrochen. fakt, der als beweis durchgeht, dass es auch ohne sparring klappen kann.
amasbaal, jetzt hast du das eine beispiel. wie viele beispiele von kampfkünstlern gibt es, die beim ersten harten schlag innerlich zusammen gebrochen sind.... es gibt auch leute die nie was trainiert haben und das gegenüber wegsaugen... aber die wahrscheinlichkeit für eine harte auseinandersetzung gewappnet zu sein, ohne härte, schmerz und schlagwirkung zu kennen, halte ich für eher gering.
amasbaal
01-02-2016, 19:03
amasbaal, jetzt hast du das eine beispiel. wie viele beispiele von kampfkünstlern gibt es, die beim ersten harten schlag innerlich zusammen gebrochen sind.... es gibt auch leute die nie was trainiert haben und das gegenüber wegsaugen... aber die wahrscheinlichkeit für eine harte auseinandersetzung gewappnet zu sein, ohne härte, schmerz und schlagwirkung zu kennen, halte ich für eher gering.
dem habe ich nicht widersprochen.
es kommt schon enorm drauf an, was man für ein "typ" ist. ist man psychisch-mental & physisch alles andere als ein "naturtalent", ist das schrittweise und kontrolliert-verletzungsarm gehaltene sich gewöhnen an eine klopperei, natürlich unabdingbar. da gehört das sparring einfach mit dazu (aber auch nicht nur. ich persönlich glaube ja, dass es viele aufgabenstellungen mit dazu passender schutzausrüstung, kontakt und druck gibt, die man nicht mehr wirklich sparring im eigentlichen sinne nennen kann, und das die mindestens genau so gute wirkung haben).
man sollte nur nicht behaupten, dass sv ohne sparring "NICHT MÖGLICH" ist. das stimmt nicht. es ist eben bei weitem besser, mit als ohne, da es die chancen enorm erhöht im vergleich zu denen, die nicht sparren, aber "schlecht", "unzureichend", "falsches sicherheitsgefühl, weil unerfahren im schlagabtausch und dem dazugehörigen distanzgefühl, timing usw." und ähnliche gute argumente für sparring und vergleichbares, ist was anderes, als "nicht möglich".
edit:
davon mal abgesehen: er ist 10. da habe ich andere maßstäbe in sachen kk/sv/ks, als bei jungen erwachsenen, die sich kloppen lernen wollen.
hand-werker
01-02-2016, 19:49
Wenn das Kind keine Schläge / Tritte zum Kopf bekommen will, würde ich auch was ringerisches empfehlen (wie ja schon mehrfach gedagt wurde). An die beiden Mütter hier im Thread: Euch ist aber schon klar, dass BJJ (Brazilian Jiu Jitsu) und Luta Livre etwas ganz anderes ist als das gute alte (deutsche) Ju Jutsu oer auch das japanische Jiu Jitsu? Ich frage nur, weil mir das so vorkam, als wenn die Begriffe synonym verwendet würden.
Die Formulierung war vielleicht etwas unpassend gewählt. Natürlich kann sich JEDER (auch ohne jegliches Training) selbst verteidigen. Aber zu einem Selbstverteidigungstraining gehört nunmal zumindest leichtes Sparring. Nicht nur wegen der Treffer, den Schmerzen (die spürt man durch den Adrenalinstoß eh erstmal kaum) und dem Stresstraining, sondern weil sich die Dynamik des Kampfes eben nur so realistisch trainieren lässt.
Da das Kind aber eh erst 10 ist erübrigt sich die Diskussion.
Eigentlich suchen wir eine Alternative zum Fußball. Ich hatte nicht gedacht, dass das so schwierig ist. SV ist zweitrangig bzw. uninteressant. Kopfschläge brauche ich aber nicht. Vielleicht suchen wir etwas anderes. Taekwondo wird aber hier ab 5 Jahre angeboten.
Ju Jutsu sollte auch passen
Technisch interessanter am Boden finde ich Luta Livre
Was er macht ist letztendlich egal in der Pubertät wird er eh das Training schmeißen.
Soll machen was ihm Spaß macht
Schau euch die Schule, den Trainer und die anderen Kinder dort an.
Wichtig ist, dass es Spaß macht. Egal ob Judo, Brazilian Jiu Jitsu oder Taekwon-Do alles kann Spaß machen, fördert das Selbstvertrauen und hilft ihm sich besser einschätzen zu können.
Alle drei können eine gute Grundlage bilden wenn er vielleicht in 5 Jahren Selbstverteidigungstraining oder einen anderen Kampfsport machen möchte. Bei Taekwon-Do kommen aber auf jeden Fall Tritte zum Kopf (mit Helm) vor.
https://www.youtube.com/watch?v=QeNGB8R78Zw
Eigentlich suchen wir eine Alternative zum Fußball. Ich hatte nicht gedacht, dass das so schwierig ist. SV ist zweitrangig bzw. uninteressant. Kopfschläge brauche ich aber nicht.
Dann ist BJJ, Ringen und Judo uneingeschränkt empfehlbar.
Erstens soll es Spass machen, zweitens keine Angst machen, und drittens sollte es einigermassen leicht erreichbar sein. Wenn das nur auf Judo alles zutrifft, dann sollte man damit halt anfangen, später kann man immer noch alles mögliche ausprobieren. Ein 10jähriger der Angst vor Schlägen hat, hat im "Sparring" nichts zu suchen. Die Scheu vor Auseinandersetzungen baut man auch im Judo gut ab, seinen Ängsten kann man sich stellen wenn man 16 ist.
Ich würde wenn mehrere Möglichkeiten gegeben sind das Kind einfach mal zum Probetraining bei allen bringen, und dann soll es sich selbst was aussuchen. Ich würde nebenbei noch Handball empfehlen. :D
die aussagen die hier getroffen wurden bezogen sich, im kern, auf die frage der threaderstellerin, die für ihren sohn etwas zur selbstverteidigung sucht, dessen alter ist uns gar nicht bekannt.
leni hat sich da hinten drauf gepackt, ihr sohn ist für sparring definitiv noch etwas jung und sucht ja auch nur etwas, dass spass macht, nicht vorrangig zur sv. insofern sind die sv relevanten aussagen eher auf die grundanfrage getätigt.
die aussagen die hier getroffen wurden bezogen sich, im kern, auf die frage der threaderstellerin, die für ihren sohn etwas zur selbstverteidigung sucht, dessen alter ist uns gar nicht bekannt.
leni hat sich da hinten drauf gepackt, ihr sohn ist für sparring definitiv noch etwas jung und sucht ja auch nur etwas, dass spass macht, nicht vorrangig zur sv. insofern sind die sv relevanten aussagen eher auf die grundanfrage getätigt.
Also bei uns haben auch die kleinen beim Kyokushin spaß. die schreien fast am lautesten nach sparring/kämpfen. :D
mag sein,ich persönlich finde zumindest, dass hartes sparring nix für kinder ist.
amasbaal
01-02-2016, 21:27
und ich kann mir nicht vorstellen, dass "sparring" mit 10jährigen so aussieht, wie bei den großen ;).
ZK4GlEo6WyA
:sport146:
obwohl der mit der blauen hose scheinbar ganz schön kraft in manche schläge reinbringt. so sehr, dass es ihn manchmal selbst von den socken reisst.... trotzdem harmlos.
finde, klaus hat recht: kinder -> judo, jugendliche -> experimentieren, inkl. leichte sparrings, dann weitergucken, und immer und für jede altersgruppe: spaß dran haben steht im zentrum.
Kommt ja immer auf Kind und aufs Alter an - grundsätzlich finde ich Judo und Ringen einen super Einstieg und gute Grundlage für Kinder in den Kampfsport:)
Ernst Eiswürfel
02-02-2016, 22:33
Hallo,
mein Nachbar suchte auch nach einem "Sport" für seinen Sohn(6 Jahre alt), wir gehen jetzt zusammen zum Ju Jutsu. Als Grundlage ist JJ schon gut.
Schau dir das Kindertraining im Judo oder JJ genau an, mach ruhig mal mit und achte auf das Verhalten der anderen trainierenden, wenn du meinst das deinem Kind das Training gut tut und die Inhalte für seiner Entwicklung förderlich sind, ab dafür!
Hapkido oder Hankido könnte auch nen Blick wert sein.
Trainer und Schüler sind das wichtigste danach die "Kunst".
Boxen zur Fitness möchte er auch noch?!
Schön das er solche Ambitionen hat und auch mitteilt, klingt Bodenständiger als manch Erwachsener der lieber Shaolin oder Ninja "spielen" will.
Gruß Pavlos
Filzstift
02-02-2016, 23:22
Also bjj kann sicher nicht schaden. Da kanns auch nal rauer zugehen, aber direkt ins gesicht gehts nicht:) judo ist allgemein gut zugänglich für kinder und ähnlich in vielerlei hinsicht (abgesehen davon meist billiger). Hat der DJB nicht auch goshin jutsu mit rudimentärem boxen inkludiert? Da würd er ja auch etwas pratzentraining mitbekommen können.
Ich empfehle Judo. Gibt es fast überall, ist meist auf Vereinsbasis, daher sehr preiswert, und gibt Kindern eine gute Möglichkeit sich spielerisch zu messen und sich kämpferisch und körperlich gut zu entwickeln.
Und, meiner Meinung nach mit einer der wichtigsten Aspekte, man lernt von Anfang an eine sehr solide Fallschule - das hilft einem vermutlich öfter im Leben als sich hauen zu können :D
...Also dachten wir an BJJ oder Lutta Livre (Er sagte mir, das sei etwas ähnliches) und ergänzend möchte er dann noch einmal die Woche zum Boxen gehen....
BJJ/LL + Boxen? Klingt nach einem guten Plan. :halbyeaha
Ist nur spekuliert, denn offensichtlich kann es nicht wissen: Aber im Nick des TE steht 1970 und das Kind möchte von sich aus keine Schläge zum Kopf, wegen Langzeitfolgen - denke nur ich dann, daß Kind möglicherweise nicht mehr ganz zutrifft, sondern eher Jugendlicher in Frage kommt?
Ändert im Prinzip nichts an den Tips, ich weiß, mir fällt das nur auf, weil ich erstaunlich wenige Judo-Anfänger ü15 sehe.
Natürlich sind meine Erfahrungen da nicht repräsentativ, das ist klar.
Hatte ich nur am Samstag noch mit wem drüber gesprochen, der das nur recht selten sieht.
Und je nach Charakter des Betroffenden, könnte das schon mit reinspielen in die Entscheidung.
amasbaal
03-02-2016, 10:49
daß Kind möglicherweise nicht mehr ganz zutrifft, sondern eher Jugendlicher in Frage kommt?
er ist 10 Jahre. !
tempestas
03-02-2016, 11:02
@amasbaal: hier geht es um zwei Mütter.
Es gibt einen zweiten Thread, wie Schnüffler gesagt hat, wo ein junger Mann genau die gleichen Fragen stellt wie die TE. Insofern wohl einmal 10 Jahre und einmal eher in Richtung 16-20 (unklar, da der junge Mann angeblich mit dem Account eines Freundes schreibt, dieser ist lt. Profil 19).
Ich denke auch, dass Judo eine gute Basis ist - vor allem die Fallschule ist ein sehr gutes Argument ;)
Ich persönlich habe als Jugendlicher Aikido und Karate gelernt, musste mich aber in meinem ganzen Leben noch nie verteidigen (bis auf ne Schulhofschlacht in der 2. Klasse). Aikido hat mir durch die Fallschule und Handbefreiungstechniken auch bei Rangeleien immer mal weitergeholfen. Karate hat meinen Kopf frei gemacht und mir durch das anstrengende Training echten Durchhaltewillen vermittelt (heutzutage wird nicht mehr trainiert wie in den 90ern...Liegestütze auf den Knöcheln sind kein Standard mehr :D ) .
Mein Selbstbewusstsein hat durch den Sport aber auf jeden Fall einen Sprung gemacht damals.
Jetzt bin ich in Karate zwar schon wirklich fortgeschritten, musste es aber Gottseidank auch noch nie anwenden und kann daher nichts über meine Wehrhaftigkeit aussagen.
Meine Kinder haben mit 5 bzw. 7 mit Shotokan Karate angefangen und sind 3 Jahre später weiterhin begeistert dabei. Wenn es bei euch einen Verein mit gutem Kindertraining gibt, ist das auf jeden Fall auch eine Alternative.
Bei uns trainieren die Kinder Kihon (Grundschule, also die typischen Abwehr- und Schlagtechniken), Kata (Formen) aber auch Kumite (kämpfen). Es wird immer mit Schutzausrüstung gekämpft und gerade bei den Kindern wird auf saubere Techniken und leichten bzw. keinen Kontakt (bei Techniken zum Kopf, die auch erlaubt sind) geachtet. Die Kinder lernen so zwar keine reine Selbstverteidigung und feste zu schlagen, sie sind aber flink, fit wie Turnschuhe, haben Spaß am Training und ihren immer besseren Techniken und entwicklen ein gutes Distanzgefühl. Angst vor bleibenden Schäden am Kopf muss man bei Karate nicht haben.
Selbstbehauptung, einfache SV Tricks und Fallschule steht aber auch auf dem Programm.
Als Elternteil (mein Sohn ist selber fast 10, die Tochter bald 8) bin ich mit der körperlichen und mentalen Entwicklung der Kinder durch Karate sehr zufrieden. Dass hier hocheffektive Selbstverteidigung nicht auf dem Programm steht, stört mich nicht, denn es ist für die Kinder ja auch ein Freizeitausgleich - sie sollen einfach Spaß haben, dann bleiben sie auch dabei und lernen dennoch was.
Mein Tipp: Egal was es wird, am besten meldest du dich einfach gleich mit in der Erwachsenentruppe an, dann habt ihr auch zu Hause was zu besprechen und fachsimpeln.
!
wie ich schon weiter oben geschrieben habe, verwechselst du das. die grundfrage wurde von einer ganz anderen userin als leni04 gestellt, aber das hat tempestas ja bereits erklärt.
Huangshan
03-02-2016, 12:52
Ich bin auf der Suche nach einer passenden Art für meinen Sohn, selbstsicherer zu werden.
Er möchte Kampfsport betreiben.
Mit einer Einschränkung.
Er möchte nicht aktiv mit den Fäusten kämpfen, also kein Sparring betreiben, da ihm die Risiken zu hoch sind,
kurz( Ring - Griff Syteme):
Judo, Sambo ,Brazilian Jiu Jitsu,Luta Livre,Ringen, Hapkido....
Also dachten wir an BJJ oder Lutta Livre (Er sagte mir, das sei etwas ähnliches) und ergänzend möchte er dann noch einmal die Woche zum Boxen gehen. Ohne Sparring, sondern lediglich um zu lernen, hart und gezielt zu schlagen, um in Ernstsituationen voller Adrenalin ein paar Automatismen drin zu haben.
BJJ oder Luta Livre ist ein guter Einstieg/Basis.
Probetrainings machen und schauen was einem zusagt und ob die Chemie stimmt.
Alternativen zum Boxen:
Muay Thai,Kickboxen,Sanda/Sanshou,Savate,Vk Karate.....
PS: Meine einstiegs Kampfart war Judo mit 10.
Ich würde noch irgendeine Form von Karate in den Raum werfen.
Als Kind habe ich 2-3 Jahre Shoto Kan trainiert, dann als Jugendlicher Shito-Ryu.
Beides hat mir definitiv gut getan. Als Kind steht ja erstmal die Freude an der Bewegung im Vordergrund und meiner Erfahrung nach hilft es auch extrem das Körpergefühl zu entwickeln (bei mir wurde als Kind mal eine minimale Ataxie - oder zumindest die Symptome diagnostiziert und ich hatte lange Probleme mit der Körperwahrnehmung). Was dann die Ziele des Jugendlichen betrifft - man lernt definitiv Schlagpräzision und Härte, je nach Training auch noch ein bisschen Ringen - aber halt eher Ausbrechen aus einem Griff, bzw. gegriffen werden vermeiden.
Das plus die Nötige Disziplin und Konzentration bei den Katas hatte zumindest bei mir einem merklich positiven Effekt auf mein pubertär angeschlagenes Selbstvertrauen.
Ob und wie hart dann gesparrt wird, hängt vom jeweiligen Trainer und der Stilrichtung ab. Beim Shotokan gab es Semikontaktsparring mit Handschützern (wir waren ja erst so 10-14). Beim Shito-Ryu (alles über 14 in einer Trainingsgruppe) wenn, dann leichtes sparring mit Abstoppen und ohne Handschuhe und noch diese weichen - lockeren Übungen wie man sie in fast allen KS findet - also lockere Angriffe ohne Kraft denen ausgewichen und gekontert werden muss.
Kommt natürlich immer auch auf die Kinder an, aber zu den Karate-Tips: Viele Kinder scheinen mir nicht wirklich so viel Spaß an Kata und Kihon zu haben.
Bei uns, da kein Karate, gibt es nur Kihon und die Konzentration bei den meisten geht da relativ früh flöten. Da einzige was denen da zu gefallen scheint ist das sie Schreien dürfen ;)
Allerdings spreche ich vom Alter eher bis zu 10 Jahre, nicht darüber.
Huangshan
03-02-2016, 17:30
Andere Kulturkreise andere Gepflogenheiten,Methoden.
In China z.B. fangen Kinder mit 5/6 mit dem Gong Fu Üben an.
Hier Übungen mit Kindern in Potsdam.
https://www.youtube.com/watch?v=6Ydnwb6VESM
Sorry, dass ich so für Verwirrung gesorgt habe.
1. Entschuldigung Jessi 1970, dass ich mich in deinen Thread gehängt habe.
2. Mein Alter ist höher,nichtsdestotrotz habe ich ein Kind in diesem Alter.
3. Danke für die für mich zutreffenden Antworten.
Ich hoffe, ich werde nicht wieder so für Missverständnisse sorgen.
ist doch nicht schlimm ;) da du ja einen sohn hat der "nur" nach etwas sucht was spass macht würde ich ihn alles ausprobieren lassen, was es in der umgebung so gibt.
IamTooOld
02-04-2016, 12:27
BJJ ist eine super Grundlage für eventuell später folgende Systeme...und Bodendistanz als erste Distanz macht immer Spass...alles steht und fällt mit dem Lehrer und ob dem Jungen das Training Spass macht.
Ich würde ihn erst einmal verschiedene Angebote/Lehrer/Trainingsgruppen testen lassen. Eine seriöse Schule bietet immer eine Probezeit. Als Elternteil würde ich mir das Training anschauen und ggf. auch einmal Rücksprache mit anderen Eltern halten. Wenn die Entscheidung gefallen ist, kann ein letzter Check hier im Forum nicht schaden. Hier reden die meisten Klartext.
Vorsicht bei stark kommerziell ausgerichteten Schulen wo man direkt zu einem Vertragsgespräch zusammen sitzt.
...und Bodendistanz als erste Distanz macht immer Spass...
Nö.
Gibt mehr als genug (unabhägig vom Alter) denen das nicht gefällt.
Spätestens wenn dann auch mal gewürgt wird fallen noch einmal welche weg, für die das nichts ist.
IamTooOld
02-04-2016, 12:50
Wir reden hier von einem Kind bzw. Kindertraining
Wir reden hier von einem Kind bzw. Kindertraining
Weswegen ich "unabhängig vom Alter" geschrieben habe.
Bei uns lernen auch Kinder (ab einem gewissen Alter) Würgetechniken, wenn auch nicht wirklich oft, und wir machen kein reines Bodensystem.
Genauso wie wir auch Kinder haben, denen das Raufen am Boden keinen Spaß macht.
EDIT: Nicht falsch verstehen: Ich persönlich finde zum Beispiel Judo als Einstieg - auc für kleine Kinder - toll, eben weil es viel am Boden macht (wieder: Gerade bei den Kleinen).
Ich persönlich liebe alles am Boden.
Ändert aber nichts daran, daß man nicht pauschal sagen kann: Macht immer Spaß. Auch nicht bei Kindern.
Seh ich auch so wie Syron.
Bjj ist zwar genau das was viele Kinder gerne mögen(Rangeln mit System). Aber Bjj ist auch ein ehrlicher Stil und deshalb nicht für jeden geeignet.
... Aber Bjj ist auch ein ehrlicher Stil und deshalb nicht für jeden geeignet.
... also das versteh ich jetzt gerade nicht im Zusammenhang mit 'Kindertraining' ...
Man kann sich halt nicht so leicht was vor machen und damit kommt nicht jeder klar. Das gilt für Erwachsene wie auch für Kinder.
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