Vollständige Version anzeigen : Von 0 auf 100 - Halbmarathon in 3 Monaten?
Passion-Kickboxing
01-02-2016, 13:29
Hallo zusammen,
ich habe vorhin mit einem Freund darüber diskutiert ob es für eine völlig unfitte Person nach 3 Monaten Vorbereitung möglich wäre einen Halbmarathon durchzulaufen.
(Und das mit einer für einen Anfänger passablen Zeit, also zumindest langsames durchjoggen der 21km).
Wenn man täglich läuft und trainiert und dazu noch den perfekten Ernährungsplan hat, ist es zu schaffen. - Sagt er.
Ich habe dagegen argumentiert mit: 1. Es werden bis dahin Trainingsüberreizungen entstehen. z.B. in den Knien oder Schmerzen im Rücken werden aufkommen, da der Körper keine Belastungen gewohnt ist.
2. Mit einer vorhandenen Ausdauerleistung von 0 wird man sich in der Kürze der Zeit nicht bis auf die besagte Strecke steigern können.
Was denkt ihr, ist es für eine nicht übergewichtige, aber auch nicht sehr schlanke männliche Person (27J. / 180cm, 80kg) möglich das zu schaffen?
Hängt davon ab, wie "total unfit" jemand ist. Zwei Leute, die überhaupt keinen Sport treiben, können sehr unterschiedlich fit, und wichtiger noch, fitness-trainierbar sein. Dazu ist nen Halbmarathon einfach nur durchzulaufen, ohne nun ne besondere Geschwindigkeit anzustreben, jetzt auch net die Masse. 5-10 Kilometer dürfte jeder halbwegs Gesunde auch spontan schaffen. Warum nicht in nem gleichmäßigen Rhythmus auch 21, mit 3 Monaten Vorbereitung.
Passion-Kickboxing
01-02-2016, 13:42
Mit total unfit ist gemeint, keinerlei sportliche Aktivität in den letzen 10Jahren.
Das es dennoch immer individuell ist, ist mir auch klar. - Es geht eher um einen Richtwert oder vielleicht einen angenommen Durchschnittswert.
Black_Knight
01-02-2016, 14:27
Es gibt sicher leute die zwar keinen Sport extra machen, aber sicherlich wegen dem Beruf den ganzen Tag auf den Beinen sind und z.B immer 2 km zur nächsten Bus/Zug/Ubahn oder was auch immer Ststiin gehen müssen. Während es auch leute gibt die mit dem Auto zum Abreitsplatz fahren, dann 1 Stockwerk mit dem Aufzug hinauffahren und beim arbeiten kein einziges mal aufstehen müssen bis sie wieder mit dem Auto nach Hause fahren. Also es kann schon einen Unterschied machen
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Also um bei "Total unsportlichen" die Umfänge gesundheitlich unbedenklich zu schaffen, braucht es mindestens 7 Monate+. Man kann sicherlich auch das Training betreiben "ohne" die 21km durch zulaufen. Man sollte aber schon Läufe von 15km+ ins Training einbauen, damit man im Lauf nicht einbricht. Um das durchzustehen müssen sich Bänder/Sehnen/Knorpel/Muskeln/Knochen an die Belastung gewöhnen. Das dauert mindestens 6 Monate, manchmal auch länger.
Möglich ist es. Ein Freund von mir hat mit ähnlichen Voraussetzungen ca. 1,80 mit jedoch 95 kg. es geschafft innerhalb von 3 Monaten einen kompletten Marathon mit 42 km zu laufen.
Also ist ein Halbmarathon definitv möglich. Knieschmerzen usw... natürlich inbegriffen. Mein Kollege hatte dabei Hilfe von einem Lauf- und Personaltrainer der ihn beim Training auch richtig angeleitet hat. Inkl. Ernährung, Sauna, Regeneration usw...
Er hat das ganze als Blog "vermarktet". Das war eigentlich als Projekt zum vorzeigen seiner Promoqualität als Eventmanager gedacht. Hat am Ende ganz gut funktioniert.
Sinnvoll ist es natürlich nicht. Eher schädlich. Aber das weiß dein Kumpel sicher auch selbst ;).
Möglich ist es. Ein Freund von mir hat mit ähnlichen Voraussetzungen ca. 1,80 mit jedoch 95 kg. es geschafft innerhalb von 3 Monaten einen kompletten Marathon mit 42 km zu laufen.
das sind ja auch nur 470m am Tag :p
In dem Laufforum in dem ich mich noch rumtreibe, kommen solche Fragen in regelmäßigen Abständen immer wieder. :rolleyes:
Kurz mal ne "Kneipenwette" gemacht und nun schnell die richtigen Tipps von den Profis geholt. Marathon in 12/6/3/1 Monat machbar? Och menno. Profis sagen nööö. Will man aber nicht wahrhaben. Nach kurzer Zeit dann die letzten Posting mit Fragen zur Behandlung von "xy". Dann hört man nichts mehr. Ist immer die gleiche Story. :p
Es gibt auch Leute, die komplett untrainiert an einem Marathon teilnehmen.
Aber "hey", ist ja nur ein HM. ;)
Ich hätte dabei ja auch eine gewissen Anspruch. Möchte man "nur" ankommen, sucht man sich halt einen HM mit großem Zeitfenster und geht halt ein Stück.
das sind ja auch nur 470m am Tag :p
:p Schlaumeier :D
on topic .... klar gehts. Hängt halt von der Disziplin dem Willen ab ;).
Muss den Marathon ja nicht besonders schnell laufen.
authomas
02-02-2016, 14:23
Ich denke, dass einer der Hauptpunkte das Gewicht und wohl auch das Alter ist. Eine Ex-Mitbewohnerin von mir (klein, hibbelig-untergewichtig und sonst praktisch keinen Sport treibend) ist in jugendlichen Jahren mal weil sie grad da war völlig ohne Vorbereitung einen Marathon mitgelaufen - nach ihren Erzählungen locker durchgejoggt - und das ging wohl ganz gut.
Bei Normal- bis Übergewichtigen oder irgendwelchen Vorschäden ist das sicher eine ganz andere Kiste - es kommt ja nicht nur auf die Kilometer an, sondern eben auch auf die Masse, die von untrainierten Muskeln und Gelenken transportier werden soll, und da ist der Unteschied zwischen 50 Kilo und 100 Kilo enorm.
Ich meine auch, dass das geht. Letztendlich nur ne Frage des Durchhaltevermögens. Wenn man aber in den drei Monaten Vorbereitung zu "zu hart" bzw, "zu viel" trainiert, können durchaus Knieprobleme entstehen.
Ich erinnere mich da gerade an meiner Bundeswehr Zeit. Bei einem 25 KM Marsch haben die beiden Unteroffiziere angefangen, im Dauerlauf zu starten. Ich natürlich gleich mit dran gehängt. Die Ufze haben nach 2 KM aufgehört, ich, als Ungeübter, bin die ganzen 25 KM durchgejoggt. Mit voller Montur und Maschienengewehr. :D :)
Bin zuvor auch noch nie solch eine Strecke gelaufen.
Passion-Kickboxing
03-02-2016, 22:01
Du warst aber sicher schon etwas sportlich/trainiert.(?) Hier gehen wir ja von einem extrem faulen untrainierten Menschen aus.
Ich denke, dass es machbar ist, aber wie gut es machbar ist, hängt tatsächlich von der individuellen Begeisterungsfähigkeit und Leidensbereitschaft ab... gepaart mit einem gewissen Verständnis / Gespür dafür, wann man mal langsam machen sollte damit nix kaputt geht.
Ich sollte allerdings anfügen, dass es zu meinem Verhältnis von machbar gehört, dass derjenige bereit ist, gegebenenfalls auch gute zehn Kilo abzunehmen, um das Kraft-Last-Verhältnis zu verbessern.
Wenn jemand zehn Kilometer ohne nennenswerte Probleme in unter einer Stunde laufen kann, wird er sich auch die 21 Kilometer durchbeißen können - wenn er will.
Beste Grüße
Period.
Passion-Kickboxing
04-02-2016, 06:18
Ich denke, dass es machbar ist, aber wie gut es machbar ist, hängt tatsächlich von der individuellen Begeisterungsfähigkeit und Leidensbereitschaft ab... gepaart mit einem gewissen Verständnis / Gespür dafür, wann man mal langsam machen sollte damit nix kaputt geht.
Ich sollte allerdings anfügen, dass es zu meinem Verhältnis von machbar gehört, dass derjenige bereit ist, gegebenenfalls auch gute zehn Kilo abzunehmen, um das Kraft-Last-Verhältnis zu verbessern.
Wenn jemand zehn Kilometer ohne nennenswerte Probleme in unter einer Stunde laufen kann, wird er sich auch die 21 Kilometer durchbeißen können - wenn er will.
Beste Grüße
Period.
Ok, die Untrainierten die ich so kenne, schaffen nicht mal 3 Kilometer* durchzulaufen... 10km nach 3 Monaten zu schaffeb würde mMn schon eng werden...
Edit:
* 3km ist gut, selbst 1km zu joggen dürfte Leute die absolut unsportlich sind an die Leistungsgrenze bringen.
Passion-Kickboxing
07-02-2016, 11:56
Kommt schon ein paar Stimmen brauchen wir noch ;-).
3 Monate ist die Dauer der allgemeinen Grundausbildung bei der Bundeswehr. Total unfitte Leute in 3 Monaten einigermaßen Fit zu machen, zumindest was Laufen und Marschieren angeht, ist also machbar :)
TheHeadhunter
07-02-2016, 13:15
Bin im August 2015 zum ersten Mal seit 10 Jahren laufen gewesen. Innerhalb von 8 Tagen von 0 auf 10km. (Dauer: ca. 1 Std 10min beim ersten Mal).
Gewicht damals: 99kg auf 195cm
Habe vor diese Jahr nen HM anzugehen.. allerdings ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen 10 und 21km.
Passion-Kickboxing
07-02-2016, 13:18
Bin im August 2015 zum ersten Mal seit 10 Jahren laufen gewesen. Innerhalb von 8 Tagen von 0 auf 10km. (Dauer: ca. 1 Std 10min beim ersten Mal).
Gewicht damals: 99kg auf 195cm
Habe vor diese Jahr nen HM anzugehen.. allerdings ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen 10 und 21km.
Und du machst ja schon länger Sport... hier gehen wir ja von einer Person aus, die keinen Kilometer am Stück joggen kann
3 Monate ist die Dauer der allgemeinen Grundausbildung bei der Bundeswehr. Total unfitte Leute in 3 Monaten einigermaßen Fit zu machen, zumindest was Laufen und Marschieren angeht, ist also machbar :)
Zu meiner Zeit hat die AGA nur 2 Monate gedauert. Der 3. war spezielle Grundausbildung.
Ich glaube auch nicht, dass man einen Rat braucht um einfach nur durchzukommen. Mit Gehpausen schafft das jeder, wenn nur das Zeitfenster der Veranstaltung groß genug ist. Man sollte eher an die möglichen Schäden denken. ;)
Moin,
natürlich schafft man das, wenn Zeit und Folgeschäden egal sind....
Ich habe das mal vor 12 Jahren gemacht, also mit 30 und ca. 90 KG bei 184cm. Das kaputte Sprunggelenk behindert mich imer noch von Zeit zu Zeit.
Aber durchgekommen bin ich :( :o
völlig blöde Idee....
Grüße
* Silverback
09-02-2016, 10:33
Das ist so ne Frage an Radio Eriwan - und dementsprechend gibt's folgende Antwort:
"Im Prinzip ja, ABER ..." :rolleyes:
+ Von der LUFT her geht's leicht (bei dem Punkt "lernt" der Körper am Schnellsten (heisst: passt sich der Organismus am besten an")).
+ Auch die PSYCHE (Stichwort: Wille) lässt sich noch am ehesten drauf ein.
+ Von der (Lauf-)MUSKULATUR her geht's auch noch sehr gut (Muskeln "lernen" (i.S.v. sich anpassen) recht flott (einen gescheiten Trainingsplan vorausgesetzt).
- KNIE und andere GELENKE: Da ist ja schon was gesagt worden zu (hängt zwar ganz sicher von Deiner persönlichen Disposition (und Deinen persönlichen Lebensumständen (eher Coach-Potatoe oder Aktivist)) ab, aber gerade die Vorgabe "in einer vernünftigen Zeit" führt meist zu übertriebenem Trainingsehrgeiz und nachfolgend zu Gelenkschäden (übrigens nicht nur Knie; auch die Hüfte freut sich durchaus :mad:)
- und ganz schlecht: Die BÄNDER (eben nicht nur am Knie, sondern vor allem an den Sprunggelenken): DIE WERDEN (bei so einer kurzen Vorbereitungszeit LEIDEN! Bänder brauchen mit am längsten, bis sie sich anpassen (also nix für übertriebenen Ehrgeiz :rolleyes:)
In Summe: Mit professioneller Hilfe (z.B. einem PersonalCoach) und einem entsprechend aufgebauten Trainingsplan (UND der Anpassung seiner sonstigen Lebensumstände (allein hier scheitert es meistens)) kann man viele Fehler vermeiden, und sein Training in die richtigen Bahnen lenken.
Und wenn bei dieser "immensen" Vorbereitungszeit der Ehrgeiz nicht Richtung Uhr geht (was mit Verlaub gesagt nachhaltiger nonsense wäre), sondern auch das Element der Muße gebührend mit berücksichtigt wird (sprich: auch mal Gehen einbauen): Dann sollte es durchaus funktionieren!
P.S.: Ich hab vor meinem ersten Marathon auch so'n Unfug mit ner Wette gemacht. Allerdings hatte ich davor auch schon regelmäßig gejogged (wohl in viel kleineren Umfängen); bekömmlich ist das langfristig nur, wenn es in ein langfristiges Trainingsverständnis eingebaut ist.
P.P.S.: ABER ACHTUNG: Wenn allerdings das Ganze nur ein einmaliger "Luftballon" ist: Doppelt schädlich!!! Jeder Leistungssportler (und als solcher darf man sich als ernsthafter Halbmarathoni durchaus verstehen) weiß, dass auch das abtrainieren/rücktrainieren ernsthaft betrieben werden muss, um SChäden zu vermeiden! Also nix für eine einmalige Wett mit "ich zeig euch mal eben, was in meinem Alter (noch) so geht, ihr Luschen".
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