Selbsverteidigungssystem modulieren [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Selbsverteidigungssystem modulieren



~Wolf´s Den~
26-03-2016, 13:59
Hallo KKB-Community,

stellt Euch mal vor, Ihr bekommt den Auftrag ein Selbstverteidigungssystem für die zivile Anwendung zu kreieren, welches gleichermaßen für Männer und Frauen geeignet sein soll.

So, nun würde mich interessieren, auf welche Dinge Ihr in den Bereichen Kampfdistanzen, technisch-taktische Konzeption, Trainingsweisen, Fitness, Psychologie, Waffenanwendung und -verteidigung sowie Rechtskunde Wert legt.

Bitte eine Art Inhaltsverzeichnis mit Spiegelstrichen und Stichworten aufstellen.

Ihr könnt dabei Überbegriffe verwenden oder auch z. B. auch bei der technisch-taktischen Konzeption eine Technik oder Technikfamilie, die Ihr besonders wertvoll findet im Detail benennen, Kampfkonzepte oder Stile, Systeme und Sportarten nennen, die Euer SV-System technisch beeinflussen.

Was müsste das "perfekte" Selbstverteidigungssystem alles bieten bzw. beinhalten?

Legt mal los. Bin gespannt was da so zusammen kommt.

KK-Baghira
26-03-2016, 14:43
Ich mache einfach mal einen Anfang - speist sich alles aus Trainingserfahrungen in meinen Systemen oder Ergänzungen (z.B. Senshido) - auch wenn es hier um Längen kompetentere User als mich gibt ^^:

Distanz
- Außer Distanz: Kontaktmanegement: s.u.
- Lange Distanz (lange Tritte)
- Mittlere Distanz (lange Schläge, kurze Tritte)
- nahe Distanz (kurze Schläge, Griffe, Hebel, Würfe)
- Bodenkampf
EDIT: - Die Übergänge (z.B. Takedown mit Eingängen etc.)

Psychologie
- Mit Gruppe das Thema Koedukation offen besprechen
- biografische Vorerfahrungen als mögliche Hemmnisse (Retraumatisierungsgefahr?) auf dem Schirm habe, ggf. ohne Outingzwang in der Gruppe in Erfahrung bringen können?
- Mögliche Stressreaktionen (dabei gibt es genderspezifische bzw. hormonspezifische Reaktionen (bspw. tend & befriend))
- Kompetenz- und Kontrollerlebnisse versuchen, ggf. bevor sich an Simulationen oder Szenarien gewagt wird
- ...

technisch-taktische Konzeption: Es geht um Irritationsversuche
- Gefahren wahrnehmen: Eigenen Lebenskontext reflektieren, um "Normalitäten" und dann auch "Abweichungen" aufspüren zu können
- Kontakte regeln: Beziehung zum Aggressor wichtig oder unwichtig? Kommunikation (Ich-Botschaften; nicht widersprechen, nicht beleidigen, nicht kommandieren, nicht herausfordern): Wie bin ich irritierbar, wie kann ich vlt. andere irritieren? (konkrete Handlungsweisen üben)
- Körperlich werden: Flinch-Effekt und ggf. daran anschließende, reduzierte, rudimentäre, grobmotorisch abrufbare Vorgehensweisen; schlagen, clinchen, Boden
- ...

Trainingsweisen
- Stress durch Transparenz und Betonung von Freude vermeiden zu versuchen (dabei kann die Individualität nicht übersprungen werden - was den einen stresst, stresst die andere überhaupt nicht - daher ist auch neurobiologisch keine Gestaltungsmöglichkeit sondern nur die Forderung nach Stressvermeidung ableitbar): Versuch aus Komfortzone heraus zu arbeiten und die Grenze zu verschieben, ohne dauerhaft in die Panikzone abzurutschen
- Handlungsmöglichkeiten an die Hand geben und diese immer wieder testen
- ...

Fitness
- je nach Gruppe unterschiedlich intensiv mit einbauen

Waffenanwendung und -verteidigung
- Waffenhandhabung
- Distanz- und Bewegungsarbeit
- vor allem hier aufgeführt: Kämpfen lernt man nur durch kämpfen... -> Skillarbeit wichtiger als Techniken
- Arbeitsweisen bei eigener leerer Hand: 2on1, ringerische Lösungen - andere Lösungen brauchen Timing und Bewegungsverständnis, das abgerufen werden muss

Rechtskunde & Weiteres
- Notwehrrecht (keine Verhältnismäßigkeit aber Erforderlichkeit, Angriff findet statt, dauert an, steht unmittelbar bevor)
- Aus gesundheitlichen Gründen: So schnell wie möglich raus und nachhaltig wegkommen

Gast
26-03-2016, 14:50
der kkb selbstbaukasten für unkreative, die ihr sv system entwickeln :o

es gibt kein perfektes sv system. ein gutes muss, mMn, beinhalten:

-aufwärmen
-kräftigung und fitness durch konditonell herausforderne übungen und bwe, allerdings in maßen.
-pratzentraining
-techniktraining
-szenariotraining/mugging
-übungen mit angreifer in vollschutz
-sparring (anfänger leichtkontakt, nach einigen monaten semikontakt, bei trainingsbegeisterten, je nach level, vollkontakt nach gegenseitiger absprache)
-cool down

es müssen alle distanzen abgedeckt sein.

-fokus auf schlag- (besonders hammerfäuste, handballenstösse, simple fausttechniken)
-tritttechniken (bis hüfthöhe, tritt in genitalien, lowkick, roundhousekick, stampftritte),
-kniestösse (genitalien, zum hinuntergezogenen kopf, auf die oberschenkel).

-einfache hebeltechniken, vor allem auf kleine gelenke (finger zb.)

-befreiungstechniken (würger, festhalten,schwitzkasten) aus allen lagen, im stehen von vorne,hinten,seite, im liegen "einfache" sweeps und befreiungen aus der bodenlage.

.takedowns und feger (single leg, double leg, beinfeger)

-grundlagen des bodenkampf (wie reagiere ich in der unterlage-guard- oder in der oberlage- mount-, basishebel (kimura,americano) einige würger (kesa gatame, mata leao)

-waffenabwehr (messer, stock, pistole evt.)
-waffennutzung und behelfswaffen (kubotan,stift,schlüssel,messer, stock, regenschirm, zeitung)

-dazu psychologie des kampfes, theoretische bedrohungslagen besprechen und inszenieren.
-selbstbehauptung und auftreten stärken
-bewusstseinsschulung für mögliche gefahren (meiden von orten- unter umständen zu bestimmten zeiten)
-aufmerksamkeit schulen/ screening
-sich selber hilfe holen, schreien, aufmerkamkeit gewinnen
-erste hilfe.

so in etwa stelle ich mir das vor.

Gast
26-03-2016, 19:35
zuerst muss ein Gürtelsystem her, da stehen die Leute drauf. Dachte da an etwas kreatives, z.B. weiß, gelb, orange, grün, blau, braun, schwarz. Als Stilgründer verleihe ich mir den schwarzen Gürtel mit goldenen Streifen, mindestens 10 sollten es schon sein.

Der Rest ist zweitrangig und findet sich irgendwie von alleine.

Edit: von den Techniken her eine Mischung aus FMA, Judo, BJJ, Boxen, Thaiboxen. Ach ne, würde dann dazu führen dass man von allem ein bisschen was kann, aber fast nichts richtig.

zocker
26-03-2016, 22:46
Edit: von den Techniken her eine Mischung aus FMA, Judo, BJJ, Boxen, Thaiboxen. Ach ne, würde dann dazu führen dass man von allem ein bisschen was kann, aber fast nichts richtig.

Bitte nicht nur auf techniken abstellen!

Kk-Konzepte, auch bereits bestehende, gerne auch vermischt oder abgeändert, sind m.w. entscheidend.


Gruss

Armin
27-03-2016, 09:03
Da habe ich schon Erfahrungen gemacht. Wichtig sind als erstes die Vorgaben des "Kunden" bzw. die Eingrenzung der Problembereiche für die es eine Lösung geben soll. Nehmen wir als Beispiel Flugbegleiter.

Vorgaben:
- Kein Schlagen, Treten, etc. Macht sich schlecht beim Kunden
- Deswegen nur Halte- und Kontrolltechniken

Problembereiche:
- Auf keinen Fall Terroristen oder bewaffnete Leute, dafür sind Flug-Scheriffs da.
- Es geht z. B. um den betrunkenen, rumpöbelnden Fluggast, der evtl. gewalttätig wird.

Taktisches Vorgehen:
- Niemals alleine sein
- Immer dafür sorgen, dass ein 2. Flugbegleiter hinter dem Gast ist (enge Gänge)

Techniken:
- Einfache Haltegriffe
- Handgelenks- und Armhebel
- "Umreißen" und zu Boden bringen

Wichtig sind dabei nicht die Techniken, sondern das gemeinsame Verhalten und Vorgehen. Und das jedem klar ist, was zu machen ist bzw. was das endgültige Ziel ist (Gast am Sitz fixieren, bis man gelandet ist und die Behörden ihn übernehmen können).

Outrider
27-03-2016, 11:00
(...) ein Selbstverteidigungssystem für die zivile Anwendung zu kreieren, welches gleichermaßen für Männer und Frauen geeignet sein soll. (...)

Gibt es doch schon. Wozu das Rad nochmal erfinden? :mad:

3L9O
27-03-2016, 12:23
kampfdistanz: alle distanzen, bodenkampf hat im sv nix verloren

trainingweisen: hartes sparring, evtl abhärtungen mit waffen (schlagstock etc)

fitness: viel kraft für rangeleien, ausdauer wird überbewertet in der sv

psychologie: killerinstinkt

waffenanwendung und verteidigung: anrgiff ist die beste verteidigung, von daher ignoriere ich die waffenverteidigung und gehe direkt zur waffenanwendung über

rechtskunde: wird überbewertet, wer sich darum sorgt, dass er für bleibende schäden ein leben lang blechen muss, hat es nur verdient in der sv zu verlieren, von daher keine gnade und das tier rauslassen

ansonsten: nur einfache, "tödliche" techniken, nix haltegriffe oder sowas

außerdem habe ich bemerkt dass die meisten leute in SV Kursen die schlagtechnik und damit schlagkraft eines kleinen mädchen besitzen. eventluel sollte man darauf mehr wert legen. meiner meinung nach können viele Leute die SV machen nur "von allem ein bisschen" und nix richtig, so dass man es eigentlich auch gleich lassen könnte

Gast
27-03-2016, 12:50
ziemlich clever, wie will man sich am boden verteidigen können, wenn man es garnicht trainiert.... ach ja, anti-bodenkampf alla krk und emin, ist super. boden sollte sicher keine priorität sein, diesen zu vernachlässigen mach aber sicher kein funktionales sv system aus.

im allgemeinen wirkt dein beitrag so, als wäre dir auf grund der gesperrten trolle, danach das trollen wieder anzufangen.

Dancing Tiger
27-03-2016, 13:16
Es ist klever, sich sein Konzept von anderen schreiben zu lassen, anstatt sich selbst Gedanken darüber zu machen. :D

Das Problem sit doch, dass es keine wirkliche Eierlegende-Wollmilch-Sau-Selbstverteidigung gibt. Die Erfahrungen eines Einzelnen oder vielen ist nicht die Erfahrung, die man durch jahrelanges Training und ausprobieren selber macht. ;)

Jeder lernt anders und jeder lehrt anders! Beispielsweise wenn ein und dieselbe Technik von zwei verschiedenen Lehrern gelehrt wird, kommt beim Schüler immer was verschiedenes bei raus. Man kann Techniken noch so strigent halten und nach festen Regeln lehren, jeder weitere Lehrer wird immer seine Erfahrungen damit einbringen. Damit wird eine Technik stetig verändert und das ist auch gut so!

Mein Tipp:
Weg von zu strengen Strukturen und eher hin zu einem sich weiterentwickelnden Konzept. Nur so bleibt man wandelbar, anpassend und zeitlos in jeder Lage.
Ansonsten zitiere ich gerne Bruce Lee: "Ein Schlag ist ein Schlag, ein Tritt ist ein Tritt und ein Hebel bleibt ein Hebel!";)

zocker
27-03-2016, 13:26
Ansonsten zitiere ich gerne Bruce Lee: "Ein Schlag ist ein Schlag, ein Tritt ist ein Tritt und ein Hebel bleibt ein Hebel!";)

Sind dabei auch schon mögliche qualitätsunterschiede zb hinsichtlich gelehrter technik und/oder tatsächlicher ausführung durch den einzelnen berücksichtigt?


Gruss

fujikomma
27-03-2016, 16:33
@Geheimrat Heinrich: Sterne auf dem Gürtel wären aber cooler und wenn Gürtel was richtiges wie Tactical Belts;) gibts in khaki,olive,foliage green und diversen Camo-Mustern und mit diesen "Hosenträgern" wirds richtig fesch:D

Kowi
27-03-2016, 19:34
[QUOTE=3L9O;3484419]kampfdistanz: alle distanzen, bodenkampf hat im sv nix [/QAUOTE]



Das man in der SV nicht gewollt den Bodenkampf sucht macht ja Sinn aber trotzdem sollte man ein paar Basics vermitteln.

zocker
27-03-2016, 21:47
[QUOTE=3L9O;3484419]kampfdistanz: alle distanzen, bodenkampf hat im sv nix [/QAUOTE]



Das man in der SV nicht gewollt den Bodenkampf sucht macht ja Sinn aber trotzdem sollte man ein paar Basics vermitteln.

Diesbezüglich wurde m.w. früher bereits der "antibodenkampf" entwickelt und unterrichtet.


Gruss

Schnueffler
27-03-2016, 21:52
[QUOTE=Kowi;3484519]

Diesbezüglich wurde m.w. früher bereits der "antibodenkampf" entwickelt und unterrichtet.


Gruss

Der aber nicht wirklich erquickend ist.

zocker
27-03-2016, 22:00
Der aber nicht wirklich erquickend ist.


Die inhalte sind mir nicht bekannt.

Gruss

Axel_C_T
27-03-2016, 23:07
Hallo KKB-Community,

stellt Euch mal vor, Ihr bekommt den Auftrag ein Selbstverteidigungssystem für die zivile Anwendung zu kreieren, welches gleichermaßen für Männer und Frauen geeignet sein soll.


Na da würde ich erstmal weitere Fragen stellen:

Wer ist die Zielgruppe? Senioren? Jugendliche? Studenten?

Was ist das Ziel der Zielgruppe? Türsteher zu werden? Sich sicherer zu fühlen? Sich besser vor Übergriffen schützen zu können?

Ich persönlich würde die Themen anders gliedern als du:

1. Prävention (Statistiken, Psychologie, ....)
2. Deeskalation (Strategien, Verhaltensweisen)
3. Aus einer eskalierten Situation zurückziehen
4. Umgang mit Gewalterfahrungen

Der Schwerpunkt würde auf 1 und 2 liegen.

Ich finde das interessant. Wenn es um das Thema Selbstverteidigung geht, geht es meistens vorwiegend um das Hauen und Schlagen.

Für mich persönlich ist das der kleinste Teil.

Mr.Fister
28-03-2016, 15:23
Ich persönlich würde die Themen anders gliedern als du:

1. Prävention (Statistiken, Psychologie, ....)
2. Deeskalation (Strategien, Verhaltensweisen)
3. Aus einer eskalierten Situation zurückziehen
4. Umgang mit Gewalterfahrungen

Der Schwerpunkt würde auf 1 und 2 liegen.

Ich finde das interessant. Wenn es um das Thema Selbstverteidigung geht, geht es meistens vorwiegend um das Hauen und Schlagen.

Für mich persönlich ist das der kleinste Teil.

ich mag deine denkweise... :halbyeaha

wiesenwurz
28-03-2016, 15:57
eiertritt to guillotine

amasbaal
28-03-2016, 17:14
eiertritt to guillotine

toll. wahnsinnsbereicherung im thread.

warum soll eigentlich zum ungezählten mal irgendein "system" gebaut werden, dass es schon mehrfach gibt?
ist das ein hobby von sv-freaks?

Gast
28-03-2016, 17:19
im grunde stimme ich deiner, berechtigten, frage zu. aber warum gibts so viele, auch neue, fma stile? im prinzip sind viele, neben denen die explizit anders sind, sich ja auch megaähnlich, unterscheiden sich durch nuancen.
warum gibts verschiedene karate stilrichtungen? bjj, luta livre, submission wrestling.... jeder entwickelt etwas, das in seinem sinne das beste ist, dazu oder ändert was in der didaktik und hat SEIN system.
geht oft alles nur um ruhm, ehre und vor allem taler....

amasbaal
28-03-2016, 17:29
tja, jeder will ja "was eigenes" haben, gell?

das mit dem geld glaube ich weniger (in den meisten fällen). die meisten, die mit der materie zu tun haben, leben eher schlecht als recht von "ihrer" kk.

Kowi
29-03-2016, 11:08
Ich finde das interessant. Wenn es um das Thema Selbstverteidigung geht, geht es meistens vorwiegend um das Hauen und Schlagen.

Für mich persönlich ist das der kleinste Teil.

Obwohl richtig hauen und schlagen lernen meist mehr Zeit in Anspruch nimmt und anstrengender ist, oder vielleicht wolleen manche einfach den “harten“ Weg.

1789
29-03-2016, 20:01
dem text von crossoverman (#3 hier in diesem thread ) ist absolut nichts mehr hinzuzufügen :halbyeaha

genau so !

amasbaal
29-03-2016, 22:56
Obwohl richtig hauen und schlagen lernen meist mehr Zeit in Anspruch nimmt und anstrengender ist

das wage ich zu bezweifeln.
richtig hauen und schlagen bring ich dir in ein paar stunden bei.
alles andere dauert vergleichsweise laaaaaaange.

Balthus
30-03-2016, 09:45
[...]

Für mich persönlich ist das der kleinste Teil.

aber eindeutig der spaßigste :=)

neben den schon genannten sachen würde ich Sprints und Parkour-Elemente einbauen die helfen auch häufig um weg zu kommen...

kommt halt ganz auf die Vorbildung und Erwartungen und Ziele des Kurses an

Tiju
30-03-2016, 12:42
Also ich würde bestehende Systeme anschauen wie Krav Maga (Richtung dabei auswürfeln) oder Alpha oder Blauer oder was weiß ich und alles kopieren. Das wären 10% des Unterrichts. Der Rest wäre Theorie, Daten über Kriminalität, Verhaltensweisen, Situationsspiele, Youtube-Real-Videos anschauen und analysieren. Also langweiliges Zeugs, was kaum einer mitmachen würde.

Mein heißester Tipp: Waffe besorgen.

Ich wäre aber als Trainer völlig ungeeignet, ich weiß nicht mal den Unterschied zwischen Schlagen und Hauen.

Willi von der Heide
30-03-2016, 12:55
ich weiß nicht mal den Unterschied zwischen Schlagen und Hauen.

und um die Verwirrung komplett zu machen ... Es gibt auch noch Wemsen und Prügeln ... Schlägern ist etwas aus der Mode gekommen ... soll aber wieder im Kommen sein, als " Tactical Schlägern " :D;)

Klaus
30-03-2016, 13:43
Der aber nicht wirklich erquickend ist.

Ach komm, Anti-Bodenkampf in 9mm oder 5.7 funktioniert hervorragend. :o


Wie Armin schon sagte, zuerst muss man wissen für welches Publikum und welche Gelegenheit mit welchen Rahmenbedingungen das ist. Wenn ich mir ne 57-Kilo-Flugbegleiterin beim Pratzentraining vorstelle, und dann will die mir eine donnern, habe ich nicht das Gefühl dass das sonderlich erfolgreich wäre. Bringt man der bei mich zu tackeln und mit 2 Kolleginnen zu fixieren wäre das deutlich eher erfolgreich. Das "Traumtraining" mancher Leute ist insofern mehr als ausbaufähig. Wenn ich dagegen 120-Kilo-Schränke am Eingang als Material habe, möchte ich von denen eher nicht getroffen werden, da funktioniert Karo-Einfach oft ganz erheblich.

Tori
30-03-2016, 14:17
das wage ich zu bezweifeln.
richtig hauen und schlagen bring ich dir in ein paar stunden bei.

Na ja.... :o


alles andere dauert vergleichsweise laaaaaaange.

Richtig hauen,schlagen,treten lernen dauert durchaus lange. Methodisch jemandem beizubringen auf was er im Rahmen von SV achten muss nicht unbedingt. Lässt sich durchaus relativ schnell beibringen und üben. Und rechtliches ist zwar durchaus wichtig, vernebelt aber oft den Kern des ganzen. Nämlich das man in einem "Ernstfall" einfach nicht mehr nachdenken darf, wie man was und warum tut, weil es evtl. irgendwie rechtlich relevant ist oder sonstwas.

Aber es kommt halt darauf an :p
Auf die Lage, auf die Situation etc. ... und das zumindest ist dann einfach Erfahrungssache und schwierig zu lernen.

Aus diesem Grund ist natürlich ein modulares SV-System gut geeignet.

Also:
-Kampfdistanzen: Wichtig - fällt in den Bereich, hauen,schlagen,treten,werfen und ist für mich der wichtigste Teil
-technisch-taktische Konzeption: Geht eigentlich nahtlos in die Kampfdistanz über und sollte auch im Rahmen dessen mittrainiert werden. Also auch die Vermittlung von Vor-und Nachkampf-Phasen. Also auch Prävention und Deeskalationsmöglichkeiten.
- Trainingsweisen: Aufbau ähnlich dem von KM
- Fitness: Auch wichtig, aber nur ein Teil des ganzen.
- Psychologie: Für mich nicht so wichtig, jedoch durchaus anzusprechen.
Vermittlung imo schwierig. Aus einem Schaf einen Wolf zu machen ist nunmal nicht so ganz einfach.
- Waffenanwendung und -verteidigung: Verteidigung gegen Waffen wichtig. Nur wer weiß wie eine Waffe funktioniert und wie man Waffen anwendet wird auch richtig bei einer Verteidigung gegen Waffe reagieren.
- Rechtskunde: Wichtig - aber siehe oben.

Ansonsten hat für mich crossoverman für mich den hier besten Beitrag geliefert, den ich auch so unterschreiben kann.

amasbaal
30-03-2016, 18:56
Na ja.... :o

1 hau und 1 schlag :D

und von dem ganzen drumherum, wie deckungsverhalten, footwork, interaktion mit partner, pipapo war ja nicht die rede.

außerdem: beigebracht ist dann richtig hauen, aber noch lange nicht die notwendige übung im anbringen eines oder gar mehrerer haus... äh häue.

für jab & cross, so dass die IM STAND brauchbar aussehen, brauche ich bei talentierten hauern keine stunde. die können das - zumindest grobmotorisch - meist eh schon.

:sport014:

edit: und ja, crossoverman hat das wesentliche gesagt, was zum thema ernsthaft zu sagen ist. der axel aber auch. da kommt es jetzt halt nur darauf an, was wieder mal als kern eines sv-systems betrachtet wird. beide haben völlig unterschreibenswertes geschrieben.

big X
30-03-2016, 22:00
es ist nicht immer einfach, den leuten hauen und schlagen zu vermitteln.
viele menschen, vor allem männer, haben mit direkter kraftübertragung und den damit vermittelten aggressiven gefühlen kein problem.
bei der holden weiblichkeit wird dies oft schwieriger.

@amasbaal:

beispiel ist eine freundin von mir, kennst du auch noch. trieb sich früher öfter mit mir rum, als ich noch in dem kaff wohnte, wo du heute immer noch haust (das ist doppeldeutig :cool:).
mit ihr habe ich damals 2h verbracht, um sie dazu zu bewegen, einfach mal satt auf einen rattan einzuprügeln. das ergebnis war mehr als ernüchternd. von schmetterlingsflügel sind wir zu leichtem windhauch gekommen:mad:.

in solch einem falle ist die psychische vorarbeit wichtig und zeitraubend.

hier zb liegt ein unterscheidungsmerkmal zwischen männchen und weibchen in der SV, der nicht übersehen oder simplifiziert werden darf.

amasbaal
30-03-2016, 22:27
äh ja, diese zeiten und die probleme, die du ansprichst sind mir noch sehr gut in erinnerung.

bin ja schon zurückgerudert durch


bei talentierten hauern

:)

grüße
mach jetzt schluss, schlägt bald 12...

Hau.drauf.wie.nix
31-03-2016, 00:32
Lasst die Spiele beginnen!:D

Tori
31-03-2016, 10:47
bin ja schon zurückgerudert durch


bis ja im gleichen Alter, da geht man alles etwas ruhiger an :p:cool:;)

Axel_C_T
03-04-2016, 16:58
Obwohl richtig hauen und schlagen lernen meist mehr Zeit in Anspruch nimmt und anstrengender ist, oder vielleicht wolleen manche einfach den “harten“ Weg.

Die Frage ist doch, was bringt am meisten? Oder wie effizient ist es, bestimmte Schwerpunkte zu legen?

Und was ist die Zielsetzung? Wenn jemand "sicherer" Leben möchte (nicht nur gefühlt, sondern objektiv.)

Ich denke durch Prävention kann man die Gefahr, Opfer eines Angriffes zu werden (wobei man jetzt definieren möchte, um was es eigentlich geht: sexuelle Belästigung, körperlicher Angriff, Raub, Diebstahl, Einbruch usw).
mehr reduzieren, als wenn man lernt, wie man sich haut.

Im Grunde ist es ja so: Wenn man sich hauen muss, ist schon ne Menge schief gelaufen.

Gerade in der heutigen Gesellschaft hat jeder nur eine bestimmte Menge an Zeit.

Wenn man jetzt nur 2 Stunden die Woche Zeit hat und das Bedürfniss hat, sicherer zu leben, wofür investiert man die Zeit?

a) Prävention / das Umfeld auf mögliche Gefahrenquellen durchleuchten und Lösungsmöglichkeiten entwickeln

b) Lernen sich zu hauen, was auch noch dauert (nicht nur das physische, sondern auch die psychische komponenten, die angesprochen wurden).

Die Frage ist jetzt:

Was sorgt jetzt wohl schneller und auch nachhaltiger dafür, das man sicherer lebt:
a oder b?

Das Kampfsport/Kunst auch Spaß macht und andere positive Effekte haben kann, ist jetzt nicht Thema.

Meiner Meinung nach ganz klar a.

Hosenscheißer
10-04-2016, 10:02
Hallo KKB-Community,

stellt Euch mal vor, Ihr bekommt den Auftrag ein Selbstverteidigungssystem für die zivile Anwendung zu kreieren, welches gleichermaßen für Männer und Frauen geeignet sein soll.

So, nun würde mich interessieren, auf welche Dinge Ihr in den Bereichen Kampfdistanzen, technisch-taktische Konzeption, Trainingsweisen, Fitness, Psychologie, Waffenanwendung und -verteidigung sowie Rechtskunde Wert legt.

Bitte eine Art Inhaltsverzeichnis mit Spiegelstrichen und Stichworten aufstellen.

Ihr könnt dabei Überbegriffe verwenden oder auch z. B. auch bei der technisch-taktischen Konzeption eine Technik oder Technikfamilie, die Ihr besonders wertvoll findet im Detail benennen, Kampfkonzepte oder Stile, Systeme und Sportarten nennen, die Euer SV-System technisch beeinflussen.

Was müsste das "perfekte" Selbstverteidigungssystem alles bieten bzw. beinhalten?

Legt mal los. Bin gespannt was da so zusammen kommt.

Es gibt doch schon die perfekten SV-Systeme die alles beinhalten und für jederman sind.
Das wären dann Escrima/Kali,JJ und Krav Maga die komplett alles abdecken.

zocker
10-04-2016, 10:35
...
Das wären dann Escrima/Kali,JJ und Krav Maga die komplett alles abdecken.

Und jeet kune do zum beispiel?


Gruss