Tigr
01-04-2016, 20:35
Hallo Leute,
ich hab heute den langen und beschwerlichen Weg nach Kiel auf mich genommen um endlich einmal einen Blick auf die legendaere Doktorarbeit zu nehmen. Fangen wir mal von vorne an.
Ich kam also irgendwann frueh morgens am Bahnhof an und wurde von einem Kutscher zum Schloss gebracht. Was soll ich sagen. Sansouci ist nichts dagegen. Ueberwaeltigt von der Pracht (den antiken Statuen, exotischen Gewaechsen und den bengalischen Tigern die ihre feisten Waenste dort in der Sonne rollen) wurde ich von einer chinesischen Empfangsdame begruesst die mir, nach einem eingehenden Check meines Gepaecks und saemtlicher Koerperoeffnungen, meine Besucherkarte gab und mich in's Testzentrum einliess.
Nach etwa einer halben Stunde im Aufzug kam ich in besagtem Testzentrum an. Die Luft war geschwaengert von Schweiss, Funken stieben in der Luft von den dutzenden halbnackten Topmodels die dort die Doppelmesser Form trainierten waehrend ueber Kabelverbindungen ihre neuralen Aktivitaeten gemessen wurden und hochrangige Meister des GBV eilten in weissen Laborkittels vorbei, hektisch rufend "den Tan Sao mehr nach links" oder "verdammt was ist hier schon wieder mit dem mikrokosmischen Energiekreislauf los, wir brauchen mehr Nierenpunkte, aber dalli!".
Nachdem ich eine Serie von Panzertueren passiert hatte und etwa ein Dutzend Retina-scans hinter mir hatte, trat ich ein in das innere Sanktum. Eine Hoehle, nein, ein unterirdischer Saal dessen Waende und Decken ich mit purem Auge nicht ermessen konnte bot sich meinem Blick dar. In der Mitte ein schlichtes Podest.
Dort lag sie. Die Doktorarbeit. Langsam und in ehrfurcht trat ich naeher, meine Schritte in der Stille wiederhallend. Ich beugte mich ueber das Buch und oeffnete es mit zitternden Fingern. Sobald ich das Titelblatt aufgeschlagen hatte, erfuellte ein goldenes Licht die unterirdische Halle und, wie von fern, erschien es mir als hoerte ich das Singen und Trompeten von Engeln.
Mein Schweiss troff vor Nervositatet. Zum Glueck hatte ich es geschafft, meinen Flachmann an den dutzenden von Wachen vorbeizuschmuggeln (fragt nicht wie!). Ein grosser Schluck Jaegerkrone konnte mich soweit beruhigen, dass ich einen naeheren Blick auf die Seiten warf. Langsam blaetterte ich mich hindurch.
Was soll ich sagen. Die fremden kyrillischen Schriftzeichen begannen vor meine Augen zu tanzen, Linien und Muster zu formen, und dann war es als spraeche Er direkt zu mir, und alle Weisheiten wurden mir offenbart. Es war als haette ich mein gesamtes bisheriges Leben im Schatten verbracht, nur um ploetzlich hinauszutreten in's Licht der Erkenntnis.
Benommen und zitternd nahm ich wieder den Aufzug nach oben, noch einen grosszuegigen Schluck aus dem Flachmann nehmend. Die chinesische Empfangsdame legte mir eine Decke um und sagte "so geht es allen beim ersten Mal". Dann brachte sie mich zur Kutsche die mich zu meinem Zug nach Mannheim fuhr. Noch im Zug nein, noch gerade, bin ich benommen von dem was ich heute gesehen habe. Nichts wird wieder sein wie vorher. Ein neuer Tigr ist geboren.
ich hab heute den langen und beschwerlichen Weg nach Kiel auf mich genommen um endlich einmal einen Blick auf die legendaere Doktorarbeit zu nehmen. Fangen wir mal von vorne an.
Ich kam also irgendwann frueh morgens am Bahnhof an und wurde von einem Kutscher zum Schloss gebracht. Was soll ich sagen. Sansouci ist nichts dagegen. Ueberwaeltigt von der Pracht (den antiken Statuen, exotischen Gewaechsen und den bengalischen Tigern die ihre feisten Waenste dort in der Sonne rollen) wurde ich von einer chinesischen Empfangsdame begruesst die mir, nach einem eingehenden Check meines Gepaecks und saemtlicher Koerperoeffnungen, meine Besucherkarte gab und mich in's Testzentrum einliess.
Nach etwa einer halben Stunde im Aufzug kam ich in besagtem Testzentrum an. Die Luft war geschwaengert von Schweiss, Funken stieben in der Luft von den dutzenden halbnackten Topmodels die dort die Doppelmesser Form trainierten waehrend ueber Kabelverbindungen ihre neuralen Aktivitaeten gemessen wurden und hochrangige Meister des GBV eilten in weissen Laborkittels vorbei, hektisch rufend "den Tan Sao mehr nach links" oder "verdammt was ist hier schon wieder mit dem mikrokosmischen Energiekreislauf los, wir brauchen mehr Nierenpunkte, aber dalli!".
Nachdem ich eine Serie von Panzertueren passiert hatte und etwa ein Dutzend Retina-scans hinter mir hatte, trat ich ein in das innere Sanktum. Eine Hoehle, nein, ein unterirdischer Saal dessen Waende und Decken ich mit purem Auge nicht ermessen konnte bot sich meinem Blick dar. In der Mitte ein schlichtes Podest.
Dort lag sie. Die Doktorarbeit. Langsam und in ehrfurcht trat ich naeher, meine Schritte in der Stille wiederhallend. Ich beugte mich ueber das Buch und oeffnete es mit zitternden Fingern. Sobald ich das Titelblatt aufgeschlagen hatte, erfuellte ein goldenes Licht die unterirdische Halle und, wie von fern, erschien es mir als hoerte ich das Singen und Trompeten von Engeln.
Mein Schweiss troff vor Nervositatet. Zum Glueck hatte ich es geschafft, meinen Flachmann an den dutzenden von Wachen vorbeizuschmuggeln (fragt nicht wie!). Ein grosser Schluck Jaegerkrone konnte mich soweit beruhigen, dass ich einen naeheren Blick auf die Seiten warf. Langsam blaetterte ich mich hindurch.
Was soll ich sagen. Die fremden kyrillischen Schriftzeichen begannen vor meine Augen zu tanzen, Linien und Muster zu formen, und dann war es als spraeche Er direkt zu mir, und alle Weisheiten wurden mir offenbart. Es war als haette ich mein gesamtes bisheriges Leben im Schatten verbracht, nur um ploetzlich hinauszutreten in's Licht der Erkenntnis.
Benommen und zitternd nahm ich wieder den Aufzug nach oben, noch einen grosszuegigen Schluck aus dem Flachmann nehmend. Die chinesische Empfangsdame legte mir eine Decke um und sagte "so geht es allen beim ersten Mal". Dann brachte sie mich zur Kutsche die mich zu meinem Zug nach Mannheim fuhr. Noch im Zug nein, noch gerade, bin ich benommen von dem was ich heute gesehen habe. Nichts wird wieder sein wie vorher. Ein neuer Tigr ist geboren.