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Vollständige Version anzeigen : Taiji und Qigong parallel - sinnvoll oder überflüssig?



Hendrik82
19-04-2016, 20:52
Tach, allerseits! :)

Bei mir kam neulich die Frage auf, ob es sinnvoll ist, parallel zum Taiji-Training noch Qigong zu betreiben oder eher "doppelt gemoppelt" - schließlich sind meines Wissens die dem Qigong nachgesagten positiven Effekte (gesundheitsfördernd/heilend, entspannend etc.) im Taiji ebenfalls enthalten (+ ggf. auch noch dem Kampfkunst-Aspekt).

Wie denkt ihr darüber?

Grüße, der Henne

* Silverback
19-04-2016, 21:03
TBei mir kam neulich die Frage auf, ob es sinnvoll ist, parallel zum Taiji-Training noch Qigong zu betreiben oder eher "doppelt gemoppelt" - schließlich sind meines Wissens die dem Qigong nachgesagten positiven Effekte (gesundheitsfördernd/heilend, entspannend etc.) im Taiji ebenfalls enthalten (+ ggf. auch noch dem Kampfkunst-Aspekt).

Wie denkt ihr darüber?

Hi Henne,

als relativer Neueinsteiger in beidem ist meine Einschätzung (und mein aktuelles Gefühl): Beides ergänzt sich prima ... und fördert jeweils für sich auch recht unterschiedliche Aspekte.

Muss allerdings zugeben, dass ich den Vorteil habe, dass in beiden Stunden bei uns Qigong jeweils zum Auf- und Abwärmen gemacht wird ... und die anschließenden TC-Bewegungen gut vorbereitet und ergänzt.
Just my 5 cents.

Eistee
19-04-2016, 21:49
Z.B. beim Chen-Stil-Taiji nach WCTAG wären ja Stehende Säule und Seidenübungen mit drin, also schon die wichtigsten Qigong-Übungen.
Ist aber auch immer eine Zeitfrage. Qigong ist innerlicher, Taiji dagegen mehr KK. Muß man sich fragen, wo für einen die Priorität liegt.

Geist_Faust
20-04-2016, 09:29
Hallo,

ich halte es auch für sinnvoll, beides parallel zu üben, idealerweise in einer Unterrichtseinheit. In der Schule, wo ich Tai Chi lerne, gibt es immer bewegte Qigong-Übungen quasi zum Aufwärmen, dann statische Übungen (stehende Säule in verschiedenen Varianten) und danach Formtraining. Kenne ich auch von anderen Schulen so.

Das ergibt mE auch Sinn, weil man gerade als Anfänger viele Bewegungs- und Haltungsprinzipien bei den meist (bewegungstechnisch) weniger anspruchsvollen Qigong-Übungen leichter erlernen und umsetzen kann als in der Taichi-Form, wo ja ach noch die Abfolge der Bewegungen Stimmen muss. Insbesondere stehende Säule hat mir für Haltung und Struktur sehr viel geholfen. Und wenn man mit Bildern arbeitet, gilt das natürlich um so mehr.

Gruß

Geist_Faust

Klaus
20-04-2016, 13:45
Kommt auf die Qigong-Übungen an. Langfristig braucht man das eigentlich nicht, wenn man ein vollständiges Taijiquan mit allen Vor- und Beiübungen macht. Kurzfristig ist es für ergänzende Übungen ein Gewinn, manche Dinge aktiv anzugehen. Hängt aber davon ab, dass die Übung an sich gut ist und kein Bullsh*t, was man aber teilweise schwer erkennt (Verballhornung alter Übungen die im Detail eigentlich so nicht gemacht werden).

T. Stoeppler
20-04-2016, 17:20
Das ist eben auch eine Frage von der zur Verfügung stehenden Zeit. Das im TJQ Training erhaltene Qi Gong sollte eigentlich fürs erste reichen. Wenn aber irgendeine Qi Gong Variante zur Verfügung steht, die einem besonders zusagt, ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Gruss, Thomas

pilger
22-04-2016, 08:36
Vielleicht ein wenig Geschmackssache.
Ich persönlich habe recht viel Zeit zum Üben und mache nach einem anfänglichen kleinen Standarddehnungsprogramm sodann herrliche Daoyin Übungen. Gerade in der Natur ist es eine tolle Erfahrung, durch die mit den Bewegungen abgestimmte Atmung, den Körper auf diese unbeschreibliche Art mit frischem Sauerstoff aufzutanken.
Da kommt nach meinem Dafürhalten kaum eine andere Bewgungsart mit. Denn bei besagten Daoyin Übungen bin ich in der Lage, mich förmlich mit Sauerstoff und frischer "Energie" zu fluten.
In dieser körperlich frischen Verfassung ist es dann einfach genial, mit dem Laufen der Taichi Formen zu beginnen.
Deshalb übe ich beides.

LG Pilger

Luggage
01-05-2016, 11:16
die mit den Bewegungen abgestimmte Atmung

Sowas würde ich nicht machen - bei uns wird Wert darauf gelegt, den Atem gerade nicht zu steuern, was so schon schwer fällt und durch Atem-koordinierte Übungen noch schwieriger wird, es wieder sein zu lassen.

Ansonsten ist Taichi ein Qigong, bei einem vollständig vermittelten System sehe ich keine Notwendigkeit für zusätzliche Übungen. Machen kann man natürlich viel, wenn es einen interessiert, ich würde nur darauf achten, dass keine entgegenstehenden Prinzipien geübt werden (wie das oben angesprochene).

pilger
01-05-2016, 11:40
Es ist gerade ein Merkmal in vielen Qigong Stilen, dass Atem und Bewegung koordiniert werden. Es kommt nur drauf an dass man die Bewegung an die natürliche Atmung anpasst und nicht umgekehrt. Sonst kommt es zu Stockungen, völlig richtig.
Aber insgesamt sind die Koordinierung von Atmung und Bewegung sehr wichtig, um bestimmte Beriche z. B. IM Körper zu weiten. Aber das führt hier zu weit. Ich zeige gern jedem einfache Daoyin Übungen bei denen dies der Fall ist. Und ich habe bisher noch niemanden getroffen, Der dadurch einen Nachteil erfahren hätte. Das Gegenteil ist der Fall. Es tut dem Körper herrlich gut.
Aber das kann man tatsächlich erst dann beurteilen, wenn man es selbst eine Weile GEMACHT hat.
Ansonsten fehlt einfach die Erfahrung, um ein Urteil darüber abzugeben.
Von daher vielleicht nicht nur wiedergeben was die eigene Schule predigt, sondern über den Tellerrand hinaus schauen und neues probieren.
Und mehr möchte ich zu dem Thema Atmung und Bewegung auch gar nicht sagen.

Grüße Pilger


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Luggage
01-05-2016, 12:05
Immer schön, hier höflich behandelt und gewertschätzt zu werden.

Mehr als wiederzugeben, was meiner Erfahrung und Schule entspricht, bleibt mir leider nicht übrig - weshalb ich stets die Begrenztheit meiner Erkennstnisfähigkeit mit "ich würde", "bei uns" usw. kennzeichne. Mag jeder daraus ziehen, was ihm beliebt.

pilger
01-05-2016, 12:40
Sollte keinesfalls unhöflich rüber kommen. Sorry.
Vielleicht trotzdem einfach mal was persönlich neues, allgemein aber vielfach bewährtes probieren, und evtl anschließend feststellen, dass es doch noch mehr gibt als man bisher erfahren hat.
Denn die Erkenntnisfähigkeit ist sicher unendlich groß...sofern man es zulassen möchte :-)

Schönen Sonntag
Pilger

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Luggage
01-05-2016, 12:59
Sollte keinesfalls unhöflich rüber kommen. Sorry.
Vielleicht trotzdem einfach mal was persönlich neues, allgemein aber vielfach bewährtes probieren, und evtl anschließend feststellen, dass es doch noch mehr gibt als man bisher erfahren hat.
Denn die Erkenntnisfähigkeit ist sicher unendlich groß...sofern man es zulassen möchte :-)


Ich folge bewusst einer bestimmten Schule, weil die Irrungen und Wirrungen Legion sind, denen man so erliegen kann und eben die Fähigkeit, mittelfristige Konsequenzen abzuschätzen, begrenzt ist. Das heißt ich entscheide mich für einen Lehrer und mache erstmal was der sagt, das braucht viel Vertrauen und kann fehlgehen, aber das Risiko muss man eingehen, um nicht in Beliebigkeit zu versumpfen.

Die Erfahrungen, die ich auf diesem Weg mache, erlaube ich mir hier gelegentlich zu teilen. Wer weiß, eventuell wartet hinter der nächsten Ecke die Erkenntnis, dass das alles falsch ist. Oder du hast nur noch nicht meine Erfahrungen gemacht, denn mangelnde Neigung zum Ausprobieren kann man mir wahrlich nicht vorwerfen. Ich habe über 20 Jahre lang äußere KK betrieben, über 10 Jahre verschiedene Yoga-Stile. Gerade letzteres arbeitet substanziell mit Pranayama, also der Atemsteuerung. Auch diverse Meditaions- und Qigong-Übungen sind mir in dieser Zeit untergekommen und ich habe nicht nur CXW-Stil ausprobiert. Heute habe ich meine liebe Not, die Errungenschaften aus all dem wieder loszulassen - da sie eben nach meiner punktuell heute möglichen Sicht der Dinge hinderlich sind: Atemsteuerung, gerade zum Zentrieren oder Weiten, hat sich als Krücke erwiesen. Wie mit einer solchen, geht mit Atemkoordination vieles leichter, aber man macht sich davon abhängig. Der weit schwierigere Weg ist es, gleich ohne Krücke gehen zu lernen, um dann frei zu sein, aber eben auch der nachhaltigere.

Es ist nunmal so: Ein jedes Ding hat drei Seiten - eine die ich sehe, eine die du siehst und eine, die keiner von uns sieht.

pilger
01-05-2016, 13:02
Alles gut. Jeder Weg ist anders.

Ich mache Übungen mit sowie ohne geregelten Atem.

Man muss von dem geregelten Atem nicht los kommen. Es geht ein sowohl als auch.

Du bist aber trotzdem für dich auf dem für dich richtigen Weg und versuchst, warum auch immer, Dinge die du im Qigong oder Yoga gelernt hast, los zu lassen, weil es Dir nach dem Weg von CXW nun anders gezeigt wird.

Alles gut, mach das...und wenn du irgendwann merkst, dass es vielleicht auch im System von CXW Übungen mit Atemführung gibt, die aber evtl nur anfangs nicht gezeigt werden, wundere dich nicht. Jedenfalls habe ich mich mal mit nem Schüler unterhalten der länger die CXW Linie übte bevor er in einen anderen Stil gewechselt hat. Und er sagte dass es sehr wohl später hinaus Übungen mit Atemführung gäbe. Ob es stimmt weiß ich natürlich nicht. Da wiederum fehlt MIR die Erfahrung [emoji4]

Bis dahin, falls solche Übungen kommen sollten, jedenfalls viel Freude beim Loslassen der alten Muster [emoji6]

LG Pilger

Eistee
01-05-2016, 14:37
Es ist nunmal so: Ein jedes Ding hat drei Seiten - eine die ich sehe, eine die du siehst und eine, die keiner von uns sieht.
Wobei man sich aber nicht sicher sein kann, ob es die letzte auch wirklich gibt. ;)

* Silverback
01-05-2016, 15:47
Wobei man sich aber nicht sicher sein kann, ob es die letzte auch wirklich gibt. ;)

Diese Perspektive wird auch oft und gerne "X-Faktor" genannt (nicht erst seit Scully und Moulder :)) ... ja, in den meisten Fällen gibt es ihn (IMHO!).

Luggage
01-05-2016, 15:50
Alles gut. Jeder Weg ist anders.

Ich mache Übungen mit sowie ohne geregelten Atem.

Man muss von dem geregelten Atem nicht los kommen. Es geht ein sowohl als auch.

Du bist aber trotzdem für dich auf dem für dich richtigen Weg und versuchst, warum auch immer, Dinge die du im Qigong oder Yoga gelernt hast, los zu lassen, weil es Dir nach dem Weg von CXW nun anders gezeigt wird.

Alles gut, mach das...und wenn du irgendwann merkst, dass es vielleicht auch im System von CXW Übungen mit Atemführung gibt, die aber evtl nur anfangs nicht gezeigt werden, wundere dich nicht. Jedenfalls habe ich mich mal mit nem Schüler unterhalten der länger die CXW Linie übte bevor er in einen anderen Stil gewechselt hat. Und er sagte dass es sehr wohl später hinaus Übungen mit Atemführung gäbe. Ob es stimmt weiß ich natürlich nicht. Da wiederum fehlt MIR die Erfahrung [emoji4]

Bis dahin, falls solche Übungen kommen sollten, jedenfalls viel Freude beim Loslassen der alten Muster [emoji6]

LG Pilger
Ich ignoriere mal den erneut herablassenden Ton deines editierten Beitrages, der mir in der Urform besser gefallen hat und beschränke mich auf die Sache: Es ist ein Unterschied, ob ich schon lange Laufen kann und zum Spass mal eine Krücke benutze oder nur mit Krücken gelernt habe zu laufen. Noch problematischer ist es, nicht laufen zu können und es mal mit, mal ohne versucht zu lernen. Es gibt ja auch bei uns Stufen der Entwicklung, bestimmte Sachen macht man erst, weil man halt irgendwas machen muss. Dann merkt man, dass man sie nicht braucht und lernt es ohne sie zu machen und dann macht man sie wieder, weil man gelernt hat, das es egal ist, ob man sie macht oder nicht. Insofern benutzen wir natürlich alle Krücken und jeder braucht eine unterschiedlich geformte... Ich würde mir nur keine ans Bein binden, die ich nicht zwingend brauche.

"Bei uns" ist übrigens genau genommen bei meinem Lehrer, de facto habe noch keine Ahnung was CXW so macht oder nicht. Dabei Berichte ich nur, was ich erlebe und als sinnvoll erachte und da hat sich das Loslassen vom Atem nunmal als regelrecht revolutionär für mich erwiesen. In der Ausgangsfrage ging es ja nicht um den Atem, das war nur ein Beispiel das ich hier aufgegriffen habe und damit dsagen wollte: Schau, dass du dir deinen Weg nicht mit widersprüchlichen Systemen unnötig erschwert, es sei denn dir ist das egal und Neugier oder was auch immer ist die wichtiger.

pilger
01-05-2016, 15:57
OK. Nochmal sorry. Keiner meiner Posts war herablassend oder was auch immer in dieser Art, gemeint. Das liegt mir fern. Vielleicht kannst du dies einfach annehmen.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg. Ganz ehrlich. Ganz ohne Herablassung. Sondern mit Achtung und Wertschätzung. Zur Sache des Atems möchte ich nichts mehr sagen. Jeder muss da seins finden.

LG Pilger.

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T. Stoeppler
01-05-2016, 18:12
Ich kann irgendwie nichts "herablassendes" hier finden.

Fakt ist - es gibt seit langem bestehende Übung(Systeme), bei denen die Atmung ganz exakt auf die Bewegung angepasst wird und es gibt welche, bei denen beides nicht speziell gekoppelt wird.

Solange man im jeweiligen System bleibt, gibt's keine Schwierigkeiten... man sollte das halt nur nicht durcheinander mischen.

Gruss, Thomas

Heping
02-05-2016, 16:05
Unterricht - Wochenkurse | WCTAG (World Chen Xiaowang Taijiquan Association Germany) (http://www.wctag.de/wochenkurse.html?tx_trainingcalendar_event%5Bevent %5D=1454&tx_trainingcalendar_event%5Baction%5D=show&tx_trainingcalendar_event%5Bcontroller%5D=Event&cHash=09f4738273c251cc6b12d70dbeeaa012)

Etwas nach unten scrollen. Da steht unter anderem:

"Die Übungen des 2. Teiles Luohangong werden neu gelernt oder vertieft.
Fragen können geklärt werden.
Haltungen und Bewegungen werden korrigiert.
Bei den einfachen Bewegungen können wir beginnen, Bewegung und Atmung miteinander zu verbinden."

Etwas anderes hätte mich bei der WCTAG auch erstaunt.

Klaus
03-05-2016, 00:10
Es kann halt als Teil der Qigong-Wirkung erfordern, dass man da bei einer bestimmten Bewegung nur ausatmet über die gesamte Strecke. Das findet man bei Qigong-Übungen recht häufig, dass man beim Einatmen diese Bewegung macht und bei einer anderen dann langsam oder stark ausatmet. Wenn man sich aber festnagelt auf "wenn man dies und jenes macht muss man immer so und so atmen" wird das ein grosses Desaster, wenn man sich dann mal tatsächlich im Sport oder so schnell bewegen muss. Darum empfehle ich auch immer dringend, neben dem ganzen Taitschi-Gedöns einen realen Ballsport mit echten reaktiven schnellsten Bewegungen zu machen, da wird man merken warum es nicht immer ne gute Idee ist.

pilger
03-05-2016, 08:42
Danke Heping für diesen Hinweis.

Thomas, es ist schon möglich, sowohl Übungen mit Atemführung als auch Übungen mit freiem Atem zu machen.
Sie dienen nach meiner Erfahrung meist eher unterschiedlichen Zielen
Man muss nur schauen dass man weiß, was bei welcher Übung angesagt ist. Sonst kann es zu üblen Stockungen kommen.

Und Klaus, Balksportart kann als Zusatz gut sein. Aber nicht allen liegt das.
Um ein wenig im Rahmen dessen zu bleiben was man übt, kann auch einfach regelmäßiges "Raufen" mit Gleichgesinnten den Zweck erfüllen.

Grüße Pilger


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* Silverback
03-05-2016, 08:45
...
Aber nicht allen liegt das.
Um ein wenig im Rahmen dessen zu bleiben was man übt, kann auch einfach regelmäßiges "Raufen" mit Gleichgesinnten den Zweck erfüllen.


Oder was Koordinatives, wie z.B. Jonglieren etc.

pilger
03-05-2016, 08:53
...<br />
Aber nicht allen liegt das. <br />
Um ein wenig im Rahmen dessen zu bleiben was man übt, kann auch einfach regelmäßiges "Raufen" mit Gleichgesinnten den Zweck erfüllen.<br />
<br />
Oder was Koordinatives, wie z.B. Jonglieren etc.

Sicher auch nicht schlecht. Aber ich denke, Klaus geht es um Sachen in denen es ordentlich rumst am Körper. Da kann man nämlich am besten testen wie gut all das Antrainierte aus dem Bereich der IMA usw wirklich funktioniert.

Gruß Pilger

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* Silverback
03-05-2016, 08:58
Sicher auch nicht schlecht. Aber ich denke, Klaus geht es um Sachen in denen es ordentlich rumst am Körper. Da kann man nämlich am besten testen wie gut all das Antrainierte aus dem Bereich der IMA usw wirklich funktioniert.

Ok, verstanden.
Neugierige Frage: Wie wäre es dann mit Risikosportarten (wo's zwar nicht 'heftig rumst', aber wo's ganz gut abgeht); wäre das ne Möglichkeit zum "Testen" seiner 'inneren Fähigkeiten'? Ich denke da z.B. an Klettern, Rafting und Canyoning.

Neugierige Grüße

pilger
03-05-2016, 09:05
Also ich hatte letztes Jahr mal ein Beispiel des Longboard Fahrens gebracht, bei dem es mich übel zerrissen hat und ich mich wie durch ein Wunder nicht ernsthaft verletzte außer multiple Schürfwunden. Mein Körper reagierte phänomenal und das schreibe ich dem IMA Training und aber auch dem jahrelangen Judo aus der Jugend zu.

Die von dir angeführten Sportarten habe ich noch nicht gemacht. Von daher fehlt mir da die Erfahrung zu sagen ob man dazu Nutzen aus IMA Training ziehen kann. Sorry

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* Silverback
03-05-2016, 09:25
...
Die von dir angeführten Sportarten habe ich noch nicht gemacht. Von daher fehlt mir da die Erfahrung zu sagen ob man dazu Nutzen aus IMA Training ziehen kann. Sorry

Ok, danke.
Gerade beim Klettern gibt's durchaus ne Menge Situationen, die hiervon IMHO profitieren können. Nur bin ich selbst weder im TC noch im Qigong weit genug, um da eigene Erfahrungen miteinbringen zu können, leider.

P.S.: Sowohl beim Longboard wie auch beim Skateboard (in der Halfpipe) zerreist es mich schon beim Zuschauen).
P.P.S.: Auch Snowboard kann ich mir in dem Zusammenhang gut vorstellen.

kanken
03-05-2016, 10:10
Spannend ist ja zu sehen wie die Atmung mit der Muskulatur zusammenhängt (Stichwort "Deep Front line") und wie daraus Kraft generiert werden kann.
Wenn man sich das anguckt,dann versteht man auch warum "die Nieren" so wichtig sind (um mal bei der "Qi-Terminologie" zu bleiben). Atmen ohne "die Nieren" geht dann nämlich nicht.

Die Verbindung "Atmung-Bewegung" kann jedoch erst später entstehen, dazu muss man erst einmal das "öffnen-schließen" spüren und vor allem die "elastische Kraft". "Lenken" muss man den Atem dazu aber mit Sicherheit nicht und schon gar kein "Qi".
Wenn man die Verbindung mit der Depp Front line verstanden hat, dann versteht man auch warum man "durch die Füße atmen" muss.
Wenn man diese Bewegungsmuster verinnerlicht hat und "laufen lässt" dann stellt sich auch diese "Kribbeln" im ganzen Körper ein. Wie "Ameisen", leichter Strom, oder "Kugeln unter der Haut". Auch diese Effekte kann man sehr einfach physiologisch erklären, aber das würde hier zu weit führen. Dem Interessierten kann ich da Shacklock empfehlen.

Grüße

Kanken

Klaus
03-05-2016, 10:27
Klettern stellt auch einen IMA-Bezug her, aber da eben Richtung Haltekraft und Steigerung der Fähigkeit mit wenig Kraftverbrauch lange Haltephasen auszuhalten. Beim Ziehen wird man wenn das klappt irgendwann auch mit Jin "helfen", ich erinnere mich noch wie ich mich in einer bestimmten Phase mühelos in eine Dachkonstruktion ziehen konnte und mich gewundert habe wie leicht mir das vorkam. Das kann ich z.B. nicht mehr. Wenn man kein Pech hat wird man trotzdem nur selten in die Situation kommen dass man urplötzlich mit grosser Kraft reagieren muss, und sollte sich das auch nicht wünschen.

In einem Ballsport ist man mit chaotischen Situationen konfrontiert wo man rennen, schnell handeln, reagieren, ausweichen muss, und mit Leuten konfrontiert wird die einen dann von hinten oder der Seite schlagen, treten, stossen, halten. Der Körper hat praktisch die ideale Spielwiese, um alle möglichen Jin-Fähigkeiten experimentell und spielerisch zu entwickeln, ohne in grösste Lebensgefahr zu gelangen wenn mal nicht alles klappt. Und insbesondere der Faktor Chaos, schnelle Reaktion und Improvisation hilft hier weiter, diese blödsinnige Verkopfung zu vermeiden. Im vollen Sprint braucht der Körper jeden Sauerstoff den er bekommen könnte, ohne dass man da mit "aber wenn ich mein Bein strecke muss ich doch ..." ankommen kann. Manche Aktionen erfordern aber die Nutzung von Komponenten die auch in der Atmung Verwendung finden, und dann gibt es den Kompromiss was zuerst kommt den der Körper intuitiv entwickeln muss und dürfen muss. Zum Beispiel dergestalt dass er für nen Moment nicht mehr weiteratmet bis die Kraftanstrengung vorbei ist und das wieder erlaubt, um die Lunge nicht zu beschädigen. Oder von Ein- auf Ausatmen umschaltet an der richtigen Stelle. Die medizinische Notwendigkeit gibt da die Aktion vor, und nicht irgendwelche Folklore in Büchern.

MagetaDerLöwe
03-05-2016, 16:02
Spannend ist ja zu sehen wie die Atmung mit der Muskulatur zusammenhängt (Stichwort "Deep Front line") und wie daraus Kraft generiert werden kann.
Wenn man sich das anguckt,dann versteht man auch warum "die Nieren" so wichtig sind (um mal bei der "Qi-Terminologie" zu bleiben). Atmen ohne "die Nieren" geht dann nämlich nicht.

Die Verbindung "Atmung-Bewegung" kann jedoch erst später entstehen, dazu muss man erst einmal das "öffnen-schließen" spüren und vor allem die "elastische Kraft". "Lenken" muss man den Atem dazu aber mit Sicherheit nicht und schon gar kein "Qi".
Wenn man die Verbindung mit der Depp Front line verstanden hat, dann versteht man auch warum man "durch die Füße atmen" muss.
Wenn man diese Bewegungsmuster verinnerlicht hat und "laufen lässt" dann stellt sich auch diese "Kribbeln" im ganzen Körper ein. Wie "Ameisen", leichter Strom, oder "Kugeln unter der Haut". Auch diese Effekte kann man sehr einfach physiologisch erklären, aber das würde hier zu weit führen. Dem Interessierten kann ich da Shacklock empfehlen.

Grüße

Kanken

Die Verbindung zur Depp Front Line haben mehr IMAler, als man sich wünscht :D


Wer sich für solche Sachen interessieret, aber keinen guten Lehrer zur Verfügung hat (oder schlicht keine Lust hat), der sollte sich mal Chris Davies / Internal Power Training anschauen. Das finde ich ganz nett gemacht.