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Vollständige Version anzeigen : Is ‘internal’ the holy grail of movement?



BIONIC
22-04-2016, 11:36
Is ‘internal’ the holy grail of movement? | Integral Bagua (http://www.i-bagua.com/is-internal-the-holy-grail-of-movement/)

Geist_Faust
22-04-2016, 12:33
Lustig, habe den Artikel auch kürzlich gelesen und über legt, ihn hier zu posten. Ist so still hier in letzter Zeit...

Inhaltlich finde ich den Artikel interessant, obwohl er iE eine Benennung der Kriterien, die IMA nach Meinung des Autors ausmachen, schuldig bleibt. Ergänzend hier noch ein alter er Artikel von Tim Cartmell zum Thema (mit Dank an Carsten Stausberg, der mich darauf hingewiesen hat):

https://internalmmablog.wordpress.com/2016/04/13/internal-vs-external-what-sets-them-apart-by-tim-cartmell/

Gruß

Geist_Faust

Klaus
23-04-2016, 17:47
Ja, ist er, es ist nur reichlich komplex, langwierig, und langweilig, bis man da ist wo man hin will. Man muss auch mal mit dem zweitbesten zufrieden sein, Hauptsache man hat zu Lebzeiten was davon und es macht nicht kaputt. Das ist ein Kontinuum von 0->100, und die 100 erreicht nicht jeder. 20 reicht aber auch um im Sport oder gesundheitlich was davon zu haben. Und das tolle ist, man muss nur einfach diese dämlichen Grundlagenübungen aus dem Taijiquan, Baguazhang usw. etc. pp. machen, wobei man die auch vereinfachen oder ändern kann wenn man weiss was man tut und wozu. Kostet nix, ausser vielleicht mal nen Grundlagenkurs bei guten Leuten, und die Mühe das einfach mal jeden Tag ne halbe Stunde zu machen.

Ach und noch was, weil ich das einfach viel zu oft erlebt habe. Es geht dabei NICHT darum sich möglichst verkopft zu bewegen, ständig irgendwelche Dinge zu "überlegen", mit Winkelmesser und dergleichen. Sondern mit dem eigenen Instinkt diese Ressourcen zu erfahren und anfangen wieder *instinktiv* zu benutzen, wie Kinder. Also nicht sich bewegen wie Kinder sondern lernen wie Kinder, und sich irgendwann instinktiv "so" zu bewegen, einfach weil der Körper das wiederentdeckt hat und automatisch immer benutzt. Wie ER möchte.

Geist_Faust
27-04-2016, 09:11
Dass man IMA lernen und von ihnen profitieren kann, ohne sich mit der Abgrenzung internal/external auch nur ansatzweise zu befassen, ist schon klar. Und dass theoretisieren, ohne zu üben einen nicht weiterbringt, auch. Ich finde die Frage aber trotzdem interessant, weil man sieht, dass die Unterschiede - wenn man von esoterischen Abgrenzungen absieht - eher in den Details bzw. der Summer verschiedener Details liegen.

Die z.B. von Tim Cartmell in den Vordergrund gestellte "Ganzkörperkraft" wird doch in klassischen äußeren KK wie Karate oder Boxen ebenfalls angewendet, wenn auch vielleicht nicht bei jeder Technik (ich will mich da aber auch nicht zu weiter aus dem Fenster lehnen, weil meine Karate-Zeiten zu lange her sind). Der Unterschied, so wie ich es erlebe, liegt doch eher in der Art, wie in den IMA Entspannung und Köperstruktur eingesetzt werden, um das Ziel zu erreichen.

Auch Arbeit mit Bildern / Yi wird, wie seit einiger Zeit in verschiedenen Diskussionen immer herausgestellt wird, nicht nur in den IMA eingesetzt, wobei ich z.B. dich, Klaus, so verstehe, dass du das ohnehin für zu verkopft hältst.

Und am Ende eines lebenslangen Übens einer äußeren Kampfkunst, sieht dann vieles - jedenfalls aus meiner immer noch laienhaften Sicht - gar nicht so anders aus als bei Könnern aus den IMA, z.B. hier bei H. Nishiyama (z.B. 4:44):

https://www.youtube.com/watch?v=pGSlhlz4IV4

Sinken, Entspannung (sagt er "Relax!"? Ich verstehe den guten Mann leider kaum in dem Vid ...), kleine Bewegungen mit großem Effekt ...

Wie gesagt: Üben, üben, üben ist wichtiger als Lesen und Videos gucken, aber letzteres ist ja manchmal auch ganz attraktiv, vor allem abends in Verbindung mit dem Sofa ... :engelteuf

Gruß

Geist_Faust

Klaus
27-04-2016, 09:23
Der Unterschied ist, ob man das systematisch mit Grundlagen- und Ergänzungsübungen macht, oder mit "ich will jetzt". Oder es gleich ganz der instinktiven Anpassung überlässt, und beim einen kommt es und beim anderen nicht.

Da das je nach Qualität der Übungen und Grad der Verballhornung der ursprünglichen Übung aber eh passiert, ist das auch keine Garantie den vollen Umfang der möglichen Fähigkeiten des Körpers zu erreichen. Einen gewissen Prozentsatz erreicht man mit den richtigen Übungen aber immer, auch wenn derjenige kein Chinesisch spricht und nicht "versteht" was er tut. Das was man bei richtig guten Judokas insbesondere von ganz früher aus Japan sieht, ist aber besser als das mediokre Zeug von Leuten die nur so tun als ob, und dann "IMA" draufpappen. Es ist ein Skill von Körper und instinktiver Steuerung.