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Vollständige Version anzeigen : Wieso gibt es beim Judo nur so wenig Erwachsenentraining?



Big Boss Sumo
04-05-2016, 12:46
Hallo Zusammen,

ich hätte mal eine Frage speziell an die Judokas. Wie ich in meinem Vorstellungspost vor einigen Tagen geschrieben habe, bin ich momentan auf der Suche nach einem für mein hohes Gewicht geeigneten Kampfsport. Bislang hatte mich Judo eigentlich nie wirklich angesprochen (keine Ahnung warum, kommt wohl noch aus meinen Kindheitstagen in den Achtzigern wo Karate und Kickboxen dank diverser Filme als absolut cool galt und Judo eher als das Gegenteil davon). Wegen dem User rambat habe ich mich nun doch etwas mit Judo beschäftigt (Youtube, Wikipedia usw.) und muss sagen, dass es um einiges vielfältiger und interessanter ist als ich bisher immer dachte. Ich habe es zwar nach wie vor nicht oben auf meiner Liste stehen, aber beim Besuch der Homepages von diversen Vereinen in meinem Umkreis habe ich mir dennoch auch mal die Trainingszeiten von Judo angeschaut und dabei festgestellt, dass allesamt ein Training für Erwachsene nur 1x pro Woche anbieten. Andere KS-Arten sowie Judo für Kinder und Jugendliche finden dagegen mehrmals pro Woche statt. Gibt es hierfür einen Grund? Lernt man Judo traditionell eher als Kind, weshalb es kaum Erwachsene Einsteiger gibt? Allerdings müssen die erwachsenen Judokas, welche an Wettkämpfen teilnehmen usw. ja auch regelmäßig und oft trainieren. Liegt es vielleicht bei uns an der Gegend (Nordbaden) oder hat die Popularität an Judo vielleicht allgemein etwas nachgelassen? Wäre mal interessant für mich zu hören wie Ihr darüber denkt.

LG, Tom

Terao
04-05-2016, 13:24
Ich glaube, dass gerade Judo für Erwachsene sehr viel härter und körperlich anspruchsvoller ist als für Kinder: Mehr Gewicht und längere Gliedmaßen bedeuten, dass erheblich mehr Flieh- und Hebelkräfte entstehen, und man tiefer fällt. Und das ist dann halt doch nicht für jeden.

Passion-Kickboxing
04-05-2016, 13:24
Rein subjektiv kommt es mir auch so vor, als gibt es immer weniger Judobegeisterte.

In unserem Verein gibt es auch nur eine minimal kleine Erwachsenengruppe.

Der Zulauf dazu ist auch wesentlich geringer als bei mir im Kickboxen.

sonntag
04-05-2016, 13:35
Also ich beantworte deine Frage mal aus Sicht eines österreichischen Wald und Wiesen Judo Vereins.

Auch bei uns sind 90% der Mitglieder Kinder, daher richten wir das Training was Inhalt und Zeiten betrifft auch an diesen aus.

Das wenige Erwachsene Judo trainieren hat meiner Meinung nach mehrere Ursachen. Um im Judo erfolgreich zu sein (Wettkämpfe) muss man relativ früh damit beginnen, check einfach mal wann die aktuellen Mitglieder des Nationalteams mit Judo begonnen haben. Beginnst du erst mit sagen wir mal 18 Jahren hast du einen erheblichen Nachteil den es erst einmal aufzuholen gilt.

Gerade in Österreich sind Wettkämpfe für Erwachsene Hobbysportler rar gesät. Es gibt natürlich Turniere für die Allgemeine Klasse, doch hier muss man sich als Hobbysportler mit Landes- & Bundesliga Athleten messen. Darauf haben die meisten keinen Bock.

Wie du schon richtig schreibst ziehen viele KS interessierte Judo gar nicht in Betracht. Weil es nicht gefährlich, cool, etc. genug ist.

Gast
04-05-2016, 13:44
Liegt es vielleicht bei uns an der Gegend (Nordbaden) oder hat die Popularität an Judo vielleicht allgemein etwas nachgelassen?

bei uns im Verein ist es so dass Kinder meistens im Alter zwischen 6 und 10 mit dem Judo anfangen. Es gibt noch eine Gruppe ab 4 Jahren, was aber für die Trainer sehr anstrengend sein kann. :D

Wenn du mit 12 anfängst zählst du schon zu den Spätstartern. Bei den 6-10 jährigen ist das Ziel aus den Kindern Wettkampfathleten zu machen, bereits nach dem Anfängerkurs wird erwartet dass diese an Turnieren teilnehmen. Die meisten Kämpfer der Regionalligamannschaft stammen aus der eigenen Jugend, einige Kämpfer haben es bis in die 2. Bundesliga geschafft und ein Kämpfer hat es sogar bis in die 1. Bundesliga gebracht.

So ist das Konzept des Vereins, scheinbar geht es auf, die Trophäenschränke sind prall gefüllt. Klar kannst du auch als Erwachsener mit dem Judo anfangen, aber da wirst du halt in der Breitensportgruppe landen. Da tummeln sich auch andere Erwachsene Anfänger, aber meistens Rentner die schon 40 oder 50 Jahre Judo machen und dem Sport noch irgendwie verbunden bleiben wollen. Mit Randori ist da nicht mehr viel, einige dieser alten Knaben können kaum noch aufrecht laufen. Du lernst dort die Fallschule und auch alle Würfe, wirst aber niemals in der Lage sein diese an einem unkooperativen Partner durchzubringen, weil einfach das Randori fehlt.

Richtig kämpfen lernst du nur in der Wettkampfgruppe, aber da wirst du als Beginner kaum mitmachen dürfen, falls doch gibt es gratis Flugunterricht. :D

Kurz zusammengefasst: Ziel der Vereine ist es Kinder zu Wettkampfathleten zu machen. Erwachsene Anfänger landen in der Regel in der Breitensportgruppe bei den alten Opas. Dort wird zwar auch Judo trainiert, aber richtig kämpfen lernst du dort nicht.


Edit: Beim allergrößten Teil der DJB Vereine wird Judo als reiner Wettkampfsport betrachtet. Klar ist auch dass es Ausnahmen gibt. Es gibt immer Einen der Einen kennt der Einen kennt der als Erwachsener mit Judo angefangen hat und aus dem trotzdem noch ein guter Kämpfer wurde.

Es würde auch kaum einer auf die Idee kommen als Erwachsener mit Fußball oder Handball anzufangen. Es gibt allerdings Alternativen zum DJB, an deiner Stelle würde ich mal mit Rambat Kontakt aufnehmen, vielleicht kann der dir weiterhelfen.

Gast
04-05-2016, 13:46
liegt an der ausrichtung des DJB und seiner landesverbände.

vor knapp drei jahrzehnten hatte man mit entsetzen sehen müssen, daß das ringen in deutschland beinahe von der bildfläche verschwand, weil der ringerverband damals nicht genug wert auf nachwuchsförderung legte.

etwas hysterisch überreagierte der judoverband und bastelte das judo-curriculum "kindgerecht" um.
das gesamte prüfungsprogramm angepaßt an 7-13jährige ...
es wurden die zweifarbigen gürtel eingeführt, weil man glaubte: "mehr gürtel, mehr prüfungen, stabilere motivation" ...
die übungsleiterausbildung wurde an das kinderjudo angepaßt ...

konsequenz: das image des judo als "kindersport" verfestigte sich.
blöderweise verweilen kinder im schnitt heute nur noch 2 jahre im judoverein.
es gibt also spätestens bei den jugendlichen und jungerwachsenen ein massives problem.
entweder ist man da einer der wenigen, die judo in einem stützpunkt als leistungssport betreiben, oder man gehört zu den vielen, die frustriert aufhören.
denn es gibt keine angebote, die für judoka gedacht sind, die älter als 16 sind.
kampfrichter kann man werden oder übungsleiter - für kindergruppen.

der DJB hat verzwefelt versucht, durch ein "SV"-betontes (und an lächerlichkeit kaum zu überbietendes) prüfungsprogramm mitglieder zu halten.
hat nicht funktioniert, die konkurrenz des krav maga und anderer kk ist längst zu groß, und kompetenter sind die konkurrenten außerdem.
der DJB hat vor drei jahren einen ju jutsu-trainer (staller) angeheuert, weil es im genazen DJB niemanden mehr gab, der tritt- und schlagtechniken hätte unterrichten können ... da griff man eben auf mario staller und damit auf juju und krav maga zurück.
aber da kann man auch gleich zum krav maga gehen ...
war eine total alberne aktion, die das judo wieder mal lächerlich gemacht hat.
es rächt sich eben, daß der DJB ende der 80er und zu beginn der 90er alles rausgeschmissen hat, was nichts mit dem unmittelbaren wettkampfgeschehen zu tun hatte ... ("das ist kein judo!" hieß es damals).

es gibt in den landesverbänden des DJB reinweg NICHTS, was man erwachsenen Anfängern anbieten könnte, außer einem albernen, auf KINDER abgestimmten prüfungsprogramm für diverse bunte, wertlose gürtel.

ein paar wenige vereine haben erwachsenengruppen; diese vereine haben in eigeninitiative solche gruppen aufgebaut. die regel ist das aber leider nicht.

putzigerweise rennen den gyms, die BJJ anbieten, erwachsene anfänger die türen ein.
BJJ boomt, und selbst das ringen hat sich erholt und wird von erwachsenen anfängern gern angenommen ...
nur beim judo sitzen die gleichen leute in leitenden positionen, die für die entwicklung der vergangenen 30 jahre verantwortlich sind ...

das wird nix mehr.
der DJB selbst verkündet auf seiner HP folgende mitgliederzahlen:

Jahr 2002: 276.064 Mitglieder
Jahr 2004: 200.302 Mitglieder
Jahr 2007: 184.828 Mitglieder
Jahr 2010: 177.145 Mitglieder
Jahr 2014: 161.164 Mitglieder
Jahr 2015: 153.800 Mitglieder

damit lag der DJB im jahr 2015 erstmals HINTER dem deutschen karateverband ...

mehr als die hälfte (!) der judoka des DJB (bzw. seiner landesverbände) sind KINDER zwischen 7 und 14 jahren ...
also etwa 90000 kinder im judo.
verweildauer im judoverein durchschnittlich 2 jahre ...

also etwa 64000 judoka, die älter als 14 jahre sind.
verteilt über gan deutschland ... samt karteileichen ...

ich schätze, die tatsächliche zahl der judoka, die älter als 30 sind und immer noch aktiv im ganz normalen judoverein dürfte etwa bei 30000 liegen.
wenn man sich mal verdeutlicht, wie sich das über ganz deutschland verteilt ...

;)

und das, wie gesagt, zu einer zeit, in der bjj sich vor lauter zulauf kaum noch retten kann.
und ganz ehrlich - ich bin froh, daß meine jungs und ich dem DJB NICHT angehören.

marq
04-05-2016, 14:10
...... es gibt in den landesverbänden des DJB reinweg NICHTS, was man erwachsenen Anfängern anbieten könnte, außer einem albernen, auf KINDER abgestimmten prüfungsprogramm für diverse bunte, wertlose gürtel.

ein paar wenige vereine haben erwachsenengruppen; diese vereine haben in eigeninitiative solche gruppen aufgebaut. die regel ist das aber leider nicht.

putzigerweise rennen den gyms, die BJJ anbieten, erwachsene anfänger die türen ein.
BJJ boomt, und selbst das ringen hat sich erholt und wird von erwachsenen anfängern gern angenommen ...

kenne mich zwar im judo nicht aus, bezweifele aber trotzdem deine analyse....

ich glaube viele erwachsene suchen äußerst flexible trainingszeiten oder sportarten mit evventcharakter, wie die mudderraces etc.

in der modernen welt wollen immer weniger leute sport 2- 3 mal zu einer bestimmten uhrzeit machen. auch durch schulereformen und studien reformen ist dies immer schwerer für jugendliche und junge erwachsene möglich, also fallen sie heraus und beenden ihre in der jugend angefangenen sportarten und joggen lieber oder schwinger die hantel im fitti.

bjj wird noch in der mehrheit in gyms angeboten, die auch noch andere KS im programm haben und so eine flexiblität für den breitensportler geben. aber die zahlen von judo oder anderen kks wird bjj nie kommen.

ich persönlich kenne auch keinen ringer (breitensportler), der mit mitte 20 bei null angefangen hat. ein paar mma begeistere sind höchsten hinzubekommen.

Gast
04-05-2016, 14:34
es ist nicht (nur) MEINE analyse.
es ist eher eine zusammenfassung dessen, was im größten deutschen judo-forum an beiträgen zu diesem thema in den vergangenen jahren (auch von funktionären) geschrieben wurde.
es ist eune zusammenfassung dessen, was frustrierte übungsleiter geschrieben und gesagt haben.
und es ist eine zusammenfassung dessen, was man leserbriefen im "judo-magazin" seit jahren entnehmen kann.
insofern denke ich, das es durchaus zutreffend ist, zumal ich doch recht guten einblick in die "szene" zweier landesverbände des DJB habe.
du kannst das gern weiter bezweifeln, es ändert aber an den tatsachen nix.

Huangshan
04-05-2016, 15:10
Ja wer hätte gedacht, dass eine der ersten asiatischen Kampfkünste/sportarten die im Westen ausgeübt wurde mal so enden würde.(Elemente aus dem Judo wurden einst beim Militär,Polizei.... im Nahkampf/Sv gelehrt)

Allgemein ist die Konkurrenz,Auswahl von Kampfsport,Kampfkünsten,Sv-Systemen grösser geworden.


Neben den Leistungssportlern die nach olympischen und Meisterschaftsmedalien streben ist Judo im Breitensport den falschen Weg gegangen.

Judo,Taekwondo sind Kindersportarten geworden.


Ps: Bin meinen Weg vom Judo zum Karate,Kickboxen gegangen und am Ende hat mich mein Weg zum Gong Fu geführt.

* Silverback
04-05-2016, 15:28
J... ist Judo im Breitensport den falschen Weg gegangen....

Oder korrekter Weise vielleicht gesagt: Gar keinen Weg gegangen - bzw. weglos herumgeirrt. Ganz persönlich würde ich Judo auch nicht (mehr) mit Angeboten wie Karate etc. vergleichen ... sondern eher noch mit dem Aikido. Und da sieht es wiederum ganz anders aus: Da finden durchaus etliche Erwachsene (erst) einen späten Zugang zu.

Der Grund, schon einige Male angesprochen: Judo hat sich irgendwann mal eines "Markenkerns" besonnen ... und das war eben das Wettkampfjudo. Und alles andere wurde dem untergeordnet (z.B. Kinderjudo) ... oder ist eben "hintenruntergekippt" (Erwachsenen-Breitenssportjudo); allenfalls im Behindertenbereich gibt es da noch eine kleine "Aufweichung" - aber auch mit einem erkennbaren Wettkampffokus.
Was aktuell eben so ist - aber IMHO nicht zwingend so bleiben muss. Das hängt ua. extrem von den 'führenden Verbandsköpfen' (und ihrem Wahrnehmungsvermögen und ihrer Offenheit für solche Themen) ab.

Heisst: In einigen Jahren kann sich die Judo-Landschaft möglicherweise verändert haben, wer weiß.

Big Boss Sumo
04-05-2016, 15:37
Danke mal an alle für eure Beiträge. Jetzt sehe ich etwas klarer...

Passion-Kickboxing
04-05-2016, 15:44
Judo,Taekwondo sind Kindersportarten geworden.


Dennoch gibt es in beiden Sportarten auch einen Leistungsbereich.

Kickboxen ist zum großen Teil auch Breitensport halt eher für Erwachsene oder Jugendliche...

venom1984
04-05-2016, 16:24
Ich denke zum einen sind die meisten Erwachsenen einfach zu Faul zum Sport im Vergleich zu Kindern und zum anderen sind, wie schon oben einer schrieb, die traditionellen KK einfach nicht mehr cool genug.

MMA, Thaiboxen oder Krav Maga sind da halt viel "krasser" und "überlegener" als der traditionelle Kram.

Willi von der Heide
04-05-2016, 16:25
Da ich dem Judo immer noch irgendwie verbunden bin ...

Ich hätte in der Nähe zwei Vereine die auch was für Erwachsene machen.

Verein 1):

- eine Breitensportgruppe ... wer trifft sich dort ? Die Eltern der " Judokinder " ... die meisten haben gerade so den Gelbgurt.

Verein 2):

- Bietet das SV-Konzept an. Gesehen habe ich es nich nicht, aber befürchte das schlimmste ... Gerade das alte Kodokan-Judo kombiniert mit ein paar frischen Ideen, würde sich hervorragend eignen ...

rambat trifft den Nagel auf den Kopf ... Schade was aus dem Judo wurde ...

karate_Fan
04-05-2016, 16:35
Das mit dem Judo ist wirklich schade, dass fast nur noch eine Kindersportart geworden ist.

Ich habe mir Judo ja mal am Rande angeguckt, weil ich Interesse daran hatte mich näher mit den ringerischen Quellen in den HEMA zu beschäftigen und Judo ist das einzig erreichbare Standup Grappling Angebot. Hat sich aber als Kindergeburtstag herausgestellt.

Die Mitglieder waren zum größten Teil Kinder. Die einzig größeren Judoka, waren Wettkämpfer, die schon lange dabei sind.

Die waren nicht wirklich auf Erwachsene Einsteiger vorbereitet.

Ist aber interessant zu lesen, das man so etwas wohl öfter findet.

Schade eigentlich. Judo selbst ist alles andere als eine schlechte Sache. In der modernen Ausführung in ein schöner Sport,

und in der alten Ausführung im Stile von Rambat und ein paar anderen wohl auch eine sehr schöne KK.

ryoma
04-05-2016, 16:36
...
das wird nix mehr.
der DJB selbst verkündet auf seiner HP folgende mitgliederzahlen:

Jahr 2002: 276.064 Mitglieder
Jahr 2004: 200.302 Mitglieder
Jahr 2007: 184.828 Mitglieder
Jahr 2010: 177.145 Mitglieder
Jahr 2014: 161.164 Mitglieder
Jahr 2015: 153.800 Mitglieder
...

Wenn die sich noch ein bisschen anstrengen, dann schaffen sie es bald unter 100'000 zu kommen... Wow.

* Silverback
04-05-2016, 16:37
...
Verein 1):
- eine Breitensportgruppe ... wer trifft sich dort ? Die Eltern der " Judokinder " ... die meisten haben gerade so den Gelbgurt.
...

Eine echte Seltenheit - aber trotzdem (oder gerade deswegen) IMHO gut.

P.S.: Allerdings hat eine solche Gruppe aus Erfahrung heraus oft auch nur eine "Halbwertszeit", die exakt dem Verbleib der Kinder in der Sportart entspricht :(.

Willi von der Heide
04-05-2016, 16:39
P.S.: Allerdings hat eine solche Gruppe aus Erfahrung heraus oft auch nur eine "Halbwertszeit", die exakt dem Verbleib der Kinder in der Sportart entspricht :(.

Das ist es ja ... und wieviele Kinder brechen nach dem Gelbgurt ab ...

War bei uns damals auch so, ich habe durchgehalten bis Grün ... dann wurde TKD " kuhler " :D;).

Daß mit den zwei Jahren Verweilzeit ( im Durchschnitt ) scheint sich seit den 80ern nicht groß geändert zu haben.

* Silverback
04-05-2016, 17:04
Diesen "Teufelskreis" durchbrechen nach meiner Erfahrung nur Vereine, die auch außerhalb des Dojos über ein reges (und attraktives!) Vereinsleben verfügen - die Grillen, Fahrten u.dgl.m. anbieten (heißt: die ihr Ohr am Kunden haben). Und die, völlig budounspezifisch, erkannt haben, dass sie es hier mit Menschen und ihren Bedürfnissen zu tun haben.

Gast
04-05-2016, 17:15
etwas nostalgie schwebt in deinen worten. ich bin sehr lange im vereinswesen, mit grillen, tag der offenen tür und ausflügen hälst du keinen mehr bei der stange.

kinder und eltern verlangen nach events und etwas besonderem. wollen, dass der sprössling wie etwas besonderes behandelt wird.

zwei beispiele:
1. im örtlichen fussballverein haben eltern mal klage erhoben, weil der filius in der kindermannschaft nur auswechselspieler war. die wollten ernsthaft einklagen, dass der spielen darf.
2. in einem mir bekannten judoverein wird jedes jahr der jugend judoka des jahres gekürt. laut vereinsabsprache wird nie, in zwei aufeinander folgenden jahren, der gleiche geehrt. dieses jahr gabs riesenknatsch. weil übervater xyz gerne gehabt hätte, dass sein sohnemann wieder geehrt wird...

es liegt an vielen faktoren. anspruchsdenken von kindern und eltern, verlängerte schulzeiten und leistungsdenken, jedes kind ist was superbesonderes, kinder sind (durch weniger, oder qualitaiv schlechteren sportunterricht und zunehmende freizeit vor digitalien medien) einfach weniger sportlich und nehmen bei anstrengung schneller reissaus. dazu kommt noch, dass es immer mehr helikoptereltern gibt, denen entweder die gefahr fürs kind zu groß ist oder aber, wie schon vorab erwähnt, die ihren "diamanten" nicht ordentlich gewürdigt sehen.

Huangshan
04-05-2016, 17:16
An die Nippon Kenner.

Wie sieht die Situation im Urspungsland des Judo aus?


PS:In der VR China wird vereinzelt Judo Nachwuchsarbeit betrieben um Nachwuchs für die Olympia, Sport-Judo Manschaften an den Leistungssportzentren zu gewinnen um Medallien für das Heimatland,die Parteifunktionäre zu gewinnen.
(Chinas olympische Medaillenschmieden ) :sport006:

Gast
04-05-2016, 17:18
An die Nippon Kenner.

Wie sieht die Situation im Urspungsland des Judo aus?

ganz anders.
judo ist volkssport; es gibt in japan, wenn ich nicht irre, mehr als zehn millionen judoka.

allerdings hat auch das judo in japan schattenseiten ...

Gast
04-05-2016, 17:29
ich finde auch, daß judo technisch anspruchsloser geworden ist.
um nicht mißverstanden zu werden: die anforderungen an die athletik / akrobatik / kondition / kraft haben sich erhöht, was ausschließlich diversen regeländerungen zu verdanken ist.

aber technisch ist das judo extrem verflacht.
sieht man vor allem im boden.
fragt man einen veritablen judo-schwarzgurt nach beinhebeln, wird man darüber belehrt, daß es "so etwas unfaires im judo nicht gibt".
weist man dann darauf hin, daß in der katame-no-kata noch immer ein beinhebel enthalten ist, erntet man unverständnis: "na und, das ist doch nur kata! das hat doch mit dem RICHTIGEN judo nichts zu tun!"

schön auch: "jaaaa ... das stammt noch VON FRÜHER. macht man heute nicht mehr, ist zu gefährlich und zu INEFFEKTIV."
"früher" scheint irgendwann im prä-kambrium gewesen zu sein ...

bei würfen werden die faßarten seit jahren limitiert.
inzwischen darf man nicht mehr unterhalb des gürtels greifen - also "judo griechisch-römisch".
dadurch wird es ja ganz bestimmt technisch besser und attraktiver!

im boden ... ach, ein trauerspiel ...

hier in deutschland gelten wurfvarianten als "richtig", mit denen man niemanden von den füßen holen kann, die man aber in gürtelprüfungen unbedingt so zeigen MUSS, weil irgendwelche prüfer (die diese würfe in der regel SELBST nicht im kampf anwenden können!) das mal so gelernt haben und es nun bis ans ende aller tage exakt SO sehen wollen ...

dazu muß man nichts weiter sagen, oder?

Willi von der Heide
04-05-2016, 17:45
sieht man vor allem im boden.
fragt man einen veritablen judo-schwarzgurt nach beinhebeln, wird man darüber belehrt, daß es "so etwas unfaires im judo nicht gibt".
weist man dann darauf hin, daß in der katame-no-kata noch immer ein beinhebel enthalten ist, erntet man unverständnis: "na und, das ist doch nur kata! das hat doch mit dem RICHTIGEN judo nichts zu tun!"

schön auch: "jaaaa ... das stammt noch VON FRÜHER. macht man heute nicht mehr, ist zu gefährlich und zu INEFFEKTIV."
"früher" scheint irgendwann im prä-kambrium gewesen zu sein ...


Typische Wettkampfsituation:

Da liegt man auf dem Boden und hat keine Lust auf Bodenkampf ... einfach auf den Bauch drehen und die Arme " ranziehen ". Der Gegner darf keine Beinhebel machen und wie reagiert er meistens ? Richtig, er steht auf und der Kampfrichter unterbricht ... Es ist ja auch zu schwierig jemanden da raus zu bekommen.

Wenn man sich so liegend einem BJJ/LL/Samboka präsentiert ... da geht der Spaß erst richtig los !

Teashi
04-05-2016, 17:48
Weil das Training für Erwachsene, nach dem gleichen Schema wie Kindertrainnig abläuft.

Judo International: A young French Judoka talks about his experience in Japan (http://www.judo-voj.com/contents/reiho.html)

Gast
04-05-2016, 17:56
@teashi:

in deutschland glaubt einem ja niemand, wenn man auf solche dinge hinweist:


In France, I am aware of only two categories of training.
The first type is high-level training for competition which, by definition, concerns only a restricted group of people. In this type of practice, players concentrate on physical preparation, measure precisely training and rest times, kumikata (gripping), and major randori exercises with maximum intensity.
The second type is standard training for the general public, the structure of which has not changed since I started judo at the age of seven, almost twenty years ago. In this type of training, players start with lengthy preparatory exercises, usually for a full thirty minutes. The exercises incorporate five to ten minutes of running, followed by many basic movements (for example, shrimp, crawling, balancing, etc) and often light muscle exercises (for example, abdomen, push-ups, etc). Then, for the next half an hour, they often study a particular technical point presented by the professor, alternating between the professor’s demonstration and the student’s reproduction. The last half an hour is utilized for judo itself: composed of warming-up exercises for a certain period of time and several randoris (often one or two times of groundwork and three or four times of standing exercise. This type of training by the professor is carried out almost everywhere in France and taught to young professors when they attempt to take the State’s teaching license.

Of course, this type of training exists in Japan. But I was surprised to learn that in Japan, this method is the structure of lessons for children. The organization of the French way of practice is an exact reproduction of judo lessons practiced at the Kodokan for elementary school children of 6 to 12 years of age.


The French Judo Federation, which boasts around 600,000 members, has the largest membership in the world and triple the number of members in Japan. However, more than half of newly accredited black belt holders quit judo every year. There must be a lesson to learn from this phenomenon. Why, in France, are there very few high level judo practitioners over 25 years of age who are not competition players? My conclusion, after one year of living in Japan is rather simple: in France, they practice high level judo and judo for children, but they have never thought of judo for adults.
und das ist hierzulande genauso.

1789
04-05-2016, 18:05
na ja ...es gibt ja keine geheimnisse in kampfkünsten.... :rolleyes:

habe mal ne zeitlang versucht mich mit anderen stilisten auszutauschen ,über kk im generellen.aber da kommt sofort das "aluhut-syndrom" bei denen hoch. :D

Teashi
04-05-2016, 21:27
@teashi:

in deutschland glaubt einem ja niemand, wenn man auf solche dinge hinweist:

und das ist hierzulande genauso.
Und das ist frustrierend. Wenn man keine Lust auf Wettkampftraining hat, der Regeln wegen, kann man auf Glück hoffen, einen guten Lehrer für das Breitensporttraining zu finden. Damit meine ich jemanden, der Intensität mit der Bandbreite des Judo verbindet.

Erwachsenentraining braucht eines - Freiraum. Solange es nicht ein kompletter Anfänger ist, sollten ab 16 Jahre und ab Orange frei üben können. Alles vorgesagt bekommen, was man als nächstes üben muss, als Erwachserner...soviel sollte einem schon zugetraut werden. Vorallem hätten die Lehrer es einfacher.

marq
04-05-2016, 21:37
wie sieht es denn euch in den vereinen aus, die den verband kritisieren mit kinderjudo etc sind eure erwachsenen gruppen voll??

Gast
04-05-2016, 21:43
wie sieht es denn euch in den vereinen aus, die den verband kritisieren mit kinderjudo etc sind eure erwachsenen gruppen voll??
ja.

wir sind aber auch nicht im DJB und waren es auch nie.

ach so, bevor die frage kommt - unsere gruppen trainieren bei kiel, in lübeck, in neustrelitz, in waren/müritz, in rostock, in sonneberg (thüringen) und in münchen. ooops, fast vergessen: und in hamburg.
kindergruppen haben wir gar nicht, bei uns trainieren nur erwachsene.


edit:
davon abgesehen dürfte es den übungsleitern des vereins XY einigermaßen schwerfallen, judo-angebote für erwachsene auf die beine zu stellen.
wettkämpfe für die Ü30 hat bspw. nicht der verband DJB organisiert - das waren enthusiastische privatleute.
mit dem, was im curriculum des DJB vorzufinden ist, lockt man keine erwachsenen anfänger in die judo-vereine.
wer "SV" machen will, geht eher zum krav maga.
wer dennoch "SV" im DJB ausprobiert, wird sich über den altbackenen kram wundern, wird sehen, daß das ein bißchen mit krav maga aufgepeppt wurde - und wird, wenn er es ernst meint, dann lieber gleich zum krav maga gehen.
wer einfach nur ein bißchen sport treiben möchte, hat ein riesiges angebot an sportarten, die NICHT das image einer "kindersportart" haben. (oft gehört: "was? judo? was soll ich denn da, das ist doch nur was für kinder!").
die gürtelprüfungsprogramme des DJB orientieren sich ausschließlich an kindern.
in den schwarzgurt-prüfungsprogrammen werden kata geturnt, aus denen die sportler keinerlei nutzen ziehen können, weil die eigentlichen lehrinhalte der kata seit jahrzehnten zugunsten "ästhetischer" bewegungen aufgegeben wurden.
wer älter als 16 ist und KEIN hochleistungssportler, der kann nur übungsleiter (für kinder) oder kampfrichter werden.

womit also kann der verband erwachsene für judo begeistern?
das ist eine frage, der sich sogar schon hohe funktionäre stellen mußten. und die sie nicht beantworten konnten - wie die leserbriefe im judomagazin und die kritik im deutschen judoforum bewiesen haben.

und was sollen die armen übungsleiter in den vereinen daran nun ändern?
die meisten haben nur das "rüstzeug", welches ihnen der verband auf übungsleiter-weiterbildungen mitgegeben hat.
und das ist zwar klasse, wenn's um kindertraining geht, aber darüber hinaus geht es nicht.
was sollen sie also machen?
wo sollen sie sich ideen holen? in den nachbarvereinen siehts doch ganz genauso aus!

ich habe oft, sehr oft von verbandsjudoka, die an unserem training oder an einem unserer seminare teilnahmen, gehört: "würden wir auch gern so machen, aber wenn wir eure trainingskonzepte übernehmen, kriegen wir ärger mit dem vereinsvorsitzenden und mit den anderen übungsleitern. wir würden sehr gern eure techniken übernehmen, aber dann kriegen wir ärger bei der nächsten gürtelprüfung. wir würden gern eure konzepte zum selbstschutz / zur sv übernehmen, aber dann kriegen wir ärger, weil das viele für zu brutal halten werden. wir würden gern genau wie ihr beim bjj mittrainieren - aber der DJB grenzt sich eindeutig vom bjj ab und kommuniziert das auch über die verbandszeitung, und wenn wir trotzdem zum bjj gehen, kriegen wir ärger. wir würden gern an bjj- oder grapplingturnieren teilnehmen, aber das dürfen wir nicht, da kriegen wir ärger im landesverband."

ich hab mir das schließlich nicht ausgedacht ...

maxcreator
04-05-2016, 22:08
Zitat:
wie sieht es denn euch in den vereinen aus, die den verband kritisieren mit kinderjudo etc sind eure erwachsenen gruppen voll??
ja.

wir sind aber auch nicht im DJB und waren es auch nie.

ach so, bevor die frage kommt - unsere gruppen trainieren bei kiel, in lübeck, in neustrelitz, in waren/müritz, in rostock, in sonneberg (thüringen) und in münchen.
kindergruppen haben wir gar nicht, bei uns trainieren nur erwachsene.

Wie viele trainieren dort? Kannst du bitte voll definiren?


judo ist volkssport; es gibt in japan, wenn ich nicht irre, mehr als zehn millionen judoka.

The French Judo Federation, which boasts around 600,000 members, has the largest membership in the world and triple the number of members in Japan
Beide Zahlen sind Bullsh*t. Auch Japan struggles mit der Zahl von Judoka. Japan hatte 3 Millionen Judoka aktuell es sind ca 2 Millionen Judoka. Probally there are only 200000 registered Judoka.
Football ist wachsen in Japan extrem seit 2002 und nimmt viele Kinder anderer Sportarten.

Gast
04-05-2016, 22:17
was die zahl der judoka in japan angeht: ich hab mich da möglicherweise vertan.
hab im augenblick keine sichere quelle und hab wohl zu hoch gegriffen.
ich werde das recherchieren und freunde in japan fragen, die judoka sind.



Wie viele trainieren dort? Kannst du bitte voll definiren?
:rolleyes:

bitte sehr: die zahl der trainingsteilnehmer variiert von gruppe zu gruppe.
es gibt gruppen, die aus "nur" 15, 16 mitgliedern bestehen, und es gibt gruppen die aus ca. 40 trainingsteilnehmern bestehen (und wie überall sind nie ALLE beim training, irgendwer fehlt immer aufgrund des jobs, der familie ... you name it).

wobei ich es schon als eine volle matte empfinde, wenn 15 oder mehr erwachsene am training teilnehmen.
in lübeck waren wir gestern und heute 14 trainingsteilnehmer, und angesichts des etwas begrenzten raumangebots war das schon eine sehr, sehr volle matte ...

frage beantwortet?

Terao
04-05-2016, 22:53
Eigentlich erstaunlich, dass das Karate, dass ja nach Ansicht vieler ebenfalls verflacht ist in den großen Verbänden, immer noch am Wachsen ist.
Was machen die besser?

Gast
04-05-2016, 23:06
Eigentlich erstaunlich, dass das Karate, dass ja nach Ansicht vieler ebenfalls verflacht ist in den großen Verbänden, immer noch am Wachsen ist.
Was machen die besser?

ich glaube, sie haben das vielfältigere angebot.
könnte sein, daß sie einfach eine breitere palette offerieren ...
vom kyokushinkai bis zum shotokan, da könnte für viele etwas dabei sein.
keine ahnung.

marq
04-05-2016, 23:11
nein. karate des DKV ist kontaktlos! ist halt harmloser als judo, wo man immer auf dem boden landet!

Gast
04-05-2016, 23:20
so, nochmal zu den zahlen ...
ich hatte da etwas in erinnerung und hab nochmal nachgesehen:


Japan has over 1 million people learning Judo. this does not include those who already went through the school system and no longer take judo as part of their PE. It is safe to say that in japan there are over 10 million people who have done judo in their lifetime.
also nicht 10 millionen aktive judoka.
da hatte ich mich vertan.
wollte aber nochmal zeigen, wieso mir diese zahl im kopf herumgeisterte.
:)

Gast
04-05-2016, 23:21
nein. karate des DKV ist kontaktlos! ist halt harmloser als judo, wo man immer auf dem boden landet!

ich kenne mich im DKV nicht aus, aber ich hatte gedacht, daß kyokushinkai und ashihara und goju ryu auch im DKV vertreten wären?
und bei denen gibt es doch vollkontakt?

maxcreator
04-05-2016, 23:23
was die zahl der judoka in japan angeht: ich hab mich da möglicherweise vertan.
hab im augenblick keine sichere quelle und hab wohl zu hoch gegriffen.
happens. Es ist hart zu finden Zahlen weil nur wenig Judoka registriert sind. So far die Nummer in den Artikel ist richtig


bitte sehr: die zahl der trainingsteilnehmer variiert von gruppe zu gruppe.
es gibt gruppen, die aus "nur" 15, 16 mitgliedern bestehen, und es gibt gruppen die aus ca. 40 trainingsteilnehmern bestehen (und wie überall sind nie ALLE beim training, irgendwer fehlt immer aufgrund des jobs, der familie ... you name it).

wobei ich es schon als eine volle matte empfinde, wenn 15 oder mehr erwachsene am training teilnehmen.
in lübeck waren wir gestern und heute 14 trainingsteilnehmer, und angesichts des etwas begrenzten raumangebots war das schon eine sehr, sehr volle matte ...

Nice! Ich habe noch keine normal Gruppe in Deutschland getroffen mit 40 Leuten auf der Matte. Da würde ich gern trainieren. Große Auswahl an Partner und viel Randori möglich.
Wie ist das Training dort aufgebaut, wenn es anders ist als typische DJB?
Wo gibt es diese Gruppen? Auf Reise ein gutes Ziel.


Da liegt man auf dem Boden und hat keine Lust auf Bodenkampf ... einfach auf den Bauch drehen und die Arme " ranziehen ". Der Gegner darf keine Beinhebel machen und wie reagiert er meistens ? Richtig, er steht auf und der Kampfrichter unterbricht ... Es ist ja auch zu schwierig jemanden da raus zu bekommen.
Beim Boxen niemand sagt "da hätte ich treten/werfen/shooten/Ellenbogen machen können, immer nur beim Judo wird gesagt "schlechte Rules".

maxcreator
04-05-2016, 23:54
in den schwarzgurt-prüfungsprogrammen werden kata geturnt, aus denen die sportler keinerlei nutzen ziehen können, weil die eigentlichen lehrinhalte der kata seit jahrzehnten zugunsten "ästhetischer" bewegungen aufgegeben wurden.
Aber das ist kein deutches Problem. As you say das ist seit jahrzehnten so, also auch in France, GB and andere Länder. Daher kein Grund für DJB Problems.


wer älter als 16 ist und KEIN hochleistungssportler, der kann nur übungsleiter (für kinder) oder kampfrichter werden.
At 16 there is no "Hochleistungssport". Man kann kämpfen bis 20 in der Jugend wie ich weiß. Danach kann man Liga kämpfen bei die Männer als Hobby. Kinder hören nicht mit 16 auf, eher sind die Problems.


womit also kann der verband erwachsene für judo begeistern?
das ist eine frage, der sich sogar schon hohe funktionäre stellen mußten. und die sie nicht beantworten konnten - wie die leserbriefe im judomagazin und die kritik im deutschen judoforum bewiesen haben.
So true. Trainer in den Clubs machen Mitglieder keine Funktionäre von DJB.


ich habe oft, sehr oft von verbandsjudoka, die an unserem training oder an einem unserer seminare teilnahmen, gehört: "würden wir auch gern so machen, aber wenn wir eure trainingskonzepte übernehmen, kriegen wir ärger mit dem vereinsvorsitzenden und mit den anderen übungsleitern. wir würden sehr gern eure techniken übernehmen, aber dann kriegen wir ärger bei der nächsten gürtelprüfung. wir würden gern eure konzepte zum selbstschutz / zur sv übernehmen, aber dann kriegen wir ärger, weil das viele für zu brutal halten werden. wir würden gern genau wie ihr beim bjj mittrainieren - aber der DJB grenzt sich eindeutig vom bjj ab und kommuniziert das auch über die verbandszeitung, und wenn wir trotzdem zum bjj gehen, kriegen wir ärger. wir würden gern an bjj- oder grapplingturnieren teilnehmen, aber das dürfen wir nicht, da kriegen wir ärger im landesverband."
Wer dir das gesagt hat, hat gesagt bullsh*t.
Wenn ich Video von Hirano sehe, da ist kein Problem mit Gürtelexamen.
DJB hat mit deutsche BJJ Bund verhandelt und diese aufgenommen. Wie will DJB prüfen ob Judoka kämpfen BJJ? Was will DJB oder Landesverband da machen? Keine von den 6 Landesverbanden die ich kenne hat ein Verbot.
Wer dir das gesagt hat sucht nur Ausreden für seine eigene Faulheit to deal damit.

To be honest, I think someone is bullsh*ting you. Please check your facts.

marq
05-05-2016, 00:40
ich kenne mich im DKV nicht aus, aber ich hatte gedacht, daß kyokushinkai und ashihara und goju ryu auch im DKV vertreten wären? vertreten weiss ich nicht, ich glaube aber nicht. wettkämpfen sind kontaktlos oder kata :D

Gast
05-05-2016, 08:10
DJB hat mit deutsche BJJ Bund verhandelt und diese aufgenommen. Wie will DJB prüfen ob Judoka kämpfen BJJ?
soweit ich weiß gab es verhandlungen über einen beitritt des BJJBD zum DJB.
nun repräsentiert aber der BJJBD nicht "DAS" bjj in deutschland.

einen beitritt hat es gegeben, der aber von vielen bjj-lern nicht sonderlich gut aufgenommen wurde.
irgendwelche nennenswerten bjj-aktivitäten gibt es seitdem im DJB allerdings nicht.
auch der DJJV hat eine bjj-organisation aufgenommen ... und dort wird seitdem sehr aktiv bjj prakziziert.

man fragt sich nun, in welchem verband welche bjj-organisation besser aufgehoben ist ... und welche bjj-organisation überhaupt von sich behaupten kann, in deutschland "DAS" bjj zu repräsentieren.

der DJB hat auch eine samboorganisation aufgenommen.
da hört man auch nichts von irgendwelchen signifikanten aktivitäten ...



Zitat:
wer älter als 16 ist und KEIN hochleistungssportler, der kann nur übungsleiter (für kinder) oder kampfrichter werden.
At 16 there is no "Hochleistungssport". Man kann kämpfen bis 20 in der Jugend wie ich weiß. Danach kann man Liga kämpfen bei die Männer als Hobby. Kinder hören nicht mit 16 auf, eher sind die Problems.
to be more precise:
klar kann man >16 kämpfen.
auch unterhalb des hochleistungssports.
regional-liga, landesliga ...
nur ist DAS für "neueinsteiger", also für erwachsene anfänger nicht mehr realisierbar. wer mit >16 anfängt, wird auf solchen wettkämpfen keine erfolge mehr verzeichnen können.

und wie gesagt - die wettkämpfe der "alten herren" Ü30 haben PRIVATLEUTE organsisiert und nicht der veraband.
mein erster judolehrer hat dort erfolgreich gekämpft, und ich kenne einige der organsiatoren, ich denke also, daß "meine fakten" da stimmen.



So true. Trainer in den Clubs machen Mitglieder keine Funktionäre von DJB.
richtig.
aber die funktionäre geben den RAHMEN vor, in dem das passiert.
da ich seit jahren regelmäßig das "judomagazin" lese (das ist das OFFIZIELLE presseorgan des DJB), kenne ich die leserbriefe vieler trainer, die antworten vieler funktionäre und die diskussionen um das, was im verband passiert.
oder eben nicht passiert.
und ich kenne persönlich sehr viele trainer in ganz normalen judovereinen.
ich denke also, daß ich doch einen guten einblick habe in das, was in den landesverbänden des DJB (zumindest in zwei davon) geschieht.
da stimmen "meine fakten", da bin ich sicher.



Wer dir das gesagt hat, hat gesagt bullsh*t.
Wenn ich Video von Hirano sehe, da ist kein Problem mit Gürtelexamen.
stimmt leider nicht.
erstens sieht man bspw. auf den hirano-videos im netz NICHT seinen tatsächlichen o-soto-gari, und genau mit DEM gab es in einigen gürtelprüfungen des DJB probleme.
angeblich wäre das kein o-soto-gari ...
da ich diese situation dreimal miterlebt habe, erzählt mir da niemand "bullshit", sondern es gab prüfer im DJB, die eine andere als ihre eigene wurfvariante nicht akzeptieren wollten.
exakt dasselbe ist drei- bis viermal mit würfen wie utsuri-goshi passiert, mit würfen wie tani-otoshi und vor allem mit tai-otoshi.
ich habe es selbst miterlebt: der tai-otoshi nach hirano wurde als "falsch" bewertet, obwohl der prüfling damit sogar auf wettkämpfen sehr erfolgreich war (bspw. in thüringen).
der prüfer wurde darauf hingewiesen, daß es sich um den tai-otoshi nach hirano handele, und meinte daraufhin: "die privatmeinung irgend eines japaners zählt hier nicht!"
wie gesagt, ich habe es selbst miterlebt ...


Wie will DJB prüfen ob Judoka kämpfen BJJ? Was will DJB oder Landesverband da machen? Keine von den 6 Landesverbanden die ich kenne hat ein Verbot.
da solltest du vielleicht mal ins "judomagazin" vom vergangenen jahr schauen.
dort hat peter frese, der präsident des DJB, eine eindeutige und scharfe abgrenzung des DJB zum BJJ und "anderen verwandten ringkampfsportarten" ausgesprochen.
ich suche das mal raus ...

ich zitiere mal wahllos einige stimmen aus dem größten deutschen judoforum zu diesem thema:

"Fritz" hat es schon auf den Punkt gebracht: Das Wettkampfjudo ist uninteressant geworden.
Die sinkenden Teilnehmerzahlen gibt es schon bei den jüngeren Altersklassen. Bei U13 sind die Gewichtsklassen teilweise nur mit 1-3 Startern besetzt gewesen und das bis Landesebene. Dazu kommt noch, dass die wenigen Talente aus den kleinen Vereinen zu den Stützpunkten gekarrt werden müssen, wenn sie zum Kader gehören wollen.
Dann so Aussagen: "Nur Gymnasiasten in den Landeskader berufen" Klar, Realschüler sind ja doof und da lohnt sich der Aufwand nicht.
Ich hatte es schon mal in einem früheren Faden geschrieben, dass man Judo als elitären Sport etablieren will.
Wenn die Entwicklung anhält, wird der DJB schwer zu kämpfen haben. Es ist nicht vermittelbar, dass ein Breitensportverein, der den Verband eigentlich nicht braucht, über ebendiesen den ganzen Zirkus sponsert und die Talente aus dem Verein entweder abgeworben werden oder frustriert aufgeben.
das sind probleme, die vom verband verursacht werden.


Die Regeln verbieten immer mehr.
Es werden Wettkampflizensen benötigt.
Immer öfter werden die Vorschriften für die Judogi geändert, man braucht immer öfter einen neuen, teuren Anzug.

Und da wundert man sich über sinkende Teilnehmerzahlen bei Wettkämpfen?

Ich nehme aus diesen Gründen (und nicht nur wegen meines Alters) seit einigen Jahren auch nicht mehr an Wettkämpfen teil.


Nicht zu vergessen die unsäglich veralteten und kontraproduktiven Wettkampfmodi.

Man kann mittlerweile auch bei den Funktionsstrukturen eine rasche (qualitative) Fluktation feststellen.
Leute die stark engagiert waren und "gemacht" haben, resignieren immer mehr und weichen mittlerweile zunehmend einem Pulk von eigennützigen Selbstdarstellern.

Es passiert nun genau das, was seit Jahren verharmlost und ignoriert, ... um nicht zu sagen verlacht wurde.
Die Erkenntnisresistenz eliminiert sich nach natürlich logischem Evolutionsprinzip selbst.

das schreiben trainer, die im verband sind und sich dort engagieren.
ich hab mir diese beiträge nicht ausgedacht!

und die judoka, die in dem anderen forum diskutieren, haben auch solche dinge sehr genau registriert:

Schau dir gleichzeitig die massiv steigenden Teilnehmer bei beispielsweise offenen BJJ-Turnieren.
Weil man dort eben NICHT diese ganzen Verbandsstrukturen einbringt, sich mit irgendwelchem Regelunsinn beschäftigt, sondern der (halbwegs) freundschaftliche Vergleich im Vordergrund steht.
Weil dort kein Jackenreißen mit besonders ausgefüftelten "Kumi-Kata" gezaubert wird, sondern technisch saubere Kampftechniken Vorzug haben.
Unsauber-mit-Kraft-angesetzte bzw. unkontrolliert-explosiv angesetzte Techniken werden mitunter gar nicht bewertet.

Dort wird nach Erfahrung gekämpft, meist Anfänger / Intermediate / Fortgeschritten (Weissgurt, bis Lilagurt, ab Lilagurt), und dann treffen auch Leute - egal welcher Alter- und Fitnessstufe, ähnlicher Kampfstärke aufeinander.

Turniere dieser Art findet man mindestens 8-wöchentlich in allen Teilen Deutschlands (und sind damit als "Ostdeutsche-" "Norddeutsche" etc Meisterschaften überregionaler als Landesmeisterschaften) und sie haben Zulauf ohne Ende.

;)

das, was im letzten von mir zitierten post angesprochen wird, macht BJJ eben attraktiv, auch für erwachsene einsteiger: keine verbandsquerelen, kein sich ständig änderndes regelwerk, wettkämpfe abgestuft nach erfahrung (gürtelfarbe) ...
spaß, kampf, gemeinsamkeit und keine blöden vorschriften über die ärmellänge des gi oder die weite der hosenbeine oder "verbotene faßarten" ...

es ist tatsächlich so, daß die landesverbände des DJB älteren einsteigern nichts anzubieten haben.
da wundert es nicht, daß es so wenige erwachsenen-trainingsgruppen gibt.
oder daß dort, wo erfahrene erwachsene judoka trainieren, kaum erwachsene neueinsteiger anzutreffen sind.

Gast
05-05-2016, 08:25
etwas OT, aber zum verständnis vielleicht ganz interessant:

was die aufnahme "DES" bjj in den DJB angeht, kann man im größten deutschsprachigen judoforum einiges nachlesen.
ich zitiere mal einige beiträge:


von Jobi » 11.01.2012, 20:14
In Frankreich ist Brazilien Jiu Jitsu im dortigen nationalen Judoverband organisiert. Passt ja auch super zu einander! In Deutschland hat jetzt der DJJV Nägel mit Köpfen gemacht und mit P. Schira eine deutsche BJJ-Ikone ins Boot geholt. Eingeleitet hat den Kontakt H. Frese. Schon zuvor hat wohl der DRB eine Kooperation mit Sambo vereinbart. Und der DJB? Hat`s verpennt, oder?

von Fritz » 11.01.2012, 23:14
... abgrenzen, ich sage nur abgrenzen ...

Soweit ich weiß, vertritt der DJB ausschließlich Judo (DJB-Judo) - insofern ist die Vertretung einer anderen Sportart (Kampfkunst) nicht möglich.
Diese Alleinvertretung sowie u.a.das "Ausgliedern" der damaligen Sektionen (Jiu Jitsu. Aikido, Karate) liegt lange zurück, könnte aber nun ursächlich dafür sein, dass sich KK wie BJJ und Sambo nicht anschließen können.

dazu ein funktionär:

Natürlich müsste man die Satzung ändern, aber wenn es denn gewollt wäre, wären diese formalen Fragen kein Hinderungsgrund. Da sind ganz andere Überlegungen wichtiger. Zum konkreten kann ich allerdings nichts sagen, da mir keine entsprechende Diskussion bekannt geworden ist.

Wenn zwei Disziplinen, die jeweils ihre eigenen Mitglieder haben, unter einem Verbandsdach organisiert sind, ist dies für beide Seiten nicht unproblematisch. Einerseits können sich zwar Synergieen ergeben, z.B. in der Verwaltung, andererseits gibt es ein ständiges Spannungsfeld bei der Unabhängigkeit der Entscheidungen jeder Disziplin.

So kommen wir schnell zu einem Ressourcenproblem: Geschäftsräume, Personal, Vorstand usw. Und man kommt sehr schnell dazu, wie diese Ressourcen bereit zu stellen sind. Und damit sind wir bei der Finanzierung eines Verbandes durch zwei Disziplinen. Und genau an der Stelle dürfte es besser sein, wenn - eine "kritische" Größe vorausgesetzt - eine Disziplin ihre Geschicke unabhängig von einer anderen bestimmen kann.

dann kurze zeit später kam das:

Die Aufnahmeanträge des Deutschen Sambo-Bundes e.V. und des Brazilian Jiu-Jitsu Bundes Deutschland e.V. als Mitglieder mit besonderer Aufgabenstellung fanden die Zustimmung der Mitgliederversammlung. Im Falle von Brazilian Jiu Jitsu wurde die Aufnahme an Auflagen gebunden.

und hier gleich etwas zum thema "abgrenzung". ein hochgraduierter judo-funktionär schreibt zu den AUFLAGEN, die der DJB dem BJJBD gemacht hat:

Der BJJ-Verband versteht sich als

"Offizieller Dachverband für brasilianisches Jiu-Jitsu mit und ohne Kimono sowie artverwandte Sportarten"
BJJBD | Brazilian Jiu-Jitsu Bund Deutschland (http://www.bjjb.de/)

Ich gehe davon aus, dass die Auflagen darin bestehen, keine "artverwandten Sportarten" zu betreiben, die bereits durch eigene Verbände im DOSB organisiert sind, dass der DOSB aus guten Gründen den Grundsatz "eine Sportart - ein Verband" hat.

;)

Gast
05-05-2016, 08:36
eins noch:
natürlich kann man NICHT einfach alles auf den "bösen" verband schieben.
ja, auch die trainer im verein sind mitverantwortlich dafür, daß neue trainingsteilnehmer den weg auf die matte finden.

ABER dazu braucht man eben entsprechendes rüstzeug.
organisatorisch, technisch ...
und dafür müßte der verband jedoch die nötigen voraussetzungen schaffen, denn genau DAS ist seine aufgabe.
die konkrete umsetzung liegt dann bei den vereinen bzw. den trainern ...
das wird niemand bestreiten.
:)

davon abgesehen reiten wir mit dieser diskussion ein totes pferd ...

Huangshan
05-05-2016, 08:40
Bin froh das ich mit Verbandspolitik,Funktionären,Verbänden,Gürtel/Titelfetischisten..... nichts zu tun habe.


Es hat mich immer gestört und deshalb bin ich froh, dass ich unter überschaubaren ,familiären Strukturen Gong Fu ausübe.

Probleme werden beim Essen und mit viel Reissnaps usw. gelöst. ;)

* Silverback
05-05-2016, 08:51
Eigentlich erstaunlich, dass das Karate, dass ja nach Ansicht vieler ebenfalls verflacht ist in den großen Verbänden, immer noch am Wachsen ist.
Was machen die besser?

"Besser" ist immer ein Vergleich, der zwingend voraussetz, dass etwas besser ist. "Anders" würde ich sagen - und dieses "anders" ist IMHO systemimmanent.

Nur mal ein Beispiel rausgegriffen:
- Beispiel Karate: viel im Stand/ in der aufrechten Bewegung, viele Formen, braucht keine Matten, ... - vieles was man auch alleine zuhause üben kann
- Beispiel Judo: Rollen am Boden, braucht spezielle Matten, braucht eigentlich einen Partner um sinnvoll zu sein, ... - alles was man eigentlich nicht zuhause machen kann (zumindest nicht, wenn man nicht vorhatte, hinterher zu renovieren :D)

Gast
05-05-2016, 08:53
diese aussagen erhalte ich übrigens aufrecht:


ich habe oft, sehr oft von verbandsjudoka, die an unserem training oder an einem unserer seminare teilnahmen, gehört: "würden wir auch gern so machen, aber wenn wir eure trainingskonzepte übernehmen, kriegen wir ärger mit dem vereinsvorsitzenden und mit den anderen übungsleitern. wir würden sehr gern eure techniken übernehmen, aber dann kriegen wir ärger bei der nächsten gürtelprüfung. wir würden gern eure konzepte zum selbstschutz / zur sv übernehmen, aber dann kriegen wir ärger, weil das viele für zu brutal halten werden. wir würden gern genau wie ihr beim bjj mittrainieren - aber der DJB grenzt sich eindeutig vom bjj ab und kommuniziert das auch über die verbandszeitung, und wenn wir trotzdem zum bjj gehen, kriegen wir ärger. wir würden gern an bjj- oder grapplingturnieren teilnehmen, aber das dürfen wir nicht, da kriegen wir ärger im landesverband."
ich habe auf gürtelprüfungen des DJB (bzw. seiner landesverbände) mehrfach miterlebt, daß sich diese befürchtungen bestätigt haben.
es HABEN judoka massiv ärger dafür bekommen, daß sie unsere konzepte/techniken zu übernehmen versuchten.
und nein, diese judoka haben keinen "bullshit" erzählt. ihnen wurde z.b. ganz klar und vor zeugen gesagt: wenn du mit diesen komischen würfen von diesem rambat an der dan-prüfung teilnimmst, fällst du auf jeden fall durch!
es ging dann so weit, daß einige dieser judoka genau wegen solcher bevormundungen den DJB verlassen haben und nun bei uns mitspielen.
ich könnte namen nennen, denn diese judoka sind auch hier im board, aber sie sollen sich selbst äußern, wenn sie das wollen.
:)

so, ich glaub, das thema "erwachsenentraining im DJB" ist dann auch ausdiskutiert ...
zum (gefühlt) 1000. mal ...

edit:
der DJB und seine landesverbände interessieren mich nicht. ich hab mit denen nicht das geringste zu tun. ich hab auch keinen streit mit denen, weil ich etwas ganz anderes mache als sie. ABER hin und wieder ist es ganz gut, bestimmte dinge noch einmal anzusprechen und sich daran zu erinnern, warum ich mit denen nichts zu tun haben will ...
:)

Gast
05-05-2016, 09:12
Bei uns laufen derzeit wieder Anfängerkurse. Habe mal grob durchgezählt.

4-6 Jahre: ca. 25 Kinder

6-10: ca. 15 Kinder

10-14: 3 oder 4 Kinder

Erwachsene ab 15: 1 Bewegungslegastheniker

Bei den 4 bis 6 jährigen finde ich erschreckend wie viele von denen bereits jetzt schon übergewichtig sind. Selbst bei den 6 bis 10 jährigen schaffen es viele nicht beim angrüßen still zu bleiben. Ein Kinderarzt hier im Ort empfiehlt den Eltern solcher Kinder sie sollen doch mal beim Judo vorbeischauen. Dort lerne man "fernöstliche Werte" und Disziplin. Die Trainer machen den Helikoptereltern jedoch schnell klar dass es sich um Kampfsport handelt, und nicht um Therapie für verhaltensauffällige Kinder.

Big Boss Sumo
05-05-2016, 09:17
Ich geh mal kurz OT und wünsch euch allen einen schönen Vatertag / Herrentag :-)

Big Boss Sumo
05-05-2016, 09:39
so, ich glaub, das thema "erwachsenentraining im DJB" ist dann auch ausdiskutiert ...
zum (gefühlt) 1000. mal ...

:)

Tut mir leid wenn ich da was übersehen habe, aber auch mit der SuFu habe ich nichts passendes gefunden :(

Fisherman's Friend
05-05-2016, 11:19
Eigentlich erstaunlich, dass das Karate, dass ja nach Ansicht vieler ebenfalls verflacht ist in den großen Verbänden, immer noch am Wachsen ist.
Was machen die besser?

Hallo Leute, ich möchte gerne meinen Senf dazu geben. Im Judo weiss ich nicht, wie es in der Schweiz aussieht. Im Karate hingegen kann ich mitreden.
Meine Vermutung, weshalb auch bei Erwachsenen grosses Interesse am Karate besteht, innder Schweiz, ist, dass die Anforderungen und das Prüfungsniveau auf das Alter der Karateka angepasst wird. Beispiel: 15-jähriger soll(te) einen Mawashi-geri auf den Kopf hinbekommen, bei einem 45-jähriger hingegen reicht dieser schon auf Bauchhöhe. Ein weiterer Grund, Turniere. Es gibt im Karate, national wie international verschiedene Alters (Kata und Kumite) und Gewichtsklassen (nur Kumite). An einigen Turniere gibt es sogar extra die Kategorie Veterans, ü35, für späteinsteiger, welche aus Spass mal einem Turnier teilnehmen wollen. Vielfach werden auch die Eltern der Kämpfer (Kinder) als Coach eingesetzt, und kommem dadurch selber ins Karate, oder umgekehrt. Zudem, das gilt für die Schweiz, wird der Erwachsenensport über ein Bundesamt unterstützt mit einer Trainerausbildung: Leiter/Trainer Erwachsenensport Karate.
Ich denke mal, dass diese 3Gründe, vorallem das mit den Turnieren, dem Karate einen guten Zulauf bescheren. Gruss aus der Schweiz.

Big Boss Sumo
05-05-2016, 18:18
Hallo Leute, ich möchte gerne meinen Senf dazu geben. Im Judo weiss ich nicht, wie es in der Schweiz aussieht. Im Karate hingegen kann ich mitreden....
.

Wow, das nenn ich mal vorbildlich. Wenn ihr jetzt noch eine Ü30-Späteinsteiger-Superduper-Schwergewichstklasse habt, komm ich in die Schweiz und geh dort zum Karate :D

Little Green Dragon
05-05-2016, 19:04
@rambat

Auch wenn ich meinen Aluhut immer noch nicht bekommen habe und auch mit Judo sonst eigentlich nichts am (Alu)Hut habe lese ich doch gern und interessiert Deine Ausführungen zu den verschiedenen Fragestellungen und finde es klasse wie viel Zeit und Mühe Du Dir nimmst das alles so detailliert hier darzustellen.

Gürteltier
05-05-2016, 19:20
Eigentlich erstaunlich, dass das Karate, dass ja nach Ansicht vieler ebenfalls verflacht ist in den großen Verbänden, immer noch am Wachsen ist.
Was machen die besser?

Karate ist der Ausweichbereich für Leute, die keinen anfassen wollen.
Das Wettkampfsystem ist natürlich nicht kontaktlos, aber wírd in den Vereinen so runtergekocht, das die Idee, es wäre kontaktlos, nicht ausstirbt.
Im Karate gibt es jedenfalls mit das höchste Umgehen mit abgestuftem Kontakt.

Man kann Karate wie Aikido spielen und ist der Ernüchterung noch ferner.

Und wie Du im Grunde schon gesagt hast :

Judo ist dynamischer als BJJ und Verletzungsgefährlicher.
Auch wenn es die abgestuften Wettkampfgruppen für Erwachsene gäbe, würden die sich da speziell in ihrer "Lehrzeit" viel mehr gegenseitig schrotten, als im BJJ.

Gast
05-05-2016, 19:34
@rambat

Auch wenn ich meinen Aluhut immer noch nicht bekommen habe und auch mit Judo sonst eigentlich nichts am (Alu)Hut habe lese ich doch gern und interessiert Deine Ausführungen zu den verschiedenen Fragestellungen und finde es klasse wie viel Zeit und Mühe Du Dir nimmst das alles so detailliert hier darzustellen.

also den handgefertigten alu-hut hab ich dir zugeschickt ...
:D
müßte längst bei dir angekommen sein!

und für deine freundlichen worte möchte ich mich bedanken.
:)

Gast
05-05-2016, 19:40
Judo ist dynamischer als BJJ und Verletzungsgefährlicher.
Auch wenn es die abgestuften Wettkampfgruppen für Erwachsene gäbe, würden die sich da speziell in ihrer "Lehrzeit" viel mehr gegenseitig schrotten, als im BJJ.
hmmm ... ja und nein.

man könnte es durchaus so gestalten, daß sich niemand schrottet.
aber dafür müßte man tatsächlich das ego runterfahren ...
und man müßte den leuten beibringen, daß man z.b. einen wurf (auch im randori) schon im entstehen verhindert und nicht erst, wenn man bereits fliegt ... denn wenn man, um keine punkte abzugeben, bis kurz vorm aufschlag auf die matte noch versucht, sich abzustützen und/oder wegzudrehen, isses kein wunder, wenn die gelenke das übelnehmen.
als junger mensch hat man da weniger probleme, aber sobald man ein gewisses alter erreicht hat, heilt's einfach nicht mehr so schnell.

vielleicht auch ein grund, warum es nicht allzu viele erwachsene judoka gibt, die auch jenseits der 30/40 noch aktiv sind ...?
wenn jedes randori im normalen vereinstraining zu einer unart des schwergewichtsfinales der UFC ausartet ... dann hat das folgen.
und die sind ausnahmsweise dann mal nicht dem verband anzulasten, sondern dem ehrgeizigen unverstand des einen oder anderen judoka.

man muß als erfahrener schwarzgurt einen erwachsenen anfänger, der gerade mal den grüngurt erreicht hat, nicht in die matte rammen, als gelte es, die eigene olympia-teilnahme zu sichern ...

mst78
05-05-2016, 20:06
@rambat

Auch wenn ich meinen Aluhut immer noch nicht bekommen habe und auch mit Judo sonst eigentlich nichts am (Alu)Hut habe lese ich doch gern und interessiert Deine Ausführungen zu den verschiedenen Fragestellungen und finde es klasse wie viel Zeit und Mühe Du Dir nimmst das alles so detailliert hier darzustellen.

Muß ich auch nochmal so hervorheben!
@rambat: :respekt:
Bitte bleib dem Forum und dem Judo noch lange so leidenschaftlich erhalten!

Gürteltier
05-05-2016, 20:15
hmmm ... ja und nein.

man könnte es durchaus so gestalten, daß sich niemand schrottet.
aber dafür müßte man tatsächlich das ego runterfahren ...
und man müßte den leuten beibringen, daß man z.b. einen wurf (auch im randori) schon im entstehen verhindert und nicht erst, wenn man bereits fliegt ...
vielleicht auch ein grund, warum es nicht allzu viele erwachsene judoka gibt, die auch jenseits der 30/40 noch aktiv sind ...?
wenn jedes randori im normalen vereinstraining zu einer unart des schwergewichtsfinales der UFC ausartet ... dann hat das folgen.
und die sind ausnahmsweise dann mal nicht dem verband anzulasten, sondern dem ehrgeizigen unverstand des einen oder anderen judoka.

man muß als erfahrener schwarzgurt einen erwachsenen anfänger, der gerade mal den grüngurt erreicht hat, nicht in die matte rammen, als gelte es, die eigene olympia-teilnahme zu sichern ...

Ja, sehe ich genauso.
Aber dieses sinnige Spielen ist dem Judo ferner, auch wenn die Gruppe, bei der ich manchmal mitmache, das sehr vernünftig umsetzt. Sind nicht die Einzigen, aber doch selteneren.

Gilt ja nicht nur für 's Abstützen. Das sich als Abwehr um den Wurf sehr kraftlos rumschieben lassen z.B. hat man ja auch meist erst mit viel Erfahrung drauf. Und "blocken" löst oft doch noch Überwindungsreflexe bei zunächst lockeren aus.
Immer wenn nicht die ausweglose Hinführung, sondern auch die Schnelligkeit ( nehme mich da nicht aus ) den Wurf ausmacht, wird es etwas kritischer.

Und in den Wettkampfklassen gäbe es ja dann nicht den einen mit der Übersicht für beide bei den Anfängern ...

Gast
05-05-2016, 20:38
@gürteltier:
das ist ein leidiges problem.
genau wie im bjj kann man auch im judo die eigene technik "passend" machen, wenn man sehr viel kraft hat und diese auch einsetzt.
gegen sehr erfahrene kämpfer beißt man dabei allerdings meistens auf granit ... und so soll es ja eigentlich auch sein. (trotzdem KANN hier und da auch die feinste, sauberste technik durch die kraft des gegners kaputtgemacht werden, das ist einfach so).

es erfordert viel selbstdisziplin, vor allem dann, wenn man "in die jahre" gekommen ist, sich mit den jungspunden NICHT mehr kräftemäßig messen zu wollen.
da zieht man sowieso den kürzeren - ein gut trainierter zwanzigjähriger sticht konditionell in der regel jeden 50jährigen aus.
"mitwühlen" geht also nicht (mehr).
aber man kann und muß die eigene technik so verfeinern, daß sie - zusammen mit immenser erfahrung - den jungspunden als die hölle erscheint.
:D

dazu gehört, daß man selbst die angriffe der jungbullen ins leere laufen läßt.
nee, ist kein aikido, man kann sowas nur selten direkt gegen den anstürmenden jungen stier nutzen ... aber man kann ihn hinhalten, ausweichen, an der faßart verzweifeln lassen ... bis sie den entscheidenden fehler machen und in einen wurf regelrecht hineinrennen.

über kano berichteten seine schüler, daß er noch mit 40 nahezu unschlagbar war, und daß sie beim randori stets das gefühl hatten, gegen einen "leeren gi" zu kämpfen ... denn kano war nie dort, wo sie ihn zu spüren glaubten.
und er warf sie beinahe nach belieben.
man sieht so etwas auch sehr schön in dem allseits bekannte mifune-film.
ich hab vor jahren auch daran gezweifelt, daß er da wirklich angegriffen wird, habe meine meinung aber revidiert.
ich hab seit einiger zeit auch immer das gefühl, daß ich im randori (und wir haben oft gäste, die nicht meine schüler sind!) nicht wirklich angegriffen werde und "zu leicht" in die würfe reingehen kann. dann sehe ich das verbissene gesicht meines gegners und weiß, daß er es bitterernst meint ... (ich möchte hastig hinzufügen, daß ich mich NICHT mit mifune vergleichen will!).

inzwischen verstehe ich auch, wieso die "alten männer" uns damals, als wir selbst noch die testosterongesteuerten jungbullen und "knallharten" wettkämpfer waren, so beinahe nebenbei auf die matte donnerten.
im randori.
immer wieder.
was haben wir aufgedreht, was haben wir an denen rumgerissen und rumgeschraubt, was haben wir dene vor die beine getreten und "reingeholzt" ("fegewurf", haha) ...
und sie haben es "abgewettert" und uns dann strafend auf die matte geknallt.
oder haben uns aus der bewegung heraus "weggefischt" und uns fliegen lassen ...

mein judolehrer frank thiele hat einmal sehr richtig, wenngleich ironisch überspitzt gesagt: "die tragik des judo liegt darin, daß man es sein leben lang trainieren muß und erst mit etwa 95 jahren begreift, wie judo wirklich funktioniert - und dann ist man zu alt, um noch nutzen im kampf daraus zu ziehen."
:D

hier wurde auch nach unserem training gefragt ...
da ich unser eigenes training selbst nicht so gut beurteilen kann, verweise ich ganz unbescheiden noch einmal auf einen erlebnisbericht, den ein judoka hier im board vor einiger zeit verfaßt hat (er selbst ist seit mehr als 20 jahren aktiv und ein echtes "schwergewicht"):

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f110/lange-vorgehabt-endlich-gemacht-training-tom-herold-168962/

Gast
05-05-2016, 20:39
Muß ich auch nochmal so hervorheben!
@rambat: :respekt:
Bitte bleib dem Forum und dem Judo noch lange so leidenschaftlich erhalten!

so, jetzt hab ich eine rote birne ...
:o

danke.
:)

Tori
05-05-2016, 20:50
nein. karate des DKV ist kontaktlos! ist halt harmloser als judo, wo man immer auf dem boden landet!

Sorry Marq, aber das ist Quatsch. Weder ist es kontaktlos, noch harmlos und landet man selbst im semikontakt shotokan hin und wieder auch auf dem Boden ;)

Die meisten Verletzungen, "Zahnverluste" und Brüche habe ich im harmlosen Shotokan erlebt.

Außerdem gibt's im DKV auch kyokushinkai ;)

Little Green Dragon
05-05-2016, 20:50
so, jetzt hab ich eine rote birne ...




Muss Dir doch nicht peinlich sein [emoji6]- man merkt halt, dass Du Deinen Sport "lebst" und zusätzlich eben auch noch viel Zeit in (theoretische) Recherche und Hintergrundinfo investiert hast - die Kombi findet man halt nicht an jeder Ecke und dann darf man imho das auch mal positiv erwähnen ohne das sich dafür jemand "schämen" müsste...

maxcreator
05-05-2016, 21:34
soweit ich weiß gab es verhandlungen über einen beitritt des BJJBD zum DJB.
nun repräsentiert aber der BJJBD nicht "DAS" bjj in deutschland.

correct. aber wie sollte der DJB zeigen das er nicht gegen BJJ ist?
Für mich ist das ein Zeichen pro BJJ at least nicht gegen BJJ.
Im DJJV heißt es JJIF Ne-waza und hat andere Regeln BJJ afaik.

da solltest du vielleicht mal ins "judomagazin" vom vergangenen jahr schauen.
dort hat peter frese, der präsident des DJB, eine eindeutige und scharfe abgrenzung des DJB zum BJJ und "anderen verwandten ringkampfsportarten" ausgesprochen.
ich suche das mal raus ...
Das klingt okay, nach Unterschied Judo<->BJJ und nicht gegen BJJ.
Bitte such es raus.


klar kann man >16 kämpfen.
auch unterhalb des hochleistungssports.
regional-liga, landesliga ...
nur ist DAS für "neueinsteiger", also für erwachsene anfänger nicht mehr realisierbar. wer mit >16 anfängt, wird auf solchen wettkämpfen keine erfolge mehr verzeichnen können.
sounds different to me than

wer älter als 16 ist und KEIN hochleistungssportler, der kann nur übungsleiter (für kinder) oder kampfrichter werden.
Wenn ich nicht falsch bin hat Henry Stöhr mit 17 Judo begonnen.


und wie gesagt - die wettkämpfe der "alten herren" Ü30 haben PRIVATLEUTE organsisiert und nicht der veraband.
AFAIK dies ist falsch. Für die veterans hatte sich ein neuer Verband gegründet der WM organisiert hat. Nach diesem model haben immer mehr Wettkämpfe Ü30 gestartet. (privat aber unter Verband) Dann hat IJF Druck auf die Veterans gemacht und den Verband "übernommen".


aber die funktionäre geben den RAHMEN vor, in dem das passiert.true. Die communication des Rahmen ist schlecht und viele machen sich keine Mühe richtig umzusetzen.
Trotzdem der Verband findet keine Mitglieder, dasmachen Trainer vor Ort.


erstens sieht man bspw. auf den hirano-videos im netz NICHT seinen tatsächlichen o-soto-gari, und genau mit DEM gab es in einigen gürtelprüfungen des DJB probleme.
Ich weiß nicht was du zeigst. Ich kann nur die Videos beurteilen. Gibt es ein Video von "seinen tatsächlichen o-soto-gari" oder wie du ihn zeigst? Wenn Hirano auf Videos etwas zeigt ist das für mich Hirano-o-soto-gari und ich sehe da keine problems für Gürtelexamen. Auch nicht bei Utsuri-goshi.
Wenn ich kann ich gehe gern auf ein seminar von dir um das zu sehen.


ich habe es selbst miterlebt: der tai-otoshi nach hirano wurde als "falsch" bewertet, obwohl der prüfling damit sogar auf wettkämpfen sehr erfolgreich war (bspw. in thüringen).
Would love to meet him. Trainieren dort auch 40 Judoka? Würde dort gern einmal trainieren.


Dann so Aussagen: "Nur Gymnasiasten in den Landeskader berufen" Klar, Realschüler sind ja doof und da lohnt sich der Aufwand nicht.
Das ist normal. Realschule Schluss mit 16, danach Ausbildung oder Arbeit, weniger Zeit für Training. Gymnasiom plus stretching Schluss mit 20. 4 Jahre mehr intensiv Training plus Übergang zu Adults.


das, was im letzten von mir zitierten post angesprochen wird, macht BJJ eben attraktiv, auch für erwachsene einsteiger: keine verbandsquerelen, kein sich ständig änderndes regelwerk, wettkämpfe abgestuft nach erfahrung (gürtelfarbe) ...
spaß, kampf, gemeinsamkeit und keine blöden vorschriften über die ärmellänge des gi oder die weite der hosenbeine oder "verbotene faßarten" ...
Dude you know what you're writing?
keine verbandsquerelen-IBJJF??? querelen zwischen teams in gleicher Stadt und ähnliches.
kein sich ständig änderndes regelwerk-ich habe erlebt, 5 unterschiedliche Turniere 5 unterschiedliche regelwerk. Unterschiedliche Organisator meißt unterschiedliches regelwerk. Mal das erlaubt, mal das verboten.
wettkämpfe abgestuft nach erfahrung (gürtelfarbe) ...-big plus
keine blöden vorschriften über die ärmellänge des gi oder die weite der hosenbeine- jemals bei IBJJF gewesen? vorher anmelden bezahlen, ID bestellen. Vor dem Kampf Messung des kompletten Gi, kontrolle Patches. Bei einem check kommt ein Gi mit rashguard durch bei anderem check nicht. patches ein paar centimeter zu weit unten, Gi nicht erlaubt. Bei normale Turniere weniger problems aber das ist auch bei Judo so. Große Turniere=mehr vorschriften.
"verbotene faßarten"- im BJJ Wettkampf gibt es verbotene Faßarten, verbotene Techniken.


Ich gehe davon aus, dass die Auflagen darin bestehen, keine "artverwandten Sportarten" zu betreiben, die bereits durch eigene Verbände im DOSB organisiert sind, dass der DOSB aus guten Gründen den Grundsatz "eine Sportart - ein Verband" hat.So weit ich verstehe, er assumed, also weiß es nicht und denkt nur. Welche official macht so etwas?



ich habe auf gürtelprüfungen des DJB (bzw. seiner landesverbände) mehrfach miterlebt, daß sich diese befürchtungen bestätigt haben.
es HABEN judoka massiv ärger dafür bekommen, daß sie unsere konzepte/techniken zu übernehmen versuchten.
Wie ich sage ich weiß nicht was du zeigst. Ich will es mir ansehen wenn ich kann. Ich sehe nur die Videos von Hirano und sage da sind keine problems.


Bei uns laufen derzeit wieder Anfängerkurse. Habe mal grob durchgezählt.

4-6 Jahre: ca. 25 Kinder

6-10: ca. 15 Kinder

10-14: 3 oder 4 Kinder

Erwachsene ab 15: 1 Bewegungslegastheniker
Das ist das große problem. Zu wenig ältere beginner um eine richtige Gruppe zu machen und richtig damit zu arbeiten. Bei einer richtigen Gruppe kann man anders training machen als bei einer Gruppe blackbelts plus one whitebelt.


Ein Kinderarzt hier im Ort empfiehlt den Eltern solcher Kinder sie sollen doch mal beim Judo vorbeischauen. Dort lerne man "fernöstliche Werte" und Disziplin
Das ist so schlecht für die Trainer. Arme Trainer die so etwas haben.

Rambat wenn du Gruppen mit 40 Judoka hast musst du etwas anders machen. Was ist anders?

Gast
05-05-2016, 22:32
@maxcreator:

ich hab wenig lust, über feinheiten in der organisationsstruktur des DJB zu diskutieren.
ich hab beschrieben, wie ich es erlebt habe und was mir trainer und aktive judoka erzählt haben, die im DJB organisiert sind.
ich hab aus dem deutschen judoforum zitiert (und die zitate als solche kenntlich gemacht), und ich denke, daß diese von mir zitierten aussagen meine standpunkte bestätigt haben.
das kann man natürlich auch anders sehen, wenn man will.
nochmal - im grunde interessiert mich der DJB nicht, seine landesverbände interessieren mich nicht, seine funktionäre interessieren mich nicht ...
und ich bin, wie gesagt, sehr froh darüber, all den in meinen augen sinnlosen prozeduren und regularien dieses vebandes nicht unterworfen zu sein.

ich habe meine standpunkte übrigens auch dem präsidenten des DJB, herrn peter frese, in gesprächen dargelegt, die in recht freundlicher atmosphäre verliefen ...
fazit: wir machen ganz unterschiedliche sachen, haben ganz unterschiedliche ziele und verfolgen diese ziele auf ganz unterschiedliche weise.
gemeinsamkeiten haben wir nicht entdecken können, unsere vorstellungen vom judo sind zu unterschiedlich.
der DJB ist eine riesige orga, und meine jungs und ich sind ein kleines grüppchen unabhängiger judoka.
so what.
wurde vor etwa anderthalb jahren sehr freundlich, konstruktiv und sachlich geklärt.
:)

was die IBJJF angeht ... hab ich nix damit zu tun.
interessiert mich auch eher weniger; es gibt genügend andere turniere, auf denen meine jungs starten können, wenn sie lust dazu haben (bei uns wird niemand genötigt, an wettkämpfen teilzunehmen).
meine jungs starten viel lieber bei submission only ...
und nein, wir definieren uns nicht über wettkampferfolge, auch wenn meine jungs nicht so ganz erfolglos sind.
;)
mein schüler torsten schimmel aus leipzig ist vor ein paar jahren bspw. sachsenmeister und deutscher meister im vk-kickboxen gewesen und hat auch etliche grappling-turniere gewonnen ... und zwar mit dem, was er bei mir im judo gelernt hat.
unser training ist halt schon ein wenig anders als das, was sonst so im judo üblich zu sein scheint.
mein schüler ralph paulat hat 2004 bei den world games in barcelona den sieg geholt ...
nur, damit es nicht wieder heißt, wir würden keine wettkämpfe machen und sollten doch bei wettkämpfen erstmal beweisen, daß wir überhaupt etwas können ...
;)




ich habe es selbst miterlebt: der tai-otoshi nach hirano wurde als "falsch" bewertet, obwohl der prüfling damit sogar auf wettkämpfen sehr erfolgreich war (bspw. in thüringen).

Would love to meet him. Trainieren dort auch 40 Judoka? Würde dort gern einmal trainieren.
die mitgliederstärksten gruppen (bis 40 trainingsteilnehmer), die meinem weg folgen, trainieren in mecklenburg und brandenburg bei meinem schüler ralph paulat und dessen schülern.
die gruppe in thüringen wird von meinem schüler mike scharlipp geleitet und ist nicht so groß, sie hat ungefähr 15 trainingsteilnehmer (leider sind gerade zwei davon aus beruflichen gründen weggegangen).




ich habe auf gürtelprüfungen des DJB (bzw. seiner landesverbände) mehrfach miterlebt, daß sich diese befürchtungen bestätigt haben.
es HABEN judoka massiv ärger dafür bekommen, daß sie unsere konzepte/techniken zu übernehmen versuchten.

Wie ich sage ich weiß nicht was du zeigst. Ich will es mir ansehen wenn ich kann. Ich sehe nur die Videos von Hirano und sage da sind keine problems.
es gibt von tokio hirano kaum filmaufnahmen, die der öffentlichkeit zugänglich wären.
die schnipsel, die man im netz findet, stammen aus einem film, der in papendaal/holland (oder in deutschland, da muß ich erst nachschauen), gedreht wurde.
uke war dabei u.a. wolfgang hoffmann, und es wurde versucht, die gokyo aufzunehmen.
von zeitzeugen, die dabei waren, wurde mir erzählt, daß hirano sich dabei an z.t. das angepaßt hat, was die deutschen sehen wollten ... man erkennt es an den aufnahmen zum o-soto-gari, bei dem er bspw. seinen gefürchteten o-soto-gari nur andeutet ... aber das sieht man eben nur, wenn man andere aufnahmen von ihm kennt.
und das tue ich.
reichlich.
:)

mir geht es hier nicht darum, dezidiert darzulegen, wie hirano geworfen hat und warum das, was man im netz sehen kann, nicht einmal 1% dessen ist, was der mann konnte.
ich hab wenig lust, schriftlich darzulegen, was nun so anders ist an seinen würfen.
beschreibungen, das hab ich gelernt, führen immer zu (manchmal gewollten) mißverständnissen.
wer wissen will, was wir machen, sollte sich zu uns bemühen.
;)


Rambat wenn du Gruppen mit 40 Judoka hast musst du etwas anders machen. Was ist anders?
ganz ehrlich?
keine ahnung.
ich mach im training einfach das, was ich gelernt hab.
in lübeck hab ich vor kurzem mit drei leuten begonnen, jetzt sind es 16.
und es kommen weitere dazu, zwar langsam, aber stetig.

ich hab immer zu hören bekommen, daß die atmosphäre bei uns sehr angenehm ist. kann daran liegen, daß mir meine jungs sehr wichtig sind, und zwar alle. außerdem gilt es bei uns als ehrlos, wenn ein blackbelt einen anfänger beim sandbagging in die matte haut, daß es staubt ...
vielleicht liegt es daran, daß bei mir vor allem leute trainieren, für die judo mehr ist als nur der sieg über den gegner im randori oder im wettkampf.
nee, das hat nichts mit "flillesoffie" zu tun, aber es hat etwas damit zu tun, daß wir etwas besonderes teilen. und das bedeutet, daß wir füreinander verantwortung tragen, und bei aller trainingshärte gute freunde sind ...

vielleicht liegt es AUCH daran, daß ich würfe anders unterrichte: ich lehre sie immer in "methodischen reihen". also in form von setups.
und da führt (wie beim bjj) eine technik/transition/position zur nächsten.
meiner persönlichen meinung nach lernt man die würfe dadurch sehr viel schneller und anwendungsbereiter, als wenn man sie einzeln üben würde.

so, nun hab ich aber genug dazu gesagt und mich, wie ich finde, auch genug gerechtfertigt, n'est-ce pas?
:)

Grumbleduke
06-05-2016, 00:12
bei einem 45-jähriger hingegen reicht dieser schon auf Bauchhöhe.

Nimms nicht persönlich aber WTF ? Das kannst ja dann gleich weglassen und einen yoko nehmen.

Zum Spaß ü30. Ich hoffen mal die Kids nehmen nicht aus bitterem ernst teil ;)

Lileu
06-05-2016, 08:49
Meines Erachtens nach liegt es, neben der internen Ausrichtung als Kindersportprogramm, auch daran, wie die der Verband Judo präsentiert.
Ich kann noch sooft sagen, dass wir Erwachsenenjudo machen, welches gerade für Einsteiger sehr geeignet ist, oder auch für Umsteiger aus anderen Kampfkunstarten, wenn die Aussendarstellung nahezu ausschließlich aus lachenden Judokinder oder Wettkämpfer besteht.
Der DJB hat vor einigen Jahren ein Programm aufgesetzt: "Bewegt älter werden mit Judo". Beispielsweise siehe http://www.budo-nrw.de/images/derbudoka/budoka_12_2013.pdf . Auch ein hier im Forum tätiger Judoka war hieran beteiligt. Aber für mich sieht das nach einer Rentersportgruppe aus.

Dann gab es das Bestreben Judo-SV einzuführen. Es ist auch in der Prüfungsordnung als freiwillige alternative enthalten. Nur können es sehr viele Prüfer nicht bewerten, noch gibt es viele Übungsleiter, die es beibringen könnten. Neben den Problemen, die Rambat schon beschrieben hat.

Nicht das man mich falsch versteht, ich finde Judo für Kinder toll. Meine Tochter ist auch mit dabei.
Wettkämpfe halte ich persönlich für wichtig, aber nicht als das alleinige Ziel.
Senioren eine Möglichkeit zu geben sich mit Judo im Alltag besser zurecht zu finden ist Klasse.
Aber was ist mit dem dazwischen?

Ein letztes "Problem" was ich sehe, es gibt einfach noch zu viele Judovereine. Wenn man BJJ als Referenz nimmt, so gibt es gemessen an der Einwohnerzahl immer noch deutlich weniger Trainingsstätten als beim Judo. Also konzentrieren sich dort natürlich auch mehr Nachfragen. (Neben der Tatsache, dass BJJ sich nicht als Kinder/Wettkampf/Seniorensport darstellt) Als Beispiel: Unsere Stadt hat 66 Tausend Einwohner und insgesamt 5 Vereine die Judo anbieten.

Gast
06-05-2016, 09:12
obwohl das jetzt ein wenig ins OT geht, möchte ich dennoch auf das hier verweisen:
Bjj Eastern Europe – International Judo Federation Prohibits Judo Athletes To Compete in BJJ & other Grappling Competitions (http://www.bjjee.com/bjj-news/international-judo-federation-prohibits-judo-athletes-to-compete-in-bjj-other-grappling-competitions/)

DAS hatte ich mit "abgrenzung" gemeint, und diese von der IJF ausgesprochene abgrenzung wurde vom DJB regelrecht bejubelt ...

in einem anderen forum fragte jemand zu recht:

Kann mir mal jemand in einfachen Worten erklären, wieso eine IJF Athleten verbieten kann, in deren Freizeit sportlichen Aktivitäten nachzugehen, nur weil sie es geschafft haben, bei IJF-organisierten Turnieren ausreichend viel Erfolg zu haben...?
gute frage.

eine der antworten lautete:

Ich verstehe die Position der IJF.
Ich denke es geht darum das Image von Judo zu schützen.
Judo soll als familientauglicher, "zivilisierter" Sport gezeigt werden. Die Athleten sollen fair und diszipliniert und nicht aggressiv erscheinen.
Die Regelung richtet sich daher wohl auch vor allem gegen die Teilnahme von bekannten Athleten an MMA und ähnlichen Veranstaltungen. Es passt dann nicht, wenn die Judoka als freundliche Vorbilder vermarktet werden und es dann Bilder gibt, wo sie einen Gegner blutig prügeln.
schwachsinn.
:narf:

aber die antwort zeigt, wie bjj und andere ks aus sicht des sportjudo gesehen werden ... und daß es eine recht große bereitschaft gibt, sich abzugrenzen bzw. sich eine "abgrenzung" vorschreiben zu lassen.

deshalb fand ich diese weitere antwort gut:

Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
Erstens betrifft das prinzipielle Verbot _alle_ Kampfsport-Arten, also auch Ringen, BJJ, Sambo, Sumo usw. usf. In der Regel schlägt man da niemanden
blutig...
Zweitens hat die IJF kein Problem damit, merkwürdiges Verhalten ihrer Spitzen-Athleten auf der Wettkampf-Matte zu tolerieren, hier hatten wir
ja schon einige solcher negativer Beispiele (wie überhebliche Gesten dem Besiegten gegenüber; mit dem Fuß drauflatschen usw. usf.) diskutiert...
Drittens wäre es durchaus gute Werbung fürs Judo, wenn Judoka auch in anderen Kampfsport-Arten Erfolg haben würden und dabei
"fair und diszipliniert" erscheinen würden..
Viertens ist "aggressiv" doch kein Argument, die ganzen Regeländerungen der letzten Jahre zielen doch darauf ab, daß ein aggressiver Kampfstil
gefördert wird, damit es für die nichtvorhandenen Zuschauer der nichtvorhandenen Fernsehübertragungen deutlich attraktiver wird...
richtig!

was hat das nun mit dem marginalen angebot an erwachsenen-gruppen im judo in deutschland zu tun?
ganz einfach - es zeigt, wie das judo sich selbst sieht (bzw. wie funktionäre möchten, daß judi gesehen wird), und das wiederum erklärt die fehlenden angebote für ältere judoka bzw. für erwachsene neueinsteiger ...
und da in deutschland alles immer sehr viel gründlicher gemacht wird als anderswo, wird eben auch der unsinn gründlicher gemacht.

interessant auch das hier:


Der Präsident der IJF hat sich nun zu diesem Thema geäußert:

International Judo Federation (http://www.intjudo.eu/News/cikk3286)

Sehr aufschlußreich...
Schon merkwürdig, wie er als Begründung, den ganzen Aufwand für die "Judo-Entwicklung" heranzieht und im gleichen Atemzug was von Erbe und Geschichte beruft...

Aber immerhin wissen wir jetzt endlich, daß ein Grund für den versuchten Herauswurf vom Ringen aus dem Olympia-Zirkus der war, daß die Ringer auch MMA und anderen Ringsportarten assimiliert haben ...
:ups:

da das statement zwischenzeitlich von der IJF-seite heruntegenommen worden war, hier einige auszüge:

Dear Judokas,

With regards to your worries towards the IJF decision to limit the migration of judokas to other sports and disciplines, I would like to make the following clarifications: IJF, the Continental Unions, the National Federations, as well as the Judo clubs made serious efforts in these past years on all levels, in order to support and participate in the development reform of our sport.

The International Judo Federation and its Member Federations have extensively invested in training and competition programs, setting up of structures, equipment donation and media coverage. All these investments must be preserved, like in any other sports, having in their rules a return toward the formative structures.
(...)

All our achievements, as well as our objective to have the team event for the first time in Tokyo 2020, strengthens our conviction that we must maintain our sport in a homogenous, unitary, clean and integral community, in order to achieve all our other objectives for the following period. Judo wishes to preserve its heritage.

It is important to remember that when wrestling was temporarily removed from the Olympic program, one of the reasons was also the fact that this sport assimilated the MMA community, Grappling and other disciplines.

IJF does not exclude collaboration and partnership with other combat sports disciplines, but these must be carried out within the limits of mutual advantages and without the migration of athletes from one community to the other. Some agreements were established with federations that specify the conditions of participation.

In this period of reforms and development of Judo, other sports and disciplines noticed our evolution and they showed to be more and more interested in attracted our athletes ready formed, due to the investments made by their clubs, their National Federations, their Continental Unions, as well as IJF, in order to benefit from their services and to generate financial benefits in the interests of certain leaders from other sports, as well as in order to promote the image of these sports through the performances of our athletes, achieved with a lot of efforts and hard work in the Judo competitions at all levels, as well as the Olympic Games. Moreover, private bodies of match organization exploit the work of our federations without any compensation.

At the same time, the migration of athletes to several sports would only represent a spiritual contamination of our sport once these athletes come back to Judo, a sport whose spirit and values were acquired and transmitted through generations, from Jigoro Kano onwards. We should not forget the history of Judo and the merits of all the heroes and legends of our sport.

Freedom is one of the supreme values of humanity and each of us is free to choose a path in life, just like I myself did, when I chose to immigrate to a free world in my youth, but we should not forget that before Freedom, Honor and Loyalty are primary values of any community or generation. The principles and values of our sport are more than enough for individual perfection, on a sports level as well as on the formational level for society.
(...)

und genau DAS ist die einstellung, die man hierzulande bei vielen judofunktionären findet.
und genau deshalb ist es so gut wie unmöglich, das judotraining flächendeckend auch für ältere semester interessant zu gestalten und neue mitglieder zu gewinnen ...

mir ist das wurscht (ich hab ja mit dem DJB und der IJF nichts zu tun), aber es ist imho einer der wichtigsten gründe dafür, warum es kaum erwachsenengruppen im judo gibt.

Big Boss Sumo
06-05-2016, 09:35
...
und da in deutschland alles immer sehr viel gründlicher gemacht wird als anderswo, wird eben auch der unsinn gründlicher gemacht.


:D Sauguter Satz, hat mir den ersten Lacher des Tages beschert. Danke dafür und auch für deine allgemein sehr aufschlussreichen Einblicke in die Judowelt

Auch an alle Anderen nochmals einen herzlichen Dank, diese Forum ist echt top :halbyeaha

Gast
06-05-2016, 09:48
gern geschehen.
:)

ich wollte nur noch einmal klarstellen, daß es mir nicht darum ging, eine "verbands-schelte" auszusprechen.
ich hab lediglich versucht, den einen oder anderen zusammenhang aufzuzeigen, den ich für ursächlich halte ...

ich fände es gut, wenn es viele, viele judogruppen mit vielen erwachsenen teilnehmern gäbe. das wäre gut für den sport, für die bewahrung von wissen und erfahrung, für die weitergabe dieses wissens und dieser erfahrung ...
es wäre gut, weil es dann wahrscheinlich auch einen ganz regen austausch geben würde.
"ältere semester" hätten wahrscheinlich auch keine "abgrenzungsprobleme", sondern würden miteinander trainieren, experimentieren, diskutieren - und das völlig unabhängig davon, welcher organisation sie angehören und unabhängig davon, ob der eine nun kawaishi-judo praktiziert oder hirano-judo oder irgend eine andere der vielen judolinien präferiert ...

DAS würde ich klasse finden!

und wenn man dann auch noch das bjj da einbindet ... und sich die fertigkeiten des bjj aneignet, damit man als judoka auch im bodenkampf wieder richtig gut wird ... und wenn die bjj-jungs sich im gegenzug die würfe aneignen ...
ich glaube, das wäre absolut spitze.

und wenn bei all dem die ganze beschissene und kleinkarierte sport- und verbandspolitik einfach mal im lokus runtergespült werden könnte ...
das wär's doch!

na ja, man wird ja noch träumen dürfen ...

Nijushiho
06-05-2016, 11:23
@Rambat

Zum kontaktlosen DKV-Karate: Es stand dort mal in der Satzung, dass es sich nur dann um Karate handle, wenn es nicht zum Kontakt kommt. In der zum letzten November aktualisierten Satzung konnte ich die Formulierung allerdings nicht mehr finden.

Wo das Thema noch Erwähnung findet, ist auf der DKV-Homepage:
KARATE! Was ist das? - Deutscher Karate Verband e.V. (http://www.karate.de/karate/karate-was-ist-das)

Dort steht, dass die Techniken im Training vor dem Partner abgestoppt werden.

Hat mit den tatsächlichen Trainingsinhalten, meiner Erfahrung nach, allerdings nichts zu tun.

Gast
06-05-2016, 11:34
@Rambat

Zum kontaktlosen DKV-Karate: Es stand dort mal in der Satzung, dass es sich nur dann um Karate handle, wenn es nicht zum Kontakt kommt. In der zum letzten November aktualisierten Satzung konnte ich die Formulierung allerdings nicht mehr finden.

Wo das Thema noch Erwähnung findet, ist auf der DKV-Homepage:
KARATE! Was ist das? - Deutscher Karate Verband e.V. (http://www.karate.de/karate/karate-was-ist-das)

Dort steht, dass die Techniken im Training vor dem Partner abgestoppt werden.

Hat mit den tatsächlichen Trainingsinhalten, meiner Erfahrung nach, allerdings nichts zu tun.

ich glaube, du verwechselst da meine beiträge mit denen eines anderen users.
ICH hatte gefragt, ob es im DKV nicht auch kyokushinkai und ashihara und goju ryu geben würde ...
die behauptung, daß im DKV immer kontaktlos trainiert und gekämpft würde, stammt nicht von mir.
;)

Nijushiho
06-05-2016, 11:46
Ich wollte damit nur sagen, dass es einen Grund für das Gerücht des "kontaktlosen Karates" gibt, obwohl mittlerweile auch Stile wie Kyokushin im DKV integriert sind.

ThomasL
06-05-2016, 12:13
Als wir im Kyokushin (Budo Kai - IBK) noch Eisheuer als "deutschen" Dai-Shihan hatten, waren wir auch im DKV organsiert (bis auf dem Ausweis hat man davon aber nicht viel gemerkt).
Ob die damaligen deutschen und bayrischen Meisterschaften unter dem DKV Label liefen, weis ich allerdings nicht.

Bezüglich Erwachsenentraining im Judo. Hier am bayrischen Untermain (mein alter Verein und befreundete Vereine) ist die Situation recht gut. Es gibt Erwachsenentraining auch für Neueinsteiger und auch das Kinder- und Jugendtraining ist sehr stark frequentiert.

VincentPrice
06-05-2016, 14:17
Ich bin einer von Rambats (indirekten) Thüringer Schülern und ein Exemplar der seltenen Gattung der Spätbeginner, deshalb möchte ich kurz meinen Werdegang erzählen.

Ich habe mit 25 im normalen DJB Verein angefangen. Das war schon ok, insbesondere die Gürtelprüfungen waren aber sehr zäh. Ich kann mich noch gut an meine DJB weiß-gelb Prüfung erinnern, in der ich als erwachsener Mann drin stand und mir bis auf meinen Uke alle anderen Prüflinge bis zur Hüfte reichten. Ich bin mir seinerzeit vorgekommen als hätte ich auf dem zweiten Bildungsweg endlich die Grundschule abgeschlossen.
Dass die Prüfungsinhalte 100% auf Kinder zugeschnitten sind, brauchen wir ja nicht noch einmal zu diskutieren.

Auch wenn mein damaliger Verein wirklich nicht verkehrt war. Das war eine sehr nette Community mit engagierten Leuten. Aber es war eben DJB Sportjudo. Viel geknüppelt, viel Kuzushi mit ordentlich Schmackes geübt und der O-Goshi ist das selbe wie der Uki-Goshi nur da lädt man Uke halt auf. Uki-Otoshi ist sowieso nur eine symbolische Technik für die Kata. Da, da oder da greifen durfte man sowieso nicht, weil das war im Wettkampf ja verboten (nee da auch nicht mehr, seit diesem Jahr neu). Das ging dann mehr schlecht als recht vor sich hin, ich war auch recht oft verletzt.

Ich hatte dann das große Glück nach Ende des Studiums und Umzug in meine jetzige Gruppe zu kommen die eben Judo nach Rambat macht. Das ist einfach der relevante Unterschied.
Hier ist das Training technisch deutlich anspruchsvoller und vielseitiger, das Lernkonzept nacht methodischen Reihen für Erwachsene deutlich effektiver.
Man lernt einfach das Handwerkszeug um nicht knüppeln zu müssen um eine Technik durchzubringen und um einigermaßen effektiv kämpfen zu können, auch mal gegen einen Ringer oder BJJler. Ich war zum Glück noch nie in der Situation, würde aber schon sagen, dass das auch für die SV-Tauglichkeit gilt.

Natürlich sind das nur meine persönlichen Erfahrungen in zwei kleineren Vereinen und natürlich muss das nicht repräsentativ sein. Ich denke aber schon, dass mein Beispiel nicht so ungewöhnlich sein dürfte.

Wäre ich nicht auf Rambats Judo gestoßen würde ich heute 100% ohne irgendwelche Zweifel nur BJJ machen. Ich glaube schon, dass ich damit nicht der einzige Spätbeginner in dem Bereich bin.

ThomasL
06-05-2016, 21:11
Ich glaube schon, dass ich damit nicht der einzige Spätbeginner in dem Bereich bin.
Ich bin mit Ü40 zu Frank T. gewechselt:D

* Silverback
06-05-2016, 21:30
I...insbesondere die Gürtelprüfungen waren aber sehr zäh. Ich kann mich noch gut an meine DJB weiß-gelb Prüfung erinnern, in der ich als erwachsener Mann drin stand und mir bis auf meinen Uke alle anderen Prüflinge bis zur Hüfte reichten. Ich bin mir seinerzeit vorgekommen als hätte ich auf dem zweiten Bildungsweg endlich die Grundschule abgeschlossen.
Dass die Prüfungsinhalte 100% auf Kinder zugeschnitten sind, brauchen wir ja nicht noch einmal zu diskutieren.
...

Bis auf die Kinder kenn ich das auch. Ich hab mit Judo extrem spät begonnen (und ehrlich gesagt auch nicht ganz freiwillig, es war die einzige offizielle KSart im Studium damals (also entweder hop oder top)).
Der Vorteil war allerdings: Wir waren alle Studis, also alle im gleichen Alter (mit dem Nachteil leider, dass wenn ein wenig Begabter eine Technik durchziehen wollte, dann geschah das auch ... meist über Kraft ... und hat entsprechende Verletzungen hinterlassen). Und gerade bei den Gürtelprüfungen wurde schon ziemlich geholzt :ups:. Naja, Judo, der sanfte Weg halt :rolleyes:.

Hug n' Roll
07-05-2016, 10:23
Also, jetzt schreib ich doch noch was dazu:

Ich hab drei Judo-Gruppen, insgesamt gut 40 Leute, die ich -außerhalb des DJB oder anderer Verbände- trainiere. Knapp 3/4 davon sind Kids. Bleiben rund ein Dutzend Erwachsene, davon 2 Anfänger über 50 und einer Mitte 30.

Mein Judo ist nicht Rambats Linie, sondern eine Melange aus ca. 20 Jahren DJB-Judo, sehr viel BJJ (ich hab das Glück, zwei Brownbelts am Ort zu haben, wovon mich einer seit knapp 4 Jahren auch privat unterrichtet) und ner Menge Erfahrungen, die man so in gut 30 Jahren aufsammelt, wenn man "open minded" und viel cross auch mit anderen Stilen trainiert.

Die 25-30 Kids sind zwar wahnsinnig anstrengend, aber meines Erachtens unerlässlich für eine gesunde Zukunft der Trainingsgruppe. Gut die Hälfte des "dreckigen Dutzend" Erwachsener kommt nämlich just von dort: Kids, die bei mir vor knapp 10 Jahren begonnen haben und jetzt erwachsen sind.

Klar, aus rund 60-80 Kindern (soviel waren es in den letzten 10 Jahren ungefähr inkl. Fluktuation) werden 6-8 Erwachsene (die dann mit etwas Pech Berufs- oder Studienbedingt auch noch weggehen können).

Aber immerhin ist das eine Quote von ca. 10 %. Und nur mit der Handvoll Spätbeginner wäre es doch etwas fade....
- Zudem finde ich persönlich es auch klasse zu sehen, wenn sich ein gerade erwachsener Bursche absolut rund, taktisch und technisch gut bewegt (sowas fällt nämlich nicht vom Baum) und trotzdem Freude daran hat, mit einem Knacker über 50 Basic-Drills zu trainieren. Das gilt natürlich auch umgekehrt.

Huangshan
07-05-2016, 10:50
http://www.craziestsportsfights.com/wp-content/uploads/2015/11/putin1.jpg



http://img.welt.de/img/politik/crop101274571/7809595279-ci3x2l-w540-aoriginal-h360-l0/2000-putin-judo-DW-Vermischtes-Frankfurt-Archiv.jpg


Eine gute Werbeidee für den Judo Erwachsenen Bereich?

Onkel Putin als Werbefigur.


Slogan " Bleibe Fit wie Putin, mach Judo" ;)

San Valentino
07-05-2016, 10:56
Vorsicht mit solchen Posts. Es besteht die Gefahr Gestalten wie Reitschuster oder Röpcke vollends zu lobotomisieren.

* Silverback
07-05-2016, 11:06
...
Eine gute Werbeidee für den Judo Erwachsenen Bereich?
Onkel Putin als Werbefigur.
Slogan " Bleibe Fit wie Putin, mach Judo" ;)
Genau, und da er ja auch den 10. Dan hat m.W.n. ist die message auch gleich noch: "Das schaffst Du (auch)." :D

Big Boss Sumo
07-05-2016, 16:33
http://www.craziestsportsfights.com/wp-content/uploads/2015/11/putin1.jpg



http://img.welt.de/img/politik/crop101274571/7809595279-ci3x2l-w540-aoriginal-h360-l0/2000-putin-judo-DW-Vermischtes-Frankfurt-Archiv.jpg

Eine gute Werbeidee für den Judo Erwachsenen Bereich?

Onkel Putin als Werbefigur.


Slogan " Bleibe Fit wie Putin, mach Judo" ;)

Würde mich persönlich jetzt eher abschrecken, kann mit dem kleinen Despoten wenig bis gar nix anfangen...

Nite
07-05-2016, 17:02
Dazu kommt das Putin als Kind mit Judo angefangen hat.
Ist also ein typischer Vertreter der Kategorie "jung angefangen und inzwischen erwachsener Schwarzgurt mit jahrzehntelanger Erfahrung" und taugt damit wenig als Werbeträger für erwachsene Anfänger.

Huangshan
07-05-2016, 17:42
Keine Sorge war nur Ironisch gemeint.

Hier eine Liste von Prominenten Judoka!

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_celebrity_judoka


http://expatspost.com/wp-content/uploads/pink-panther-peter-sellers-inspecter-clouseau.jpg


Rosaroter Panther Szenen:
https://www.youtube.com/watch?v=uk_2-ib3ENc

https://www.youtube.com/watch?v=04DcbaCP7iU

https://www.youtube.com/watch?v=FbUD7FRStbY

Fisherman's Friend
07-05-2016, 22:30
Nimms nicht persönlich aber WTF ? Das kannst ja dann gleich weglassen und einen yoko nehmen.

Zum Spaß ü30. Ich hoffen mal die Kids nehmen nicht aus bitterem ernst teil ;)

Ich nimms nicht persönlich, es geht mir ums Prinzip. In einer SV-Siruation zum Beispiel würde ich den mawashi weglasssen und nen yoko reinpfeffern. Da geb ich dir recht. Das mit dem mawashi ist aus der Gürtelprüfung.

Zu den Kids, nun, da gibts solche die aus bitterem Ernst teilnemen (Daddy sagt, mein Kind hat sehr viel Talent, gibt dem Lehrer zwei Huni mehr, damit sein Kind "besser" trainiert wird) und Erfolge wollen. Gibt alles, was es nicht gibt.

Fisherman's Friend
07-05-2016, 22:32
Wow, das nenn ich mal vorbildlich. Wenn ihr jetzt noch eine Ü30-Späteinsteiger-Superduper-Schwergewichstklasse habt, komm ich in die Schweiz und geh dort zum Karate :D

Haben wir soeben extra für dich gegründet. :D:D:D:D:D:D:D

Big Boss Sumo
07-05-2016, 22:54
Haben wir soeben extra für dich gegründet. :D:D:D:D:D:D:D

Supi, morgen fang ich an zu packen :D

Aiki50+
08-05-2016, 11:05
Ich möchte auch noch mal meine schon lange zurück liegenden, kurzen Ausflüge ins Judo vorstellen:

Mit 12 Jahren hatte ich mich zum ersten Mal für Judo interessiert und die ersten Anleitungen aus einem Comic-Heft (Fix&Foxy) geholt. Tatsächlich gelang es mir, einen Klassenkameraden, der schon einige Jahre Judo praktiziert hatte, mit einem Fußfeger reinzulegen - so eine Art Hiza Guruma (https://www.youtube.com/watch?v=waOEKFQL7ww)*. Der nahm mich dann mit in seinen Judo-Verein, in dem ich auch mit Freude ein paar Wochen trainiert habe. Leider war ich der einzige Anfänger in meinem Alter. Irgendwann musste ich dann mit wesentlich jüngeren Kindern mit bunten Gürteln Randori machen. Die wurden dann von den anderen Kindern und Jugendlichen angefeuert, so dass ich mich nicht mehr getraut habe ernsthaft zu kämpfen. Das gab mir das Gefühl, auch hier ein Außenseiter zu sein und habe Judo gleich wieder aufgegeben. Mit anderen Worten: ich fühlte mich mit 12 Jahren schon zu alt fürs Judo.

Als 25-jähriger Student hatte ich das Glück, 1 1/2 Semester lang bei Frank Thiele Judo lernen zu dürfen, der einen Kurs/Training im Rahmen des Uni-Sports anbot. Das Training und auch die ziemlich homogene Gruppe von 20-25-jährigen Anfängern bis Fortgeschrittenen war erstklassig; am Ende des Semesters hat er mir auch die Prüfung zum 5. Kyu / Gelbgurt abgenommen. Mir ist erst jetzt bewusst geworden, dass das mit dem Deutschen Judo-Bund wohl nichts zu tun hatte, die Urkunde war vom "Deutschen Dan-Kollegium" ausgestellt.

Ein DJB-Programm "Bewegt älter werden mit Judo" kommt mir ziemlich unglaubwürdig vor, wenn ich mir die Stundenpläne eines beliebigen per Google ausgewählten Berliner Judovereins anschaue. Nach allem, was ich hier gelesen habe - oder auf zufällig ausgewählten Vereinsseiten, bleibt DJB-Judo für mich ein Kindersport- und Wettkampfsportpgramm für jungen Athleten (<30).

Durch das KKB bin ich auf den faszinierenden Film "Mifune - The Essence of Judo (subbed) (https://www.youtube.com/watch?v=46veLgINFjU)" aufmerksam gemacht worden. Das ist Judo, wie ich es mir vorstelle und wünschen würde, in dem ein Judoka auch gegen einen körperlich weit überlegenen Gegner eine Chance hat, so wie hier (48m30s) (https://www.youtube.com/watch?v=46veLgINFjU#t=48m30s). Aber wenn ich solche Aussagen lese:


ich finde auch, daß judo technisch anspruchsloser geworden ist.
um nicht mißverstanden zu werden: die anforderungen an die athletik / akrobatik / kondition / kraft haben sich erhöht, was ausschließlich diversen regeländerungen zu verdanken ist.
aber technisch ist das judo extrem verflacht.

dann ist diese Art von Judo wohl ein romantisches Relikt aus längst vergangenen Tagen.

_______________
*) Mein erster Wurf ist mir im Gedächtnis geblieben, die Anleitung habe ich längst vergessen und verloren. Vermutlich hatte ich da wohl was falsch verstanden (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/unterschiede-djb-judo-klassisches-judo-137957/index2.html#post2677542) - und gerade deswegen meinen Klassenkameraden reinlegen können :D.

Gast
08-05-2016, 11:12
dann ist diese Art von Judo wohl ein romantisches Relikt aus längst vergangenen Tagen.

nöö.
nicht zwangsläufig.

es gibt schon noch die eine oder andere truppe, die sich um den erhalt des "old school"-judo bemüht.
in frankreich leben noch ein, zwei direkte schüler von hirano, und auch der eine oder andere direkte schüler von ichiro abe.
und von kawaishi.

in der schweiz gibt es noch ein, zwei judoka (auch wenn sie bereits im deutlich vorgerückten alter sind), die lange direkt bei hirano trainiert haben.

aber es werden weniger und weniger ...
und manchmal zerstreiten sich solche leute auch, und das wegen irgendwelcher nichtigkeiten ... wie albern ...
:(

im grunde muß man zugeben, daß das "old school"-judo nur noch eine kaum wahrnehmbare randerscheinung ist.
die "alten männer" haben sehr oft keine nachfolger ...
auch hier haben eitelkeit, ego, rechthaberei und sinnlose streitereien viel kaputtgemacht.

gast
08-05-2016, 12:50
Das ist Judo, wie ich es mir vorstelle und wünschen würde, in dem ein Judoka auch gegen einen körperlich weit überlegenen Gegner eine Chance hat, so wie hier (48m30s) (https://www.youtube.com/watch?v=46veLgINFjU#t=48m30s).

Also ich sehe da einen Erwachsenen der sich von einem Kind absichtlich werfen lässt. Hätte eine ähnliche Aussagekraft wie wenn der Kleine ihm einen Stupser mit der Faust gibt und der daraufhin KO geht...

Gast
08-05-2016, 12:52
aber es werden weniger und weniger ...

Wie das, haben die keine Schüler?

Gast
08-05-2016, 13:10
Wie das, haben die keine Schüler?

in den meisten fällen nicht.
soweit ich das sehe, ist es ein vollzeitjob, das "old school"-judo zu bewahren.
dazu kommt, daß man sich dabei erst einmal gegen die vorstellung durchsetzen muß, judo beschränke sich auf das, was im heutigen sportjudo üblich ist ...

viele wollen auch gar nicht wahrhaben, daß "old school"-judo ewas anderes war/ist als sportjudo.
da redet man gegen wände aus ignoranz.
und selbst dann, wenn man auf der matte bewiesen hat, daß das "old school"-judo sehr effektiv ist und wunderbar funktioniert (und nicht eben selten sogar besser funktioniert!), wird die schar derer, die ständig "ja, ABER ...!" sagen, nicht kleiner.

irgendwann gibt man da entnervt auf und konzentriert sich auf die paar jungs, die das alte judo erlernen möchten.
ich glaube auch, daß es etlichen, die noch über das wissen des "old school"-judo verfügen, im laufe der jahre gleichgültig geworden ist, ob nach ihrem abgang noch irgend jemand dieses wissen bewahrt ...
ich stelle auch bei mir fest (und ich bin kein mifune, kein hirano, kein ichiro abe!), daß es mir allmählich wurscht ist, ob da nach mir noch jemand kommt oder ob das alles in vergessenheit gerät.

man macht als judo-lehrer ein angebot. das kann dann angenommen werden - oder auch nicht.

und wie gesagt ... der zusammenhalt zwischen den "old schoolern" ist auch nicht besser als anderswo.
die gleichen eifersüchteleien; die gleichen unvernünftigen verhaltensweisen; die gleichen egoprobleme; die gleichen weigerungen, fehler einzugestehen ...
traurig, aber nicht zu ändern.
vielleicht wird es das "old school"-judo in zwanzig, dreißig jahren nur noch auf filmschnipselchen geben ... vielleicht dauert es nicht einmal so lange.
und dann wird sich niemand mehr vorstellen können, daß es wirklich judoka gab, die das, was man in dem mifune-film sieht, tatsächlich KONNTEN.

sic transit gloria mundi ...
:(

diese entwicklung ist nicht aufzuhalten.
das "old school"-judo würde nur überleben, wenn es einen nennenswerte zahl von interessierten judoka gäbe.
gibt es aber nicht.
klar, einige derer, die bei mir trainieren, haben beachtliches geleistet und größere gruppen aufgebaut ... nur wird das nichts nützen.
wenn in mecklenburg ca. 40 teilnehmer auf der matte stehen und in thüringen etwa 15, in münchen etwa 15, in hamburg etwa 12 und in lübeck 16, dann sind das bundesweit knapp 100 (+/-) interessierte judoka, die regelmäßig "old school"-judo trainieren.
die allermeisten sind selbst nicht willens oder in der lage (aus beruflichen oder familiären gründen), eine trainingsgruppe zu leiten.
geht derjenige weg, der eine solche gruppe leitet, oder wird krank oder verstirbt, löst sich eine solche gruppe über kurz oder lang auf ...

wie gesagt, ich sehe keinen weg, diese entwicklung aufzuhalten, auch wenn ich mich natürlich dagegenstemme.
aber ich bin ein einzelner, und ich kann diese entwicklung nicht umkehren.
is einfach so.

Fisherman's Friend
08-05-2016, 20:38
Supi, morgen fang ich an zu packen :D

Wir freuen uns schon, Dienstag um 19 Uhr das erste Training, im Dojo K************* in Z********** an der L************strasse *****
:D:cool::cool::cool:

Aiki50+
09-05-2016, 22:09
...
und dann wird sich niemand mehr vorstellen können, daß es wirklich judoka gab, die das, was man in dem mifune-film sieht, tatsächlich KONNTEN.
...


Vielen Dank für die Erklärungen zum aktuellen Status des "old school Judo".

Teashi
09-05-2016, 23:12
Dazu kommt das Putin als Kind mit Judo angefangen hat.
Ist also ein typischer Vertreter der Kategorie "jung angefangen und inzwischen erwachsener Schwarzgurt mit jahrzehntelanger Erfahrung" und taugt damit wenig als Werbeträger für erwachsene Anfänger.
Als Student.

San Valentino
10-05-2016, 08:45
Als Student.

Falsch. Ich vermute, Du hast das aus einem englischen Text? "Student" bedeutet auf Englisch nicht ganz das gleiche wie auf Deutsch.

Putin war in der sechsten Klasse, also ca. zwölf Jahre alt.

Gast
10-05-2016, 08:50
student heißt halt einfach nur schüler/lernender. hat nix mit dem studium, wie wir es verstehen, zu tun.

Huangshan
10-05-2016, 08:51
wie gesagt, ich sehe keinen weg, diese entwicklung aufzuhalten, auch wenn ich mich natürlich dagegenstemme.
aber ich bin ein einzelner, und ich kann diese entwicklung nicht umkehren.
is einfach so.


rambat:

Gegen grosse internationale, nationale Organisationen,Verbände anzukommen ist oft ein Kampf gegen Windmühlen.(Marketing,staatliche Unterstützun,Medienpräsenz,Propaganda,Kontrolle... ..)

Wichtig ist das die Flamme am brennen bleibt.

Klasse statt Masse ist das Motto.



PS: Ähliches habe ich mit chinesischen Kampfkünsten erlebt.
In der VR China haben der Staat,Sportfunkionäre Jahrzehnte lang versucht das trad. Gong Fu/Kung Fu durch modernes Show,Sportwushu zu verdrängen.

Durch den Einsatzt von Familien,Dorfgemeinschaften,Einzelpersonen usw. wurde diese sozialistische Gleichmacherei,Kolektivierung gebremst.

Gast
10-05-2016, 09:07
Gegen grosse internationale, nationale Organisationen,Verbände anzukommen ist oft ein Kampf gegen Windmühlen.(Marketing,staatliche Unterstützun,Medienpräsenz,Propaganda,Kontrolle... ..)

ich hab ja gar nicht die absicht, "gegen große internationale und nationale verbände anzukommen" ...
:)

ich kenne etliche traditionelle judoka, und denen ist das ganze verbandsgedöns des sportjudo herzlich gleichgültig.
es geht uns nur darum, wissen zu bewahren und weiterzugeben.
um auf dieses wissen hinzuweisen, ist es halt notwendig, bestimmte fehlentwicklungen des judo (fehlentwicklungen aus der sicht des "old school"-judo) zu benennen.
das bedeutet doch aber nicht, daß die "old schooler" beabsichtigen, den sportjudoka vorzuschreiben, wie sie bspw. zu werfen hätten ...
es bedeutet nur, daß wir bestimmte entwicklungen des sportjudo als beispiel heranziehen, wie man es aus UNSERER sicht eben nicht machen sollte.

zudem ist die zahl der "old schooler" so gering, daß wir ganz sicher keine "konkurrenz" für etablierte sportjudo-organisationen sind.
(mal ganz davon abegsehen, daß wir auch gar nicht mit denen konkurrieren wollen, denn unsere ziele, wege und methoden sind so unterschiedlich, daß es kaum gemeinsamkeiten gibt. wir haben ja noch nicht einmal die gleiche zielgruppe).

Huangshan
10-05-2016, 09:20
zudem ist die zahl der "old schooler" so gering, daß wir ganz sicher keine "konkurrenz" für etablierte sportjudo-organisationen sind.
(mal ganz davon abegsehen, daß wir auch gar nicht mit denen konkurrieren wollen, denn unsere ziele, wege und methoden sind so unterschiedlich, daß es kaum gemeinsamkeiten gibt. wir haben ja noch nicht einmal die gleiche zielgruppe).

Ist mir klar !;)

Das Problem ist oft das grosse Verbände, staatlich unterstützte,gelenkte Organisationen versuchen ihre Sicht der Dinge durchzusetzen .

Alle die nicht nach ihrer Pfeife tanzen werden ignoriert,ausgegrenzt........

Geschichtliche Tatsachen werden zugunsten der Funktionäre,Organisationen verschwiegen,manipuliert usw. .

Deshalb bin ich gegen Verbandsmeierei allergisch.

Gast
10-05-2016, 10:13
Das Problem ist oft das grosse Verbände, staatlich unterstützte,gelenkte Organisationen versuchen ihre Sicht der Dinge durchzusetzen .
durchsetzen?
eher nicht - die granden des DJB gehen einfach davon aus, daß ihre sicht der dinge sowieso die richtige ist ...
andere standpunkte nehmen sie gar nicht wahr.
hab ich bei "sehr wichtigen" herren wie uli k. und wolfgang d-r. erlebt ...
:D




Alle die nicht nach ihrer Pfeife tanzen werden ignoriert, ausgegrenzt ........
das funktioniert nur, wenn man sich ausgrenzen läßt.
und das wiederum würde bedeuten, daß man als "old schooler" irgend einen wert darauf legt, irgend etwas mit dem djb zusammen zu machen ...
da aber keiner der "old schooler" sich für das interessiert, was sportjudo-orgas machen, dürfte "ausgrenzung" nicht das thema sein ...
:)

klar, hin und wieder kommen noch immer dumme sprüche nach dem motto: "ihr macht ja gar kein RICHTIGES judo!"
na ja, darüber schmunzelt man dann, und damit hat es sich.
auf derlei diskussionen lasse ich mich kaum noch ein.
wie gesagt, unsere ziele sind einfach zu unterschiedlich ...

Huangshan
10-05-2016, 11:12
Ok verstehe.

Hoffe das " Kanos Judo" weiter bestehen bleibt und das Deine und die Ziele der anderen Praktizierenden sich erfüllen.


Habe diese Pdf Datei zum Thema Kodokan Judo entdeckt, wie ist deine Meinung zu dieser Arbeit?

www.nwjv.de/fileadmin/qualifizierung/dokumente/kodokan_judo.pdf

http://www.nwjv.de/fileadmin/bootstrap/Resources/Public/Images/nwjv-logo.jpg
Quelle :http://www.nwjv.de/qualifizierung/materialien/

Alles Gute!

karate_Fan
10-05-2016, 11:39
@Huangshan Der Artikel hat doch bereits einen eigenen Faden bekommen. It schon länger her.


http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/hervorragender-artikel-ber-grundwissen-geschichte-kodokan-judo-japan-166601/


PS Nur so aus Neugier gefragt Ist ein Japan die Diskrepanz zwischen dem modernen Judo und dem Old School Judo eigentlich genauso groß wie es in Europa zu sein scheint, falls ich Rambat richtig haben sollte, oder geht es in Japan noch etwas traditioneller zu, was das Lehren sämtlicher Aspekte des Judo betrifft?

Gast
10-05-2016, 11:57
Ok verstehe.

Hoffe das " Kanos Judo" weiter bestehen bleibt und das Deine und die Ziele der anderen Praktizierenden sich erfüllen.


Habe diese Pdf Datei zum Thema Kodokan Judo entdeckt, wie ist deine Meinung zu dieser Arbeit?

www.nwjv.de/fileadmin/qualifizierung/dokumente/kodokan_judo.pdf

http://www.nwjv.de/fileadmin/bootstrap/Resources/Public/Images/nwjv-logo.jpg
Quelle :Materialien: NWJV - Nordrhein-Westfälischer Judo-Verband e.V. Duisburg (http://www.nwjv.de/qualifizierung/materialien/)

Alles Gute!

finde ich lustig ...
:D

herr w.d-r. hat nach jahrenlangen, endlosen diskussionen in einem deutschsprachigen judoforum (und in einem englischsprachigen judoforum), in denen er nach meinem dafürhalten mehrfach ziemlich dummes zeug schrieb, einfach all das zusammengefaßt, was ANDERE :D ihm erklärt bekegt hatten.
und dann hat er diese erkenntnisse mit großem aplomb als seine eigenen verkauft ...
und hat dem staunenden publikum "erklärt", wie das denn so war mit den koryu bugei, dem judo und kano ...
seitdem gilt er als DER experte für japanische geschichte und japanische kk.
:cooolll:

kein zweifel - er HAT sich die entsprechenden kenntnisse angeeignet, nur ...
naja, schwamm drüber.
;)

ich schätze seine konsequenz ...
mich begeistert, daß sich dieser mann in einem anderen forum zuerst DAGEGEN aussprach, eine bestimmte, seit langer zeit nicht mehr praktizierte kata ins prüfungsprogramm des DJB aufzunehmen ... um dann, nur kurze zeit später, diese kata zu unterrichten ...
:D

der viel zu früh von uns gegangene dieter born schrieb dazu 2009:


Habe gestern erfahren, dass in Hessen anscheinend die Gonosen-no-kata aus dem Programm des 3. Dan rausgefallen ist und stattdessen die Nage-ura-no-kata gemacht wird.

Möglicherweise ein Hinweis auf die neue Dan-PO.

Das ist jetzt aber hoffentlich ein vorgezogener April-Scherz???

Denn eine TOTE Kata in die Prüfungsordnung aufzunehmen, ergibt ja nun wohl überhaupt keinen Sinn...

Und diese Kata ist de facto eine tote Kata - genauso wie übrigens auch die Go-no-kata.
Es mag alte Aufzeichnungen oder vielleicht sogar alte Filmaufnahmen dazu geben - vielleicht auch noch den einen oder anderen (alten) japanischen Sensei, der im Besitz alter Schriftrollen (wie bei diversen neu entdeckten "alten Stilen") ist - aber eine seit Generationen weitervermittelte Expertise fehlt und, mehr noch, eine Standardisierung und/oder Anerkennung durch den Kodokan.
Davon, daß diese Kata hierzulande völlig unbekannt ist und es logischerweise auch keine Lehrer/Ausbilder dafür gibt, die selbst über ausreichend Trainingserfahrung damit verfügen, einmal ganz zu schweigen...

Für absolute Kata-Liebhaber und/oder historisch Interessierte mag die Beschäftigung damit natürlich dennoch gewinnbringend sein - genauso wie auch die Go-no-kata.
Unter diesem Aspekt macht es auch durchaus Sinn, das vorhandene Material entsprechend publik zu machen, bei YouTube zu verlinken oder von mir aus auch auf DVD herauszubringen.

Aber wenn in der Dan-PO etwas an dem Kata-Bereich herumgeschraubt werden soll, dann doch allenfalls in die Richtung, sich auf die "klassischen" Kodokan-Kata zu beschränken.
Damit hätte man genug zu tun, vor allem wenn man bedenkt, daß es in Deutschland sogar Träger des 6. und 7. Dan geben soll, die noch nicht einmal diese jemals alle (!) gemacht haben - geschweigedenn können....
dieter hatte recht.
trotzdem wurde diese kata in die PO aufgenommen.
immerhin hat man ja eine filmaufnahme von mifune, in der er diese (seine) kata zeigt ...
reicht doch!
und für kata-tänzchen bei "kata-meisterschaften" hatte man nun endlich mal "was ganz neues, traditionelles" ...
:hammer:

und der herr w-d-r schrieb selbst am 22.10.2009:

Eine Kata in das Prüfungsprogramm aufzunehmen, die in Deutschland (und auch in Japan) praktisch nicht praktiziert wird - entsprechende Gerüchte sind auch zu mir vorgedrungen - wäre so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, denn:

wer sollte die Prüflinge vorbereiten?
wer sollte die Prüflinge prüfen?

(...)

Es gibt m.W. kein deutschsprachiges Buch, in dem diese Kata beschrieben ist. Einen Lehrfilm auf deutsch gibt es auch nicht. Die Materialien auf englisch sind ebenfalls rar. Sollen sich denn nun die Prüflinge nach solchen Materialien im Selbststudium vorbereiten? Und dann womöglich auch noch durchfallen oder gibt es eine Bestehensgarantie, weil niemand - derzeit - qualifziert vermitteln und/oder prüfen kann?


und wie gesagt, kurze zeit später unterrichtete (!) er diese kata ...
;)

dazu gab es dann 2011 eine ausschreibung u.a. im deutschsprachigen judoforum:

18. September: Dan-Prüferschulung NRW, Wolfgang Dax-Romswinkel (nicht öffentlich)

?? Oktober: Nage-waza-ura-no-kata und Gonosen-no-kata im Vergleich, LV Baden mit W. Dax-Romswinkel (Vorplanung, noch nichts Konkretes)
also kurze zeit, nachdem es als "das dümmste" bezeichnet worden war, eine TOTE kata in die PO aufzunehmen, bildet der gleiche herr bereits DAN-prüfer in dieser kata aus ...
geil.
:hammer:


aus diesen und ähnlichen gründen bin ich sehr, sehr froh darüber, mich mit solchen leuten und ihrem verband und dessen untergliederungen nicht herumärgern zu müssen.
ich bin heilfroh, daß mir solche leuten nicht in mein training reinreden können ...

nee, ich hab überhaupt nix gegen diesen herrn.
dazu isser mir zu unwichtig.
aber er illustriert eben sehr schön, WARUM es abseits des wettkampfsports im DJB nichts gibt, womit man erwachsene interessenten hinter dem ofen hervorlocken könnte ...

Gast
10-05-2016, 12:07
Ist ein Japan die Diskrepanz zwischen dem modernen Judo und dem Old School Judo eigentlich genauso groß wie es in Europa zu sein scheint, falls ich Rambat richtig haben sollte, oder geht es in Japan noch etwas traditioneller zu, was das Lehren sämtlicher Aspekte des Judo betrifft?
sowohl als auch ...
:D

ich bin nächstes jahr in japan (hab da schon recht lange kontakte, weil drei meiner schüler in japan eine zeit lang studiert hatten), werde mir in vier verschiedenen judoclubs anschauen, wie das training so aussieht ...
;)

einer der lehrer dort IST ein knorriger, uralter "traditionalist".
ich bin gespannt ...
allerdings erwarte ich nun auch keine offenbarung.

Huangshan
10-05-2016, 12:32
rambat:

Danke für deine Darstellung und Kommentare zum Text.


Wünsche Dir eine gute Reise nach Nippon!




Gruss
Huangshan

Gast
10-05-2016, 13:26
Wünsche Dir eine gute Reise nach Nippon!
danke, aber bis dahin dauert es noch 'ne ganze weile ...
:)

Klaus
10-05-2016, 18:26
Wie sähe es denn schlicht damit aus, einen neuen Bundesverband zu gründen der sich der Bewahrung des traditionellen Judos nach alter Machart verschreibt, und die Probleme alle beseitigt ? Mit der (vorübergehenden) Einschränkung dass man ggf. in diesem kein Olympiateilnehmer werden kann, damit muss man dann halt leben bzw. dafür vorübergehend austreten wenn man die Nerven für das was kommt hat. Bei dauerhaftem Erfolg wird man aber auch das lösen können, per internationaler und NOK-Anerkennung des Verbands.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei weiter rückläufigen Zahlen im DJB auch auf Dorfebene Zeiten in der Turnhalle zu ergattern sind, und ein recht grosses Interesse an einem effektiven Judo mit BJJ-Anschlussmöglichkeiten besteht. Das wäre sogar ein Pfund mit dem man wuchern kann, dass eine Teilnahme an BJJ-Training und Subgrappling-Turnieren erwünscht und nicht verbottten ist.

Dabei muss man sich dann an keinerlei dämliche Prüfungsordnungen anderer Verbände halten, keine Vereinsmeierei mit bekloppten Ärzten und Unternehmer die Budo-Präsi spielen, und hat keine Beschneidung von Möglichkeiten. Allerdings würde ich dringend vorschlagen da einen gewissen Rahmen vorzugeben um das Training sicher zu machen, auch vor Schwachköpfen die Krieg spielen wollen.

Hug n' Roll
10-05-2016, 19:24
Ich könnte mir vorstellen, dass bei weiter rückläufigen Zahlen im DJB auch auf Dorfebene Zeiten in der Turnhalle zu ergattern sind, und ein recht grosses Interesse an einem effektiven Judo mit BJJ-Anschlussmöglichkeiten besteht. Das wäre sogar ein Pfund mit dem man wuchern kann, dass eine Teilnahme an BJJ-Training und Subgrappling-Turnieren erwünscht und nicht verboten ist.

Dabei muss man sich dann an keinerlei dämliche Prüfungsordnungen anderer Verbände halten, keine Vereinsmeierei mit bekloppten Ärzten und Unternehmer die Budo-Präsi spielen, und hat keine Beschneidung von Möglichkeiten.


Genau so machen wir das. - Nur ohne Verband....;)

Franz
10-05-2016, 19:48
Gibt bereits alternative Verbände
ZB Kawaishi Judo bei der IBF Germany e.V.

karate_Fan
10-05-2016, 20:03
sowohl als auch ...
:D

ich bin nächstes jahr in japan (hab da schon recht lange kontakte, weil drei meiner schüler in japan eine zeit lang studiert hatten), werde mir in vier verschiedenen judoclubs anschauen, wie das training so aussieht ...
;)

einer der lehrer dort IST ein knorriger, uralter "traditionalist".
ich bin gespannt ...
allerdings erwarte ich nun auch keine offenbarung.

Ok alles klar. Danke für die Antwort. Und auch wenn es bis dahin noch ne Weile ist wünsche ich dir auch schon jetzt eine schöne Reise nach Japan.

Gast
10-05-2016, 20:15
@klaus:


Wie sähe es denn schlicht damit aus, einen neuen Bundesverband zu gründen der sich der Bewahrung des traditionellen Judos nach alter Machart verschreibt, und die Probleme alle beseitigt ? Mit der (vorübergehenden) Einschränkung dass man ggf. in diesem kein Olympiateilnehmer werden kann, damit muss man dann halt leben bzw. dafür vorübergehend austreten wenn man die Nerven für das was kommt hat. Bei dauerhaftem Erfolg wird man aber auch das lösen können, per internationaler und NOK-Anerkennung des Verbands.
deine idee in allen ehren - aber wozu sollte man so etwas tun?

hätte ein solcher verband irgendwelche vorteile?
nöö.
aber er hätte in kürzester zeit alle nachteile, die ich in einer orga wie dem DJB sehe.

man braucht eine solche organisationsform einfach nicht.
man braucht lehrer, die "old school"-judo unterrichten können (und wollen).
aber das war's dann auch schon.
;)

und wieso sollte man eine "olympiateilnahme" anstreben?
ich zitiere da mal kano:

Note, however, that the inclusion of judo as a demonstration sport does not indicate that Kano had any real interest in turning judo into an Olympic sport.
As he told Gunji Koizumi in 1936:
"I have been asked by people of various sections as to the wisdom and possibility of Judo being introduced with other games and sports at the Olympic Games. My view on the matter, at present, is rather passive.
If it be the desire of other member countries I have no objection.
But I do not feel inclined to take any initiative.

For one thing, Judo, in reality, is not a mere sport or game. I regard it as a principle of life, art and science. In fact it is a means for personal cultural attainment.
Only one of the forms of Judo training, so-called Randori or free practice, can be classed as a form of sport. Certainly, to some extent, the same may be said of boxing and fencing, but today they are practised and conducted as sports. Then, the Olympic Games are so strongly flavoured with Nationalism that it is possible to be influenced by it and to develop 'Contest Judo,' a retrograde form as Ju Jutsu was before Kodokwan Judo was founded." [EN31]

Gunji Koizumi, "Judo and the Olympic Games," Budokwai Quarterly Bulletin, April 1947, typewritten copy provided by Richard Bowen.
;)


In short, despite what the modern judo federations tell us in their press releases, Kano was not in Cairo to get judo into the Olympics. Instead, he was in Cairo to get the Olympics for Japan.
bowen 1999, s. 44ff

die idee, judo als "old school"-judo nun auch wieder in den sportzirkus der olympischen spiele einzubinden, zeigt doch, daß judo im grunde als ringkampfsportart gesehen wird.
und die "old schooler" sehen im judo eben sehr viel mehr als das ...

es ist wie im bjj.
man braucht keine "organisation". viele bjj-blackbelts kommen wunderbar OHNE die IBJJF aus.

und genauso ist es auch im judo.
wenn man "old school" trainiert, ist NUR die lehrlinie wichtig. völlig unwichtig hingegen ist es, welchem "verband" man angehört.
:)


Dabei muss man sich dann an keinerlei dämliche Prüfungsordnungen anderer Verbände halten, keine Vereinsmeierei mit bekloppten Ärzten und Unternehmer die Budo-Präsi spielen, und hat keine Beschneidung von Möglichkeiten. Allerdings würde ich dringend vorschlagen da einen gewissen Rahmen vorzugeben um das Training sicher zu machen, auch vor Schwachköpfen die Krieg spielen wollen.
das problem mit uns deutschen ist, daß wir immer alles hübsch geordnet und "offiziell anerkannt" haben möchten.
nur dann trauen wir den dingen ...
zertifikate, verbandsstatuten, prüfungsordnungen ... viele können ohne so etwas offenbar nicht trainieren.
:)

es ist befreiend, auf diesen ganzen krempel zu verzichten.
das training wird deswegen nicht schlechter, im gegenteil.
prüfungen? gibt's im bjj (bis auf ausnahmen) auch nicht - und trotzdem hat das bjj einen sehr guten ruf ...

wir gesagt, die lehrlinie ist wichtig. UND: irgendwelche schwachköpfe, die "krieg spielen" wollen, halten es im "old school"-judo sowieso nicht lange aus. zu viel arbeit, zu anstrengendes und zu hartes training, und es dauert recht lange, bis man einen "schwarzen gürtel" erringt ...
außerdem kennen wir uns alle untereinander. würde da jemand am rad drehen, wäre er ganz schnell aus dem training raus ....

ryoma
10-05-2016, 20:22
Das "old school" Judo sehe ich seit Jahren schon wesentlich näher an Koryû Jujutsu als an irgendwas anderem. Und dieser Eindruck hat sich in den Jahren, in denen ich rambats Beiträge hier und anderswo lesen durfte, noch erheblich verstärkt.

Gast
10-05-2016, 20:22
Ich könnte mir vorstellen, dass bei weiter rückläufigen Zahlen im DJB auch auf Dorfebene Zeiten in der Turnhalle zu ergattern sind, und ein recht grosses Interesse an einem effektiven Judo mit BJJ-Anschlussmöglichkeiten besteht. Das wäre sogar ein Pfund mit dem man wuchern kann, dass eine Teilnahme an BJJ-Training und Subgrappling-Turnieren erwünscht und nicht verbottten ist.
machen wir doch schon so ...
:)

na ja, das mit dem "großen interesse" kann ich nicht bestätigen, aber so nach und nach wird bspw. meine gruppe in lübeck größer.
und die in thüringen auch ...

Klaus
11-05-2016, 08:52
Ich meinte keinen Vereinsmeierei-Verband, sondern halt einen organisatorischen, der hilft das Training über Deutschland verteilt zu organisieren. Das geht systematisch meist besser als chaotisch improvisiert. ;)

Gast
11-05-2016, 09:38
Ich sehe leider keine nennenswerte Nachfrage nach Oldschool Judo in Deutschland.

Syron
11-05-2016, 09:43
Ich sehe leider keine nennenswerte Nachfrage nach Oldschool Judo in Deutschland.
Was aber auch daran liegen kann, daß es nicht ganz so weit verbreitet und entsprechend weniger bekannt ist.
Welcher "Normalmensch" weiß denn heute noch, daß es daß s das überhaupt gibt und Judo nicht immer gleich Olympisches Judo ist?
Ich oute mich mal als jemand, der es nicht wirklich gewusst hatte, bevor ich seinerzeit das Forum hier gefunden hab.
Ich "wusste" halt: Judo = Sportjudo, wenn du so willst.
Und ich unterstelle mal, daß das nicht nur mir so ging.

Ich gehe einmal die Woche in einen "normalen" Judo-Verein, aus diversen Gründen.
Einer ist der, daß es hier (glaube ich) keine Alternative fürs Old School-Judo gibt.

Und falls es die doch gibt, dann nicht so, daß es sonderlich leicht gefunden werden kann.

Daher würde ich Klaus' Vorschlag gar nicht so verkehrt finden.
Man kann nur das erhalten, von dem genug Leute wissen, daß es das gibt und wenn es erreichbar ist.

Gast
11-05-2016, 10:07
Was aber auch daran liegen kann, daß es nicht ganz so weit verbreitet und entsprechend weniger bekannt ist.
Welcher "Normalmensch" weiß denn heute noch, daß es daß s das überhaupt gibt und Judo nicht immer gleich Olympisches Judo ist?


Die meisten interessiert das gar nicht, siehe Judoforum. Zuerst wird es angezweifelt, wenn dann einer wie rambat Fakten bringt dann werden diese ignoriert. Perlen vor die Säue.

Tyrdal
11-05-2016, 10:13
Aber ohne wirkliche Information wird sich da auch nix ändern. Klar die Alten streiten erstmal ab, weil es kann ja nicht falsch sein was man seit Jahrzehnten macht. Einsteiger sind da eventuell unvoreingenommener.

Huangshan
11-05-2016, 10:38
Für den Leihen ist sport Judo(DJB) dank jahrzehter Werbemaßnahmen,Medienpräsenz.,staatlicher Förderung...... der einzig legetime Stil.

Kein Sepp kennt die Unterschiede zwischen Kanos Kodokan Judo(Budo) und dem olympischen Judo(Sport).


Als ich in den 80ern als Kind mit Judo angefangen habe war mir dies auch nicht bewusst.

Syron
11-05-2016, 10:47
Aber ohne wirkliche Information wird sich da auch nix ändern. Klar die Alten streiten erstmal ab, weil es kann ja nicht falsch sein was man seit Jahrzehnten macht. Einsteiger sind da eventuell unvoreingenommener.
+1

Wenn man in ein Judo-Forum geht, in dem 95% vom Sport-Judo begeistert sind (was ich, nebenbei, absolut wertungsfrei meine!), wird man dort nicht viele erreichen können.

Ich gehe ja auch nicht in ein Fußballforum, um Handballer anzusprechen.

Wenn Old School Judo aber mehr "Werbung" erfahren würde, dadurch bekannter würde - ich bin schon ziemlich sicher, daß sich dann auch mehr Leute davon angesprochen fühlen würden.
Ist doch hier im Forum nicht anders: Wie oft hab ich hier schon gelesen, sinngemäß: "Rambat, wenn du in meiner Nähe wärest, würde ich kommen" oder "Ist ein Lehrgang in xyz geplant?"?

Einsteiger oder Veteranen, die über den Tellerrand hinausschauen wollen könnte man aber "angeln" - vorausgesetzt, diese wüssten, daß es das gibt und es wäre in erreichbarer Nähe.

Gast
11-05-2016, 11:01
Ich gehe ja auch nicht in ein Fußballforum, um Handballer anzusprechen.


Sehr gutes Beispiel, vielen Dank.

Bleiben wir mal kurz beim Fußball: Im 19 Jahrhundert waren die Regeln auch anders als heute. Es soll ja sogar erlaubt gewesen sein den Ball mit der Hand zu spielen, wodurch das ganze Wesen des Spiels natürlich völlig anders war. Jetzt würde aber doch keiner auf die Idee kommen in die Vereine zu gehen und zu sagen "kommt, lasst uns Oldschool Fußball spielen." Wer Fußball mit Handspiel will der geht halt zum Rugby.

Es ist rambat hoch anzurechnen dass er das Erbe bewahren will, aber leider ist er ein Dinosaurier, eine aussterbende Art.

Gast
11-05-2016, 11:03
Wenn Old School Judo aber mehr "Werbung" erfahren würde, dadurch bekannter würde - ich bin schon ziemlich sicher, daß sich dann auch mehr Leute davon angesprochen fühlen würden.
kann gut sein ...
zunächst möchte ich aber anmerken, daß ich wirklich nicht gut darin bin, werbung zu machen.
liegt mir einfach nicht, ich komme mir dabei immer so doof vor ...
:o


na ja, und dann denke ich, daß das interesse für "old school"-judo hier im forum auch erst seit kurzem besteht ...
:)

die meisten, mit denen ich trainiere, sind "mattentiere", die genau wie ich einen horror davor haben, irgendwelchen orga-kram machen zu sollen.


st doch hier im Forum nicht anders: Wie oft hab ich hier schon gelesen, sinngemäß: "Rambat, wenn du in meiner Nähe wärest, würde ich kommen" oder "Ist ein Lehrgang in xyz geplant?"?
na ja, stimmt schon.
andererseits weise ich ja oft auf die regelmäßigen seminare hin, die ich durchführe ...
lübeck, neustrelitz, hamburg, sonneberg (thüringen) und münchen sind mehrfach im jahr veranstaltungsorte.
und ich hab immer gesagt, daß ich auch gern woanders hinkomme, falls das gwünscht wird.
:)


edit:
einen entsprechenden eingetragenen verein haben meine schüler und ich vor einigen jahren gegründet (kodokan kidokai e.v.).
die "orga-form" eines e.v. wär also da ...
aber ich allein stemme das natürlich nicht.

Huangshan
11-05-2016, 11:18
Es ist leider oft so, wer am lautesten schreit, wird auch gehört


Ohne Werbemaßnahmen,Medienpräsenz usw. kann man sich nicht Gehör verschaffen, wahrgenommen werden.


Leider gibt es nur allg. wenige gute deutschsprachige erhältliche Werke zum Thema Kampfkunst.

marq
11-05-2016, 11:18
ich galube auch es ist völlig egal, ob man old school oder olyp judo unterrichtet. wichtig ist ein enagierter, kompetenter trainer, der gut unterrichten kann und eine positive stimmung in der trainingsgruppe aufbauen kann.

letztandlich liegt der rückgang an den von mir unten beschriebenen faktoren......

und das judo einfach wenig leute interessiert....

Syron
11-05-2016, 11:30
kann gut sein ...
zunächst möchte ich aber anmerken, daß ich wirklich nicht gut darin bin, werbung zu machen.
liegt mir einfach nicht, ich komme mir dabei immer so doof vor ...
:o
Verstehe ich auch, ist nur die Frage, wie man die Leute sonst erreichen möchte?

Mal platt gesagt, da ich den Spruch immer zu hören bekomme, wenn auch in einem anderen Zusammenhang: Still im eigenen Kämmerlein, wird sich nichts ändern.





na ja, und dann denke ich, daß das interesse für "old school"-judo hier im forum auch erst seit kurzem besteht ...
:)
Vielleicht, seit es bekannter geworden ist, bzw. mehr Erwähnung findet?
(Ist tatsächlich relativ Ernst gemeint die Frage; um das genau zu wissen, fehlt mir die Übersicht ^^)


die meisten, mit denen ich trainiere, sind "mattentiere", die genau wie ich einen horror davor haben, irgendwelchen orga-kram machen zu sollen.
Und wenn man sich einige Zuverlässige rauspickt, die der Erhaltung positiv gegenüber stehen und so die leidige Arbeit auf mehrere abwälzt?


lübeck, neustrelitz, hamburg, sonneberg (thüringen) und münchen sind mehrfach im jahr veranstaltungsorte.
Für mich persönlich kaum zu erreichen, erst Recht nicht mit meinen Finanzen.
Aber okay, ist mein Problem, weiß ich natürlich.


und ich hab immer gesagt, daß ich auch gern woanders hinkomme, falls das gwünscht wird.
:)
Das eine Mal wo du erreichbar gewesen wärest, hatte ich andere Verpflichtugen und am Ende war der Lehrgang eh abgesagt worden :(



ich galube auch es ist völlig egal, ob man old school oder olyp judo unterrichtet. wichtig ist ein enagierter, kompetenter trainer, der gut unterrichten kann und eine positive stimmung in der trainingsgruppe aufbauen kann.
Naja, die Unterschiede scheinen mitunter ja doch groß genug zu sein, daß sie besondere Erwähnung erfahren.

Daher würde sich, meiner Ansicht nach, schon die Frage stellen, ob das Old School Judo auch ähnlich uninteressant für Erwachsene wäre, wie Sport-Judo.
*Wenn* es halt bekannter wäre und sich entsprechend rumsprechen würde und könnte.

Es wird ja nicht von ungefähr kommen, daß Rambats Gruppen zulauf haben.

Ich persönlich mag meinen Judo-Lehrer sehr gerne, er ist auch motiviert und die Stimmung in der Gruppe ist auch gut - trotzdem bleibt die Gruppe überschaubar, weil Neulinge entweder kaum kommen oder nach ein paar Monaten nicht mehr auftauchen.

Daher scheint es doch Unterschiede zu geben, die eben auch Erwachsene wieder ansprechen.

Huangshan
11-05-2016, 11:40
Viele Koryu Bujutsu Ryuha haben die Jahrhunderte auch überlebt obwohl einige Ryuha ausgestorben sind.

Dies gilt auch für einige andere Kampfkünste.

Alles ist oft abhängig von den Erben,Praktizierenden der Stile und ihrem Einsatz.

karate_Fan
11-05-2016, 11:47
und das judo einfach wenig leute interessiert....

Das liegt aber wohl eher an dem Bild, das viele Leute vom Judo haben.

Grappling selbst ist ja sehr wie man hier im Forum lesen kann, und Judo ist doch auch nichts anderes als Grappling um es mal auf Neudeutsch zu sagen.

Das es nicht so viele Leute interessiert, wird wohl eher an der Präsentation des Judo liegen und nicht am Judo selbst??

Oder was macht BJJ und andere Grappling Stile anders als Judo um weniger interessant zu sein?

marq
11-05-2016, 12:27
Es wird ja nicht von ungefähr kommen, daß Rambats Gruppen zulauf haben.

Ich persönlich mag meinen Judo-Lehrer sehr gerne, er ist auch motiviert und die Stimmung in der Gruppe ist auch gut - trotzdem bleibt die Gruppe überschaubar, weil Neulinge entweder kaum kommen oder nach ein paar Monaten nicht mehr auftauchen.

Daher scheint es doch Unterschiede zu geben, die eben auch Erwachsene wieder ansprechen.

16 leute nennt er eine große gruppe.... , außerdem sammelt so jemand gewöhnlicher weise alle unzufriedenen des DJV ein.

judo ist nun mal nicht im trend, judo ist weder im fernsehen noch in irgendwelchen zeitschriften vertreten. dagegen kann man nichts machen.

der inhalt zieht sowieso keine neuen interessenten an, eine gruppe kann nur durch ihren guten ruf wachsen, er noch nicht einmal durch sportliche aspekte geprägt sein muss.


Das liegt aber wohl eher an dem Bild, das viele Leute vom Judo haben.

Grappling selbst ist ja sehr wie man hier im Forum lesen kann, und Judo ist doch auch nichts anderes als Grappling um es mal auf Neudeutsch zu sagen. was macht den oldschool judo anders ??? sie werfen in erster linie auch und haben lediglich einige andere aspekte.

das graplling einen mega zulauf hat ist ein völlig falsches bild..

Gast
11-05-2016, 12:46
@marq:

keine ahnung, was du sagen willst ...

16 leute nennt er eine große gruppe....
nöö.
:D

ich nenne eine gruppe, in der 40 leute trainieren (mecklenburg / brandenburg), eine große gruppe.
hab ich auch so kommuniziert, wenn ich nicht irre.
und dazugesagt, daß ich mich drüber freue, daß meine lübecker gruppe inzwischen aus 16 teilnehmern besteht.
tendenz steigend.
und nun?
was gibt es darüber schon wieder zu nörgeln ...?



außerdem sammelt so jemand gewöhnlicher weise alle unzufriedenen des DJV ein.
wer ist "so jemand"? erklär doch mal ...
und was ist der djv?

solltest du gemeint haben, daß ich so etwas wie ein "querulant" bin - danke, das habe ich von diversen DJB-funktionären schon so oft gehört, daß es sich abgenutzt hat.
;)
richtiger wird es dadurch trotzdem nicht.
aber du darfst selbstverständlich eine meinung über mich haben ... auch wenn du weder mich noch mein training kennst und über die gravierenden unterschiede zwischen sportjudo und "old school"-judo in wurfmethodik und wurfausführung nichts zu wissen scheinst. (der unterschied ist ungefähr der gleiche wie zwischen dem bodenkampf im sportjudo und dem bodenkampf im bjj. scheint ja vordergründig auch dasselbe zu sein ... )


und wenn ich tatsächlich "alle unzufriedenen des djv" (ich glaube du meintest den DJB?) "einsammeln" würde, dann hätten wir wohl gruppen, die weit mehr als nur 40 mitglieder umfassen würden.


judo ist nun mal nicht im trend, judo ist weder im fernsehen noch in irgendwelchen zeitschriften vertreten. dagegen kann man nichts machen.
trends interessieren mich nur sehr selten.
mein training ist völlig unabhängig davon, ob (sport)judo im fernsehen gezeigt wird oder nicht.



der inhalt zieht sowieso keine neuen interessenten an, eine gruppe kann nur durch ihren guten ruf wachsen, er noch nicht einmal durch sportliche aspekte geprägt sein muss.
ich denke, daß wir durchaus einen guten ruf haben.
referenzen gefällig?
frag einfach mal raimar mohrdieck (bjj-bb) vom tensho gym hamburg, was er von mir und meinem judo hält ...
oder frag den user "mono", der ist bjj-brownbelt ...
oder frag sergio "canudo" zimmermann, warum er mich immer wieder nach münchen einlädt, damit ich den jungs im p4p gym meine art des werfens beibringe ...

was macht den oldschool judo anders ??? sie werfen in erster linie auch und haben lediglich einige andere aspekte.
genau DAS scheinen die vorgenannten aber nach ihren eigenen erfahrungen mit dem sportjudo ganz anders zu sehen ...
scheint doch so ein bißchen mehr dran zu sein als "lediglich einige andere aspekte" ...
:D




edit:
ich hab das nicht als rechtfertigung geschrieben, sondern um einigen unsinnige behauptungen und unterstellungen zu widersprechen.
letztlich ist es mir aber wurscht, was meiermüllerschulze von mir hält und ob meiermüllerschulze versteht, was der unterschied zwischen sportjudo und "old school" ist.
mir isses inzwischen sogar wurscht, ob meiermüllerschulze oder sonst jemand mich doof findet ...
ich hab nichts davon, mich in solchen dingen auf eine diskussion oder gar einen streit einzulassen, also tu ich es auch nicht mehr.
ich mache das, was ICH will und was ICH für richtig halte.
ich lebe nicht, um die erwartungshaltungen anderer menschen zu erfüllen.

und das beste daran ist, daß mir absolut niemand reinreden kann.
:)

Gast
11-05-2016, 12:57
hey man, DER kritiker des kkb klärt hier auf, wer ist dagegen schon dieser rambat.
wenn ich schon lese "so jemand", unterschwellig abwertender geht kaum.. zig jahre kkb und fast nur nörgelige kommentare, gibts dafür ne ehrenfunktion?

Syron
11-05-2016, 13:04
und wenn ich tatsächlich "alle unzufriedenen des djv" (ich glaube du meintest den DJB?) "einsammeln" würde, dann hätten wir wohl gruppen, die weit mehr als nur 40 mitglieder umfassen würden.
Ich picke mal eben diesen Punkt raus.
Und schließe mich dem an.

Ich habe schon von mehr als einem Judoa gehört, daß ihnen die Regeländerungen zum Beispiel gar nicht gefallen oder auch diverse Verbandsmemmelei.

Die sind aber meist immer noch im Judo aktiv, weil sie Judo als solches sehr gerne machen.
Der Verband ist ihnen da relativ egal, es geht ihnen halt ums Judo.

Daher kann ich mir gut vorstellen, daß Old School Judo da noch diverse Neuzugänge aus der Judo-Szene verzeichnen könnte, würde es weiter verbreitet und vor allem auch bekannter sein.

kanken
11-05-2016, 13:14
Wie Rambat doch schon schrieb muss man diese Art der KK ein Leben lang trainieren und zwar nicht nur für ein paar Stunden in der Woche. So etwas erfordert zum einen natürlich eine Didaktik und Herangehensweise die es möglich macht im Alter noch immer besser zu werden und zum anderen eine Hingabe/Motivation an die KK die es ermöglicht über Jahrzehnte viele Stunden in der Woche zu trainieren. Wer will das schon? Wie viele Leute reißen sich über einen so lange Zeitraum so zusammen?

Überall wird geklagt das die Leute nach einem gewissen Zeitraum einfach aufhören, sei es wegen Job, Familie, keine Lust, andere Sportart etc.
Es gibt einfach kein seriöses Interesse an den alten KK (egal ob Judo, Koryu oder CMA) um diese Dinge weit zu verbreiten. Das Einzige was interessiert ist die Lehrlinie und Ernsthaftigkeit der Schüler. Nur ernsthafte Schüler bringen die Motivation auf lange und intensiv genug zu trainieren um diesen Kram zu lernen, denn man lernt das nicht mal "eben so"...

Grüße

Kanken

Gast
11-05-2016, 13:17
@syron:


Ich habe schon von mehr als einem Judoa gehört, daß ihnen die Regeländerungen zum Beispiel gar nicht gefallen oder auch diverse Verbandsmemmelei.

Die sind aber meist immer noch im Judo aktiv, weil sie Judo als solches sehr gerne machen.
Der Verband ist ihnen da relativ egal, es geht ihnen halt ums Judo.

Daher kann ich mir gut vorstellen, daß Old School Judo da noch diverse Neuzugänge aus der Judo-Szene verzeichnen könnte, würde es weiter verbreitet und vor allem auch bekannter sein.
auf der einen seite hast du sicher recht.

auf der anderen seite hab ich schon von sehr vielen judoka, die an unserem training oder an unseren seminaren teilgenommen haben, gehört, daß sie sich ein judo außerhalb des DJB (bzw. seiner landesverbände) nicht vorstellen können.

"extra ecclesiam nulla salus est!"
:D

da werden dann existentielle fragen laut:
erkennt der DJB eure dan-grade an? (nein, warum sollte er? und wieso sollte uns interessieren, ob der DJB unsere grade anerkennt, zumal wir um eine solche "anerkennung" gar nicht gebeten haben? mich interessiert doch auch nicht, ob der kasachische dackelzüchterverband mein deutsches uni-diplom anerkennt ...)

wer nimmt bei euch die prüfungen ab? (viele können sich nicht vorstellen, daß es ein anderes prüfungsprogramm als das des DJB geben könnte oder - oh schreck! - vielleicht auch gar keins ... so wie beim bjj ...)

habt ihr budo-pässe? (nein, haben wir nicht, wozu sollten wir so etwas brauchen?)

wenn man zu euch "übertritt", in welchen verband tritt man dann ein? (in gar keinen, wir haben so etwas nicht, und nemand muß zu uns "übertreten", um bei und mit uns trainieren zu können)

ist euer verband im landessportbund organisiert? (nein, wir haben keinen verband und sind an einer "anerkennung" durch DOSB und LSV nicht interessiert, da wir etwas ganz anderes machen als die jungs vom sportjudo)

usw. usw.

der gedanke, judo einfach als freelancer zu praktizieren, scheint doch sehr viele regelrecht zu erschrecken ...
:D

Gast
11-05-2016, 13:19
@kanken:

auf den punkt!
:yeaha:

Hug n' Roll
11-05-2016, 13:29
@ syron:
Ja.
Es gibt nämlich doch etliche Gruppen, wie z.B. meine, die "ihr Ding" abseits des DJB als "freelancer" machen.
Wir sind halt nur großteilig nicht vernetzt und dazu käme die Frage was exakt unter "oldschool" zusammenzufassen wäre?!
- Ich hab z.B. keine alternative "oldschool"- Lineage über Thiele, Hirano etc. zu bieten, behaupte aber trotzdem, dass ich faktisch mit meiner praxisorientierten Judo-BJJ-Symbiose und offenem Herangehen weit näher an Rambats Schule dran bin, als am IJF-/DJB-Sportjudo.

Aber kann und soll man so ein anarchisches Zeug gemeinsam mit tradiertem "oldschool" in einen Verband pressen?

Und Verbände neigen zu Vorgaben. Wer will das?

Und wenn es nur um "Sicherung der Qualitätsstandards" geht: wer legt die fest und wie soll das geschehen?

marq
11-05-2016, 13:34
@marq:keine ahnung, was du sagen willst ...
ich will damit sagen, dass du die ursachen beim normalen judo des DJB festmachen willst und aus diese tatsache wieder einen persönlichen feldzug machst, und die situation an den funktionären des DJB festmachst. ... ob du / deine gruppen gutes training machst/machen oder nicht kann ich nicht beurteilen, will ich auch nicht.



.....und über die gravierenden unterschiede zwischen sportjudo und "old school"-judo in wurfmethodik und wurfausführung nichts zu wissen scheinst. (der unterschied ist ungefähr der gleiche wie zwischen dem bodenkampf im sportjudo und dem bodenkampf im bjj. scheint ja vordergründig auch dasselbe zu sein ... )


ob deine mechanik bessser oder schlechter ist, spielt doch für das hier diskutierte thema auch keine rolle, auch nicht , was euch unterscheidet...... bei euch wie bei den anderen steht judo drauf. und kein erwachsener anfänger macht sich über solche fragen gedanken, bevor mit einem für ihn neuen sport anfängt...

Woodstock
11-05-2016, 13:34
kann gut sein ...
zunächst möchte ich aber anmerken, daß ich wirklich nicht gut darin bin, werbung zu machen.
liegt mir einfach nicht, ich komme mir dabei immer so doof vor ...
:o


@rambat, es würde schon helfen die Infos für potentielle Interessenten zentral öffentlich zu machen. Du (bzw. Deine Schüler) betreiben bereits zwei homepages. Der letzte Eintrag ist von 2015. Wenn ich es hier im Board mitbekommen habe, haben seitdem mehrere Lehrgänge von Dir stattgefunden. Wenn man nicht weiß, wann und wo diese stattfinden kann man sie auch nicht besuchen :-(

Tue Gutes und sprich darüber...
Wenn Du selber die Arbeit nicht machen willst (was ich gut nachvollziehen kann, wenn man nicht der Typ Selbstdarsteller ist), dann delegiere Sie weiter.

Z.B. als Bedingung für einen Lehrgang mit Dir, eine Ausschreibung direkt nach Deiner Zusage und im Anschluss ein Lehrgangsbericht mit Bildern.
So kommst Du ohne Arbeit zu Werbematerial.

Es hat sich ja sogar schon jemand die Mühe gemacht, den „Kodokan Judo Kidokai“ im Wikipedia Artikel Judo zu erwähnen. Ein guter Schritt, wie ich finde.

karate_Fan
11-05-2016, 13:39
marq Du verstehst unter einem großen Zulauf, wohl was anderes als ich. Ich weiß schon, das KKB ist nicht representativ für die Außenwelt, aber im Grappling Bereich ist immer was los. So wenig Interessierte am Grappling scheint unter den Kennern der Kampfkünste wohl nicht zu geben.

Und da könnte man vielleicht hinterfragen warum Judo als Grappling Stil weniger interssant ist als BJJ

Was das Old School Judo anders macht weiß ich nicht. Ich habe mich für Judo bis vor kurzem nie interssiert, da ich erstes mehr an Waffen Kampfkünsten interssiert bin und ich Judo für eine Kindersport hielt.

Erst die Beträge von Rambat haben mein Interesse daran geweckt, und im Rahmen meines HEMA Trainings schien Judo auch eine gute quelle zu sein um die ringerischen Elemente des Lang Schwerts zu ergründen.

Das daraus nichts wurde lag daran in einem Judo Verein geraten bin, wo man als Erwachsener Anfänger so selten ist wie ein Kamel am Nordpol.

OliverT
11-05-2016, 13:40
Für eine großflächige Verbreitung des Oldschool Judos sind einfach zu wenig Kompentenzen und es zu viel Konkurrenz vorhanden.

Die wenigsten sind doch bereit selbst etwas auf die Beine zu stellen und zu Seminaren im ganzen Land zu fahren um sich das Wissen ranzuholen. Da bleibt man dann lieber im DJB und meckert oder hört ganz auf. Und selbst wenn es im Umkreis von 50km ein Angebot gäbe, wären die wenigsten bereit soweit zum Training zu fahren.
Und auch Nachwuchs kann man sich nur am Ort ranholen. Welche Eltern sind schon bereit ihre Kinder 20km oder mehr zum Sport zu fahren, wenn es bei dem Sport um nichts geht. Dadurch wurde auch meine NHL Karriere im Keim erstickt :(

Dazu kommt dann noch die bereits angesprochene Werbung. Wer von den DJB Judokas weiß denn schon das es noch eine Judowelt außerhalb des DJB gibt. Und wenn der Gerd aus dem Vereinsvorstand, mit dem man schon seit Jahren trainiert, sagt dass das was der rambat da sagt Unfug ist, dann wird das wohl schon stimmen.

Syron
11-05-2016, 13:44
Wie Rambat doch schon schrieb muss man diese Art der KK ein Leben lang trainieren ...
Und auch solche Leute kann man halt nur dann finden, wenn bekannt ist, daß es sowas überhaupt gibt.

Wenn ihr euch die Arbeit nicht machen wollt, ist das ja schön und gut.
Da kann und wird niemand euch reinreden.



[...]

Aber kann und soll man so ein anarchisches Zeug gemeinsam mit tradiertem "oldschool" in einen Verband pressen?

Und Verbände neigen zu Vorgaben. Wer will das?

Und wenn es nur um "Sicherung der Qualitätsstandards" geht: wer legt die fest und wie soll das geschehen?
Es ging bei Klaus' Vorschlag, so wie ich den verstanden hatte, vor allem darum, sich zusammenzutun und daran zu arbeiten, daß überhaupt *bekannt* wird, daß es noch Alternativen zum Sport-Judo gibt, die aber noch immer Judo sind.

Wenn John Doe und Max Mustermann nicht dazu entschließen würden einen Verband zu gründen, um werbetechnisch auf sich Aufmerksam zu machen, könnten diese halt auch die Spielregeln festlegen - und entsprechend auch, was wie vorgegeben ist oder eben nicht.

John und Max könnten sich von mir aus auch anders nennen, mir persönlich ist doch Jacke wie Hose ob nun ein Verband aufgemacht wird oder nicht.

Ich hatte Klaus Idee aus dem Grund aufgegriffen, weil er sich dazu eignen könnte, Old School Judo oder eben auch "deine Variante" bekannt zu machen.
Im Sinne von darauf hinweisen: Es gibt noch anderes Judo, als Sport-Judo.

Man muss mal außerhalb der Gruppe der Forumiten hier gucken: Wenn du jemandem "Judo" sagst, denkt dieser "Normalo" natürlich an Sport-Judo.
Anderes ist einfach nicht bekannt, wenn man nicht explizit danach sucht - und das wiederum macht der "Normalo" eben nicht, wenn er sich überlegt Judo anzufangen, weil in den Köpfen von Nicht-Kampfsportlern (und selbst dort in den meisten) Judo eben gleich olympisches Judo ist.

Mein Judo-Lehrer hat beim Training mal erwähnt, daß Schläge und Tritte auch mal Teil des udo waren, und das hatte selbst unter den Anwesenden für große Augen gesorgt; bei Leuten die Judo machen.
Jetzt stelle man sich diese Aussage mal bei Leuten vor, die Judo nur aus der "DJB-Werbung" her kennen.

Alles was ich sage ist, daß wenn man andere Varianten vom Judo erhalten oder bekannt machen möchte, man halt was dafür tun muss.
Oder man findet sich halt damit ab, daß es ein Randprodukt bleibt, daß so bald aussterben wird.
Ist sicherlich auch eine Möglichkeit, aber eben schade drum.

Aber man wird halt keine Neulinge, geschweige denn Nachfolger finden, wenn 97% einer möglichen Zielgruppe nicht einmal um die Existenz des Produktes wissen.

Ich wüsste zum Beispiel von keiner Gruppe in meiner erreichtbaren Nähe, die anderes Judo als Sport-Judo anbietet.
Heißt bestimmt nicht, daß das absolut ausgeschlossen ist, aber ich habe zumindest das Wissen, daß es das überhaupt geben kann.
Das haben die meisten eben nicht.

Gast
11-05-2016, 13:59
@syron, klaus, woodstock:

ihr habt ja recht ...
und ich nehme mir eure kritik durchaus zu herzen.
ich würde eben nur am liebsten einfach auf der matte agieren und mich mit all dem anderen kram nicht befassen müssen ...
:o

ich bin einfach nicht gut darin, ausschreibungen zu machen oder auf 'ner HP irgend etwas über uns und unser training (im sinne von werbung) zu schreiben.
nun hatte ich versucht, das zu delegieren, aber das ist leider schiefgegangen.
also: neuer anlauf ...

da sitzt jetzt jemand dran, der davon ahnung hat.
:)
ich werde mal versuchen, das ein bißchen zu forcieren ...
mal sehen, ob dabei etwas brauchbares rauskommt.

eventuell (auch wenn sich alles in mir dagegen sträubt) werden wir den einen oder anderen kurzen mitschnitt aus dem training oder von seminaren veröffentlichen ...
die beiden nächsten seminare werden im JULI in münchen und im AUGUST in sonneberg (thüringen) stattfinden. (genaue daten folgen demnächst, wenn die hallenbelegungszeiten abgeklärt wurden).


:)

Syron
11-05-2016, 14:12
@syron, klaus, woodstock:

ihr habt ja recht ...
und ich nehme mir eure kritik durchaus zu herzen.
ich würde eben nur am liebsten einfach auf der matte agieren und mich mit all dem anderen kram nicht befassen müssen ...
:o

Wer nicht? :p ;)


da sitzt jetzt jemand dran, der davon ahnung hat.
:)
ich werde mal versuchen, das ein bißchen zu forcieren ...
mal sehen, ob dabei etwas brauchbares rauskommt.
Viel mehr kann man eh nicht erbitten, als Außenstehender.

Klaus
11-05-2016, 14:38
was macht den oldschool judo anders ??? sie werfen in erster linie auch und haben lediglich einige andere aspekte.


Dass sich die technischen Details am physikalischen oder biomechanischem Optimum orientieren, und keine Blödmannsgehilfenvorgaben machen wie "nur am Oberkörper anfassen" ?

Klaus
11-05-2016, 14:54
Als kleiner Denkanstoss, eventuell reicht es, einige Lehr-DVDs aufzunehmen die das Training im Detail erklären, und das als Basis für eigene Trainingsgruppen im Dorf zu promoten. Die kann man prima über Youtube-Auszüge vermarkten und bekannt machen, und so den Karren zumindest anschieben. Was daraus wird weiss man dann nicht, aber es liegt zumindest schon mal nicht daran dass es kaum Trainer gibt die das überhaupt vermitteln können. Wenn sich an manchen Orten dann 3 Enthusiasten und ehemalige Breitensportjudoka zusammenfinden und das in der Turnhalle praktizieren, ist das doch schon ok.

Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass gerade die Polizei Interesse an sowas haben könnte. Die brauchen keine Hochleistungs-Sportjudoka sondern funktionierende Techniken die einigermassen leicht zu trainieren sind, und wenn technische Verbesserungen dafür sorgen dass auch der einigermassen fitte 47jährige damit Leute gut überwältigen kann ohne die über den Haufen zu schiessen, wird das in der Praxis auch helfen.

marq
11-05-2016, 15:26
wahrscheinlich währe judo die kampfsportart nr 1. wenn in d nur noch oldschool judo unterrichtet würde :d

Huangshan
11-05-2016, 15:37
rambat:

Mit grossen Verbänden können kleine Schulen nicht konkurrieren, das ist klar wie Kloßbrühe.

Dank der modernen Medien kann man jedoch zeigen was man macht,welchen Weg man geht und Leute die Alternativen suchen gewinnen.

Wünsche Dir viel Erfolg!


Glückskeksweisheit 11:

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Judoka70
11-05-2016, 15:58
Die brauchen keine Hochleistungs-Sportjudoka sondern funktionierende Techniken die einigermassen leicht zu trainieren sind, und wenn technische Verbesserungen dafür sorgen dass auch der einigermassen fitte 47jährige damit Leute gut überwältigen kann ...

Leicht zu trainieren ist Oldschool-Judo in dem Sinne, daß es eben kein Kraftgebolze ist. Das kommt älteren und Späteinsteigern, wie z.B. mir, zugute.
Ansonsten ist es eine komplexe Kampfkunst. Man freut sich über jeden Fortschritt den man macht und weiss, daß für alles was man noch lernen könnte ein Leben nicht ausreicht. Das sorgt dann auch dafür, das es nie langweilig wird...

Gast
11-05-2016, 16:11
wahrscheinlich währe judo die kampfsportart nr 1. wenn in d nur noch oldschool judo unterrichtet würde :d

http://shabbyflair.de/bilder/produkte/gross/WENN-ICH-ALT-BIN-WERDE-ICH-NUR-NOERGELN-witziges-Schild-aus-Holz.jpg

period
11-05-2016, 16:18
die beiden nächsten seminare werden im JULI in münchen und im AUGUST in sonneberg (thüringen) stattfinden. (genaue daten folgen demnächst, wenn die hallenbelegungszeiten abgeklärt wurden).


Ich für meinen Teil werde mein Möglichstes tun, es zumindest zu einem davon zu schaffen :)

Period.

ryoma
11-05-2016, 19:58
...
da werden dann existentielle fragen laut:
erkennt der DJB eure dan-grade an? (nein, warum sollte er? und wieso sollte uns interessieren, ob der DJB unsere grade anerkennt, zumal wir um eine solche "anerkennung" gar nicht gebeten haben? mich interessiert doch auch nicht, ob der kasachische dackelzüchterverband mein deutsches uni-diplom anerkennt ...)

wer nimmt bei euch die prüfungen ab? (viele können sich nicht vorstellen, daß es ein anderes prüfungsprogramm als das des DJB geben könnte oder - oh schreck! - vielleicht auch gar keins ... so wie beim bjj ...)

habt ihr budo-pässe? (nein, haben wir nicht, wozu sollten wir so etwas brauchen?)

wenn man zu euch "übertritt", in welchen verband tritt man dann ein? (in gar keinen, wir haben so etwas nicht, und nemand muß zu uns "übertreten", um bei und mit uns trainieren zu können)

ist euer verband im landessportbund organisiert? (nein, wir haben keinen verband und sind an einer "anerkennung" durch DOSB und LSV nicht interessiert, da wir etwas ganz anderes machen als die jungs vom sportjudo)

usw. usw.

der gedanke, judo einfach als freelancer zu praktizieren, scheint doch sehr viele regelrecht zu erschrecken ...
:D

Haha! Wem sagst du das!
Diese tiefsitzende Ur-Angst, etwas zu machen, was nicht von einem mindestens nationalen Verband (wesentlich besser natürlich international) abgesegnet und mit vielen Patches, Aufklebern und Pins dokumentiert ist.

Wo ist die eigene Wahrnehmung geblieben? Man sieht etwas, trainiert etwas und weiss, dass es einfach passt (oder eben nicht)?
Natürlich, diese Wahrnehmung kann ein blutiger Anfänger meistens noch nicht haben. Aber die anderen, die so tiefschürfende Fragen stellen???

Bei den Koryû ist es ja so, dass die zwei grossen Verbände in Japan (Nihon Kobudo Shinkokai und Nihon Kobudo Kyokai) mittlerweile gewisse Probleme haben. Denn immer mehr Schulen sehen keinen Zusatznutzen mehr, diesen Altherrenvereinen stattliche Summen abzudrücken um auf deren Webseiten genannt zu werden und beim jährlichen Enbu auftreten zu dürfen.
Dazu kommen noch schwachsinnige Vorgaben dieser Verbände für deren Enbu: z.B. dass Vorführungen mit Shinken untersagt sind, etc.
Koryû haben nämlich keinerlei Probleme an x-Enbu in ganz Japan aufzutreten (ein bisschen Planung vorausgesetzt). Shintô-Schreine sind sogar froh, wenn sich Schulen bereiterklären eine Vorführung abzuhalten.

Zudem haben Funktionäre auch versucht bei Nachfolgeregelungen in einzelnen Schulen Einfluss zu nehmen. Das ist natürlich ein absolutes "no go".

Hier sehen wir also einen gegenläufigen Trend den Verbänden/Funktionären Macht und Einfluss wegzunehmen indem die individuellen Schulen wieder genug Selbstbewusstsein an den Tag legen und selbst entscheiden, wie sie ihre Tradition pflegen und weitergeben wollen.

Natürlich gab es schon immer Schulen, die nie Mitglied in einer der beiden Vereinigungen waren.

Huangshan
11-05-2016, 20:35
ryoma:

Interessant dies zu lesen, wie es in Japan im Koryu Bujutsu Kreisen abläuft.


Ich kenne z.B. die gepflogenheiten in China.

Scheint ein globales Verhalten von Funktionären zu sein.

Willi von der Heide
11-05-2016, 20:57
@rambat

Was würdest du denn empfehlen, wenn:

- jemand an eurer Interpretation des Judo zwar interessiert ist, aber es nur DJB-Judo vor Ort gibt ?
Daß trotzdem trainieren - evtl. ergänzt durch BJJ oder Luta Livre ? Und dann Seminare bei euch besuchen ?

Interesse hätte ich ... aber BJJ gibt es nicht in meiner direkten Nähe, ist ca. 60 km entfernt und hätte auch noch unpassende Trainingszeiten.

" Alternativen " wären dann nur noch BAE Jiu-Jitsu und Ju-Jutsu ( DJJV ) ...

P.S.:

Mich erinnert das ganze an den Unterschied WT/VT :D

P.P.S.:

http://www.bewegungslust-info.de ... keine Ahnung ob die Truppe noch aktiv ist ... Da nehme ich mal Kontakt auf ! ;)

WDietrich
11-05-2016, 21:07
Sorry nicht rambat,
aber der übliche Weg in alten japanischen Kampfküsten ist: fahr zu Seminaren und zwar am besten mit einem Trainingspartner. Und übe dann zuhause. Fahrt/Fahr auch sooft es geht in ein old-school Dojo, so denn ihr eines erreichen könnt.

LL, BJJ, Ringen sind wahrscheinlich sehr kompatibel, von Jujutsu würde ich die Finger lassen.

Oder RABENSCHNABEL raus und das örtliche Judodojo einfach umdrehen!

->P.P.S. http://www.bewegungslust-info.de/grafix/workshop-malente-judo-2.jpg da schau ne Bahnschranke mit Struktur !

Gast
11-05-2016, 21:46
@willi:

Was würdest du denn empfehlen, wenn:

- jemand an eurer Interpretation des Judo zwar interessiert ist, aber es nur DJB-Judo vor Ort gibt ?
Daß trotzdem trainieren - evtl. ergänzt durch BJJ oder Luta Livre ? Und dann Seminare bei euch besuchen ?
meiner erfahrung nach ist es sehr hilfreich, bjj / luta livre zu trainieren.
denn: wer bjj/luta trainiert, ist in der regel an der wirksamkeit der techniken und ihrer konkreten umsetzung im kampf interessiert und sehr viel weniger daran, wer welchem verband angehört.
(ich weiß, ich weiß - es gibt auch beim bjj verbandsquerelen, aber ich hatte bisher mit leuten, denen so etwas wichtig ist, nichts zu tun).

ein weiterer vorteil: bjj-ler /lutadores können sich bewegen und haben bewegliche hüften ... und sind alles andere als steif in den gelenken.
und deshalb können sie unsere würfe einfach besser umsetzen als so mancher judoka ...
ist jedenfalls meine erfahrung.

das dazu.
was "old school" angeht ... ich schrieb es ja schon verschiedentlich: nicht warten, sondern selber machen.
wenn es in der nähe keine old-school-gruppe gibt - wer hindert euch, eine solche aufzumachen? sucht euch ein, zwei interessierte, nehmt dann, wenn ihr möchtet, kontakt zu mir auf - und schon kann's losgehen.
haben einige in den vergangenen jahren so gemacht.
wer nicht zu mir kommen kann, weil es einfach zu weit weg ist, der kann ja (wenn es ihm wichtig ist) einfach fragen, ob ich zu ihm kommen könnte ... in der regel bin ich da sofort dabei.

ach so, bevor sich jemand aufregt - das alles ist nur an die adresse der leute gerichtet, die interesse am old school judo haben.
nur die sind gemeint.
:)

in grevenbroich gibt es eine (kleine) gruppe, die der user "lileu" leitet und die aus einer solchen initiative heraus entstanden ist.
wer sagt denn, daß man im mehrspartenverein "umme ecke" nicht 'ne eigene gruppe aufmachen kann, in der old school judo unterrichtet wird? man muß nur kommunizieren, daß es eben keine judogruppe des DJB / DDK ist, damit es da keine mißverständnisse gibt.
vereine sind in der regel froh über jedes mitglied und lassen solchen gruppen freie hand, was die trainingsinhalte angeht.



Oder RABENSCHNABEL raus und das örtliche Judodojo einfach umdrehen!
oder so!
:D


>P.P.S. http://www.bewegungslust-info.de/gra...nte-judo-2.jpg da schau ne Bahnschranke mit Struktur !
äääähmmm ...
ja.
das sind mein judolehrer frank thiele (der herr mit dem roten gürtel) und ich (der kleine dicke mit der bahnschanke). war, glaube ich, 2008 oder 2009 im trainingslager in bad malente ...
:o

WDietrich
11-05-2016, 21:58
äääähmmm ...
ja.
das sind mein judolehrer frank thiele (der herr mit dem roten gürtel) und ich (der kleine dicke mit der bahnschanke). war, glaube ich, 2008 oder 2009 im trainingslager in bad malente ...
:o

Tja,
ist mir egal, nehme ich nicht zurück, das du Struktur hast.


Ein Netz von Shibu verteidigt mit Rabenschnäbeln spinnt sich über Deutschland....

Gast
11-05-2016, 22:35
@wdietrich:
danke.
:o

zu der zeit hab ich noch kein bjj trainiert ... (heute könnte ich mich ohrfeigen dafür!).
ich glaub, seit ich bjj versuche, hab ich insgesamt einen besseren stand, eine bessere "base" ... und ich hab, was stabilität bei gleichzeitiger flexibilität angeht, von meinem judolehrer frank thiele sehr viel gelernt. ich glaube, daß er darüber mehr vergessen hat, als ich je wissen werde ...

es gibt im judo wunderbare übungen dazu, z.b. von gunji koizumi.
sollte ich irgendwie an einen scanner rankommen, kann ich die entsprechenden (uralten schwarzweiß)fotos ja mal posten.

JL..
11-05-2016, 23:29
Wow, spannende Entwicklung, auch wenn es ja etwas OT ist. Was mir bei der Aufzählung der Trainingsorte (bzw. Seminare) auffiel: Gab/gibt es nicht auch eine Gruppe in Berlin?

Zur ursprünglichen Frage würde mich noch Folgendes interessieren: Es scheint hier ja Konsens darüber zu herrschen, dass es im "Sport-Judo" hier in Deutschland/Europa im Wesentlichen entweder Wettkampftraining oder Kindertraining (auch für Erwachsene!) gibt – wie würde dann z. B. eine Trainingsgestaltung aussehen, die sich an Erwachsene richtet, aber nicht auf Wettkämpfe abzielt? Bzw., wie sieht sie in Japan aus, weiß das jemand?

Jan

Gast
11-05-2016, 23:49
Wow, spannende Entwicklung, auch wenn es ja etwas OT ist. Was mir bei der Aufzählung der Trainingsorte (bzw. Seminare) auffiel: Gab/gibt es nicht auch eine Gruppe in Berlin?
nöö.
meine jungs und ich sind öfter nach berlin gefahren, um in der bjj-akademie (sehr zu empfehlen!) mitzutrainieren.
wurde dann etwas schwierig, da die entfernung kiel-berlin doch etwas zu groß war ...



Zur ursprünglichen Frage würde mich noch Folgendes interessieren: Es scheint hier ja Konsens darüber zu herrschen, dass es im "Sport-Judo" hier in Deutschland/Europa im Wesentlichen entweder Wettkampftraining oder Kindertraining (auch für Erwachsene!) gibt – wie würde dann z. B. eine Trainingsgestaltung aussehen, die sich an Erwachsene richtet, aber nicht auf Wettkämpfe abzielt? Bzw., wie sieht sie in Japan aus, weiß das jemand?
wenn ich nicht irre, wurde hier vor ein paar seiten der erlebnisbericht eines französichen judoka verlinkt, der das erwachsenentraining in japan beschreibt ...
hier noch einmal der link:
Judo International: A young French Judoka talks about his experience in Japan (http://www.judo-voj.com/contents/reiho.html)
:)

Hug n' Roll
12-05-2016, 05:49
wer sagt denn, daß man im mehrspartenverein "umme ecke" nicht 'ne eigene gruppe aufmachen kann, in der old school judo unterrichtet wird? man muß nur kommunizieren, daß es eben keine judogruppe des DJB / DDK ist, damit es da keine mißverständnisse gibt.
vereine sind in der regel froh über jedes mitglied und lassen solchen gruppen freie hand, was die trainingsinhalte angeht.


Kann ich nur absolut bestätigen!!!
Lustig ist dann immer bei der Jahresabfrage des LSB die Erklärung, dass wir nicht zur Statistik passen, da zwar Judo, aber nicht Fachverbandsmitglied.:rolleyes:
-Daher nennt sich die Sparte inzwischen "Kampfsport", haben die Eierköpfe nix mehr nachzufragen....:D

Der Verein jedenfalls ist froh drum und hat bummelig 40 Mitglieder mehr, wir sind vernünftig versichert und partizipieren vom Charakter des Mehrsparten- Vereins (da z.B. alle 500 Mitglieder die hin und wieder nötigen Anschaffungen, wie mal wieder Tatamis etc., mitfinanzieren), alles in allem ein win-win-Situation.:cool:

Gast
12-05-2016, 07:07
wäre es möglich dass man Judovereine abklappert und fragt ob sie Interesse haben Rambat für ein Seminar einzuladen (natürlich nur wenn Rambat Zeit und Lust hat)?

Kann mir vorstellen dass die DJB Vereine da eher zurückhaltend reagieren.

Gast
12-05-2016, 07:49
@geheimrat:
in der regel weiß dort niemand, was ich mache.
und es ist eine ganz normale reaktion, daß dann die frage auftaucht: was macht der denn angeblich so anders als wir?

da liegt der hase im pfeffer ... man kann es nicht so erklären, daß es überzeugend rüberkommt.
man muß es sehen und selbst erleben.

klar, wenn judoka mal bei uns mitgemacht haben, sagen sie fast alle: das hätte ich nicht gedacht, daß die unterschiede beim werfen so riesig sind!

aber es ist sehr schwer, (sport)judoka so weit zu kriegen, daß sie überhaupt mal bei uns "reinschnuppern".
und es ist, ehrlich gesagt, auch nicht meine absicht, die jungs zu missionieren.
:)

Gast
12-05-2016, 08:08
eine anmerkung noch zur organsiationsstruktur ...

unsere idee ist es, ein netz unabhängiger dojo / gruppen /gyms zu etablieren, die zwar ähnliche ziele verfolgen, sich aber nicht zu einem "verband" zusammenschließen.

um zusammen zu trainieren und wissen weiterzugeben, sich auszutauschen und zu experimentieren ist es nicht nötig, in eine organsiation / einen verband einzutreten oder einen solchen zu gründen.
und wer ab und zu oder auch regelmäßig mit uns trainieren oder unsere seminare besuchen möchte, der muß auch nicht zu uns "übertreten" oder irgendwo "mitglied werden".
jeder macht sein eigenes ding, und bei interesse trifft man sich und tauscht erfahrungen aus.
ob dann jemand meine art des werfens ganz oder teilweise oder gar nicht in sein game übernimmt, ist doch unerheblich.
:)

Woodstock
12-05-2016, 08:44
wäre es möglich dass man Judovereine abklappert und fragt ob sie Interesse haben Rambat für ein Seminar einzuladen (natürlich nur wenn Rambat Zeit und Lust hat)?

Kann mir vorstellen dass die DJB Vereine da eher zurückhaltend reagieren.

Du hast es direkt selbst beantwortet - missionieren sehe ich als kontraproduktiv an. Das könnte von vornherein Ablehnung erzeugen, ohne sich mit der Idee auseinanderzusetzen.



eine anmerkung noch zur organsiationsstruktur ...

um zusammen zu trainieren und wissen weiterzugeben, sich auszutauschen und zu experimentieren ist es nicht nötig, in eine organsiation / einen verband einzutreten oder einen solchen zu gründen.
und wer ab und zu oder auch regelmäßig mit uns trainieren oder unsere seminare besuchen möchte, der muß auch nicht zu uns "übertreten" oder irgendwo "mitglied werden".
:)


Perfekt.

Ich sehe auch kein Problem darin, im DJB zu bleiben und old school judo zu trainieren. Damit habe ich die Zielgruppe Kinder / Jugendliche mit dem auf sie zugeschnittenen Wettkampfprogramm bedient und kann für die "old boys" das old school judo anbieten.

Jetzt muss man nur noch warten, das "Vorstand Gerd" das Zepter abgibt und der Verein sich für Neuerungen öffnet.

Huangshan
12-05-2016, 08:45
unsere idee ist es, ein netz unabhängiger dojo / gruppen /gyms zu etablieren, die zwar ähnliche ziele verfolgen, sich aber nicht zu einem "verband" zusammenschließen.

Einige Gong Fu/Kung Fu Lehrer in Deutschland haben z.B. ähnliches verwirklicht.

Sie wollen von der Deutschen Wushu Federation unabhängig ihre Ziele verfolgen.

Es ist eine gute Idee und einen Versuch wert.

Hug n' Roll
12-05-2016, 09:23
eine anmerkung noch zur organsiationsstruktur ...

unsere idee ist es, ein netz unabhängiger dojo / gruppen /gyms zu etablieren, die zwar ähnliche ziele verfolgen, sich aber nicht zu einem "verband" zusammenschließen.

um zusammen zu trainieren und wissen weiterzugeben, sich auszutauschen und zu experimentieren ist es nicht nötig, in eine organsiation / einen verband einzutreten oder einen solchen zu gründen.
und wer ab und zu oder auch regelmäßig mit uns trainieren oder unsere seminare besuchen möchte, der muß auch nicht zu uns "übertreten" oder irgendwo "mitglied werden".
jeder macht sein eigenes ding, und bei interesse trifft man sich und tauscht erfahrungen aus.
ob dann jemand meine art des werfens ganz oder teilweise oder gar nicht in sein game übernimmt, ist doch unerheblich.
:)

Da simmer dabei, dat is priiiiima!
Ein loses Netzwerk abseits der Verbands- und Vereinshanselei: ganz nach meinem Geschmack.
Wie "oldschool" dann was im einzelnen (autonomen) Dojo ist, bleibt damit ja auch ziemlich individuell. -Wie im BJJ: alles ist o.k., wenn es funktioniert. Und gegenseitiges befruchten/Austausch ist erwünscht und bringt den Stil voran/bzw. hält ihn lebendig.

Lileu
12-05-2016, 09:30
Twischendurch kam die Frage auf, warum so wenig "Sport"-Judokas sich überzeugen lassen.
Meiner Beobachtung nach liegt es bei vielen am Stolz.
Wir haben einige gehabt die bei uns Reingeschaut haben. Bei den meisten läuft es darauf hinaus: Man bittet darum gewisse Würfe mal locker aus der Bewegung zu werfen. Die Wettkämpfer haben ein gewisses Repertoire an Würfen die sie anwenden können. Meistens ist der Umfang jedoch eher begrenzt. Daher können diese nicht die Gokyo durchwerfen. Der Breitensportler kennt zwar alle Würfe, kann viele jedoch nicht ohne einen äußerst Gutmütigen, mitspringenden Partner anwenden.
Daher kommt von beiden die Fragen: "Jetzt soll ich alles noch mal alles nach x Jahren umschmeißen? Meinen Gürtel habe ich mir verdient mit Techniken, die ich nicht anwenden kann, was ist der jetzt noch wert?"

Die Folge ist: Der Teilnehmer ward nicht mehr gesehen.

Nur um das klar zu stellen. Wir können auch noch nicht alles im härtesten Randori. Arbeiten aber daran JEDEN der 40 Grundwürfe wirklich anwenden zu können. Und so manaches was in vielen Vereinen als "symbolische Technik" oder "funktioniert nur wenn der andere mitspringt, keine Ahnung hat, ..." klappt langsam ganz gut.

Gast
12-05-2016, 10:22
@lileu:
so isses!
:D

manchmal wundere ich mich darüber, daß judoka sich kaum gedanken darüber machen, WARUM es in der gokyo 40 würfe gibt ...
und warum es gerade DIESE würfe sind, die als "grundschule" des werfens im judo gelten.
nee, nicht deshalb, damit man sich einen oder zwei davon aussucht ...

im grunde gibt es nur fünf grundlegende würfe im judo.
und die anderen 35 (vereinfacht ausgedrückt) sind varianten dieser fünf würfe.
man kann damit auf beinahe jede situation im kampf reagieren.
hat man die fünf grundlegenden würfe oder besser gesagt: die fünf grundegenden wurfprinzipien kapiert, ist es ein kinderspiel, die restlichen wurfvarianten der gokyo zu erlernen.
und da diese sinnvollerweise immer in setups vermittelt werden, ist das mit der anwendbarkeit keine schwierige sache.
:)

es ist tatsächlich exakt so wie im bjj: würfe kann man nur (wie auch bodentechniken) anwendungsbereit vermitteln, wenn man sie in setups lehrt.
und dabei geht es, genau wie im bjj, um die details.
was im boden die transitions sind, ist im stand die schrittarbeit.

es ist echt keine große sache, alle 40 würfe der gokyo im kampf anwenden zu können.
denn genau dafür sind sie ja da.

ich glaube, der entscheidende unterschied zwischen dem, was ich als sportjudo kennengelernt habe und dem, was ich als "old school judo" betrachte, besteht vor allem darin, daß im sportjudo die wirkprinzipien der würfe nicht mehr exakt erklärt werden (können) UND darin, daß es im sportjudo die setups nicht gibt.
und damit fallen dann auch ganz viele, sehr wichtige details weg ...

so jedenfalls sehe ich das.
die frage ist natürlich, ob man im sportjudo all jene dinge, die das "old school judo" kennzeichnen, überhaupt braucht.
ich glaube, vieles davon braucht man dort nicht, und das erklärt, warum man oft auch kein interesse daran hat.
das ist auch völlig in ordnung, denn wie gesagt - die ziele und die methoden des sportjudo und die des "old school judo" sind sehr, sehr verschieden.
:)

verwirrung entsteht meist, weil beide richtungen dasselbe tradierte vokabular benutzen, damit aber völlig verschiedene dinge meinen.

Huangshan
12-05-2016, 11:11
Danke für die Erläuterung.


Welche 5 Grundwürfe sind es?


In meinen Augen wude Judo von einigen zu einem Kampfsport transformiert wo Alters--Gewichtsklassen,Kraft,Spezialisierung mehr eine Rolle spielen als Prinzipien,Technik,Philosophie....

JL..
12-05-2016, 12:34
wenn ich nicht irre, wurde hier vor ein paar seiten der erlebnisbericht eines französichen judoka verlinkt, der das erwachsenentraining in japan beschreibt ...
hier noch einmal der link:
Judo International: A young French Judoka talks about his experience in Japan (http://www.judo-voj.com/contents/reiho.html)
:)Danke!

Cam67
12-05-2016, 14:49
glaube hier war was Huangshan

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f88/effizientesten-w-rfe-judo-172999/#post3363193

bevor du zum Schöpfer gehst, mach bitte eine DVD Rambat. mit Erklärungen oder links zu den entsprechenden Post hier im KKB ^^

wäre echt Schade darum.

Gast
12-05-2016, 15:28
bevor du zum Schöpfer gehst, mach bitte eine DVD Rambat.
:ups:

weißt du irgendwas, das ich noch nicht weiß ...?
warum sagt mir denn keiner etwas ...?

Cam67
12-05-2016, 16:01
:ups:

weißt du irgendwas, das ich noch nicht weiß ...?
warum sagt mir denn keiner etwas ...?

hust, röchel, das war kein Omen. nur weeiiit in die Zukunft geschaut. quasi prophylaktisch. so ein bissel bange machen, um es anzukurbeln (auf ganz miese Art ^^)

Huangshan
12-05-2016, 17:12
Cam67:
Danke für den Link.

rambat:

Danke für die Erklärung.

Gast
12-05-2016, 17:32
@huangshan:

In meinen Augen wude Judo von einigen zu einem Kampfsport transformiert wo Alters--Gewichtsklassen,Kraft,Spezialisierung mehr eine Rolle spielen als Prinzipien,Technik,Philosophie....

das ist eine entwicklung, zu der auch kano selbst beigetragen hat.
es ist überhaupt recht interessant, zu sehen, wie widersprüchlich die aussagen sind, die kano zu dem von ihm entwickelten kampfsystem gemacht hat.
andererseits erstrecken sich diese aussagen über einen zeitraum von 56 jahren (1882-1938), da wäre es eher seltsam, wenn es keine widersprüche gäbe ...

soweit ich das verstanden habe, war kano zunächst daran interessiert, ein funktionierendes kampfsystem in der tradition der koryu aus der taufe zu heben.
als das geschehen war, verlor er ein wenig die kontrolle darüber, da es sich in japan schon vor der jahrhundertwende rasend schnell ausbreitete.
außerdem begann kano, seine pädagogischen intentionen in sein judo zu implementieren ...
er sah es lange zeit weniger als kk, sondern vielmehr als "lebensweg", und das vor allem im "(volks)erzieherischen" sinne.
genaugenommen könnte man kano da durchaus mit reformpädagogen wie pestalozzi oder fröbel vergleichen.
;)

etwa ab 1925/26 mußte kano erkennen und eingestehen, daß sein judo sich von einer kk wegzuentwickeln begonnen hatte.
er bemühte sich, dem entgegenzusteuern, aber ihm war dabei nur wenig erfolg beschieden.

und die weitere ausformung des judo nach ende des II. wk kennen wir ja alle.
nöö, es war keine zwangsläufige und geradlinig verlaufende degenration, es war eher ein umherirren ...
es gab gute entwicklungsansätze, es gab schlechte trends.

letztlich liegt es heute bei jedem selbst, wie er judo versteht und praktiziert.
da wir erfreulicherweise im informationszeitalter leben, kann sich jeder die quellen erschließen und sich ein eigenes bild machen.
und dann entscheiden, welcher interpretation des judo er den vorzug geben möchte.
:)

ein "richtig" oder "falsch" gibt es dabei nicht - denn WAS man als "richtig" oder "falsch" betrachtet, hängt von den eigenen zielen und deren umsetzung ab.

für mich kann etwas "falsch" erscheinen, das für sportjudoka absolut "richtig" ist - und umgekehrt.
wie gesagt, die eigenen ziele und die wege dorthin sind es, die darüber entscheiden, wie man judo verstehen möchte und wie man es praktiziert.
die EINE allgemeingültige, verbindlich und immerwährende "wahrheit" gibt es dabei nicht.

was wiederum bedeutet, daß sich sportjudoka von mir nichts "vorschreiben" und nichts "korrigieren" lassen müssen - und umgekehrt.
;)
ich finde es angenehm und inspirierend, daß mir niemand im namen irgendwelcher organisationen und deren statuten, durchführungsbestimmungen, prüfungsordnungen und regeln in mein judo reinreden kann.
und ich finde es auch gut, daß ich keine möglichkeit (und auch kein interesse) habe, den sportjudoka reinzureden.
man kann sich beschnuppern, miteinander trainieren, sich austauschen (wenn's gewünscht wird), und dann geht man zurück in die eigene truppe und macht, was man selbst für richtig hält.
und so soll es ja auch sein.

Huangshan
12-05-2016, 18:25
rambat:
Bedanke mich für die Darstellung der Zusammenhänge.


In China gab es eine ähnliche Entwicklung um Gong Fu für die Massen zu öffnen.

siehe: Jing Wu Athletic Association

https://en.wikipedia.org/wiki/Chin_Woo_Athletic_Association

und das Central Guoshu Institute :

https://en.wikipedia.org/wiki/Central_Guoshu_Institute

marq
12-05-2016, 22:10
@ topic gibt es dazu noch etwas beizutragen?

maxcreator
12-05-2016, 23:12
Erwachsene beginner Gruppe
- zu wenig alte Beginner auf einmal
- zu inhomogeneous Gruppe, viele Blackbelts ganz wenig Colourbelts.

Erwachsene Gruppe
- Arbeit, Familie, eigene Kinder, Trainer
- große Leveldifference im Erwachsenenbereich
- wenig Sinn in hardem Training für viele
- wenig Ziele für Erwachsene oldies
- zu wenig gutes Training. es gibt in jede City die ich war minimum ein gute Judoverein. but people don't like each other

Last und wichtigste Punkt
richtiges Judo ist hard. Viele Leute haben Illusions und wenn es hard wird, hören auf.

Gast
13-05-2016, 06:50
es gibt wirklich wenig erwachsene, die man kennen lernt und die im höheren alter mit judo angefangen haben. die, die es betreiben sind meist seit der jugend dabei.

Gast
13-05-2016, 07:02
Erwachsene beginner Gruppe
- zu wenig alte Beginner auf einmal
- zu inhomogeneous Gruppe, viele Blackbelts ganz wenig Colourbelts.

Erwachsene Gruppe
- Arbeit, Familie, eigene Kinder, Trainer
- große Leveldifference im Erwachsenenbereich
- wenig Sinn in hardem Training für viele
- wenig Ziele für Erwachsene oldies
- zu wenig gutes Training. es gibt in jede City die ich war minimum ein gute Judoverein. but people don't like each other

Last und wichtigste Punkt
richtiges Judo ist hard. Viele Leute haben Illusions und wenn es hard wird, hören auf.
gute zusammenfassung.
:yeaha:

Gast
13-05-2016, 07:36
TE, wo genau in Nordbaden suchst Du denn?

Der Judo Club Ettlingen im Sportzentrum Palermo könnte was für dich sein. Da sind sogar die Erwachsenengruppen voll, vom Anfänger bis zum Schwarzgurt alles dabei.

Big Boss Sumo
13-05-2016, 09:28
Hallo Heinrich (ich hoffe diese Anrede ist okay),

ich wohne im Kraichgau, grob gesagt zwischen Bruchsal, Sinsheim und Eppingen (alle drei Städte sind nicht ganz 20km von meinem Wohnort entfernt). Diese kämen also in Frage und dazu halt noch kleinere Städte / Orte in diesem Gebiet wie z.B. Östringen. Ettlingen und Karlsruhe sind über 40km einfache Fahrt und somit leider etwas zu weit für mich. Ich suche aber wie erwähnt nicht konkret nach einem Judo-Verein, muss erstmal ausprobieren was für meine physischen Gegebenheiten geeignet ist ;)

maxcreator
13-05-2016, 10:38
@rambat:
danke.

Ich habe google benutzt um zu gucken wo und wie deine Gruppen trainieren.
Ist diese List aktuell?
Trainingsgruppen - Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/trainingsgruppen/)
Weil da steht Berlin und sagst Berlin gibt es keine Gruppe.

Wie ist es in Preetz?
Dort steht unter aktuelles Brazilian jiu-jitsu und zu die selben Zeiten wie zu Judo. Ist da Judo und BJJ in zwei Gruppen parallel oder nur BJJ weil aktuelles?

In Lübeck in Intense ich finde kein Judo in Trainingsplan, wann ist dort Judo?

In Hamburg finde ich nur eine Stunde, wie viel kannt du da machen?

Unter Raplh Paulat und Mike Scharlipp ich finde nur DJB Vereine mit Kindertraining und einmal Erwachsenentraining die Woche. Sind das die Richtigen?

Torsten Schimmel finde ich nur Muay Thai in Leipzig. Kann er noch Judo unterrichten?

Gast
13-05-2016, 10:53
@maxcreator:


Ich habe google benutzt um zu gucken wo und wie deine Gruppen trainieren.
Ist diese List aktuell?
Trainingsgruppen - Judo-Blog
Weil da steht Berlin und sagst Berlin gibt es keine Gruppe.
in berlin gibt es keine gruppe, das ist richtig.
es gibt dort einen judoka, der mein schüler ist, aber wohl derzeit nicht unterrichtet. ich hab seit einiger zeit leider keinen kontakt mehr zu ihm und weiß deshalb nicht, wie und was ...



Wie ist es in Preetz?
Dort steht unter aktuelles Brazilian jiu-jitsu und zu die selben Zeiten wie zu Judo. Ist da Judo und BJJ in zwei Gruppen parallel oder nur BJJ weil aktuelles?

in preetz trainieren meine 4 schwarzgurte und ich. (wir haben auch einige nachwuchskämpfer, aber die gruppe ist nicht groß).
judo und bjj wird parallel trainiert.



In Lübeck in Intense ich finde kein Judo in Trainingsplan, wann ist dort Judo?
auf der HP steht nur bjj, das stimmt aber so nicht, denn ich unterrichte IMMER judo und bjj zusammen (zumindest so viel bjj, wie ich das als kleiner dummer bluebelt eben kann).



In Hamburg finde ich nur eine Stunde, wie viel kannt du da machen?
man kann in einer stunde sehr viel erreichen ... aber dazu fragst du besser mal den user raimar mohrdieck hier im board, das ist der bjj-blackbelt, dem das gym gehört und der mich gebeten hatte, dort zu unterrichten.
:)



Unter Raplh Paulat und Mike Scharlipp ich finde nur DJB Vereine mit Kindertraining und einmal Erwachsenentraining die Woche. Sind das die Richtigen?
mike nutzt einen verein, der eine DJB-judogruppe hat.
dort strukturiert sich gerade das eine oder andere um ...
:D

ralph paulat (7. dan old school judo, purple belt bjj) trainiert 'ne menge leute. schau mal unter "judo inyo ryu" nach.
;)
das beschränkt sich nicht auf einen DJB-verein ... außerdem unterrichten mehrere seiner schüler dort in der nähe auch.
einer ist jetzt in rostock und baut da etwas auf (gunnar preuß), einer ist nach hamburg gegangen (egidius kel) und wird dort sicher auch eine gruppe aufbauen.


Torsten Schimmel finde ich nur Muay Thai in Leipzig. Kann er noch Judo unterrichten?
eindeutig ja.
er hat vor einer woche damit begonnen, leute für eine neue gruppe zu rekrutieren.
:)

es hat eben eine ganze weile gedauert, nachwuchs ranzuziehen, der auch willens und fähig ist, zu unterrichten.

wenn alles gut geht, sind wir jetzt endlich soweit ...




edit:
vielleicht sollte ich noch einmal darauf hinweisen, daß meine schüler in der regel in ganz normalen mehrsparten-vereinen trainieren. manchmal auch in DJB-judo-vereinen, wenn ihnen da keiner in ihre eigene gruppe reinredet ...
man muß bestehende strukturen nutzen, soweit das möglich ist.
wer erwartet, daß unsere trainingsgruppen demonstrativ das etikett "old school judo" benutzen, wird enttäuscht werden ...

Klaus
13-05-2016, 14:28
"Hard" ist aber missverständlich. Anstrengend kann es für Leute die das abkönnen durchaus sein, und intensiv ebenfalls, sprich man benötigt mehr als ordentliche Fallschule und ein paar Nehmerfähigkeiten weil man ordentlich auf die Matte gedonnert wird. Mit Härte würde ich aber eher rücksichtsloses Trainieren mit dem Inkaufnehmen schwerer Verletzungen bei sich selbst und den Partnern verbinden, und das möchte ich im Breitensport eher nicht. Auch nicht im Sinne einer funktionalen Abhärtung. Ich habe eine Zeit lang ein in gewissem Sinne kompromissloses "funktionales" Training gemacht, und das ergab die Schwierigkeiten dass ich Leuten wenn es ernst wurde dann schon mal aus Gewohnheit fast das Licht abgedreht hätte. An dem Punkt darf man als "Normalo" der das nicht militärisch braucht nicht enden. Das richtige Maß zwischen lasch und gefährlich muss man erarbeiten, aber mit Vorsicht, besonders wenn das Publikum bunt gemischt ankommt und nicht aus wenigen erfahrenen Enthusiasten besteht.

Ich fand den Bericht des Franzosen richtig gut, und könnte mir vorstellen dass genau sowas schon eine Menge bringt wenn man das hierzulande so implementiert. Zusammen mit funktionierenden Details in Ausführung korrekter Aktionen, aber mit Vorsicht und Zurückhaltung in Gefahrenbereichen. Ich denke aber, dass aus kulturellen Gründen in Deutschland immer nur eine Minderheit so trainieren möchte, nur können es derzeit nicht mal die die es wollen würden.

marq
13-05-2016, 16:24
:d

Ich sage:
16-05-2016, 10:41
@rambat:
danke.

Ich habe google benutzt um zu gucken wo und wie deine Gruppen trainieren.
Ist diese List aktuell?
Trainingsgruppen - Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/trainingsgruppen/)
Weil da steht Berlin und sagst Berlin gibt es keine Gruppe.

Wie ist es in Preetz?
Dort steht unter aktuelles Brazilian jiu-jitsu und zu die selben Zeiten wie zu Judo. Ist da Judo und BJJ in zwei Gruppen parallel oder nur BJJ weil aktuelles?

In Lübeck in Intense ich finde kein Judo in Trainingsplan, wann ist dort Judo?

In Hamburg finde ich nur eine Stunde, wie viel kannt du da machen?

Unter Raplh Paulat und Mike Scharlipp ich finde nur DJB Vereine mit Kindertraining und einmal Erwachsenentraining die Woche. Sind das die Richtigen?

Torsten Schimmel finde ich nur Muay Thai in Leipzig. Kann er noch Judo unterrichten?

Hey,
rambats Lehrer Frank Thiele unterrichtet auch noch.
Letztes Wochenende gab es zum Beispiel auch ein großes Treffen, wo ein Austausch vom Hirano-Judo und BJJ stattfand.
Da gibt es auch einzelne Leute, die ziemlich viel von Thieles (und damit Hiranos) Wissen aufgesaugt haben. Auch hier in Berlin.

Gast
16-05-2016, 11:19
rambats Lehrer Frank Thiele unterrichtet auch noch.
richtig.
wer die gelegenheit hat, an frank thieles training oder an einem lehrgang mit ihm teilzunehmen, sollte das unbedingt tun.
ganz gleich, wie ich inzwischen persönlich zu ihm stehe - wenn jemand in deutschland das judo tokio hiranos bewahrt hat und es unterrichten kann, dann ist es frank thiele.
muß man einfach mal ganz sachlich so konstatieren.

Huangshan
16-05-2016, 11:28
Info zu T. Hirano um die Lehrerlinie nachzuverfolgen:

Tokio Hirano: The Man Who Revolutionized Judo (http://judoinfo.com/hirano.htm)

Gast
16-05-2016, 13:20
Tokio Hirano: The Man Who Revolutionized Judo (http://judoinfo.com/hirano.htm)


It consisted of five minutes of warm-ups, 3-4 hours of continuous Ne Waza. This was "Hell Training!” It was considered disgraceful to surrender while being choked. As a result, a typical scene at Takushoku Dojo was 4-5 people passed out, unconscious from chokes.

Kann man sich heute kaum noch vorstellen. :ups:

Huangshan
16-05-2016, 13:29
Kann man sich heute kaum noch vorstellen

In Asien herrschen oft andere Sitten noch Heutzutage im Trainingsalltag.


In China habe ich z.B. im Übungsalltag einiges gesehen,erlebt was in Deutschland unvorstellbar wäre.


Motto: Nur die Harten kommen in den Garten.

Gast
16-05-2016, 14:39
In China habe ich z.B. im Übungsalltag einiges gesehen,erlebt was in Deutschland unvorstellbar wäre.


könntest du das evtl. näher erläutern?

ThomasL
17-05-2016, 17:16
Letztes Wochenende gab es zum Beispiel auch ein großes Treffen, wo ein Austausch vom Hirano-Judo und BJJ stattfand.
Und es war wie immer ein lohnendes Wochenende:halbyeaha

Klaus
18-05-2016, 08:43
Also zig mal in ein paar Stunden bewusstlos gewürgt werden stelle ich mir sowohl mental als auch körperlich recht ungesund vor. Man kann es auch übertreiben, und man muss sowas auch nicht immer abfeiern weil es irgendwie "hart" ist. Es mag sinnvoll oder nötig sein, dass man bei eigentlich schlechten Chokes nicht prophylaktisch abklopft, aber richtige von schlechten unterscheiden üben kann man auch anders und vorsichtiger.

MagetaDerLöwe
18-05-2016, 10:04
richtig.
wer die gelegenheit hat, an frank thieles training oder an einem lehrgang mit ihm teilzunehmen, sollte das unbedingt tun.
ganz gleich, wie ich inzwischen persönlich zu ihm stehe - wenn jemand in deutschland das judo tokio hiranos bewahrt hat und es unterrichten kann, dann ist es frank thiele.
muß man einfach mal ganz sachlich so konstatieren.

Was ist denn da vorgefallen?

Gast
18-05-2016, 11:27
Was ist denn da vorgefallen?

bitte entschuldige, aber das gehört nicht in ein forum.

ich hatte es auch nur erwähnt, weil es eine solche trennung nun einmal gegeben hat. ich wollte mißverständnisse vermeiden.
:)

Gast
18-05-2016, 12:03
wahrscheinlich wollte der Thiele keine Atemis, aber Rambat hat natürlich recht, Details gehören nicht hier her.

Gast
18-05-2016, 12:51
wahrscheinlich wollte der Thiele keine Atemis, aber Rambat hat natürlich recht, Details gehören nicht hier her.

bitte keine spekulationen.
:)

die unstimmigkeiten zwischen frank thiele und mir sind eine ganz private sache zwischen ihm und mir.
und ich möchte vorsichtshalber ausdrücklich darauf hinweisen, daß ich nicht dulden werde, daß jemand schlecht über ihn spricht.
ich habe viel von ihm gelernt und bin ihm daher zu dank verpflichtet.
das allein zählt.



edit:
vielleicht sollten wir wieder zum eigentlichen thema zurückkehren ...
;)