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Vollständige Version anzeigen : Welche Motivation als Trainer?



Forro
12-05-2016, 07:38
Hi zusammen,

meine Frage richtet sich vor allem an die Trainer:

Was ist eure Motivation als Trainer?

Um es mit mehreren, untergeordneten Fragen besser zu beschreiben:
Seid ihr nur Trainer wegen dem Spaß an der Freude? Möchtet ihr euch selbst oder etwas anderes beweisen? Ist euer Ziel anderen Menschen das Können zu vermitteln sich ernsthaft wehren bzw. kämpfen zu können? Möchtet ihr vielleicht der Nachfolger eurer Trainer/Meister sein? Wollt ihr einen Wettkampfsportler auf die Beine stellen, welcher es mit dem Wettkampf bis ganz nach oben schafft? Wollt ihr lediglich eine Tradition am Leben erhalten?
Vielleicht könnt Ihr auch mit einbringen wie es dazu kam das ihr Trainer wurdet.

Für all die, welche keine Trainer sind aber es gerne werden möchten:
Warum wollt ihr ein Trainer für KS/KK werden?


Diese Fragen stellen sich mir öfters wenn ich mit anderen Trainern in Kontakt gerade. Da ich auch später gerne ein Training bieten möchte, interessiert mich hierfür eure Motivation sehr.

(Falls dieser Thread im Forum etwas fehl am Platz ist, wäre es schön wenn ihr diesen in die richtige Spalte verschieben könntet.)

Passion-Kickboxing
12-05-2016, 07:53
Seid ihr nur Trainer wegen dem Spaß an der Freude? Möchtet ihr euch selbst oder etwas anderes beweisen? Ist euer Ziel anderen Menschen das Können zu vermitteln sich ernsthaft wehren bzw. kämpfen zu können? Möchtet ihr vielleicht der Nachfolger eurer Trainer/Meister sein? Wollt ihr einen Wettkampfsportler auf die Beine stellen, welcher es mit dem Wettkampf bis ganz nach oben schafft?


Meine Hauptmotivation ist tatsächlich, selbst gerlehrtes weiterzugeben (in der eigenen Sportart). Wettkampfsportler wären natürlich optimal, habe aber gemerkt, dass es im Kickboxen echt eine Menge Breitensportler gibt. Viele die es wirklich wissen wollen gehen leider häufig eher in K1/Muay Thai oder MMA Vereine.

Franz
12-05-2016, 08:37
Leute in Selbstverteidigung unterrichten, damit diese sih schützen können und natürlich
um meine eigenen Semianre zu finanzieren, die mich seit 30 Jahren jedes Jahr eine Stange Geld ksoten, das ich eh nie wieder reinbekomme.

kaffeegeniesser
12-05-2016, 10:48
Was ist eure Motivation als Trainer?


Vielleicht könnt Ihr auch mit einbringen wie es dazu kam das ihr Trainer wurdet.

Hallo,

Motivation ist Naivität. D. h. ich steh auf dem Standpunkt, dass man was zurückgeben muß. Ich rede jetzt von ehrenamtlichem Engagement im e. V.. Ich habe als Erwachsener erst angefangen zu trainieren. Als Anfänger ist eigentlich regelmäßiges und konzentriertes Training die einzige Möglichkeit sich einzubringen. Vorne stehen Leute, die als Trainer unentgeltlich (bis auf einen kostenlosen Trainingsanzug alle 5 Jahre oder ein Buch zur Weihnachtesfeier) Ihre Freizeit zum Wohle oder Wehe der Vereinsmitglieder einbringen. Wenn man dann etwas fortgeschrittener ist, finde ich es nur recht und billig, sich hier einzubringen und zu unterstützen. Wir haben jetzt im Dojo 6 Leute, die sich die Einheiten teilen. Somit hat jeder auch die Möglichkeit, auch für sich selbst zu trainieren.

Zweite Motivation ist Egoismus: Wenn man Trainingh hält, lernt man unheimlich viel, das einen auch selbst weiter bringt.

Ich kam durch Zufall dazu. Eingeteilter Trainer war kurzfristig verhindert und 10 Leute standen rum. Also hab ich einfach angeboten, dass ich das Training leite, wenn Interesse daran besteht. Mein erstes Training also ohne Vorbereitung abgehalten. Hat Spaß gemacht, ich habe mit dem Dojoleiter gesprochen und mich angeboten, falls mal Not am Mann ist. Da wurde dann einmal im Monat geplant draus. Dann meine Idee, das auf festere Beine zu stellen und Trainerlizenz erworben und jetzt bin ich halt fester Teil des Trainerstabes.

Gruß

PS: Natürlich macht es auch mal Spaß andere herumzuscheuchen :D
PPS: Höhere Motive wie Meister bli bla blubb hab ich nicht

Gast
12-05-2016, 11:04
Trainer in nicht KK/KS.
Ich glaube die Montivation ist ein Sammelsurium von vielem, Spaß am weitergeben von Knowhow, weiter Verbreitung der Sportart, die gemeinschaft mit anderen in der man sich befindet, etwas Bewunderung der anderen für das was man kann und das Vertrauen das einem vom Verein, anderen Trainern, den Eltern und den Schülern (Kinder und Erwachsene) entgegengebracht wird.

Erlich gesagt, seit Abgabe des Führungszeugnisses, scheint meine Motivation (in Bezug auf den verein) abhanden gekommen zu sein.
Was ich außerdem festgestellt habe, ist, das die meisten Teilnehmer keine Lust haben sich am Vereinsgeschehen (Aufführungen, gemeinsame Aktione etc.) zu beteiligen. das gleiche bei Eltern, für die der Verein ein Betreuungsprogramm geworden ist und nichts mehr wo auch die Eltern mit machen.
Wenn man den Verein nur noch als kostengünstige Dienstleistung betrachtet, funktioniert er nicht mehr.

Björn Friedrich
14-05-2016, 16:55
Wenn ich Leute unterrichte die ich nicht kenne, ist mein Anspruch eigentlich ganze einfach und meine Motivation auch. Ich verdiene damit meinen Lebensinhalt und für den gehobenen Preis den ich nehme, möchte ich die bestmögliche Unterrichtsdidaktik und Struktur vermitteln die ich mir vorstellen kann. Ich will das die Leute nachdem Seminar, mit dem was sie mit nach Hause nehmen vollkommen zufrieden sind und wissen, das sich der Preis für das Training gelohnt hat.

Wenn ich mit meinem engen Kreis trainiere und sie unterrichte ist die Motivation eine Gruppe um mich zu entwickeln, mit der ich alles teilen kann und die mich fordern kann, weil sie genau das weiß und kennt, was ich auch kenn. Da geht es dann nicht um Geld, sondern um Vertrauen, Loyalität und Respekt.

Ich mag beide Arten des Trainings und beide geben mir eine gewisse Motivation.....

venom1984
14-05-2016, 20:08
Bin eigentlich kein Trainer (will es auch nicht wirklich) aber die Umstände in unserem TKD Verein zwingen mich in letzter Zeit mehr oder weniger dazu (Meister nur alle 2 Wochen da, anderer Trainer grad halbes Jahr weg und ein weiterer kommt grad einfach nicht mehr).

Anfangs ist es mir auf den Sack gegangen, mittlerweile finde ich es ehrlich gesagt aber garnicht mal so übel. Und zwar aus dem Grund, dass ich genau das üben und machen kann wozu ich gerade Lust habe, auch wenn es nur indirekt mit TKD zu tun hat. Hört sich jetzt vielleicht etwas egoistisch an, aber hey, ich habs mir nicht ausgesucht und Geld bekomm ich schliesslich auch keins :p .

Gürteltier
17-05-2016, 14:56
Ist ein optimales Experimentierfeld, man kann von einem zum anderen wechseln wie man will und sich manches abgucken.
Viele Antworten denkt man sich ja auch spontan aus. Findet neue Blickwinkel.

Es ist auch spassig, dafür insgesamt und für die jeweilige Stunde eine stimmige Struktur in seine KK/KS zu bringen.
Unterrichten sollte also jeder mal.

Blöd ist es in KKs, die sehr regiden Kram unterrichten.

Doof auch : Wenn ich ins Trainerschaustellerfach rutsche / zur Rampensau mutiere.


Kann ja nix anderes :

Das Gürteltier

Passion-Kickboxing
18-05-2016, 07:43
Anfangs ist es mir auf den Sack gegangen, mittlerweile finde ich es ehrlich gesagt aber garnicht mal so übel. Und zwar aus dem Grund, dass ich genau das üben und machen kann wozu ich gerade Lust habe, auch wenn es nur indirekt mit TKD zu tun hat. Hört sich jetzt vielleicht etwas egoistisch an, aber hey, ich habs mir nicht ausgesucht und Geld bekomm ich schliesslich auch keins :p .

Bei mir im Verein nutze ich das auch. Gerade um die Sachen zu trainieren, die ich selbst üben will und muss. (Klar nicht bei jeder Einheit)... Da ich aber nur eine kleine Aufwandsentschädigung erhalte, nehme ich es mir auch raus selbst mit zu trainieren.

venom1984
18-05-2016, 08:13
Das sowieso, nur vorne zu stehen und sagen was gemacht wird ist auch nicht meins. Immer schön selber mitmachen, vorallem sehen die anderen dann auch das die ganzen unmenschlichen Übungen doch alle machbar sind ohne schlapp zu machen :p:D .

Defence&more
18-05-2016, 08:36
Das sowieso, nur vorne zu stehen und sagen was gemacht wird ist auch nicht meins. Immer schön selber mitmachen, vorallem sehen die anderen dann auch das die ganzen unmenschlichen Übungen doch alle machbar sind ohne schlapp zu machen :p:D .

Sehe ich genau so. Ich verlange nichts von meinen Schülern was ich selber nicht schaffe :D

Björn Friedrich
18-05-2016, 09:14
Ich denke nicht das man als Trainer alles mitmachen muss. Das meiste von dem was ich zeige und unterrichte, würde ich selber so nicht mehr ausführen und mein eigenes Training unterscheidet sich zu 90% von dem was ich als Lehrer unterrichte.....

Von daher ziehe ich da ne klare Linie.....

* Silverback
18-05-2016, 11:24
Meine Motivation war seinerzeit (ist ein paar Tage her, dass ich als Trainer vorne gestanden habe):
1. Leute für meinen KS begeistern.
2. Wirkungsvolles weitergeben.
3. Für mich selbst: Ich habe in manchen Bereichen durchs Lehren mehr gelernt als durch's Lernen. Neue Perspektiven, neue Fragen, neue Ideen. Das hebt das Ganze auf ein neues Level - und: Das peppt!

Forro
18-05-2016, 14:02
Hallo zusammen,

jetzt melde ich mich auch mal wieder. Danke für eure Antworten :)
Im Groben und Ganzen kam schon das was ich erwartet habe, wobei natürlich jeder schon seinen Schwerpunkt in der Motivation hat.

Vor allem der Aspekt das es eine gute Chance ist sich selbst weiter zu entwickeln, sowohl was die Technik betrifft und als auch das das Zwischenmenschliche, sollte man nicht außer Acht lassen.
Zwischendurch ist mir das selbst auch schon aufgefallen. Neulinge oder Schüler, welches noch nicht mein Level haben, sollte ich öfters mal etwas erklären. Anfangs ist es mir wirklich etwas schwer gefallen zu erklären warum das gezeigte richtig ist und warum es funktioniert. Aber umso mehr man sich Gedanken macht, umso besser versteht man es.

Zum anderen würde ich gerne die Tradition und die Kunst weitergeben, zum Teil auch die länderspezifische Kultur welche dahintersteckt. Wobei die Tradition nicht das erhalten der Asche sein soll, sondern das weitergeben des Feuers.

Aber um Trainer zu werden, dauert es sowieso noch etwas bei mir :D

Als ergänzende Frage um auch etwas in die andere Richtung zu bohren:
Gibt es auch Momente oder länger anhaltende Zustände die euch als Trainer bzw. bei den Tätigkeiten als Trainer nicht gefallen?

Passion-Kickboxing
18-05-2016, 14:10
Ja, wenn nur Breitensportler im Training sind, wie es bei mir leider fast ausschließlich der Fall ist.
Ich hätte gerne eine große motivierte Wettkampfgruppe.

venom1984
18-05-2016, 15:14
Mich nervt (wie schon woanders öfters geschrieben) wenn ein Neuer das erste mal kommt und erwartet das man das ganze Training für ihn umgestaltet weil er ja bei Null anfängt, dann ständig mit Fragen den Trainingsfluss unterbricht nur um dann nie wieder zu kommen. :mad: Kommt aber zum Glück nicht all zu oft vor.

Passion-Kickboxing
19-05-2016, 06:00
Ja aber echt, das nervt. Ich sag aber immer gleich dazu, dass es kein reines Anfängertraining ist, wir aber auch die Grundtechniken immer mal wieder üben. Das senkt schon mal die Anspruchshaltung ;)

samabe
29-05-2016, 09:11
In RLP bekommen Vereine nur noch Zuschüsse, wenn alle Trainer den beigefügten Verhaltenskodex unterschreiben.

http://www.sportbund-rheinland.de/fileadmin/sportbund/user_upload/Downloads/Jugendschutz/lsbrlp-verhaltenskodex.pdf