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Vollständige Version anzeigen : Seminare und/oder Training?



jkdberlin
14-05-2016, 06:56
Neulich schrieb einer meiner Mit-Trainierenden dem Sinn nach, dass Seminare und Camps nutzlos sind, da man nur neue Sachen beim Training lernen kann.

Mal davon abgesehen, dass ich so etwas verletztend finde, da ich als Organisator echt viel Zeit dafür aufwende, das unser Team eine Menge guten Input von ausserhalb bekommt, frage ich mich, ob das stimmt.

Für mich persönlich kann ich das verneinen. Ich habe bei den meisten Seminaren (nicht bei allen, natürlich abhängig vom Lehrer), viele Sachen mitgenommen. Techniken, Details & Konzepte.
Je nachdem in welcher Entwicklungsphase ich war/bin.
Zur Zeit bin ich auf einem Trainingscamp in Stockholm.
Gestern war das erste Training. Ich habe einen neuen Sparringsdrill gelernt, der mich echt am meine Grenzen gebracht hat, und eine klasse neue Halfguardtechnik, die gut in mein Spiel passt, da sie aus einer Position kommt, in der ich mich meistens im Halfguard befinde.
Also habe ich schon am ersten Tag in der ersten Einheit 2 neue Dinge für mich und mein Training entdeckt.

Aber geht das anderen auch so? Wie sind eure Erfahrungen damit? "Lohnen" sich Camps und Seminare? Oder lernt man nur richtig etwas im Training?

Defence&more
14-05-2016, 07:06
Seminare sind eine super Sache, man sieht neue Techniken und lernt neue Leute kennen. Auch machen wir immer wieder Seminare aus anderen Bereichen, so dass wir auch über den Tellerrand rausschauen was bei unseren Leuten super ankommt.
Das Training ist da um das gelernte/gesehene in Seminaren umzusetzen. Seminare bringen auch eine schöne Abwechslung zum normalen Training, weil man lernt nie aus.

@jkdberlin wenn du mal im Süden bist kannst du gerne bei uns mal ein Seminar machen

authomas
14-05-2016, 08:04
Als Anfänger lernt man die Grundlagen vermutlich "zuhause" wirklich am Besten - da ist ein Seminar eher gut, um mal zu gucken was es sonst noch gibt und bisschen in die Community zu schnuppern. Dass man das da Gezeigte wirklich gleich verstehen und mitnehmen kann ist eher unwahrscheinlich.

Aber ab einem gewissen Punkt, wenn die Basics sitzen, braucht man auch einfach mal Befruchtung von außen, dann kann man es auch einordnen wenn auf einem Seminar bestimmte Dinge anders gezeigt werden und bekommt dadurch auch erst ein wirklich rundes Bild. Oder man versteht, von einem anderen erklärt, endlich mal was der eigene Trainer einem seit Jahren versucht beizubringen :D.

Würde daher sagen, ihr habt beide Recht, es kommt einfach nur drauf an wo man in seiner Ausbildung gerade steht.

Franz
14-05-2016, 08:55
Ich habe von Seminaren ab und an Varianten mitgenommen, bei Christian Braun neue Konzepte, bei Uli Weidle bekomme ich Techniken plus übergeordnetes Verständnis für die Zusammenhänge und worauf mein Training langfristig abzielen sollte. Grappling Seminare habe bei mir wenig gebracht, weil man zum Einsatz diese mit Partnern nachtrainieren muss, im Gegensatz zu den FMA habe ich da keine entsprechenden Partner.
Man muss auch schauen, dass das Seminar nicht zu hoch oder niedrig in den Anforderungen ansetzt um sich weiterzuentwickeln. Bei den Workshops zB bei PTK Mittelfranken haben wir ein Thema, das ein Wochenende lang Stück für Stück aufgebaut wird und von verschiedenen Aspekten her beleuchtet wird, nach dem Wochenende sitzen die Techniken weil man diese 10 Stunden lang austrainiert hat. Davon profitiere ich auch sehr.
Beim Krav Maga sind thematische Intensivseminare auch sehr gut. Hängt aber vom Trainer ab. Heiko Strohm macht das recht intensiv und dennoch unterhaltsam.
Beim Ju Jutsu gab es wenig gute Semnare, da kam es auf den Trainer an wie real der geerdet war.

gast
14-05-2016, 09:25
edit

MagetaDerLöwe
14-05-2016, 10:17
Um von einem Seminar etwas mitzunehmen und zu behalten, ist eben mehr Eigenverantwortung und Disziplin nötig. Vielleicht ist dein Freund einfach faul:)

Björn Friedrich
14-05-2016, 10:20
Ich hab meine kompletten BJJ Basics von Roy Harris auf Seminaren / bzw. Kleingruppen-Seminaren gelernt, ohne die Seminare hätte ich nichtmal 50% von dem BJJ was ich heute habe, von daher lohnt es sich.......

kaffeegeniesser
14-05-2016, 11:13
Hallo,


Oder man versteht, von einem anderen erklärt, endlich mal was der eigene Trainer einem seit Jahren versucht beizubringen :D.


die Erfahrung habe ich auch schon gemacht :rolleyes:.

Liegt vielleicht auch daran, dass für langjährig praktizierende manche Dinge einfach klar sind.Sie werden zwar im Training gezeigt, aber der Trainer weißt nicht explizit darauf hin. Nicht böswillig - vielleicht weil's für ihn / sie zu trivial ist. Ein anderer erklärt das und die Münzen rasseln.

Also Lehrgänge (in meinem Fall) müssen sein. Immer wieder gern so 3 bis 6 mal im Jahr was die Zeit und Lust hergibt. Als Standortbestimmung, wo man selbst steht, just for fun, als Prüfungsvorbereitung, damit einem der externe Prüfer kennen lernt und mittlerweile auch als gemeinsame Freizeitgestaltung mit der Partnerin, gerne dann hinterher mit wellnessen o. ä.

Gruß

PS: Mir kommt's so vor, dass meine Aufmerksamkeit höher ist als im normalen Training. Obwohl mir auch von meinen Trainern sonst bescheinigt wird, ich sei ein sehr aufmerksamer Schüler. *jetzt aber wegtauch*

JoHatsu
14-05-2016, 11:29
Ich würde das, was dein Freund da sagt, nicht persönlich nehmen, sondern eher als Anregung. Ich persönlich denke nicht, dass Seminare vollkommen nutzlos sind. Aber der Schlüssel liegt mMn hier:


Je nachdem in welcher Entwicklungsphase ich war/bin...

Das trifft es ziemlich genau. Ich kenne es so, dass ein Trainer ein bestimmtes Unterrichtsprogramm hat, wo die Techniken aufeinander aufbauen. Also zum Bsp Guard-Pass, gefolgt von Guard-Pass-Konter. Nach dem Motto: Grundlegende Motorik -> Grundlagen der Position begreifen -> Drillen -> wiederholtes Anwenden im Sparring -> Anwenden im Wettkampf. Wenn jetzt in dieser Phase, in der der Schüler das für sich verarbeitet, zuviel Input von außerhalb kommt, dann kommt es leicht zu einer Informationsüberflutung. Es gibt Leute, die das abkönnen, und es gibt Leute, für die bedeutet das einen Rückschritt und eine Erhöhung der Reaktionszeit. Besonders wenn der Schüler eher zum analytischen Typ neigt. Leute, die eher intuitiv (nach Konzepten) lernen, habens da vielleicht etwas leichter, neue Sachen aufzunehmen.


Um von einem Seminar etwas mitzunehmen und zu behalten, ist eben mehr Eigenverantwortung und Disziplin nötig. Vielleicht ist dein Freund einfach faul:)
Sorry, die These ist mir zu einfach.

Mir haben Seminare immer dann was gebracht, wenn sie auf etwas aufbauten, was ich schon kannte oder was gerade Bestandteil des regulären Training ist - und wenn sie dort ansetzten oder elementare Details verbesserten. Das war dann jedes Mal ein "Aha-Erlebnis". Seminare, bei denen Techniken oder Konzepte gelehrt wurden, für die mir die Grundlagen fehlten (z.Bsp Halfguard-Sweeps, noch bevor ich die Halfguard verstanden hatte) waren für mich verlorene Zeit und rausgeschmissenes Geld. Ich scheine da nicht der Einzige zu sein, wenn ich mich in meinem Trainingsumfeld umschaue.
Apropos - Eine andere Sache ist noch, dass Seminare natürlich auch was kosten und dass manche Seminare innerhalb der Woche angeboten werden, also nicht als Ergänzung des normalen Stundenplanes, sondern als Ersatz. Damit konnte ich mich noch nie anfreunden. Das war mir immer zu sehr "Gemischtwarenladen". Und teuer wurde es auch mit der Zeit. Ich fahre zur Zeit ganz gut mit Privat-Training, Kleingruppentraining und ab und zu Seminarbesuchen. Dabei ist es für mich immer hilfreich,den Seminarinhalt vorher zu kennen und dann zu entscheiden, ob ich schon technisch dafür bereit bin oder nicht.

Willi von der Heide
14-05-2016, 11:32
Neulich schrieb einer meiner Mit-Trainierenden dem Sinn nach, dass Seminare und Camps nutzlos sind, da man nur neue Sachen beim Training lernen kann.


:D

Es gab mal eine Zeit ohne Internet/Facebook/Youtube und Co. ...

Da waren Infos nicht blitzschnell abrufbar ... manche Systeme haben sich erst über Seminare verbreitet. Anders ging das gar nicht.

Mein erster Kontakt mit BBT lief über ein Seminar. Ich war noch Schüler - ca. 16 - und alleine die Organisation mit der Zugfahrt nach Osnabrück, war schon ein kleines Abenteuer. Sie hat mir aber die Augen geöffnet und ich habe gesehen was BBT wirklich ist.

Ich bin froh, daß es heute ein flächendeckendes Angebot an versch. Systemen gibt und daß es die Möglichkeit gibt an Seminaren teil zu nehmen. Ich bin aber auch froh, daß ich die Zeit vor dem Internet noch kennen gelernt habe.
Als man sich die Infos regelrecht " erarbeiten " mußte.

Ein gut organisiertes Seminar mit einem kundigen Referenten, bringt einen immer weiter. :)

marq
14-05-2016, 14:37
seminare bringen nur etwas, wenn der referent themen bearbeitet . nur eine bunte tüte seiner lieblingstechniken oder eine wilde mixtur sind dann nicht für mich zielführend.

Cam67
14-05-2016, 15:56
Neulich schrieb einer meiner Mit-Trainierenden dem Sinn nach, dass Seminare und Camps nutzlos sind, da man nur neue Sachen beim Training lernen kann.


Für mich persönlich kann ich das verneinen. Ich habe bei den meisten Seminaren (nicht bei allen, natürlich abhängig vom Lehrer), viele Sachen mitgenommen. Techniken, Details & Konzepte.
Je nachdem in welcher Entwicklungsphase ich war/bin.
Zur Zeit bin ich auf einem Trainingscamp in Stockholm.
Gestern war das erste Training. Ich habe einen neuen Sparringsdrill gelernt, der mich echt am meine Grenzen gebracht hat, und eine klasse neue Halfguardtechnik, die gut in mein Spiel passt, da sie aus einer Position kommt, in der ich mich meistens im Halfguard befinde.
Also habe ich schon am ersten Tag in der ersten Einheit 2 neue Dinge für mich und mein Training entdeckt.

Aber geht das anderen auch so? Wie sind eure Erfahrungen damit? "Lohnen" sich Camps und Seminare? Oder lernt man nur richtig etwas im Training?


vll. meinte dein Mittrainierender den Unterschied zw. Lernen im Sinne von "einpflanzen, einschleifen , der Körper lernt es" und Kennenlernen , im Sinne von "mal gesehen" ?

da Lernen für mich "mit den Dingen bewusst beschäftgen, auseinandersetzen, reflektieren " bedeutet, gibt es da keinen Unterschied (für mich) . wenn ich es genau nehme, auch kein Unterschied zw. Training (im Studio, Dojo usw.) und Nichttraining, da egal wo ich bin, auch meine Wahrnehmung ist. und genau die entscheidet ob Training (bzw. Kultivierung/Pflege von Eigenschaften ) stattfindet oder nicht, ob Lernen stattfindet oder nicht.

auf deutsch: nicht ein Seminar oder sonstwas entscheidet ob lernen stattfinden kann/tut, sondern nur wie du dich einbringst.

zu einem Seminar selber.
selbst wenn es vollgespickt mit neuen informationen für mich ist, aber die derzeitige Fragestellung in meinem System woanders liegt, werde ich nur wenig bis garnichts daraus mitnehmen können. es fehlt einfach die Aufnahmebereitschaft , da keine Anknüpfungspunkte vorhanden sind und die Informationen werden irgendwo abgelegt oder ausgefiltert. dann würde ich z.b. anfangen die teilnehmer zu beobachten der verbindungen zu anderen themen suchen.

anderseits können seit längerem eine oder 2 fragen in mir brennen und genau die zugehörigen Antworten bzw. Wege zu diesen tauchen dort auf. dann wird das ganze als sehr befruchtend erfahren, selbst wenn in 2 wochen nur diese 2 Informationen in dein System gekommen sind. aber sie lösen so starke Veränderungen aus, daß der Rest nicht als Müll oder Balast betrachtet wird.

wie gesagt. nicht das Seminar ist es , sondern was auf dem Seminar in dir stattfindet.

Chondropython
14-05-2016, 16:45
Wir haben auch häufig tolle, hochklassige Gäste. Ich habe pro Seminar (Tag) immer so 1-2 Techniken die in mein Game kommen. Manchmal ist nichts dabei. Aber ich baue alles immer wieder ins Training ein. Vielleicht fällt der Groschen erst später.

Es sind oft auch Details zu altbekannten Techniken oder Basics die mir sehr weiterhelfen. Ich habe erst letztes Jahr einige klasse Guard Opener von einem Worldchamp gelernt...

Lady Emily
14-05-2016, 17:28
Ich konnte bisher von jedem Seminar das ich besucht habe etwas mitnehmen. Mal "nur" eine neue Technikvariante, mal eine neue Sichtweise auf eine Fragestellung, und ab und zu auch richtige Aha-Momente!
Und neben dem Trainingsaspekt trifft man neue Leute, mit denen man sich austauschen und neue Kontakte knüpfen kann.
Kurzum: ich möchte keines meiner bisher besuchten Trainingscamps und Seminare vermissen!

Ja, genauso geht es mir auch!
Ich habe sogar den Eindruck mir gerade in Seminaren gezeigte Techniken oft besonders gut merken zu können, da das Trainingsumfeld und die Trainer/Trainingspartner anders sind und die Erinnerungen daran in meinem Gedächtnis folglich nicht einfach in die übliche "Einheitsbreischublade" des üblichen Trainings gesteckt werden...

Axel_C_T
14-05-2016, 22:18
Meiner Meinung nach kommt es auf verschiedene Punkte an, ob ein Seminar etwas "bringt" oder mehr bringt als das Training oder nicht.

1. Zielsetzung: Hört sich vielleicht komisch an, aber die Frage ist, warum fahre ich auf ein Seminar und welches Ziel hat der Seminarleiter.
- Neben dem offensichtlichen (Neue Techniken, Konzepte lernen) können Ziele auch sein: Neue Leute kennenlernen, Kontakte knüpfen, Abwechselung/Motivation, "Urlaub".

2. Inhalte: Passen die Inhalte zu dem Entwicklungsstand desjenigen, der zu dem Seminar fährt? Passen die Inhalte des Seminars zu den Trainingsschwerpunkten des Teilnehmers?

3. Input für Trainer: Meiner Meinung nach sind Seminare gerade für Trainer wichtig, die innerhalb des normalen Trainings kaum noch neue "Impulse" bekommen und selbst Trainer mit einem hohen Standard benötigen, um auch Neues zu lernen.

4. Neue Blickrichtung: Selbst wenn etwas gezeigt wird, was der Teilnehmer bereits kennt und bereits trainiert, kann eine neue Blickrichtung durch einen anderen Trainer sehr wertvoll sein und neue Lernimpulse geben.

Kurzum: Ich halte Seminare mit den richtigen Themen zur richtigen Zeit für viele sehr wichtig. Vielleicht hängt das auch noch ab von der Qualität des "normalen" Trainings.

küken
17-05-2016, 16:40
Da ich gestern noch auf einem Seminar war, hatten wir die Diskussion auf dem Rückweg auch.

Ich denke, es liegt einfach an einem selbst. Wenn ich nur auf das Seminar gehe und mich danach nicht hinsetze und mich nochmals mit dem Gelernten auseinandersetze, es wiederhole, dann ist ein Seminar (für mich) recht nutzlos, denn der Input ist einfach zu viel.

Wenn ich aber die ersten ein/zwei Wochen nach dem Seminar, die Techniken und vor allem auch Prinzipien, die vermittelt wurden wiederhole, wird sicherlich einiges mehr hängen bleiben. Und wenn ich dann noch ein paar Sachen gut drille, dann hab ich schon jede Menge gewonnen und mir fällt sogar ne Seminar-Technik während dem Rollen/Sparring ein.

Mit einer guten Nachbereitung finde ich Seminar großartig und total nützlich, weil man einfach mal andere Sachen sieht und hört. Voraussetzung natürlich, es war ein gutes Seminar :)

Aber es ist wie bei allem, wenn ich nicht ein wenig Arbeit reinstecken will, dann bringt so ein Seminar wahrscheinlich weniger. Ich für meinen Teil kann mit guter Nachbereitung ein paar Monate von einem guten Seminar leben. Ich bin aber auch eher ein Arbeitstier und mir ist es nicht zu blöd, Dinge auch zum hundertsten mal zu wiederholen, die ich gut finde und lernen/können will.

zocker
17-05-2016, 17:01
meine beobachtung/meinung:

- wenn die eigene technische trainingsbasis i.o. ist, kann man auf einem seminar u.u. noch neue ideen oder einzeltechniken lernen, welche genau für einen passen.

- wenn die eigene technische trainingsbasis nicht i.o. ist, kann man das u.u. auf einem seminar merken und sodann sich was suchen, wo ordentlich trainiert wird.
ansonsten bringt einem für diesen fall ein seminar nicht viel.


gruss

Der freche Bengel
18-05-2016, 07:27
Neulich schrieb einer meiner Mit-Trainierenden dem Sinn nach, dass Seminare und Camps nutzlos sind, da man nur neue Sachen beim Training lernen kann.

Mal davon abgesehen, dass ich so etwas verletztend finde, da ich als Organisator echt viel Zeit dafür aufwende, das unser Team eine Menge guten Input von ausserhalb bekommt, frage ich mich, ob das stimmt.

Für mich persönlich kann ich das verneinen. Ich habe bei den meisten Seminaren (nicht bei allen, natürlich abhängig vom Lehrer), viele Sachen mitgenommen. Techniken, Details & Konzepte.
Je nachdem in welcher Entwicklungsphase ich war/bin.
Zur Zeit bin ich auf einem Trainingscamp in Stockholm.
Gestern war das erste Training. Ich habe einen neuen Sparringsdrill gelernt, der mich echt am meine Grenzen gebracht hat, und eine klasse neue Halfguardtechnik, die gut in mein Spiel passt, da sie aus einer Position kommt, in der ich mich meistens im Halfguard befinde.
Also habe ich schon am ersten Tag in der ersten Einheit 2 neue Dinge für mich und mein Training entdeckt.

Aber geht das anderen auch so? Wie sind eure Erfahrungen damit? "Lohnen" sich Camps und Seminare? Oder lernt man nur richtig etwas im Training?

Sehe es genauso und viele Bekannte haben diesselbe Meinung. Es bringt nichts. Basics lernt man am besten im regelmässigen Unterricht mitsamt seines eigenen Kampfstiles.
Ist man leidenschaftlicher Technik Sammler dann ist ein Seminar natürlich richtig. Oder man will sein Netzwerkvergrößern und entfernte Bekannte treffen oder einfach mal reinschnuppern was es so gibt dann natürlich auch.
Auch wenn man einen Trainer kennen lernen möchte der besonders gut ist usw...Aber für die eigene Entwicklung...kommt drauf an was man will...meist ist es die Neugier..
Entweder man setzt auf Kampfstärke da ist weniger mehr wenn man den richtigen Trainer hat oder man will ein großes Repertoire haben jedem das seine...

cross-over
18-05-2016, 08:00
Nach fast 40-jähriger Trainingserfahrung mein Resümee.
Für mich hängt alles von dem Lehrenden ab. Macht er, weil zu bequem, nur ein Standarttraining nehme ich sehr wenig bis gar nichts mit.
Bei guten Trainern habe ich schon beim Aufwärmen gute Ideen mitgenommen die ich weiter verwende.
Gerade wenn Seminare Themengebunden sind kann man viel mitnehmen. Sich mehrere Stunden mit einen ganz speziellen Punkt auseinander zu setzen kann das eigene Training schon sehr weit voranbringen.
Dann spielt die Gruppengröße auch eine entscheidende Rolle. Ich war schon auf Lehrgängen da hat man den Trainer fast gar nicht gesehen oder gehört. Das waren dann Gruppengrößen >100. Lerneffekt gleich null.
Ein anderer Punkt ist, dass man neue Leute und alte Freunde trifft und so auch ein Netzwerk aufbauen kann.
So habe ich über Lehrgänge auch Leute kennengelernt mit denen man sich trifft und gemeinsame Seminare veranstaltet.
Gerade wenn auf den Lehrgängen gefilmt werden darf erhöht sich der Lerneffekt um ein vielfaches. So habe ich die Möglichkeit mir die Details des Lehrgangs noch besser einzuprägen und in mein eigenes Training zu integrieren.

Dann sind mir auf Seminaren eine ganz spannende Gruppe Menschen aufgefallen. Man sieht sie beim An- und Abgrüßen und wenn der Stempel in den Paß kommt. Beim Training aber nicht.

Alles in allem halte ich Seminare für sehr sinnvoll und sie können einem im Training voranbringen. Ein reines Seminar sammeln hingegen ist wenig hilfreich.

* Silverback
18-05-2016, 12:13
Wie immer IM Leben: Es kommt darauf an :rolleyes:

TRAINING ist das "täglich-Brot" und wohl kaum zu ersetzen.

SEMINARE sind was ganz anderes. Hier geht es IMHo um
- IMPULSSETZUNG
- neue Leute kennenlernen
- über den eigenen Tellerrand (oder den des eigenen Trainers) rausschauen
- evtl. stilübergreifende Kontakte
- Motivationsschub
- Spezialitäten unterschiedlicher Trainer (und damit ganz unterschiedliche Aspekte) erlenen
- u.dgl. mehr.

In Summe: Eine gute gegenseitige Ergänzung - und: Keins ersetzt das andere!


P.S.: Könnte mir vorstellen, dass die Aussage "Seminare sind nix" von eigenen negativen Erfahrungen herrühren. Und die sind meistens nicht repräsentativ ... werden aber gerne generalisiert.
Und bleiben letztendlich: EINE persönliche Meinung.

P.P.S.: Und letztendlich wird jedes Seminar auch nur so erfolgreich, wie es jeder für sich selbst nachbereitet! Und das kann bei einem (komprimierten) Wochenendseminar schon mal locker 2 Wochen bis ein halbes Jahr dauern.

MagetaDerLöwe
18-05-2016, 12:24
Bei so einem Grundlagenseminar in IMA kann man die Übungen nach dem Seminar eigentlich machen bis man stirbt :D Zhang Zhuang / Tenchijin zum Beispiel. Immer weiter! :cool:

Passion-Kickboxing
19-05-2016, 06:21
Ich denke, man kann zumindest das eon oder andere immer mal mitnehmen und in sein eigenes Training einbauen.