Vollständige Version anzeigen : Karateanfängerübungen, die die Technik nicht gefährden
Billy die Kampfkugel
15-05-2016, 10:39
Hallo Kampfkunstboard,
ich habe vor etwa drei Monaten mit Karate angefangen und trainiere nicht oft (1XWoche). Das reicht im Prinzip auch, zu viele feste Termine bringe ich nicht unter. Allerdings muss ich schon täglich ein wenig an mir arbeiten, mit 38 fällt es einem nicht mehr zu ;). Ich gehe im Moment zum Trimmdichpfad und arbeite dort an Dehnung und Gleichgewicht, etwas Kraft und Kondition. Wiederhole auch die eine oder andere Übung aus dem Training. Eher heimlich, man will ja die Spaziergänger nicht irritieren :D.
Das Problem ist, ich habe noch keine saubere Grundtechnik und befürchte es schleichen sich zu viele Fehler ein, auch weil ich durch das Fechten von früher etwas andere Bewegungsmuster verinnerlicht habe. Ich tendiere etwas zur Einseitigkeit, beim Karate nutzt man dagegen zwei Arme, auch die Fußstellung ist anders, ich bin meinen rechten Winkel gewohnt und meine Schritte zu schieben u.s.w.. Gibt es etwas, was ich spezieller auf Karate hin trainieren könnte, ohne Fehler zu verinnerlichen?
Mit freundlichen Grüßen
Billy die Kampfkugel
Mankalita
15-05-2016, 11:14
Hallo Billy,
ich bin auch Anfängerin (Karate), bin erst seit Februar dabei, verstehe also bitte meinen "Ratschlag" nur als "klitzekleinen Tipp", als etwas, was ich/wir eben auf diese Weise gelernt haben, jeder Trainer vermittelt ja auf eine Art sein Können/Wissen.
Zur Armtechnik, also dem Nutzen beider Arme: wir sollten einmal zum Training ein Seil (Springseil o.ä.) mitbringen, also nicht zu dünn, so dass man es halt gut und sicher halten kann. Länge: etwas mehr als deine beiden Ausgestreckten Arme zusammengerechnet, länger ist kein Problem. (Habe mir im Baumarkt zwei Meter gekauft, waren so 3 €....).
An den beiden Enden einen guten und festen Knoten in das Seil machen. Das Seil um eine Stange legen und die Knoten zwischen den Fingern (zwischen Ring- und Mittelfinger ist am besten) in die Hand legen und die Hände zu Fäusten ballen.
Geht die eine Hand zum z.B. Oi-Zuki vor, sollte ja die andere gleichermaßen zurück gehen, hat man das Seil in der Hand, klappt das automatisch und man verinnerlicht die gegenläufige Bewegung ganz gut, übt man das öfter.
Für die Beinarbeit habe ich dir leider nicht so "den" Tipp.... außer vielleicht, hat unser Trainer gestern gesagt.... wir sollen ruhig "aufstampfen", also nicht übertrieben, weil unsere Fußsohlen das noch nicht gewohnt sind, aber halt doch etwas. Hintergrund war, dass viele von uns Anfängern bei der Kata nach den Drehungen nicht stabil genug standen. Durch das "Aufstampfen" spannt man ja die Beinmuskeln an und er meinte, dann ist unser Knie nicht so "wackelig" und wir stehen automatisch stabiler.
Stampfst du auf, kannst du zwangsweise deinen Schritt nicht schieben ;) zum Aufstampfen musst du ihn vom Boden abheben ;) vielleicht hilft dir dieser Tipp unseres Trainers ja auch. An "schulterbreit" und Bogenschritt aber bitte auch denken ;)
Viel Erfolg beim Üben :)
VG - Mankalita
PS: "mit 38 fällt es einem nicht mehr zu ." *lol* stell dich nicht so an, du junger Hüpfer ;) :D
Billy die Kampfkugel
15-05-2016, 11:40
Danke, das mit dem Seil klingt interessant, müsste auch noch ein einfaches Springseil da haben. Das probiere ich in jedem Fall mal aus.
Das mit den Schritten ist schwierig, ich denke auch das ist etwas stilspezifisch. Shotokan scheint eher explosiv zu sein, bei dem Wado Ryu dass ich besuche korrigieren sie ab und an zu tiefe Stände, man soll eher schneller zur Seite wegkommen oder so etwas in der Art. Ich habe da so einen Schleichschritt kennengelernt, aufdrehen und mit der anderen Fußspitze am Boden entlanggleiten. In der Theorie, in der Praxis ziehe ich ganz schöne Furchen in den Waldboden, hoffentlich entwickele ich nicht einen eigenen Maulwurfsstil :ups:.
Kusagras
15-05-2016, 11:49
... hoffentlich entwickele ich nicht einen eigenen Maulwurfsstil :ups:.
Wer weiss, vielleicht wird das mal ein richtiger Hype-Stil:). (so tief eingraben, dass man nicht mehr gesehen wird:D.
Auf unebenen Boden diese Schleichschrite machen ist halt auch wirklich schwierig. Besser geht eventuell auf diesen Kieswegen (kleinere Steinchen, wenn ihr habt;)
Mankalita
15-05-2016, 12:12
@ Billy
Ok, da sind wohl wirklich (gravierende) Unterschiede bei den Stilen. Einen "Schleich-Schritt" habe ich bislang noch nicht kennen gelernt. Dann... vergiss das mit dem Aufstampfen einfach ;)
Gruß - Mankalita
trimm-dich-übungen sind unproblematisch.
tip 1 zu karatetechnik:
a) nur dort trainieren, wo man unbeobachtet ist bzw sich nicht meint, schämen zu müssen, so dass man sich problemlos konzentrieren kann, zb zu hause.
b) zur gewöhnung würde ich dort anfangs täglich nur eine basistechnik trainieren, bis man das gefühl hat, dass deutliche verbesserungen eingetreten sind, 4 wochen lang.
c) beispiel:
basistechnik fauststoss mitte, 20 mal (10 mal pro seite):
https://www.youtube.com/watch?v=YfGq1tLcN4I
(ist zwar tkd und ein etwas seltsames englisch, aber m.e. trotzdem für karate auch tauglich)
-woche 1: 1 satz (insgesamt 20 stück)
-woche 2: 2 sätze (insgesamt 40 stück)
-woche 3: 3 sätze (insgesamt 60 stück)
-woche 4: 4 sätze (insgesamt 80 stück)
wichtig dabei m.e.:
-zwischen den sätzen 1-2 minuten pause mit dehnungsübungen o.ä. machen.
-fauststösse nicht lasch, sondern voll ausführen.
-lieber weniger, dafür voll machen.
-anfangs keine mehrfachfauststösse nur einzelfauststösse ausführen.
d) wenn die 4 wochen ordnungsgemäss so durchtrainiert wurden, kann man zu einer oder mehreren weiteren techniken übergehen.
dann erfolgt möglicherweise tip 2.
gruss
hier nochmal speziell für karate:
so kräftig wie´s da ausgeführt wird, ist´s m.e. für´s erste in ordnung:
https://www.youtube.com/watch?v=-a_0dc4aK08
gut zu sehen ist die basisausholbewegung mit der hüfte.
gruss
Mache deine Kata !!!!!
Immer nur einen Teil !
Vor allem die Schrittarbeit und Wendungen ( der Rest ist ohnehin Zugabe
damit der Schüler mehr gleichzeitig üben kann - und auch mehr Fehler
machen kann ! ).
Funakoshi hat die ersten 10 Jahre jede Nacht immer nur eine Kata geübt !
Es gibt keine Abkürzung - ohne Basis funktioniert es niemals.
Laß dir Zeit.
Grüße
BUJUN
( knapp 64 Jahre alt, shotokan seit 1970 )
Billy die Kampfkugel
15-05-2016, 15:15
So, bin zurück aus den tiefen, dunklen, verregneten Wäldern.
Ja, auf den Kiespfaden gleitet es sich leichter als auf den Holzschnipseln bei den Übungsstationen.
Sich auf eine Übung zu konzentrieren werde ich ausprobieren, wahrscheinlich mache ich zu viel verschiedenes.
Eine gesamte Kata, das ist wahrscheinlich noch etwas früh, die habe ich erst zweimal mitgemacht. Vielleicht kann ich mir das stückweise aneignen.
Vielen Dank so weit.
Mankalita
15-05-2016, 16:10
Hallo Billy,
du bist seit 3 Monaten im Karate und ihr habt die Kata erst zweimal gemacht? Ok, ich kenne mich mit den verschiedenen Stilen nicht aus, somit auch nicht mit der Gewichtung der einzelnen Elementen, aber bei uns ist die Kata ein grundlegender und elementarer Teil des Trainings und wird, bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen in jeder Trainingsstunde geübt.
Welche Kata lernst du? Auch die Taikyoku Shodan? Hast du das Embusen (Schrittdiagramm) zur Kata als Erinnerungshilfe für's Üben zu Hause? Findet man im Internet, weiß aber nicht ob es ok ist, das hier zu posten (wg. Urheberrecht), gibt aber auch Bücher dazu, ich habe das da: 27 Shotokan Katas Buch Bücher Budoten (http://www.budoten.com/27-shotokan-katas-albrecht-pflueger/p/2080131/) allerdings weiß ich nicht, ob du die gleichen Katas lernst wie wir im Shotokan, das müsstest du selbst rausfinden.
Gruß - Mankalita
Hallo Billy,
du bist seit 3 Monaten im Karate und ihr habt die Kata erst zweimal gemacht? Ok, ich kenne mich mit den verschiedenen Stilen nicht aus, somit auch nicht mit der Gewichtung der einzelnen Elementen, aber bei uns ist die Kata ein grundlegender und elementarer Teil des Trainings und wird, bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen in jeder Trainingsstunde geübt.
wir machen bei uns auch nicht oft Kata.
Billy die Kampfkugel
15-05-2016, 17:05
Dazu kann ich nicht viel sagen, ich bin ja Seiteneinsteiger über einen Seniorenkurs. Die Vereinsmitglieder können je nach Leistungsstand bis zu viermal in der Woche trainieren, ich trainiere ja nur einmal. Vielleicht wird an anderen Tagen mehr Kata trainiert.
Wir trainieren Pinan Katas. Die, die ich mitgemacht habe war die Pinan Shodan. Ich habe das Buch die 12 Karate-kata von A. Sparmann zu Hause. Da kann ich sie mir rausnehmen.
FireFlea
15-05-2016, 18:55
Seniorenkurs? Mit 38? ... :mad:
1. Tipp für Anfänger - sich nix von anderen Anfängern zeigen lassen :p
2. Tipp für Anfänger - nicht im Internet nach Tipps fragen :devil:
Übe halt das zu Hause, was Du vorher gezeigt bekommen hast. Kondition etc. kannst Du natürlich immer machen.
Ok, da sind wohl wirklich (gravierende) Unterschiede bei den Stilen....
Das hat nicht unbedingt was mit Stilen zu tun; ich kenne Shotokan Lehrer, die Aufstampfen als falsch ansehen.
und Bogenschritt aber bitte auch denken ;)
Es gibt auch Leute, die lernen wie auf Schienen zu gehen, ohne Bogenschritt. ;) Btw. passen für mich "Bogenschritt" und Stampfen gar nicht zusammen. Ist ja eher eine gleitende Bewegung.
Mankalita
15-05-2016, 19:18
Ah ok, naja, ich schrieb ja, dass ich nicht weiß, wie es bei anderen Stilen ist, kenne ja nur unser Traning.
Bei uns ist's so, dass wir 1x die Woche "Pflicht-Training" haben, ein zweiter Tag ist für "eifrige" (wobei da aber auch jeder kommt) und momentan gibt es noch ein drittes Training, auch freiwillig, als Prüfungsvorbereitung (1. Prüfung ist im Juni).
Gruß - Mankalita
du bist seit 3 Monaten im Karate und ihr habt die Kata erst zweimal gemacht?
Hallo Mankalita,
in anderen Stilen liegt der Fokus oft nicht so sehr auf Kata wie im Shotokan, sondern auf den Anwendungen selbst. Ich kenne Kyokushinkailer die haben im Leben noch keine Kata gemacht, obwohl sie auch dort existieren. Speziell im Shotokan hat man sich halt auf die drei Grundpfeiler (Kihon, Kata, Kumite) festgelegt. Im Wado Ryu liegt der Fokus meistens etwas anders. Die Katas sind im übrigen durchaus ähnlich/gleich. Nur die Bezeichnungen und teilweise die Ausführungen variieren meist.
@Fireflea: Aufstampfen sehe ich im übrigen auch als falsch an. Ich verstehe zudem nicht, wer Anfängern sowas beibringt:o. Dieses "aufstampfen" dann aus den Leuten wieder rauszubekommen ist gar nicht so einfach, weil sie es ja so gelernt haben. Grundsätzlich sollte man eben "gleiten" wie Du es richtig schreibst und es den Leuten gleich richtig beibringen. Den Leuten zu sagen sie sollten erst mal "stampfen" weil sie dann einen festeren Stand haben halte ich für grundfalsch. Es gibt zwar Stampftechniken, die haben aber mit der genannten Bewegung ganz und gar nichts zu tun.
Der "Bogenschritt" ist eigentlich eher eine Visualisierung um dem Anfänger beizubringen wie die Bewegung in Ihrer Grundform funktioniert. Bei höheren Gurtgraden sollte man davon eigentich nichts mehr sehen, ausser einer flüssigen, gleitenden Bewegung ;) Aber wem erzähl ich das :p
@TE: wie die Feuerfliege schon geschrieben hat, einfach das im Dojo gelernte nochmal am abend rekapitulieren und zuhause üben und sich bewusst werden was man da wie gelernt hat. Und das konsequent jeden abend.
Speziell als Späteinsteiger tut man sich halt schwerer als die ganzen Kiddies. Aber es wird - man braucht nur etwas Geduld. Wünsche Dir viel Erfolg - Shotokan ist toll :)
(1. Prüfung ist im Juni).
Viel Erfolg schon mal :)
Mankalita
15-05-2016, 19:41
Hi :)
kann ja auch nur das schreiben, was wir gerade lernen, habe ich aber dem TE auch geschrieben.
Danke für die Erklärung Tori :) und nochmal Danke :) wird schon werden. Unser Trainer meinte, dass das die einzige Prüfung ist, bei der man zwei Grade absolvieren kann, den 9. und den 8. Kyu . Wer den 8. Kyu gleich mitmachen will, muss halt vorher mit dem Trainer reden, ob man schon so weit ist. Mal sehen ;) weiß noch nicht ob ich den 8. Kyu gleich mitmachen soll...
Gruß - Mankalita
Billy die Kampfkugel
15-05-2016, 19:46
Sicher mit 38, bietet die Volkshochschule Frühling/Sommer 2016 so an, muss man nutzen. Ist für Erwachsene und Senioren. Daneben gibt´s noch traditionelles Taekwon-Do für Frauen und Männer ab 40 Jahren, Mitte 30 auch gerne gesehen...
Wer möchte kann sich da etliches unverbindlich und günstig für ein paar Monate anschauen.
Als weitere Quereinsteiger kommen die im Anschluss aus den Selbstverteidigungskursen noch hinzu.
Hätte mir gewünscht mein Verein wäre vor 18 Jahren so schlau gewesen, als ich mit dem Fechten aufhörte, anstatt die Berufstätigen wegbrechen zu lassen und die Kampfsportabteilungen ausgeblutet sind.
Und dann sieht man weiter, je nachdem wie der Leistungsstand ist und was zusammengeht.
Billy die Kampfkugel
15-05-2016, 19:48
Viel Erfolg Mankalita
Mankalita
15-05-2016, 20:28
Danke Billy :)
...
2. Tipp für Anfänger - nicht im Internet nach Tipps fragen :devil:
Toll!
Dann hätte er meinen tip gar nicht bekommen.
Übe halt das zu Hause, was Du vorher gezeigt bekommen hast. ...
Hilft aber nur was, wenn das gezeigte gut ist.
Gruss
Fechten ist Klasse!
Und wer diese Beinarbeit und Reaktion hat, ist im sogenannten "Karate" nur gut aufgehoben: Don´t worry!!
https://youtu.be/leOP7rWwBpw
FireFlea
16-05-2016, 06:46
@Fireflea: Aufstampfen sehe ich im übrigen auch als falsch an. Ich verstehe zudem nicht, wer Anfängern sowas beibringt:o. Dieses "aufstampfen" dann aus den Leuten wieder rauszubekommen ist gar nicht so einfach, weil sie es ja so gelernt haben.
Stampfen ist bei "kime" lastigeren Lehrern oft ja ohnehin schon mit "eingebaut". :p
Mankalita
16-05-2016, 08:03
Hallo und guten Morgen :)
Ich habe nicht den Eindruck, dass unser Lehrer "Kime-lastig" ist. Ich gehe regelmäßig zum Training, habe also noch nichts versäumt.
Das mit dem "Aufstampfen" hat er uns beim letzten Training das erste Mal gesagt. Aber nicht in der Art, dass wir das machen sollen/müssen. Es war als Hilfe gedacht, für die, die nach der Wendung, trotz schulterbreitem Stand eben nicht sofort sicher zum Stehen kommen und leicht schwanken.
Vielleicht muss ich dazu auch sagen, dass wir in einer Turnhalle trainieren und nicht in einem, mit Matten ausgelegtem, Dojo, wie ich es aus dem Training meiner Söhne kenne.
In unserem Training sind Kinder von ca. 5 - 10 Jahren, eine ist 12 und der Rest sind Erwachsene jenseits der 30 (Mama oder Papa der Kids) und zwei, die noch ein paar Järchen mehr auf dem Buckel haben, ohne Kids, alle nicht besonders "sportlich vorbelastet".
Viele von uns führen die Kata noch sehr kraflos bzw. "spannungslos" durch, eher wie einen "Formenlauf". Er wollte denen, die nach Wendungen noch ein bisschen wanken, nicht gleicht fest stehen, eine Hilfe geben, weil eben dann auch die Beinmuskulatur angespannter ist, was dann in der Konsequenz auch stabilisiert.
Bislang arbeiteten wir daran, dass der Ablauf der Kata sitzt, was den Teilnehmern unterschiedlich schwer fiel/fällt, viele sind es nicht gewohnt, Arme und Beine so unterschiedlich zu koordinieren. Einzig die beiden Kiai in der Taikyoku Shodan hat er schon länger eingebaut, aber seit letztem Samstag arbeiten wir halt auch an den dazugehörigen 1 bzw. 2 Sekunden Pausen, wann "Kime" und wann nicht, also an den Feinheiten.
Macht unser Trainer mit einem oder zwei immer anwesenden Trägern des 1. Kyu uns die Kata vor, stampft weder er noch die beiden anderen. So wie ich das verstanden habe, ist es eine "Überbrückungshilfe" für die, die eben ihren Stand nach der großen Wendung trotz Schulterbreit, noch nicht sicher können, weil die Beinmuskulatur zu wenig, zu lasch eingesetzt wird.
Ich denke, eine solch gemischte Gruppe stellt einen Trainer schon vor Herausforderungen. Er muss sein Training auf der einen Seite kindgerecht gestalten, weil die Kleinen sonst die Lust verlieren, auf der anderen Seite wünschen sich die Erwachsenen, die halt oft konzentrierter dabei sind, aber einen völlig unterschiedlichen Fitness-Level mitbringen, ein anspruchsvolleres Training. Klappt dann was bei dem ein- oder anderen nicht, braucht's vielleicht auch mal solche Überbrückungshilfen, die vielleicht nicht ganz korrekt sind, wenn sie aber helfen, das Ziel zu erreichen, war's nicht verkehrt. Hilf, was helfen mag...
Irgend wann (ich weiß nicht wann) teilt sich die Gruppe dann in Erwachsene mit Teenagern und eine Kindergruppe. Teilweise trainieren wir parallel in der Turnhalle (1 Tag) und wir sehen also dadurch auch die Fortgeschrittenen, die stampfen auch nicht bei der Kata.
Sorry, aber das musste ich jetzt, zur Ehrverteidigung unserers Trainers, loswerden :)
Gruß - Mankalita
Sicher mit 38, bietet die Volkshochschule Frühling/Sommer 2016 so an, muss man nutzen. Ist für Erwachsene und Senioren. Daneben gibt´s noch traditionelles Taekwon-Do für Frauen und Männer ab 40 Jahren, Mitte 30 auch gerne gesehen...Klar sollte es Angebote für Erwachsene geben, aber unter Senioren versteh ich dann doch noch was anderes.
Billy die Kampfkugel
16-05-2016, 12:41
Ab 30 musste in dieser Hinsicht etwas lockerer werden, bei uns laufen Hobbyradfahrer Ende 50 mit rum, die haben eine Kondition von der kannst du nur träumen und jüngere die strengt es mehr an. Willkommen im Breitensport , da ist alles dabei. Die Frage ist, wo steigt man vernünftigerweise ein, wenn einer jeden Tag zur Arbeit joggt ist das was anderes, als wenn man jahrelang im Büro gehockt ist und nichts für die Fitness getan hat. Ich habe mir das Fechten auch überlegt, aber um zwei Stunden absitzen (Fechten=tiefer Stand) zu können ohne Probleme zu kriegen bräuchte ich mindestens mein damaliges Kampfgewicht, besser noch nach den Jahren etwas drunter. Karate hat mich von der Technik her immer interessiert, also mach ich das. Aber den Stolz gleich in eine Leistungsgruppe zu gehen, den kann ich mir abschminken, da liegen ein, zwei, drei Jahre regelmäßiges Training mit kleinen Brötchen backen dazwischen in einer neuen Sportart sowieso. Und nach Seniorenkarate, falls ich zum Verein gehe, wird das das Kiddie-/Keingurt-/Weißgurtkarate, es fällt nun mal kein Meister vom Himmel auch wenn man schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Sich halt täglich ein paar Anfängerübungen und Anregungen suchen. Und so ganz ohne Selbstironie geht es auch nicht.:sport146: :gewicht::kick::horsie::sport006:
Um was geht´s jetzt eigentlich?
Billy die Kampfkugel
16-05-2016, 19:29
Um Übungen für Karateanfänger, für die man keine fremde Kontrolle braucht.
Dehnen. Kräftigen.
Und um welchen "Karatestil" soll´s letztlich gehen?
FireFlea
16-05-2016, 21:29
Dehnen. Kräftigen.
Und um welchen "Karatestil" soll´s letztlich gehen?
Wado Ryu - was auch in Beiträgen steht. ;)
Ist es nicht Sache des Trainers, Übungen so durchzuführen, dass weder Anfänger noch Fortgeschrittene Schaden dabei erleiden? Man kann jede Übung falsch machen, dass sie schädlich ist und gefahrvolle Übungen so gesichert durchführen, dass sie keinen Schaden verursachen. Können und Wissen des Trainers ist wichtig.
Mankalita
17-05-2016, 08:52
Ja und?
Ich meine.... wie kommst du jetzt da drauf? Es ging doch gar nicht darum, dass jemand durch ein Training zu Schaden kommt oder irgend welche Übungen ungesichert durchgeführt werden....
Verstehe jetzt, ganz ehrlich zugegeben, nicht was du damit meinst bzw. in welchem Zusammenhang du das meinst.
Gruß - Mankalita
... Können und Wissen des Trainers ist wichtig.
du hast dieselbe kk-kombination wie bujun.
gruss
du hast dieselbe kk-kombination wie bujun.
gruss
das wird ihn seeeeeehr interessieren. aber evt. erreichst du ja damit dei ziel, eine rückfrage, die du mit kurzer erklärung und gegenfrage beantworten kannst...
das wird ihn seeeeeehr interessieren. ...
du musst es immer gleich übertreiben.
gruss
oldtomtom
17-05-2016, 10:57
Nicht stampfen, nicht krampfen, nicht stöhnen, kein markerschütternder Kiai, und Kime heißt nicht anspannen und einrasten, und der Höflichkeit wegen nicht ossen. Und schon machst du vieles nicht falsch.:)
...
Sich auf eine Übung zu konzentrieren werde ich ausprobieren, ...
wenn du magst, könntest du bei gelegenheit von den dadurch erzielten oder auch nicht erzielten fortschritten berichten.
gruss
Nicht stampfen, nicht krampfen, nicht stöhnen, kein markerschütternder Kiai, und Kime heißt nicht anspannen und einrasten, und der Höflichkeit wegen nicht ossen. Und schon machst du vieles nicht falsch.:)
Ich finde das kann man nicht so allgemein sagen. Zumindest das mit dem Kiai. Ich finde ein markerschütternder kiai wichtig. Am besten so, dass sich alle andere in die Hose machen :D .
... Ich finde ein markerschütternder kiai wichtig. Am besten so, dass sich alle andere in die Hose machen ...
auch aufpassen ,dass man sich selbst dabei nicht in die hose macht!
zur fortbildung diesbezüglich:
Kiai Jitsu (http://www.kyusho-jitsu.de/Kyusho_Jitsu_Germany/Kiai_Jitsu.html)
gruss
Gürteltier
17-05-2016, 12:25
Hallo Kampfkunstboard,
ich habe vor etwa drei Monaten mit Karate angefangen und trainiere nicht oft (1XWoche). ...
Das Problem ist, ich habe noch keine saubere Grundtechnik und befürchte es schleichen sich zu viele Fehler ein, auch weil ich durch das Fechten von früher etwas andere Bewegungsmuster verinnerlicht habe. Ich tendiere etwas zur Einseitigkeit, beim Karate nutzt man dagegen zwei Arme, auch die Fußstellung ist anders, ich bin meinen rechten Winkel gewohnt und meine Schritte zu schieben u.s.w.. Gibt es etwas, was ich spezieller auf Karate hin trainieren könnte, ohne Fehler zu verinnerlichen?
Technik kann man immer mal nebenbei ein bisschen üben.
Zum Vorteil des entspannt unbeobachtet seins wurde ja schon geraten.
Apropos beobachten : Hol Dir an Spiegeltraining, was Du kannst.
Damit Du sehen kannst, wie es richtig wäre und das Gefühl dazu im Körper speichern kannst.
Zeig Deinem Trainer, was Du übst, frag IHN, was Du noch machen kannst.
Wir Trainer sind seelig, sowas gefragt zu werden.
Achte auf Kopfhaltung ( aufrecht mit Tendenz zum Doppelkinn ) und Oberkörperhaltung ( nicht zuviel Rücklage ), wann immer alles andere schon ganz gut stimmt.
Den Fechtschritt kannst Du im Freikampf immer noch prima gebrauchen.
Youtube lieber Kata, statt nur Bücher zu bemühen. Auch da Tips vom Trainer geben lassen.
Erstmal brauchst Du nur ein Bewegungsvorbild : Ihn. Später kommt dann die bewußte Abweichung davon.
Solange man WEIß, was man tut, kann man es auch wieder ändern.
In Karatestilen gibt es tausende kleine und große Abweichungen.
Also keine Angst vor tiefen Fehlern... irgendwo wird es immer genau so richig sein...
Haßt heterogene Gruppen wie die Pest :
Das Gürteltrainier
Billy die Kampfkugel
17-05-2016, 16:01
Also im Wald werde ich sicherlich keinen Kiai machen. Wenn so ein Reh einen Herzinfarkt bekäme, täte mir das sehr leid, außerdem habe ich im Moment gar nicht so viel Platz in der Tiefkühltruhe.
Heute habe ich an jeder Station immer dieselbe Übung gemacht, die Präzision profitiert auf jeden Fall davon und ich achte auf mehr Dinge bei der Bewegung. Den Tipp aus dem Training Handtechnik und Schritttechnik zu trennen habe ich auch beherzigt, also erst Schritt, dann Technik. Dadurch gleite ich weiter beim Schritt und grabe mich auch nicht mehr so tief in den Boden. Denke das beugt schon etwas vor, dass sich Fehler einschleichen.
Demnächst muss ich mal ein Seil mitnehmen, um das mit der Gegenläufigkeit zu testen. Zu Kata bin ich noch nicht gekommen, mit Rückwärtsgehen und Wendung habe ich es noch nicht so.
Dehnen mache ich ausgiebig am Anfang und am Schluss und bei den Trimmdichstationen sind auch Dehnübungen mit dabei.
Zum Thema Fechtschritt bzw. Ausfall, ja es gibt auch einen gleitenden Stoß mit der Faust im Karatetraining, der dem recht ähnlich ist, allerdings ist da das Gewicht anders ausbalanciert, wahrscheinlich um auch die Tritte zu ermöglichen. Ich glaube ich vergesse das fürs Karate erst mal bevor ich hier groß Synergien suche.
SKA-Student
18-05-2016, 12:07
...
Apropos beobachten : Hol Dir an Spiegeltraining, was Du kannst.
...
Spiegel, wichtiger und guter Tipp.
Und früh damit anfangen, dann ist der Schreck später nimmer ganz so schlimm! :D
Verstehe jetzt, ganz ehrlich zugegeben, nicht was du damit meinst bzw. in welchem Zusammenhang du das meinst.
Grundsätzlich gefährdet keine Übung die Technik, sondern falsch durchgeführte Übungen. Und grundsätzlich gefährdet jede Übung, die andere Kampfstile verwenden und im eigenen Stil ganz anders gemacht werden, selbstverständlich die Technik. Deswegen: Trainerwissen und -können schützt vor falschen Übungen. Anfänger haben keine Ahnung, was gut oder schlecht ist. Wie Übungen falsch oder richtig zu machen sind, wissen sie nicht.
Mankalita
18-05-2016, 14:20
Ah, ok, danke. Kam bei mir irgendwie "anders" an, denn es ging ja nicht um das Training, den Trainer und Verletzungen ("zu Schaden kommen") oder gefahrvolle Übungen, die ungesichert durchgeführt werden.
Gruß - Mankalita
Billy die Kampfkugel
11-06-2016, 16:24
Kleine Aktualisierung. Der VHS-Kurs für Senioren ist inzwischen ausgelaufen. Ich bin ganz normal dem Verein beigetreten, der mir als Anfänger drei Termine pro Woche ermöglicht. Ich habe mein Training, wie die meisten Mitglieder, auf zweimal die Woche erweitert einmal mit Kindertraining und einmal nur Erwachsene. Im Kindertraining liegt der Schwerpunkt auf Grundlagen und im Erwachsenentraining auf Partnertraining. Das ist also ganz ausgewogen. Die Abstände zwischen den einzelnen Trainingseinheiten sind nicht mehr so groß und ich denke dadurch werden sich nicht mehr so schnell Fehler einschleichen. Ich bin immer noch etwas einseitig unterwegs bei den Übungen, aber die Trainer haben das inzwischen schon bemerkt und achten mit darauf dass ich nicht nur hauptsächlich nur den einen Arm und ein Bein benutze und die Auslage entsprechend wechsele.
Spiegel habe ich ausprobiert, jedoch ist der Platz etwas eng. Zurzeit wird viel an der Beinarbeit gearbeitet. Ich wackele mich so durch. Schritte gehen einigermaßen gibt verschiedene nicht nur gerade nach vorne auch mit Halbkreisbewegung etc. allerdings bisher immer flach übern Boden gleitend.
Bleib weiterhin immer an der Basisarbeit.
In den Stunden alles aufsaugen was geht.
Stände, Grundtechniken, Kata.
Wenn du dir nicht zutraust, zu Hause allein die Techniken zu wiederholen (aus Angst, Fehler einschleichen zu lassen), trainiere zu Hause Dinge, die dir beim Karate helfen werden.
Ich empfehler immer: Ausdauersport (ich laufe ungern, aber z.B. Radeln oder auch der Crosstrainer vorm Fernseher :D ) , ausserdem für alles gut: Kraftsport auch mit Gewichten und an Geräten!
Je mehr Muskelmasse (natürlich in Maßen und verglichen mit einem 38jährigen Bürohengst :D ) du antrainierst, desto besser, länger, sicherer lassen sich Karate-Übungen durchführen. Und sauberer! Denn eine nachlassende Kondition oder muskelkraft führt bei jedem Menschen automatisch zu einer "Schonhaltung" der Muskulatur/des Körpers und *schwupps* ist die Technik "falsch".
Die TECHNIK kommt nur im Training. Das "Muskelgefühl", die Finesse der Ausführung.
Das dauert. Manchmal Jahre oder Jahrzehnte.
Ich kann es nicht zitieren, aber irgendwo schrieb Funakoshi (?) was davon, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem die trainierten "Stände" und Übungen zur "natürlichen Körperhaltung" werden.
Dranbleiben!
Muskelaufbau geht natürlich auch "nur" über das Kampfsporttraining, aber wenn das nur 2 mal die Woche ist, dauert es eben länger.
Und: Lass die Ungeduld zu haus. Wenn du selber nachdenkst, ob es richtig ist, den 8.Kyu "gleich mit zu machen", bist du noch nicht so weit!
Grüße!
Chrischan
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