Vollständige Version anzeigen : Kampfsport ohne Handgelenkbelastung
Guten Tag,
durch eine Verletzung am Handgelenk, darf ich weder Ju-Jutsu noch Sambo weiter machen und es wird sich leider in näherer Zukunft nicht ändern
Ich wollte daher mal fragen, ob ihr Kampfsportarten kennt, welche das Handgelenk möglichst wenig, bis gar nicht belasten, dass heißt z. B. keine Schläge oder Hebel.
Vielen Dank im Voraus.
Billy die Kampfkugel
19-06-2016, 01:23
Kommt darauf an, wenn deine Haupthand nicht beeinträchtigt ist kannst du eventuell viele Arten von Fechtsport und damit verwandte Sachen machen. Die Frage ist halt, ob du nicht relativ nahe bei deinen bisherigen Sachen bleiben möchtest halt eher im Gesundheits- und Gymnastikbereich. Was schlägt denn der Sportarzt vor?
beim fechtsport werden die handgelenke doch krass belastet oder nicht? (man nehme einen langen stock und haut damit (am besten noch mit handgelenk nach oben) gegen eine wand *aua handgelenk*)
Beim Taekwondo wird doch viel mit Füßen gemacht.
* Silverback
19-06-2016, 07:52
beim fechtsport werden die handgelenke doch krass belastet oder nicht?
nö.
* Silverback
19-06-2016, 08:01
...
Ich wollte daher mal fragen, ob ihr Kampfsportarten kennt, welche das Handgelenk möglichst wenig, bis gar nicht belasten, dass heißt z. B. keine Schläge oder Hebel....
Hallo myhork,
wie wär's, wenn Du VORÜBERGEHEND TaiChi machst. Ok, ist mir bewusst, dass das vielleicht nicht so krass kampfsportmäßig rüberkommt (bzw. dass der Aspekt, der kampfsportrelevant ist, die Handgelenke durchaus belasten kann), ABER:
- zur Überbrückung der Zeit (bis Du wieder richtig fighten kannst) bleibst Du im Training
- viele Aspekte (wie z.B. Koordination, Gleichgewicht etc.) werden stark trainiert
- die Belastung der Handgelenke lässt sich bestens minimieren
Ergänzend könntest Du z.B. was für die Kondi tun (wie z.B. Laufen).
Das Ganze ergänzt mit "einer Portion" mentalem Training in Deinem Kern-KS - und Du solltest den Anschluss später wieder recht leicht bekommen.
VIEL ERFOLG - und gute Genesung!
Billy die Kampfkugel
19-06-2016, 09:26
beim fechtsport werden die handgelenke doch krass belastet oder nicht? (man nehme einen langen stock und haut damit (am besten noch mit handgelenk nach oben) gegen eine wand *aua handgelenk*)
Beim europäischen Sportfechten fichst du nur mit einer Hand, die andere unterstützt nur etwas locker den Bewegungsablauf. Aus dem Eingangsposting geht nicht hervor welche Hand verletzt oder beeinträchtigt ist oder doch beide. Die Sportwaffen sind mit historischen Waffen nicht zu vergleichen, die sind extraleicht gehalten und biegsam, einen Stich spürst du kaum, die Klinge federt das gibt erst nach und bricht bei zu viel Kraft gerade stumpf ab nach Tüvvorgaben. Am leichtesten ist der Sportsäbel, der ist noch etwas schmaler. Gutes Pfund etwa schwer.
Das Fechten selbst geht ein wenig auf die Unterarmmuskulatur, der Fechtarm wird etwas dicker. Wenn der Arm nicht Trefffläche sein soll, kannst du auf Florettfechten ausweichen und es gibt stärker gepolsterte Trainerhandschuhe. Sollte das immer noch kritisch sein, würde ich mir das mit dem Kampfsport generell noch einmal überlegen, hinfallen oder so kann man immer. Und vorher noch mal mit einem Sportarzt sprechen ist eh ratsam, der kann dann noch anhand der konkreten Verletzung Einwände erheben.
Es gibt auch eine (zu) große Anzahl an Karate-Vereinen, bei denen nicht mit Kontakt gearbeitet wird. Statt dessen wird in die Luft gehauen. Das einzige, was da die Handgelenke belastet, wären die Liegestütze. Aber das kann man dem Trainer dann ja sagen.
Fechten ist problematisch, da grade meine Haupthand beeinträchtigt ist.
Des Weiteren hatte ich mit Taekwondo bereits meine Erfahrungen und war nicht so begeistert bzw. sind die vereine in meiner Umgebung nicht so geeignet, wenn man irgend etwas schonen will.
Und Tai Chi wäre etwas für einen kurzen Zeitraum allerdings wird mein Zeitraum bei ca. 20-30 Jahren liegen, da sich erst dann das Band wieder gekürzt hat.
* Silverback
19-06-2016, 10:32
2 ergänzende FRAGEN/ ANREGUNGEN (und ein paar P.S.) dazu:
1. Was wäre, wenn Du (zumindest für eine vorübergehende, überschaubare) Zeit auf links als Deine Haupthand umpolst? Das ist auch anderen schon passiert (berühmtes Bsp. im KS: Superfoot Bill Wallace musste auf links (Bein) umsteigen ... mit dem bekannten Ergebnis, dass er zum "schnellsten linken Bein" "mutierte").
2. Was wäre, wenn Du zumindest hin und wieder mal (keine Dauerlösung!) eine stabilisierende Handgelenksmanschette trägst (in Absprache mit Deinem Orthopäden!)?
Noch ein P.S.: Wenn ich die Wahl hätte, entweder ganz mit d(ies)em Sport aufzuhören oder überhaupt was zu machen, dann würde ich (persönlich) in diesem Fall definitiv was wählen, was möglich ist (und wenn es eben TaiChi ist)!
P.P.S.: Und Fakt ist, dass z.B. TaiChi auch ne Menge (mehr) zu bieten hat (als z.B. nur die Formen)!
P.P.P.S.: Ok, die 20-30 Jahre hören sich jetzt nicht so prall an, sh**. Möglicherweise ist das aber die Zeitspanne, die a) zur Sicherheit genannt wurde und b) sich darauf bezieht, dass keine stabilisierenden Maßnahmen parallel getroffen werden. Sprich mit (D)einem Orthopäden, Sportarzt und/oder Physiotherapeuten, was getan werden kann/ Du tun kannst, um Deine Handgelenke zu stabilisieren und den Heilungsprozess zu unterstützen. Bin mir sicher, da geht was (hab sowas mal mit nem Band im Sprunggelenk gehabt; lästig, dauert lange ... aber man kann durchaus was machen!).
Nochmals: VIEL GLÜCK und GUTE BESSERUNG!
Billy die Kampfkugel
19-06-2016, 11:28
Schwierige Situation. In Bezug auf Fechtsport kann ich sagen, dass man durchaus mal beide Seiten bei der Beinarbeit trainiert und Trainer sich ab und zu eine gewisse Beidhändigkeit aneignen, um einen Linkshänder zu simulieren. Selbst habe ich auch schon mal mit der schlechten Hand gefochten, man verkrampft halt leicht und es schmerzt etwas, aber das könnte sich mit der Zeit legen. Bei dem langen Genesungszeitraum wäre es durchaus eine Option, die andere Hand etwas zu schulen ohne zu erwarten genauso gut zu werden. Es wäre dann eine gewisse therapeutische Zielsetzung und gewiss nicht jeder Verein dafür ausgelegt. Allerdings es gibt dir Raum in Ruhe zu experimentieren, was dir gut tut und was nicht. Besser als sich mit dem Mangel abzufinden. Historisch musste man sogar mit Handverstümmelungen zurechtkommen, gab sogar eigene Waffengriffe für Leute mit fehlenden Fingern und es haben bestimmt etliche umgeschult. Wünsche dir alles Gute.
Mankalita
19-06-2016, 11:31
Ich kann dir zwar keine Kampfsportart empfehlen, kenne manche/viele nicht mal selbst. Doch, wenn du mit deinem Arzt besprichst, ob du diesen oder jenen Kampfsport ausüben kannst/darfst, dann erkläre ihm bitte die Kampfsportart, Ärzte haben teilweise eine völlig falsche Vorstellung. Ich habe durch einen Unfall mit einem Bein (Fuß und Unterschenkel) Probleme und als ich Karate angefangen habe, war mein Arzt doch ziemlich verwundert, fast entsetzt. Er war der Meinung, dass das Vollkontakt ist und ich Tritte gegen das Bein kassieren könnte, was zum jetzigen Zeitpunkt wirklich nicht ratsam wäre. Gut, vielleicht (weiß ich selbst nicht so genau) gibt es so eine Variante, aber zumindest bei uns im Verein, Stilrichtung Shotokan, besonders jetzt in der Unterstufe, gibt es absolut keinen Vollkontakt und auch in der Mittelstufe habe ich das noch nicht gesehen.... sollte das irgendwann mal wider Erwarten zum Training gehören.... habe ich noch das eine oder andere Jährchen Zeit... und werde dann weiter sehen....
Alles Gute für dich! :-)
Gruß - Mankalita
klingt vll. blöd für manche , aber guck auch in Richtung ing ung, FMA und JKD.
gerade aus dem VT gibt es ein promnentes Beispiel , daß man sehr gut mit Einbußen in dem Bereich (auf einer Seite ) arbeiten kann .
nebenbei, die Huen-Sao-Bewegung aus diesem System , (wie schon mal erwähnt) halte ich für eine therapeutisch sehr wertvolle Bewegung .. da du hier Dehnung und Kräftigung der Unterarmmuskulatur , und zwar Beuger UND Strecker + Mobilsation des Handgelenks in einer Bewegung hast.
da du eh Seitenabhängig arbeiten musst, bleibt nichts anderes übrig als eine Art Schild-Schwert-Strategie anzueignen.
da lässt sich auch JKD sehr gut adaptieren. (meine Meinung)
bei FMA kommt dir dein Körpergefühl für Würfe und Schwerpunkt allgemein zu gute, so daß du dort viel über Schrittarbeit und Infight-Techniken, über Ellenbogenarbeit Unterarmbewegungen, Torsionen, (auch seitenabhängig) arbeiten kannst.
so als Idee.
Mein erster Tipp wäre mindestens eine zweite Meinung einzuholen - von zwei unterschiedlichen Seiten hört sich ein Sachverhalt oft schon ganz anders an. Anschließend schaun, dass man die bestmögliche Reha kriegt, und nach 6 oder 12 Monaten erneut beim Sportarzt nachfragen (sofern man sich nicht selbst über die Entscheidung drübertraut).
Da ich die Schwere des Schadens nicht kenne und nicht einschätzen kann (und mit dem Befund vermutlich auch nicht viel anfangen könnte), ist es schwer Vermutungen anzustellen ob das wieder komplett wird oder nicht. Wenn ja ist eh alles gut, wenn nicht würde ich mir eine Liste zusammenstellen, was denn Dich am Kampfsport am meisten begeistert. Wenn Du uns dann das mitteilen kannst ist es für uns erheblich einfacher, einen einigermaßen adäquaten Ersatz zu finden (wenn Du z.B. JJ für SV gemacht hast, kann ich mir vorstellen dass Fechten relativ uninteressant sein dürfte).
Gute Besserung
Period.
Eine Handgelenkschiene habe ich bereits bekommen, darf allerdings trotzdem keine Hebeltechniken nutzen und bei Schlägen sollte ich mich auch einschränken.
Das mit dem Haupthand Wechsel ist an sich keine schlechte Idee, allerdings braucht man meist ja doch beide Hände.
Eine Zweite Meinung hatte ich gleich am Anfang schon eingeholt, da mein Chirurg erst mal sagte 20 Jahre kein Sport, welcher irgendwie die Hände belastet.
Mein Hauptarzt sagte dann ich solle verschiedene Sachen mit der schiene testen allerdings mit Vorsicht und ohne die oben genannten dinge.
Von den genannten Sachen werde ich mir wohl Taekwondo nochmal angucken, wenn ich umgezogen bin evtl. sind die Vereine dort ja besser als in meiner jetzigen Umgebung.
Danke nochmal an alle für die Tipps.
gerade aus dem VT gibt es ein promnentes Beispiel , daß man sehr gut mit Einbußen in dem Bereich (auf einer Seite ) arbeiten kann .
@myhork: Falls du es nicht weißt, Cam67 meinte Philipp Bayer, der nur noch eine Hand hat:
W-79wKTDDI4
Du hast zwar noch beide, aber ich könnte mir ein ähnliches Training mit einer schützenden und stabilisierenden Schiene in vielen KK vorstellen. Wo ein Wille, da ein Weg. Du und deine Trainingspartner müsst doch nur darauf achten, dass du nicht alles so mitmachen kannst, wie die anderen; manche Übungen musst du vllt. modifizieren. Aber grundsätzlich kann mir keiner sagen, dass jemand, der seine Handgelenke schonen muss, weniger machen können soll, als jemand, der nur eine Hand hat.
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