Sind Konter gegen kombinierte Angriffe regelmäßiger Bestandteil Eures SV Trainings? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Sind Konter gegen kombinierte Angriffe regelmäßiger Bestandteil Eures SV Trainings?



Ununoctium
28-06-2016, 00:10
Hallo Leute,

gehört bei Euch zum regulären Training – Konter/Umgang gegen kombinierte Angriffe – wie z.B. Jab – Jab – Punch, oder Hook Serien, usw.?

Es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten wie man Hand/Fuß also greifen - drücken - werfen - schlagen - treten - usw., kombinieren kann.

Bei uns im Training ist das ständig Thema – da wir einfach davon ausgehen das ein wirklich aggressiver Angreifer – eben nicht nur z.B. einen Schlag oder Tritt macht.

Und spätestens wenn man Sparring (selbst lockeres Sparring) macht – ist das doch automatisch Thema.


Viele Grüße


Heiko

amasbaal
28-06-2016, 10:36
sind doch bestandteil von vk-drills und werden im sparring umgesetzt - überall, wo vk oder lk trainiert wird ist das wohl so.
sagst du ja selber
die frage muss eher lauten: wer macht das nicht?
dachte bisher, dass sowas im km und anderen sv-systemen auch üblich wäre.

ganz ehrlich: die aussage "bei uns ist das ständig thema" impliziert doch schon irgendwie die unterstellung, dass das andere nicht so machen und man selbst toll ist. ist aber gar nicht so toll, weil selbstverständlich.

würde mich wundern, wenn sich hier jemand meldet und sagt: nein, wir kontern nur angriffe, die aus einer einzigen aktion bestehen (selbst, wenn das vorkommt, wird das doch keiner zugeben).
klar trainiert man techniken gegen techniken (egal, wie "alive" alles abläuft) und des öfteren auch "einzelne" (im rahmen des rein technischen "nachvollziehens" und des lernens ganz bestimmter "techniken" eben), aber im training niemals oder so gut, wie nie in kombinationen vorzugehen (als festgelegter drill & als freie anwendung im sparrinjg/szenario)... :ups:

aber wer weiß, vielleicht werde ich ja negativ überrascht. :)
... oder hab was missverstanden.

Klaus
28-06-2016, 13:06
Man braucht sich dazu doch wirklich nur mal das Spitzenboxen anzusehen. Was machen die denn da "gegen Kombinationen" ? Richtig, ne Meidbewegung kombiniert mit Rausgehen oder Reingehen und Halten. Der Unterschied in der SV ist nur, man kann sich da nicht auf Regeln verlassen dass der ja nicht auf den Hinterkopf hauen darf, also muss man ans Meiden dringenst sofortige Folgeaktionen anschliessen. Konter, oder weg.

Little Green Dragon
28-06-2016, 13:21
würde mich wundern, wenn sich hier jemand meldet und sagt: nein, wir kontern nur angriffe, die aus einer einzigen aktion bestehen (selbst, wenn das vorkommt, wird das doch keiner zugeben).


Heiko wollte mit diesem Thema doch nur noch mal gegen den von Markus geposteten Clip zur "Konteroffensive gegen Fußtritte" bzw. die dabrin geführte Diskussion - Achtung Wortwitz - nachtreten...

Antikörper
28-06-2016, 13:42
Nein, bei uns nicht. Wir gehen davon aus, dass in der SV ein einziger Angriff des Gegners mit der Rechten Geraden erfolgt. Danach friert der Angreifer ein. Kombinationen werden ausschließlich von Kampfsportlern trainiert, von diesen Schlägertypen distanzieren wir uns selbstverständlich!

jkdberlin
28-06-2016, 13:53
Hallo Leute,

gehört bei Euch zum regulären Training – Konter/Umgang gegen kombinierte Angriffe – wie z.B. Jab – Jab – Punch, oder Hook Serien, usw.?

Ja, definitiv.

Der_Stuffz
28-06-2016, 14:34
Gehört in das normale Training.

Aber mal ehrlich, lass es doch gut sein Heiko.

felicidy
28-06-2016, 14:35
Danke für das Thema! Bei uns gibts leider wirklich:

...ein einziger Angriff des Gegners mit der Rechten Geraden erfolgt. Danach friert der Angreifer ein...
Einer der Gründe, weshalb mir meine Schule gerade auch etwas suspekt wird :-(

Ununoctium
28-06-2016, 18:51
die frage muss eher lauten: wer macht das nicht?
dachte bisher, dass sowas im km und anderen sv-systemen auch üblich wäre.

ganz ehrlich: die aussage "bei uns ist das ständig thema" impliziert doch schon irgendwie die unterstellung, dass das andere nicht so machen und man selbst toll ist. ist aber gar nicht so toll, weil selbstverständlich.


Hallo amasbaal,

für mich ist das in der Tat selbstverständlich - absolute Grundlage trifft es eher.
Und, soweit mir das bekannt ist, machen auch alle anderen größeren Krav Maga Verbände das genau so.

Und auch in vielen anderen Systemen/Kampfsportarten ist das absolut normal - Standard!

Darum war ich auch so irritiert als ich erst hier eine Aussage gelesen habe, das man sowas ja nicht ständig trainiert (vielleicht habe ich die auch falsch verstanden).
Dazu sind mir aber auch noch einige Systeme eingefallen die mit fixen Abwehrkombinationen arbeiteten - eben feste Abläufe immer gegen genau einen Angriff der dann eingefroren wird - meist pro Gürtelgrad 10-15 Technikfolgen.

Nun hat mich einfach interessiert ob es das heute noch so gibt.



aber wer weiß, vielleicht werde ich ja negativ überrascht. :)

Anscheinend gibt es das doch noch:

Danke für das Thema! Bei uns gibts leider wirklich:

Einer der Gründe, weshalb mir meine Schule gerade auch etwas suspekt wird :-(

Viele Grüße

Heiko

Franz
28-06-2016, 19:13
Jugo Ryu Toide und ATK haben das sehr stilisiert, wenn ich das richtig gesehen habe.
Sprich definierter Angriff löst definierte Abfolge aus.

Nagare
28-06-2016, 19:15
-

Ununoctium
28-06-2016, 19:48
Klar, nur der Großteil versteht nicht was man damit trainiert. Da sehe ich das Problem beim Unverständnis bzw. bei der Missinterpretation der Praktizierenden.

Wie meinst Du das? Was soll Deiner Meinung nach damit erreicht werden?

Für mich ist so eine Art des Trainings, um Grundlagen zu schaffen, absolut sinnvoll - aber meiner Meinung nach sollte immer direkt auch ein Weg ins reaktive gefunden werden.
Wenn man jahrelang nur statisch trainiert - wird es echt schwer daraus eine Dynamik zu entwickeln.

Viele Grüße

Heiko


Jugo Ryu Toide und ATK haben das sehr stilisiert, wenn ich das richtig gesehen habe.
Sprich definierter Angriff löst definierte Abfolge aus.
Gibt es noch mehr Beispiel dafür - muss man jetzt aber nicht im Einzelnen benennen.

Nagare
28-06-2016, 19:58
Da scheinen wir einer Meinung zu sein.

Was ich sehe ist:
Viele meinen mit der statischen Übungsvariante sei es getan und sind dann beim "reality check" frustriert und dann ist System/Stil XY scheiße.

Wie ich es sehe:
Es gibt zwei "Skill-Level" wo so ein Training nützlich ist. Entweder als Einsteigertraining als Form einer Didaktik überhaupt erst mal an diese körperliche Sache herangeführt zu werden. Dass die Dinge so 1:1 in der Praxis nicht taugen und es schlichtweg um das Entwickeln eines Grundverständnisses geht sollte vermittelt werden. Genauso wie auch vermittelt werden sollte, dass es darum geht, ein Verständnis für den eigenen und den fremden Körper zu bekommen.

Die andere Trainings(!)-Methode ist auf höherem "skill-Level" um Eingänge zu üben und selbst zu prüfen, wie gut man diese beherrscht. Ziel ist es, einen Entry derart umgesetzt zu bekommen, dass man quasi beim ersten Kontakt eine dominante Position erreicht bei möglichst gleichzeitiger Eigensicherung. Dann kann man reflexiv schauen, wie sehr einem das gelungen ist. Diese Methode dient also als Feinschliff / zur Optimierung.

Beides sollte stets mit der Hintergrundinfo geübt werden, dass eine "echte" Situation immer dynamisch ist, dass die Dinge in der Dynamik oft schief gehen können (also Plan B und C etc. damit verbunden sind) und dass es Anfänger-/Ergänzungstraining (zum eigentlichen Gesamtpaket inkl. Dynamiktraining) ist. Egal welches Niveau, es handelt sich um Lerntraining, nicht um Anwendung!
[Edit:] Es sollte also kein Entweder-oder bestehen, sondern immer eine Synthese aus beidem; Dynamik und Statik.

Ununoctium
28-06-2016, 20:11
Egal welches Niveau, es handelt sich um Lerntraining, nicht um Anwendung!
Darum sollte eben auch immer direkt (am besten im gleichen Training) die Situationen auch dynamisch, inkl. kombinierter Angriffe, trainiert werden.

Leider findet das nicht immer statt - weil es, so blöd es klingt, einfach kein Teil vom Prüfungsprogramm ist! Und so trainieren Leute Jahre und Jahrzehnte ausschließlich statisch ohne je nur 1-Mal eine dynamische Situation gehabt zu haben und sind dann Schwarzgurt in einem eigentlich auf Selbstverteidigung ausgerichteten System - können aber nicht mit einer Links / Rechts Kombi umgehen.

Viele Grüße

Heiko

Franz
28-06-2016, 20:24
Ich mache es bei meinen Schülern so, zuerst einzelne Angriffe innen und außen abwehren inkl. Konter, dann mehrere Angriffe abwehren oder ausweichen inkl. Konter.
Wichtig ist sich aus dem Angriff zu bringen, Struktur brechen und der Konter.
Oder als Angreifer zB bei Nothilfe über Kombinationen Druck aufzubauen.
Dann kann man es im Sparring auch zusammen bringen.

3L9O
28-06-2016, 22:35
ich bin eher für kombinierte konter gegen angriffe

amasbaal
28-06-2016, 23:03
wozu? kannste kein dim mak mit one point touch knock out?

Ununoctium
29-06-2016, 00:46
ich bin eher für kombinierte konter gegen angriffe

Ich bin für die Kombination :D;)

Also Kombinierte Konter, auch gegen kombinierte Angriffe ;)


wozu? kannste kein dim mak mit one point touch knock out?

Warum "touch" - Kontaktlos ist doch noch cooler ;)

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Gute Nacht

Heiko