Vollständige Version anzeigen : Chris Haueter über BJJ
Björn Friedrich
30-06-2016, 09:39
Hab zwar bisher nur Zeit für die ersten 10 Minuten gehabt, aber sehr sehr geile Rede von Chris zum Thema BJJ fürs echte Kämpfen.....
Werde mir den Rest später anschauen, aber ich mag schonmal seine Diktion:-) Würde sich bestimmt auch auf Deutsch abgefahren anhören:-)
vpCt9JAAx18
jkdberlin
30-06-2016, 09:45
Ich kann es nicht mehr hören....mal davon abgesehen, dass er das gleiche auch in Eskilstuna erzählt hat, hört man dass zur Zeit an jeder Ecke...gähn...
In Zeiten wo BJJ immer mehr zu einem Sport verkommt der nichts mehr mit der ursprünglichen Idee zu tun hat kann man so etwas nicht oft genug hören :)
Ich bin da 100% auf der Seite von Chris.
jkdberlin
30-06-2016, 11:37
Ich halte das für eine self-fullfilling prophecy :)
gerade im kampfsport gibt es mehrere möglichkeiten einen sport auszuüben, ich sehe nichts falsches daran, das einige dies auf diese und andere auf einen andere art machen. damit muss man leben...
jeder hat natürlich persönliche präferenzen, wenn man den überblick über die sportart hat.
Auch wenn ich ihm gerne zuhöre, sind mir 1,5std zu lang.
Wäre nett wenn du ein grobes Inhaltsverzeichnis machen könntest wenn du es ganz durch hast. Ich würde ihm zwar zutrauen das er das ganze Video über von den Nachteilen von den Sport BJJ Positionen spricht, aber vielleicht erzählt er ja noch ein paar Schwanks aus seiner BJJ Jugend.
Wenn nicht bin ich dir auch nicht böse. :)
Dietrich von Bern
30-06-2016, 11:56
Ist das Video auch für mma-Sportler interessant, oder geht es nur um die street-usability?
gerade im kampfsport gibt es mehrere möglichkeiten einen sport auszuüben, ich sehe nichts falsches daran, das einige dies auf diese und andere auf einen andere art machen. damit muss man leben...
jeder hat natürlich persönliche präferenzen, wenn man den überblick über die sportart hat.
Da fängt das Problem ja schon an: Kampfkunst und nicht Kampfsport ;)
Aber natürlich: Jeder soll es so machen wie er mag.
Dennoch finde ich die Richtung in die sich die Kampfkunst entwickelt, nämlich zum Sport, nicht gut.
Aber ich persönlich habe auch nicht mit BJJ angefangen um Pokale oder Titel zu erringen.
Aber ich persönlich habe auch nicht mit BJJ angefangen um Pokale oder Titel zu erringen.
meiner erfahrung nach gibt es einige (wenige) "narrow minded people" im bjj, die genau DAS nicht verstehen (können oder wollen).
ich bin sehr dafür, daß JUNGE bjj-ler an wettkämpfen teilnehmen.
albern wird es allerdings, wenn mir nach über 44 jahren judo und drei jahren bjj ein 20jähriger hüpfer regelrecht VORWIRFT, daß ich nicht (mehr) an wettkämpfen teilnehmen will.
meine güte, ich hab so viele wettkämpfe im judo mitgemacht, daß ich gar keinen richtigen überblick mehr habe ... und dann kommt so ein jungspund, der noch nicht mal auf der welt war, als ich schon auf der matte gekämpft habe, und "erklärt" mir, daß "zum bjj-lifestyle" aber auch unbedingt der wettkampf gehört ... blablabla ...
:rolleyes:
ich hab mit bjj begonnen, weil ich mein judo im bodenkampf verbessern wollte. und das funktioniert auch sehr gut, und darüber freue ich mich.
es gibt allerdings bewegungen im bjj, die mich eher weniger interessieren - "fancy moves" sind einfach nicht mein ding.
punch protection finde ich hingegen sehr wichtig und sehr interessant.
wer also meint, daß bjj eher 'ne sportart sein soll, der darf das gern so sehen.
ich behalte mir aber vor, bjj (im rahmen meiner geringen möglichkeiten) anders zu verstehen.
Björn Friedrich
30-06-2016, 13:53
Also meine persönliche Meinung, aber die beziehe ich nur auf mein eigenes Training als Anwender, nicht auf die meiner Schüler, gibt es weder Oldschool noch New School, noch BJJ als Stil.....
Es gibt nur gute und schlechte Bewegungen und dann halt noch gute Athleten die schlechte Bewegung mit Athletik ausgleichen....
Alles andere sind Label, die nötig sind, um mit dem BJJ voran zu kommen, aber nix mit der letztendlichen Wahrheit zu tun haben......
Royce Gracie 2
30-06-2016, 14:57
Das mit dem BJJ SV/BJJ MMA und BJJ als Sport wird immer ein Thema sein.
Ich hab 2008 mal auf nem Turnier ein kurzes Gespräch mit Ortega gehabt (Wenn ich mich recht erinnere war er ja lange Zeit Björns Musterschüler)
Jedenfalls hat er damals zu mir gesagt für ihn ist BJJ und MMA "dasselbe".
Ein BJJ welches im MMA nicht funktioniert interessiert ihn nicht.
Nun sind sich ja denke ich alle einig , das BJJ Aufgrund des Sportregelwerkes und extremer Spezialisierung auf dieses Regelwerk teils groteske Auswüchse angenommen hat.
Nur, wie will man diese Entwicklung der Regelwerkspezialisierung aufhalten ?
Es ist imo ein natürlicher Prozess , der nicht sinvoll aufzuhalten ist.
Klar , ich kann viele Positionen verbieten und das Zeitlimit auf 1 Runde 10 Minuten Sub Only setzen und ein BJJ-SV Wettkampf machen... aber wohin solche Beschränkungen dann führen können kann man sich leicht ausmalen.
Filzstift
30-06-2016, 15:27
ich sitz neben dem typen der kamera hält.
Raging Bull
30-06-2016, 15:30
Irgendwo mittendrin kommt Chris zu einem für mich sehr entscheidenden Part. Nämlich wie es zu den ultrakrassen Streetfights in unserer Hemisphäre kommt. In aller Regel dann wenn man selber der Meinung ist im besoffenen Kopf seine Ehre oder die Ehre seiner Dame verteidigen zu müssen.
Das mag für nen 18jährigen ganz oben auf der Agenda stehen, Lebensältere sollten da andere Taktiken entwickeln mit gefühlten Angriffen auf die Ehre umzugehen.
Und da stellt sich dann mir die Frage, ob es für mich tatsächlich sinnvoll ist, 6-7x die Woche zu trainieren, bloß um mich in dämlichen Situationen wie n 18jähriger gebähren zu können ohne ne blutige Nase zu bekommen.
Und wenn nicht, warum sollte ich in meinem SPORT Dinge berücksichtigen, die da einfach nicht vorkommen? Ich mache auch MMA-Sparring. Mir sind da die Unterschiede durchaus bewusst und ich weiß auch, dass ich da gut "umschalten" kann.
Wenn ich aber BJJ mache eben auch. Und wenn einer nur BJJ als Sport machen will, was soll den ein "Knucklerain" interessieren? Jogi lässt seine Jungs ja auch kein Dunking trainieren, bloß weil das unter anderen Regeln mit nem Ball machbar wäre.
Wenn ichs recht erinnere geht Chris auch auf die Frage nach mehreren Angreifern ein und schildert ne Situation, wo er den Kampf gegen irgendnen 16jährigen verliert. (ausm Gedächtnis, wenns falsch ist bitte korrigieren)
wen ich rambat,björn friedrich oder andere in deutschland sehe (bjj und mma)
dann habe ich keinerlei bedenken,dass bjj gerade hier in deutschland so schnell zu "fancy" wird.
denke eher,hier wird gerade eher wieder wert auf die "gracie basics" gelegt.
--------------------------------------
ich für meinen teil trainiere das sport bjj und das sv bjj !
das sport bjj und die movements darin befähigen mich das sv bjj (gracie combatives) viel besser zu verstehen und vor allem "richtiger"ausführen zu können.
kleine ergänzung meinerseits für die sv:
aus meiner sicht ist es besser erstmal ein guter stand up mann zu sein und das schlagen und kicken in jeglicher form zu beherrschen,als den angreifer auf den boden bringen zu wollen....
bin ich richtig gut im schlagen und treten und kenne dirty tricks und das gegenüber sieht als letzten ausweg MICH auf den boden zu reissen/tackeln oder sonstiges,dann isses doch gut einige jahre ordentliches (wettkampf-oder sv bjj) trainiert zu haben.... nur so meine idee dazu .bjj is für mich n back up system.
:):)
Björn Friedrich
30-06-2016, 16:06
Ich sag mal was ganz böses.....
Ich glaube Oldschool BJJ ist für einen normalen Durchschnittsanwender die perfekte SV. Soweit so gut.
ABER
Ich würde in 90% der Fälle nie auf die Idee kommen in einem Kampf den Bodenkampf zu suchen. Warum sollte ich? Ich liebe Kicks, ich liebe Punches, Schrittarbeit, Takedowns, Joint Breaks, usw.
Ich würde 1000 andere Sachen machen, bevor ich freiwillig auf den Boden gehen würden,
ABER
wenn mich diese 1000 Sachen verlassen, enttäuschen und nicht funktionieren, dann bleibt mir das, was immer dann funktioniert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, nämlich Oldschool BJJ.
Und wie gesagt, für mich ist alles nur Bewegung, egal ob Kick, Schlag oder Bodenkampf, es sind die selben Mechaniken, die gleichen Prinzipien und von daher, verlieren sich jegliche stilistischen Unterschiede sowieso mit der Zeit.....
hellnation
30-06-2016, 17:58
Ich habe schon in mehreren Schulen BJJ trainiert und in KEINER wurde die SV mit einbezogen.
Sport BJJ macht Spaß, aber ich habe den SV-Anteil immer vermisst.
Deshalb muss ich Chris H. da leider Recht geben...
Royce Gracie 2
30-06-2016, 18:27
wen ich rambat,björn friedrich oder andere in deutschland sehe (bjj und mma)
dann habe ich keinerlei bedenken,dass bjj gerade hier in deutschland so schnell zu "fancy" wird.
denke eher,hier wird gerade eher wieder wert auf die "gracie basics" gelegt.
--------------------------------------
:):)
Nunja ,vermutlich selektive Wahrnehmung durch Forenpräsenz :)
Björn und Rambat haben aufs BJJ in Deutschland bzw. die großen Bodenkampfschulen in Deutschland so ca. 0,0 Auswirkungen.
Ich weiss nicht , wie es heute ist , aber als ich noch aktiv war , haben alle nach Frankfurt zu Alliance geschaut. Die Leute im Süden zu Johannes Wieth nach München.
Dann natürlich auch viele No-Gi zu Malte Janssen, Andy Schmidt, Gregor Herb, Mike Cüppers.... etc.
Ich glaube aber trotzdem auch , dass in Deutschland MMA taugliches BJJ insgesamt besser ankommt
freundliche Grüße
Björn und Rambat haben aufs BJJ in Deutschland bzw. die großen Bodenkampfschulen in Deutschland so ca. 0,0 Auswirkungen.
was mich betrifft: STIMMT.
:)
außerdem bin ich ein doofer kleiner bluebelt im bjj, und daß allein verhindert schon, daß ich irgendwie "wirksam" werde, was den bodenkampf betrifft.
ich hab da noch sehr viel zu lernen - und freu mich drauf.
:D
Björn Friedrich
30-06-2016, 18:53
Ich glaube wenn man es richtig angeht und den normalen Menschen zeigt, das BJJ kein wildes Raufen, am Boden mit Ringerohren und sonstigen Kram ist, sondern eine effiziente, zivilisierte und didaktisch ausgearbeitete SV (wie Helio es ja damals gemacht hat). Dann hat BJJ zur SV ein riesiges Potential, welches noch nicht einmal annähernd ausgeschöpft worden ist.
So wie es heutzutage praktiziert wird ists halt ein harter Sport der in einer Subkultur zuhause ist, das alleine schreckt aber schon viele Leute ab.
Mich persönlich interessiert BJJ mittlerweile recht wenig, aber es ist für mich halt das Sinnvollste was ich einem Normalbürger zur SV vermitteln kann........
sondern eine effiziente, zivilisierte und didaktisch ausgearbeitete SV (wie Helio es ja damals gemacht hat). Dann hat BJJ zur SV ein riesiges Potential, welches noch nicht einmal annähernd ausgeschöpft worden ist.
So wie es heutzutage praktiziert wird ists halt ein harter Sport der in einer Subkultur zuhause ist, das alleine schreckt aber schon viele Leute ab.
SV ist meist dreckig und brutal. Zumindest bei dem was ich unter SV verstehe.
Björn Friedrich
30-06-2016, 21:02
SV ist nur für Menschen dreckig und brutal die auch solche Eigenschaften besitzen.
Jemand der kein typischer Gewaltanwender ist, wird nicht fähig sein, so extrem brutal zu agieren.
Dafür ist ja BJJ gemacht, das es normalen Menschen, ohne Agressionspotential, die Möglichkeit einer effektiven SV gibt.
Nicht jeder Mensch ist fähig einem anderen den Schädel mit dem Ellebogen einzuschlagen, aber jeder Mensch kann den Clinch suchen, den Kampf auf den Boden bringen und den anderen dort ohne viel Gewalt ohnmächtig würgen.....
Oldschool BJJ ist für die Schwachen, nicht für die Gewaltätigen, die können sich sowieso verteidigen.....
jkdberlin
02-07-2016, 09:34
Nur, weil ich "think street" als Mentalität habe, heisst es doch nicht, dass ich nicht auch sportliche Sachen mache. Dieser Ausschluß ist es, der so schlecht ist. Auch ein Chris Haeuter macht Sport-BJJ und denkt nicht wirklich immer "think street" und "raining knucklepunches", egal was er an anderer Stelle sagt. Ansonsten hätte er mit seinem Passing und seiner Halfguard echte Probleme.
Auch ich nutze Teile meines BJJs in der SV, ich lasse es sogar in meiner Advanced JKD Class mit einfliessen. Und mein Sport-BJJ ist sehr "old school", da mir in einem Alter einige athletische Eigenschaften fehlen.
Trotzdem finde ich Berimbolo und die Donkey-Guard interessant. Es erweitert den Horizont. Es lässt einen Denken.
Ich finde er bringt das selber ziemlich gut auf den Punkt (43:07):
"...But for the art`s sake, we wanna develop our art. And if we always punched each other,
there is a bunch of cool moves that do work, in mma and on the street, that would have never been developed had we not developed them without strikes.
That finesse of micro hooks (?) and all that comes from being able to practice it where a guy isn`t punching you in the face...So we isolate in the art and we extrapolate and bring it in the real world, for practicality."
Nur, weil ich "think street" als Mentalität habe, heisst es doch nicht, dass ich nicht auch sportliche Sachen mache.
Vorallem verlerne ich ja auch nicht was ne closed guard ist, nur weil ich weiß wie man nen Berimbolo macht. Ich glaube auch nicht, dass Mendes in nem Street Fight aufgeschmissen ist, nur weil er da keine 50/50 guard spielen kann. Und komischer Weise kann sogar ein dummer Noob wie ich ziemlich gut auseinanderhalten, ob ier gerade BJJ oder MMA Sparring macht... Für mich ist diese ganze SV-BJJ Geschichte hauptsächlich eine Marketingstrategie. Aber auf der anderen Seite, was weiß ich schon...
Joe Cool
02-07-2016, 16:26
Trotzdem finde ich Berimbolo und die Donkey-Guard interessant. Es erweitert den Horizont. Es lässt einen Denken.
Sagt der Herr Haueter ja auch. Nur aus den Augen verlieren soll man die Realität nicht. Auch beim Experimentieren. Ich glaube da wärt ihr euch einig ;)
Hab jetzt gut die Hälfte gesehen, mal sehen ob ich die zweite am Wochenende noch schaffe. Vielleicht heute Abend gegen 21:00 Uhr. Da will keiner was von mir...
FireFlea
02-07-2016, 21:07
Es gibt nur gute und schlechte Bewegungen und dann halt noch gute Athleten die schlechte Bewegung mit Athletik ausgleichen....
Ich habe keine Ahnung von BJJ, sehe das aber generell auf KK bezogen genau so. :halbyeaha
Raging Bull
06-07-2016, 23:17
Nunja ,vermutlich selektive Wahrnehmung durch Forenpräsenz :)
Björn und Rambat haben aufs BJJ in Deutschland bzw. die großen Bodenkampfschulen in Deutschland so ca. 0,0 Auswirkungen.
Ich weiss nicht , wie es heute ist , aber als ich noch aktiv war , haben alle nach Frankfurt zu Alliance geschaut. Die Leute im Süden zu Johannes Wieth nach München.
Dann natürlich auch viele No-Gi zu Malte Janssen, Andy Schmidt, Gregor Herb, Mike Cüppers.... etc.
Ich glaube aber trotzdem auch , dass in Deutschland MMA taugliches BJJ insgesamt besser ankommt
freundliche Grüße
Ich glaube derzeit schaut da alles zum Alex Neufang. Und der ist reichlich fancy :D
Deswegen werden wir in n paar Jahren zwar nicht überwiegend im Neufang-Style kämpfen, aber da wird trotzdem das eine oder andere fancy Ding Einzug halten.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.