Vollständige Version anzeigen : "Striking"-Distanz überwinden
Dr.Jekyll
30-06-2016, 20:19
Hallo alle zusammen,
mich würde interessieren was eure persönliche Taktik ist um die Striking-Distanz zu überwinden und in die Grappling-Distanz zu kommen, Mit Grappling- Distanz ist in diesem Fall alles gemeint bei dem der Gegner gegriffen wird, sei es Aikido ähnlich Hebel, Würfe, Takedowns, Ring- und auch Bodenkampf.
Hier bei muss muss nicht davon ausgegangen werden das der Gegner ein gut trainierter "Striker" ist , sondern eher von einer SV-Situation mit einem un- oder nur mäßig trainierten Aggressor.
Um Einwänden zuvor zu kommen, mir ist durchaus bewusst das es im Straßenkampf normalerweise vorteilhafter ist mit Schlag- und Tritttechniken zu agieren, aber das soll es bitte nicht Inhalt dieser Diskussion sein. Es geht wirklich darum das man, aus welchem Grund auch immer, in die Grappling-Distanz möchte.
Ich freue mich schon auf viele interessante Beiträge und bedanke mich schon im Voraus für die Antworten.
Viele Grüße von Dr.Jekyll
Ich arbeite gerne mit seitlich wegleiten von geraden Schlägen (mit leichten Meidebewegungen) und anschließend (unmittelbar) schließen der Distanz mit einen schnellen Schritt (bei leichtem Winkeln). Daraus dann Clinch und wenn möglich gleich in den Rücken.
Bei runden Schlägen nehme ich gern einen hohen Cover (Ellenbogen) kombiniert mit Ellenbogenstoß nach vorne (mit einem großen Schritt in den Mann). Dann wieder Clinchen. Im Training übe ich auch abtauchen um dann nach dem runden Schlag den Clinch zu holen, aber im Sparring kommt das bei mir kaum vor. Da kommen aber eben auch eher Haken als wilde Schwinger.
Generell bevorzuge ich bei geraden Schlägen die Distanz schließen (vor allem beim Jab).
Die Beschreibung bezieht sich auf Sparring mit im Boxen (Kickboxen / Karate) geübten Gegnern. Mit bösen Straßen habe ich mich schon lange nicht mehr auseinandersetzen müssen.
Hier bei muss muss nicht davon ausgegangen werden das der Gegner ein gut trainierter "Striker" ist , sondern eher von einer SV-Situation mit einem un- oder nur mäßig trainierten Aggressor.
Find ich nicht sinnvoll. Lieber von einem geübten, trainierten Agressor ausgehen und dafür üben. Dann sollte der ungeübte (zumindest technisch) kein größeres Problem mehr darstellen.
Umgekehrt sieht das ganz anders aus.
Um Einwänden zuvor zu kommen, mir ist durchaus bewusst das es im Straßenkampf normalerweise vorteilhafter ist mit Schlag- und Tritttechniken zu agieren,
Würde ich so pauschal nicht unterschreiben, soll hier aber ja nicht weiter diskutiert werden.
Filzstift
30-06-2016, 22:03
seine deckung bearbeiten und wenn er sich eingräbt in den clinch, ein paar knie rein und takedown nach wahl. hat mich zumindest durchs letzte MMA sparring gebracht.
Björn Friedrich
01-07-2016, 09:02
Die einfachste Methode ist:
Deckung hoch und auf einen einigermaßen günstigen Moment warten und dann reingehen ohne zu zögern. Funktioniert gut für Durchschnittsanwender gegen normale Angreifer.....
Auf einem höheren Niveau funktioniert das allerdings nicht mehr....
Was braucht man:
1. Sehr gute und flüssige Beinarbeit
2. Ein Gefühl für die Reichweite (die eigene und die des Gegners)
3. Gute Meidbewegungen mit dem Körper (ohne die Struktur zu verlieren)
4. Eigene Schlag- und Tritttechniken
5. DieFähigkeit Schläge zu absorbieren, bzw. besser zu nehmen
6. Gute Wurf oder Takedown Techniken, bzw. Handegelenkshebel, etc.
Björn: Guter Beitrag:halbyeaha
Kleine Ergänzung, da es ja auch um "draußen" ging.
Was ich "früher" mehrfach erfolgreich eingesetzt habe, war den anderen einfach in einen engen Schwitzkasten zu nehmen und runter zu bringen bevor er überhaupt loslegen konnte. Damals hatte ich aber auch noch "dickere Arme".
Technisch sicher keine besondere gute Lösung und ganz klar mit einigen gravierenden Nachteilen (würde ich heute nicht mehr so machen), aber es zeigt meines Erachtens nach zwei wichtige Unterschied zum Sparring (bzw. zu einer Duellsituation):
1)
Man kann oft (1*) (natürlich nicht immer) den Angriffszeitpunkt selbst wählen, d.h. man agiert anstatt zu reagieren und zwar bevor es "richtig los" geht, bezogen auf Deine Frage also bevor die Schläge fallen (meine Situationen waren welche in den ich nicht der Aggressor war, dennoch aber dem gegnerischen Angriff zuvor kam). Ist sicher die bessere Alternative als die Distanz zu schließen, wenn der andere schon auf einen einprügelt.
2)
Man kommt meist (1*) ohne Probleme schon bevor es "richtig losgeht" in die Grappling-Distanz ,aus der man dann direkt clinchen und werfen kann (oder einen anderen Angriff bringen, wie Hebel, Schläge etc...). - wenn man nicht sogar von Anfang an in dieser ist (Abstand halten klingt in der Theorie immer gut, ist aber in der Praxis oft nicht vernünftig umsetzbar - außer man agiert immer mit Angriff und versucht gar nicht erst anders raus zukommen).
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1* Je nach persönlichen "Umfeld" ist eventuell auch eher mit überraschenden Attacken zu rechnen. Die Angaben bzgl. Häufigkeit basieren auf meinen eigenen Erfahrungen in "normalen" Umfeld (Feste, Kneipen, Parties) und in einem Umfeld mit Clubauseinandersetzungen (MCs) die noch weitestgehend direkt ausgetragen wurden. Sie liegen alle auch etwas zurück, ich denke aber so entscheidend anders sollte es heute auch nicht aussehen.
Dr.Jekyll
01-07-2016, 13:44
Find ich nicht sinnvoll. Lieber von einem geübten, trainierten Agressor ausgehen und dafür üben. Dann sollte der ungeübte (zumindest technisch) kein größeres Problem mehr darstellen.
Umgekehrt sieht das ganz anders aus.
.
Da geb ich dir vollkommen recht, wollte damit nur sagen das ich "auch" an Technik/Taktik-Ideen interessiert wäre bei denen man Erfahrungsgemäß sagen kann das sie gegen Ungeübte eine recht gute Erfolgs-Chance haben, gegen gut tranierte Distanzkämpfer aber praktisch nicht umsetzbar sind.
Aber natürlich ist es grundsätzlich sinnvoller von einem geübten Gegner auszugehen, hatte ich etwas ungeschickt formuliert.
Und vielen Dank für die ausfühliche Antwort.
Viele grüße
D.Jekyll
Hallo alle zusammen,
mich würde interessieren was eure persönliche Taktik ist um die Striking-Distanz zu überwinden und in die Grappling-Distanz zu kommen, Mit Grappling- Distanz ist in diesem Fall alles gemeint bei dem der Gegner gegriffen wird, sei es Aikido ähnlich Hebel, Würfe, Takedowns, Ring- und auch Bodenkampf.
Hier bei muss muss nicht davon ausgegangen werden das der Gegner ein gut trainierter "Striker" ist , sondern eher von einer SV-Situation mit einem un- oder nur mäßig trainierten Aggressor.
Um Einwänden zuvor zu kommen, mir ist durchaus bewusst das es im Straßenkampf normalerweise vorteilhafter ist mit Schlag- und Tritttechniken zu agieren, aber das soll es bitte nicht Inhalt dieser Diskussion sein. Es geht wirklich darum das man, aus welchem Grund auch immer, in die Grappling-Distanz möchte.
Ich freue mich schon auf viele interessante Beiträge und bedanke mich schon im Voraus für die Antworten.
Viele Grüße von Dr.Jekyll
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