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Vollständige Version anzeigen : Bedeutung der Gurtgrade



FireFlea
12-07-2016, 14:41
Wir hatten ja schon öfter solche Sachen ala weiß wie der Schnee, der Baum wächst oder was weiß ich. Folgende Erklärungen sind aber besonders, vor allem bei den Dangraduierungen. :narf:

Karate Dojo Shumpu-Kan Konstanz | Shotokan Kampfsport Bodensee :: Karate/Lehrgänge : Katas, Gürtel > : Gürtelfarben (http://www.karate-shumpukan-konstanz.de/32_de.html)

Eine kleine Auswahl:


1. Dan: Paranoide Tendenzen können bei denen auftreten, die beim ersten Dan stehen bleiben. Es bedeutet aber auch, aufgerufen zu sein, vorrangige Stellungen einzunehmen und das eigene Glück der gemeinsamen Sache zu opfern.


2. Dan: Dieser Dan ist das Symbol der Zweiheit, des Doppelten, das sein Positives und Negatives in sich trägt, seine Männlichkeit und Weiblichkeit. Der Träger des zweiten Dan ist der treue, seinem Meister ergebene Diener.


4. Dan: Gleichzeitig wird er jedoch als fantasielos, wenig anregend, zeitweise schwerfällig und misstrauisch beschrieben, als ernst, mit einer Anlage zur Melancholie und zu Gewaltausbrüchen, da jeder Erfolg hart erkämpft werden muss. ... Wenn es dem Träger des vierten Dangrades gelingt, sich auf diesem Weg zu stabilisieren, kann er es zu hohen Auszeichnungen bringen und damit sein gesellschaftliches Ansehen fördern. Auch der materielle Erfolg wird davon nicht ausgeschlossen sein.


5. Dan: Der fünfte Dan birgt viele Risiken in sich und ist oft gefährlich in bezug auf sportliche und private Übertreibungen. Der Träger hält nicht das Ungefähre, die Kleinigkeit oder Mittelmäßigkeit aus, und wenn er nicht die nötige Härte gegen sich und andere besitzt, wird ihm viel Leid zugefügt werden. Der Wunsch, sich mit Haut und Haaren für eine Sache einzusetzen, birgt Gefahren für Unfälle und Krankheiten. Der fünfte Dan verlangt deshalb von seinem Träger eine ausgewogene Pflege seiner Gesundheit, damit sich auf diesem Teil des Weges Erfolge einstellen.


6. Dan: Hervorragende Psychologen und Pädagogen in Wort und Schrift und allen Handlungen.

usw.

Ja wie kommt man denn auf sowas? Warum? :rolleyes:

Gibukai
12-07-2016, 14:55
Hallo,

der Text findet sich (zumindest teilweise) auch in diesem Werk:

https://www.amazon.de/karate-glaubt-etwas-aufgehört-werden-ebook/dp/B00OL1H6D8?ie=UTF8&qid=1468331613****_=la_B00JAFN422_1_1&s=books&sr=1-1

Ich sa'mma so: kein Kommentar ...

Grüße,

Henning Wittwer

* Silverback
12-07-2016, 14:56
Quelle :confused:
Hat ja a bisserl was tageshoroskopmäßiges?

Gast
12-07-2016, 16:50
Bei den Farbgurten sieht es auf der verlinkten Schul-Homepage ja nicht ansatzweise besser aus.:o

Was soll man zu solch einem Geschwafel (p.S.: im Geschichtsteil auch wieder mal die Karatebauern gegen böse Samurai) Konstruktives schreiben? Bessere oder schlechtere Homepages hin oder her, um diese (Selbsthilfe?-)Gruppe würde ich wohl einen ganz weiten Bogen machen.:D

Sprawler
12-07-2016, 17:30
:hammer:

Geil! Ziemliche Eso-Schiene xD

Gibukai
12-07-2016, 17:36
Hallo,

wie uninformiert der Autor dieses Gürtelgewäschs ist, zeigt die Aussage, dass es keinen Karateka gäbe, der Inhaber einer Urkunde über den 10. Dan (Jūdan) sei. Allein in der Shōtōkan-Welt leben aktuell mehr als zwei Personen, die in ihren jeweiligen Shōtōkan-Organisationen den 10. Dan innehaben (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

- T. Okazaki (geb. 1931)
- H. Kanazawa (geb. 1931)
- H. Shirai (geb. 1937)
- K. Funakoshi (geb. 1938)

D. h. es ist eher nichts Besonderes …

Grüße,

Henning Wittwer

SKA-Student
12-07-2016, 19:33
Irgendwie schaffen es einige Karate-Dojos / Organisationen immer wieder, sich noch lächerlicher zu machen.

Nehmen wir es doch als gute Unterhaltung an! :D
Wenn's nicht so traurig wäre, dass einige unwissende Leute das glauben werden. :(

Gast
12-07-2016, 19:37
Die Menschen lieben solche Geschichten.

Mal zwei Bilder aus der Bildergalerie miteinander verglichen. 1975, überwiegend junge Kerle die wohl auch 'draußen' zulangen konnten.

Karate Dojo Shumpu-Kan Konstanz | Shotokan Kampfsport Bodensee :: Bildergalerie : 1974-1980 : Vereinsmitglieder (http://www.karate-shumpukan-konstanz.de/g559_de.html)

Knapp 40 Jahre später: Kampfkunst für Mädchen mit Schal damit sie nicht frieren, dickbäuchige Herren im mittleren Alter, sowie Kinder die es nicht mal schaffen für ein Bild ordentlich dazustehen.

Karate Dojo Shumpu-Kan Konstanz | Shotokan Kampfsport Bodensee :: Bildergalerie : 2013 : Kyu-Prüfung 25.11.13<br>mit Michael & Rainer (http://www.karate-shumpukan-konstanz.de/g1290_de.html)

Welche Gruppe ist wohl empfänglicher für diesen esoterischen Quatsch?

Billy die Kampfkugel
12-07-2016, 21:35
Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt das ja nicht.
Und dass die einen auf Leute zielen, die sich gerne als elitäre Kämpfer sehen möchten und die anderen sich eher in Richtung Breitensport vielleicht sogar Wellnesskämpfen orientieren finde ich jetzt persönlich nicht so wild. Da hat dann jede Fraktion ihr eigenes kleines Reich.

FireFlea
12-07-2016, 21:40
Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt das ja nicht.
Und dass die einen auf Leute zielen, die sich gerne als elitäre Kämpfer sehen möchten und die anderen sich eher in Richtung Breitensport vielleicht sogar Wellnesskämpfen orientieren finde ich jetzt persönlich nicht so wild. Da hat dann jede Fraktion ihr eigenes kleines Reich.

Muss es ja nicht. Nicht jeder Homepage-Text muss gleich eine wissenschaftliche Abhandlung sein und dass ein Verein zielgruppenorientiertes Marketing betreibt sei ihm unbenommen.

Eine andere Sache ist, schlicht und ergreifend Schwachsinn zu verbreiten. Und nichts anderes ist das Ganze.

Billy die Kampfkugel
12-07-2016, 22:00
Das sind Sachen, die wahrscheinlich gut gemeint sind, inspiriert von Karateromantikliteratur, Prüfungsordnungstexten, Lehrgangsmaterial zu Gürtelstufen und ein wenig Vereinserfahrung. Wenn man es dann noch ein paar Jahre nicht noch mal gegenliest kommt es so raus.

FireFlea
12-07-2016, 22:12
So Sachen verbreiten sich leider schnell. Weil halt viele den Anspruch zu haben scheinen "woah da steht was mit Asien und Samurai, wird schon richtig sein".

Billy die Kampfkugel
12-07-2016, 22:46
Gut, die meisten denken bei Musketieren auch an Fechtszenen mit Spitzenschnupftüchlein und nicht dass da Leute mit Vorderladergewehren rumhantierten. Nur diese inakkuraten Vorstellungen bringen Eltern und Kinder dazu, sich bei so einem Verein anzumelden.
Und der Gedanke mein Kind wächst heran wie ein Baum, wird groß, stark und edel... ist für einige Eltern auch schöner als blaue Augen und blutige Nasen im Fall der Fälle. Das wird eher verdrängt. Und für die Erwachsenen das lebenslange Lernen mit Charakterbildung und Gesunderhaltung. Asiatisches Anti-Aging, mein Hintern wird auch nicht älter, der reift nur in der Breite und nimmt an Weisheit zu.

FireFlea
13-07-2016, 05:30
Gut, die meisten denken bei Musketieren auch an Fechtszenen mit Spitzenschnupftüchlein und nicht dass da Leute mit Vorderladergewehren rumhantierten. Nur diese inakkuraten Vorstellungen bringen Eltern und Kinder dazu, sich bei so einem Verein anzumelden.

Komisch nur, dass ich auf Seiten für Fechtsport oder Badminton nix über den Kosmos und irgendwelche Geisteszustände zu lesen bekomme. Im Kampfkunstumfeld fühlt sich aber jeder ermächtigt, Gott und die Welt zu erklären. Und wieviel davon wird dann unreflektiert geglaubt? Wenn ich einen Text über Tischtennis schreiben würde ala "eine Seite des Schlägers ist rot, das kommt vom Kriegsgott Mars und symbolisiert den Konflikt und Wettstreit des Spiels; eine Seite ist Schwarz und steht für die Ungewissheit des Spiel-Ausgangs und der weiße Ball repräsentiert die Reinheit und steht für die Neutralität und Fairness zwischen den Spielern", würden mich 99% der Leute für bekloppt halten. Es gebe noch nicht mal eine Diskussion, warum und ob da nicht doch was Wahres dran wäre.

Nur nicht bei den KK, da finden sowas viele geil. :rolleyes: Kann man für die Eltern nicht sowas schreiben, dass KK allgemein Disziplin und Charakter stärken? Muss man sich wirklich da so einen Text aus den Rippen leiern?

* Silverback
13-07-2016, 06:50
... Nur nicht bei den KK, da finden sowas viele geil. Kann man für die Eltern nicht sowas schreiben, dass KK allgemein Disziplin und Charakter stärken? Muss man sich wirklich da so einen Text aus den Rippen leiern?

Naja, das liegt vielleicht auch daran, dass "die Wiege des KS" (oder zumindest des KS, von dem in solchen Zusammenhängen meist die Rede ist) im "Fernen Osten" lag ... und da war der KS/ die KK eingebunden in die Lebensphilosophie (die halt hier im Westen ach so gerne verklärt und überzogen dargestellt wird).
'Beweis': Bei westlichen KS-Arten (Boxen, Fechten, ...) wird in aller Regel ja nicht so ein mythisches Brimborium erzählt (wonder why) :rolleyes:

P.S.: Und der Rest des Geschreibsels dürfte meist in Marketinghintergründen zu suchen sein. Und das funktioniert (meistens) :cool:

Gibukai
13-07-2016, 07:50
Hallo nochmal,

nach meinem persönlichen Erleben und Beobachten wird „Karate“ in der Öffentlichkeit hierzulande quasi gar nicht mehr wirklich ernstgenommen – es wird als irgendetwas zwischen „Karate Kid“ und Kinderfasching wahrgenommen. Und für mich als Karate-Anhänger ist das traurig. Zudem wirkt diese Wahrnehmung auf meine Minitruppe zurück, wenn nämlich bei uns Leute mit falschen Vorstellungen aufkreuzen bzw. von vornherein nicht auf die Idee kommen, Karate in Erwägung zu ziehen. Sport-Karate tut sein Übriges dazu.

Daher ist es schon gut, hin und wieder hervorstechende Beispiele für solche Texte, die inhaltlich wirklich nichts (!) mit herkömmlichem Karate zu tun haben, hier zu verlinken. Das hilft vielleicht bei dem einen oder anderen Leser mit weniger Erfahrung ein Bewusstsein für derartigen Unfug zu schaffen. Gleichwohl wird sich dadurch natürlich an der Gesamtsituation „Karate“ in Deutschland nichts ändern, was mir meine Erfahrung aus etwa zehn Jahren Forenschreiberei und -leserei zeigt …

Grüße,

Gast
13-07-2016, 10:53
na dann werfe ich zur allgemeinen belehrung doch einfach noch mal das hier in die diskussion:


Die Bedeutung der Gürtelfarben in den asiatischen Kampfkünsten


Weiß: Der Schnee liegt auf der Landschaft. Der Lehrer sieht den Schüler nicht. Der Schüler sieht die Lehre nicht.

Gelb: Der Schnee schmilzt, die harte gefrorene Erde leuchtet gelb. Der Lehrer sieht nicht, ob der Schüler fruchtbar ist. Der Schüler sieht nicht, ob aus dieser Lehre für ihn Frucht wachsen wird.

Orange: Die fruchtbare Erde leuchtet in der roten Abendsonne. Der Lehrer sieht noch keine Frucht. Der Schüler keimt, kann aber noch nichts.

Grün: Ein Pflänzchen kommt? Der Lehrer sieht - der Schüler versteht. Der Schüler erkennt die Wirkung der Lehre.

Blau: Die Baumkrone reicht in den Himmel. Der Lehrer sieht das Leben seines Samens. Der Schüler erlebt die Tiefe der Lehre.

Braun: Der Baum hat feste Borke. Der Lehrer sieht den Beginn selbständigen Lebens. Der Schüler sieht, fest geworden, den ersten Gipfel in der Ferne.

Schwarz: Das Wandeln der Stille. Der erste DAN bedeutet den Anfang und Ausgangspunkt für die weitere Lehre.
ich zitiere ich dazu aus einem anderen thread selbst:

"der baum hat ein feste borke, sieht die berge in der ferne, schürzt seine wurzeln und rennt in aller stille los ..."
ich meine mich zu erinnern, daß "hartgefrorene erde" nur dann gelb leuchtet, wenn ... also ... ich meine - wie sagten doch schon die alten inuit?
"iß keinen gelben schnee!"
:D

Gast
13-07-2016, 11:00
wobei die ausführlichen "erklärungen" zu den kyu das sogar noch übertreffen ...


Der Orange Kyugrad wird mit der Farbe des Feuers verglichen, denn er verbrennt in dem Schüler die Angst,
wer von uns erinnert sich nicht daran, wie mit dem erhalt des orangen gürtels die angst in uns verbrannte?

:rotfltota

öko sind sie aber auch, die jungs vom bodensee:

Der blaue (DKV) oder violette Gürtel soll an die Reinheit und Klarheit des lebensspendenden Wassers erinnern, aber auch an seine ungezügelte und gefährliche Kraft. Die Farbe der Wassers soll den Schüler ermahnen und daran erinnern, dass das kostbare Gut auf dieser Welt für uns alle da sein sollte
blau oder violett ... die farbe des wassers ...
alles klar?
:D


ich weiß nicht, was derjenige geschluckt hat, der diesen kram erfand, aber seiner geistigen gesundheit hat es gewiß ncht gutgetan:

Die Farbe des braunen Gürtels soll den Schüler an die Macht der Berge erinnern und daran, dass es nun an der Zeit ist, sich mit dem Kosmos, dem Himmel zu befassen
braun ... himmel, berge, kosmos ...
alles braun.
alles klar?

* Silverback
13-07-2016, 12:00
ok, here's my (ergänzung für) green:
Grün, die Farbe von Caipirinha. Sie erinnert den Schüler daran, dass es Zeit ist (viel) (Wissen/ Geist) zu trinken/inhalieren ... also schnell mal ne Caipirinha anrühren :bang:

Gast
13-07-2016, 12:10
ok, here's my (ergänzung für) green:
Grün, die Farbe von Caipirinha. Sie erinnert den Schüler daran, dass es Zeit ist (viel) (Wissen/ Geist) zu trinken/inhalieren ... also schnell mal ne Caipirinha anrühren :bang:

würdest du dieses sehr ernste thema bitte nicht ins lächerliche ziehen?
wir versuchen hier gerade, uns der materie philosophisch anzunähern!
:mad:

* Silverback
13-07-2016, 12:40
würdest du dieses sehr ernste thema bitte nicht ins lächerliche ziehen?
wir versuchen hier gerade, uns der materie philosophisch anzunähern!

Mea culpa, mea maxima (drink 'n) culpa.
Hab den Philosophen in mir noch nicht wachgeshaked ... will sagen -gerüttelt :rolleyes:

Tori
13-07-2016, 12:47
ok, here's my (ergänzung für) green:
Grün, die Farbe von Caipirinha. Sie erinnert den Schüler daran, dass es Zeit ist (viel) (Wissen/ Geist) zu trinken/inhalieren ... also schnell mal ne Caipirinha anrühren :bang:

Muahahaha :rotfltota:rotfltota:rotfltota

made my day, friend :klatsch:

Billy die Kampfkugel
13-07-2016, 15:32
Komisch nur, dass ich auf Seiten für Fechtsport oder Badminton nix über den Kosmos und irgendwelche Geisteszustände zu lesen bekomme.
Nur nicht bei den KK, da finden sowas viele geil. :rolleyes: Kann man für die Eltern nicht sowas schreiben, dass KK allgemein Disziplin und Charakter stärken? Muss man sich wirklich da so einen Text aus den Rippen leiern?

Das ist vielleicht der Grund warum der Fechtsport evtl. ausstirbt und sich alles mögliche an KKs vermehrt. Ich habe gerade erst mit Karate angefangen, Gürtel an sich bräuchte ich nicht, aber im Verein möchte jemand Blaugurt machen, weil er sich bei Polizei und Grenzschutz bewirbt und dort ist das scheinbar ein Pluspunkt. Die Leute brauchen Qualifikationen, denen nutzt was allgemeines nichts. Die brauchen eine Leistungsstandsmessung und mag die noch so pseudo sein. Wir sind eine Gesellschaft im Wettbewerb in der in immer kürzeren Abständen zumindest Zwischenziele erreicht werden sollen. Es wird reagiert, es gibt Zwischengurte und Balken an den Gurten etc., alle drei Monate ein Fortschritt, sonst ist es nichts. Hat man das nicht, kommt man in Erklärungsnot. Das klingt nicht schön also lieber als traditionell verkaufen.
Das nächste ist, für einen Verein brauche ich Masse damit es preiswert wird und dafür muss ich überall fischen. Großes Thema der Gesundheitsbereich. Krankenkasse schickt mir alle paar Monate Infos über Bonusprogramme und gesundheitsförderlicher Sport ist da ein Punkt, inzwischen wollen sie da nach Eignung des Sportes differenzieren. Lassen wir die Entwicklung noch etwas so weiterlaufen, wer wird wohl da im Gewinnerbereich sein, der harte verletzungsträchtige Sport oder die Esoterikschiene, die sich als stressabbauend, bewegungsfördernd für mittleres und Seniorenalter darstellt? Inzwischen habe ich den Eindruck viele sind zur Reha da. Das ist gut so, kostet sicher weniger als eine OP und bringt Lebensqualität. Vielleicht wäre es ehrlicher das so zu kommunizieren und nicht das Asien vergangener Jahrhunderte zu verklären, neu zu erfinden oder sich in Küchenpsychologie zu üben.
Vielleicht hat der Karateverein gar keine andere Wahl als das so zu schreiben.

* Silverback
13-07-2016, 16:11
Muahahaha ...

made my day, friend ...

Oh merci :D - und nur noch der Vollständigkeit halber zur Ergänzung: Schon Charlie Chaplin hat's gewusst: A day without a Caipi is a lost day :beer:

Syron
13-07-2016, 16:11
wer von uns erinnert sich nicht daran, wie mit dem erhalt des orangen gürtels die angst in uns verbrannte?
Mensch, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich von Anfang an den Gürteln nachgewetzt, bis ich Orange hätte machen dürfen.

Das würde meinen Lehrer und mir soviel Stress, Ärger und Frust ersparen!

FireFlea
13-07-2016, 18:00
Vielleicht hat der Karateverein gar keine andere Wahl als das so zu schreiben.

Ach komm. Ich denke eher, dass man im Asien-KK Umfeld gerne Märchen erzählt. Ein Text mit den richtigen Stichworten (Samurai, Bushido, Zen, Philosophie, Karate-Geist etc.), wird auch angenommen und verbreitet. Nicht nur von Neulingen, auch von erfahreneren Leuten.

Gast
13-07-2016, 19:30
Ach komm. Ich denke eher, dass man im Asien-KK Umfeld gerne Märchen erzählt. Ein Text mit den richtigen Stichworten (Samurai, Bushido, Zen, Philosophie, Karate-Geist etc.), wird auch angenommen und verbreitet. Nicht nur von Neulingen, auch von erfahreneren Leuten.


Das sehe ich auch so. Die wollen das so, und zwar genau so.

Ich kenne einen Ju-Jutsu Verein, da erzählen sie im Anfängerkurs sie seien die Nachfolger der Samurai. Manchmal verkleiden die sich als Japaner und machen irgendwelche Teezeremonien. :D

Die Leute lieben solche Geschichten.

Huangshan
13-07-2016, 20:32
Es gibt Leute in der Kampfkunstszene die Legenden,Märchen..... konstruieren um sich von der Masse abzuheben.(Selbstdarstellung,Marketing usw.)

Es werden Glückskeksweisheiten mit Texten aus den üblichen Werken(Fünf Ringe,Hagakure,Bushido,Sun Tzu......)vermischt und eine pseudo Budo Philosophie konstruiert.

Dies nimmt manchmal schon lächerliche Züge an.

Billy die Kampfkugel
13-07-2016, 22:57
Ach komm. Ich denke eher, dass man im Asien-KK Umfeld gerne Märchen erzählt. Ein Text mit den richtigen Stichworten (Samurai, Bushido, Zen, Philosophie, Karate-Geist etc.), wird auch angenommen und verbreitet. Nicht nur von Neulingen, auch von erfahreneren Leuten.

Naja ein wenig klappern gehört zur KK dazu oder ein Säbelrasseln :p:D

SKA-Student
15-07-2016, 06:12
... im Verein möchte jemand Blaugurt machen, weil er sich bei Polizei und Grenzschutz bewirbt und dort ist das scheinbar ein Pluspunkt. Die Leute brauchen Qualifikationen, denen nutzt was allgemeines nichts.

Das ist wohl eher die Ausnahme, dass jemand seinen Kampfsport-Gürtel als Qualifikation vorweisen möchte.
Und wenn die sich auskennen, dann gerade LK-Karate, hmmm... :D

VincentPrice
15-07-2016, 08:59
wer von uns erinnert sich nicht daran, wie mit dem erhalt des orangen gürtels die angst in uns verbrannte?


Na ja also so GANZ Unrecht haben sie ja nicht...

"Die Farbe Weiß symbolisiert die Reinheit, das Klare, das Saubere und steht insbesondere in Asien als Farbe für den Anfang - und auch der Trauer, bedingt durch das ständige Wiederholen der Grundtechniken"

Diese Trauer erlebe ich beim BJJ praktisch täglich.

Schnitzelsekt
15-07-2016, 10:46
Dies nimmt manchmal schon lächerliche Züge an.


sieh es positiv -
eine live comedy show immerhin!
Kann man sich ab und zu amüsieren!

Gerar
16-07-2016, 15:37
Er hat so was von Recht:

The Traditional Martial Arts are losing their path. Stop with the rank hand outs, the "everybody gets a trophy" mentality, the spinning twirly backflip kicks, etc. Let's get back to what the arts WERE. And please don't mistake my passion, for aggression. (https://www.facebook.com/GeoffMeedsDojoFit/videos/610630535755244/)

ArminCherusker
13-09-2016, 09:11
nur weil ichs vorher wieder mal gelesen habe:

Singular: Kata
Plural: Kata

Karateman1
13-09-2016, 21:34
Die Menschen lieben solche Geschichten.

Mal zwei Bilder aus der Bildergalerie miteinander verglichen. 1975, überwiegend junge Kerle die wohl auch 'draußen' zulangen konnten.

Karate Dojo Shumpu-Kan Konstanz | Shotokan Kampfsport Bodensee :: Bildergalerie : 1974-1980 : Vereinsmitglieder (http://www.karate-shumpukan-konstanz.de/g559_de.html)

Knapp 40 Jahre später: Kampfkunst für Mädchen mit Schal damit sie nicht frieren, dickbäuchige Herren im mittleren Alter, sowie Kinder die es nicht mal schaffen für ein Bild ordentlich dazustehen.

Karate Dojo Shumpu-Kan Konstanz | Shotokan Kampfsport Bodensee :: Bildergalerie : 2013 : Kyu-Prüfung 25.11.13<br>mit Michael & Rainer (http://www.karate-shumpukan-konstanz.de/g1290_de.html)

Welche Gruppe ist wohl empfänglicher für diesen esoterischen Quatsch?

Na ja, besonders in den 1980ern war ja noch bei Vielen der Glaube an unbesiegbare Kampfkünste, Todesschläge und real existierende Ninjas vorhanden. Hollywoodkino hat's möglich gemacht.

Bei allen anderen Punkten muss ich aber zustimmen. Besonders diese grausam lasche Weicheier Mentalität ist aber tatsächlich zu bemängeln.

Herrgottnochmal! Wenn ich schon 'Karate' als Sport betreibe, dann doch wenigstens ein bisschen Disziplin. Schuld an so einer Mentalität haben aber die Trainer, diese Freizeitsenseis, die schlicht alles durchgehen lassen.

Karate geht ja so langsam als 'Bullshido' durch, eine Kampfkunst die mehr Ballett als Kampf ist.

Gürtelprüfungen sind dann der Oberwitz, da sie echt nichts mehr aussagen. Die Farbgurte machen sich verrückt und die Schwarzgurte können ihr Ego kaum im Zaum halten. Aber was soll man machen? Billy die Kampfkugel hat es ja bereits auf den Punkt gebracht:

Das ist vielleicht der Grund warum der Fechtsport evtl. ausstirbt und sich alles mögliche an KKs vermehrt. Ich habe gerade erst mit Karate angefangen, Gürtel an sich bräuchte ich nicht, aber im Verein möchte jemand Blaugurt machen, weil er sich bei Polizei und Grenzschutz bewirbt und dort ist das scheinbar ein Pluspunkt. Die Leute brauchen Qualifikationen, denen nutzt was allgemeines nichts. Die brauchen eine Leistungsstandsmessung und mag die noch so pseudo sein. Wir sind eine Gesellschaft im Wettbewerb in der in immer kürzeren Abständen zumindest Zwischenziele erreicht werden sollen. Es wird reagiert, es gibt Zwischengurte und Balken an den Gurten etc., alle drei Monate ein Fortschritt, sonst ist es nichts. Hat man das nicht, kommt man in Erklärungsnot. Das klingt nicht schön also lieber als traditionell verkaufen.
Das nächste ist, für einen Verein brauche ich Masse damit es preiswert wird und dafür muss ich überall fischen. Großes Thema der Gesundheitsbereich. Krankenkasse schickt mir alle paar Monate Infos über Bonusprogramme und gesundheitsförderlicher Sport ist da ein Punkt, inzwischen wollen sie da nach Eignung des Sportes differenzieren. Lassen wir die Entwicklung noch etwas so weiterlaufen, wer wird wohl da im Gewinnerbereich sein, der harte verletzungsträchtige Sport oder die Esoterikschiene, die sich als stressabbauend, bewegungsfördernd für mittleres und Seniorenalter darstellt? Inzwischen habe ich den Eindruck viele sind zur Reha da. Das ist gut so, kostet sicher weniger als eine OP und bringt Lebensqualität. Vielleicht wäre es ehrlicher das so zu kommunizieren und nicht das Asien vergangener Jahrhunderte zu verklären, neu zu erfinden oder sich in Küchenpsychologie zu üben.
Vielleicht hat der Karateverein gar keine andere Wahl als das so zu schreiben

ArminCherusker
15-09-2016, 12:50
Zum Glück gehts bei uns noch anders zu :D

below
15-09-2016, 13:25
Dito, Gott sei Dank. Bei jüngeren Kindern und niedrigen Graduierungen mag manches Mal vielleicht ein Auge zugedrückt werden. Aber den Eindruck von Freizeitsenseis, die alles durchgehen lassen, trainiert zu werden, habe ich bisher nicht gewinnen können.

Ob jemand eine Prüfung macht oder noch nicht so weit ist, sollte auch im Ermessen des Lehrers liegen, nicht in der des Schülers der möglichst schnell graduieren will.

Und wenn jemand mit geringer Graduierung in Erklärungsnot gerät, warum er (noch) keine Prüfung gemacht hat, läuft im Gefüge der Schüler untereinander sowie Schüler <-> Lehrer eh etwas schief.

ArminCherusker
15-09-2016, 13:40
Wir haben sowieso nur Erwachsenentraining :cool:

Aiki50+
15-09-2016, 22:06
In den meisten Aikido-Verbänden gibt es ja nur weiße und schwarze Gürtel.

Der Gürtel ist ein Behälter von Ki, der sich mit zunehmender Übung immer weiter füllt. Beim Waschen würde das Ki verschwinden, also sollte der Gürtel niemals gewaschen werden. Das also ist der Ursprung des schwarzen Gürtels: er zeigt einfach, wie lange jemand geübt hat.

Quelle: Robert Twigger. Angry White Pyjamas, ch. Beginner's Mind, GB 1997

zocker
15-09-2016, 23:10
... Der Gürtel ist ein Behälter von Ki, der sich mit zunehmender Übung immer weiter füllt. Beim Waschen würde das Ki verschwinden, also sollte der Gürtel niemals gewaschen werden. Das also ist der Ursprung des schwarzen Gürtels: er zeigt einfach, wie lange jemand geübt hat. ...


ist der anzug nicht auch ein behälter von ki?


gruss

Gibukai
16-09-2016, 08:59
Hallo,

falls R. Twigger das Ernst meinen sollte, dann würde er ziemlich unhygienischen Aberglauben propagieren! Nach dieser Logik dürften Kampfkünstler ja nie ihre Unterhose waschen und schon gar nicht wechseln ...

Die historischen Hintergründe zu den Gürteln skizziere ich hier kurz, und ich würde darum bitten, das mal zu lesen:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/schwarzgurt-12-a-129920/index12.html#post2534272

Grüße,

Henning Wittwer

Aiki50+
16-09-2016, 20:22
Hallo,

falls R. Twigger das Ernst meinen sollte, dann würde er ziemlich unhygienischen Aberglauben propagieren! Nach dieser Logik dürften Kampfkünstler ja nie ihre Unterhose waschen und schon gar nicht wechseln ...

so ernst zu nehmen wie die anderen Beiträge in diesem Thread:D

Aber zu glauben, das Ki sammele sich im Gürtel (und nicht in der sonstigen Wäsche) an, macht nach meinem Verständnis Sinn, wenn das Hara, das der Gürtel umschließt, als Kikai Tanden (気海) „Meer der Energie“ verstanden wird.

Im Aikido Ueshibas gab es auch Reinigungsrituale (Quelle z.B.: hier (http://members.aikidojournal.com/public/interview-with-michio-hikitsuchi-sensei-aikido-10th-dan-by-laurin-herr-and-tim-detmer/#attachment_17730)), ebenso im Senshusei-Kurs des Yoshinkans: R. Twigger schreibt ziemlich ausführlich, wie er und seine Mitbewohner täglich ihre Gis waschen und trocknen, die Duschräume säubern und dort den Schimmel von den Wänden abreiben mussten.

zocker
16-09-2016, 23:37
... Aber zu glauben, das Ki sammele sich im Gürtel (und nicht in der sonstigen Wäsche) an, macht nach meinem Verständnis Sinn, wenn das Hara, das der Gürtel umschließt, als Kikai Tanden (気海) „Meer der Energie“ verstanden wird. ...


ok!

Aber das müsste zb für die unterhose auch gelten.

Wir hatten auch schon mal einen (ziemlich langen) unterhosen-thread.


Gruss

Gibukai
17-09-2016, 08:54
Hallo nochmal,

ich möchte niemanden vor den Kopf stoßen, aber ich sehe das Nicht-Waschen des Gürtels eher als Zeichen für mangelndes Hintergrundwissen und kritisches Nachdenken. Ich schrieb bereits an anderer Stelle:


Titel: Zum Waschen des "Karate"-Gürtels
Beitrag von: Gibukai am Dezember 29, 2008, 12:46:03
Hallo,

ich meine mich erinnern zu können, daß das Thema des Gürtelwaschens hier im Forum schon mal angesprochen wurde. Doch offenbar ist es noch immer von Interesse. Intelligente, erwachsene Menschen scheinen manchmal all ihre Erfahrungen aus dem alltäglichen Leben, ihren gesunden Menschenverstand am Eingang einer Kampfkunst- oder Kampfsportübungsstätte abzugeben. Ist es ein häretischer Gedanke, den schwarz gefärbten „Karate“-Gürtel zu waschen? Nein, genau das Gegenteil ist der Fall – ihn nicht zu waschen ist Ketzerei!

Warum? A. Asato (1828-1906), der hauptsächliche Karate-Mentor G. Funakoshis (1868-1957), erläuterte in einem 1902 durchgeführten und 1914 veröffentlichten Interview im Abschnitt „Studium und Zusammenhänge im Karate“, daß man bei der „Erforschung des Karate“ von allen Richtungen lernen sollte, u.a. auch „Hygiene (Eisei)“ (vgl. meine Übersetzung in meinem Buch). Zu „Hygiene“, auch wenn A. Asato den Begriff gewiß nicht in dieser beschränkten Definition allein verstanden haben dürfte, zählt eben auch „Sauberkeit“.

G. Funakoshi übernahm nun seinerseits die Idee der schwarz gefärbten Gürtel aus dem Kōdōkan Jūdō, dessen Gründer, J. Kanō (1860-1938), sich ausführlicher mit dieser rätselhaften „Hygiene“ befaßte: „Weiterhin muß man auf die Sauberkeit des eigenen Körpers und der Trainingskleidung achten. Das ist nicht nur aus hygienischen Gründen notwendig, sondern darf aus Respekt [!] den Anderen gegenüber nicht versäumt werden.“ J. Kanō lehrt auch: „Darüber hinaus darf man die Pflege seiner Trainingskleidung nicht vernachlässigen [...]“ (vgl. A. Niehaus' Dissertation). Zur Trainingskleidung zählt nun einmal auch der Gürtel.

Ich hoffe, nun ist klar, daß das Waschen des „Karate“-Gürtels nicht nur keinen Bruch mit der „Tradition“ darstellt, sondern ganz klar von der „Tradition“ eingefordert wird.

Daß die Gürtel-als-Zeichen-für-Kenntnisse-Tradition im Karate erst 84 Jahre alt ist, sollte dabei durchaus nicht unter den Tisch fallen. Davor wurde den Gürteln, wenn denn der Übende einen trug, quasi keinerlei Beachtung geschenkt – eben anders als heute, wo vor sich hin verrottende, manchmal erbärmlich riechende Fetzen als „traditionelles“ Karate-Heiligtum verkannt werden...

Grüße,

Henning Wittwer

(http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/verstehe-dan-system-so-ganz-160164/index9.html#post3391825)

Aiki50+
17-09-2016, 11:38
Hallo nochmal,

ich möchte niemanden vor den Kopf stoßen, aber ich sehe das Nicht-Waschen des Gürtels eher als Zeichen für mangelndes Hintergrundwissen und kritisches Nachdenken.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: die allermeisten Aikidoka, mit denen ich bisher geübt habe, waschen offenbar regelmäßig ihre Gis und Gürtel.

Mit dem Nicht-Waschen seines Gürtels wollte R.Twigger damals den Neulingen im Senshusei-Kurs den Eindruck vermitteln, er wäre als "Experte" schon länger dabei. Natürlich war das für ihn ein Aberglaube, der aber offenbar recht bekannt gewesen sein muss:


Our white belts we neither washed nor displayed. Not that we were embarrassed about being beginners, it was just more enjoyable to let people assume we were already experts. I had convinced myself about the correctness of the superstition that the black belt is a repository of 'ki', or life energy, and to wash it was to dissipate such energy. This is the origin of the black belt, which shows simply how long the person has been training.

With the introduction of tests for black belts they are now ready-made black. By an odd paradox the really long-term aikidoka have black belts that are almost white with age. Naturally those with impatience try to scuff up and degrade their black belts as fast as possible.

SynthpopFan
18-09-2016, 15:04
Ich muss auch immer schmunzeln, wenn ich all diese Geschichten über die verschiedensten Gürtel lese. Zum Beispiel, dass man den Gürtel nie waschen darf, bis er dann irgend wann schwarz wird. Oder dass beim Waschen das "Ki" verloren geht.

Was ich ehrlich gesagt auch nicht verstanden habe, sind diese geblockten Gürtel. Es gibt ja für höhere Danträger diese rotweißen Gürtel. Ich habe aber auch schon blauweiß, schwarzweiß oder schwarzrot geblockte Gürtel gesehen. Letztere sagen mir gar nichts. Ich habe irgendwo (ich glaube in einem Judo-Thread) gelesen, dass diese rotweißen und (voll) roten Gürtel von vielen hohen Danträgern abgelehnt werden, weil diese Gürtel angeblich Angeberei wären. Aber genau weiß ich es nicht. Habt ihr eine Ahnung, welche Bedeutung diese geblockten Gürtel haben? Über die Bedeutung der anderen Farben wurde ja schon viel geschrieben. Warum gibt es keine Erklärungen zu diesen geblockten Gürteln?

Kraken
18-09-2016, 18:58
Hallo,

falls R. Twigger das Ernst meinen sollte, dann würde er ziemlich unhygienischen Aberglauben propagieren! Nach dieser Logik dürften Kampfkünstler ja nie ihre Unterhose waschen und schon gar nicht wechseln ...

Öhm, wieso denn?

Nach Deiner Logik sollten wir also, da wir unsere Unterhosen z.B. täglich wechseln bzw. waschen, denselben hygienischen Massstab für alle Kleidungsstücke anlegen?
Unsere Winterjacken nach einem Tag waschen?

Und falls du meinen Vergleich Unsinn findest, dann bezeichne ich es als unsinnig anzunehmen, dass ein angenommener energetischer Effekt in Verbindung mit dem Kampfkunsttraining und dem deine Erfahrung und dein Können in selbigem symbolisierenden Gürtel, unbedingt auch deine Unterhose betreffen sollte, welche in keinem symbolischen Zusammenhang zu deiner Kampfkunsterfahrung steht.


ist der anzug nicht auch ein behälter von ki?

Scheinbar nicht, sonst hätten wir ja ein Problem, oder?

Gast
18-09-2016, 19:17
In den meisten Aikido-Verbänden gibt es ja nur weiße und schwarze Gürtel.

Der Gürtel ist ein Behälter von Ki, der sich mit zunehmender Übung immer weiter füllt. Beim Waschen würde das Ki verschwinden, also sollte der Gürtel niemals gewaschen werden. Das also ist der Ursprung des schwarzen Gürtels: er zeigt einfach, wie lange jemand geübt hat.

Quelle: Robert Twigger. Angry White Pyjamas, ch. Beginner's Mind, GB 1997

wieso eigentlich der gürtel?
die unterhose sitzt doch viel näher am körper ...

die idee, daß ein gürtel schwarz vor dreck wird und man diesen dann auch noch stolz umbindet, ist so widerlich, daß ich kotzen könnte.

glücklicherweise sind meinungen wie die oben zitierte von r. twigger nichts weiter als blödsinn.
wer mit einem verdreckte gürtel auf die matte geht, sollte umgehend des trainings verwiesen werden, denn er ist nicht "von ki erfüllt", sondern ein drecksferkel, das von hygiene nichts hält.
mit einem solchen menschen würde ich keinesfalls trainieren.

Gast
18-09-2016, 19:53
Ki ist also schwarz?]

Gast
18-09-2016, 20:04
Was ich ehrlich gesagt auch nicht verstanden habe, sind diese geblockten Gürtel. Es gibt ja für höhere Danträger diese rotweißen Gürtel. Ich habe aber auch schon blauweiß, schwarzweiß oder schwarzrot geblockte Gürtel gesehen. Letztere sagen mir gar nichts. Ich habe irgendwo (ich glaube in einem Judo-Thread) gelesen, dass diese rotweißen und (voll) roten Gürtel von vielen hohen Danträgern abgelehnt werden, weil diese Gürtel angeblich Angeberei wären. Aber genau weiß ich es nicht. Habt ihr eine Ahnung, welche Bedeutung diese geblockten Gürtel haben? Über die Bedeutung der anderen Farben wurde ja schon viel geschrieben. Warum gibt es keine Erklärungen zu diesen geblockten Gürteln?
gibt es doch.


„Die meistgehörte dieser Geschichten ist jene, in welcher erzählt wird, daß ein Anfänger in den Kampfkünsten traditionell mit dem weißen Gürtel begann. Nach Jahren des harten Trainings wurde der Gürtel allmählich immer schmutziger, zunächst braun und schließlich und endlich schwarz, wenn der Schüler seine Fähigkeiten in den Kampfkünsten perfektioniert hatte. Obwohl diese seltsame Metapher eines gewissen folkloristischen Charmes nicht entbehrt, beruht sie unglücklicherweise doch keineswegs auf der Wahrheit. Farbige Gürtel waren niemals Bestandteil irgendeiner Tradition der alten Kampfkünste.“
(don cunningham)

kano führte ab 1883 das kyu-dan-system in sein judo ein.
farbige gürtel zur unterscheidung der rangstufen kreierte er dann ab 1886
(weiß, braun, schwarz).
trainiert wurde in alltagskleidung, wobei besonders eine "uwagi" genannte jacke bevorzugt wurde.
1907 entwickelte kano dann die gi genannte trainingsjacke, die wohl am ehesten auf den jacken der feuerwehr beruhte und durch zubon genannte hosen (im westlichen stil) ergänzt wurde.

bei neil ohlenkamp findet man dazu:

In the days before Kano created Judo, there was no kyu/dan ranking system in the martial arts. A more traditional method of recognizing achievement wasuchi mata the presentation of certificates or scrolls, often with the secrets of the school inscribed. Kano started the modern rank system when he awarded shodan to two of his senior students (Shiro Saigo and Tsunejiro Tomita) in 1883. Even then, there was no external differentiation between yudansha (black belt ranks) and mudansha (those who hadn't yet attained black belt ranking).

Kano apparently began the custom of having his yudansha wear black obi (belts) in 1886. These obi weren't the belts karateka and judoka wear today -- Kano hadn't invented the judogi (Judo uniform) yet, and his students were still practicing in kimono. They were the wide obi still worn with formal kimono. In 1907, Kano introduced the modern judogi and its modern obi, but he still only used white and black belt ranks.
The white uniform represented the values of purity, avoidance of ego, and simplicity. It gave no outward indication of social class so that all students began as equals. The black belt with the white gi represents the polarity of opposites, or In and Yo. The student begins empty, but fills up with knowledge.

ich halte sehr viel von ohlenkamp, aber hier darf ein wenig bezweifelt werden, daß das alles als hundertprozentig gesicherte gewißheit gelten darf.

ich möchte darauf verweisen, daß die ursprünglichen, 1907 eingeführten judogi gar nicht weiß waren, sondern eher gelblich, fast schon beige, denn sie bestanden aus ungebleichter baumwolle.
weiß wurden sie erst nach vielen, vielen wäschen ...
meiner meinung nach sollte man in die farbe der ersten judogi also nichts "hineingeheimnissen". sehr wahrscheinlich war ungebleichte, dicke baumwolle einfach nur das beste material für diese trainingsjacken ...ganz prosaisch, ohne "philosophischen" hintergrund.
ich habe in den zahlreichen texten kanos, die ich gelesen und übersetzt habe, nirgends einen hinweis auf einen "philosophischen hintergrund" der farbe der judogi finden können. (da ich auch nur ein mensch bin und etwas übersehen haben kann, bitte ich um korrektur, falls ich mich da irre).

das hier deckt sich weitgehend mit meinen recherchen:

Around 1930 the Kodokan created a new belt to recognize the special achievements of high ranking black belts. Jigoro Kano chose to recognize sixth, seventh, and eighth degree black belts with a special obi made of alternating red and white panels (kohaku obi).
The white color was chosen for purity, and red for the intense desire to train and the sacrifices made. The colors red and white are an enduring symbol of Japan, and they have been used in Judo since Jigoro Kano started the first Red and White Tournament in 1884.
The kohaku obi is often worn for special occasions, but it is not required to be worn at any time and the black belt remains the standard for all the yudansha ranks.
In 1943 the Kodokan created the optional red belt to recognize 9th and 10th degree yudansha.
allerdings sind die hinweise darauf, daß kano tatsächlich eine "philosophische" begründung für die farben rot und weiß verkündete, mehr als spärlich. die rot-weißen gürtel waren ab märz 1930 (einige quellen geben märz 1926 an) einfach da, um die höheren grade (kodansha) von den schwarzen gürteln der niedrigeren grade (yudansha) zu unterscheiden.
ich glaube nicht, daß es dabei wirklich um "philosophisch" gewählte farben ging. leider werden wir das wohl nie mit letzter sicherheit erfahren, denn kano hat sich dazu, wie gesagt, nur in einigen wenigen nebensätzen geäußert.
und da wir ihn leider nicht mehr fragen können ...

kano selbst jedenfalls sah ab 1930 (wie gesagt, andere quellen sprechen von 1926) für die dan-grade 6 - 9 einen rotweißen gürtel vor und für den 10. dan einen roten gürtel.
1943 (fünf jahre nach kanos tod) änderte der kodokan das und legte fest, daß der rotweiße gürtel für die grade 6-8 vorgesehen war und der rote gürtel für die grade 9 und 10.

interessant dabei dürfte auch sein, daß kano selbst schrieb, er habe KEINE begrenzung der anzahl der dan-grade im sinn.
nach seinem tod wurde aber 1940 vom kodokan festgelegt, daß es eine graduierung über den 10. dan hinaus niemals geben werde ...
dazu ohlenkamp:

Theoretically the Judo rank system is not limited to 10 degrees of black belt. The original english language copy (1955) of Illustrated Kodokan Judo, by Jigoro Kano, says: "There is no limit...on the grade one can receive. Therefore if one does reach a stage above 10th dan... there is no reason why he should not be promoted to 11th dan." However, since there has never been any promotion to a rank above 10th dan, the Kodokan Judo promotion system effectively has only 10 dans. There have only been 15 10th dans awarded by the Kodokan in the history of Judo.

Other colored belts for students who had not yet achieved black belt originated later, when Judo began being practiced outside of Japan. Mikonosuke Kawaishi is generally regarded as the first to introduce various colored belts in Europe in 1935 when he started to teach Judo in Paris. He felt that western students would show greater progress if they had a visible system of many colored belts recognizing achievement and providing regular incentives. This system included white, yellow, orange, green, blue, and purple belts before the traditional brown and black belts.

wie immer bei solchen diskussionen möchte ich anmerken, daß KANO derjenige war, der das kyu-dan-system (dan-i) als erster in die japanischen kk einführte, und daß der dai nippon butokukai im rahmen einer "vereinheitlichung" darauf bestand, daß andere japanische kk dieses system zu übernehmen hätten.
so geschehen mit karate nach 1920 ...

Gast
19-09-2016, 05:27
allerdings sind die hinweise darauf, daß kano tatsächlich eine "philosophische" begründung für die farben rot und weiß verkündete, mehr als spärlich.[...]
ich glaube nicht, daß es dabei wirklich um "philosophisch" gewählte farben ging.

Vor 10 Jahren hattest du noch die These vertreten das dies aus dem Konflikt zwischen Taira und Minamoto begründet war.
Siehe Hier: Warum ist der 6 Dan rot-weiß ? - Das Judo Forum (http://www.dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?t=1626)

Bitte nicht falsch verstehen! Mir ist natürlich klar das du weiterforschts, und das was du damals geschrieben hast nicht deine heutige Sicht widerspiegelt. Das ist mir klar und ich will dir das auch nicht vorwerfen.

Aber interessehalber: Was war damals deine Quelle für diese Aussage?

Gast
19-09-2016, 07:07
@tanukiyaro:


Vor 10 Jahren hattest du noch die These vertreten das dies aus dem Konflikt zwischen Taira und Minamoto begründet war.
Siehe Hier: Warum ist der 6 Dan rot-weiß ? - Das Judo Forum

Bitte nicht falsch verstehen! Mir ist natürlich klar das du weiterforschts, und das was du damals geschrieben hast nicht deine heutige Sicht widerspiegelt. Das ist mir klar und ich will dir das auch nicht vorwerfen.

Aber interessehalber: Was war damals deine Quelle für diese Aussage?
ich bezog mich damals auf auskünfte, die ich von jemandem bekam, den ich für eine seriöse quelle hielt.
war wohl ein irrtum ...
die these der "farben der taira und der minamoto" klingt nett, ist aber (soweit mir bekannt ) nicht belegbar. vor zehn jahren erschien mir diese these schlüssig, ich hatte aber übersehen, daß sie nicht auf zitierfähigen quellen beruht.
mein fehler.

schlußendlich müssen wir uns wohl damit abfinden, daß wir nicht wissen, warum den graden ab dem 6. dan nun ausgerechnet die farben rot und weiß zugewiesen wurden.
:)
DASS die farben rot und weiß in japan eine gewisse symbolkraft besitzen, dürfte unbestritten sein.
allerdings ist es, soweit mir bekannt, nicht möglich, mit sicherheit zu sagen, WARUM die grade ab dem 6. dan mit diesen beiden farben dargestellt werden. spekulationen gibt es viele, belege jedoch nicht.

Huangshan
19-09-2016, 15:18
rambat , danke für die Erläuterung.

Deine These das die höheren Dan-Grade von der japanischen Flagge inspiriert wurden erscheint als mögliche Antwort.

In besagten Zeit war in Japan der Nationalismus stark in Nippon vertreten .

Das Dai Nippon Butoku Kai /Kaiserhaus hatte grossen Einfluss auf einige Kampfkünste.

Ob es so war ,

Spekulatius ???

Mythen,Legenden sind in Kampfkünsten Gang und Gäbe.;)

Huangshan
19-09-2016, 16:09
Hier Post von Dave Lowry:




Mr. Ford-Powell,
Just earlier this month I got a manuscript off to my publisher, of a book in which I devoted several pages to the history of the dan-i ranking system. As Mr. Feigenbaum has noted above, virtually all aspects of the now-infamous coloured belt system goes to Mr. Kawaishi. Kawaishi was a remarkably eccentric fellow who made several innovations in the teaching of judo in Europe. He gave French names to techniques and introduced the idea of various coloured belts at a time when, in Japan, there were only white and black. Kano gave the first “black belts” in 1883—but this rank consisted entirely of a document. Curiously, however, it wasn’t until three years later that he actually gave the belts to his students. This was the year in which Kano’s Kodokan faced the Yoshin ryu jujutsu guys for a big match for the benefit of the Tokyo police. Perhaps it was a large influx of new students (as a result of the Kodokan’s victory) that compelled Kano to start giving actual black belts so he could distinguish the students. And incidentally, the first belts were the stiff, kaku-obi of the type worn with formal kimono. It wasn’t until 1907 that the cotton belts we wear today were first worn in judo dojo.

Coloured belts were introduced to US judo before 1955. I have seen an old Armed Forces Judo Association booklet that lays out the requirements for green, brown, and black belts, dated 1954.

Kano laid out the qualifications and belts to be worn for upper ranks but never, to my knowledge, gave any reason for the colour of the latter. And I checked, with a lot of sources in Japan. Of course, it is a reasonable speculation, as has been pointed out here already, that he was drawing on the very old Kohaku duality that began with the Taira and Minamoto clans during the Genpei War. Red-and-white have a long history in the culture of Japan, from the caps worn by schoolchildren to the ghastly, televised spectacle of the Kohaku Uta Gassen each January.
It’s interesting that Kano decreed red-and-white for sixth, seventh, and eighth dan and red for ninth and tenth, but never made provision for an 11th dan. He is supposed to have designated a double-width white belt for his own, 12th dan but I asked at the Kodokan and no one had any photos or records of him actually wearing it Anyway, I’m thinking 11th dan colour scheme designations are up for grabs and when I get that rank, I’m considering something in a light teal since, well, I’m an autumn and that’ll go well with my basic tones, you know.

Cordially,

Dave Lowry

Quelle:The Kohaku obi - why the red and white blocks? (http://www.e-budo.com/forum/showthread.php?31487-The-Kohaku-obi-why-the-red-and-white-blocks)

SynthpopFan
19-09-2016, 16:21
@rambat,

danke Dir für Deine Mühe! Jetzt verstehe auch ich, was es mit diesen rotweißen und roten Gürteln auf sich hat. :)

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Schwarz auch "das Universum" symbolisieren würde. Als ich dann an diese rotweißen und roten Gürtel dachte, war mein erster Gedanke: "Welche Steigerung des Universums haben denn nun diese Farben?"

So wirklich Pflicht scheinen die rotweißen und roten Gürtel in den KK ja nicht zu sein. Schließlich gibt es genug hohe Danträger zwischen dem 6. und dem 10.Dan, die weiterhin Schwarz tragen. Offensichtlich üben die rotweißen und roten Gürtel selbst bei vielen Japanern keinen wirklichen Reiz aus. Und anderswo scheinbar auch nicht (zumindest auf Karate bezogen), sonst würde man viel mehr "Bahnschranken" und Rotgürtel sehen.

Die blau-weiß und rot-schwarz geblockten Gürtel scheinen im Westen für irgend etwas eingeführt worden zu sein, da sie von Kano nicht erwähnt wurden?

Tyrdal
19-09-2016, 18:45
"Welche Steigerung des Universums hat denn nun diese Farben?"Universum -> Multiversum

* Silverback
19-09-2016, 19:39
"Welche Steigerung des Universums hat denn nun diese Farben?"


Universum -> Multiversum

alias Paralleluniversen ... und davon gibts ja im KS bekanntlicherweise haufenweise (die anderen, im Universum, sind ja bedauerlicherweise noch nicht nachgewiesen) :D

SynthpopFan
19-09-2016, 19:51
Universum -> Multiversum

Ach, natürlich! Wie konnte ich das bloß vergessen? Naja, ich bin noch nicht im (rotweißen) Multiversum angekommen. ;) Und im Hyper-Multiversum sehen bestimmt alle Rot(gurte). ;)

Gast
19-09-2016, 21:13
das system farbiger gürtel, welches kano als rangabzeichen in sein judo einführte, wurde (wie bereits erwähnt) später von anderen kk übernommen.

ab den 60er jahren kamen viele "neue", oft selbstgetöpferte "kampfkünste" auf den markt. einige wenige waren seriös und anwendbar, viele aber nichts als kokolores ...

wie dem auch sei, jede dieser kk sollte sich deutlich von den bereits vorhandenen abheben, und so wurden die graduierungen, sofern sie auf bunten gürteln beruhten, mit "neuen" farben aufgepeppt.

Huangshan
20-09-2016, 07:09
wie dem auch sei, jede dieser kk sollte sich deutlich von den bereits vorhandenen abheben, und so wurden die graduierungen, sofern sie auf bunten gürteln beruhten, mit "neuen" farben aufgepeppt.

Ja die Fantasie einiger Funktionäre und Gründer Socken war,ist erstaunlich.

Ea wurden z.B. Gürtel/Shärpen/bunte T-Shirts,Anzüge/militärische Abzeichen/Patches....... in einigen Stilen eingeführt meist aus kommerzielen Zwecken.

Zu den farbigen und höheren Graduierungen wurden pseudo philosophische Märchengeschichten ausgedacht.;)


http://usinternationalworldgrandmastersgallery.yolasite.c om/resources/WBCC.jpg


http://4.bp.blogspot.com/-0iB5GEIUi0c/T7HlLAd6VaI/AAAAAAAABm8/QD70jimbiJE/s1600/45615_150116245013932_100000466732709_396566_68352 79_n.jpg

Gast
20-09-2016, 08:12
ist schon gruselig, was aus kanos idee so alles gemacht wurde ...

http:///www.amam-magazine.com/Dux_4.jpg

* Silverback
20-09-2016, 20:20
ist schon gruselig, was aus kanos idee so alles gemacht wurde ......

Ist das Master Ken? Hab ihn mit Sonnenbrille gar nicht so richtig erkannt :cool::D:ups:

Hug n' Roll
20-09-2016, 21:02
http:///www.amam-magazine.com/Dux_4.jpg

Wie geil: crank Frank himself!!!!:klatsch::thx:

SynthpopFan
21-09-2016, 10:13
Dieses ganze "Zelebrieren" irgend welcher Gürtel und all die (zum Teil mystischen) Bedeutungen der Gürtelfarben erinnern mich ernüchternder Weise am Ende immer und immer wieder daran, dass die Gürtelfarbe überhaupt keine Rolle spielt, weil es am Ende ohnehin nur aufs Training, Schwitzen und auf die harte Arbeit an sich selbst ankommt. Ich 'vergesse' jedenfalls bei jedem Training meine Gürtelfarbe, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, meine Techniken zu verbessern. Ich kriege zwar mit, dass ich da was um den Bauch gebunden habe... doch welche Farbe es hat, ist nicht wirklich wichtig. Die Farbe ändert ja schließlich nichts an der Tatsache, dass ich weiterhin immer dazu lernen muss...

Geist_Faust
14-10-2016, 14:32
Neues zu Gürtelfarben jetzt auch auf sportschau.de:

http://www.sportschau.de/weitere/allgemein/kampfkunst-mulimpia-100.html

Zitat zum Taekwondo:

"Die Farbgestaltung der Gürtel ähnelt der Symbolik der anderen Kampfsportarten. Weißgürtelträger sind Anfänger. Grün steht für Heranreifung, Braun stellt einen Baumstamm dar, der zeigt, dass sich die Techniken bereits gefestigt haben. Der Schwarze Gürtel ist der Meistergürtel und steht für Autorität, Wissen und Erfahrung."

Damit ist es.dann wohl amtlich. [emoji12]

Syron
14-10-2016, 15:49
Zitat zum Taekwondo:

"Die Farbgestaltung der Gürtel ähnelt der Symbolik der anderen Kampfsportarten. Weißgürtelträger sind Anfänger. Grün steht für Heranreifung, Braun stellt einen Baumstamm dar, der zeigt, dass sich die Techniken bereits gefestigt haben. Der Schwarze Gürtel ist der Meistergürtel und steht für Autorität, Wissen und Erfahrung."

Damit ist es.dann wohl amtlich. [emoji12]
Wieviele Diskussionen man sich dann hier hätte sparen können.
Und dabei war es so einfach!

HeroHeel
30-11-2016, 10:36
In dem Dojo, in dem ich trainiere ist die Gürtelgraduierung hauptsächlich eine Hilfe für unseren Sensei und die Schüler. Wir wissen, wie wir uns aufzustellen haben und wissen, wer mehr Erfahrung hat und wo wir ggf. mal nachfragen oder hin schauen können, wenn wir nicht weiter wissen.
Ebenso sind wir, die höheren Gürtel, dafür zuständig, ein Auge auf die niedrigeren Gürtel zu haben, falls die in einer Kata hängen bleiben oder im Kihon verwirrt sind, oder so.
Unter den Schülern ist das also ein Geben und Nehmen.
Unser Sensei weiß auch, was wer können sollte (müsste), je nach Gürtelfarbe und kann dadurch z.B. Trainingsgruppen einteilen um bestimmte Inhalte spezifischer zu vermitteln.
"Namen" und "Bedeutungen" (Gelber Schnee, oder wie war das?) verwendet bei uns keiner im Dojo. Außer vielleicht, dass Weiß der Anfang ist und wenn man einen schwarzen Gürtel lange hat und der die Farbe verliert, man wieder zu "Weiß" zurück kommt (geschlossener Kreislauf und so).
Für uns gilt:
Umso dunkler der Gürtel, desto weiter rechts stehst du im Training ;)

Dennoch gilt bei uns der Respekt unter jeder Gürtelfarbe. Der Schwarzgurt respektiert und achtet den Weißgurt genauso wie der Braungurt den Gelbgurt und so. Auch unser Sensei achtet und respektiert seine Schüler, egal welcher Kyu/Dan oder welches Alter.
Es gibt bei uns im Dojo nur Karatekas, keine Männer oder Frauen, alt oder jung, oder was weiß ich.

Gast
30-11-2016, 11:53
In dem Dojo, in dem ich trainiere ist die Gürtelgraduierung hauptsächlich eine Hilfe für unseren Sensei und die Schüler. Wir wissen, wie wir uns aufzustellen haben und wissen, wer mehr Erfahrung hat und wo wir ggf. mal nachfragen oder hin schauen können, wenn wir nicht weiter wissen.
Ebenso sind wir, die höheren Gürtel, dafür zuständig, ein Auge auf die niedrigeren Gürtel zu haben, falls die in einer Kata hängen bleiben oder im Kihon verwirrt sind, oder so.
Unter den Schülern ist das also ein Geben und Nehmen.
Unser Sensei weiß auch, was wer können sollte (müsste), je nach Gürtelfarbe und kann dadurch z.B. Trainingsgruppen einteilen um bestimmte Inhalte spezifischer zu vermitteln.
"Namen" und "Bedeutungen" (Gelber Schnee, oder wie war das?) verwendet bei uns keiner im Dojo. Außer vielleicht, dass Weiß der Anfang ist und wenn man einen schwarzen Gürtel lange hat und der die Farbe verliert, man wieder zu "Weiß" zurück kommt (geschlossener Kreislauf und so).
Für uns gilt:
Umso dunkler der Gürtel, desto weiter rechts stehst du im Training ;)

Dennoch gilt bei uns der Respekt unter jeder Gürtelfarbe. Der Schwarzgurt respektiert und achtet den Weißgurt genauso wie der Braungurt den Gelbgurt und so. Auch unser Sensei achtet und respektiert seine Schüler, egal welcher Kyu/Dan oder welches Alter.
Es gibt bei uns im Dojo nur Karatekas, keine Männer oder Frauen, alt oder jung, oder was weiß ich.

und was genau möchtest du uns nun durch das extemporieren dieser trivialitäten sagen?

washi-te
30-11-2016, 12:12
und was genau möchtest du uns nun durch das extemporieren dieser trivialitäten sagen?

Neu angemeldet und zielgerichtet in diesen Thread gestolpert? :gruebel:

Huangshan
30-11-2016, 17:51
http://www.karateblogger.com/stari/images/Chojun%20Miyagi%20&%20Juhatsu%20Kiyodaj.jpg


http://cdn.karatebyjesse.com/wp-content/uploads/2013/02/1947-karate.jpg

http://www.martialtalk.com/attachments/1111-jpg.19524/


http://karate-cmaa.com/images/005_old_style_karate_s.jpg

Es war einmal auf den Ryukyu Inseln. ;)


Statt Gürtel vielleicht bunte Unterhosen?

PS:
Heutzutage wird z.B. in China auch in kurzen Hosen mit nackten Oberkörper Gongfu von einigen geübt.

In Sommer kann es über +40 °C werden , Etikette spielt keine Rolle.

HeroHeel
01-12-2016, 07:56
Was ich damit sagen will ist folgendes:

Es gibt Dojos, die sich an den Gürtelfarben aufhängen, als wären es Schilder, die man um den Hals trägt.

Es gibt aber auch Dojos, bei denen die Farben rein organisatorische Funktionen haben.

Aber es gibt auch Dojos, in denen die Farben annähernd keine Rolle spielen.


Btw, ich "stolpere" nicht "zielgerichtet" in Topics, ich lese, durchforste, suche und gucke, was mich interessiert ;)


Die Gürtelfarben sind ein Phänomen der Neuzeit, an dem sich, meiner Meinung nach, viel zu sehr aufgehangen wird. Es geht um den Lerninhalt, nicht um die Gürtelfarbe...

Gast
01-12-2016, 09:53
Was ich damit sagen will ist folgendes:

Es gibt Dojos, die sich an den Gürtelfarben aufhängen, als wären es Schilder, die man um den Hals trägt.

Es gibt aber auch Dojos, bei denen die Farben rein organisatorische Funktionen haben.
welch erfrischende erkenntnis!
ich meine mich allerdings zu erinnern, daß diese erkenntnis schon länger hier in diesem thread diskutiert wurde ...
so ganz kann ich nicht verstehen, wieso du diese triviale aussage erneut in die debatte einbringst.



Aber es gibt auch Dojos, in denen die Farben annähernd keine Rolle spielen.
wie überraschend!
leider wurde auch DAS bereits mehrfach erwähnt, begründet und ausdiskutiert.
was genau ist also der mehrwert deines beitrags?



Btw, ich "stolpere" nicht "zielgerichtet" in Topics, ich lese, durchforste, suche und gucke, was mich interessiert
ich bezweifle, daß du dir diesen thread hier wirklich durchgelesen hast.
deine beiträge jedenfalls sprechen dagegen.



Die Gürtelfarben sind ein Phänomen der Neuzeit, an dem sich, meiner Meinung nach, viel zu sehr aufgehangen wird. Es geht um den Lerninhalt, nicht um die Gürtelfarbe...
was, meinst du, nützt uns diese wiederholung längst bekannter dinge?
inwieweit bringst du dadurch diese diskussion voran?

HeroHeel
01-12-2016, 12:46
Was, wenn ich einfach aufgreife und noch einmal durchgehen lasse, was bereits festgestellt wurde?
Steter Tropfen und so...
Wie bereits erwartet ist die Art und der Umgang hier im Forum nicht sonderlich....
Egal...

Um auf die Bilder von vor einer (möglicherweise auch 2 Seiten, steinigt mich nicht...) zu sprechen zu kommen (Vorsicht, aktuell!):
In welchem Dojo lässt man bitte einen Schal zum Gi zu? (Erinnerung: Die Frau mit dem Schal, ganz rechts außen auf dem farbigen Bild...)
Bei uns ist es nicht einmal gestattet ein langärmliches (möglicherweise atmungsaktives) Oberteil darunter zu tragen, jedoch T-Shirts in weiß sind Pflicht (könnte triviales Wissen sein...)
Den Herren ist nicht gestattet etwas darunter zu tragen.
Und eine gewisse Zucht und Ordnung (sauberes, ruhiges, diszipliniertes Stehen, wurde ja auf dem Bild auch bemängelt) existiert bei uns. Wenn einer Zappelt, stehen alle so lange still, bis jeder anständig steht, auch die Kinder!

Gast
01-12-2016, 16:02
Was, wenn ich einfach aufgreife und noch einmal durchgehen lasse, was bereits festgestellt wurde?
wie ich bereits sagte: du extemporierst trivialitäten. und du tust es redundant.
kannst du erklären, inwieweit diese redundanz dazu beiträgt, die diskussion interessanter zu machen?



Bei uns ist es nicht einmal gestattet ein langärmliches (möglicherweise atmungsaktives) Oberteil darunter zu tragen, jedoch T-Shirts in weiß sind Pflicht (könnte triviales Wissen sein...)
Den Herren ist nicht gestattet etwas darunter zu tragen.

nota bene: es heißt "langärmlig" und nicht "langärmlich".

und wen interessiert, was bei euch im training unter dem gi getragen wird?
wo ist der mehrwert dieser information?
und was hat das mit dem thema dieses threads zu tun?
zur erinnerung - der threadtitel lautet: "bedeutung der gurtgrade im karate".
welcher zusammenhang besteht zwischen der bedeutung der gurtgtrade im karate und der information, daß bei euch im training den herren nicht gestattet ist, etwas unter dem gi zu tragen?
erhelle mich ...



Und eine gewisse Zucht und Ordnung (sauberes, ruhiges, diszipliniertes Stehen, wurde ja auf dem Bild auch bemängelt) existiert bei uns. Wenn einer Zappelt, stehen alle so lange still, bis jeder anständig steht, auch die Kinder!
herzlichen glückwunsch.
und wen interessiert das?
und was hat das mit der bedeutung der gurtgrade im karate zu tun?

schreibst du eigentlich nur, um hier auch mal etwas zu sagen, oder kommt da noch 'ne erklärung, was das alles mit dem thema dieser diskussion zu tun hat?
:rolleyes:

HeroHeel
06-12-2016, 07:04
Ich zitiere von (um Himmels Willen!) 10 Beiträgen weiter oben:


Dieses ganze "Zelebrieren" irgend welcher Gürtel und all die (zum Teil mystischen) Bedeutungen der Gürtelfarben erinnern mich ernüchternder Weise am Ende immer und immer wieder daran, dass die Gürtelfarbe überhaupt keine Rolle spielt, weil es am Ende ohnehin nur aufs Training, Schwitzen und auf die harte Arbeit an sich selbst ankommt.

Wie unterscheidet sich das von meiner Aussage, dass es bei uns die Farben keine Bedeutung im "eigentlichen Sinne" hat? (Also dieses "der Schnee ist weiß, Gelber Schnee schmeckt Bäh, Grün-die Erde erwacht...")

Gast
06-12-2016, 08:06
@heldenferse:

es kann sein, daß der eine oder andere user auch mal einen gedanken äußert, der bereits von anderen erwähnt wurde.
du jedoch schreibst ausschließlich solche beiträge.
deine art der "diskussion" und deine fragen kommen nicht nur mir seeeehr bekannt vor ...

hier ist dein fisch:

<°)))><

SynthpopFan
14-01-2017, 19:39
@HeroHeel,
ich habe meinen Beitrag, den Du zuletzt zitiert hast, ganz allgemein gehalten und nicht auf Dich bezogen.

Dastin
14-01-2017, 20:32
Was, wenn ich einfach aufgreife und noch einmal durchgehen lasse, was bereits festgestellt wurde?
Steter Tropfen und so...
Wie bereits erwartet ist die Art und der Umgang hier im Forum nicht sonderlich....
Egal...

Um auf die Bilder von vor einer (möglicherweise auch 2 Seiten, steinigt mich nicht...) zu sprechen zu kommen (Vorsicht, aktuell!):
In welchem Dojo lässt man bitte einen Schal zum Gi zu? (Erinnerung: Die Frau mit dem Schal, ganz rechts außen auf dem farbigen Bild...)
Bei uns ist es nicht einmal gestattet ein langärmliches (möglicherweise atmungsaktives) Oberteil darunter zu tragen, jedoch T-Shirts in weiß sind Pflicht (könnte triviales Wissen sein...)
Den Herren ist nicht gestattet etwas darunter zu tragen.
Und eine gewisse Zucht und Ordnung (sauberes, ruhiges, diszipliniertes Stehen, wurde ja auf dem Bild auch bemängelt) existiert bei uns. Wenn einer Zappelt, stehen alle so lange still, bis jeder anständig steht, auch die Kinder!
Immer dieser Militärton.

Zum Thema: Ich denke weil die zu viel Freizeit haben, oder evtl. das falsche gegessen oder geraucht haben. :D

SynthpopFan
15-01-2017, 16:28
Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen: "Bedeutung der Gurtgrade"

Für mich sind die Schülergrade eine grobe Einordnung, was man so im Groben und Ganzen von einem Budoka erwarten kann. Weil alle Menschen individuell sind, gibt es natürlich immer Abweichungen. Für mich sind diese Farben nur recht grobe Anhaltspunkte. Mehr nicht. War wohl früher auch so gedacht, weil es immer mehr Budoschüler gab. Mir ist es egal, welche Gürtelfarbe ein Budoka hat. Ich respektiere alle gleichermaßen. Außerdem war ich auch mal ein Weißgurt und war dankbar für alles, was man mir damals gezeigt und erklärt hat.

Bei den Schwarzgurten habe ich im Training tatsächlich folgendes grobe Muster feststellen können:

1.Dan: Laufen gelernt (Da stehe ich gerade und komme mir auch genauso vor)

2.Dan: Kann schon etwas laufen

3.Dan: Fängt langsam tiefer an zu verstehen, worum es eigentlich geht

4.-5.Dan: Hat seine/ihre Disziplin hinreichend verstanden und auch technisch umgesetzt, feilt aber trotzdem noch an sich

Ab 6.Dan: Diesen Bereich kennen wir ja. Von wegen "Bonbon für Verdienste für Kunst und Verband" und so. Leute mit diesen Graden haben ihren körperlichen Zenit in der Regel überschritten. Deswegen lausche ich eher aus deren Erfahrungsschatz und verschmerze es auch mal, wenn deren Techniken altersbedingt nicht mehr so "sauber" sind. ;)


Generell halte ich von diesen "budoromantischen" Sachen und diesen Bildern, die man sämtlichen Kyu- oder Dangraden zuschreibt, nichts. Für mich sind es grobe Einstufungen, um zu sehen, wo die Leute stehen (oder mal standen) und was man ihnen zutrauen kann, bzw was man mit ihnen machen kann.

Ab dem 6.Dan aufwärts sehe ich es genauso nüchtern. Die Träger dieser Grade haben wirklich mehr getan als andere Danträger und bekommen halt (in der Regel in reiferen Jahren) diese Anerkennung. Es gibt Leute, die sich überdurchschnittlich für ihre Kunst oder ihren Sport eingesetzt haben. Und das wird halt honoriert. Und dann gibt es die "Normalos" unter den Schwarzgurten (so wie ich), die einfach nur zum Training gehen und gar nicht vor haben, in die höchsten Dan-Etagen aufzusteigen.

Alles in allem hat hoffentlich so jeder seinen Gürtel, mit dem er zufrieden ist. :)

Gast
15-01-2017, 18:47
Ab 6.Dan: Diesen Bereich kennen wir ja. Von wegen "Bonbon für Verdienste für Kunst und Verband" und so. Leute mit diesen Graden haben ihren körperlichen Zenit in der Regel überschritten. Deswegen lausche ich eher aus deren Erfahrungsschatz und verschmerze es auch mal, wenn deren Techniken altersbedingt nicht mehr so "sauber" sind.
eine unzutreffende einschätzung.
es gibt sicher organisationen, in denen das so ist, aber das gilt nun mal nicht für ALLE.

vielleicht schaust du dir mal an, in welchem alter die folgenden judoka ihre grade bekamen und überdenkst dann nochmal deine behauptung, sie hätten zu dieser zeit "ihren körperlichen zenit überschritten":


Mifune, Kyuzo (born 1883 - died 1965)

He began Judo at age 13 and joined the Kodokan in 1903.
By 1912, he was already a Rokudan (6th Degree black belt) and a Kodokan instructor.
mit 29 jahren den 6. dan ... ich glaube nicht, daß man da bereits "den körperlichen zenit überschritten" hat.



Tasukuma Ushijima, geboren 1904, trai im Jahre 1926 dem Kôdôkan bei und erhielt schon 1927 im Alter von 23 Jahren den 4. Dan.
Ushijima wurde durch seine Turniersiege bei dem 2., 3. und 4. Meiji-Schrein-Jûdô-Turnier (明治神宮柔道大会, Meiji-Jingû-Jûdô-Taikai), Nov. 1924 (Einzel + Mannschaft), Nov. 1926 (Einzel) und Okt. 1927 (Einzel + Mannschaft), sowie durch seine erfolgreiche Teilnahme an anderen großen Jûdô-Turnieren berühmt.
Er siegte bei den 2. und 3. Alljapanischen Jûdô-Meisterschaften (Okt. 1931 und Nov. 1932).
Aussage von Zeitzeugen belegen, daß Ushijimas Jûdô sich durch einen "unersättlichen Kampfgeist" auszeichnete.

zum 5. und 6. dan wurde er nur kurze zeit darauf promotet ...


schauen wir noch kurz auf masahiko kimura, jenen judoka, der helio gracie besiegte:

n 1937 Masahiko Kimura won the All Japan Championship at age 20. For the next 13 years he was undefeated before he retired.

Kimura (5’6", 170cm; 85kg, 187lbs) was born on September 10, 1917 in Kumamoto, Japan. At age 16, after 6 years of judo, he was promoted to 4th dan. He had defeated 6 opponents (which were all 3rd and 4th dan) in a row.
In 1935 at age 18 he became the youngest ever godan (5th degree black belt) when he defeated 8 consecutive opponents at Kodokan.



tokio hirano:

Tokio Hirano (1922-1993) 8th Dan, obtained Godan (5th dan) at age 19, is perhaps the greatest Judo technician of all time. He is probably the best known Japanese Judoka in Europe. In 1952, Hirano went to teach Judo in Europe. Within six years, he had accumulated over 4,300 wins.


usw. usw.

;)


die alberne idee, daß höhere graduierungen (kodansha) zwangsläufig mit einem höheren lebensalter einhergehen müssen, ist eine europäische bzw. deutsche erfindung.

Huangshan
15-01-2017, 19:31
die alberne idee, daß höhere graduierungen (kodansha) zwangsläufig mit einem höheren lebensalter einhergehen müssen, ist eine europäische bzw. deutsche erfindung.

Ja die alte gute Budoromatik.(Der Weise alte Mann mit weißem langen Baaaart.....

Das hohe Graduierungen auch zwangsläufig mit Weisheit verbunden sind ist auch eine romantische Mär. ;)


Einige wollen eben japanischer sein als die Japanesen.

Gast
15-01-2017, 21:01
@huangshan:

so isses.
man sollte sich vielleicht mal verdeutlichen, WARUM in europa, vor allem aber in deutschland die dumme idee aufkam, hohe dan-graduierungen müßten zwangsläufig an ein "höheres lebensalter" gekoppelt sein ...

in deutschland wurde 1952 das "deutsche dan kollegium" gegründet, das für sämtliche "budo-graduierungen" zuständig sein sollte.
eine selbstreferentielle ermächtigung ...aber sei's drum.

nun stellten die gründer (zu denen u.a. auch alfred rhode gehörte) aber fest, daß niemand in deutschland hoch genug graduiert war, um prüfungen jenseits des 5. dan abzunehmen ... (in japan wird im judo heute noch bis zum 8. dan geprüft).
folglich verfaßte man in den 50er jahren eine prüfungsordnung, die (im judo) nur bis zum 5. dan reichte und die in ihrer gliederung von den anderen "budo-disziplinen", die ab den 60er/70er jahren ins DDK kamen, übernommen wurde.
WARUM man die PO so gestaltet hatte, geriet offenbar in vergessenheit ...

;)

daher der ganze zirkus um die höheren dan-graduierungen.
irgend eine an den haaren herbeigezogene begründung dafür, warum man diese nicht durch prüfung erlangen konnte, mußte her ... und da es bis in die frühen 90er so etwas wie das internet nicht gab, war auch kaum jemandem bewußt, daß das in japan ganz anders gehandhabt wurde.
man hatte das, was in deutschland über judo bekannt war, in eine PO reingestopft, die halt nur 5 stufen umfaßte. darüber hinaus gehende lehrinhalte waren so gut wie unbekannt oder wurden als "überholt" oder "nicht (mehr) zum judo gehörend" abgelehnt.
folglich mußte man die grade oberhalb des 5. dan aus anderen gründen verleihen - und da kam man dann darauf, diese verleihung von einem "mindesalter" abhängig zu machen (so nach dem motto: wer jünger ist als 50 jahre KANN den 6. dan gar nicht erhalten, weil er noch nicht "reif" genug dafür ist ...).
was'n quatsch ...

neben dem "mindesalter" wurden die grade oberhalb des 5. dan nach und nach zu einer belohnung für sportpolitisch geschicktes taktieren.
und nach der trennung des DJB vom DDK vergab der DJB (zu recht, wie ich finde) solche graduierungen auch für exorbitante leistungen im wettkampf (olympiasieg, weltmeistertitel).

:D

SynthpopFan
15-01-2017, 23:58
Alles interessant. Tatsächlich habe die Erfahrung gemacht, dass hohen Danträger in Deutschland in der Regel ihren körperlichen Zenit überschritten haben, als sie graduiert wurden. (Von wegen "geistige Reife" und so.) Vielleicht hätte ich in meinem vorangegangenen Text betonen sollen, dass ich die deutsche gürteltragende Budoszene meinte?

Gast
16-01-2017, 08:59
Alles interessant. Tatsächlich habe die Erfahrung gemacht, dass hohen Danträger in Deutschland in der Regel ihren körperlichen Zenit überschritten haben, als sie graduiert wurden. (Von wegen "geistige Reife" und so.) Vielleicht hätte ich in meinem vorangegangenen Text betonen sollen, dass ich die deutsche gürteltragende Budoszene meinte?

:)

ich habe ähnliche erfahrungen gemacht wie du - jedenfalls hier in deutschland.
deshalb habe ich ja versucht, zu erklären, warum die träger höherer dan-grade hierzulande fast immer alte herren sind ...
in japan bspw. ist das anders.

Huangshan
19-01-2017, 18:33
rambat:

Danke für die interessanten historischen Hintergrundinformationen.

Bin froh, dass ich mit dem Budozirkus in Deutschland nichts mehr zu tun habe.


Ich habe irgendwann aufgehört Leute nach Gürteln,Graduierungen,Titeln...zu beurteilen sondern nach ihrem Auftreten,Wissen,Können e.c.t. !

SynthpopFan
19-01-2017, 22:12
Bin froh, dass ich mit dem Budozirkus in Deutschland nichts mehr zu tun habe.

Wo trainierst Du denn jetzt?

Huangshan
20-01-2017, 08:12
Seit geraumer Zeit trad. Gong Fu.(familiäre Strukturen)

Keine Gürtel,Graduierungen und Verbandsmeierei.

karate_Fan
20-01-2017, 11:37
Auch von mir ein Danke für die Hintergrundinfos. Rambat.

Ich finde es schade was man aus dem Gürtelsystem gemacht hat. Die Idee ist ja nicht schlecht, welchen Kult man daraus aus D-Land oder vielleicht sogar generell im Westen gemacht hat ist alles andere als schön.




Danke für die interessanten historischen Hintergrundinformationen.

Bin froh, dass ich mit dem Budozirkus in Deutschland nichts mehr zu tun habe.


Ich habe irgendwann aufgehört Leute nach Gürteln,Graduierungen,Titeln...zu beurteilen sondern nach ihrem Auftreten,Wissen,Können e.c.t. !


Das kann ich voll und ganz verstehen. Auch wenn ich als unbedeutender Gelbgurt mit dem Graudierungswahn nur um Rande was zu tun hatte, fand ich es falsch, nur um der Gürtel willen zu tranieren.

Da finde ich den HEMA Ansatz wo man nur für sich selbst traniert um das KK System zu lernen, wesentlich sympathischer.

Obwohl Karate war nicht das schlimmste bezüglich das Grudierungswahns den ich erlebt habe. Den Vogel hat das WT abgeschossen, wo ich mich auch für wenige Monate herumgetrieben habe.

Denke nicht, dass ich jemals wieder eine KK machen werde, wo Gürtel oder Aufnäher auf dem T-Shirt ne so große Rolle spielen.


Mal so allgemein an aller gefragt wie ist das den so heute in Japan ? Wird dort wegen den Graduirungen auch so nen Aufwand betrieben,

oder liegt das nur daran das manche Westler mal wieder Japanischer sein wollen, als die Japaner selbt?

SynthpopFan
28-01-2017, 17:23
Seit geraumer Zeit trad. Gong Fu.(familiäre Strukturen)

Keine Gürtel,Graduierungen und Verbandsmeierei.

Klingt sehr gut. Dann kannst Du Dich frei von all diesem Zeug auf die Kunst selbst konzentrieren. Gefällt mir. :)

Gürteltier
29-01-2017, 20:17
Klingt sehr gut. Dann kannst Du Dich frei von all diesem Zeug auf die Kunst selbst konzentrieren. Gefällt mir. :)

Naja, der macht kein Karate mehr. Weil er da bloß Gelbgurt war.


Macht aus dem gleichen Grund nur noch alle Jubeljahre mal beim Aikido mit :

Das ......tier.

SynthpopFan
30-01-2017, 00:47
Naja, der macht kein Karate mehr. Weil er da bloß Gelbgurt war.


Macht aus dem gleichen Grund nur noch alle Jubeljahre mal beim Aikido mit :

Das ......tier.

Ist doch egal. Hauptsache, er trainiert irgend etwas. :)

Zu den Gürteln: Diese esoterischen Deutungen der Gürtel machen mich mittlerweile müde. Mir ist so egal, wer welchen Gürtel hat. Ich konzentriere mich beim Training einfach nur auf mich selbst und meine Techniken. Dabei kann ich auch einen ganz normalen Trainingsanzug ohne Gürtel tragen. Für mich ist der Gi nichts weiter als eine Konvention, die man im Dojo einhalten muss. Wer welchen Gürtel dabei trägt, spielt für mich keine Rolle.

Edit: M.Siemers beschreibt in seinem Buch (Beitrag #2 von Gibukai) sehr locker (und zum Teil recht direkt), wie er die Karateszene wohl so erlebt hat. Die Beschreibung der Gurtgrade hat er wohl 1:1 von anderen Quellen übernommen. Auch die Fehler, die bei Gürtelprüfungen nicht mehr vorkommen dürfen, hat er aus dem alten DKV-Prüfungsprogramm. So ein kleines bisschen Unmut über Vorkommnisse in der DKV-Karateszene schwingt in seinem Buch auch mit.

Huangshan
30-01-2017, 11:15
SynthpopFan:

Was ich andeuten wollte:

Jenseits des Graduierungszirkus gibt es noch andere Konzepte wie man Wissen vermitteln kann.

Früher auf de Ryu Kyu Inseln/Okinawa existierten auch andere Lehrkonzepte.(kleine Gruppen,ausgesuchte Schüler,direkte Lehrer-Schüler Beziehung usw.)

Natürlich ist es schwer bei grossen internationalen,nationalen Organisationen , ohne Gürtel ein Lehrkonzept umzusetzen.

Das ursprünglich gedachte Kyu-Dan Konzept wurde jedoch wie man sehen kann von Einigen " Verwässert" .








Daß die Gürtel-als-Zeichen-für-Kenntnisse-Tradition im Karate erst 84 Jahre alt ist, sollte dabei durchaus nicht unter den Tisch fallen. Davor wurde den Gürteln, wenn denn der Übende einen trug, quasi keinerlei Beachtung geschenkt – eben anders als heute, wo vor sich hin verrottende, manchmal erbärmlich riechende Fetzen als „traditionelles“ Karate-Heiligtum verkannt werden... Zitat von Gibukai


Fazit:

"Back to the roots"

oder das ursprünglich konzipierte Kyu-Dan Konzept strikter,konsequenter.... umsetzen?

Gürteltier
03-02-2017, 20:17
Natürlich ist es schwer bei grossen internationalen,nationalen Organisationen , ohne Gürtel ein Lehrkonzept umzusetzen.

Das ursprünglich gedachte Kyu-Dan Konzept wurde jedoch wie man sehen kann von Einigen " Verwässert" .


Ich glaube, es würde schon einiges bringen, es ohne GürtelFARBEN zu betreiben.
Und ohne Dangrade über dem 5.. Dann müsste ich mich nicht immer fremdschämen für die abgeklärten "Meister", die den Schuß noch immer nicht gehört haben.