PDA

Vollständige Version anzeigen : Warum negative Filme schauen?



Kraken
04-08-2016, 00:31
Ja, gute Frage, oder?

Warum schaut ihr Filme, deren Inhalte schlecht für eure Seele/Psyche sind?

Warum schaut ihr Filme, in denen Menschen getötet, vergewaltigt, verstümmelt, misshandelt werden?

Warum lasst ihr solche Bilder in euer System?

Oder: Wieso machen das Menschen? Was denkt ihr? Wieso tun sich Menschen sowas an?

Ich frage nach dem tieferen Grund. Wer nicht weiter denken kann als "Weils mir Spass macht", dem möge seine flache Ansicht gegönnt sein und ich freue mich natürlich über jeden, der solch tiefschürfenden Einsichten über sich selbst erreicht hat.

Aber sicherlich gibt es hier auch einige, die der Selbstreflexion fähig sind und ein gewisses Bedürfniss haben, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen.

3L9O
04-08-2016, 00:46
das töten/misshandeln von menschen sind in filmen, die ich mir anschaue, meist nur kleine nebenhandlungen, der grund warum ich sie schaue ist mehr der "thrilL"

filme in denen es hauptsächlich ums zermetzeln geht, z.b. saw schau ich ungerne

Kraken
04-08-2016, 01:05
das töten/misshandeln von menschen sind in filmen, die ich mir anschaue, meist nur kleine nebenhandlungen,

Die Frage ist ja: Warum lässt du solche Bilder in deine Psyche?

Ich meine, du würdest ja auch nicht einfach so ein Nervengift trinken, selbst wenn es nur ein relativ kleiner Anteil des Getränks wäre. Oder?



der grund warum ich sie schaue ist mehr der "thrilL"

Wie meinst du das?

südberliner
04-08-2016, 01:38
@Kraken Die Frage habe ich mir auch oft gestellt. Ich erinnere mich, dass (damalige) Freunde früher, so mit 17, solche Filme geguckt haben. Wenn ich absolut nichts zu tun hatte, habe ich mich dazugesellt. Nach ein 2-3 Malen habe ich es aber gelassen. Was man an Saw usw. gut finden kann, ist mir ein absolutes Rätsel.
Irgendwann bin ich mal über den Titel "A Serbian Film" gestolpert, in irgendeinem Kommentarbereich. Mit der Anmerkung, dass dieser Film wirklich einer der übelsten sein sollte. Meine Neugier hat mich dann dazu gebracht die Inhaltsangabe auf wikipedia zu lesen. Die alleine hat mir schon gereicht.
Wer an so etwas Gefallen in irgendeiner Form findet ...

3L9O
04-08-2016, 03:11
Die Frage ist ja: Warum lässt du solche Bilder in deine Psyche?

Ich meine, du würdest ja auch nicht einfach so ein Nervengift trinken, selbst wenn es nur ein relativ kleiner Anteil des Getränks wäre. Oder?



Wie meinst du das?

was heißt in meine psyche lassen?

mein motto lautet : die dosis macht das gift, auch bei filmen

ich mag filme die einen" in spannung" versetzen, das muss nicht immer mit gewalttaten zu tun haben

hand-werker
04-08-2016, 06:39
Ich hab´s in dem Thread "verstörende Filme" schon geschrieben: Bei mir / uns war es damals (so mit 14-18) eine Mischung aus "guckt mal wie krass ich bin", austesten der eigenen Grenzen, Neugier, Tabubruch und Interesse am Verbotenen. Ich halte aus dem Grund auch nichts vom in Deutschland betriebenen "Erwachsenenschutz" aus Kürzung, Beschlagnahmungen und Verboten. Film ab 18 oder 21 freigeben und fertig. Wirklich interessant wurde es für mich damals immer erst, wenn ich gehört habe, dass ein Film verboten ist. Heute gebe ich mir so was nicht mehr. Ich finde harte Gewaltszenen heute eher unangenehm, brauche ich nicht. Okay sind sie für mich, wenn sie schlüssig in die Handlung eingebettet sind - wobei es dann eher selten ist, dass diese Szenen wirklich explizit und hart sind. So was ist ja meist (nicht immer) eher den Filmen vorbehalten, in denen die Gewalt Selbstzweck ist. Beim Serben-Film (den ich mir erspart habe) wird ja viel reininterpretiert. Meist geht es in Richtung "so hat der Bürgerkrieg unsere Gesellschaft in Serbien kaputt gemacht, dass so etwas gedreht wird". Ich denke eher, dass es irgendwann die Schnapsidee gab, den bis dato härtesten Film der Welt zu drehen und es dann halt durchgezogen wurde. Einfach die Messlatte höherlegen, schauen was geht und abwarten, wie die Welt reagiert.

...irgendwie auf eine kranke Weise sportlich, oder? :D



Ich meine, du würdest ja auch nicht einfach so ein Nervengift trinken, selbst wenn es nur ein relativ kleiner Anteil des Getränks wäre. Oder?


Machen Millionen von Menschen jedes Wochenende ;)

Gast
04-08-2016, 06:49
Ja, gute Frage, oder?

Warum schaut ihr Filme, deren Inhalte schlecht für eure Seele/Psyche sind?

Warum schaut ihr Filme, in denen Menschen getötet, vergewaltigt, verstümmelt, misshandelt werden?


sind das zwei unabhängige Fragen, oder implizierst Du hier, dass Filme, in denen Menschen getötet, vergewaltigt, verstümmelt, misshandelt werden, automatisch schlecht für die Seele/Psyche sind?

Ich schaue keine Splatter-Filme an, und die Darstellung von Vergewaltigungen und einige andere Formen von Gewalt, bei denen Menschen anderen hilflos ausgeliefert sind, empfinde ich als unangenehm.
Ich will mir auch keine realen Hinrichtungsszenen im Internet anschauen.
Aber ich finde einen Krimi spannender, als irgendeine romantische Schnulze und ich gehe davon aus, dass die meisten einen Friede-Freude-Eierkuchenfilm ohne irgendwelchen negativen Ereignisse uninteressant fänden.

Gewalt und Tot sind Teil der Wirklichkeit. Wir werden in Mitteleuropa, im Vergleich zu früher, immer weniger damit direkt konfrontiert, dafür mehr in den Medien.
In einem Film (früher Geschichten/Märchen) hat man dann die Möglichkeit sich zu gruseln /mit bestimmten Dingen zu konfrontieren, ohne selbst in Gefahr zu kommen.

Dextrous
04-08-2016, 06:58
Hm.
Also Horror- ( Grusel) Filme schaue ich, weil ich darauf stehe ordentlich erschreckt zu werden. Kommt zwar echt sehr selten vor, aber ich mag es mich zu gruseln :)

So richtig "stumpfe" Gewalt schaue ich mir aber oft auch an. Einen wirklich tiefen Grund werde ich bei mir da wohl nicht finden können. Spricht wohl einfach der Film-Fan aus mir, der Filme wir Martyrs sucht, die hart an die Substanz gehen. Ich denke gerne über Filme nach und habe viele Freunde, dien gleich empfinden. Wir treffen uns tatsächlich 1-Mal im Monat, nur um über Filme/Serien/Bücher zu sprechen und über den verborgenen Sinn und die Philosophie dahinter. Kommt oft interessantes (und lustiges) zum Vorschein.
Auch bei Filmen wie Saw, wo ich den ersten sehr ansprechend fand.
Die anderen Teile waren nur ein Schwacher Abklatsch.

Warum ich es in meine Psyche lasse?
Ich weiß, dass es nur Filme sind. Natürlich kann es mal passieren, dass es einen betrifft und man dann darüber nachdenkt, dass sowas auch passieren kann, aber das gesehene sind grundsätzlich nur Filme.

Solche richtigen Hinrichtungs-Videos, die im Netz kursieren habe ich mir auch mal angeschaut, nur aus Neugier. Das ist komplett was anderes, da ich weiß, dass das real ist. Ich persönlich konnte "gut" damit umgehen. Vielleicht ist das ein psychisches Ding, dass ich sowas nicht an mich ranlassen kann (will). Schlimm finde ich es natürlich allemal, dass so etwas auf der Welt passiert und auch noch (weniger als Abschreckung) als Triumph aufgenommen und gezeigt wird. Aber die Videos belasten mich an sich nicht sonderlich. Werden manche wahrscheinlich nicht verstehen, aber ich kann auch nicht in meinen Kopf schauen und gucken warum das so ist.

Wenn allerdings ein nahes Familienmitglied oder ein Freund stirbt, was beides leider viel zu früh vorgekommen ist, dann trifft es mich so hart, dass ich mehrere Wochen nicht in der Lage bin zu arbeiten.

hand-werker
04-08-2016, 07:24
Gewalt und Tot sind Teil der Wirklichkeit. Wir werden in Mitteleuropa, im Vergleich zu früher, immer weniger damit direkt konfrontiert, dafür mehr in den Medien.
In einem Film (früher Geschichten/Märchen) hat man dann die Möglichkeit sich zu gruseln /mit bestimmten Dingen zu konfrontieren, ohne selbst in Gefahr zu kommen.

:halbyeaha

fang_an
04-08-2016, 08:33
das sollte keine schädigung der psyche sondern eine art übung dafür. als ergebniss strebe ich unerschütterlichkeit und distanz dazu. sicherlich keine identifikation mit irgendeiner der charaktere, wenn das so weit wäre müsste man entweder selbst ein bischen meditieren oder sich hilfe holen.

ausserdem interresiert mich wie verrückt meine mitmenschen, u.a. auch regisseure, sind ;) vieles schokierendes wird kunst genannt.

das ziel dieser werke ist sicherlich nicht psychopathen zu schaffen, sondern eher von der tiefen der menschliche seele zu warnen, von unmenschlichkeit.

Super Famicom
04-08-2016, 09:44
Ich meine, du würdest ja auch nicht einfach so ein Nervengift trinken, selbst wenn es nur ein relativ kleiner Anteil des Getränks wäre. Oder?


Machen Millionen von Menschen jedes Wochenende
Deutlich mehr, deutlich häufiger...

Ich selber schaue die speziellen Genre-Filme nicht (vorsätzlich), kann die fiktive Darstellung von Gewalt im Kontext zahlreicher Filme aber gut verarbeiten und dieser als Bestandteil filmischer Inszenierung auch etwas abgewinnen.

Zu dem Thema gibt es zahlreiche Literatur. "Gewalt und(/in den) Medien" ist ein anerkanntes soziologisch/sozialpsychologisches Themenfeld, das meines Erachtens bisher noch kein (einfaches) Erklärungsmodell liefert und kontextuell sowie situativ immer wieder neu bewertet werden muss.

Den Realismusgrad der Gewaltdarstellung muss man ebenfalls beachten, denke ich. Tom und Jerry lebt ja auch von Gewalt(handlungen). ;)

(Möglichst) Realistische Gewalt als einziger filmischer Inhalt (auch als [eine Art] Dokumentation [Snuff Movies / Gesichter des Todes]) die vereinfacht gesagt dem Selbstzweck dient, empfinde ich persönlich als wenig attraktive Form des Medienkonsums.

Korkell
04-08-2016, 11:27
Warum haben Menschen die Neigung auf Dinge zu zielen? Warum haben wir so etwas wie Aggressionen? Wieso sind wir im Stande zu hassen?

Unsere GEsellschaft triggert so etwas nur zusätzlich. Die Fähigkeit dazu steckt in unseren Genen.
Das dürfte deine Frage eigentlich beantworten.
Horror- und Gewaltfilme sind aber in der Regel nicht das was mir negative Gefühle verpasst.
Menschen brauchen das Leid um Freude und andere positive Gefühle davon abgrenzen zu können. Das Leben ist eben kein Zuckerschlecken.

angHell
04-08-2016, 11:30
Und wieso haust Du anderen im Ring vor die Fresse, Kraken? In moralischen Kategorien finde ich das bedenklicher als Leute, die sich Filme, die offensichtlich nicht echt sind, sondern Unterhaltung/Kunst. Das ist doch erstmal ne gesellschaftlich akzeptierte Form der Auseinandersetzung mit Gewalt und ähnlichem, wobei niemand anderes zu Schaden kommt (im Gegensatz zum Ring).

Naja, auch wenns nicht direkt das Theam ist, aber bei Deiner Fragestellung interessiert mich die Frage doch sehr...

zocker
04-08-2016, 11:32
Und wieso haust Du anderen im Ring vor die Fresse, Kraken? ...


soweit ich verstanden habe, nicht nur im ring, jedenfalls früher.


gruss

Cam67
04-08-2016, 11:48
Und wieso haust Du anderen im Ring vor die Fresse, Kraken? In moralischen Kategorien finde ich das bedenklicher als Leute, die sich Filme, die offensichtlich nicht echt sind, sondern Unterhaltung/Kunst. Das ist doch erstmal ne gesellschaftlich akzeptierte Form der Auseinandersetzung mit Gewalt und ähnlichem, wobei niemand anderes zu Schaden kommt (im Gegensatz zum Ring).

Naja, auch wenns nicht direkt das Theam ist, aber bei Deiner Fragestellung interessiert mich die Frage doch sehr...

ich denke, es könnte schon einen Unterschied machen ob man sich bewusst (freiwillig) "in" Gewalt begibt , mit der Option selbst von ihr betroffen zu werden, oder sie nur als Außenstehender , aus sicherer Distanz heraus, konsumiert. (Film, Spanner)

Gewalt ist alltäglich . sieht man jeden Tag im Umfeld, im Strassenverkehr, in allen Facetten. mal subtil , mal offensichtlich.

in manchen Filmen allerdings dient sie lediglich ,des Berauschens, Glorifizieren, Gelüste wecken und erfüllen, die sonst so, nicht getraut werden zu leben.
...... das halte ich auch für bedenklich und tue ich mir auch nicht an.

und ja .... das halte ich auch für eine Art Psychohygiene, darauf zu verzichten.

Im Ring oder auf der Strasse , ist es eine abgesprochene Sache und damit alle mal ehrlicher , und in gewisser Sicht noch nicht mal wirklich Gewalt , sondern einfach physische Kommunikation (weil Absprache) , auch wenn einige jetzt vll. wieder Sturm laufen.

San Valentino
04-08-2016, 11:52
Und wieso haust Du anderen im Ring vor die Fresse, Kraken? In moralischen Kategorien finde ich das bedenklicher als Leute, die sich Filme, die offensichtlich nicht echt sind, sondern Unterhaltung/Kunst. Das ist doch erstmal ne gesellschaftlich akzeptierte Form der Auseinandersetzung mit Gewalt und ähnlichem, wobei niemand anderes zu Schaden kommt (im Gegensatz zum Ring).

Naja, auch wenns nicht direkt das Theam ist, aber bei Deiner Fragestellung interessiert mich die Frage doch sehr...

Das was da im Ring geschieht bewegt sich doch eher auf dem Level von Actionfilme aus den 80ern.
Davon abgesehen muss Gewlt doch nicht per se negativ sein.

MMAMatze
04-08-2016, 12:02
Bei einem Großteil der Menschen ist der Alltag relativ öde und langweilig. 9 to 5 job, 5 Tage die Woche. Jeden Tag die selbe Routine... Viele Menschen suchen den Moment wo sie sich wieder "lebendig" fühlen. Sie wollen aber dafür nicht rausgehen und ein Risiko eingehen. Sie setzen sich den Gefahren nur "virtuell" aus immer mit dem Hintergedanken sich im sicheren Zuhause zu befinden.

Das ist zumindest meine Theorie...

Dietrich von Bern
04-08-2016, 12:06
Ich selbst bin eine kontraphobische Nr. 6. Früher war es so, daß ich all das, was mir Angst gemacht hat, genau das mußte ich machen. Ich habe sehr intensiv eine sehr harte Form von Kampfsport betrieben. Ich hatte immer wahnsinnig Angst davor, kämpfen zu müssen. Ich mußte es aber immer wieder machen, weil ich die Gewissheit haben mußte, daß ich das überstehe, daß ich da bestehen kann. Und wenn ich es dann getan habe, dann ist eine gewisse Zeit lang Ruhe, bis die Angstvorstellung wieder zu arg wird, dann muß es dann wieder sein.

Quelle: Typ 6 » Enneagrammportal (http://www.enneagrammportal.de/basiswissen/interviews/typ-6/)

Ohne mir darüber im Klaren gewesen zu sein war es bei mir so ähnlich.
Das Kämpfen kann man gut durch "krasse Filme gucken, wie ein bekloppter mit dem Motorrad rasen u.v.m." ersetzen.

Viele Jugendliche verstehen gar nicht, warum sie so etwas (mit)machen.

Ein einschneidendes Erlebnis hat mich dann zur Vernunft gebracht.

zocker
04-08-2016, 12:16
Quelle: Typ 6 » Enneagrammportal (http://www.enneagrammportal.de/basiswissen/interviews/typ-6/)

Ohne mir darüber im Klaren gewesen zu sein war es bei mir so ähnlich.
Das Kämpfen kann man gut durch "krasse Filme gucken, wie ein bekloppter mit dem Motorrad rasen u.v.m." ersetzen.

Viele Jugendliche verstehen gar nicht, warum sie so etwas (mit)machen.

Ein einschneidendes Erlebnis hat mich dann zur Vernunft gebracht.


ist das so ähnlich wie bei "zurück in die zukunft", wenn marty sagt: "niemand, absolut niemand nennt mich eine feige sau!" und dann irgendwas ganz gefährliches macht?


Gruss

Kensei
04-08-2016, 12:24
...Zu dem Thema gibt es zahlreiche Literatur. "Gewalt und(/in den) Medien" ist ein anerkanntes soziologisch/sozialpsychologisches Themenfeld, das meines Erachtens bisher noch kein (einfaches) Erklärungsmodell liefert und kontextuell sowie situativ immer wieder neu bewertet werden muss...

Eben. Dafür, dass Gewaltkonsum über Medien so beliebt ist, gibt es wohl keine einfache und allgemeingültige Erklärung. Ist ja im Grunde auch keine Sache der Moderne, wenn man an die Gladiatorenspiele im alten Rom oder an die praktizierte Schau von öffentlichen Hinrichtungen denkt.

Ich schrieb in dem anderen Thread schon, Filme, das Internet und auch Computerspiele geben einem die Möglichkeit aus der Tristesse des Alltags auszubrechen und zumindest in der Fantasie was "zu erleben". Was Spannung und ein Gefühl von Abenteuer erzeugt, wird dann ja wieder von jedem anders empfunden. Der eine schaut Krimis, der nächste Science Fiction, Action oder eben Horror. So mannigfaltig wie die Menschen sind, ist auch die Unterhaltungskultur.

Beim konkreten Gewalterleben spielt dann sicherlich noch das bewusste oder unbewusste Streben nach Sicherheit eine Rolle. Zum einen ist der Beobachter unbewusst erleichtert, dass es den anderen getroffen hat und nicht ihn selbst. War früher in den Zuschauerrängen der Arena oder bei Hinrichtungen so, und ist es heute fiktiv in der Flimmerkiste oder dem Computerspiel. Zum anderen fühlt er Bestätigung, sich in einem geschützten Raum zu bewegen (also vor dem Fernseher), in dem ihm so ein Schicksal nicht wiederfahren kann. Je näher das Gezeigte sich an der Realität befindet, umso stärker dann auch das eigene Empfinden. Mann kann jetzt mal Flüchtlinge aus Krisengebieten befragen, welchen Bedarf die haben, sich Metzelcomputergames und Horrorfilme zu geben. Der dürfte wohl relativ gering sein. Ähnliches gilt sicher auch für Menschen mit gefährlichen oder nervenaufreibenden Berufen, die ohnehin den ganzen Tag viel unter Strom stehen.
Bei Computerspielen kommt dann drittens mMn noch die Ausübung von Macht dazu. Bin ich derjenige, der virtuell Gewalt ausübt, macht mich das zum "Ausführenden" und nicht zum Opfer, über das verfügt wird. Dadurchwird ein Gefühl von Überlegenheit und Allmacht vermittelt, das viele Menschen im Alltag so nie erfahren. Vielleicht spielt das auch im Fernsehen eine, wenn auch geringere Rolle, wenn sich der Zuschauer bspw. mit den Hauptprotagonisten besonders identifizieren kann.

Wie gesagt, die Gründe sind wohl multikausal und je nach Individuum verschieden ausgeprägt.

Korkell
04-08-2016, 13:11
https://www.youtube.com/watch?v=hii17sjSwfA


https://www.youtube.com/watch?v=hii17sjSwfA

Kensei
04-08-2016, 13:45
Und was sehe ich jetzt, wenn ich auf den link klicke? :weirdface

Klaus
04-08-2016, 13:47
Kommt darauf an. Wenn es zu dämlich wird, schalte ich einfach ab und schaue mir den Rest nicht mehr an. Reine Schockerfilme sehe ich mir gar nicht erst an.

Korkell
04-08-2016, 13:50
Gute Musik mit treffendem Text.

Kensei
04-08-2016, 14:08
Danke, ich verzichte. ;)

Macabre
04-08-2016, 15:16
Für mich sind Horrorfilme einfach Kunst/Unterhaltung, wobei ich "TorturePorn" auch grenzwertig finde. Stehe da mehr auf "BackwoodTerror", oder so.



Keine Kunst sind für mich Enthauptungsvideos, etc.
Hab ich mal eins gekuckt, will ich nicht mehr sehen, find ich scheizze...
Das ist dann Voyeurismus den ich nicht mag, ich gaffe auch nicht bei Unfällen.


Ich hab auch ein paar Fragen:

Warum hauen sich Leute aus Spass/Sport aufs Maul?
Warum hören manche Leute Punk/Hardcore/Metal etc.
Warum stehen manche Leute auf S/M?
tbc...

HAZ3
04-08-2016, 17:21
Warum überhaupt Filme schauen ?

Hab selber vor ner längeren Zeit aufgehört und vermisse sowas gar nicht.Da gehe ich lieber ne Runde spazieren oder whatever.Gucke aber auch so so gut wie kein TV außer mal Nachrichten oder ner guten Doku wenns was interesantes gibt.
Von daher,scheiß auf Filme oder so Kram...

Sorbus Aucuparia
04-08-2016, 17:52
Warum überhaupt Filme schauen ?

Hab selber vor ner längeren Zeit aufgehört und vermisse sowas gar nicht.Da gehe ich lieber ne Runde spazieren oder whatever.Gucke aber auch so so gut wie kein TV außer mal Nachrichten oder ner guten Doku wenns was interesantes gibt.
Von daher,scheiß auf Filme oder so Kram...

Liest du Bücher?

Teashi
04-08-2016, 18:02
Ich meine, du würdest ja auch nicht einfach so ein Nervengift trinken, selbst wenn es nur ein relativ kleiner Anteil des Getränks wäre. Oder?
Alkohol wird doch getrunken.

Dietrich von Bern
04-08-2016, 18:41
ist das so ähnlich wie bei "zurück in die zukunft", wenn marty sagt: "niemand, absolut niemand nennt mich eine feige sau!" und dann irgendwas ganz gefährliches macht?

Nein, denn der Kontraphobiker braucht nicht unbedingt ein Publikum oder Antrieb von außen. Der Antrieb kommt von innen.

Dann gibt es auch noch den Irrweg, dass man aus Angst eines Tages zu einem Opfer werden zu können, selbst versucht zu einer Art "Endgegner" zu werden.
Das bringt einen aber i. d. R. in Kontakt mit Menschen, die man eigentlich gerade nicht treffen wollte.

zocker
04-08-2016, 18:42
Nein, denn der Kontraphobiker braucht nicht unbedingt ein Publikum oder Antrieb von außen. Der Antrieb kommt von innen.

Dann gibt es auch noch den Irrweg, dass man aus Angst eines Tages zu einem Opfer werden zu können, selbst versucht zu einer Art "Endgegner" zu werden.
Das bringt einen aber i. d. R. in Kontakt mit Menschen, die man eigentlich gerade nicht treffen wollte.


man macht sich also vorsorglich fit?


gruss

Dietrich von Bern
04-08-2016, 18:59
Brutalität ist wie eine ansteckende Krankheit, die sogar visuell über tragen werden kann.
Erstmal abgestumpft geht jedes Gefühl flöten, und wenn es nur das Fehlen von Freude ist.
Nach dem Geiseldrama von Gladbeck war mir klar, dass viele böse Menschen nicht kreativ handeln, sondern "weil man in dieser Situation das so und so macht". Man lernt täglich, wie man böse reagieren kann. Das geht hoch bis zu Staatschefs, die " zurückschlagen " oder irgendwie anders Angreifer bestrafen wollen.
Vor lauter Verhaltensmustern und Stolz findet kaum noch einer Wege, wie man gut reagieren kann.
Je mehr man einen Kopf mit Müll vollstopft, desto weniger Platz ist für Kreativität und Wahrnehmung der Realität.

Dietrich von Bern
04-08-2016, 19:13
man macht sich also vorsorglich fit?


gruss

Viel mehr als das.
Man sucht sich z. B. ...
Ich lass das mal. Wäre OT.

Kraken
04-08-2016, 20:35
Warum haben Menschen die Neigung auf Dinge zu zielen? Warum haben wir so etwas wie Aggressionen? Wieso sind wir im Stande zu hassen?
.


Und wieso haust Du anderen im Ring vor die Fresse, Kraken




Ich hab auch ein paar Fragen:

Warum hauen sich Leute aus Spass/Sport aufs Maul?
Warum hören manche Leute Punk/Hardcore/Metal etc.
Warum stehen manche Leute auf S/M?
tbc...

He Jungs, macht doch für eure Fragen einen eigenen Thread auf. Hier geht es um Antworten. Antworten auf eine spezifische Frage.

Kraken
04-08-2016, 20:41
Machen Millionen von Menschen jedes Wochenende ;)


Alkohol wird doch getrunken.

Oh, Alkohol ist ein Nervengift?

Daran habe ich natürlich nicht gedacht, als ich spezifisch von einem Getränk sprach, in welchem Nervengift enthalten ist. Das war keineswegs eine verdeckte Spitze gegen andere selbst-zerstörerische Gewohnheiten unserer Gesellschaft. Wer würde denn auch auf sowas kommen?

Einer mit solchen Ideen müste ja, so richtig gutaussehend sein, nicht?

Kraken
04-08-2016, 20:47
Ich schrieb in dem anderen Thread schon, Filme, das Internet und auch Computerspiele geben einem die Möglichkeit aus der Tristesse des Alltags auszubrechen und zumindest in der Fantasie was "zu erleben". Was Spannung und ein Gefühl von Abenteuer erzeugt, wird dann ja wieder von jedem anders empfunden. Der eine schaut Krimis, der nächste Science Fiction, Action oder eben Horror. So mannigfaltig wie die Menschen sind, ist auch die Unterhaltungskultur.

Soweit verstehe ich das. Aber wieso schaut man dann Filme, deren Inhalt man auf keinen Fall erleben will?

Ich meine, die Filme die ich schaue, deren Geschichte würde ich oftmals gerne erleben, das kann ich nachvollziehen.

Bei Filmen mit Sasha Grey und co., Mann, das würde ich irgendwie auch gerne erleben. :D

Ich wäre auch gerne der Karate Kid oder Superman oder so jemand.




Beim konkreten Gewalterleben spielt dann sicherlich noch das bewusste oder unbewusste Streben nach Sicherheit eine Rolle. Zum einen ist der Beobachter unbewusst erleichtert, dass es den anderen getroffen hat und nicht ihn selbst. War früher in den Zuschauerrängen der Arena oder bei Hinrichtungen so, und ist es heute fiktiv in der Flimmerkiste oder dem Computerspiel. Zum anderen fühlt er Bestätigung, sich in einem geschützten Raum zu bewegen (also vor dem Fernseher), in dem ihm so ein Schicksal nicht wiederfahren kann.

Äusserst interessant. Wie kommt das zustande? Inwiefern ist dieses Gefühlt bewusst?

Inwiefern SUCHEN wir dieses Gefühl bewusst, oder was ist dann der tiefer liegende Antrieb, aufgrund dessen wir uns in diese Situationen versetzen?



Je näher das Gezeigte sich an der Realität befindet, umso stärker dann auch das eigene Empfinden. Mann kann jetzt mal Flüchtlinge aus Krisengebieten befragen, welchen Bedarf die haben, sich Metzelcomputergames und Horrorfilme zu geben. Der dürfte wohl relativ gering sein. Ähnliches gilt sicher auch für Menschen mit gefährlichen oder nervenaufreibenden Berufen, die ohnehin den ganzen Tag viel unter Strom stehen.

Jetzt hab ichs verloren. Wenn näher ist, ist das Empfinden stärker? Also sollte doch für Flüchtlinge der Thrill erst recht riesig sein?

Arganth
04-08-2016, 21:04
Bei Filmen mit Sasha Grey und co., Mann, das würde ich irgendwie auch gerne erleben. :D


du als sasha grey? :p:D

http://img.thesun.co.uk/multimedia/archive/01129/cumber682_1129835a.jpg


puren gewaltfilmen ala hostel, martyrs ect. kann ich gar nix abgewinnen.
Find die einfach nur schlecht.
Liveleak allerdings find ich wieder interessant obwohl man da auch schon fast den glauben an die menschheit verlieren kann ^^

Yip-Man
04-08-2016, 22:22
Soweit verstehe ich das. Aber wieso schaut man dann Filme, deren Inhalt man auf keinen Fall erleben will?




Selbes Prinzip wie bei Assi Tv: man schaut es sich an, damit man sich gut fühlt, weil man nicht so am Ar*** ist wie die Protagonisten.

Oder man steht auf das Gefühl von Adrenalin.
Oder man hat einfach unerklärliche Vorlieben.
Dürfte von Person zu Person unterschiedlich sein.

Ich persönlich finde Gewalt in Filmen in Ordnung, wenn sie zur Story passt und nicht unnötig ausgeprägt ist.
Szenen, in denen Personen den Angreifern schutzlos ausgeliefert sind, kann ich auch gar nicht ab, aber da kommtes drauf an, wie realistisch die Darstellung ist und um was es geht (zb Vergewaltigung vs Gewaltorgien a la Saw - letzteres finde ich weniger schlimm, da relativ sinnlos und unrealistisch blutig)

HAZ3
04-08-2016, 22:30
Liest du Bücher?

Sagen wir so,eher beruflich,dann Fachliteratur oder wenn ich privat etwas lernen will.Aber nix Richtung Fiktion oder so,also eher keine belletristischen Sachen.
Ich zocke Games,das sehe ich schon als ne Art interaktive Filme / Erzählungen wenns nen guten Singleplayer gibt :)

zocker
04-08-2016, 23:16
Viel mehr als das.
Man sucht sich z. B. ...
Ich lass das mal. Wäre OT.

Toll!

Gerade wenn's interessant wird.

Soll halt der kraken sein thema erweitern,


Gruss

Gast
04-08-2016, 23:25
Soweit verstehe ich das. Aber wieso schaut man dann Filme, deren Inhalt man auf keinen Fall erleben will?

Ich meine, die Filme die ich schaue, deren Geschichte würde ich oftmals gerne erleben, das kann ich nachvollziehen.

Bei Filmen mit Sasha Grey und co., Mann, das würde ich irgendwie auch gerne erleben. :D

Ich wäre auch gerne der Karate Kid oder Superman oder so jemand.


"Ich stell jetzt auf unbesiegbar und alle Waffen"
Wikipedia meint:


In der Medienpsychologie gilt Eskapismus als wichtiges Motiv der Mediennutzung. [...]
In diesem Ansatz wird der Medienkonsument nicht mehr als Rezipient und reiner Reizempfänger nach dem Stimulus-Response-Modell untersucht, sondern seine Motivation. In der Medienforschung wird Eskapismus dem Uses-and-Gratifications-Ansatz zugeordnet, das heißt, Medienangebote werden zur Alltagsflucht selektiert. Nach diesem „Escape-Konzept“ von Katz und Foulke werden so durch alltäglich erlebte gesellschaftliche Rollenausübungen erzeugte Spannungen abgebaut. Motive sind demnach das Vergessen und Entfliehen vor eigenen Problemen sowie passive Entspannung und das Erzeugen von Emotionen und Ablenken von Regeln und Normen der Realität.[6]

Ergebnisse des medialen Eskapismus sind eine Identifikation mit vorgeführten Lebensweisen, Projektion eigenen Versagens auf fremde Handlungsträger und Kompensation für offene oder unerfüllte Wünsche.


dSDm62Hmbf4

zocker
05-08-2016, 00:01
... Aber wieso schaut man dann Filme, deren Inhalt man auf keinen Fall erleben will? ...


Möglicherweise möchte der schauer unterbewusst den inhalt doch erleben.


Gruss

hand-werker
05-08-2016, 06:48
Vielleicht freut man sich, dass es einem selber gut geht?

Super Famicom
05-08-2016, 08:57
Eskapismus
Ist nur einer von vielen Ansätzen...


Vor lauter Verhaltensmustern und Stolz findet kaum noch einer Wege, wie man gut reagieren kann.
Je mehr man einen Kopf mit Müll vollstopft, desto weniger Platz ist für Kreativität und Wahrnehmung der Realität.

Genauso wie die Habitualisierungsthese oder die Stimulationsthese.

Als erster Ansatz der gängisten Theorien mal der unten stehende (googled!) link.

http://psychologie-news.stangl.eu/627/thesen-zur-wirkung-von-gewalt-in-dem-medien



Oh, Alkohol ist ein Nervengift?
Indeed.

Kensei
05-08-2016, 11:38
Hi Kraken,


Soweit verstehe ich das. Aber wieso schaut man dann Filme, deren Inhalt man auf keinen Fall erleben will?

Ich meine, die Filme die ich schaue, deren Geschichte würde ich oftmals gerne erleben, das kann ich nachvollziehen.

Bei Filmen mit Sasha Grey und co., Mann, das würde ich irgendwie auch gerne erleben. :D

Ich wäre auch gerne der Karate Kid oder Superman oder so jemand...

Schrieb ich weiter unten ja. Was zeigt es dir, wenn du erlebst wie anderen Leuten Gewalt angetan wird? Unbewusst bist du zunächstmal "dankbar" dafür, dass es eben den anderen getroffen hat und nicht dich. Dabei geht es weniger um Unterhaltung als vielmehr um einen Bedarf an Sicherheit. Dass es den anderen getroffen hat und dich nicht, wird irgendwelche Gründe haben. D.h. für dich, du hast in deinem Leben etwas richtig gemacht bspw. bist du nicht betrunken Auto gefahren oder pöbelst keine Fremden an.
Im Fernsehen zeigt es dir zumindest unbewusst, dass der Ort des Gewalterlebens nicht direkt vor Ort liegt, sondern weit weg bzw. fiktiv im Fernsehen, den du ja jederzeit abschalten kannst. So kann dir bspw. das schauen einen Horrorfilms oder von Katastrophennachrichten unbewusst ein Gefühl des Glücks und der Sicherheit vermitteln.


...Äusserst interessant. Wie kommt das zustande? Inwiefern ist dieses Gefühlt bewusst?

Inwiefern SUCHEN wir dieses Gefühl bewusst, oder was ist dann der tiefer liegende Antrieb, aufgrund dessen wir uns in diese Situationen versetzen?...

Ich denke nicht, dass dieses Gefühl bewusst gesucht wird. Es ist eher ein evolutionärer Trieb, mein Handeln auf Überleben auszurichten und für das was ich tue Bestätigung zu finden.


...Jetzt hab ichs verloren. Wenn näher ist, ist das Empfinden stärker? Also sollte doch für Flüchtlinge der Thrill erst recht riesig sein?

Hierbei ging es um einen zweiten Punkt. Ich schrieb ja bereits, die Gründe dafür, dass wir uns medialem Gewalterleben aussetzen sind vielfältig. Einer ist bspw. auch die Abwechslung und das Abenteuer, die uns in unserem 0815 Alltag zumeist fehlen. Wir identifizieren uns mit den Protagonisten in Filmen und erleben durch deren Augen unser eigenes "Adventure". Oder eben in Computerspielen als selbsttätige Akteure.
Menschen, die in ihrem normalen Alltag schon extrem unter Stress stehen und Gewalterfahrungen machen, Polizisten, Rettungskräfte, Flüchtlinge aus Kriegsgebieten etc. werden wenig Bedarf nach Horrorfilmen oder Gewaltvideos in Fernsehen und Internet haben. A) brauchen Sie den "Thrill" nicht, b) wird sowas sie an ihre eigenen Erlebnisse erinnern, was eher Vermeidungsstrategien hervorruft.

Vllt. als kleiner Literaturtipp für den schmalen Taler:
Jörg Baberowski, "Räume der Gewalt".
Räume der Gewalt | bpb (http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/politische-grundfragen/228502/raeume-der-gewalt)
Da geht's darum, welche Rolle Gewalt bewusst und unbeusst im Alltag spielt und inwiefern sie zur Natur des Menschen gehört.

Korkell
09-08-2016, 14:26
Ich weiß nicht aber solche Fragen kann man doch nur stellen wenn man davon ausgeht, dass der Mensch im Kern gut ist oder?
Gewalt ist faszinierend. Zu sehen wie man Gewalt ausüben kann und was man damit anrichten kann ist faszinierend.
Das Sasha Grey Beispiel ist auch recht bezeichnend, haben doch ihre *****s in der Regel so gar nichts mit irgendeiner Form von Zärtlichkeit zu tun.
Das mit dem Gefühl der Sicherheit ist eine medienspezifische Erscheinung und vermutlich auch absolut richtig.

Terao
09-08-2016, 15:46
Ich glaub ja, dass das mit dem Todestrieb gar net so weit danebenlag vom ollen Freud.

Hau.drauf.wie.nix
09-08-2016, 16:43
Deswegen mache ich das nicht. Wer sich auch nur ein bisschen mit Psychologie auskennt, versteht was man damit in seinen Kopf lässt.

"Aber hey, es ist doch nur Unterhaltung" ist meine Lieblings-Aussage der Nicht-Denker :rolleyes:

Korkell
10-08-2016, 01:21
Deswegen mache ich das nicht. Wer sich auch nur ein bisschen mit Psychologie auskennt, versteht was man damit in seinen Kopf lässt.

"Aber hey, es ist doch nur Unterhaltung" ist meine Lieblings-Aussage der Nicht-Denker :rolleyes:

Unterhaltung ohne Substanz ist Sedierung. Man kann diese Bilder schon in seinen Kopf lassen wenn man weiß warum und später darüber nachdenkt.
Zum Beispiel wenn der Regisseur damit was subtileres als puren Voyeurismus bedienen wollte.

Hau.drauf.wie.nix
10-08-2016, 08:47
Man kann diese Bilder schon in seinen Kopf lassen wenn man weiß warum und später darüber nachdenkt.

Verstehe den Sinn dieser Aussage nicht so ganz. Helf mir doch bitte auf die Sprünge :o

Dietrich von Bern
10-08-2016, 12:02
Ich weiß nicht aber solche Fragen kann man doch nur stellen wenn man davon ausgeht, dass der Mensch im Kern gut ist oder?
Gewalt ist faszinierend. Zu sehen wie man Gewalt ausüben kann und was man damit anrichten kann ist faszinierend.

Der Mensch kommt IMHO mit individuell stark unterschiedlichen Anteilen von "gut und böse" auf die Welt.

"Im Kern gut" trifft bei den meisten wohl kaum zu.

Wie sich der Mensch aber dann entwickelt ist abhängig von seiner Umgebung (Familie, Freunde, Erziehung, Versorgung usw).
Das betrifft sowohl den Körper als auch den Geist.

Ich behaupte, dass es nur eine faule Entschuldigung ist, wenn jemand sich auf seine Veranlagung beruft.

In jedem Menschen tobt täglich in vielen Situationen der Kampf "gut gegen böse".
Genau so oft muss man sich entscheiden.
Sich für "gut" zu entscheiden ist sehr oft kurzfristig die unbequemere Wahl.
Langfristig führt der bequeme Weg aber - wie so oft - nicht zum Ziel.
Glücklich wird man anders.

Hau.drauf.wie.nix
10-08-2016, 12:05
Ich behaupte, dass es nur eine faule Entschuldigung ist, wenn jemand sich auf seine Veranlagung beruft.

In jedem Menschen tobt täglich in vielen Situationen der Kampf "gut gegen böse".
Genau so oft muss man sich entscheiden.
Sich für "gut" zu entscheiden ist sehr oft kurzfristig die unbequemere Wahl.
Langfristig führt der bequeme Weg aber - wie so oft - nicht zum Ziel.
Glücklich wird man anders.

:yeaha:

zocker
10-08-2016, 12:56
...In jedem Menschen tobt täglich in vielen Situationen der Kampf "gut gegen böse".

Womit wir wohl bei der frage wären, nach welchen kriterien "gut" und "böse" beurteilt werden sollen ...



Sich für "gut" zu entscheiden ist sehr oft kurzfristig die unbequemere Wahl.
Langfristig führt der bequeme Weg aber - wie so oft - nicht zum Ziel.
Glücklich wird man anders.

... sowie bei der frage des ("richtigen") ziels,


Gruss

Terao
10-08-2016, 14:10
Womit wir wohl bei der frage wären, nach welchen kriterien "gut" und "böse" beurteilt werden sollen ...Naja, die falschen Filme zu gucken, ist schon mal böse.
Auch wenn das eigentlich niemandem wehtut.


... sowie bei der frage des ("richtigen") ziels
Nur noch positive Filme gucken zum Beispiel. Irgendwelche Ziele braucht man ja im Leben. :D

zocker
10-08-2016, 14:31
Naja, die falschen Filme zu gucken, ist schon mal böse.
Auch wenn das eigentlich niemandem wehtut.

Nur noch positive Filme gucken zum Beispiel. Irgendwelche Ziele braucht man ja im Leben. :D


Du machst dir's natürlich wieder einfach!

Gruss

Gast
10-08-2016, 15:12
Womit wir wohl bei der frage wären, nach welchen kriterien "gut" und "böse" beurteilt werden sollen ...


Konfuzius meint:


Wer andere in die **** beißt, ist böse meist...

OliverT
10-08-2016, 15:16
Der Mensch kommt IMHO mit individuell stark unterschiedlichen Anteilen von "gut und böse" auf die Welt.

"Im Kern gut" trifft bei den meisten wohl kaum zu.

Ich würde sagen er kommt ganz ohne gut und böse auf die Welt. Im Prinzip geht es doch nur darum was ist gut für mich und was schadet mir.

Moral bzw gut und böse ist ein vom Menschen erdachtes und variables Konzept. Was für den einen gut oder ok ist kann für den anderen böse sein. Sei es nur der Fleischverzehr, eine Vergewaltigung bzw die unterschiedliche Auslegung was eine Vergewaltigung ist oder sei es eine Tötung/Mord.
Was jemand für richtig oder falsch hält hängt von der Sozialisierung ab. Und wie sehr man sich dran hält, hängt davon ab ob man mehr Nutzen als "Nachteile" davon hat.

Der einzige moralische Kompass mit dem der Mensch geboren wird bzw der sehr früh entwickelt wird ist die Empathie. Aber selbst das läuft auf helfe ich dir hilfst du mir raus. Und auch die Empathie ist später der Sozialisierung unterworfen.


Ich glaube der Hang zu negativen Filmen hängt einmal davon ab, dass, wie schon von anderen geschrieben wurde, die Leute froh sind das es jemand anderen trifft.
Und andererseits das der Hang zu Gewalt bzw. Gewalt als Option Umgang mit Anderen einfach im Menschen verankert ist. Von Geburt an ist jeder Mensch zu Gewalt in der Lage und in jedem steckt auch eine gewisse Faszination dafür. Nur wird Gewalt in unserer hiesigen Gesellschaft taburisiert. Also guckt man sich dann halt Filme an die dies thematisieren oder spielt entsprechende Spiele.
Wie sehr sich jeder einzelne im Endeffekt für Gewalt interessiert hängt dann auch wieder von der Sozialisierung ab.
Jetzt kann man sich natürlich streiten in welche Richtung die Sozialisierung verläuft. Ist der Mensch per se gewaltfrei und wird zum Gewalttäter sozialisiert oder steckt die Gewalt in uns und wir müssen zur Gewaltlosigkeit sozialisiert werden. Da die ganze Natur voller Gewalt ist sowie die gesamte Menschheitsgeschichte, glaube ich an letzteres.

Macabre
10-08-2016, 15:59
Viele Menschen verstehen eben nicht, dass die durchaus rohe, bis zur Schmerzgrenze dargestellte Gewalt, ein Stilmittel ist.


Alle "negativen" Filme bergen auch immer eine Gesellschaftskritit in sich, oft Sex, Utopien, Armageddon usw. etc.

zocker
10-08-2016, 16:30
Konfuzius meint:


Wer andere in die **** beißt, ist böse meist...


Tatsächlich?


Gruss

Dietrich von Bern
10-08-2016, 17:32
Naja, die falschen Filme zu gucken, ist schon mal böse.
Auch wenn das eigentlich niemandem wehtut.

Das kommt wieder drauf an!

Das Thema wurde aufgemacht, weil über verstörende Filme diskutiert wurde.
Es ging auch um die Vermischung von Gewalt und Pxrnx.

Das Konsumieren des Films kann Dir schaden (weh tun) wenn Deine Gedankenwelt nachhaltig darunter leidet.

Dein Konsumieren des Films unterstützt den Produzenten des Films.

Je nach Branche unterstützt Du damit auch das Leid der Darsteller.
Nicht umsonst haben sich schon viele aus der Branche das Leben genommen, oder meint etwa einer dass alle Darsteller das aus purem Spass an der Freude machen?

Wenn viele sich z. B. dazu entscheiden würden ab sofort keine brutalen P-Filme mehr zu schauen, dann würde die P-Industrie darauf reagieren müssen.

Wenn aber alle noch stärkere Reize brauchen, wo führt das dann hin?

Terao
10-08-2016, 18:26
Das Konsumieren des Films kann Dir schaden (weh tun) wenn Deine Gedankenwelt nachhaltig darunter leidet.

Na, zum Glück ist meine Gedankenwelt immer noch meine Angelegenheit. Und nicht die irgendwelcher Hobbypsychologen im Internet.

zocker
10-08-2016, 19:11
... Wenn viele sich z. B. dazu entscheiden würden ab sofort keine brutalen P-Filme mehr zu schauen, dann würde die P-Industrie darauf reagieren müssen. ...


du meinst, das wäre so ähnlich, wie wenn politiker entscheidungsmacht hätten und entscheiden würden, vollständig abzurüsten und die waffenindustrie darauf reagieren müsste, nach dem motto:

"stell dir vor, es läuft ein brutaler p-film und keiner schaut ihn an!"?


wie sieht´s denn deiner meinung nach zb mit nichtbrutalen, aber ekligen p-filmen aus?


gruss

Gast
10-08-2016, 20:31
Thema: "Zeigt das Fernsehen zuviel Gewalt?" (1992) (https://www.youtube.com/watch?v=yyuM2JMVvJ4)

Dietrich von Bern
10-08-2016, 20:53
Ich erwarte nicht, dass hier jeder ins Nachdenken kommt.

Ich hoffe aber, der eine oder andere denkt mal ein wenig.

Macht Euch ruhig lustig - ich lache mit! ;)

Terao
10-08-2016, 21:45
Ich hoffe aber, der eine oder andere denkt mal ein wenig.

Darf man denn auch zu anderen Ergebnissen kommen?

zocker
10-08-2016, 23:16
Ich erwarte nicht, dass hier jeder ins Nachdenken kommt.

Ich hoffe aber, der eine oder andere denkt mal ein wenig.

Macht Euch ruhig lustig - ich lache mit! ;)


Man kann doch m.e. (nach)denken und trotzdem lustig dein - oder gerade deswegen.


Gruss

hand-werker
11-08-2016, 06:55
Wenn wir hier schon ins psychologisieren kommen: Irgendein hohes Tier im MMA (ich glaube es war Dana White) hat mal sinngemäß zur Faszination von MMA gesagt: "Stellen Sie sich einen Park mit einer großen Wiese vor. In einer Ecke findet ein Fußballspiel statt, in einer Ecke wird Basketball gespielt und in einer Ecke findet eine Schlägerei statt. Wo gucken die meisten Leute zu?"

Nachvollziehbar, oder? These für unsere freudsche Runde hier: Die Anlage zur Gewalt liegt irgendwo so tief in uns drin, dass wir das ab und zu brauchen. In unserer Gesellschaft haben wir diesen Trieb so weit gebändigt, dass wir uns nur noch brutale Filme ansehen. Oder Box- bzw. MMA-Kämpfe. Oder an diesen teilnehmen. ;)

Dadurch können wir diese Gier nach Gewalt gesellschaftskonform befriedigen und müssen keine "reale" Gewalt ausüben.

Dietrich von Bern
11-08-2016, 12:03
Darf man denn auch zu anderen Ergebnissen kommen?

Ich bin nicht Dein Papa. ;)

Dietrich von Bern
11-08-2016, 12:12
Die Anlage zur Gewalt liegt irgendwo so tief in uns drin, dass wir das ab und zu brauchen. In unserer Gesellschaft haben wir diesen Trieb so weit gebändigt, dass wir (...) Box- bzw. MMA-Kämpfe (ansehen). Oder an diesen teilnehmen. ;) Dadurch können wir diese Gier nach Gewalt gesellschaftskonform befriedigen und müssen keine "reale" Gewalt ausüben.

Diese Argumentationskette ist i. P. auch meine für die Ausübung von Kampf-SPORT.

Man muss allerdings zwischen Sport und "da Draussen" sauber trennen.
Wenn ich mit dem Gedanken durch die Gegend laufe "Hey Ihr PET-Flaschen, ich könnte Euch alle zerquetschen!", dann kann das dazu führen, dass doch reale Gewalt daraus entsteht.

Gast
11-08-2016, 12:57
Dadurch können wir diese Gier nach Gewalt gesellschaftskonform befriedigen und müssen keine "reale" Gewalt ausüben.

irgendwie fühle ich keine Gier nach Gewalt zum Selbstzweck, aber ich erhebe auch nicht den Anspruch, normal zu sein....



Wenn ich mit dem Gedanken durch die Gegend laufe "Hey Ihr PET-Flaschen, ich könnte Euch alle zerquetschen!", dann kann das dazu führen, dass doch reale Gewalt daraus entsteht.

Die PET-Flaschen werden ja durch das Gesetz und staatliche Gewalt geschützt.