Vollständige Version anzeigen : Kampfkunst bei Aggressionen?
Stimmt es, dass Kampfsport, zum Beispiel Taekwondo, Aggressionen verschlimmert und die Gewalthemmschwelle senkt?
jkdberlin
04-08-2016, 12:51
Stimmt es, dass Kampfsport, zum Beispiel Taekwondo, Aggressionen verschlimmert und die Gewalthemmschwelle senkt?
Wo steht das? Ich denke, die meisten hier werden das verneinen.
* Silverback
04-08-2016, 12:54
Ist immer von mehreren Faktoren abhängig - wie z.B. natürliche Gewaltdisposition, individuelle Einstellung, Rahmenbedingungen, Einstellung des Trainers, ...
und daher IMHO auch nicht pauschal zu beantworten.
Wo steht das? ...
hatte nicht herr g. colin goldner in einem seiner bücher dies behauptet?
er hatte sich nach meiner erinnerung bei einem bruchtest irgendwas am fuß gebrochen und riet auch daher vom kampfsport ab.
ist schon ziemlich lange her, dass ich´s (ausschnittweise) gelesen habe.
befindet sich m.w. derzeit auf einem dachboden.
gruss
KK-Baghira
04-08-2016, 13:15
Ist immer von mehreren Faktoren abhängig - wie z.B. natürliche Gewaltdisposition, individuelle Einstellung, Rahmenbedingungen, Einstellung des Trainers, ...
und daher IMHO auch nicht pauschal zu beantworten.
:halbyeaha
Und wenn schon Goldner angeführt wird - mag ich Petzold/Bloem/Moget 2004 (http://www.fpi-publikation.de/artikel/textarchiv-h-g-petzold-et-al-/bloem-j-moget-p-c-m-petzold-h-g-2004-budo-aggressionsreduktion-und-psychosoziale.html) beisteuern - mE immer noch einer der besten Artikel zu diesem Thema (v.a. Petzolds Ausführungen)
Schöne Grüße
Baghira
wenn Menschen noch viel ungelebte Aggression in sich tragen, kann es gerade in den ersten paar Jahren einer KK/KS kommen das man sich testen will . >>>> auch ohne Reglement. man will einfach wissen was nun geht und was nicht. und Phasen der Rauferei/Prügelei ist dann nicht selten. (oft gesehen) oder wie Fromm es so schön sagte "Gewalt ist ungelebtes Leben"
interessanterweise , sind es aber genau diese Leute , welche es gelebt haben , die später sich fast ganz oder sogar völlig davon lösen (gibt auch Ausnahmen >>> siehe Bujun ^^). das bedeutet sogar , daß sie mit steigendem Können (im Sinne von Schaden anrichten durch bessere Technik ) sich selbst beschränken. quasi eine durch KK/KS entstandene Schlaghemmung. paradox ?
das kann soweit gehen, daß ein Trainierte irgendwann in einer schlechteren Ausgangsposition, durch eben diese selbst auferlegte Hemmung, kommt.
er ist einfach nicht mehr bereit , volles Ballett , ohne Rücksicht auf Verluste , durchzustarten. obwohl er als Untrainierter nie Probleme damit hatte.
Alfons Heck
04-08-2016, 13:31
...wenn schon Goldner angeführt wird...
Der Kerl ist ja eine lebende Parodie das Sozpäd's :D
Gruß
Alfons.
Der Kerl ist ja eine lebende Parodie das Sozpäd's :D ...
welche studiengänge genau er mit welchem titel tatsächlich abgeschlossen hat, konnte ich wikipedia nicht ganz eindeutig entnehmen.
gruss
Filzstift
04-08-2016, 15:11
Kann beides sein. Entweder lernt der schläger seine aggressionen zu kanalisieren, oder im schlimmsten fall nir wie er sie effektiv gegen andere einsetzen kann. Kommt auf die Person an.
hatte nicht herr g. colin goldner in einem seiner bücher dies behauptet?
er hatte sich nach meiner erinnerung bei einem bruchtest irgendwas am fuß gebrochen und riet auch daher vom kampfsport ab.
ist schon ziemlich lange her, dass ich´s (ausschnittweise) gelesen habe.
befindet sich m.w. derzeit auf einem dachboden.
gruss
Was Goldner über Kampfsport, Aggression und noch so einiges anderes verzapft ist natürlich haarsträubender Unsinn. Man muss ihm aber zugute halten, dass er einer der wenigen ist, der den hemmungslos romantischen Blick auf den Buddhismus und den Dalai Lama hinterfragt. Mich hat es vor Jahren zumindest dazu bewogen sich mal intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.
Alfons Heck
04-08-2016, 17:05
welche studiengänge genau er mit welchem titel tatsächlich abgeschlossen hat, konnte ich wikipedia nicht ganz eindeutig entnehmen.
Colin G.Goldner, Jg.1953, Studium Sozialwesen, Psychologie (promov.), Philosophie und Kulturanthropologie in München und LosAngeles.
Zitat aus Fernöstliche Kampfkunst, Neuauflage 1992 im AHP-Verlag München
Gruß
Alfons.
Alfons Heck
04-08-2016, 17:09
...hinterfragt...
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Er ist ein Berufshinterfrager.
Gruß
Alfons.
Zitat aus Fernöstliche Kampfkunst, Neuauflage 1992 im AHP-Verlag München
Gruß
Alfons.
Was ich (noch) nicht erkannt habe, ist, ob bzw. welche dieser studien und falls ja mit welchem abschluss er erfolgreich beendet hat.
Erinnert ein wenig an die studienangaben sifu kernspechts, bevor er bulgarische titel erhielt.
Edit:
In Psychologie hat er offensichtlich promoviert, ähnlich wie sifu kernspecht.
Gruss
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Er ist ein Berufshinterfrager.
Gruß
Alfons.
Beantwortet er die von ihm gestellten fragen dann selbst?
Gruss
Hosenscheißer
07-08-2016, 18:50
Stimmt es, dass Kampfsport, zum Beispiel Taekwondo, Aggressionen verschlimmert und die Gewalthemmschwelle senkt?
das gilt eher für Sportarten wie Boxen oder Thaiboxen aber nicht für TKD.
Filzstift
07-08-2016, 20:05
das gilt eher für Sportarten wie Boxen oder Thaiboxen aber nicht für TKD.
Wirklich? Weswegen denn? Wegen der romantischen Philosophie?
wer Aggressionen hat, soll die am Boxsack oder beim Laufen loswerden.
Im Kampfsport haben unkontrollierte Leute nichts zu suchen.
Viele brauchen etwas zum Auspowern, da gibt es aber genug andere Sachen bei denen der Trainingspartner nicht gefährdet wird durch ungebremste Aggression und Temperament
Die Hemmschwelle wird zwar nicht gesenkt, aber die Angriffe professionalisiert, d.h. diese werden gezielter und besser, auch die Power wird verstärkt, das möchte man nicht bei allen Peronenkreisen haben
VincentPrice
08-08-2016, 09:03
Stimmt es, dass Kampfsport, zum Beispiel Taekwondo, Aggressionen verschlimmert und die Gewalthemmschwelle senkt?
Ich würde sagen das stimmt ungefähr so wie Ego-Shooter Amokläufe verursachen.
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