ryoma
04-08-2016, 14:03
In einem anderen Thread wurde ich von einem Member hier auf das sog. Ittôden Shinki Tôhô aufmerksam gemacht.
Schnell hatte ich die Seite gefunden und mich doch sehr über diverse Formulierungen gewundert:
Itto-den Shinki Toho bezeichnet eine Art Koryu-Kenjutsu, die in der Tradition des Ittoryu-Stils steht
Hmm... wer sagt das? Der Gründer selbst? Wie soll man in der Tradition der Ittô-ryû stehen, wenn man in keiner bekannten, authentischen Ittô-ryû je die komplette Überlieferung erhalten hat, sprich Menkyo-Kaiden erreicht hat?
Natürlich kann man sich selbst irgendwie "in einer Tradition" sehen, aber es hat eben schon einen gewissen "Beigeschmack".
Ittoryu hat zahlreiche Abzweigungen wie Itoha, Onoha mit vielen Unterabzweigungen, Mizoguchiha, Kougen-Ittoryu, Tenshin-Ittoryu, Hokushin-Ittoryu, Itto-shoden Mutoryu, usw.
Shinki Toho versucht zum einen die technischen Stärken dieser Schulen herauszufinden und zum anderen sich nach den Schulen zu orientieren, die über die Schwertführung hinaus, geistig nach der "Schwertlosigkeit" strebten, wie Tenshin Ittoryu oder Mutoryu.
Klingt toll, wirklich. Wie aber möchte man bitte die techn. Stärken all dieser Schulen herausfinden... wenn der Gründer selbst nur einige Jahre die Ono-ha Ittô-ryû trainiert hat und sich dann wieder davon gelöst hat (siehe Biographie des Gründers --> Michael Daishiro Nakajima - Daitoryu Bokuyokan (http://www.daitoryu-bokuyokan.de/michael-daishiro-nakajima-.html)).
Hier liegt wohl die fälschliche Annahme vor, dass alle Ausformungen der Ittô-ryû eigentlich dasselbe beinhalten. Ja, alle sollten die Grundprinzipien der Ittô-ryû enthalten aber darüber hinaus haben sich die einzelnen Schulen gerade in technischer Sicht doch weit voneinander entfernt (manche mehr, manche weniger). Aber alle über einen Kamm schären und zu behaupten, man kann etwas über diese Schulen herausfinden ohne sie je praktiziert zu haben, halte ich für hochgradig unseriös.
Wir versuchen gute technische Aspekte dieser Stilrichtungen nicht nur des Onoha Ittoryu sondern des Ittoryu überhaupt aufzunehmen.
Nochmal: Wie soll das bewerkstelligt werden?
Gleichzeitig wollen wir auf die Betonung des Geistes eine besondere Aufmerksamkeit schenken. In dieser Hinsicht waren Tenshin-Ittoryu und Itto-Shoden-Mutoryu besonders hervorragend, die beide von den Meistern begründet wurden, die im Zen zur Erleuchtung gekommen waren.
Hier würde ich tatsächlich gerne wissen, wie man sich gerade der Ittô Shoden Mutô-ryû nähert. Diese Schule wurde von Yamaoka Tesshu gegründet und hat nur noch sehr wenige Mitglieder und hält sich darüberhinaus sehr bedeckt.
Unser Ziel ist der Aufbau des eigenen Shinki Toho (toho = Art und Weise bzw. Gesetz der Schwertführung), das verschiedene Ittoryu-Interpretationen berücksichtigt.
Es kann nur eine Interpretation berücksichtigt werden, nähmlich die, die der Gründer während seiner Zeit bei der Ono-ha Ittô-ryû kennengelernt hat.
Ja, wahrscheinlich lese ich das alles einfach zu genau. Der Gründer stammt aus dem Aikido. Offensichtlich sind die erwähnten Punkte wohl nur im übertragenen Sinne zu verstehen (indem man sich diesen Schulen vorallem "geistig" nähert).
Aber genau das ist die Krux: Mit genügend Erfahrung kann man da zwischen den Zeilen lesen. Aber Neulinge, die mal was von einer Ittô-ryû gehört haben, müssen nach der Lektüre annehmen, dass hier Wissen über alle möglichen Ittô-Schulen vorhanden ist. Dem ist aber keineswegs so.
Schnell hatte ich die Seite gefunden und mich doch sehr über diverse Formulierungen gewundert:
Itto-den Shinki Toho bezeichnet eine Art Koryu-Kenjutsu, die in der Tradition des Ittoryu-Stils steht
Hmm... wer sagt das? Der Gründer selbst? Wie soll man in der Tradition der Ittô-ryû stehen, wenn man in keiner bekannten, authentischen Ittô-ryû je die komplette Überlieferung erhalten hat, sprich Menkyo-Kaiden erreicht hat?
Natürlich kann man sich selbst irgendwie "in einer Tradition" sehen, aber es hat eben schon einen gewissen "Beigeschmack".
Ittoryu hat zahlreiche Abzweigungen wie Itoha, Onoha mit vielen Unterabzweigungen, Mizoguchiha, Kougen-Ittoryu, Tenshin-Ittoryu, Hokushin-Ittoryu, Itto-shoden Mutoryu, usw.
Shinki Toho versucht zum einen die technischen Stärken dieser Schulen herauszufinden und zum anderen sich nach den Schulen zu orientieren, die über die Schwertführung hinaus, geistig nach der "Schwertlosigkeit" strebten, wie Tenshin Ittoryu oder Mutoryu.
Klingt toll, wirklich. Wie aber möchte man bitte die techn. Stärken all dieser Schulen herausfinden... wenn der Gründer selbst nur einige Jahre die Ono-ha Ittô-ryû trainiert hat und sich dann wieder davon gelöst hat (siehe Biographie des Gründers --> Michael Daishiro Nakajima - Daitoryu Bokuyokan (http://www.daitoryu-bokuyokan.de/michael-daishiro-nakajima-.html)).
Hier liegt wohl die fälschliche Annahme vor, dass alle Ausformungen der Ittô-ryû eigentlich dasselbe beinhalten. Ja, alle sollten die Grundprinzipien der Ittô-ryû enthalten aber darüber hinaus haben sich die einzelnen Schulen gerade in technischer Sicht doch weit voneinander entfernt (manche mehr, manche weniger). Aber alle über einen Kamm schären und zu behaupten, man kann etwas über diese Schulen herausfinden ohne sie je praktiziert zu haben, halte ich für hochgradig unseriös.
Wir versuchen gute technische Aspekte dieser Stilrichtungen nicht nur des Onoha Ittoryu sondern des Ittoryu überhaupt aufzunehmen.
Nochmal: Wie soll das bewerkstelligt werden?
Gleichzeitig wollen wir auf die Betonung des Geistes eine besondere Aufmerksamkeit schenken. In dieser Hinsicht waren Tenshin-Ittoryu und Itto-Shoden-Mutoryu besonders hervorragend, die beide von den Meistern begründet wurden, die im Zen zur Erleuchtung gekommen waren.
Hier würde ich tatsächlich gerne wissen, wie man sich gerade der Ittô Shoden Mutô-ryû nähert. Diese Schule wurde von Yamaoka Tesshu gegründet und hat nur noch sehr wenige Mitglieder und hält sich darüberhinaus sehr bedeckt.
Unser Ziel ist der Aufbau des eigenen Shinki Toho (toho = Art und Weise bzw. Gesetz der Schwertführung), das verschiedene Ittoryu-Interpretationen berücksichtigt.
Es kann nur eine Interpretation berücksichtigt werden, nähmlich die, die der Gründer während seiner Zeit bei der Ono-ha Ittô-ryû kennengelernt hat.
Ja, wahrscheinlich lese ich das alles einfach zu genau. Der Gründer stammt aus dem Aikido. Offensichtlich sind die erwähnten Punkte wohl nur im übertragenen Sinne zu verstehen (indem man sich diesen Schulen vorallem "geistig" nähert).
Aber genau das ist die Krux: Mit genügend Erfahrung kann man da zwischen den Zeilen lesen. Aber Neulinge, die mal was von einer Ittô-ryû gehört haben, müssen nach der Lektüre annehmen, dass hier Wissen über alle möglichen Ittô-Schulen vorhanden ist. Dem ist aber keineswegs so.