Suche Übergänge Stand-Boden (Ju-Jutsu) [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Tobias Blaschke
04-07-2004, 12:37
Hallo

ich suche Übergänge Stand-Boden, welche die Anforderungen des Prüfungsprogramms zum 2. Dan (DJJV) erfüllen. D.h. es sollen keine Würfe und auch keine Hebel sein.

Wer kann mir da helfen. Evt. weiß jemand einen link oder kann mir eine Email schicken.

Vielen Dank

Tobias



Lehrgang im Ju-Jutsu Allkampf am 11. Juli beim TSV Gangelt
Offener Rheinlandcup im Allkampf beimTSV Gangelt am 18. September
Infos unter: www.Ju-Jutsu-Allkampf.de

Mars
04-07-2004, 13:20
Hallo

ich suche Übergänge Stand-Boden, welche die Anforderungen des Prüfungsprogramms zum 2. Dan (DJJV) erfüllen. D.h. es sollen keine Würfe und auch keine Hebel sein.

Wer kann mir da helfen. Evt. weiß jemand einen link oder kann mir eine Email schicken.

Vielen Dank

Tobias



Lehrgang im Ju-Jutsu Allkampf am 11. Juli beim TSV Gangelt
Offener Rheinlandcup im Allkampf beimTSV Gangelt am 18. September
Infos unter: www.Ju-Jutsu-Allkampf.de
Was soll es denn dann sein?

Gruß

Luggage
04-07-2004, 13:25
Wahrscheinlich Takedowns (Double Leg etc.), sind zwar im weitesten Sinne auch Würfe, werden aber oft als eigene Technikklasse angesehen. Ein Merkmal ist wohl, dass man sich danach direkt in den Bodenkampf begibt, anders, als z.B. bei einem Hüftwurf o.ä., bei dem man höchstens den anderen noch am Arm kontrolliert...

mfg,
Luggage

Mars
04-07-2004, 13:45
Wahrscheinlich Takedowns (Double Leg etc.), sind zwar im weitesten Sinne auch Würfe, werden aber oft als eigene Technikklasse angesehen. Ein Merkmal ist wohl, dass man sich danach direkt in den Bodenkampf begibt, anders, als z.B. bei einem Hüftwurf o.ä., bei dem man höchstens den anderen noch am Arm kontrolliert...

mfg,
Luggage
Da fände ich statt eines double leg aber einen Ippon Seol Nage, bei dem man sich mit der Schulter voll auf den Gegner wirft etwas geeigneter, weil die Boden Position (Kesa Gatame, "Side Top Hold"/ "Scarf Hold") doch sehr gut zum Bodenkampf passt. Fast alle Judowürfe lassen sich so gestalten. (Ich denke nur an Sutemis/ "Selbstopferungstechniken."

Gruß

Luggage
04-07-2004, 14:03
Da fände ich statt eines double leg aber einen Ippon Seol Nage, bei dem man sich mit der Schulter voll auf den Gegner wirft etwas geeigneter, weil die Boden Position (Kesa Gatame, "Side Top Hold"/ "Scarf Hold") doch sehr gut zum Bodenkampf passt. Fast alle Judowürfe lassen sich so gestalten. (Ich denke nur an Sutemis/ "Selbstopferungstechniken."

Gruß
Ich verstehe nur die Hälfte von dem, was du da geschrieben hast, aber was hindert mich daran, nach einem Doubleleg mitzugehen und mich der Schulter auf den gegner zu werfen? Ist sogar ziemlich wahrscheinlich, weil er mich vermutlich mitreißen wird.... Aber das ist doch eigendlich unwichtig, für die Klärung was eingangs gemeint worden sein könnte, oder?

mfg,
Luggage

Franz
04-07-2004, 14:35
Kein Wurf, kein Hebel?
Dann musst du deinen Partner zu Boden schlagen oder zu Boden treten oder in die Kniekehlen treten oder zu Boden würgen.

esdo
04-07-2004, 15:31
Oder wie in einen anderen thread beschrieben,dafür sorgen das er sich aus Angst vor einen Treffer alleine hinlegt. :D :D :D :D
mfg

Tobias Blaschke
04-07-2004, 16:51
Kein Wurf, kein Hebel?
Dann musst du deinen Partner zu Boden schlagen oder zu Boden treten oder in die Kniekehlen treten oder zu Boden würgen.

Das trifft in etwa, was ich meine. Ich habe die Frage durchaus ernst gemeint. Einen Takedown halte ich für einen Wurf, man kann ihn Selbstfallwurf oder auch kleinen Wurf (z.B. Ko-Ouchi-Gari, Ko-Soto-Gari/Gake etc.) nennen. So etwas suche ich aber nicht. Eine Würgetechnik ist eine Möglichkeit. Ein Tritt in die Kniekehle und ein darauf folgendes zu Boden ziehen eine andere.

Fangt jetzt bitte keine Diskussion über den Sinn und Unsinn dieser Methoden an, ich bin einfach nur an sinnvollen Lösungen dieser Prüfungsaufgabe interessiert.

Franz
04-07-2004, 16:57
da fällt mir noch die schöne "Bahnschranke" aus dem Wrestling ein, eine ähnliche Technik gibt es auch bei der Sticktranslation im CSE, d.h. den Angreifer in den gestreckten Arm mit seiner Kehle laufen lassen, wodurch dieser dann nach hinten fällt

Luggage
05-07-2004, 10:19
da fällt mir noch die schöne "Bahnschranke" aus dem Wrestling ein, eine ähnliche Technik gibt es auch bei der Sticktranslation im CSE, d.h. den Angreifer in den gestreckten Arm mit seiner Kehle laufen lassen, wodurch dieser dann nach hinten fällt
Iriminage läßt grüßen ;) im ursprünglichen (deutschen) Ju-Jutsu gehörte das aber meines Wissens noch zum Grundprogramm, oder?

Zur Eingangsfrage fallen mir viele Möglichkeiten ein, vorallem aus dem WT und MT, aber labern bringt hier wohl nicht viel und anschauliche Links habe ich nicht zu bieten. Du (Tobias) könntest dir ja vielleicht jemanden aus den genannten Stilen suchen, mit dem du ein paar Sachen durchspielen könntest...

mfg,
Luggage

FalkoZ
05-07-2004, 12:31
Hallo Tobias,

mit "Übergängen vom Stand zum Boden" sind durchaus Takedowns gemeint. Zur Prüfung im 3. Dan musste ich das auch zeigen. Davor habe ich mich mit Michael Korn und Heiko Mitschke (beide 5. Dan, beide nach JJ2000) darüber unterhalten. In Zusammenarbeit mit Heiko ist auch eine Technikserie (mit Bildern) dazu entstanden. Bin derzeit im Urlaub. Wenn ich wieder zu Hause bin poste ich sie hier.

eXis
05-07-2004, 13:55
also um jemand in den bodenkampf zu zwingen, fallen mir spontan recht wenig sachen ein, wenn es keine würfe sein sollen. und iriminage(auch "close-line" oder "bahnschranke" genannt) würde ich speziell schon zu würfen zählen. dahingegen würde ich so ne eindrehschere nicht als wurf zählen. ansonsten fallen mir nur schläge und tritte in kniekehle ein....

FalkoZ
05-07-2004, 14:44
das takedowns keine würfe oder hebel sein sollen ist IMHO nicht ganz richtig... es sollen nur keine bestimmten und eindeutigen würfe oder hebel sein. bei takedowns entscheidet (endlch mal) das ziel über die technik: hauptsache der andere liegt danach. ein beispiel für einen übergang vom stand zum boden:

angriff:
fauststoß

verteidigung:
aufnahme, dann würge im stand mit einschluss des arms, zu boden ziehen des gegners unter ausnutzung der würge.

ähnlich geht das mit genickhebel. beinrollwurf hab ich auch schon gesehen. wie gesagt: am samstag poste ich hier eine technikserie dazu.

Tobias Blaschke
05-07-2004, 16:13
Vielen Dank für die Hilfe Falko

die von Dir genannten Beispiele kannte ich auch schon und ich halte sie für gut. Es gibt dann moch weitere ähnliche.

Ich halte die Takedowns, welche ich aus dem Luta Livre und BJJ kenne für Würfe (Ko-Soto-Gake, Ko-Uchi-Gake) oder Hebel (Beinstreckhebel). Deshalb kenne ich sonst auch nur Techniken mit Triten in die Knie oder ein einfaches nach vorne zu Boden reißen nach Kniestoß zum Körper.

Was ist der Unterschied zwischem einem Wurf und einem Takedown? Ist eine Latzrolle ein Wurf? Ist eine Ko-Uchi-Maki-Komi ein Wurf? Ich denke schon! Was ist mit einem Single Leg Takedown? Wo ist der Untershcied zwischen Ryo-Ashi-Dori (Dopelhandsichel) und einem Double-Leg Takedown?

Wo liegt der prinzipielle Unterschied zwischen Talfallzug und Beinrollwurf, dass man sie beide in verschiedenen Kategorien packen könnte?

uruk-hai
05-07-2004, 17:38
Direkt in die Guard springen und den Gegner runterziehen!! Machen die BJJ Jungs sehr oft!!

Dragon Lord
05-07-2004, 20:22
:)

Im Fighters Notebook gibts einige solche takedowns

Tobias Blaschke
05-07-2004, 21:08
Jo, Uruk-hai, das war auch meine erste Idee. :)

Kennen wir uns vielleicht aus Frechen?

FalkoZ
06-07-2004, 10:56
Vielen Dank für die Hilfe Falko
gern. :)


Ich halte die Takedowns, welche ich aus dem Luta Livre und BJJ kenne für Würfe (Ko-Soto-Gake, Ko-Uchi-Gake) oder Hebel (Beinstreckhebel). Deshalb kenne ich sonst auch nur Techniken mit Triten in die Knie oder ein einfaches nach vorne zu Boden reißen nach Kniestoß zum Körper.
Zu Boden reißen oder Würfe mit Unterstützung durch Atemi sind sicherlich Takedowns aber ich halte das für "unsauber". Wo ist die Kunst darin, jemanden einfach zu Boden zu reißen? Im von mir gebrachten Beispiel geht es um saubere Technik mit permanenter Kontrolle des Gegners.


Was ist der Unterschied zwischem einem Wurf und einem Takedown? Ist eine Latzrolle ein Wurf? Ist eine Ko-Uchi-Maki-Komi ein Wurf? Ich denke schon! Was ist mit einem Single Leg Takedown? Wo ist der Untershcied zwischen Ryo-Ashi-Dori (Dopelhandsichel) und einem Double-Leg Takedown?
Viele japanische Namen kenne ich nicht. :(Aber das zu Boden ziehen des Gegners mittels einer Würge oder eines Genickhebels ist definitiv kein Wurf, wohl aber ein gut kontrollierter Takedown.


Wo liegt der prinzipielle Unterschied zwischen Talfallzug und Beinrollwurf, dass man sie beide in verschiedenen Kategorien packen könnte?
Beim Talfallzug fällst Du hinter den Gegner und reißt ihn mit. Beim Beinrollwurf fällst Du vor den Gegner. Der Unterschied ist wohl, dass Talfallzug früher im JJ Prüfungsprogramm drin war und deshalb als "Wurf" bekannt ist. Beinrollwurf dagegen ist für viele neu und deshalb ein "Takedown" :confused:

Wie gesagt: Die Technikserie (mit Bildern, im pdf-Format) kommt bald.

Luggage
06-07-2004, 14:20
Direkt in die Guard springen und den Gegner runterziehen!! Machen die BJJ Jungs sehr oft!!
Dann mal viel Spass damit auf der Straße, deine Knie werden's dir bei Erfolg, dein Rücken, dein Steiß, deine Schultern, dein Kopf... bei Misserfolg danken.

@Tobias: Ich kenne die Prüfungsmodalitäten nicht, wie wird das ganze denn aufgezogen? Führst du eine abgesprochene Sequenz mit einem Partner durch, in der eben genannte Techniken vorkommen müssen?

mfg,
Luggage

Tobias Blaschke
06-07-2004, 22:05
@ Luggage

In einer Ju-Jutsu Prüfung gibt es verschiedenen Prüfungsfächer. Manche sind sehr frei (Übungskampf, Pratzenarbeit,Weiterführungstechniken, freie SV), andere sind streng festgelegt. Wenn ich z.B. einen Schulterwurf vorführen soll, dann überlege ich mir einne Angriff, den dann mein Partner ausführt und ich führe eine Kombination vor, welche den Schulterwurf beinhaltet.

Die Prüfung besteht somit immer aus Technikdemonstrationen aber auch aus freien Anwendungen.

Lileu
08-07-2004, 07:25
Guten Morgen Tobias,
ich weiss nicht ob ich Dir hiermit helfen kann, aber ein typischer Übergang vom Stand in den Boden aus dem Judo ist der Hikkomi-Gaeshi (=Sumi
gaeshi mit nachgehen und anschließendem Haltegriff)
Dies wird definitiv NICHT als Wurf gewertet, sondern einzig und alleine als Übergang vom Stand in den Boden.

Grüße

Lileu

PS. Bis Sonntag...

Fish
08-07-2004, 16:11
ich weiss nicht ob ich Dir hiermit helfen kann, aber ein typischer Übergang vom Stand in den Boden aus dem Judo ist der Hikkomi-Gaeshi (=Sumi
gaeshi mit nachgehen und anschließendem Haltegriff)
Dies wird definitiv NICHT als Wurf gewertet, sondern einzig und alleine als Übergang vom Stand in den Boden.


Wäre dann ein Koshi-Guruma, wo ich anschließend sofort in den Kesa-Gatame gehe (also mit auf ihn drauf falle) dann auch kein Wurf? Oder ein Soto-Maki-Komi mit anschließendem Haltegriff, oder ein Yoko-Guruma, wo man den Gegner festhält und gleich in nen Kami-Shiho-Gatame geht?

Das mit dem Hikkomi-gaeshi hab ich noch nie gehört... aber es interessiert mich jetzt, ob das stimmt... hast du irgendwelche verlässlichen Quellen oder woher weiß du das?

DaGimp
08-07-2004, 18:53
Hikkomi-Gaeshi galt früher im Judo als nicht zu bewertender Übergang vom Stand zum Boden.
Aktuell wird Hikkomi-Gaeshi allerdings als Wurftechnik gesehen und dementsprechend bewertet.

Lileu
09-07-2004, 06:58
ARTIKEL 16: ÜBERGANG ZU NE-WAZA (BODENARBEIT)
Die Kämpfer dürfen in den unten aufgeführten Fällen von der Standposition zu Ne-waza (Bodenarbeit) übergehen. Sollte jedoch die Technik nicht kontinuierlich ausgeführt werden, läßt der Kampfrichter die Kämpfer in die Standposition zurückkehren:

wenn ein Kämpfer durch eine Wurftechnik ein Resultat erreicht hat, ohne Unterbrechung zu Ne-Waza (Bodenarbeit) übergeht und die Offensive ergreift.
Wenn infolge eines erfolglosen Wurfansatzes ein Kämpfer zu Boden fällt, darf der andere ihm in den Boden folgen; oder wenn ein Kämpfer das Gleichgewicht verliert, dann kann der andere aus dieser schwachen Position des Gegners seinen Vorteil ziehen und ihn zu Boden bringen.
wenn ein Kämpfer bei der Anwendung von Shime-waza (Würgetechnik) oder Kansetsu-waza (Hebeltechnik) in der Standposition einen gewissen Erfolg erzielt und dann ohne Unterbrechung zu Ne-waza (Bodenarbeit) übergeht
wenn ein Kämpfer seinen Gegner durch die geschickte Anwendung einer Bewegung, die nahezu einer Wurftechnik ähnelt aber nicht voll als solche zählt, in Ne-waza (Bodenarbeit) bringt.
In jedem anderen Falle, der in den vorgenannten Abschnitten dieses Artikels nicht genannt ist, in dem aber ein Kämpfer fällt oder zu fallen droht, kann der andere Kämpfer aus der Position seines Gegners den Vorteil ziehen und zu Ne-waza (Bodenarbeit) übergehen.
Anhang zu Artikel 16 - Übergang zu Ne-waza (Bodenarbeit)
zu (d) Beispiel:
Wenn ein Kämpfer Hikkomi-gaeshi ausführt (eine verklammerte, gemeinsame Rollaktion) und die Kämpfer sich am Ende der Aktion voneinander trennen, dann kann das Ergebnis als Wurf betrachtet und entsprechend bewertet werden. Wenn ein Kämpfer seinen Gegner nicht in Übereinstimmung mit Artikel 16 in die Bodenlage zieht und dieser daraus keinen Vorteil zieht, indem er den Bodenkampf nicht annimmt, hat der Kampfrichter "Matte" anzusagen, den Kampf zu stoppen und dem Kämpfer "Chui" zu erteilen, der gegen den Artikel 27 (20) verstoßen hat.
Wenn ein Kämpfer seinen Gegner nicht in Übereinstimmung mit Artikel 16 in die Bodenlage zieht und dieser den Vorteil daraus zieht, indem er den Bodenkampf annimmt, geht der Kampf weiter, aber der Kampfrichter erteilt dem Kämpfer "Chui", der gegen Artikel 27 (20) verstoßen hat.

DJB - Kommentar
zu (c)
Tritt die Wirkung bei Shime-waza oder Kansetsu-waza am Boden nicht sofort ein, so wird "Matte" angesagt, es sei denn, der mit Shime-waza oder Kansetsu-waza angegriffene Kämpfer befindet sich im Vorteil und nimmt den Bodenkampf an, dann wird der Kampf in der Bodenlage fortgesetzt.
zu (d)
Beim flüssigen Übergang in die Bodenlage (z. B. Hikkomi-gaeshi) wird keine Bewertung angesagt.


Zitat aus: http://www.judoonline.de/wettkampf_turniere.htm

Fazit: Lasse ich los, (wo ist dann der Unterschied zu Sumi Gaeshi?) Wertung.
Rolle ich mit direkt auf den Gegner drauf, (ich löse mich nicht von ihm) keine Wertung.

Was anderes ist mir nicht bekannt.

An DaGimp: Woher stammt die Information? Gibt es nen Link? Wäre wirklich interessiert. (Letzter KR-Lehrgang zum 1. Dan... schon vier Jahre her. :D )

Ortega
09-07-2004, 14:31
Was mir spontan zum Thema einfällt sind dies ganzen Techniken vom "Rumpf folgt Kopf"-Prinzip. Damit bringt man Leute sehr hart zu Boden und besitzt dabei eine sehr dominate Position. Mit Sport hat das aber nichts mehr zu tun!!

Tobias Blaschke
09-07-2004, 16:01
An alle:

Ich habe mit Frank Witte telefoniert. Er sagte mir das prinzipiell auch ein Armstreckhebel zum Boden oder ein tiefer Schulterwurd die Kriterien für einen Übergang Stand-Boden erfüllen. Aber es empfiehlt sich nicht, diese Techniken im Prüfungsprogramm unter Übergang Stand-Boden zu zeigen. die kann amn auch anderswo zeigen. Daher empfiehlt er für Prüfungen andere Techniken.

Das kann sein ein "Rumpf folgt Körper", oder aber ein runterreißen in die Bank mit Folgetechnik oder aber auch ein tiefer Wurf mit anschließender Kontrolle oder aber auch ein Würger mit zu Boden bringen. Wichtig ist, dass die Kontrolle des Gegeners zu jeder Zeit gewährt bleibt auch am Boden.

Man sollte (nicht man muß) keine klassischen Würfe oder Hebel nutzen. Abwandlungen siond aber durchaus zugelassen.

Der Verweis auf die Judowettkampfregeln hilft nicht unbedingt, da verschiedenen Sportarten auch verschiedenen Begrifflichkeiten wählen.

Hikkomi-Gaeshi würde ich nicht wählen, da er dem Eckenwurf in Reinform sehr
sieht. Aber ich kann auch ein Ristwürgen im Stand kombinieren mit einem Yoko-Wakara, Seitriß.

Oder ich mache eine Guilotine und drehe seinen Kopf zur Seite. Dann drücke ich seine eine Schulter im Bogen erst hoch und dann zur Seite, um ihn zu Boden zu drücken. Ich könnte auch aus dem Clinchen wie im Thaiboxen den Partner zu Boden bringen.

Ortega
09-07-2004, 17:26
Das kann sein ein "Rumpf folgt Körper", oder aber ein
Eine Erklärung zu dieser Technik würde mich sehr interessieren!!

Es gibt wahrscheinlich 100000 von Techniken und Abwandlungen um auf den Boden zu kommen.

Die Beinangriffe sehe ich nicht als Würfe (double leg & singel leg) obwohl man sie modifiziert als Würfe ausführen kann. Erst wenn der Gegner mit beiden Füßen den Kontakt zum Boden verliert,auch wenn es nur Bruchteile einer Sekunden sind, sehe ich das als Wurf! Im realen Kampf ist das ohne ein gut ausgeprägtes Sinn für KUZUSHI fast unmöglich! Meine Favoriten sind aus dem JUDO die ganzen SICHELN, (innen,aussen,kleine große) etwas abgeändert funktionieren diese auch ohne GI/KIMONO. (TANI-OTOSHI oder TSURI-KOMI-GOSHI). Wichtig ist wie schon oft erwähnt der Übergang in eine Haltegriff oder das Kommen in einer dominaten Position!!

Das man "double leg" nicht als "saubere Technik" bezeichnen kann bezeifel ich genauso wie die Aussage das diese JEDER ausführen kann. TIMING ist das KAZUSHI der Beinagriffe............. und dieses Timing + Technik muß man erstmal haben.

Für mich ist es ein großer Unterschied wenn da jemand steht und sagt:

Werf mich mal bitte auf den Boden! (Prüfungstechnisch)
oder
Hey Du, versuch MICH mal auf den Boden zu holen. (Spielverderber)

...und was ist erlaubt??
Ist es JUDO/JUJUTSU-RADORI?
Ist es MMA/VALE TUDO-SPARRING?
Sind es SV-TECHNIKEN?

DaGimp
10-07-2004, 10:06
Zitat aus: http://www.judoonline.de/wettkampf_turniere.htm

Fazit: Lasse ich los, (wo ist dann der Unterschied zu Sumi Gaeshi?) Wertung.
Rolle ich mit direkt auf den Gegner drauf, (ich löse mich nicht von ihm) keine Wertung.

Was anderes ist mir nicht bekannt.

An DaGimp: Woher stammt die Information? Gibt es nen Link? Wäre wirklich interessiert. (Letzter KR-Lehrgang zum 1. Dan... schon vier Jahre her. :D )


Also hie erstmal der Link zum aktuellen Regelwerk:

http://www.judo-verband-berlin.de/Kari/index.html

Und dann noch auf IJF-Regelwerk licken.

Wie du sehen wirst steht in Artikel 16 nichts mehr über Hikkomi-Gaeshi.
Ich selbst habe die Kampfrichter Landes-A Lizenz. Bei einem der letzten Lehrgänge und seitdem immer wieder wurde darauf hingewiesen, dass der Hikkomi-Gaeshi zu bewerten ist. Ich finde das auch nur konsequent. Es gibt ja auch viele andere Würfe (auch Sutemi-Waza) bei denen man eng am Partner bleibt und in Oberlage kommt. Z.B. kannst du dich bei Tani-Otoshi direkt auf den Partner drehen und der wurde trotzdem schon immer bewertet. Oder beim tiefen Seoi-Nage: Du wirfst, gehst mit und hältst fest. Wird bewertet.
Ich finde die Änderung der Regel sehr sinnvoll und die Änderung gibt es schon länger als das aktuelle Regelwerk.

FalkoZ
11-07-2004, 20:50
wie versprochen hier die technikserie. ist schon etwas älter, sollte aber doch zeigen, was gemeint ist... ;)

Luggage
12-07-2004, 10:00
wie versprochen hier die technikserie. ist schon etwas älter, sollte aber doch zeigen, was gemeint ist... ;)
Meine Güte... die sind aber alle nicht sehr praktikabel, oder? Die ersten beiden Bilder sind ja immer ganz ok, dann wird's aber echt abgefahren, da gäbe es doch wirklich tausend andere, sicherere Sachen.

mfg,
Luggage

martin.schloeter
12-07-2004, 10:09
Meine Güte... die sind aber alle nicht sehr praktikabel, oder? Die ersten beiden Bilder sind ja immer ganz ok, dann wird's aber echt abgefahren, da gäbe es doch wirklich tausend andere, sicherere Sachen.

mfg,
Luggage
Die Nr. 3 ist mehr oder weniger eine praktikable Standardnummer.
Die anderen sind mir aber ... äääääh .... etwas exotisch. ;)

Gruss
Martin

Luggage
12-07-2004, 10:30
Die Nr. 3 ist mehr oder weniger eine praktikable Standardnummer.
Die anderen sind mir aber ... äääääh .... etwas exotisch. ;)

Gruss
Martin
Yep, Nr. 3 ist in Ordnung, aber die anderen... Technik zum selbstzweck. Vorallem die Nummer 4; aus der Situation in Bild 4-2 heraus auf diese Weise zum Bein runter zu gehen ist doch völliger Unsinn und zudem aus vielerlei Gründen gefährlich.

mfg,
Luggage

knudolf
12-07-2004, 11:09
Wichtig ist wie schon oft erwähnt der Übergang in eine Haltegriff oder das Kommen in einer dominaten Position!! ..(sorry -fand ich grade zuuu lustig :D) :boxing:
Meinst Du mit "Rumpf folgt Kopf" übrigens das, wenn man den Gegner am Schädel und am Kinn packt, um den Kopf abzuschrauben? -Das finde ich jedenfalls ebenfalls ziemlich fies und praktikabel..-ich habe mal ein paar Stunden bei so einem ehemaligen russischen Militärausbilder (kein Systema) trainiert und -sowas hat der sehr oft und gerne gemacht. Da es um Jujutsu geht (Selbstverteidigung) müsste man das doch für eine Dan-Prüfung eigentlich nehmen können...

Gruß Peter

FalkoZ
12-07-2004, 11:42
Takedown 1 funktioniert hervorragend und ist auch realistisch. Diese Kombination habe ich bei meiner Prüfung so gemacht.

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Takedown 2 ist der Beinrollwurf. Dafür kann eine andere Ausgangsbasis geschaffen werden: Verteidiger macht irgendwann Halbkreisfußtritt, den der Gegner auffängt. Ausheber oder Sicheln drohen! Der Verteidiger knickt sein Bein ein und drückt den Gegner damit weg - dann lässt er sich zum Beinrollwurf fallen.

Diese Kombi hab ich nicht gemacht wurde aber vom Weltmeister der Polizei im Ringen bei einem Lehrgang gezeigt und als wettkampftauglich beschrieben.

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Takedown 3 funktioniert. Da sind sich sicher alle einig.

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Takedown 4 ist ähnlich 2 und für Showleute definitiv gut geeignet.

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Fazit: 3 gute Techniken und einmal Spaß. ;)

martin.schloeter
12-07-2004, 11:54
Hi FalkoZ,

sag ja nicht, dass die nicht funktionieren. Für Wettkampf und wenn man drauf spezialisiert ist mag das angehen. Für dass was ich mache sind sie halt zu kompliziert, passend nicht zur sonstigen Struktur bzw. haben unangenehme Eigengefährdungselemente.
Was mir bei der ersten Technik nicht klar ist, wie es überhaupt dazu kommt, dass dieser Genickhebel gesetzt werden kann. Das Opfer muss dazu doch seinen linken Arm (Bild 1-3) förmlich anbieten/heben damit man drunter kommt, oder?

Gruss
Martin

Luggage
12-07-2004, 15:57
Für dass was ich mache sind sie halt zu kompliziert, passend nicht zur sonstigen Struktur bzw. haben unangenehme Eigengefährdungselemente.
Eben diese Eigengefährdungselemente sind es, die mir das meiste für die Straße untauglich erscheinen lassen. Wenn ich z.B. bei der 4. Technik mit einem Bein den Oberschenkel des anderen belaste gebe ich meinen guten Stand auf, obgleich ich ebenso gut Technik Nr.3 benutzen könnte. Dann gehe ich noch mit dem Kopf runter, setze mich die ganze Zeit über Faustschlägen und Ellenbogenstößen aus... naja. Hinzu kommt, dass es auf der Straße nicht sinnvoll ist, so den Bodenkampf zu suchen (Scherben auf dem Boden, plötzliches Auftauchen von Waffen, Umstehende Elf-Meter-Kicker...) - Takedown, ja, zwingend mit runter gehen zum rollen, nein.

Was mir bei der ersten Technik nicht klar ist, wie es überhaupt dazu kommt, dass dieser Genickhebel gesetzt werden kann. Das Opfer muss dazu doch seinen linken Arm (Bild 1-3) förmlich anbieten/heben damit man drunter kommt, oder?
Das habe ich mich auch gefragt, dann aber wohlwollend gedacht, der andere würde schon irgendwie durch leichtes herumzerren den anderen Arm gleichgewicht suchend nach hinten und hoch werfen...

Aber ist ja auch egal, Thema hier ist ja nicht "zerpflückt Falkos Beitrag", ich find's auf jeden Fall nett, dass er hier die Techniken postet!

mfg,
Luggage

Tobias Blaschke
12-07-2004, 16:15
Vielen Dank Falko.

Das sind ein paar schöne Beispiele.

Ich bin mir nur noch nicht ganz im klaren, wie der Beinrollwurf funktioniert, da ich ihn anders kannte. (Rechtes Bein zwischen seinen Beinen, rechter Arm um den Hals und nicht rechts vorwärts fallend, sondernseitlich links...)

Muss ich mal ausprobieren...


Tobias

FalkoZ
12-07-2004, 23:31
Zur Technikkombination 1:
Man nehme einen beliebigen Angriff der oberen Extremitäten. Diesen wehre man mittels 3er-Kontakt ab (eine recht moderne Abwehr, oder? ;)). Dann führe man mit Knietechnik und Schlag in den Nacken weiter zur Kontrollposition (oder auch "Krake"). Dort greift man dann spielend am Kopf vorbei unter den Arm. Der Gegner muss da gar nichts weiter tun... ;)

Zum Beinrollwurf:
Hmmm... Hab das heute auch nicht so ganz hinbekommen. Möglich ist aber auf jeden Fall folgendes: Knietechnik des Verteidigers wird aufgefangen. Fuß des Verteidigers zwischen die Beine des Gegners, rückwärts fallen lassen, gleich mitrollen...

Wenn Du das machst, hast Du auch gleich eine kleine methodische Reihe: 3er-Kontakt und Kontrollposition und Reaktion auf Störtechniken (Fangen des Knies = Beinrollwurf; Gegner bleibt gerade = Technik 3) bzw. Weiterführungen (Technik 1).

:gnacht:

Ente
20-07-2004, 20:29
Sch...., das takedown-file will bei mir nicht. Nach euren Beschreibungen scheinen dies bekannte Techniken zu sein, aber teilweise eingesetzt in ungewöhnlichen Situationen.

Aber zur eigentlichen Frage: Zur Zeit sehe ich bei Takedowns (im Sinne der Prüfung) die Bodentechnik als Ziel, bei Würfen die Wurfausführung an sich. Bei Takedowns verwende ich Griffvariationen üblicher Würfe, die ohne weiteren Griffwechsel am Boden zu Haltetechniken, Hebeln oder Würgern führen.

Vielleicht ist dies ja eine diskutable Definition. Ach ja, es ist Vorsicht geboten, dass man nicht schon mit wirksamen Hebeln/Würgern den Wurf ausführt. Das verschleißt Partner!

Viele Grüße
Ente