Vollständige Version anzeigen : Der Heelhook im Training
jkdberlin
24-08-2016, 07:35
Bei uns ist der Heelhook im Training beim No Gi mit vorheriger Abmachung okay. D.h. beide Trainingspartner sollten sich vor dem Rollen darauf einigen, dass er okay ist.
Aber nun gibt es Leute, die merken einen Heelhook nicht, da der meistens ja nicht angezogen wird. D.h. ich sehe Leute, die einen Heelhook haben, der Gegner wehrt sich wie wild, und anstatt den stärker anzuziehen wird der Heelhook losgelassen, man will ja seinen Trainingspartner nicht verletzen.
Wie damit umgehen? Dem Trainingspartner erklären, dass er gerade in einem gefährlichen Hebel steckte? Wirklich?
Oder einfach im Kopf verbuchen? Aber weiß dann der Partner, was gerade war?
karla.schnikov
24-08-2016, 08:15
Nur anekdotisch aber vielleicht hilfreich:
Beim Rollen bin ich im genannten heelhook gelandet und hatte keine Ahnung, wie ich mich korrekt befreien sollte. Also habe ich versucht mich in irgendeine Richtung rauszudrehen, habe ich ja schon auf YouTube gesehen, dass das geht. Dankenswerterweise hat mein Trainingspartner rechtzeitig losgelassen und mir im Anschluss erklärt, dass das eine saudämliche Aktion war. Nun weiß ich zwar immer noch nicht, wie ich da rauskomme, kann aber eine Sache ausschließen und tappe einfach.
Nur anekdotisch aber vielleicht hilfreich:
Beim Rollen bin ich im genannten heelhook gelandet und hatte keine Ahnung, wie ich mich korrekt befreien sollte. Also habe ich versucht mich in irgendeine Richtung rauszudrehen, habe ich ja schon auf YouTube gesehen, dass das geht. Dankenswerterweise ja mein Trainingspartner rechtzeitig losgelassen und mir im Anschluss erklärt, dass das eine saudämliche Aktion war. Nun weiß ich zwar immer noch nicht, wie ich da rauskomme, kann aber eine Sache ausschließen und tappe einfach.
Wir hatten kürzlich auch jemanden, der ohne Sinn und Verstand da raus wollte.
Ich denke, wenn die Leute die Technik verstehen, erkennen sie auch teilweise ihre Mittel und reagieren dementsprechend.
Wenn jemand ohne Sinn und Verstand wie ein Verrückter sich rausdreht und an seinem Bein rum reißt, kann er sich auch schon bei nem normalen Footlock die Bänder zerschießen wenn der andere nur weiter fest hält (schon mal dabei gewesen als das passiert ist). Daher sollte man allgemein immer rechtzeitig los lassen, wenn man im Training merkt der andere gefährdet sich gerade selber.
Ich verbuche solche Dinge dann einfach in meinem Kopf als Tap und erkläre demjenigen nachher das er sich da selber gefährdet hat. Gilt auch für Heelhooks. So lange man nur ansetzt und nicht wirklich dran zieht und Augenkontakt zum anderen hält, halte ich die Dinger nicht für gefährlicher als Takedowns oder Kimuras
Antikörper
24-08-2016, 08:32
Du schreibst ja mit vorheriger Abmachung Okay... also sollte derjenige schon wissen was ein Heelhook ist ;)
jkdberlin
24-08-2016, 08:50
Du schreibst ja mit vorheriger Abmachung Okay... also sollte derjenige schon wissen was ein Heelhook ist ;)
Die meisten wissen es. Ich hatte aber auch schon Leute auf Open Mats, die dachten nur, sie wüssten es und ihr "Verteidigung" war gruselig!
Wenn ich das Gefühl habe, der Andere hat sich besonders dämlich angestellt, erkläre ich es ihm.
Ansonsten lasse ich halt einfach los und mache weiter.
Antikörper
24-08-2016, 11:20
Die meisten wissen es. Ich hatte aber auch schon Leute auf Open Mats, die dachten nur, sie wüssten es und ihr "Verteidigung" war gruselig!
Aber Du hast doch geschrieben bei euch im TRAINING mit vorheriger Absprache...
Das ist ja eine andere Situation wie Open Mat.
Open Mat würde ich die Sache persönlich klären... im Training eher allgemein darauf hinweisen.
jkdberlin
24-08-2016, 11:32
Auch im Training sind mal neue zum Probetraining und ich sage das nicht jede Stunde neu an...
sivispacemparabellum
24-08-2016, 13:42
Nur unter Fortgeschrittenen-MMA Kämpfern oder BJJ Blaugurt.
Der Rest soll keine Beinhebel machen und lernen wie man ein Guard passiert und den Gegner kontrolliert.
Das Problem ist doch, dass sich drehen am gestreckten Bein helfen kann. nur in die richtige Richtung. Toe Hold fals ausgeführt-Knie kaputt. Achilles Lock schlecht verteidigt-Knie kaputt. Doppelte Gefahr bei stehenden Angreifern.
das ist einfach erst was wenn beide eine gewisse Routine haben und ein ausreichendes Verständnis der Techniken.
Sekretär
24-08-2016, 14:54
Ich hake es im Kopf ab. Das letzte mal als ich jemanden fragte worauf er wartet, antwortete dieser ...."Wieso soll ich tapen?, es tut noch nicht richtig weh...." ich sehe das mit Kontext mit einfach mehr Lebenserfahrung. Ein junger blue Belt steht meistens im Konflikt mit seinem Ego. Dafür kann er nichts...da ist alleine das Testosteron schuld.:D und bjj ist halt auch ein extremer Egosport. Viele polieren ihr mangelndes Selbstbewusstsein im Training dadurch auf, dass sie irgendeinem Paroli geboten haben.
Björn Friedrich
24-08-2016, 15:00
Leglocks für den engen Kreis, die sich gut kennen, die länger dabei sind und denen ich vertraue.....
Beim Rollen aber immer Loslassen, wenn der Partner sich komisch dreht und auch kein eigenes aktives Anziehen der Ferse. Wenn man die Ferse hat, ists o.k. und man fängt von vorne an, oder man kommuniziert und schaut gemeinsam mit dem Partner ob man rauskommen würde oder ob es zu eng sitzt......
Filzstift
24-08-2016, 18:04
Kann bei uns jeder machen der weiß was ein heel hook ist. Normalerweise wird vorher abgemacht dass footlocks erlaubt sind, die regulars wissen normal eh schon wer das will und wer nicht. Gefährden tut man den anderen nicht, also wenn da kamikaze escapes ürobiert werden lässt man einfach los und besprocht kurz was da schief gegangen wäre. Sind ja alle erwachsene menschen und der sprache mächtig.
sivispacemparabellum
25-08-2016, 07:00
Leglocks für den engen Kreis, die sich gut kennen, die länger dabei sind und denen ich vertraue.....
Beim Rollen aber immer Loslassen, wenn der Partner sich komisch dreht und auch kein eigenes aktives Anziehen der Ferse. Wenn man die Ferse hat, ists o.k. und man fängt von vorne an, oder man kommuniziert und schaut gemeinsam mit dem Partner ob man rauskommen würde oder ob es zu eng sitzt......
Das ist der vernünftigste Umgang damit.
Björn Friedrich
25-08-2016, 08:52
Aber es gibt wirklich viele Leute, die immer noch glauben das man sich explosionsartig rausdrehen soll oder kann....
Ich hab das mehrfach erlebt, ist nix passiert weil losgelassen wurde, aber es erstaunt mich immer noch, das sich diese Idee so lange gehalten hat......
Ich hab das mehrfach erlebt, ist nix passiert weil losgelassen wurde, aber es erstaunt mich immer noch, das sich diese Idee so lange gehalten hat......Wahrscheinlich genau deshalb. Wenn losgelassen wird passiert nix (und hier kommt ja erst der Schaden und dann der Schmerz im Gegensatz zu anderen Hebeln/Locks). Wenn nicht ist das Geschrei groß.
Bei Anfängern nutze ich keine Beinhebel, da die Mädels und Jungs, in dem Moment, wirklich andere Probleme haben.;)
Bei den erfahrenden Leuten halte ich zwar den Beinhebel, aber ziehe nicht durch. Wenn meine Trainingspartner den Beinhebel nicht bemerkten, dann räusper ich mich kurz und sie schauen dann genau nach.
Das funktioniert sehr gut und hat auch gleich noch einen Lerneffekt, wenn mal beim Rollen 2 Sek Ruhe ist und der Partner es auch versteht.
Grüsse Tarogh
Wird bei uns ab Tag eins unterrichtet und nach ein paar Monaten im Sparring auch benutzt. Alles was das bisher produziert hat sind Leute die sich wirklich gut mit Leglocks auskennen. Gab noch nie ne Verletzung.
Bei nem Reily Bodycomb Seminar wurde er auch mal gefragt wie es mit Heelhooks und Co in seinem Gym bei Anfängern aussieht. Er meinte auch ab Tag eins. Den Leuten wird es sofort eindringlich erklärt und es gibt ja auch noch immer nen erfahrenen Trainingspartner der notfalls sich entsprechend verhält. Wer zu stolz zum tappen ist oder wie ein wahnsinniger an Hebeln reißt hat in diesem Sport eh nichts verloren. Über all die Jahre soll in seinem Gym auch nie was passiert sein.
In meinem Team ist bisher auch noch nie etwas bei Leglocks passiert, die meisten Unfälle passieren sicherlich bei Takedowns.
Denke ein Großteil der Gefahr von Heelhooks/Leglocks liegt daran das sie gar nicht oder nicht gründlich genug trainiert werden. Ist wie bei den Amerikanern die erst mit 21 Alkohol trinken dürfen und dann auch direkt schon mit dem hochprozentigem starten.
Aber es gibt wirklich viele Leute, die immer noch glauben das man sich explosionsartig rausdrehen soll oder kann....
Ich hab das mehrfach erlebt, ist nix passiert weil losgelassen wurde, aber es erstaunt mich immer noch, das sich diese Idee so lange gehalten hat......
Weil das manchmal bei anderen Submissions und Position-Escapes gesehen und dann sicherlich darauf übertragen wurde.
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