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Vollständige Version anzeigen : Kopf-Hüftwurf



Kraken
07-09-2016, 19:18
Jungs, wie bereitet ihr die Ausführung des Hüftwurfs vor und welche der tausend Varianten bevorzugt ihr?

Ich meine den klassischen "Kopfzug" oder "Hüftler" wie er bei uns im Ringen genannt wird.

Also Griff um den Kopf und Ansonsten ähnlich wie ein O-Goshi.


Ich begegne diesem Wurf sehr häufig und kontere ihn mit viel Liebe aus, indem ich gerne den Gegner mit Underhook aufstelle und dann unter seinem Arm durchschlüpfe, sobald der Gegner ziehen will, so lande ich am Rücken.

ABER: Ich kann den Hüfter zwar wunderbar vorzeigen, ziehen und Leuten beibringen.

Mir selbst klappt das Teil jedoch nicht. Im Wettkampf ziehe ich NIE Hüftwürfe.

Wie macht ihr das?

Teashi
07-09-2016, 19:54
Jungs, wie bereitet ihr die Ausführung des Hüftwurfs vor und welche der tausend Varianten bevorzugt ihr?

Ich meine den klassischen "Kopfzug" oder "Hüftler" wie er bei uns im Ringen genannt wird.

Also Griff um den Kopf und Ansonsten ähnlich wie ein O-Goshi.


Ich begegne diesem Wurf sehr häufig und kontere ihn mit viel Liebe aus, indem ich gerne den Gegner mit Underhook aufstelle und dann unter seinem Arm durchschlüpfe, sobald der Gegner ziehen will, so lande ich am Rücken.

ABER: Ich kann den Hüfter zwar wunderbar vorzeigen, ziehen und Leuten beibringen.

Mir selbst klappt das Teil jedoch nicht. Im Wettkampf ziehe ich NIE Hüftwürfe.

Wie macht ihr das?
Meinst du Koshi-guruma?

pJsQrgMhgk4

Hier die No Gi Variante.
https://www.youtube.com/watch?v=K773b3hXp4A

period
07-09-2016, 19:56
Den reinen Kopfzug ziehe ich inzwischen extrem opportunistisch, nachdem ich viel öfter Leute getroffen habe, die ihn gut kontern, als Leute, die ihn gut ziehen. Spontan fällt mir eigentlich nur eine Situation ein, wo ich ihn instiktiv ziehe - wenn ich 2-on-1 habe und der Gegner versucht, durch Griff / Druck auf meinen Kopf zu kontern.

Ansonsten ziehe ich lieber Körperhüftschwung - ist bei mir dann sowas wie Koshi Guruma wie Rambat sagt - und auch den eher opportunistisch.

Period.

Gast
08-09-2016, 08:20
ich mag hüftwürfe sehr, und ich hatte in meiner wettkampfzeit nie schwierigkeiten, die dinger anzuwenden.
ABER ich beziehe mich da auf hüftwürfe mit underhook (im judo: uki-goshi / o-goshi).

den griff um den nacken (also ungefähr so wie headlock) halte ich für ungeeignet, weil eine eindrehbewegung mit griff um den nacken sehr leicht zu kontern ist.
für mich (!) gilt daher: hüftwurf ja, aber nur mit underhook.
:)

Hug n' Roll
08-09-2016, 08:32
Auch wenn ich nicht explizit gefragt war, hier auch mein Senf dazu:

Ich hab im Clinch eine "Distanz-Hand" die u.a. im unteren Bereich die Hüfte meines Gegners verhindern soll. Oft, wenn die Situation es zulässt, diese Hand selber aus Hüfthöhe in den Underhook hochzustecken, wechsle ich dann die Seite (quasi die Auslage) und komme mit meiner eigenen Hüfte.

Dabei zur Kernfrage:
Ich bringe die Hüfte auch extrem selten ohne Underhook-Griff, weil (wie schon von Rambat erwähnt) sehr risikoreich.

Teashi
08-09-2016, 08:38
Ich bringe die Hüfte auch extrem selten ohne Underhook-Griff, weil (wie schon von Rambat erwähnt) sehr risikoreich.
Ronda Rousey benutzt ihn recht oft in Kämpfen, wenn sie am Zaun ist.
Für mich eher ein Wurf aus der Situation, wenn man überdreht zum Gegner steht, also mit dem Rücken. Man kommt da eh nur zum Kopf.

DasKapital
08-09-2016, 11:39
Eine geeignete "Kombo" ist meiner Meinung nach ein Fußfegen auf das rechte Bein des Gegners anzutäuschen, sodass dieses normalerweise in einem Ausfallschritt nach hinten geht. In dieser Phase scheint der Gegner leichter aus dem Gleichgewicht zu bringen, während man sich gleichzeitig eindreht. Außerdem erscheint es mir, dass man sich dann nicht mehr 180, sondern nur noch 90 Grad eindrehen muss, was die Sache ebenfalls erleichtert...

der_christoph
08-09-2016, 18:46
Ich hatte auch so meine Probleme mit dieser Technik. Kontern war kein Thema, selbst anwenden aber sone Sache... Für mich waren harai-goshi und uchi-mata besser geeignet. Obwohl die vom Bewegungsablauf anspruchsvoller sind und man im Moment des Werfens nur ein Standbein hat, lassen die sich irgendwie besser durchziehen. Wenn son Ding richtig platziert ist ... ein Traum. Macht n großes BÄM :cool:

ArminCherusker
09-09-2016, 07:30
eine Frage, was ist unter "O-Goshi mit Under Hook" zu verstehen?

Hab Under Hook gegoogelt

http://beaufortmma.wpengine.netdna-cdn.com/wp-content/uploads/2012/10/underhook3.jpg

Wäre das dann nicht ein Seoi Nage ((nur müsste er die andere Hand greifen)?


Ein O-Goshi wird ja über die Hüfte gegriffen, Griff über Kopf wäre ein Koshi Guruma.

Gast
09-09-2016, 09:31
@cherusker:

ich verstehe deine frage nicht.
wie soll ein o-goshi/uki-goshi OHNE underhook funktionieren?

bei uki-goshi/o-goshi (rechtsausführung) greift der werfende mit seiner rechten hand immer UNTER der linken achsel des gegners durch.
dies tut er, um die hüfte des gegners umklammern und diesen an die eigene hüfte "binden" zu können, was eine große kontrolle über das zentrum des gegners ermöglicht. nur so funktioniert diee art des werfens.

Sekretär
09-09-2016, 10:11
Funktioniert nur wenn man sehr schnell bist. Generell sehr risikoreich, da die Hüfte mit der freien Hand leicht blockiert werden kann und man den Gegner dann am Rücken hat....

Hug n' Roll
09-09-2016, 10:23
Worauf bezog sich jetzt der Post?
-Wenn ich nen Underhook habe, kommt mir mein Gegenüber ja eben NICHT in den Rücken!

Ist doch das Gleiche, wie am Boden: Ohne Underhook aus der Top-Position z.B. kein Knee-Slide-Pass.

Teashi
09-09-2016, 10:53
@cherusker:

ich verstehe deine frage nicht.
wie soll ein o-goshi/uki-goshi OHNE underhook funktionieren?

bei uki-goshi/o-goshi (rechtsausführung) greift der werfende mit seiner rechten hand immer UNTER der linken achsel des gegners durch.
dies tut er, um die hüfte des gegners umklammern und diesen an die eigene hüfte "binden" zu können, was eine große kontrolle über das zentrum des gegners ermöglicht. nur so funktioniert diee art des werfens.
Er denkt dass Underhook nur so wie auf dem Bild ist. Underhook ist einfach der Arm unter der Achsel.

Gast
09-09-2016, 12:46
Funktioniert nur wenn man sehr schnell bist. Generell sehr risikoreich, da die Hüfte mit der freien Hand leicht blockiert werden kann und man den Gegner dann am Rücken hat....
nöö.

ich muß meinen hüftwurf nie "sehr schnell" durchziehen und komme trotzdem zum erfolg.

die "blockierende hand" des gegners zum umgehen bzw. für die wurfausführung zu nutzen ist nicht schwer.
und wenn man selbst einen underhook hat, ist es für den gegner nicht leicht, sich den rücken zu holen.
das jedenfalls sind meine erfahrungen.

es ist allerdings nicht unerheblich, WIE man sich den underhook samt nachfolgendem hüftwurf erarbeitet ...
bisher hatte ich da keine probleme.
:)

vielleicht darf ich noch einmal darauf hinweisen, daß "hüftwurf" eher ein KONZEPT als (nur) eine konkrete technik ist.

gut, ich kann ja viel erzählen ...
als referenz gebe ich deshalb einfach mal den bjj-blackbelt raimar mohrdiek an. der leitet das tensho gym in hamburg, wo ich immer donnerstags 'ne wurfeinheit gebe.
raimar kann bestätigen, daß man sich den rücken des gegners nicht oder nur sehr schwer holen kann, wenn der gegner im stand einen underhook durchgebracht hat.
sitzt der underhook, sitzt auch der hüftwurf ... oder eine der vielen ergänzenden wurftechniken rund um den hüftwurf.


edit:
nach nochmaligem lesen glaube ich, daß du mit deinem beitrag den "kopf-hüftwurf" gemeint hast.
da stimme ich dir zu - der ist tatsächlich leicht zu blockieren / zu kontern.
ich war der irrigen meinung, daß du dich generell auf hüftwürfe bezogen hattest ...
:)

SKA-Student
10-09-2016, 10:40
...
für mich (!) gilt daher: hüftwurf ja, aber nur mit underhook.
:)

Da bin ich mal froh, dass das ein erfahrener Judoka sagt.
Ich versuche beim BJJ immer unseren neuen (und teilweise auch älteren) Judoka beim BJJ zu erklären, dass sie diese Eindreh-Hüftwürfe ohne Underhook doch besser lassen sollten. Selbst wenn ich mir in einer 5-Min-Runde 3-mal den Rücken dabei hole, muss ich sie beim nächsten mal wieder dran erinnern... Scheint tief drin zu sein.

Gast
10-09-2016, 18:08
@ska-student:

na ja, im (sport)judo holt sich eben so gut wie nie jemand den rücken, schon gar nicht im stand ...
einfach deshalb, weil das im judo (heutzutage) weitgehend unbekannt ist.
und ob es nun "regelkonform" wäre oder nicht - ich denke mal, daß viele judo-kampfrichter einen backtake im stand als "regelwidrig" ansehen und unterbinden würden.
;)

ich will nicht behaupten, daß ein underhook nun alle probeme löst, die man bekommen kann, wenn man gegen einen bjj-ler einen eindrehwurf ansetzt ... aber ein underhook ist dann doch schon eine große hilfe.
so jedenfalls sehe ich das.
:)

Kraken
11-09-2016, 12:18
Meinst du Koshi-guruma?

Jawohl.


Den reinen Kopfzug ziehe ich inzwischen extrem opportunistisch, nachdem ich viel öfter Leute getroffen habe, die ihn gut kontern, als Leute, die ihn gut ziehen. Spontan fällt mir eigentlich nur eine Situation ein, wo ich ihn instiktiv ziehe - wenn ich 2-on-1 habe und der Gegner versucht, durch Griff / Druck auf meinen Kopf zu kontern.


Ich sehe ihn eben im Ringen noch recht häufig und bin verwundert.



Ansonsten ziehe ich lieber Körperhüftschwung - ist bei mir dann sowas wie Koshi Guruma wie Rambat sagt - und auch den eher opportunistisch.

Period.

Gefällt mir auch viel besser, aber ziehe auch den fast nie.

Kraken
11-09-2016, 12:20
ich mag hüftwürfe sehr, und ich hatte in meiner wettkampfzeit nie schwierigkeiten, die dinger anzuwenden.
ABER ich beziehe mich da auf hüftwürfe mit underhook (im judo: uki-goshi / o-goshi).

Ok. Also dann eher im Underhook.




den griff um den nacken (also ungefähr so wie headlock) halte ich für ungeeignet, weil eine eindrehbewegung mit griff um den nacken sehr leicht zu kontern ist.
für mich (!) gilt daher: hüftwurf ja, aber nur mit underhook.
:)

Ich kontere eben selbst diesen Wurf sehr gerne.

Aber ich sehe ihn so dermassen häufig und sehe die anderen oftmals fallen und fast nie den Rücken nehmen.

Da dachte ich, dass ich vielleicht einfach sehr gut kontere und der Wurf doch nicht so leicht konterbar ist, wie ich dachte, und ich den Wurf einfach schlecht mache.

scheint aber wohl nicht so zu sein. :D

period
11-09-2016, 12:55
Ich sollte der Vollständigkeit halber anfügen, dass es auch im Hochleistungsbereich (1. Deutsche Bundesliga) genug Leute gegeben hat, die den Kopfzug regelmäßig und in fast jedem Kampf auch erfolgreich gezogen haben. Ich kenne zwei Ex-Bundesligaringer aus Nürnberg, die zu diesem Kreis gehören (waren beide bis in die frühen 2000er aktiv, beide Greco-Spezialisten). Einer davon war zweieinhalb Jahre mein Trainer und hat in der Zeit meinen Kopfzug sogar gelobt (es war immerhin die Technik, die ich bei meiner allerersten Turnierteilnahme erfolgreich durchziehen konnte, und nein, es war kein Anfängerturnier). Ich mochte das Ding damals sehr gern, weil es die erste Technik war, die ich mit viel Schmackes ziehen konnte. Ich kann mich leider nur mehr an ein paar seiner Hinweise dazu erinnern:
- hart durchziehen (der Griff um den Kopf sollte fast ein Schlag mit dem Bizeps gegen sein Ohr sein)
- Bei der Landung Hüfte vom Gegner entfernen
- wenn möglich über links ziehen (er war Linksausleger, ich hab mich damals auf die Linksauslage umgestellt, die ich heute noch beibehalte)
- gut eindrehen (ich deute das inzwischen in erster Linie so, dass die Technik nach Möglichkeit immer gleich kommen sollte, weniger als eine vordefinierte Form des Hüftkontaktes, da es hier diverse persönliche, auch anatomisch bedingte Präferenzen gibt).
Wenn ich ihn mal wieder sehe - hoffentlich im Spätherbst nach der Ligasaison, da fahre ich jährlich meinen alten Verein besuchen - werde ich ihn dazu nochmal ausquetschen ;-)

Was mir noch einfällt dazu: meiner Meinung nach liegt das Problem beim Kopfzug tatsächlich im Fixieren des Gegners beim Eindrehen. Eigentlich sollte es ja nicht so sein, dass man dem Gegner den Rücken zudreht: vielmehr fixiert man ihn an der eigenen Brust und dreht sich dann daraus mit ihm ein, was zu einer starken Verwringung des Oberkörpers führen sollte, aus der er sich nicht einfach mal so den Rücken holen kann.

Period.

Sekretär
12-09-2016, 06:30
Worauf bezog sich jetzt der Post?
-Wenn ich nen Underhook habe, kommt mir mein Gegenüber ja eben NICHT in den Rücken!

Ist doch das Gleiche, wie am Boden: Ohne Underhook aus der Top-Position z.B. kein Knee-Slide-Pass.

Der Post bezog sich nicht auf die Variante mit Underhook, sondern auf die Variante mit Kopfgriff (Griff über Kopf in die Achsel). Kann sich aus dem clinch mit vorangegangenem bizeps bump auf das Ohr gut ergeben, nur sollte er dann schnell kommen. Funktioniert auch mit größeren Gegnern.

Sekretär
12-09-2016, 06:34
nöö.

ich muß meinen hüftwurf nie "sehr schnell" durchziehen und komme trotzdem zum erfolg.

die "blockierende hand" des gegners zum umgehen bzw. für die wurfausführung zu nutzen ist nicht schwer.
und wenn man selbst einen underhook hat, ist es für den gegner nicht leicht, sich den rücken zu holen.
das jedenfalls sind meine erfahrungen.

es ist allerdings nicht unerheblich, WIE man sich den underhook samt nachfolgendem hüftwurf erarbeitet ...
bisher hatte ich da keine probleme.
:)

vielleicht darf ich noch einmal darauf hinweisen, daß "hüftwurf" eher ein KONZEPT als (nur) eine konkrete technik ist.

gut, ich kann ja viel erzählen ...
als referenz gebe ich deshalb einfach mal den bjj-blackbelt raimar mohrdiek an. der leitet das tensho gym in hamburg, wo ich immer donnerstags 'ne wurfeinheit gebe.
raimar kann bestätigen, daß man sich den rücken des gegners nicht oder nur sehr schwer holen kann, wenn der gegner im stand einen underhook durchgebracht hat.
sitzt der underhook, sitzt auch der hüftwurf ... oder eine der vielen ergänzenden wurftechniken rund um den hüftwurf.


edit:
nach nochmaligem lesen glaube ich, daß du mit deinem beitrag den "kopf-hüftwurf" gemeint hast.
da stimme ich dir zu - der ist tatsächlich leicht zu blockieren / zu kontern.
ich war der irrigen meinung, daß du dich generell auf hüftwürfe bezogen hattest ...
:)

Da hast Du recht. Ich meinte den Kopfzug.... Trotzdem darfst Du gerne weiter referieren.;) sind immer brauchbare Sachen dabei...

Sekretär
12-09-2016, 18:03
Ich sollte der Vollständigkeit halber anfügen, dass es auch im Hochleistungsbereich (1. Deutsche Bundesliga) genug Leute gegeben hat, die den Kopfzug regelmäßig und in fast jedem Kampf auch erfolgreich gezogen haben. Ich kenne zwei Ex-Bundesligaringer aus Nürnberg, die zu diesem Kreis gehören (waren beide bis in die frühen 2000er aktiv, beide Greco-Spezialisten). Einer davon war zweieinhalb Jahre mein Trainer und hat in der Zeit meinen Kopfzug sogar gelobt (es war immerhin die Technik, die ich bei meiner allerersten Turnierteilnahme erfolgreich durchziehen konnte, und nein, es war kein Anfängerturnier). Ich mochte das Ding damals sehr gern, weil es die erste Technik war, die ich mit viel Schmackes ziehen konnte. Ich kann mich leider nur mehr an ein paar seiner Hinweise dazu erinnern:
- hart durchziehen (der Griff um den Kopf sollte fast ein Schlag mit dem Bizeps gegen sein Ohr sein)
- Bei der Landung Hüfte vom Gegner entfernen
- wenn möglich über links ziehen (er war Linksausleger, ich hab mich damals auf die Linksauslage umgestellt, die ich heute noch beibehalte)
- gut eindrehen (ich deute das inzwischen in erster Linie so, dass die Technik nach Möglichkeit immer gleich kommen sollte, weniger als eine vordefinierte Form des Hüftkontaktes, da es hier diverse persönliche, auch anatomisch bedingte Präferenzen gibt).
Wenn ich ihn mal wieder sehe - hoffentlich im Spätherbst nach der Ligasaison, da fahre ich jährlich meinen alten Verein besuchen - werde ich ihn dazu nochmal ausquetschen ;-)

Was mir noch einfällt dazu: meiner Meinung nach liegt das Problem beim Kopfzug tatsächlich im Fixieren des Gegners beim Eindrehen. Eigentlich sollte es ja nicht so sein, dass man dem Gegner den Rücken zudreht: vielmehr fixiert man ihn an der eigenen Brust und dreht sich dann daraus mit ihm ein, was zu einer starken Verwringung des Oberkörpers führen sollte, aus der er sich nicht einfach mal so den Rücken holen kann.

Period.

@period: das mit dem Bizeps Bump haben wir im Karate so gelehrt bekommen. Wenn der richtig sitzt geht der Partner / Gegner auch ohne Wurf KO (selbst schon mehrfach erlebt).

Ich ziehe den mit dem rechten Arm, (wenn die Hand im Nacken des Partners sitzt) linear mit einem Hüftroationsimpuls voll durch. Die Schlagwirkung ist dann sehr heftig. Da reicht alleine schon die Erschütterung des Kopfes.....

Wie habt ihr das in euer Ringer Regelwerk unter bekommen !? :ups: Oder wird da ein Auge zugetan ...?

period
12-09-2016, 21:39
Bei den meisten Schlägen, bei denen man nicht mit der Faust zuschlägt wird ein Auge zugetan - zumindest bei den meisten Schiris. Bizeps gegen Ohr hab ich noch nie abgepfiffen gesehen, rabbit punches mit dem Handballen oder der hohlen Hand gelegentlich, Kopfstöße gelegentlich, aber nur gegen das Gesicht. Irgendwie scheinen immer alle zu glauben, Ringen wäre ein Kindergeburtstag :D

Period.

WDietrich
13-09-2016, 15:05
Schlagen/St0ßen gehört doch dazu. Das tut auch nicht wirklich weh, verglichen mit den anderen Sachen.
Wenn der Nacken entsprechend trainiert ist, ist es halb so wild, und da geht auch keiner ''halb ko''.
Faustschläge sind natürlich nicht erwünscht, aber selbst da ist die Grenze sehr fließen. Und es ist sehr viel möglich von den nicht offensichtlichen Dingen, bevor da abgepfiffen wird.

period
17-09-2016, 22:55
Noch ein Nachtrag zu den Ringerregeln: heute hatte meine Mannschaft den ersten Kampf der Bundesligasaison, und einen Heimkampf obendrein. Mein Trainingspartner – ein Legionär aus Dagestan und technisch wahrscheinlich der beste noch aktive Freistilringer, mit dem ich bislang das persönlich Vergnügen hatte (und da waren schon ein paar Staatsmeister, Kaderringer und WM-Teilnehmer dabei) – war im 77 kg Freistil dran, gegen einen ca. 20 jährigen Greco-Ringer. Ende der ersten Runde, mein Trainingspartner führt souverän 4:1. Er merkt, dass die Runde aus ist und bleibt auf den Knien sitzen, der Schlusspfiff kommt, in dem Moment springt sein Gegner frontal auf ihn zu und trifft ihn mit der Schädeldecke gerade gegen die Augenbraue (ohne eine Berührung anderswo). Die Runde ist aus, beide Ringer gehen (ohne irgendeine Ermahnung des Schiedsrichters) in ihre Ecken, nur unserer langt sich plötzlich an die Stirn, wo ein Cut sichtbar wird, geht in die Knie und winkt die Sanis herein. Die Sanis schauen sich das an und siehe da, es ist nicht nur ein Cut bis zum Knochen, sondern darin ist auch die Bruchstelle des Knochens sichtbar – also ein offener Bruch. Sprich, der Kampf war somit gezwungenermaßen nach einer Runde vorbei.

Natürlich ist unser Ringer sofort ins Krankenhaus zum MRT verfrachtet worden (fällt uns wahrscheinlich die ganze Saison aus...), ABER die Bewertung durch den Schiedsrichter ist in diesem Zusammenhang lustig: eine Disqualifikation des anderen wegen unsportlichen Verhaltens (und das ist ein gesprungener Headbutt gegen das Gesicht nach Ringerregeln eigentlich schon, sogar ungeachtet der schwerwiegenden Folgen) wurde gar nicht diskutiert, stattdessen wurde der Kampf als Aufgabe gewertet und – man errät es sicher – dem Gegner zugesprochen, der den Sieg sogar noch gefeiert hat (gilt als schlechter Umgangston nach einem Sieg durch Verletzung). Ich für meinen Teil fand noch besonders lustig, dass der gleiche Schiri als mir bislang einzig bekannter heute auch einen Druck (keinen Stoß) mit dem Kopf gegen die Rippen des Gegners als regelwidrig abgepfiffen hat.

Na ja, wir haben die Begegnung dann deswegen 29:30 verloren, wenn der Kampf beim Endstand gewertet worden wäre, wärens 32:30 gewesen, bei Nicht-Wertung 29:26 und bei Disqualifikation 33:26. Irgendwie bitter, das Ganze...

Period.