Vollständige Version anzeigen : Mit 30 noch Starten?
Airdevil
13-09-2016, 08:40
Hallo werte Community,
Etwas zu mir.
Ich bin letzte Woche 30j geworden und fühle mich mit meinem Körperbau nicht sonderlich positiv im reinen.
Ich bin 174cm Groß und wiege dabei 84 Kilo.
Vor ca 2 Jahren befand ich mich Regelmäßig 5x die Woche in einem Fitnessstudio und wog da etwa 75KG und hatte eine andere Körperform als heute.
Ich hatte damit aufgehört weil einiges in der Familie geschah und ich damit die Motivation verlor, ich möchte da auch nicht weiter drauf eingehen das war eine schlimme Zeit.
Nun Zwei Jahre später mit 30 Jahren da denke ich drüber nach ob ich ganz ohne Sport sein möchte und da wird mir klar das es der falsche weg ist, da mein selbstwertgefühl doch sehr darunter leidet.
Ich hatte damals 10 Jahre Fussball gespielt (bis ich 18j wurde) und etwa 4 Jahre war ich im Fitnessstudio ansässig, doch für diese richtungen fehlt mir der Spaß und die motivation, das trockene Fitnessstudio möchte ich mir heute nicht mehr antun.
Ich suche daher gemeinschaft und gutes gemeinsames Training was mich Fit hält und den spaß/motivation fördert. Jedoch fehlen mir sämtliche kentnisse in dem Bereich und weiß zumal garnicht ob ich mit 30 Jahren überhaupt noch fähig bin meinen körper in schuss zuhalten.
Ich habe mir letzte woche mal Kickboxen durchs fenster angeschaut und dort viel mir auf das diese sportrichtung doch sehr für Sportler sind die doch recht viel erreichen wollen also Turniere und daher sind sie im verhältniss zu mir doch noch recht Jung.
Was würdet ihr mir empfehlen und wie erkenne ich in meiner nähe gute Vereine (salzgitter).
Ich würde mich freuen von euch Hilfestellung zu erhalten.
Gruß
Na dann mal mein "Werdegang". Gestartet mit ähnlichen Vorraussetzungen wie Du, allerdings schon ein paar Jährchen älter.
Als Kind ne Zeit lang im Jiu Jitsu gewesen, danach mal in MT reingeschnuppert und mal in WT, wobei letzteres sich schnell erledigt hatte. Irgendwie hat mir als Jugendlicher und Student immer die Motivation gefehlt. Allerdings war der Wunsch, selbst etwas in der Richtung KK zu machen immer im Hinterkopf.
Irgendwann hab ich meinen Sohn dann (damals 6) zum Karate begleitet, da Klassenkollegen dort trainiert haben und er sich das mal anschauen wollte. Zudem mangelte es ihm zu der Zeit auf Grund zweier Umzüge und komplett neuem Umfeld etwas an Selbstbewusstsein.
Das Training hat ihm sehr viel Spaß gemacht und ich saß immer im Vorraum des Dojo und habe zugeschaut.
Irgendwann, nachdem ich gerade aus dem Bad komme, der entscheidende Satz meines Sohnes "Papa, besonders sportlich siehst Du nicht mehr aus. Warum gehe ich eigentlich zwei Mal pro Woche zum Karate plus Rugby und Du machst gar nichts" ;)
Womit er ja durchaus Recht hatte: Bei 172 mit 86 Kilo auch kein Wunder. Am nächsten Tag bin ich zum Erwachsenen Training und nach zwei Probetrainings war klar, ich bleibe dabei. In den ersten 7 Monaten hab ich dann auch knapp 10 Kilo verloren. Nicht nur durch den Sport, mir ist in Verbindung mit Sport auch die Ernährungsumstellung deutlich leichter gefallen.
Wettkampfsport kommt für mich nicht mehr in Frage, dafür fühle ich mich mit 37 deutlich zu alt und mein rechtes Bein ist durch einen schwereren Motorradunfall sehr vorbelastet.
Das Karatetraining tut aber extrem gut. Zum einen was die Fitness angeht, ich bekomme aber auch Stress im Alltag deutlich besser gemeistert, seit ich wieder regelmäßig Sport mache.
Sehr lange Rede, sehr kurzer Sinn: Machen! Das kann ein wirklich toller Ausgleich für den Alltag sein.
Zur Sportart bzw. Kampfkunst: Mache Probetrainings und schau Dir an wo Du Dich am wohlsten fühlst. Kickboxen käme für mich bei uns weniger in Frage. Allein von der Altersstruktur im Verein. Beim Karate bin ich selbst mit 37 noch im Mittelfeld der Erwachsenen.
--edit--
Mir war es wichtig, dass das Dojo sehr viele Trainingstermine anbietet (Mo-Sa) und auch in den Ferien geöffnet hat. Gerade als Familienvater finde ich 1 oder 2 feste Termine pro Woche schwierig frei zu halten. So kann ich jeden Tag individuell entscheiden ob ich Trainieren gehe.
Pentaxor
13-09-2016, 09:03
Hi AirDevil,
mit 30 hast du noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht - ganz im Gegenteil. Es ist nie zu spät, wenn man etwas an seinem Lebensstil ändern will, du musst nur bereit sein und den ersten Schritt machen!
Als allererstes solltest du dir darüber einig werden, was du machen willst und welches (realistische) Ziel du hast. Mit 30 ohne große Vorerfahrung in Richtung von Wettkämpfen zu gehen kann funktionieren. Muss es aber auch nicht. Und es ist die Frage, ob es das ist was du willst. Kickboxen kann man auch lernen, ohne das man in die Richtung Wettkämpfe geht. Ich habe selber schon Leute gesehen, die das nur für sich und zum Aufbau von Fitness, Kondition und Selbstbewusstsein gemacht haben. Ich habe in meinem Verein Leute, die mit 65 oder 70 Jahren nochmal angefangen haben zu trainieren.
Einen guten Verein erkennst du vielleicht nicht auf Anhieb. Es ist wichtig hinzugehen, 1-2 Probetrainings mitzumachen und darauf zu achten, wie der Trainer drauf ist und wie die anderen Teilnehmer miteinander umgehen. Und höre auf dein Bauchgefühl.
Passion-Kickboxing
13-09-2016, 09:25
Gerade im Kickboxen gibt es zig Vereine die nur aus Breitensportlern bestehen. Meist trainieren die eher in Turnvereinen.
Edit:
Hier würde ich mal vorbei schauen:
http://www.tsv-salzgitter.de/abteilungen/kickboxen/
Vielleicht findest du auch hier einen Verein in deiner Nähe:
http://www.wako-in-ni.de/Die-Wako-Allgemein/Vereine.html
Ich war 38 Jahre als, als ich mit Tai Chi angefangen habe. Zuvor hat mich Sport nicht interessiert. Ein paar Jahre später kam dann Karate hinzu (dann noch Tanzen) und heute würde ich am liebsten auch mit Judo, Boxen oder irgend etwas ähnlichem anfangen. Das geht leider nicht, weil die Freizeit eben doch begrenzt ist.
Mit Übergewicht hatte ich nie Probleme, eher schon mit Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.
Je früher du wieder mit einer Sportart anfängst, die dir Spaß macht und bei der du dann auch voraussichtlich langfristig bleibst, umso besser. Kampfsport hat viel zu bieten, und anscheinend ist das Verletzungsrisiko deutlich geringer als beim Fußball. Sollte also kein Problem für „Ältere“ sein.
Airdevil
13-09-2016, 11:37
Hallo vielen dank für die Antworten,
Was ich gerne möchte ist...
-Ausgleich zum Alltag
-Sportliche Aktivität außerhalb eines eintönigen Fitnessstudios
-Körperliche Fitness
-Spaß und Motivation
-Turnierkämpfe sind für mich nicht wichtig
@Below, Bei kickboxen fiel mir auch auf das ich dort zu denen gehören würde die man dort als "Alt" bezeichnen würde sowie auch als jemand der dort nicht mit einem erhöhten ehrgeiz dranngehen würde um Turniere zu bestreiten...
Für mich ist im Vordergrund die eigene Fitness,Ausgleich und Spaß sowie freude auf diese Aktivitäten sowie als Ziel würde ich mir setzen von den Rängen/Gürtel aufzusteigen.
Nur bin ich mir nicht sicher für welche der Sportarten ich mich entscheiden würde.
Mein Vater war im Karate unterwegs viele viele Jahre doch leider kann ich Ihn heute nicht mehr um Rat Fragen was auch der Grund ist warum ich aufeinmal vor 2 Jahren mit den Sport abbrach.
Ich weiß nur das beim Boxen viel energy und Kraft demnach viel körperfett verloren wird, jedoch denke ich das ich für diese Sportart nicht mehr in der passenden altersklasse bin.
Jedoch Karate weckt mein interesse sowie Taeknowdo.
Was würdet ihr mir raten oder was würdet ihr tun, ich kann schlecht jedes sportart probetrainieren.
Ich danke euch
Was würdet ihr mir raten oder was würdet ihr tun, ich kann schlecht jedes sportart probetrainieren.
Doch - genau das. Jedes seriöse GYM bietet kostenloses Probetraining für 2-3 Einheiten an.
Geh doch einfach mal eine Woche zum TWD und eine Woche zum Karate und schau was Dir besser gefällt. Da die technische Basis fehlt, lässt sich die Qualität des Trainings natürlich schwer bewerten. ich würde mich da ganz auf mein Bauchgefühl verlassen. Welcher Trainer sagt mir mehr zu, wie ist die Atmosphäre im Dojo, wie gehen die andern Trainierenden auf Dich als Neuling zu.
... Jedoch Karate weckt mein interesse sowie Taeknowdo.
Was würdet ihr mir raten ...
selbstverständlich zu tkd - aber nur, wenn´s da auch gut ist!
gruss
Airdevil
13-09-2016, 13:53
Hab jetzt mal ein Probetraining in einem Karate Dojo. Dort gibt es sogar Trainingstage für Anfänger Mo und sam
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Passion-Kickboxing
13-09-2016, 14:04
selbstverständlich zu tkd - aber nur, wenn´s da auch gut ist!
gruss
Da schließe ich mich an
Was würdet ihr mir raten oder was würdet ihr tun, ich kann schlecht jedes sportart probetrainieren.
Überlege, was dir wichtig ist. Wenn du den Kampfsport lernen möchtest, der optimal zu dir passt, kommst du um ausgiebige Probetrainings nicht herum. Vielleicht sind aber auch andere Kriterien wichtiger für dich, z.B. die Erreichbarkeit (wie schnell bist du am Trainingsort?) oder Kosten.
Als Anfänger kannst du vermutlich die Qualität einer Kampfsportschule schlecht beurteilen. Aber ich denke, bei einer Kampfsportgruppe in einem Turnverein in deiner Nähe machst du wahrscheinlich keinen großen Fehler. Wenn du ein paar Jahre trainiert hast, kannst du immer noch etwas anderes machen.
Karate oder TKD sind allein deswegen schon gut, weil man meist nicht weit dafür fahren und nicht viel dafür zahlen muss. Und wenn du mal umziehst, kannst du wahrscheinlich am neuen Ort in einer neuer Gruppe einfach weiter machen und musst dich nicht nach einem anderen Kampfsport umsehen.
Wenn dir ein Probetraining zusagt, melde dich einfach an und bleibe dabei. So habe ich das bei Karate gemacht und bin total zufrieden damit.
Valverve
14-09-2016, 09:41
Hallo,
ich sag mal, es ist nie zu spät. Ich habe jetzt mit 34 angefangen. Zuerst ein paar Krav Maga Seminare, jetzt fest im Modern Arnis. Ich habe nicht den Eindruck, dass mein "Alter" mich irgendwie einschränkt.
VG
Steinbock
14-09-2016, 11:42
Das Alter ist überhaupt kein Problem. Ob allerdings Karate und TKD optimal sind, glaube ich jetzt nicht. Mai-Geris, Ap Chagi, Tsukis in die Luft ist ja grad nicht optimal für die Gelenke. FMA finde ich prima, vorallem auch für den Kopf durch Doppelstockübungen.
... Ob allerdings Karate und TKD optimal sind, glaube ich jetzt nicht. Mai-Geris, Ap Chagi, Tsukis in die Luft ist ja grad nicht optimal für die Gelenke. ...
Also, ich weiss nicht!
Meinst du?
Dann müsste ich ja meine obige empfehlung zurücknehmen.
Gruss
Also ich habe durch einen Unfall ein ziemlich lädiertes Knie und das rechte Fußgelenk hat auch einiges abbekommen. Das ist aber beim Karate Training überhaupt kein Problem. Zum einen habe ich einen Trainer der darüber Bescheid weiß und genau darauf achtet, dass ich das Knie nicht falsch belaste. Zum anderen hatte ich aber bisher auch noch keine Übung die mir überhaupt Probleme gemacht hätte. Das mag am Stil liegen, wir haben keine besonders tiefen Stände, das kann ich schwer beurteilen. Warum jetzt ein simpler Mae Geri so schlecht sein soll erschließt sich mir nicht.
Flanders
14-09-2016, 16:48
Ich bin 33 und trainiere Muay Thai auf C-Klasse Wettkampfniveau. Das is jetzt nix besonderes, ich will dir damit nur sagen, dass es geht und du auch mit 30 noch fit sein kannst. Abstriche musst du anfangs eigentlich nur, wie jeder andere bei Kondition, Belastungsspitzen und deiner Beweglichkeit machen. Mit gutem Einsatz und einem halbwegs brauchbaren Dehn- oder Mobilityprogramm bist du in 1-2 Jahren topfit und beweglich genug für ein paar schicke High Kicks :D Einfach machen und einen Einstieg finden; auch mal mehrere Sachen ankucken.
Bumms aus die Maus
15-09-2016, 23:14
Mensch, wenn ich mir das hier durchlese, komme ich mir ja wie der mumifizierteste rentner überhaupt vor. Bin auch nur noch einen Katzensprung von der 29 entfernt. Du bist 30 und keine 300. ;)
Habe jetzt mit dem Ving Tsun angefangen und bin zudem noch blind. Es geht alles. Also raus aus dem Schaukelstuhl und weg mit dem Rollator. :)
radiodays
16-09-2016, 13:09
Ich habe als Teenager ein paar Jahre Karate (Shotokan) gemacht und bin nach über 25 Jahren mit 39 wiedereingestiegen. Mittlerweile habe ich den 1. Dan und überlege mir, ob ich jung genug für eine zweite "Karriere" und zwar im BJJ und Muay Thai bin. Auch mir kamen Zweifel, denn an den Probetrainings gehörte ich - im Gegensatz zum Karatetraining - zu den ältesten. Du bist erst 30 - ich finde es super, dass Du bereits (!) am Start bist...
Kriyaman
16-09-2016, 14:26
ich hab mit 32 wieder angefangen, kein Ding, wenn der Wille da ist.
Kriyaman
16-09-2016, 14:28
Hallo,
ich sag mal, es ist nie zu spät. Ich habe jetzt mit 34 angefangen. Zuerst ein paar Krav Maga Seminare, jetzt fest im Modern Arnis. Ich habe nicht den Eindruck, dass mein "Alter" mich irgendwie einschränkt.
VG
Kommst du evtl aus Nähe Mönchengladbach?
Filzstift
16-09-2016, 16:45
Ich habe als Teenager ein paar Jahre Karate (Shotokan) gemacht und bin nach über 25 Jahren mit 39 wiedereingestiegen. Mittlerweile habe ich den 1. Dan und überlege mir, ob ich jung genug für eine zweite "Karriere" und zwar im BJJ und Muay Thai bin. Auch mir kamen Zweifel, denn an den Probetrainings gehörte ich - im Gegensatz zum Karatetraining - zu den ältesten. Du bist erst 30 - ich finde es super, dass Du bereits (!) am Start bist...
wir haben regelmäßig spät dreissiger im training. die sind normalerweise etwas weniger hitzig und ängstlich :)
im balintawak hat erst vor einigen monaten ein ehemaliger judostaatsmeister und ex boxer angefangen. der ist schwerhörig, 78 jahre alt und ihm fehlt ein lungenflügel. der typ ist der absolute wahnsinn!
der_christoph
17-09-2016, 13:19
Geh zum Karate und zum tkd. Schau dir die Trainer und die Leute dort an. Mach dir keine Gedanken über dein Alter. In unserem Verein ist eine Frau zusammen mit ihrem Enkelkind angefangen. Sie ist also eine waschechte Oma :) und eine echte Inspiration!
Mach dir nicht im Vorwege zuviele "was wäre wenn" Gedanken. Wenn dir die Gelenke Probleme machen sollten, kannst du immer noch was anderes suchen. Ich bin nach einer Bandscheibenverletzung nach einem Jahr wieder mit Karate angefangen. Klar hatte ich kleine Bedenken, aber ich bin es ruhig angegangen und hab auf meinem Körper gehört. Jetzt trainiere ich wie alle anderen auch. Limitiere dich nicht selbst!
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