Vollständige Version anzeigen : Regeln im BJJ
jkdberlin
02-10-2016, 09:17
Gestern fand in Berlin der Whitebelt-Cup statt. Es gab leider ein paar Disqualifikationen, die meisten Disqualifikationen (ich glaube, es waren 5) gab es wegen Reaping the Knee. Warum wissen eigentlich immer noch so viele Leute, die BJJ betreiben, nicht, was Reaping ist und was es bedeutet? Ist es Schuld der Trainer? Kann und muss man von den Coaches erwarten, dass diese ihre Schüler genau darauf vorbereiten?
Kann und muss man von den Coaches erwarten, dass diese ihre Schüler genau darauf vorbereiten?
Was für eine Frage, wer wohl sonst. Aber Whitebelt, die kennen vielleicht die Regeln noch nicht. ;-)
jkdberlin
02-10-2016, 10:02
Was für eine Frage, wer wohl sonst. Aber Whitebelt, die kennen vielleicht die Regeln noch nicht. ;-)
Kann man das denen nicht von vornherein so beibringen? Mein Sohn weiß, was ein Foul ist und das er beim Fußball nicht foulen darf...
Kann man das denen nicht von vornherein so beibringen? Mein Sohn weiß, was ein Foul ist und das er beim Fußball nicht foulen darf...
Weiss mein Sohn auch, ausserdem weiss er wie er sich nicht erwischen lässt wenn er foult!
BTT: Ich denke die Regeln sollten in jeder Sportart von vornherein klar sein und es ist Aufgabe der Trainer es den Athleten beizubringen!
Just my 2 cts!
Gestern fand in Berlin der Whitebelt-Cup statt. Es gab leider ein paar Disqualifikationen, die meisten Disqualifikationen (ich glaube, es waren 5) gab es wegen Reaping the Knee. Warum wissen eigentlich immer noch so viele Leute, die BJJ betreiben, nicht, was Reaping ist und was es bedeutet? Ist es Schuld der Trainer? Kann und muss man von den Coaches erwarten, dass diese ihre Schüler genau darauf vorbereiten?
Lag es denn wirklich daran, dass die Leute die reaping the knee Regel nicht kannten, oder dass sie im Eifer des Gefechts den Fuß einfach falsch plaziert haben?
Evtl. hängt sowas such mit dem Regelwerk zusammen, nach dem die Leute hauptsächlich trainieren? Wenn jemand hauptsächlich No Gi kämpft und nur sporadisch nach IBJJF Regeln im Gi antritt, wird er vermutlich einfach Probleme haben sich da umzustellen.
jkdberlin
02-10-2016, 11:11
Lag es denn wirklich daran, dass die Leute die reaping the knee Regel nicht kannten, oder dass sie im Eifer des Gefechts den Fuß einfach falsch plaziert haben?
Ich kann das nur für die drei sagen, die ich direkt dabei gesehen oder selber disqualifiziert habe, die haben mich alle fragend angesehen...die kannten das so gar nicht. Wenigstens hatte ich den Eindruck....
Mein Sohn weiß, was ein Foul ist und das er beim Fußball nicht foulen darf...
...
Ich kann das nur für die drei sagen, die ich direkt dabei gesehen oder selber disqualifiziert habe, die haben mich alle fragend angesehen...die kannten das so gar nicht. Wenigstens hatte ich den Eindruck....
Die Frage ist, wie viel kann ein Whitebelt wissen. Dein Sohn weiß was ein Foul ist, kann er aber auch Abseits erklären? Das können ausgewachsene Fussballer, laufen trotzdem ständig in die Situation. ;-)
Ich kann mir schon vorstellen, dass genügend Leute die Technik nicht als Foul (er)kennen. Gerade was solche Sachen angeht müssen die Teilnehmer entsprechend von ihren Trainern geschult werden.
Gab es denn vorher keine Regelbesprechung?
Ich würde sagen dass das "Problem" beim BJJ ist, dass es so viele Regelwerke gibt. Da ist es dann gerade für Anfänger schwer durchzusteigen was wann erlaubt ist. Gerade wenn in ihrem Gym nicht nach IBJJF Regeln trainiert werden.
Allerdings halte ich es auch für die Pflicht eines jeden Kämpfers sich vorher die Regeln des jeweiligen Wettkampfes durchzulesen.
1. Wurde bei der Regelbesprechung diese Regel denn nicht erklärt?
2. Gab es eine Nachbesprechung des Orga-Teams? Was sagen die anderen Refs dazu? Was sagen denn die Trainer der betroffenen Kämpfer dazu?
3. Waren die DQs eigentlich bei Gi oder NoGi? Waren es "Quereinsteiger" aus einem anderen Stil oder stammen die aus einer BJJ-Schule?
jkdberlin
02-10-2016, 11:36
Bei Veranstaltungen der IBJJF oder nach IBJJF-Regelwerk im BJJ gibt es eigentlich nie eine Regelbesprechung vor dem Wettkampf. Das Regelwerk hängt seit Jahren im Internet, es gibt einige Youtube-Tutorials dazu und die IBJJF und z.B. der BJJBD bieten Schulungen für Schiedsrichter an, an denen auch Trainer und Wettkämpfer teilnehmen können.
Sooo viele Regelwerke gibt es doch im BJJ nicht?
SKA-Student
02-10-2016, 11:59
Unser Cheftrainer findet das IBJJF-Regelwerk nicht so toll, eben wegen der vielen Verbote der Fußhebel. Da er eh in einer anderen Liga (und u.a. MMA, ADCC), denkt er oft nicht dran, die Turnier-Unerfahrenen vorher aufzuklären.
Inzwischen wissen einige andere das und denken meistens dran, die "Neuen" aufzuklären...
PS: Ich habe "Reaping the Knee" in Papierform auch nicht kapiert, erst als mir das einer auf nem Footlock-Seminar gezeigt hat.
Mit dem Kommentar: da fangen die Fußhebel erst an, Spaß zu machen. :D
Bei Veranstaltungen der IBJJF oder nach IBJJF-Regelwerk im BJJ gibt es eigentlich nie eine Regelbesprechung vor dem Wettkampf.
Ich finde das bietet sich gerade bei Anfängerveranstaltungen an.
Das Regelwerk hängt seit Jahren im Internet, es gibt einige Youtube-Tutorials dazu und die IBJJF und z.B. der BJJBD bieten Schulungen für Schiedsrichter an, an denen auch Trainer und Wettkämpfer teilnehmen können.Ich bin ja auch deiner Meinung dass sich die Kämpfer selbst informieren sollten. Aber heutzutage kann man sowas scheinbar nicht mehr erwarten.
Sooo viele Regelwerke gibt es doch im BJJ nicht?So schwer ist es nicht, aber dazu muss man sich damit auch regelmäßig beschäftigen. Wer Wettkampf nicht als Fokus hat, macht das auch nicht unbedingt.
Dazu kommt dann halt noch der Punkt wie die Techniken im eigenen Gym gelehrt wird. Wenn die Technik mit Reaping gelehrt wird, dann dürfte es gerade für Anfänger schwer sein, das im Eifer des Gefechts wegzulassen. Selbst wenn beim Training dazu gesagt wird, dass das unter IBJJF so nicht gemacht werden darf.
Hab mich mal zur Webseite des Veranstalters durchgegoogelt. Da ist das IBJJF-Regelwerk verlinkt. Also klar mit Reaping the Knee als Foul. Kanns mir nur so erklären, dass es entweder Quereinsteiger waren, die das noch nicht verinnerlicht haben oder aber Weißgurte mit wenig Roll-Erfahrung. Jeder, der mit Weißgurten rollt weiß, wie vorsichtig man mit ihnen sein muss bzw wie sehr man aufpassen muss, nicht verletzt zu werden. Soll jetzt aber keine Ausrede oder Beschönigung sein. Eher ein Erklärungsversuch.
Björn Friedrich
02-10-2016, 16:23
Auf der einen Seite würde ich sagen, wer kämpfen will, sollte die Regeln kennen.
Auf der anderen Seite hab ich gerade vor zwei Tagen mal nach Reaping Regel der IBJJF gegoggelt und ein Video an meine Jungs geschickt, weil keiner sich je mit so einer komischen Sache beschäftigt hat und ich auch nie drüber nachdenke ob was legal ist oder nicht.
ABER wenn man kämpfen geht, muss man wissen was verboten ist, oder halt die Konsequenz der Disqualifiaktion tragen......
SKA-Student
03-10-2016, 07:37
Einer unserer Purple Belts hat neulich bei nem Turnier nach IBJJF-Regeln einen Kneebar gezogen. Nun ja, darf man erst ab braun, also Disqualifikation, er ist aus allen Wolken gefallen, als er das kapiert hatte...
Okay, einerseits bescheuert, ein Blick über die Tabelle der verbotenen Techniken nach Gurtfarbe hätte gereicht.
Andererseits lächerlich, dass Toeholds und Kneebars bei lila noch verboten sind.
Ich kann das nur für die drei sagen, die ich direkt dabei gesehen oder selber disqualifiziert habe, die haben mich alle fragend angesehen...die kannten das so gar nicht. Wenigstens hatte ich den Eindruck....
Naja, wenn sie es wirklich nicht wussten, hat der Trainer versagt. Problematisch wird es halt, wenn man die Sachen im Training (weil man primär unter anderen Regelwerken kämpft) anders übt und dann 2 Tage vorm Wettkampf erklärt bekommt was Reaping the Knee ist. Gerade als Whitebelt mit wenig Erfahrung hat man vermutlich noch nicht die Routine das im Eifer des Gefechts dann korrekt umzusetzen. Man kämpft eben so, wie man trainiert.
Die Frage ist, wie viel kann ein Whitebelt wissen.
Was ist denn "ein Whitebelt" im BJJ? Man trifft doch gerade auf Wettkämpfen haufenweise Whitebelts mit 2-3 Jahren Trainingserfahrung und zig Wettkämpfen unter dem Gürtel. Da kämpft man in anderen KS-Arten schon in der Leistungsklasse. Dazu kommen Quereinsteiger aus dem No Gi, Judo und was weiß ich woher. Da ist ein "der dumme Whitebelt kanns halt nicht wissen" ein bißchen dünn.
Immerhin wissen es die 5 Kandidaten und deren Teams jetzt....wenn es sie denn interessiert.
Ich finde die Regel auch irgendwie doof. Wie viel passiert denn bei anderen Regelwerken wirklich durch diese bewegung?
Das man bei Heelhooks etc halt saumäßig aufpassen muss und die mit Vorsicht geniesen sollte ist mir allerdings klar! Muss auch bei Weiß und Blau noch nicht sein, aber nur weil der FUß paar Zentimeter woanders ist ist selten schuld an nem kaputten Knie....?oder?
Naja scheint wohl wirklich zu viele zu geben die sich da keinen Kopf drum machen. Habe auch schon öfter Diskussioen erlebt weil Leute noch nicht mal das Punktesystem kannten oder sich vorher drüber infromiert haben :rolleyes:
Immerhin wissen es die 5 Kandidaten und deren Teams jetzt....wenn es sie denn interessiert.
Ich finde die Regel auch irgendwie doof. Wie viel passiert denn bei anderen Regelwerken wirklich durch diese bewegung?
Das man bei Heelhooks etc halt saumäßig aufpassen muss und die mit Vorsicht geniesen sollte ist mir allerdings klar! Muss auch bei Weiß und Blau noch nicht sein, aber nur weil der FUß paar Zentimeter woanders ist ist selten schuld an nem kaputten Knie....?oder?
Also ich hab schon haufenweise Verletzungen bei Würfen, Takedowns und Kimuras oder Americanas (sprich gedrehten Schulterhebeln) gesehen aber noch nie das sich jemand wegen Reaping the knee verletzt hat.
Und wieso man selbst bei Brown/Black Heelhooks verbietet, während imho viel unkontrollierbarere bzw verletzungsintensivere Techniken wie den Estima Lock erlaubt sind will sich mir auch nicht erschließen.
jkdberlin
05-10-2016, 07:32
Diese Diskussion ist aber müssig, es ist nunmal einfach Regel. Ob einem das gefällt oder nicht, wenn ich in einem Turnier nach IBJJF Regeln antrete, dann ist das so. Dann ist Reaping verboten. Egal, ob ich das für sinnvoll halte oder nicht.
in der MDM war genau das gleiche allerdings am meinstens die schiris haben falsch gesehen..
Leider waren die schiris überfordert.. nach 4 stunden sie konnten nicht mehr genau entscheiden.. der regelwerk ist sehr komplex und wenn die schiris müde werden, passiert am meistens die fehler.. Natürlich für whitebelts ist schwierig aber es ist noch schwieriger wenn die schiris auch nicht sicher sind.
Bei wettkämpfe man braucht einfach mehr schiris dabei, die noch frisch im Kopf sind. Was whitebelts betrifft keine ahnung.. regelbesprechung bringt nichts kurz vor fighting..
Filzstift
05-10-2016, 15:10
in der MDM war genau das gleiche allerdings am meinstens die schiris haben falsch gesehen..
Leider waren die schiris überfordert.. nach 4 stunden sie konnten nicht mehr genau entscheiden.. der regelwerk ist sehr komplex und wenn die schiris müde werden, passiert am meistens die fehler.. Natürlich für whitebelts ist schwierig aber es ist noch schwieriger wenn die schiris auch nicht sicher sind.
Bei wettkämpfe man braucht einfach mehr schiris dabei, die noch frisch im Kopf sind. Was whitebelts betrifft keine ahnung.. regelbesprechung bringt nichts kurz vor fighting..
bringt nichts? also wenn dir vorher einer sagt "slammen ist no-no" dann sollten die leute shcon klar genug im schädel sein um es nicht zu machen. die üblichen BJJ temper tantrum slams gibts leider immer, und leider auf allen levels.
bringt nichts? also wenn dir vorher einer sagt "slammen ist no-no" dann sollten die leute shcon klar genug im schädel sein um es nicht zu machen. die üblichen BJJ temper tantrum slams gibts leider immer, und leider auf allen levels.
Wenn nach IBJJF rules gekämpft wird, jeder weiss "slammen ist no-no".. Alle wissen dass "reaping the knee" nicht erlaubt ist, Allerdings keiner weiss genau was "reaping the knee" bedeutet. Die ganzen details werden auch nicht in der besprechung (ungefähr 10 minuten) geklärt.. Man sollte eventuell bei jeder Meisterschaft ein abend davor ein schiri lehrgang organisieren...
Björn Friedrich
05-10-2016, 15:56
Hat meinen Jungs geholfen, die Thematik zu verstehen:
xhUO4XcGkAY
Cortalios
05-10-2016, 16:56
Wenn nach IBJJF rules gekämpft wird, jeder weiss "slammen ist no-no".. Alle wissen dass "reaping the knee" nicht erlaubt ist, Allerdings keiner weiss genau was "reaping the knee" bedeutet. Die ganzen details werden auch nicht in der besprechung (ungefähr 10 minuten) geklärt.. Man sollte eventuell bei jeder Meisterschaft ein abend davor ein schiri lehrgang organisieren...
Ich habe mir vor meinem ersten Wettkampf das IBJJF-Rulebook ausgedruckt und einmal durchgelesen. Mir ist nicht ganz klar was an der "Knee-Reap"-Regel so unklar sein soll. Es ist mir jetzt in 3 Jahren noch nie auf einem Wettkampf passiert und soweit ich weiß, mach ichs auch nie im Training.
Die Regel ist weder kompliziert noch sonst was....da sollte es eigentlich schon reichen, wenn man es vorher kurz erklärt beziehungsweise kann man sich als Veranstalter erwarten, dass sich die Teilnehmer das ausgeschriebene Regelwerk durchlesen und damit auseinandersetzen. Tut man es nicht, wird man disqualifiziert.....Pech gehabt und selber Schuld!!!
Filzstift
05-10-2016, 21:06
Wenn nach IBJJF rules gekämpft wird, jeder weiss "slammen ist no-no".. Alle wissen dass "reaping the knee" nicht erlaubt ist, Allerdings keiner weiss genau was "reaping the knee" bedeutet. Die ganzen details werden auch nicht in der besprechung (ungefähr 10 minuten) geklärt.. Man sollte eventuell bei jeder Meisterschaft ein abend davor ein schiri lehrgang organisieren...
komisch, ich seh die ganze zeit leute nach IBJJF regeln slammen. und dan ganz ratlos sein dass das nicht geht. und bei weitem nicht nur whitebelts.
komisch, ich seh die ganze zeit leute nach IBJJF regeln slammen. und dan ganz ratlos sein dass das nicht geht. und bei weitem nicht nur whitebelts.
komisch, als schiri habe nie das erlebt. In der MDM und ODM haben wir auch kein einziges mal slammen gehabt.. bin wahrscheinlich ein glückspilz ;)
Lutablob
05-10-2016, 21:28
Ich finde das Video ja bezeichnend. Die Ibjjf Regel besagt, dass der Fuß nicht die Körpermitte des Gegners überschreiten darf. Das was da im Video als foul deklariert wird, ist imho von der Körpermitte des Gegners weit entfernt. Das ist sogar schön mit Bildern illustriert im Regelwerk http://ibjjf.org/wp-content/uploads/2015/04/RulesIBJJF_v4_en-US.pdf (s. 26) . Was stimmt denn nun? Ich werde im Training auch regelmässig auf reaping the knee angesprochen, obwohl ich meines Erachtens noch deutlich im grünen Bereich bin.
Filzstift
05-10-2016, 21:46
komisch, als schiri habe nie das erlebt. In der MDM und ODM haben wir auch kein einziges mal slammen gehabt.. bin wahrscheinlich ein glückspilz ;)
Hm kann schon sein dass die demografie bei den turnieren unterschiedlich ist. Ich fands auch überraschend wie oft es bei meinem letzten turnier gesehen hab.
Mir stellt sich noch die Frage, ob es als illegales Reaping the knee zählt, wenn das äußere Bein zwar über die Körpermitte des Kontrahenten geschoben wird, aber der eingeschlossene Fuß weder attackiert noch in irgendeiner Weise fixiert wird.
Diese Situation kann ja relativ leicht entstehen, wenn der Gegner versucht z.B. sich aus der 1legX-Guard zu befreien und dabei den Fuß über seine eigene Körpermitte schiebt oder das durch eine Körperdrehung erreicht.
jkdberlin
06-10-2016, 07:56
komisch, als schiri habe nie das erlebt. In der MDM und ODM haben wir auch kein einziges mal slammen gehabt.. bin wahrscheinlich ein glückspilz ;)
Bei der Whitebelt-Challenge gab es auch keine einzige DQ wegen Slam.
Ich finde das Video ja bezeichnend. Die Ibjjf Regel besagt, dass der Fuß nicht die Körpermitte des Gegners überschreiten darf. Das was da im Video als foul deklariert wird, ist imho von der Körpermitte des Gegners weit entfernt. Das ist sogar schön mit Bildern illustriert im Regelwerk http://ibjjf.org/wp-content/uploads/2015/04/RulesIBJJF_v4_en-US.pdf (s. 26) . Was stimmt denn nun? Ich werde im Training auch regelmässig auf reaping the knee angesprochen, obwohl ich meines Erachtens noch deutlich im grünen Bereich bin.
Das liegt daran, dass der Fuß bzw. seine Position ein, aber nicht das einzige, Kriterium ist! Sobald das Knie des Gegners nach innen rotiert wird, kann ein Schiedsrichter das auch als Reaping sehen. Es sind also mehrere Faktoren, die einzeln oder zusammen auftreten.
jkdberlin
06-10-2016, 07:59
Mir stellt sich noch die Frage, ob es als illegales Reaping the knee zählt, wenn das äußere Bein zwar über die Körpermitte des Kontrahenten geschoben wird, aber der eingeschlossene Fuß weder attackiert noch in irgendeiner Weise fixiert wird.
Diese Situation kann ja relativ leicht entstehen, wenn der Gegner versucht z.B. sich aus der 1legX-Guard zu befreien und dabei den Fuß über seine eigene Körpermitte schiebt oder das durch eine Körperdrehung erreicht.
Wenn der Gegner deinen Fuß z.B. aus der Single-Leg-X-Guard über seine Körpermitte selber schiebt, dann wird er disqualifiziert, da er dich in eine illegale Position bringt. Auch wenn der Footlock nicht attackiert wird, da sich ja dabei trotzdem das Knie nach innen verdreht.
So wird es jedenfalls auf den Schiedsrichter-Lehrgängen erklärt.
Lutablob
06-10-2016, 14:26
Das liegt daran, dass der Fuß bzw. seine Position ein, aber nicht das einzige, Kriterium ist! Sobald das Knie des Gegners nach innen rotiert wird, kann ein Schiedsrichter das auch als Reaping sehen. Es sind also mehrere Faktoren, die einzeln oder zusammen auftreten.
Vielen Dank für die Info!
sivispacemparabellum
06-10-2016, 16:11
Als Trainer erkläre ich es den Leuten so: von Innen nach Außen den eigenen Fuß über das Bein des Gegners bringen legal. Von Außen nach Innen DQ. Ganz einfach. Wer den Fuß auf die Hüfte setzt und parallel zum gegnerischen Bein bleibt muss mit keiner Diskussion rechnen.
Es ist eine Regel die Kämpfer schützt. Den Guardjump halte ich persönlich für gefährlicher. Aber als Coach sage ich Anfängern eh: lasst die Finger von den Beinhebeln. Ab Braun wird das richtig Thema. Erst Kneebar, Toehold und Achilleslock sind ein komplettes Set Up. Vorher lernt die Guard zu passieren.
SKA-Student
08-10-2016, 14:36
...
Vorher lernt die Guard zu passieren.
Auf jeden Fall, aber:
...
Aber als Coach sage ich Anfängern eh: lasst die Finger von den Beinhebeln. Ab Braun wird das richtig Thema. Erst Kneebar, Toehold und Achilleslock sind ein komplettes Set Up.
Ab braun?
Hast du keine MMA-Leute im Gym, oder Grappler, die auf anderen Turnieren außer IBJJF mitmachen? Die verlieren doch sofort ihre Füße ohne eben diese Erfahrungen?!
Filzstift
08-10-2016, 15:24
ab braun ist viel zu spät.
Tobias Blaschke
08-10-2016, 18:25
ab braun ist viel zu spät.
Sehe ich genauso.
Beinhebel ab Weißgurt. Heelhook später. Orangegurt oder im BJJ Blaugurt. Und Reaping the Knee ist natürlich erlaubt, muss aber erklärt werden. Ich erahcte Kani Basani und Guard Jump als gefährlich.
Filzstift
08-10-2016, 18:31
Bei und wird von anfang an alles trainiert. Die srgumentation ist, dass man den längsten teil seiner jiu jitsu karriere nicht als white belt verbringen wird.
Wenn man ohne heel hooks etc. rollen will sagt man bescheid vorher, ist ja kein problem. Wristlocks werden bei uns unabgesprochen eigentlich immer nur angedeutet, so nach dem motto "pass auf die greifer auf sonst".
Keiner verlässt sich hier nir auf foot looks oder trainiert kein passing deswegen. Aber warum ein effektives und weites feld an techniken ignorieren, obwohl viele andere techniken auch enormes zerstörubgspotential haben?
Sehe ich genauso.
Beinhebel ab Weißgurt. Heelhook später. Orangegurt oder im BJJ Blaugurt. Und Reaping the Knee ist natürlich erlaubt, muss aber erklärt werden. Ich erahcte Kani Basani und Guard Jump als gefährlich.
Kann ich nur unterschreiben. Oder alle Flying Hebel.
Oft kommen Verletzungen ja auch daher das der Verteidigende sich falsch verhält. Wenn sich also jetzt jemand im Fußhebel dumm und explosiv dreht, kann er sich sogar selber alles kaputt machen (schon gesehen). Daher ist es eben wichtig den Leuten früh zu zeigen worauf sie achten müssen.
Gerade im eigenen Gym kann man so die Verletzungsrate doch so niedrig halten, da man seine Leute zu einem verantwortungsvollen Umgang damit erzieht.
Auf Tunieren kann es eben schon eher mal passieren das ein "übermotivierter" Kämpfer zu sehr an irgend einem Hebel reißt
sivispacemparabellum
17-10-2016, 09:03
Im BJJ sind Heelhooks fast überall verboten. Toeholds und Kneebars ebenso für Anfänger. Und deswegen unterrichte ich sie als Technik, sie sind für Anfänger im Sparring allerdings Tabu.
Was ich im Submission Wrestling und MMA mache steht in diesem Thread nicht zur Diskussion. Das gehört nicht zum Thema.
Ich bereite die Leute auf das Reglement der Wettkämpfe im GI vor und nicht auf etwas anderes.
Björn Friedrich
17-10-2016, 09:35
Der Punkt ist halt. Wenn man schon Weißgurten schon alles erlaubt, was wir z.B. machen (bei Leuten die sich kennen und wirklich zu unserer Gruppe gehören), dann ist das Kämpfen nach anderen Regeln eine krasse Umstellung, weil man plötzlich anfangen muss nachzudenken was erlaubt und was verboten ist.
Wenn man BJJ als Wettkampfsport betreibt, würde es überhaupt keinen Sinn machen, Techniken im Rollen zuzulassen, die für die jeweilige Gurtklasse verboten sind, das verwirrt nur.
SKA-Student
17-10-2016, 17:00
Im BJJ sind Heelhooks fast überall verboten. Toeholds und Kneebars ebenso für Anfänger. Und deswegen unterrichte ich sie als Technik, sie sind für Anfänger im Sparring allerdings Tabu.
Was ich im Submission Wrestling und MMA mache steht in diesem Thread nicht zur Diskussion. Das gehört nicht zum Thema.
Ich bereite die Leute auf das Reglement der Wettkämpfe im GI vor und nicht auf etwas anderes.
Okay, für dich ist das was anderes - für mich nur teilweise.
Den Leuten muss auf jeden Fall klar sein, was auf welchen Wettkämpfen für Reglements gelten, aber in einer gemischten Gruppe aus zB NoGi-BJJ-Leuten, die auch an No-Heelhook-IBJJF-Turnieren teilnehmen, und MMA'lern wäre es beknackt, Heelhooks etcpp. und Escapes nicht zu trainieren.
Hier meine Einschränkung: Wenn ein IBJJF-Turnier bevorsteht, dann kann der NoGi'ler ja dem MMA'ler beim Rollen sagen, dass bitte Techniken XYZ nicht gemacht werden sollen. Bzw. der Trainer sollte diese Sachen dann nicht im Programm haben.
Andererseits können die meisten doch schon relativ schnell umschalten (also auf Technik erlaubt oder nicht), oder?
sivispacemparabellum
18-10-2016, 13:10
Gestern fand in Berlin der Whitebelt-Cup statt. Es gab leider ein paar Disqualifikationen, die meisten Disqualifikationen (ich glaube, es waren 5) gab es wegen Reaping the Knee. Warum wissen eigentlich immer noch so viele Leute, die BJJ betreiben, nicht, was Reaping ist und was es bedeutet? Ist es Schuld der Trainer? Kann und muss man von den Coaches erwarten, dass diese ihre Schüler genau darauf vorbereiten?
War Franks Eingangspost. Der Whitebelt Cup findet nach IBJJF Regeln statt. Ich habe zu diesem Thema, zu dieser spezifischen Situation geschrieben. Nicht zu MMAlern in meinem Nogi Training. Das steht extra als Submission Wrestling in unserem Stundenplan.
Ich selbst komme aus dem Submission Wrestling und habe von Tag 1 Heelhooks beim rollen im Game gehabt. Wer bei mir BJJ (immer im Gi), als Wettkampfsport lernt, wird zum Thema Heelholds fast nicht unterrichtet. OT: Übrigens spielen sie auch im MMA nicht die entscheidende Rolle als Submission von ihrer Häufigkeit verglichen mit anderen Submissions.
SKA-Student
18-10-2016, 14:39
Bei uns heißt auch das ohne Gi BJJ, im Gi wird bei uns auch auf Heelhooks verzichtet - zumindest von den Gi-Fanatikern. Cheftrainer findet diese Einschränkung nicht gut...
sivispacemparabellum
19-10-2016, 13:37
Bjj ist für mich immer im Gi. LutaLivre nur mit kurzer Hose oder Gi Hose, Submission Wrestling findet nur in kurzer Hose statt. Das ist die Kultur, so wie im Sambo eben mit Jacke, kurzer Hose und Schuhen gekämpft wird. Ich persönlich finde das gut so, denn man kann auf einen Blick unterscheiden. Zwar gibt es neuere Vertreter im Bjj die das anders sehen, ich persönlich bin davon aber nicht überzeugt.
Ich stelle es meinen Trainern frei was sie unterrichten und auch den Leuten die Rollen. Es gilt, wenn einer mit und einer ohne Heelholds, Toeholds, Kneebars etc rollen will, sind sie raus. Ab Lila wird immer mit Kneebars und Toeholds im Bjj trainiert. Es mit Braun zu lernen ist zu spät.
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