Vollständige Version anzeigen : Welche Kampfkunst?
Eppinghofen
02-10-2016, 14:20
Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach der richtigen Kampfkunst für mich. Ich bin 35 Jahre alt, männlich, wiege 83 kg bei 192 cm, lange Arme und Beine, eher ungelenkig (Zehen berühren fällt aus).
Hauptmotivation ist einfach wieder regelmäßig Sport zu treiben, dabei Koordination, Beweglichkeit und Körpergefühl zu schulen und generell einen Gegenpol zum Schreibtischjob zu haben.
Der Trainingsaufwand wird ein- bis zweimal die Woche nicht übersteigen, der dreifach eingesprunge Kampfkolosskick in doppelter Kopfhöhe durch zwei Bretter und fünf Dachziegel ist also nicht das Ziel.
Nun zum Fragebogen:
Wohnort
Mülheim/Ruhr. Das Angebot ist hier erfreulich umfangreich, Shorin Ryu Kyodokan Karate, Jiu Jitsu (DJJB), TKD, JKD, Kali,...
Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
Ich mache mir wenig bis keine Sorgen um meine körperliche Unversehrtheit, sollte es trotzdem mal hart auf hart kommen sollte die erlernte Kampfkunst natürlich nicht rein akademisch sein.
Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Kein Interesse.
Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
Eher zweitrangig. Vor Jahren habe ich mal ein Kickboxtraining besucht, das war mir etwas zu "bodenständig", stundenlange Meditation muss aber auch nicht sein.
Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
Zweitrangig, sind aber auch kein Hinderungsgrund.
Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Nicht so wichtig, allerdings habe ich ein Faible für den Bo.
Scheust du dich vor Körperkontakt?
Stört nicht.
Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Nein.
Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Vollkontakt eher nicht, Sparring aber schon. Wenns dann mal weh tut ist es halt so.
Formen und Grundtechniken zu üben gehört natürlich dazu, allerdings sollten auch mal Pratze oder Sandsack zum Einsatz kommen.
Momentan habe ich Probetrainings für Shorin Ryu Kyodokan Karate, Jiu Jitsu (DJJB) sowie TKD geplant. Macht das bei meinen Vorstellungen Sinn oder hat jemand noch andere Vorschläge?
Besten Dank im Voraus!
E
dwaye3344
02-10-2016, 18:58
Wieso versuchst du es nicht mal für den Anfang mit dem brachialen Boxen oder so. Du meintest, dass du eher unbeweglich bist da ist boxen für die ersten Erfahrungen gar nicht so verkehrt.
Umsteigen kannst du nach ner Weile dann ja auch komplett umständlich und hast dann schon die Boxerfahrung auf deiner Seite,
Mein Weg war damals zuerst das Boxen dann zum Muay Thai schließlich MMA und zum Schluss Krav Maga und das Boxen hat sich wie ein Fade durch meine Laufbahn gezogen, denn Boxen brauchst du überall,
Ist nur ne Meinung von mir.
Wünsche dir Viel Erfolg auf deinem Weg
Steinbock
02-10-2016, 20:44
Ja, Boxen ist immer GUT!!
Kann dir auch FMA empfehlen.
Hier z.B.
https://jkd-muelheim.de/impressum
Sehr gute Schule. Einfach hingehen und ausprobieren.
Das klingt alles ein bisschen danach als müsste es nicht unbedingt KK sein, sehe ich da richtig?
TKD ist nie verkehrt, wenn du Sportlich werden willst, das ist anstrengend genug um die zweimal pro Woche ein gutes Pensum zu liefern. Allerdings könnte es natürlich frustrierend sein, weil es später recht akrobatisch wird und du diese Ansprüche nicht stellst. Trotzdem, mein Vater hat mit 50 angefangen und war zehn Jahre glücklich mit einmal pro Woche Training.
Ansonsten würde ich die FMA empfehlen, da gibts Koordination ohne Ende und das beschäftigt so sehr, dass man jeglichen Arbeitsstress vergisst. Für viele eine lebenslange Liebe.
Fitnessboxen wäre vielleicht auch was für dich, wenn es mehr um Ausdauer und klassische Sportattribute geht. Ansonsten alles, was möglichst den ganzen Körper beansprucht (der Rücken wird nach Jahren am Bürostuhl dankbar sein).;)
EDIT: Bei FMA ist auch mal mehr und mal weniger "Boxen" dabei, schau mal nach Panantukan. Vielleicht ist das genau die richtige Entfernung von der Bodenständigkeit für dich.
Bumms aus die Maus
03-10-2016, 15:25
In Mühlheim gibt es glaub ich eine der wenigen Weng chun Schulen in Deutschland. (Nicht verwechseln mit Wing chun, Ving tsun etc...) Hätte ich selber gerne mal probiert, wenn ich eine Schule in der Nähe gehabt hätte. Hab auch über den Umgang in den Schulen schon einiges gutes gehört. Vielleicht mal einen Versuch wert.
Eppinghofen
03-10-2016, 20:06
Vorweg erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Boxen ist glaube ich nicht so meins, aber FMA hört sich interessant an. Werde ich anstelle von TKD ausprobieren, das ist wahrscheinlich doch zu hoch für meine alten Beine....
Die Weng-Chun-Schule habe ich gefunden. Allerdings wird bereits auf der Website klargestellt, dass regelmäßiges Erscheinen erwartet wird, was mir aufgrund häufiger Dienstreisen leider nicht so möglich ist wie es wünschenswert wäre.
Die genannte FMA-Schule bietet außerdem Jeet Kune Do an, hat dazu jemand eine Meinung?
Gruß und danke
E
Stixandmore
03-10-2016, 22:22
Ja, geh zum Klangi und mach FMA/JKD
Bumms aus die Maus
04-10-2016, 13:19
JKD ist die Kampfkunst, die Bruce Lee entwickelt hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte er damit einen Stil schaffen, der keiner ist. Fand ich sehr interessant.
JKD ist die Kampfkunst, die Bruce Lee entwickelt hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte er damit einen Stil schaffen, der keiner ist. Fand ich sehr interessant.
Vorsicht damit, die Ohren des JKDforums sind überall!;)
Ja mach FMA, das trifft gut auf deine Beschreibung zu.
Ästhetisch aber funktional
Koordinativ, aber keine Superdehnung notwendig
SV tauglich, aber nicht nur dafür gut
Eppinghofen
04-10-2016, 21:23
Hallo Franz,
danke für die Info, klingt als wäre es das was ich suche. Da Du die KK ja selbt betreibst: Die Schule die hier vor Ort bietet Kurse sowohl in "Silat/Panantukan" als auch in "Kali/FMA" an. Die Unterschiede sind mir nicht ganz klar (bzw. scheint es da auch Überschneidungen zu geben), ist ersteres waffenlos und letzteres bewaffnet?
Falls ja, ist S/P für den unerfahrenen Einsteiger wahrscheinlich die bessere Wahl, oder wie siehst Du das?
Gruß und danke
E
Stixandmore
04-10-2016, 21:43
Hallo Franz,
danke für die Info, klingt als wäre es das was ich suche. Da Du die KK ja selbt betreibst: Die Schule die hier vor Ort bietet Kurse sowohl in "Silat/Panantukan" als auch in "Kali/FMA" an. Die Unterschiede sind mir nicht ganz klar (bzw. scheint es da auch Überschneidungen zu geben), ist ersteres waffenlos und letzteres bewaffnet?
Falls ja, ist S/P für den unerfahrenen Einsteiger wahrscheinlich die bessere Wahl, oder wie siehst Du das?
Gruß und danke
E
Wie du schon richtig erkannt hast ist der erste Kurs waffenlos und der zweite mit Waffen , wobei Panantukan der waffenlose Teil der FMAs ist
Und dazu passt halt der ein oder andere Silatstil vom Bewegungsmuster her ganz gut
Mach ruhig beides! Das eine , komplementiert das andere!
amasbaal
04-10-2016, 22:00
zu 100% meinen werten vorposter zu wiederholen, ist sinnlos.
also schlicht: er hat recht. so ist es.
Das aufsplittern in waffenlos und mit Waffe macht bei den FMA wenig Sinn da in guten Systemen die Bewegung mit wie ohne Waffe praktisch gleich sind. Stock, Messer, Ginunting usw Trainer Nieren verschiedene Attribute und di se helfen einem auch im waffenlosen.
Silat ist wiederum etwas eigenständiges und in sich auch komplett zumindest bei den Stilen, die ich bisher gesehen habe.
Das zerlegen und mischen muss nicht sein, speziell am Anfang.
Wenn es dumm läuft lernt man einzelne Techniken ohne übergreifendes Konzept, dass das Ganze zusammenhält.
Eppinghofen
04-10-2016, 22:09
Danke für die schnelle Antwort, Stix. Ich denke ich werde zum Einstieg mal Silat/Panantukan ausprobieren, Kali dann evt bei Gefallen später dazu nehmen.
Stixandmore
04-10-2016, 22:13
Das aufsplittern in waffenlos und mit Waffe macht bei den FMA wenig Sinn da in guten Systemen die Bewegung mit wie ohne Waffe praktisch gleich sind. Stock, Messer, Ginunting usw Trainer Nieren verschiedene Attribute und di se helfen einem auch im waffenlosen.
Silat ist wiederum etwas eigenständiges und in sich auch komplett zumindest bei den Stilen, die ich bisher gesehen habe.
Das zerlegen und mischen muss nicht sein, speziell am Anfang.
Wenn es dumm läuft lernt man einzelne Techniken ohne übergreifendes Konzept, dass das Ganze zusammenhält.
Schon richtig! Allerdings werden die Kurse in einer Schule angeboten , die unter "Inosanto" Fahne segelt!? Und bei denen ist vieles halt gemischt und auf einander aufgebaut/verbandelt!?
Sollte dadurch eigentlich kein Problem darstellen
Bumms aus die Maus
08-10-2016, 15:29
Vorsicht damit, die Ohren des JKDforums sind überall!;)
Ach für den Fall der Fälle hab ich doch noch meine finsteren Ving Tsun Todestechniken. ;)
amasbaal
11-10-2016, 11:11
zum Einstieg mal Silat/Panantukan ausprobieren, Kali dann evt bei Gefallen später dazu nehmen.
eigentlich ist panantukan ja teil verschiedener fma stile (und eben auch vom inosanto kali). normalerweise liegt der schwerpunkt der fma stile zunächst auf dem waffenteil, von dem aus waffenloses abgeleitet wird.
waffenlose fma zu "isolieren" macht da m.e. wenig sinn.
im fall von panantukan ist das noch mal ne spezielle sache, da es das resultat von boxen/fma crosstrainings ist und damit zu einem großen teil nicht, wie die "puren" fma sachen, aus den berühmten ableitungen besteht (zum teil aber schon. wie gesagt crosstraining-ergebnis von leuten, die damals fma trainierten und zugleich als boxer ihr geld verdienten).
noch spezieller: die inosanto linie, die ja auch einen silat mischstil verbreitet (früher maphilindo silat, heute majapahit silat), bei dessen betrachtung auf dvds ein großer teil ohnehin nicht vom panantukan der linie zu unterscheiden ist (wenn es um "striking" geht und v.a. bei der älteren version, dem maphilindo). m.e. hat sich da recht harmonisch passend einiges vermischt (in beide richtungen).
so gesehen kann man da wohl eher das waffenlose abspalten, als in vielen anderen fma stilen.
trotzdem würde ich den "kern", die "typische" fma als erstes angehen und das waffenlose zeugs hinterher und nicht umgekehrt.
aber...
einfach antesten, wie es dir gefällt, kann man ja auch.
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