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Vollständige Version anzeigen : Wie sinnvoll sind Sensitivitäts-Drills?



szyzygy
03-10-2016, 01:31
Wo genau gibt es die denn überall? Ich weiß dass es die bei WT gibt und auch bei FMA, sonst noch irgendwo?

Sind diese Drills im Alltag hilfreich?

Ich stell mir vor angenommen man wird attackiert auf sehr engem Raum zum Beispiel in einem Fahrstuhl dann ist es doch bestimmt gut wenn man diese Sensivität hat und dann erahnen kann was der Angreifer mit seinen Händen machen will, richtig?

Aber wieso gibt es dann nicht überall solche Drills? Bei Krav Maga gibts das nicht oder? Wieso denn nicht?

Wäre es zum Beispiel sinnvoll wenn jemand irgendwas macht wo es keine solchen Drills gibt dann zusätzlich noch sowas wie WT oder FMA zu machen allein wegen der Sensitivität?

amasbaal
03-10-2016, 12:05
wir machen keine sensitivitätsdrills in den fma.
was soll das sein?

der_christoph
03-10-2016, 12:52
Mir fallen da noch die Push-hands ausm Tai Chi ein und im Karate gibt es auch einen entsprechenden Drill (kakie).

Steinbock
03-10-2016, 12:55
Paul Vunak macht solche Sachen.

amasbaal
03-10-2016, 13:15
paul vunak macht keine pure fma, sondern seinen eigenen, auf der inosanto linie aufbauenden, jkd-fma mix.
wenn der sensitivitätsdrills macht, ist das aus dem jkd einfluss.

nenne mir den namen eines einzigen ausdrücklichen fma-SENSITIVITÄTSdrills....

edit: ich habe den verdacht, dass du bei vunak was gesehen hast, dass genaugenommen auch kein sensitivitätsdrill, sondern etwas anderes ist. meinst du chi sao? gibt es in den fma nicht.

Gast
03-10-2016, 13:20
also ich finde ja sensibilitäts-drills besser.
sensible männer können nämlich sehr viel besser auf ihre freundin eingehen.
zum beispiel, wenn sie mit ihr sparren!
ich glaube, schon die alten kelten hatten solche drills ... von den pharaonen jedenfalls weiß ich das genau.


Aber wieso gibt es dann nicht überall solche Drills?
eine sehr gute und wichtige frage!
:-§


Wieso denn nicht?
das weiß keiner so genau.
danke, daß du es endlich mal angesprochen hast!



Wäre es zum Beispiel sinnvoll wenn jemand irgendwas macht wo es keine solchen Drills gibt dann zusätzlich noch sowas wie WT oder FMA zu machen allein wegen der Sensitivität?
absolut!
in den MMA z.B. gibt es ja bekanntermaßen weder sensitivität noch sensibilität, was oft zu völlig unnötiger verrohung führt.
dem könnte man entgegenwirken, indem man alle MMA-ler zusätzlich zum WT verdonnert.
dort würden sie dann ganz viele sensitive drills üben, so ganz vorsichtig und zart. dann könnten sie auch mit ihren freundinnen sparren. oder sich ihre freundinnen sparen oder so ähnlich ... wobei wing chun ja allgemein sehr brutal ist, wie man an manchen videos sehen kann. so etwas will man in den MMA natürlich nicht haben! sensitivität ist die maxime!
das würde die MMA-kämpfe auf ein ganz, ganz neues level heben.
und dann erübrigte sich auch die diskussion um ein MMA-verbot ...

ich spreche dir für die denkanstöße, die du durch das eröffnen dieses threads geliefert hast, dank und anerkennung aus!

Esse quam videri
03-10-2016, 14:11
ich glaube, schon die alten kelten hatten solche drills ... von den pharaonen jedenfalls weiß ich das genau.


:D
Die gibts ja nicht mehr...


gruss

* Silverback
03-10-2016, 14:15
...
ich spreche dir für die denkanstöße, die du durch das eröffnen dieses threads geliefert hast, dank und anerkennung aus!

Schön dass sich mal einer die Mühe macht, all die mega-genialen Threads zu vereinen. Und da noch den Überblick zu behalten ... may the Ehrfurcht be with you :D

Billy die Kampfkugel
03-10-2016, 16:52
"Viel Trainingszeit wird genutzt, um “Sensitivität oder Berührungs-Reflexe” zu entwickeln. Der Schüler macht Übungen die Bewachung verschiedener Zonen am Körper beinhalten und beschäftigt sich, mit was auch immer diese Zone kontaktieren oder berühren sollte. Dies ermöglicht ein Minimum an Technik für ein Maximum an Einsatz und die Verwendung einer automatischen oder unbewussten Reaktion. Aus diesem Grund ist es besonders für Blinde und Sehbehinderte zum Lernen geeignet. In der Tat ist Wing Chuns einzigartige Trainingsmethode wie maßgeschneidert für jeden Sehbehinderten, um sich so gut zu verteidigen, wenn nicht besser, als diejenigen die sehen können."
Wing Tsun | Selbstverteidigung Kampfkunst (http://selbstverteidigung-kampfkunst.de/category/wing-tsun/)

Ich nehme mal das als Ausgangsbasis. Ich kenne solche Dinge aus dem Florettfechten, dort nennt sich das "stumme Lektion". Der Schüler reagiert entsprechend auf die Aktionen des Lehrers ohne dass dieser etwas sagt. Druck auf die Klinge wird mit einer Umgehung beantwortet, wird die Bindung gelöst kommt der Angriff/Finte des Schülers... das gibt es in x verschiedenen Varianten. Es ist eine Vorübung zum Freigefecht für etwas Fortgeschrittene.
Ich denke, dass viele Kampfkünste, wenn nicht alle solche Übungen in der einen oder anderen Weise beinhalten.
Das Problem ist das Stichwort "Reflex", sobald das Bewegungsschema erkannt wird kann es ausgenutzt werden, auch muss man lernen im geeigneten Augenblick das Heft in die Hand zu nehmen.
Es wird oft behauptet Kampfsportler hätten eine besonders schnelle Reaktion, dies mag auch im Alltag nützlich sein, wobei keiner Superman wird nur weil er ein wenig trainiert.
Mehrere KKs zu trainieren nur weil eine den Schwerpunkt auf eine spezielle Übungsform legt halte ich nicht für lohnend, ich würde eher etwas bevorzugen das das Vorhandene mehr ergänzt beispielsweise Boden/Standup, Waffenlos/Waffe, zusätzliches Fitnessprogramm...

Gast
03-10-2016, 16:59
paul vunak macht keine pure fma, sondern seinen eigenen, auf der inosanto linie aufbauenden, jkd-fma mix.
wenn der sensitivitätsdrills macht, ist das aus dem jkd einfluss.

nenne mir den namen eines einzigen ausdrücklichen fma-SENSITIVITÄTSdrills....

edit: ich habe den verdacht, dass du bei vunak was gesehen hast, dass genaugenommen auch kein sensitivitätsdrill, sondern etwas anderes ist. meinst du chi sao? gibt es in den fma nicht.

Hubud Lubud? Cadena de Mano? Geht schon in Richtung taktil finde ich.

KeineRegeln
03-10-2016, 18:53
Finde ich auch.

amasbaal
03-10-2016, 19:12
es sind keine sensitivitätsdrills. die funktion ist eine andere. .... und die müsstet ihr doch kennen.

hubud: suchfunktion
cadena de mano: ist kein drill, ist ein teilbereich (waffenloses kämpfen), den andere nur cadena/kadena nennen… und den manche mit panantukan verwechseln :D

edit: und "in richtung taktil" geht so einiges, zb. ringen. ich bezweifle aber, dass da spezielle "sensitivitätsdrills" gebraucht werden (in dem sinne, wie es der te anscheinend meint. vielleicht kann er ja mal erläutern, was er unter "sensitivitätsdrill versteht. dann wird vielleicht ja auch ein missverständnis aus dem weg geräumt).

KeineRegeln
03-10-2016, 19:15
Ich will aber, ich will aber, ich will aber. Meine Baumstamm tragende WT Freundin will ich auch. :(

Steinbock
03-10-2016, 20:32
Bei Grüner kann man auch "Sensitivitäts Drills" trainieren.

Hier z.B.

“functional Energy Drills und Trapping” Seminar am Samstag, 11. Juni 2016 in Olching- mit Michi Grüner | TSD-Fighting (http://tsd-fighting.com/2016/05/23/funktional-energy-drills-und-trapping-seminar-am-samstag-11-juni-2016-in-olching-mit-michi-gruner/)

Und Grüner war ja mal lange Zeit bei Vunak. Chi Sau oder S-Drills, was solls.......................

amasbaal
04-10-2016, 00:02
ja und vunak ist eben vunak mit seinem zeugs, dass fma-beeinflusst, aber eben keine fma ist, ... wie es auch jkd beeinflusst und damit wc beeinflusst ist. also: chi sao wäre "kein wunder". :p

amasbaal
04-10-2016, 00:02
Baumstamm tragende WT Freundin

:ups:

Lino
06-11-2016, 22:57
Hubud Lubud? Cadena de Mano? Geht schon in Richtung taktil finde ich.

Absolut ja.

Die trainieren u.a. die taktilen Reflexe. Die gehören genausosehr zu Sensibilitäts-Drills wie Chi-Sau und Tui-Shou auch wenn es unterschiedliche Bewegungsprinzipien sind (obwohl es auch eine gewisse Überlappung gibt.)


Und zu der Ausgangsfrage - wie wichtig sind sie?

Persönlich finde ich sie wichtig. Ich habe selber öfter beim Sparring erlebt, dass ich beim Kontakt mit den Armen des Trainingspartners reflexiv gerade richtig reagiere, in einer Art, wie ich es nicht konnte bevor ich noch nicht z.B. Chi Sau oder Hubud geübt hatte.

Ich finde jedoch auch, dass die ganzen Drills dazu von vielen extrem überbewertet werden. Viele scheinen zu glauben, dass es in Wing Chun oder FMA primär darum geht, den Kontakt zu suchen, zu trappen, zu entwaffnen. Ich finde, das ist alles nur Plan B, während Plan A eigentlich ist, mit dem richtigen Überblick, Rythmus und Timing direkt durchzuschlagen. Erst wenn doch eine Barriere zu überwinden ist, greift Plan B.