Vollständige Version anzeigen : Karrierewechsel
Hallo KKB
mal wieder eine off topic Frage meinerseits. Gut, dass ihr immer offen für Neues/alles seit :D
Also, der Titel sagt schon fast alles. Ich bin momentan in einer beruflichen Situation, die mich nicht wirklich zufrieden stellt bzw. "erfüllt", wenn man das so sagen darf. Ich habe diesen Berufsweg (kaufmännisch, nun in strategischen Einkauf tätig) damals gewählt und dachte, dass es das wäre was ich machen will. Nun, nach einigen Jahren ist mir aufgefallen, dass das wohl nicht ganz richtig war.
Das hat nichts mit Kollegen oder Vorgesetzten zu tun. Allein der Job an sich ist nicht mit mir kompatibel. Das klingt womöglich blöd, ich weis. Aber ich bin mlr da ziemlich siche, dass es nicht das ist was ich für die nächsten 35 Jahre machen möchte. 8 Stunden am Tag vorm pc sitzen und Aufgaben erledigen, die einen nicht erfüllen oder gar unterfordern ist nicht wirklich das größte.
Nun wollte ich fragen. Ist ein Karrierewechsel überhaupt möglich bzw. realisierbar? Hat das jemand von euch eventuell sogar schon hinter sich?
Ich würde gerne eure Erfahrungen und Meinungen dazu hören
Besten Dank und Grüße
Ryu
Edit: bitte entschuldigt eventuelle Fehler. Schreibe am Handy.
Also ich habe mehrere Beispiele im Bekanntenkreis, die aus genau Deinen Gründen in den 30ern Ihren Job an den Nagel gehangen haben und komplett neu angefangen haben. Die sind allerdings den Weg in die Selbstständigkeit gegangen, teilweise aber auch in einem völlig neuen Sektor und alle mit großem Erfolg. (Was leider keiner garantieren kann)
Du bist 25, da ist das doch alles zeitlich noch viel entspannter. In der Situation finde ich es allerdings wichtig, dass man sich vor dem Cut wirklich Gedanken darüber macht, was für einen Berufsweg man sich wirklich für die nächsten XX Jahre vorstellen kann.
Machst Du jetzt "halt irgend etwas anderes" hängst Du auch schnell in einem Strudel fest und stolperst von Job zu Job.
Evtl. sofern es die finanziellen und familiären Umstände zulassen, hilft ja auch eine kleine Auszeit vom Job.
Ein weiterer Bekannter (IT-Branche) genießt in seiner Firma den Luxus, dass er Urlaub und Überstunden so aufsparen kann, dass er jedes zweite Jahr für ein paar Monate abhaut.
Alternativen gibt es viele, oft fehlt eben der Mut diese anzugehen. Kenn ich selbst ;)
Schwer zu beantworten.
Sehr wichtig ist herauszufinden was du wirklich machen willst und ob das dann wirklich so erstrebenswert ist.
Beispiel einer Bekannten: Super Karriere in der Bank, aber mit Ende 30 die Krise: Immer nur Büro, das Gefühl nichts Sinnvolles zu machen etc.
Sie hat dann gekündigt und eine Shiatsu-Praxis aufgemacht.
Ein Jahr später ist sie dann draufgekommen, dass das Einkommen mies ist (besonders wenn man 5.000 netto gewohnt ist) und das Ganze im Prinzip auch total eintönig ist. Sie hat dann versucht den alten Job wiederzubekommen aber der war dann schon weg...
Was meistens recht einfach möglich ist: Im gleichen Unternehmen in eine andere Abteilung wechseln (das geht dann oft auch fachfremd z.B. Kollege aus der Personalabteilung ist ins Controlling gewechselt) oder ein paar andere neue (evtl. interessantere) Aufgaben übernehmen.
Man muss sich auch klar sein auf was man verzichten will - z.B. bei einer komplett neuen Tätigkeit kann es (zu Beginn) zu ordentlichen Gehaltseinbußen kommen.
Andere Variante machen Freunde von mir: Stunden in der (sicheren aber langweiligen) Arbeit reduzieren und dafür interessanter Nebenjob.
Also ich habe mehrere Beispiele im Bekanntenkreis, die aus genau Deinen Gründen in den 30ern Ihren Job an den Nagel gehangen haben und komplett neu angefangen haben. Die sind allerdings den Weg in die Selbstständigkeit gegangen, teilweise aber auch in einem völlig neuen Sektor und alle mit großem Erfolg. (Was leider keiner garantieren kann)
Du bist 25, da ist das doch alles zeitlich noch viel entspannter. In der Situation finde ich es allerdings wichtig, dass man sich vor dem Cut wirklich Gedanken darüber macht, was für einen Berufsweg man sich wirklich für die nächsten XX Jahre vorstellen kann.
Machst Du jetzt "halt irgend etwas anderes" hängst Du auch schnell in einem Strudel fest und stolperst von Job zu Job.
Evtl. sofern es die finanziellen und familiären Umstände zulassen, hilft ja auch eine kleine Auszeit vom Job.
Ein weiterer Bekannter (IT-Branche) genießt in seiner Firma den Luxus, dass er Urlaub und Überstunden so aufsparen kann, dass er jedes zweite Jahr für ein paar Monate abhaut.
Alternativen gibt es viele, oft fehlt eben der Mut diese anzugehen. Kenn ich selbst ;)
Hallo und vielen Dank für deine Antwort!
das mit der Selbstständigkeit ist auf jeden Fall eine Alternative und auch etwas, was ich schon mal in Betracht gezogen habe. Ich bewundere solche Leute und es war schon immer ein "Traum" von mir, für mich zu arbeiten, statt für andere. Ich spiele mit den Gedanken schon ne Weile um ehrlich zu sein, allerdings fühle ich mich nicht wirklich bereit oder gar in der Lage dazu, zumindest momentan. Auch weil ich keine Ahnung habe, was ich machen könnte. Von daher war es mein Plan erstmal weiterhin Berufserfahrung zu sammeln und dann nebenbei an kleinen Projekten arbeiten, die sich eventuell eines Tages zu etwas großem entwickeln.
Eine Auszeit wäre in meiner momentanen Situation nicht möglich.
Ich weiß nicht. Ich denke einfach ich würde gern etwas sinnvolles machen, etwas was ich auch "anpacken" kann, sozusagen (auch bildlich gemeint). Wo man am Ende des Tages das Gefühl hat, man hätte was bewirkt. Etwas was einem herausfordert.
Ein Kindheitstraum (und deswegen auch so abzuwiegen) von mir war es damals, als Ingenieur an Satelliten o. ä. zu arbeiten (entwickeln, schrauben, testen, auswerten....). Sowas ist halt a. sehr schwer zu erreichen (meine Annahme) und b. selbst Ingenieure sind heutzutage fast nur noch an Stühle "gefesselt". Keine Ahnung also, was man da für Möglichkeiten hat.
Schwer zu beantworten.
Sehr wichtig ist herauszufinden was du wirklich machen willst und ob das dann wirklich so erstrebenswert ist.
Beispiel einer Bekannten: Super Karriere in der Bank, aber mit Ende 30 die Krise: Immer nur Büro, das Gefühl nichts Sinnvolles zu machen etc.
Sie hat dann gekündigt und eine Shiatsu-Praxis aufgemacht.
Ein Jahr später ist sie dann draufgekommen, dass das Einkommen mies ist (besonders wenn man 5.000 netto gewohnt ist) und das Ganze im Prinzip auch total eintönig ist. Sie hat dann versucht den alten Job wiederzubekommen aber der war dann schon weg...
Was meistens recht einfach möglich ist: Im gleichen Unternehmen in eine andere Abteilung wechseln (das geht dann oft auch fachfremd z.B. Kollege aus der Personalabteilung ist ins Controlling gewechselt) oder ein paar andere neue (evtl. interessantere) Aufgaben übernehmen.
Man muss sich auch klar sein auf was man verzichten will - z.B. bei einer komplett neuen Tätigkeit kann es (zu Beginn) zu ordentlichen Gehaltseinbußen kommen.
Andere Variante machen Freunde von mir: Stunden in der (sicheren aber langweiligen) Arbeit reduzieren und dafür interessanter Nebenjob.
Hallo!
Es ist schön, dass deine Bekannte so einen Schritt gewagt hat, auch wenn sie anscheinend nicht alles genau geplant hat. Sowas muss auf jeden Fall zu 99,9% durchgeplant und durchdacht sein, meines Erachtens.
Das sind sicherlich auch interessante Alternativen, zum Beispiel das interne wechseln. Man müsste halt schauen, was dabei ist und ob das zu einem passt.
Das ist sicherlich alles nicht ganz einfach :)
FireFlea
05-10-2016, 11:25
Was ist mit Consulting/Unternehmensberatung? Sollte mit Deinem Background machbar sein und ist sicher herausfordernd. Ob es Dich erfüllt kann ich natürlich nicht einschätzen.
Es ist schön, dass deine Bekannte so einen Schritt gewagt hat, auch wenn sie anscheinend nicht alles genau geplant hat. Sowas muss auf jeden Fall zu 99,9% durchgeplant und durchdacht sein, meines Erachtens.
Schön? Ich denke sie hat sich damit fast ihr Leben ruiniert... Aber das ist wahrscheinlich Ansichtssache :D
Ja, die Planung war ein Problem aber das größte war meiner Meinung nach, dass sie vergessen hat wie gut sie es eigentlich zuvor hatte und dass das alles nicht selbstverständlich ist.
Ist bei der Selbständigkeit auch so. Klar, eigener Chef sein klingt mal gut, aber das bedeutet natürlich nicht, dass man alles machen kann wie man will. Kunden können nerviger sein als der schlimmste Chef. Wenn man krank ist gibt's kein Einkommen und bezahlten Urlaub gibt es auch nicht. Dazu noch die Unsicherheit wenn man eine Familie ernähren muss... Das muss man sehr gut planen bevor man es startet...
* Silverback
05-10-2016, 11:59
Nur so ein paar Denkanstöße:
- evtl. (vorerst mal) auf Halbtags reduzieren und weiterarbeiten (um ein sicheres Grundeinkommen zu haben) - und parallel eine Nebenbeschäftigung/ etwas Selbständiges aufzubauen
- zum Berufsberater gehen
- ggf. auch zu einem Coach gehen (a) um eigene Ziele/ Visionen auszuloten - und erst dann b) um sich über Berufsoptionen Gedanken zu machen)
Auf jeden Fall viel Erfolg:halbyeaha
P.S.: Ich finde es gut, dass Du jetzt was daran tun willst, als noch weitere 30 Jahre zu warten ... um irgendwann dann mal festzustellen: "Das war's wohl nicht (gewesen)!"
AnscheinendZuWeich
05-10-2016, 12:14
. Sowas muss auf jeden Fall zu 99,9% durchgeplant und durchdacht sein, meines Erachtens.
Man kann soviel planen wie man will, wenns die erste Selbstständigkeit ist, zahlt man Lehrgeld :)
Ich habe ursprünglich Kaufmann gelernt und im Baumarkt gearbeitet. Nach 5 Jahren (erst Praktikum, dann Lehre, dann "eigene" Abteilung) war ich (auch durch Arbeitsbedingungen und niedrige Bezahlung) so gefrustet und im Eimer, das ich mit 24 schon völlig ausgebrannt war.
Ich hab den Wechsel dann durchgezogen, neue Lehre als Holzmechaniker ("Industrietischler") in einem tollen Betrieb, ganz gutem Klima und schöner Arbeit. Danach beim Bootsbauer, in der Kernsanierung, beim Trockenbauer und im Möbelbau gearbeitet.
Inzwischen bin ich selbstständig als Baudienstleister.
Im Nachhinein frag ich mich aber, wie Frauchen und ich in der zweiten Lehre finanziell klar gekommen sind. Es ist ein massiver Einschnitt gewesen. Und was einem auch bewusst sein muss: du lernst neu. Der Geselle kann jünger sein als du, und trotzdem bist du der Idiot mit den Lehrlingsaufgaben. Das kann auch nicht jedes Ego ab.
Das passiert dir vermutlich auch in anderen Bereichen als dem Handwerk. Auch nach der 2ten Lehre mit Mitte 20 und keiner vorzeigbaren Berufserfahrung im neuen Gewerk gab es beim Bewerben gerne mal fragende Blicke.
Ich bin damit gut klar gekommen und jeder Schritt, den ich gemacht hab, hat mich zu der heutigen Situation gebracht, mit der ich sehr glücklich bin.
(Auch wenn der Regen mir heute den Verdienst versaut, konnte meine Baustelle abbrechen.)
Aber so ein Schritt macht das Leben nicht einfacher, wenn man eine zeitlang am finanziellen Limit lebt, kann jede unerwartete Ausgabe dir die Augen zum schwitzen bringen.
Wenn man das wirklich will, und sich nicht der romantischen Vorstellung, vom neuen Traumjob, der nie eintönig wird und in dem man sofort durchstartet, hingibt. Dann tus. Du hast nur eine Chance in diesem Leben glücklich zu werden, und wir leben in dem Teil der Erde, in dem man so eine Chance bekommt.
Schwieriges Thema.
Ich komme ja aus der Pauker-Branche und bei uns merken einige auch erst nach 5 Jahren Studium und den ersten zaghaften Schritten in der Schule, dass es wohl doch nicht die richtige Entscheidung war, den Rest seines (Berufs-)Lebens fremde Kinder bespaßen zu wollen.
Ich würde prüfen, ob du mit deinen Qualifikationen als Quereinsteiger in einen anderen Bereich kommen kannst, der dich mehr interessiert, oder ob du nochmal völlig neu anfagen willst. Am besten wäre auch vorher mal in einer Art Praktikum in der neuen Branche reinzuschnuppern. Auf der anderen Seite des Zaunes erscheint das Gras immer grüner, und wie schon geschrieben wurde, jeder Beruf hat auch Schattenseiten die du zumeist erst erkennst wenn du mittendrin bist. Oft merkt man dann erst was man an seiner alten Stelle eigentlich hatte.
Ein Bekannter hat nach Erststudium und Unzufriedenheit im Beruf dann nochmal ein Duales-Studium gemacht. Hatte den Vorteil, dass es bezahlt wurde und auch einen akademischen Anspruch hatte. Vielleicht wäre das eine Option? Ist für das Ego nicht unbedingt leicht, nach abgeschlossenem Studium mit Mitte/Ende 30 nochmal in einer Berufsschule zu sitzen. ;)
Generell bin ich aber auch der Meinung, wer unzufrieden ist sollte an seiner Situation was ändern. Hab schon Leute kennengelernt, die mit 40 keinen Bock mehr auf ihren Job hatten aber aus finanziellen Gründen (Haus, Familie...) nichts mehr ändern konnten oder wollten. Sowas finde ich viel schlimmer als ein Risiko eingegangen und vielleicht gescheitert zu sein. Oder in einem schlechter bezahlten Job dann die Zufriedenheit zu finden.
FireFlea
05-10-2016, 12:50
Selbstständigkeit ist ja nicht automatisch etwas völlig anderes. Man kann sich auch als Strategischer Einkäufer selbstständig machen und auf projektbasis in Konzernen etc. arbeiten. Natürlich will das gut durchdacht sein aber der Verdienst ist bei guter Auslastung sehr ordentlich.
AlexAikido
05-10-2016, 13:11
Erstmal Hut ab vor der Überlegung, muss man sich auch ersteinmal eingehender beschäftigen bis man darüber dann auch Andere informiert.
Mein Tipp: Überleg dir ganz genau (und das nicht nur für eine Woche sondern etwas länger), WAS/WARUM und WIE du etwas ändern willst an deinem beruflichen Werdegang.
Ich befinde mich z.B: gerade in der Phase wo alles was ich mir so vorgestellt habe konkret wird und total "wow" ist:
Lehramt studiert und von Anfang an gewusst "Lehrer sein an einer Schule, will ich das ewig?" (hat verschiedene Gründe,nur am Rande genannt: ich finde es in gewisser Weise unterfordernd und aufgrund des politischen Sparkurses graust es mir vor der bildungs- und arbeitstechnischen Zukunftsaussicht). Nun, was kann man mit den Fächern Geschichte und Geo machen? Nicht viel dacht ich mir am Anfang. Uniprof/dozent war auch immer mal etwas, das mich interessiert hat als "Beruf". Wie schwer es aber ist, da erst einmal hinzukommen habe ich recht schnell gelernt und in gewisser Weise arbeite ich mit dem was ich derzeit mache auch darauf hin. Habe dann über ein Praktikum (Pflicht im Lehramt Geschichte) mitbekommen "Hey, du kannst ja doch mehr als du dir bisher zugetraut hast.". Über ein kleines Projekt bin ich an meinen Doktorvater gekommen und promoviere derzeit (nur noch warten zur Disputation, wuhuu :s). Über eben jenes Projekt bin ich aber auch dahingekommen wo ich derzeit stehe. Praktikum in Museum führte nämlich zu einer Idee die vom Museumsleiter bis zu einem gewissen Grad befeuert wurde (nämlich bis zu dem Zeitpunkt, wo alles konkret wurde und er seine Versprechen hätte einhalten müssen :D ). Mit der Idee war ich viele, viele Klinken putzen (und Schlüßellöcher und Steine und und und. Geld habe ich auch einiges investieren müssen) und mittlerweile kommen die Leute zu mir und meiner liebgewonnen Kollegin aus Italien um unsere Klinke zu putzen. Aus der Idee wurde ein kleiner Kampf (fast 4 Jahre in denen ich mich auch durch das Lehramtsreferendariat gekämpft habe um das 2. Standbein zu bekommen und das war aufgrund meiner beiden Prüfer alles andere als leicht), weil ich als "Noname" und meine Kollegin als ausländische Uniprofessorin keine Univerwaltung fanden, die unser Projekt an die eigene Uni angliedern will. Die entsprechenden Profs haben sich eingesetzt, aber das Unisystem in Deutschland ist, was neue Forschungsansätze angeht, ein wenig zu stark von Leuten in der Verwaltung abhängig. Neue Ideen mussten her um die Alte real umsetzen zu können.
Im März diesen Jahres haben wir mit einem kleinen Kreis internationaler Kollegen (20 an der Zahl) beschloßen: Vereinsgründung als Alternative, Fördergelder beantragen, anfangen. Die Unis kommen dann von alleine war unser Hintergedanke. Wunderbar dachte ich mir, nur noch das Ref und dann kann ich als Lehrer nebenher Schritt für Schritt mit diesem Verein etwas Schönes aufbauen. Mein Prüfer im Ref für Geschichte sah das ein wenig anders. Hat das von meinen Promotions- und der Projektanstrengung mitbekommen und mich durchfallen lassen weil, Zitat,: "Herr ..., ist ihnen das Referendariat nicht anstrengend genug? Meinen sie, sie sind etwas Besseres, weil sie promovieren? Denken sie wirklich, das ich nicht registriere, was sie noch so nebenher machen? Sie sind noch keine 30 und wollen einen Doktor neben dem Ref bekommen? Das können sie sich abschminken!". Doof damals für ihn, weil er das vor Zeugen gesagt hat. Mit der Klage gegen ihn habe ich mich bis Juli rumgeschlagen. Note wurde so korrigiert, das ich bestanden habe und mir wurde ein Ausgleichsangebot (finanziell) gemacht, da ich ja Einnahmeeinbußen hatte wegen der nicht bestandenen Prüfung und eine Stelle sollte ich auch gleich an dem Gym bekommen das mir gefällt.
Und an dem Punkt ist bei mir der Knoten geplatzt, weil mich das so unglaublich wütend gemacht hat (Der Prüfer hat ein "DuDu" bekommen und das mit dem "Sie dürfen sich ein Gym aussuchen wo sie hinwollen" war ein recht plumper Versuch mich ruhig zu stellen.). Der Verein ist seit Mai ausgegründet und in ihm finden sich einige Unis rund um den Globus mit mindestens einem Vertreter wieder. Die Delegation vom März aus der Uni Bologna hat sich freiwillig bereit erklärt, die Gestaltung, Entwicklung und Führung der Homepage zu übernehmen. Ein chin. Kollege besorgt derzeit Gelder von seiner Regierung um in Deutschland etwas "Repräsentatives" als Räumlichkeiten anzumieten und mich wollte man im Mai dann zum El Presodente von dem ganzen Zeuch wählen weil es meine Idee war.
Und weißt du was: Ich habs abgelehnt, weil ich noch zuviel zu lernen habe und mit 27 einfach noch nicht "reif genug" dafür bin, was die Führung von so etwas angeht. Meine Kollegin aus Italien, die von Anfang an dabei war, ist auf meinen Wunsch Vorsitzende von dem Ganzen geworden, ein anderer Kollege aus Deutschland Vize und ich Vizevize oder wie man das auch schimpfen mag. Einen Job habe ich jetzt darüber bekommen (Organisationsaufbau, Klinkenputzen), weil die Eu-Fördergeldersumme größer ausgefallen ist, als wir kalkuliert hatten. Und all das.....war bei mir pures Riesenglück. Auch wenn die Planung etc da war und von hinten bis vorne durchgeplant war, es kam alles Anders:
Es war nicht geplant, das ich durchs Ref falle und mich mit einer Klage wehren muss. Es war nicht geplant, das ein Verein gegründet wird und es war auch nicht geplant, das es so groß wird wie es bisher ist. Es war auch nicht geplant, das der Museumsleiter sowas von kalte Füße bekommt und mich einfach höngen ließ als es konkret wurde. Aber ich bin jeden Tag froh wenn ich jetzt ins "Büro" (kleiner Raum) gehen kann oder aber zu Konferenzen eingeladen werde und selber mit Papern dafür bewerbe....Ich bin auch über jeden Tag froh, den ich aufgrund meiner Promotionsverpflichtungen an der Uni unterrichten darf. Das Gehalt ist aber, im Hinblick auf das, was ich als Lehrer verdienen würde, derzeit "mickrig". Das ändert sich sicherlich irgendwann. Genau wie die Euphorie zu wissen, das man etwas erschaffen hat und das Wissen, das (insofern der Plan aufgeht und Murphys Law nicht dazwischen grätscht) die eigene Idee andere mitziehen konnte und man davon doch recht i.O. leben kann.....das ist mehr Wert als alles Andere. Aber, man darf dabei nicht vergesen: All die Tätigkeiten die mir jetzt so neu etc erscheinen werden auf Dauer auch irgendwann zu einer Routine.
Und man darf nicht vergessen:
Es steckt eine Menge Arbeit in diesem Projekt und noch sehr viel mehr Arbeit steht noch vor mir und meinen Kollegen.
Daher: Überlege dir genau, ob du deinen derzeitigen Beruf an den Nagel hängen willst und etwas Neues wagen willst oder aber ob du das nicht Stück für Stück machst. Und falls du eine Partnerin hast: Sprech dich genau ab. Wollt ihr da auf diesen Weg gemeinsam gehen und könnt ihr das gemeinsam ab. Ich hatte das Glück, das meine Freundin zwar öfter mit den Augen gerollt hat (vor allem am Anfang) dann aber Stück für Stück gemerkt hat: Hey das kann was werden, auch wenns ne harte Sache wird. Was Silverback da geschrieben hat finde ich passt super:
Halbtags arbeiten und dir Stück für Stück was Neues aufbauen ist um einiges sicherer als komplett in die Vollen zu gehen. Unterschätz nicht den Aufwand, die Zeit und die Kraft die du für sowas brauchst.
Alter Schwede Alex... Respekt dafür. :halbyeaha
Zumal ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man als Lehrer in der freien Wirtschaft gerne mal als "gar kein richtiger Akademiker..." mit garkeinem "richtigen wissenschaftlichen Abschluss..." usw. gesehen wird, und Diplomern oder Master-Absolventen daher häufig nachsteht in Bewerbungsverfahren.
Für mich wäre immer auch die Frage wie weich man fällt im Falle eines Scheiterns. Ich sag mal als Lehrer finde ich immer wieder irgendwo eine Stelle, zur Not eben schlechter bezahlt an einer Privatschule.
In andern Berufen ist das nicht immer so einfach, da ist der alte Platz dann eben weg und neues lange nicht in Aussicht.
Es sollte immer auch einen Plan B geben, sollte die berufliche Veränderung sich als Fehlgriff herausstellen.
Hallo Leute,
erstmal WOW, vielen Dank für die ganzen Kommentare und Antworten, sowie Ratschläge und Tipps.
Ich kann eigentlich hier mit allen nur übereinstimmen. Sicherlich stellt man sich ab und zu das Ganze zu einfach vor. Sowas wie Selbstständigkeit, egal in welcher Branche, ist sicherlich nicht einfach aufzubauen.
Und das Planen, ja.....jetzt wo einige von euch mich darauf hingewiesen haben scheint es so, als könne man wirklich nicht alles durchplanen. Es ist ja bei den anderen Aspekten im Leben genau so, hinterher kommt es immer anders :). Aber meines Erachtens sollte man zumindest versuchen in sehr kleinen Schritten Dinge abzuwiegen und zu "bewerten". Sich sofort ins kalte Wasser schmeißen ist, bis auf sehr geringe Ausnahmen, beruflicher Suizid.
Also, eins ist klar: und zwar, dass ich gerne meinen Horizont erweitern möchte und irgendwann mal was anderes machen möchte. Man muss jetzt nur schauen "wie".
Ein nebenberufliches Studium ist etwas, was mir zusagen würde. Man hätte weiterhin seinen Job und könnte dann nebenher Qualifikationen "sammeln". [ich dachte da an Maschinenbau zum Beispiel/ nicht gerade einfach, aber etwas was mich interessiert].
Das steckt alles noch in Kinderschuhen, auch wenn ich mich damit schon eine Weile beschäftige. Ich denke es wird noch etwas Zeit vergehen müssen, bis ich genaueres weis.
Das mit dem Coach/Berater ist auf jeden Fall eine nette Idee.
@Alexaikdio:
Wow, was für eine Geschichte. Echt bewundernswert und hut ab vor so viel Mut und vor allem Ausdauer. Es ist zwar nicht alles gelaufen wie geplant, aber du hast nicht aufgegeben und bist drangeblieben. Meines Erachtens eine Qualität, die heutzutage nur noch sehr selten zu finden ist.
AlexAikido
05-10-2016, 13:46
Kensei, mittlerweile kenne ich (zumindest aus Deutschland) einige Profs, die früher mal Lehramt studiert haben, scheint ja bei gewissen Fächern der gute Plan B zu sein :)
Ich hab zumindest an den Unis eins mitbekommen bei denen ihc Klinken geputzt habe:
Am Anfang schaut man dich suspekt an und testet dich in den meisten Fällen. Wenn du aber eine gute Idee hast und es schaffst erstmal den kleinen Zeh in die Tür zu bekommen werden sie aufgeschloßener. Es sei denn du landest bei nem *****: Schlimmsten Prof den ich kennen lernen durfte war der, der meinte "Gute Idee, aber jemand wie Sie *verächtlicher Blick* sollte das dann doch lieber in die Hand von jemanden wie mich legen.".
Viele Profs und Unileute die ich aber durch das Projekt kennen lernen durfte, sind total super drauf und geben nen scheiß auf Titel etc. Was aber die Leitung des Projektes angeht, wurde mir ja angetragen: genau deswegen mache ich u.a. meinen Doktor, weil ich weiß das man damit auch Türen aufkriegt und zwar schneller und einfacher.
Was aber viel besser ist als "Titel etc.": Vernünftiges Auftreten, das Wissen, wann man wen ansprechen sollte sowie die Fähigkeit flexibel und schnell und professionell arbeiten zu wollen.
Mir ist aber dabei auch bewusst: Ich hätte auf die Fresse fliegen können und zwar sehr schnell und sehr schmerzhaft. Die Erfahrung aus der Refprüfung hat mir z.B. die ersten 2 Wochen komplett die Füße weggefegt. Ist nicht schön, wenn man vom Prüfer hört, das man nichts ist, nichts kann und zu dumm zum sch***** ist auch wenn die Kollegen, die einem im Unterricht erlebt haben sowie die Schüler das Gegenteil bezeugen. Das Ref und die Behandlung im selbigen hat mich und anderen viel, viel Kraft gekostet. Kennst du ja sicher auch selbst (du warst doch Lehrer?! :) ). 'Aus meinem Hauptseminar sind einige auch mti schweren Depressionen aus dem Ref gekommen. In einem anderen Seminar hat sich aufgrund der Erfahrungen eine Kollegin versucht das Leben zu nehmen.
An dem Punkt möchte ich gerne irgendwann noch einmal angreifen können und das System Ref umstellen, aber das ist als Einzelperson unmöglich solange die Seminarleiter sich gegenseitig miteinander so verstricken das man kaum bis gar nicht gegen ankommt.
Die andere Sache ist: Ich bin und war gerne Lehrer, aber das was ich im Referendariat erleben durfte von Seminarleitern (die ja Kollegen sind) und von einigen anderen Kollegen gegenüber Lehrern aus anderen Schulformen hat mich angewiedert. Und wenn ich dann sehe, was Berlin Brandenburg z.B. mit den Fächern Geschichte, Politik und Geografie macht krieg ich das Kotzen. Und damit hört es ja in Deutschland nicht auf. :(
AlexAikido
05-10-2016, 13:53
Aber meines Erachtens sollte man zumindest versuchen in sehr kleinen Schritten Dinge abzuwiegen und zu "bewerten". Sich sofort ins kalte Wasser schmeißen ist, bis auf sehr geringe Ausnahmen, beruflicher Suizid.
Also, eins ist klar: und zwar, dass ich gerne meinen Horizont erweitern möchte und irgendwann mal was anderes machen möchte. Man muss jetzt nur schauen "wie".
Ein nebenberufliches Studium ist etwas, was mir zusagen würde. Man hätte weiterhin seinen Job und könnte dann nebenher Qualifikationen "sammeln". [ich dachte da an Maschinenbau zum Beispiel/ nicht gerade einfach, aber etwas was mich interessiert].
Drei Tipps noch:
1. Besorg dir Freunde, die das machen, was du dir so vorstellen könntest. Mit denen kann man über sowas viel mehr Einblick bekommen als alleine. Erkundige dich nebenher auch genau, was du damit machen könntest und welche Berufsaussichten es auf längere Sicht gibt (eine Freundin von mir z.B. ist gelernte Buchdruckerin, weil sie das immer machen wollte und schaut derzeit aufgrudn der Arbeitsmarktsituation und Automatisierungstechniken in die Röhre.).
2. Neben einem berufsbegleitenden Studium sind evtl. (je nach Möglichkeiten, Angeboten udn Interessenlage) auch VHS Kurse etwas, mit denen man sich schon recht gut weiterbilden kann um etwas anderes zu lernen und zu machen.
3. Rechne durch, wieviel weniger Lohn du ohne Probleme in Kauf nehmen könntest um dir Schrittweise z.B. das Studium zu leisten.
Drei Tipps noch:
1. Besorg dir Freunde, die das machen, was du dir so vorstellen könntest. Mit denen kann man über sowas viel mehr Einblick bekommen als alleine. Erkundige dich nebenher auch genau, was du damit machen könntest und welche Berufsaussichten es auf längere Sicht gibt (eine Freundin von mir z.B. ist gelernte Buchdruckerin, weil sie das immer machen wollte und schaut derzeit aufgrudn der Arbeitsmarktsituation und Automatisierungstechniken in die Röhre.).
2. Neben einem berufsbegleitenden Studium sind evtl. (je nach Möglichkeiten, Angeboten udn Interessenlage) auch VHS Kurse etwas, mit denen man sich schon recht gut weiterbilden kann um etwas anderes zu lernen und zu machen.
3. Rechne durch, wieviel weniger Lohn du ohne Probleme in Kauf nehmen könntest um dir Schrittweise z.B. das Studium zu leisten.
Vielen Dank für diese sehr guten Tipps! Werde ich mir zu Herzen nehmen.
Ich bin aber weiterhin offen für andere Tipps sowie "Geschichten" von anderen KKB Usern :)
Little Green Dragon
05-10-2016, 15:11
Und bedenke bitte das bei uns in DE (leider) sehr viel Wert auf formelle Abschlüsse gelegt wird um überhaupt die Chance zu bekommen einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Soll heißen auch wenn Du ggf. noch so geeignet und top motiviert bist kommst Du bei vielen gar nicht erst bis zum Gespräch weil eben für die Stelle X der Abschluss Y gefordert wird.
Nach Deiner Schilderung gehe ich jetzt mal davon aus, dass Du eine "normale" kaufmännische Ausbildung hast aber keine weiterführenden Sachen wie Duales-Studium oder Hochschulabschluss?
Damit sind die Entwicklungschancen (unabhängig von der eigentlichen Stelle) in der Industrie bzw. in den Hierarchien der Unternehmen in der Tat eher überschaubar. Ja es mag immer mal wieder Einzelfälle geben in denen auch jemand der "nur" eine Berufsausbildung hat Führungsverantwortung etc. bekommt - das ist aber nicht die Regel und heißt für Dich das die Perspektive nicht viel weiter als Sachbearbeiter geht. (Und bevor jetzt einer meckert - das ist nicht abwertend gemeint, gibt genügend Leute die mit so einer Position wunschlos glücklich sind.)
Und worüber Du Dir auch klar sein solltest: Spannende und verantwortungsvolle Aufgaben verlangen sehr häufig auch entsprechenden Einsatz. Wenn Du heute evtl. 38 Std +/- 2 Überstunden absitzt geh mal davon aus, dass es später gern auch mal 50-60 Stunden in der Woche sein können, als selbstständiger evtl. sogar noch mehr.
Sollte man m.E. auch immer mit berücksichtigen, da es schon entsprechende Einschränkungen für das sonstige Leben und die verfügbare Freizeit mit sich bringt. Pünktlich um 18 Uhr beim Training? Und das regelmäßig? Wird schwer... ;)
Und bedenke bitte das bei uns in DE (leider) sehr viel Wert auf formelle Abschlüsse gelegt wird um überhaupt die Chance zu bekommen einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Soll heißen auch wenn Du ggf. noch so geeignet und top motiviert bist kommst Du bei vielen gar nicht erst bis zum Gespräch weil eben für die Stelle X der Abschluss Y gefordert wird.
Nach Deiner Schilderung gehe ich jetzt mal davon aus, dass Du eine "normale" kaufmännische Ausbildung hast aber keine weiterführenden Sachen wie Duales-Studium oder Hochschulabschluss?
Damit sind die Entwicklungschancen (unabhängig von der eigentlichen Stelle) in der Industrie bzw. in den Hierarchien der Unternehmen in der Tat eher überschaubar. Ja es mag immer mal wieder Einzelfälle geben in denen auch jemand der "nur" eine Berufsausbildung hat Führungsverantwortung etc. bekommt - das ist aber nicht die Regel und heißt für Dich das die Perspektive nicht viel weiter als Sachbearbeiter geht. (Und bevor jetzt einer meckert - das ist nicht abwertend gemeint, gibt genügend Leute die mit so einer Position wunschlos glücklich sind.)
Und worüber Du Dir auch klar sein solltest: Spannende und verantwortungsvolle Aufgaben verlangen sehr häufig auch entsprechenden Einsatz. Wenn Du heute evtl. 38 Std +/- 2 Überstunden absitzt geh mal davon aus, dass es später gern auch mal 50-60 Stunden in der Woche sein können, als selbstständiger evtl. sogar noch mehr.
Sollte man m.E. auch immer mit berücksichtigen, da es schon entsprechende Einschränkungen für das sonstige Leben und die verfügbare Freizeit mit sich bringt. Pünktlich um 18 Uhr beim Training? Und das regelmäßig? Wird schwer... ;)
Hallo Little Green Dragon!
danke für dein Kommentar.
Das stimmt leider, so habe ich es auch vermutet. Sowas gehört hierzulande noch zu Wunschdenken. In Amerika zum Beispiel, habe dort Freunde und Verwandte, soll das wohl nichts außergewöhnliches sein.
Einerseits ärgerlich, Leute nur an den Titeln und Zertifikaten festzumachen. Andererseits auch verständlich, aus der Perspektive des Arbeitgebers.
Und solche Einzelfälle wie von dir genannt benötigen normalerweise eine gehööörige Portion Vitamin B.
Bezüglich meiner Qualifikationen: Ich bin mir durchaus bewusst, dass das nicht gerade nach viel klingt. Ich weiß aber, dass ich deutlich mehr kann und auch mehr bieten kann bzw ich deutlich wichtigere/herausfordendere Aufgaben erledigen kann [damit wären wir wieder bei obigem Thema :)]. Gleichzeitig bin ich noch relativ "jung" und eine weitere Qualifikation ist etwas, was für mich absolut in Frage kommt und mich auch interessiert. Wie gesagt ist zum Beispiel das Thema studieren neben den Beruf für mich etwas, was ich machen möchte. Danach kann ich immer noch eine andere Richtung einschlagen, oder zwischendurch, falls sich die Möglichkeit bietet.
Zum Thema Work-Life-Balance: da kann ich dir nur zustimmen. Aber auch jetzt ist meine Woche voll mit Überstunden. Unbezahlt, versteht sich. Sich davon "Freizeit" gönnen? Klar, wenn man das eingeplant bekommt und trotzdem alles erledigt bekommt :rolleyes:. [kleiner Tipp: eher selten]
Für mich persönlich ist die Familie das Wichtigste und ich würde niemals meinen Job über diese stellen. Aber Mehrarbeit ist überall zur Normalität geworden, meines Erachtens. Wenn aber dabei mehr Gehalt und vor allem mehr Spaß an der eigentlichen Arbeit rausspringt, solls ruhig so sein.
Willi von der Heide
05-10-2016, 22:43
Dann geb ich mal meinen Senf dazu ab ...
Ich lote auch immer aus was es noch so anderes gibt. Jetzt bin ich aber Beamter und arbeite in einem Bereich in dem es eh viele Quereinsteiger gibt. Um nicht zu sagen, die meisten.
Das sind also Leute, die schon mal eine Ausbildung in einem anderen Bereich gemacht haben.
Ich wollte damals unbedingt zur Bundeswehr, um dann vor Ort zu sehen wie meine Chancen standen - Nicht so dolle ! Am liebsten wäre ich da geblieben, aber daß ging halt nicht.
Für mich gibt es eigentlich nur drei Bereiche die in Frage kämen:
- etwas artverwandtes
- eine neue Branche
- ein Hobby zum Beruf machen
Punkt 1):
Ja, da gibt es Bedarf aber es muß auch passen. Ich habe vor Jahren wohl einen Fehler gemacht, daß war eine Chance die sich eröffnet hatte, aber heute würde ich das auch so nicht mehr machen wollen. Man ändert sich, und ich weiß nicht ob ich dort glücklich geworden wäre.
Punkt 2):
Schwierig ohne passende Ausbildung und Erfahrung, allerdings eröffnet sich gerade da eine Chance. Letztes Jahr hatte ich eine Phase wo noch nicht einmal ein Streichholz am Ende des Tunnels brannte. Heute, ein Jahr später läuft gerade ein großes Feuerwerk ! So ändern sich Dinge eben.
Punkt 3):
ein Traum, aber man wird ja noch träumen dürfen, oder ? :D
P.S.:
Mein bester Freund - aus Kindertagen - arbeitet an seiner Doktorarbeit in Geschichte ... da sieht der Arbeitsmarkt aber verdammt bescheiden aus ...
Willi von der Heide
05-10-2016, 23:03
Vielleicht mal das Beispiel einer Bekannten wie so eine Karriere verlaufen kann.
Mit 16 von der Schule, dann eine Lehre als Friseuse gemacht. Da ein paar Jahre gearbeitet. Dann hat sie geheiratet und zwei Kinder bekommen. Parallel hatte sie einen Minijob bei einer Firma. Nach der Scheidung haben die sie gefragt, ob sie nicht Vollzeit arbeiten wolle - wollte sie !
Die Firma wurde dann von einem Konzern gekauft und nicht platt gemacht, sondern in das Unternehmen integriert. Sie wurde befördert und kam an einen Job, an den sie unter normalen Umständen nicht rangekommen wäre. Was passierte aber ? Die Arbeitsbedingungen wurden rauer und härter. Ein Kollege machte sich selbstständig und sie ging mit.
Das war ein Fehler, da der Kollege die Firma an die Wand fuhr. Guter Rat war jetzt teuer und es kam eine ca. zweijährige Durststrecke.
Heute betreibt sie recht erfolgreich einen Imbiß und verdient wieder anständiges Geld. So kann es manchmal gehen.
AlexAikido
06-10-2016, 07:58
Willi in welchem Bereich promoviert dein Freund? Ich komm nämlich auch aus dem Geschichtsbereich.
Dextrous
06-10-2016, 10:10
Die Frage, ob man nicht lieber was anderes machen möchte, stelle ich mir nahezu täglich.
Und ich beantworte sie immer wieder mit: Ja. Aber erst nach meiner Fortbildung, welche mir freilegt zu studieren und nachdem ich mir selber klar bin, was ich genau machen möchte.
Derzeit arbeite ich in der IT, bin immer am fortbilden, derzeit in der 2-jährigen Aufstiegsfortbildung zum Projektleiter, welche im Dez endet.
Dazu muss ich sagen, dass ich diese nicht für die Karriere in der IT absolviere, sondern nur, um den uneingeschränkten Hochschulzugang zu erlangen. Ich habe "nur" die mittlere Reife, weswegen ich mit genügend Berufserfahrung nur IT verwandte Studiengänge studieren dürfte. Das will ich aber nicht. Ebenso wenig wollte ich mein Abi nachholen.
Dass ich damit besseres Gehalt und einen Job in der Projektleitung ergattern konnte, war ein Sahnehäubchen, welches nicht geplant war.
Mein Problem ist, dass ich mit 23 nicht schlecht verdiene und wie viele erwähnt haben, es bestimmt nicht einfach wäre ein Rückschritt beim Gehalt zu wagen.
Daher käme auch für mich nur ein Runterstufen auf Teilzeit in Frage, um so ein zweites Standbein aufzubauen und dann ggf. später komplett umzusiedeln. Jedoch weiß ich momentan nicht genau, was ich machen möchte, weil mich einfach sehr viel fasziniert. Ich habe viele Bekannte aus verschiedenen Schichten und Jobs. Jura Studenten, Psychologie Studenten, Selbstständige verschiedener Berufe, Dozenten in der Erwachsenenbildung etc.
Viele Bereiche interessieren mich und manchmal habe ich den Traum einfach alles davon ein bisschen zu machen. Ist wohl leider nicht möglich.
Warum nicht an einer Abendschule das Abi nachholen? Mit 23 doch machbar, oder? Dann würden dir alle Hochschulwege offen stehen, auch außerhalb deiner Branche.
Die Frage, ob man nicht lieber was anderes machen möchte, stelle ich mir nahezu täglich.
Und ich beantworte sie immer wieder mit: Ja. Aber erst nach meiner Fortbildung, welche mir freilegt zu studieren und nachdem ich mir selber klar bin, was ich genau machen möchte.
Derzeit arbeite ich in der IT, bin immer am fortbilden, derzeit in der 2-jährigen Aufstiegsfortbildung zum Projektleiter, welche im Dez endet.
Dazu muss ich sagen, dass ich diese nicht für die Karriere in der IT absolviere, sondern nur, um den uneingeschränkten Hochschulzugang zu erlangen. Ich habe "nur" die mittlere Reife, weswegen ich mit genügend Berufserfahrung nur IT verwandte Studiengänge studieren dürfte. Das will ich aber nicht. Ebenso wenig wollte ich mein Abi nachholen.
Dass ich damit besseres Gehalt und einen Job in der Projektleitung ergattern konnte, war ein Sahnehäubchen, welches nicht geplant war.
Mein Problem ist, dass ich mit 23 nicht schlecht verdiene und wie viele erwähnt haben, es bestimmt nicht einfach wäre ein Rückschritt beim Gehalt zu wagen.
Daher käme auch für mich nur ein Runterstufen auf Teilzeit in Frage, um so ein zweites Standbein aufzubauen und dann ggf. später komplett umzusiedeln. Jedoch weiß ich momentan nicht genau, was ich machen möchte, weil mich einfach sehr viel fasziniert. Ich habe viele Bekannte aus verschiedenen Schichten und Jobs. Jura Studenten, Psychologie Studenten, Selbstständige verschiedener Berufe, Dozenten in der Erwachsenenbildung etc.
Viele Bereiche interessieren mich und manchmal habe ich den Traum einfach alles davon ein bisschen zu machen. Ist wohl leider nicht möglich.
Das Problem kenn ich. Es gibt leute, die sich für viele Dinge gleichzeitig begeistern. Zu denen zähle ich mich ebenso.
Man mag danken "das is ja großartig, so hat man eine große Auswahl und man ist flexibel usw". Aber eigentlich ist das einfach nur verwirrend und man weiß einfach nicht, was man nachgehen soll :)
Dextrous
06-10-2016, 11:52
Warum nicht an einer Abendschule das Abi nachholen? Mit 23 doch machbar, oder? Dann würden dir alle Hochschulwege offen stehen, auch außerhalb deiner Branche.
Weil ich den Sinn dahinter einfach nicht verstehe das Abi nachzuholen, wenn man in der gleichen Zeit, mit einem Meister an z.B. der Hamburger Uni sogar bessere Chancen hat ein Studium zu absolvieren, weil ein gewisser Pool, für Leute mit Meister o.Ä. freigehalten wird und dieser nahezu nie ausgeschöpft ist (Galt 2015 für Psychologie und Ökotrophologie auf meine Nachfrage an die Unis )
Meine Entscheidung ruht eigentlich fast nur daher.
Dass ich themenrelevant arbeite hat mich in der Sache eigentlich nur bestätigt die Fortbildung zu machen...
Dasselbe Ergebnis kommt dabei raus, also wen interessiert der Weg?
Dextrous
06-10-2016, 11:57
Das Problem kenn ich. Es gibt leute, die sich für viele Dinge gleichzeitig begeistern. Zu denen zähle ich mich ebenso.
Man mag danken "das is ja großartig, so hat man eine große Auswahl und man ist flexibel usw". Aber eigentlich ist das einfach nur verwirrend und man weiß einfach nicht, was man nachgehen soll :)
Als Beispiel kann ich einen guten Freund von mir nennen, der aktuell sein drittes Studium begonnen hat.
Er hat Ernährungswissenschaften studiert und berät auf Nachfrage Kunden eines Fitnessstudios hier in HH.
Anschließend kam Holzwissenschaft, was er damit tut weiß ich nicht, aber er sagte ihn habe es interessiert, daher das Studium.
Und nun ist er dabei Psychologie in Teilzeit zu studieren, was ihn sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
Hab mich mit ihm sehr lange unterhalten und für ihn ist das Studium ein Zweck der Weiterbildung. Und das nicht zwingend für den Beruf, sondern zum Erweitern des eigenen Wissens über Themen die ihn interessieren. Ich teile die Ansicht auch tatsächlich, aber weiß nicht, ob ich den Mumm hätte 6 Jahre zu investieren, um etwas zu studieren, NUR um es zu wissen und nicht damit zu arbeiten. Ich respektiere ihn aber für diese getroffene Entscheidung :) !
Er hat übrigens nicht vor als Psychologe zu arbeiten. Festlegen möchte er sich auch nicht.
Als Beispiel kann ich einen guten Freund von mir nennen, der aktuell sein drittes Studium begonnen hat.
Er hat Ernährungswissenschaften studiert und berät auf Nachfrage Kunden eines Fitnessstudios hier in HH.
Anschließend kam Holzwissenschaft, was er damit tut weiß ich nicht, aber er sagte ihn habe es interessiert, daher das Studium.
Und nun ist er dabei Psychologie in Teilzeit zu studieren, was ihn sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
Hab mich mit ihm sehr lange unterhalten und für ihn ist das Studium ein Zweck der Weiterbildung. Und das nicht zwingend für den Beruf, sondern zum Erweitern des eigenen Wissens über Themen die ihn interessieren. Ich teile die Ansicht auch tatsächlich, aber weiß nicht, ob ich den Mumm hätte 6 Jahre zu investieren, um etwas zu studieren, NUR um es zu wissen und nicht damit zu arbeiten. Ich respektiere ihn aber für diese getroffene Entscheidung :) !
Er hat übrigens nicht vor als Psychologe zu arbeiten. Festlegen möchte er sich auch nicht.
Da muss man sich als Steuerzahler dann aber auch mal fragen warum man so "mir ist langweilig ich studier mal ein bisschen herum" finanzieren soll...
Dextrous
06-10-2016, 14:38
Da muss man sich als Steuerzahler dann aber auch mal fragen warum man so "mir ist langweilig ich studier mal ein bisschen herum" finanzieren soll...
Er bezahlt ja selber fleißig seine Steuern. Ebenfalls seinen Semesterbeitrag, daher verstehe ich diesen Satz jetzt nicht genau :)
Er bezahlt ja selber fleißig seine Steuern. Ebenfalls seinen Semesterbeitrag, daher verstehe ich diesen Satz jetzt nicht genau :)
Der Universitätsbetrieb kostet eine Lawine an Geld und wird massiv durch Steuerzahler aufrecht erhalten.
Das wird gemacht wegen 1) Forschung 2) Ausbildung von zukünftigen Steuerzahlern.
Leute die zum Spaß rumstudieren nehmen im schlimmsten Fall anderen die Plätze weg und im besten Fall "nur" dem Personal Ressourcen.
Dextrous
06-10-2016, 15:15
Der Universitätsbetrieb kostet eine Lawine an Geld und wird massiv durch Steuerzahler aufrecht erhalten.
Das wird gemacht wegen 1) Forschung 2) Ausbildung von zukünftigen Steuerzahlern.
Leute die zum Spaß rumstudieren nehmen im schlimmsten Fall anderen die Plätze weg und im besten Fall "nur" dem Personal Ressourcen.
Also sollte jemand der nur aus Wissensdurst studieren will, deiner Meinung nach dem nicht nachgehen, weil der Staat sein Bildungssystem so aufgebaut hat?
AlexAikido
06-10-2016, 15:26
Kann ich einerseits verstehen, andererseits aber nicht:
Wenn die Person die studiert, sich selber versorgt finanziell steht dem doch nichts entgegen. Schlimm sind jedoch diejenigen, die nie Interesse daran haben Wissen zu erwerben sondern lediglich die Vorzüge des Student seins auskosten wollen solange Mami und Papi bezahlen. Das sind dann die Leute, die 30 Semester+ haben und so gar kein Interesse am Studium haben.
NightFury
06-10-2016, 15:28
Korrigiert mich wenn ich falsch liege... aber die "Bezuschussung durch den Staat" gibts bei einem zweit oder dritt Studium nicht.
D.h. da fallen durchaus auch Studiengebühren an die höher sind als man es normal kennt.
Dextrous
06-10-2016, 15:32
Korrigiert mich wenn ich falsch liege... aber die "Bezuschussung durch den Staat" gibts bei einem zweit oder dritt Studium nicht.
D.h. da fallen durchaus auch Studiengebühren an die höher sind als man es normal kennt.
Das kann gut sein, darüber habe ich mit ihm (noch) nicht gesprochen, kann ich aber gerne nachholen :)
NightFury
06-10-2016, 15:38
Ergänzung:
"
Schau auch mal in § 13 Abs. 1 Niedersächsisches Hochschulgesetz:
"Ist ein Studienbeitrag nach Ablauf des in § 11 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 4 Satz 3 festgelegten Zeitraums nicht mehr zu entrichten, so erheben die Hochschulen in staatlicher Verantwortung für das Land von den Studierenden wegen der erhöhten Inanspruchnahme der staatlich finanzierten Hochschulinfrastruktur für jedes Semester eine Langzeitstudiengebühr in Höhe von
1. 600 Euro ab dem folgenden ersten Semester,
2. 700 Euro ab dem folgenden dritten Semester,
3. 800 Euro ab dem folgenden fünften Semester, [...]."
"
In dem Konkretenfall gehtes wohl um ein zweites Studium nachdem das Erste abgeschlossen wurde.
Ist also Ländersache - aber durchaus üblich - meine ich.
Dextrous
06-10-2016, 15:40
In dem Konkretenfall gehtes wohl um ein zweites Studium nachdem das Erste abgeschlossen wurde.
Korrekt. Maßloses Überziehen kostet m.W. auch hier in HH irgendwann Kohle.
Ein weiteres Studium m.W. aber nicht (Ausnahme sind natürlich die normalen Gebühren!)
Also sollte jemand der nur aus Wissensdurst studieren will, deiner Meinung nach dem nicht nachgehen, weil der Staat sein Bildungssystem so aufgebaut hat?
Jemand der nur seinen Wissendurst stillen will soll ein Buch lesen oder sich die Kurse komplett selber zahlen.
NightFury
06-10-2016, 17:23
Jemand der nur seinen Wissendurst stillen will soll ein Buch lesen oder sich die Kurse komplett selber zahlen.
Willkommen in der 2 bis x Klassengesellschaft.
Weißt du, Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker!
Was hat das denn mit Klassen zu tun?
FireFlea
06-10-2016, 18:22
Als Beispiel kann ich einen guten Freund von mir nennen, der aktuell sein drittes Studium begonnen hat....
Studium rein für den Interessengewinn kann ich nachvollziehen - wenn man Rentner ist :D Mich würde das viel zu viel Energie nebenher kosten.
Ich sattele gerade mit Mitte 30 noch um, gehe Vollzeit arbeiten und studiere parallel einen verwandten Bereich, ein Duales Studium Marke Eigenbau sozusagen. Mal gucken was bei raus kommt, aber bereut habe ich den Schritt noch nicht und werde es wohl auch nie. Dafür war meine berufl Situation in meinen Augen zu schlecht was das Gesamtpaket betrifft.
Ich kann das nur jedem ans Herz legen weil ich der Meinung bin das das Leben deutlich zu Kurz ist um alles einer Karriere unterzuordnen die einem nichtmals 100% zusagt.
Mittel und Wege gibt es jede Menge. Als Tipp geb ich aber noch mit: Bloß nichts übers Knie brechen, das endet in nix Gutem und der Weg zurück ist u.U. nach drei Jahren o.ä. schwer.
Da muss man sich als Steuerzahler dann aber auch mal fragen warum man so "mir ist langweilig ich studier mal ein bisschen herum" finanzieren soll...
Bevor ich mir als Steuerzahler diese Frage stelle würden mir ca 100 deutlich wichtigere Fragen stellen warum ich das finanzieren soll. Mag in AUT anders sein, aber in Deutschland kann garnicht genug Geld in Unis, Schulen und Bildungsträger investiert werden. Und solange das nicht in einem krassen Volkssport endet das jeder seinen 6. Studiengang oder drei Studiengänge parallel studiert spricht mE gegen einen kleinen Prozentsatz Studenten ohne "Karriere- oder Forschungsabsichten" nichts, oder?
Dextrous
07-10-2016, 09:04
Studium rein für den Interessengewinn kann ich nachvollziehen - wenn man Rentner ist :D Mich würde das viel zu viel Energie nebenher kosten.
Tut es wohl auch, aber würde ich bei manchen Studiengängen trotzdem eingehen :)
@Chris1982
Die Argumentation ist Blödsinn. Leute mit Zweit- oder Drittstudium bekommen a) keine Förderung mehr, besetzen b) spezielle Plätze die für ein Zweitstudium reserviert werden und daher auch keine "Ersties" verdrängen und zahlen c) zumeist Langzeitstudiengebühren von 500€ + Semesterbeitrag pro Semester.
Außerdem diskreditierst du mit so einer Argumentation Senioren/Rentner und allgemein Interessierte die sich als Gaststudenten einfach bilden wollen.
Land der Dichter und Denker und so...
Jaja Dichter und Denker...
Die Dichter und Denker auf die Deutschland so stolz ist sind hauptsächlich Adelige gewesen denen langweilig war. :D
Aber ich hör schon auf - wird zu politisch...
Gut, für Leute die selber nie studiert haben ist es schwer nachvollziehbar, dass ein Studium mehr als nur ökonomischen Nutzen haben soll.
Passt schon. Vielleicht kommt ja noch was konstruktives zum Thema.
FireFlea
08-10-2016, 10:12
Tut es wohl auch, aber würde ich bei manchen Studiengängen trotzdem eingehen :)
Ich habe an sich schon in meinem ersten Studium interessenorientiert studiert. Japanologie und Politikwissenschaften. Habe auch lange studiert und mittelmäßig abgeschlossen. Da war es wirklich nicht leicht, was zu finden. Heute stehe ich ganz gut da und verdiene überdurchschnittlich aber wenn ich nochmal 20 wäre, würde ich eine andere Kombination wählen. Man soll sich auch nicht komplett verbiegen; z.B. bin ich kein Naturwissenschaftler oder Techniker und könnte nie Maschienenbau oder Medizin studieren, egal was man damit für Chancen hat aber bspw. die Kombo BWL+Japanologie und ein paar Praktika etc. würde ich jetzt eher auswählen.
Bei mir wars dann bezogen auf das Interesse & Studium eher andersrum; nach Interesse studiert und dann neben dem Job letztes Jahr noch einen Projektleiter Lehrgang privat gemacht, um meinen CV etwas aufzupeppen.
Gut, für Leute die selber nie studiert haben ist es schwer nachvollziehbar, dass ein Studium mehr als nur ökonomischen Nutzen haben soll.
Passt schon. Vielleicht kommt ja noch was konstruktives zum Thema.
Ah, persönliche Angriffe. Schön.
Ich habe in Mindeststudienzeit studiert und promoviere gerade neben dem Job.
Um bei deinem Niveau zu bleiben:
Aber von einem richtigen Studium oder richtiger Arbeit versteht einer der nur Lehramt gemacht hat halt nix...
Dann verstehe ich noch weniger, wie man so eine bornierte Einstellung zu Studium und Bildung haben kann. Deine Argumente was da wie mehr Kosten verursachen soll kontest du übrigens auch noch nicht stichhaltig belegen. Oder gibt's bei euch in Österreich keine Langzeitstudiengebühren?
Oder gibt's bei euch in Österreich keine Langzeitstudiengebühren?
Zu meiner Zeit lagen die Langzeitstudiengebühren (an einer Uni in Deutschland) bei ca. 500 € pro SEMESTER. Ich bezweifele ernsthaft, dass sich dadurch ein Studienplatz finanzieren lässt.... (Zumal dieser Betrag auch für alle Studiengänge gleich war)
Ja, und die Langzeitstudenten kriegen für ihre 500 Kröten dann alle Privatunterricht, oder wie?
Ist ja nicht so, dass an deutschen Unis nicht 100+x Leute in den Vorlesungen sitzen und 20+x in den Seminaren. Da wird der 101. und 21. bestimmt massiv Mehrkosten verursachen... :rolleyes:
Ja, und die Langzeitstudenten kriegen für ihre 500 Kröten dann alle Privatunterricht, oder wie?
Ist ja nicht so, dass an deutschen Unis nicht 100+x Leute in den Vorlesungen sitzen und 20+x in den Seminaren. Da wird der 101. und 21. bestimmt massiv Mehrkosten verursachen... :rolleyes:
Das kommt auf den Studiengang an - bei den Geisteswissenschaften trifft das wohl in der Regel zu. Bei einigen naturwissenschaftlichen Fächern sieht das schon anders aus ;)
Bei Ingenieuren vielleicht, Biologen, Chemiker usw. gibt's doch auch wie Sand am Meer.
Ist aber auch egal. Wenn ich die rein kapitalistische Denke fortspinne, würden sich für die Uni im Grunde Langzeitstudenten immer mehr lohnen als Erstis. Denn Semesterbeitrag + 500€ ist Semesterbeitrag +/- 0€ ökonomisch gesehen immer vorzuziehen. ;)
FireFlea
09-10-2016, 11:00
Ist aber auch egal. Wenn ich die rein kapitalistische Denke fortspinne, würden sich für die Uni im Grunde Langzeitstudenten immer mehr lohnen als Erstis. Denn Semesterbeitrag + 500€ ist Semesterbeitrag +/- 0€ ökonomisch gesehen immer vorzuziehen. ;)
Nein, rein kapitalistisch wären hier Studienzeiten so kurz wie möglich wünschenswert, so dass bei jungen Berufseinsteigern schnell Geld über Steuern an den Staat fließt. Bei 500€ Semesterbeitrag + Studiengebühren legt, gerade in naturwissenschaftlichen Fächern, jede Uni drauf. Daher sind in Ländern mit 'richtigen' Studiengebühren Naturwissenschaften & Co. deutlich teurer als Geisteswissenschaften. Wenn Du bspw. in Japan Zahnmedizin studieren willst, zahlst Du jedes Jahr tausende Euro mehr, als ein Geisteswissenschaftler.
Nein, rein kapitalistisch wären hier Studienzeiten so kurz wie möglich wünschenswert, so dass bei jungen Berufseinsteigern schnell Geld über Steuern an den Staat fließt. Bei 500€ Semesterbeitrag + Studiengebühren legt, gerade in naturwissenschaftlichen Fächern, jede Uni drauf. Daher sind in Ländern mit 'richtigen' Studiengebühren Naturwissenschaften & Co. deutlich teurer als Geisteswissenschaften. Wenn Du bspw. in Japan Zahnmedizin studieren willst, zahlst Du jedes Jahr tausende Euro mehr, als ein Geisteswissenschaftler.
Genau so sieht es aus :)
Dextrous
10-10-2016, 09:05
Gestern wieder mit jemanden geredet, der nur aus Interesse studiert.
Und zwar: Gefahrenabwehr/ Hazard Control, auch in HH.
Klingt sehr interessant, wenn ich mir das so durchlese.
Könnte mir tatsächlich aber vorstellen, dass es in z.B. einem solchen Beruf später gar nicht so schwer ist einen Beruf zu bekommen.
OK, man hat nichts halbes und nichts ganzes, bezogen auf die verschiedenen Fachrichtungen wie Chemie, Biologie, (Rettungs-)Ingenieurswesen, aber man hat es gehabt. Weiß aber nicht, wie streng hier die AGs in den jeweiligen Branchen sind.
Der Studiengang scheint aber eh sehr oft in Verbindung der Feuerwehr in HH abzulaufen.
Ich will ja nichts sagen, aber 500€ Studiengebühren und dann Privatunterricht und Ähnliches?
Ich hatte zwei Studien. Das eine lag bei 6500€ pro Semester (Bakk. und Mag.), das Andere war vergleichsweise billig mit 11.000€ für das gesamte Master-Studium. Meine Promotion kostet jetzt 19,90€ pro Semester...
Und nein, ich habe keine reichen Eltern, ich habe nebenbei (wie ein Irrer) gearbeitet um das zu finanzieren...
Dextrous
11-10-2016, 08:54
Ich will ja nichts sagen, aber 500€ Studiengebühren und dann Privatunterricht und Ähnliches?
Ich hatte zwei Studien. Das eine lag bei 6500€ pro Semester (Bakk. und Mag.), das Andere war vergleichsweise billig mit 11.000€ für das gesamte Master-Studium. Meine Promotion kostet jetzt 19,90€ pro Semester...
Und nein, ich habe keine reichen Eltern, ich habe nebenbei (wie ein Irrer) gearbeitet um das zu finanzieren...
Wer redet denn von Privatunterricht?
Das sind die normalen Studiengebühren, hier in HH liegen die m.W. bei 350€ pro Semester beim Erststudium.
6500€ wird ja auch eine private Uni gewesen sein, denke ich? Ebenso für den Master. Solche Zahlen kenne ich, weil sich ein Bekannter von mir für ein Studium der Psychologie in Österreich interessiert (Ohne Abitur). Sehr teuer der Spaß.
Kensei, wenngleich mit einem leicht ironischen Unterton...
Ja, PrivatUniversitäten. Sigmund-Freud-PrivatUniversität Wien und DonauUniversität Krems.
Aber mit Abi/Matura ;)
Insgesamt bin ich knapp am amerikanischen Niveau mit insgesamt knapp 100.000€ Studiengebühren (an der SFU muss man noch 18.000€ extra extern zahlen).
Aber egal wie... staatliche Uni kostet mich aktuell 19,90€ pro Semester.
Eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus, hab aber vergessen auf was...
Naja man kann in Österreich eigentlich verhältnismäßig günstig studieren.
An den FH's zahlt man aktuell knapp unter €400 pro Semster + ÖH Beitrag. Auf den öffentlichen Unis sollte man eigentlich gar keine Studiengebühren sondern nur den ÖH Beitrag zahlen.
Wer es dann für notwendig erachtet an privaten Instituten zu studieren, muss natürlich mit höheren Kosten rechnen.
Manche Studienrichtungen gibt es an öffentlichen Unis leider nicht. Das Doktorat hingegen schon. Und da es keine Studiengebühren gibt, ist das ganz angenehm.
FireFlea
11-10-2016, 19:26
Wer es dann für notwendig erachtet an privaten Instituten zu studieren, muss natürlich mit höheren Kosten rechnen.
In Japan oder den USA zahlst Du auch bei staatlichen Unis mehrere tausend Euro. Klar auch da sind die Privaten teurer aber 'günstig' ist das trotzdem nicht.
Genau so sieht es aus :)
Ne, sieht's nicht. Zumindest nicht aus Sicht der Uni, die ihr Geld nicht nur "vom Staat", sondern auch über Drittmittel und Beiträge der Studenten erhält.
Theoretisch ist jeder der fertig ist ein potentieller Steuerzahler, praktisch müsste man dann schauen, wer wirklich nach dem Studium einen lukrativen Job ergattert oder sich nicht doch die ersten 0,5-2 Jahre erstmal mit Praktika und Traineestellen rumschlägt. Die nächste Frage wäre dann, wieviel von den Steuern wirklich an die Hochschulen zurückfließt. U.U. könnten also viele Langzeitstudenten mit ihren Gebühren einer Hochschule mehr einbringen als Ersties, die man stattdessen aufnehmen würde.
Ne, sieht's nicht. Zumindest nicht aus Sicht der Uni, die ihr Geld nicht nur "vom Staat", sondern auch über Drittmittel und Beiträge der Studenten erhält.
Theoretisch ist jeder der fertig ist ein potentieller Steuerzahler, praktisch müsste man dann schauen, wer wirklich nach dem Studium einen lukrativen Job ergattert oder sich nicht doch die ersten 0,5-2 Jahre erstmal mit Praktika und Traineestellen rumschlägt. Die nächste Frage wäre dann, wieviel von den Steuern wirklich an die Hochschulen zurückfließt. U.U. könnten also viele Langzeitstudenten mit ihren Gebühren einer Hochschule mehr einbringen als Ersties, die man stattdessen aufnehmen würde.
Ich denke da irrst Du Dich - die Kosten für einen Studienplatz (egal, woher die Mittel der Uni stammen) sind einfach um einiges höher als die Gebühren für Langzeitstudenten.
Ich bin ja auch gar nicht der Meinung, dass man nicht ein Zweit- oder Drittstudium machen kann/darf/sollte... Mich stört nur die oben getätigte Aussage.
Wenn man sich mal die Studiengebühren von Privatunis anschaut - da liegt man bei einer MONATSGEBÜHR, die häufig höher ist als eine ganze Semestergebühr für Langzeitstudenten an einer staatlichen Uni. Und bei diesen Studiengängen handelt es sich häufig "nur" um Geisteswissenschaften und nichtmal um "aufwendige" Naturwissenschaften.
Ab wann dann ein lukrativer Job angetreten werden kann, das ist doch unabhängig davon, wie teuer ein Studienplatz ist. Und der Weg dahin ist ja nicht kürzer, wenn ich Langzeitstudenten bin/war:rolleyes:
Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Privatunis staatlich nicht so gefördert werden wie öffentliche und dass dort ganz andere Größenverhältnisse herrschen bei Seminaren und Vorlesungen. Von daher greift deine Denke mMn zu kurz. Wie gesagt, es kostet die Uni wohl nur unwesentlich mehr, wenn im Seminar 21 statt 20 Studenten sitzen. Ist ja nicht so, dass ein Großteil der Studenten ein Zweit- oder Drittstudium machen. Die schwimmen eher mit der Masse der "Normalen" mit.
Um das jetzt 100% zu klären müssten wir aber die Kosten aufdröseln, die ein Student so verursacht. Von daher, belassen wirs wohl besser dabei. ;)
Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Privatunis staatlich nicht so gefördert werden wie öffentliche
Die Kosten, die ein Studienplatz verursacht, bleiben gleich, egal, wo die Zuschüsse herkommen und wer es bezahlt.
Wenn eine Jacke 100 € kostet, dann ist sie das wert, egal, ob ich sie Bar bezahle, mit Keditkarte oder mit einem 100 € - Gutschein, den ich von dem Laden habe. Der Wert bleibt der gleiche :rolleyes:
Das Problem ist in meinen Augen nur häufig, dass die "Gutscheinvariante" einen dazu verleitet, es weniger wert zu schätzen...
Die Kosten bleiben eben nicht gleich. Ganz einfache Wirtschaftslehre.
Habe ich einen Dozenten der 2000€ im Monat verlangt um zu unterrichten, dann Zahlen 20 Studenten mehr als 200 um den zu finanzieren, oder?
Und um bei deinem Beispiel zu bleiben, produziere ich 1000 Jacken, ist die Produktion auf die einzelne gerechnet auch billiger als bei 10, und ich kann die demzufolgen auch günstiger im Laden anbieten.
Warum das so ist, drösel ich dir jetzt aber nicht auf. Einfach mal 'n bisschen mit BWL beschäftigen.
FireFlea
15-10-2016, 10:36
Von daher greift deine Denke mMn zu kurz. Wie gesagt, es kostet die Uni wohl nur unwesentlich mehr, wenn im Seminar 21 statt 20 Studenten sitzen. Ist ja nicht so, dass ein Großteil der Studenten ein Zweit- oder Drittstudium machen. Die schwimmen eher mit der Masse der "Normalen" mit.
Um das jetzt 100% zu klären müssten wir aber die Kosten aufdröseln, die ein Student so verursacht. Von daher, belassen wirs wohl besser dabei. ;)
Das mag so sein, wenn Du englische Literatur studierst aber wenn man in der erwähnten (Zahn)medizin noch ein paar Forschungsgeräte etc. mehr braucht, geht das nicht auf. Ebenso nicht die Rechnung zw. staatlicher Uni und Privatuni - da ist im AUsland die Privatuni zwar auch teurer, nichts desdo trotz berappst Du für Medizin auch an staatlichen Unis so einiges. Aber auch in englischer Literatur macht es einen Unterschied, ob der Prof noch 3 Hausarbeiten mehr auswerten oder 3 mündliche Prüfungen mehr abnehmen muss.
Ist das so? Bekommt er denn mehr Geld, weil er drei Hausarbeiten mehr liest im Semester? Vielleicht war er vorher ja nicht ausgelastet und erreicht erst jetzt seine maximal mögliche Arbeitsbelastung? Vielleicht könnten es auch noch zwei bis drei Langzeitstudenten mehr sein? Und dann kommt ja noch dazu, dass der Langzeitstudent mal eben 500€ mehr berappt pro Semester. Da würden wir bei vllt. drei Hausarbeiten oder Klausurkorrekturen mehr für den Prof. auf einen guten Stundenlohn kommen, so er denn pro Exemplar bezahlt werden würde, oder?
Und bei den Gerätschaften etc. wäre auch die Frage, ob die für den Langzeitstudenten neu beschafft würden, oder ohnehin dastünden und mitgenutzt werden könnten. Vllt. stünden die auch sonst nur rum, weil die Seminare nicht voll werden. ;)
Wie gesagt, da sind mir zuviele "wenns" und "abers" drin, als das man pauschal behaupten könnte, Langzeitstudenten würden für den Hochschulbetrieb mehr Kosten verursachen. Die BWL zeigt uns ja häufig, dass eine Produktionssteigerung eben kostensenkend wirkt. Jedes Großunternehmen im produzierenden Gewerbe arbeitet nach solchen Prinzipien, und soviel anders sieht es bei Schulen als "Produzenten" von Bildung am Ende auch nicht aus.
Und bei den Gerätschaften etc. wäre auch die Frage, ob die für den Langzeitstudenten neu beschafft würden, oder ohnehin dastünden und mitgenutzt werden könnten. Vllt. stünden die auch sonst nur rum, weil die Seminare nicht voll werden. ;)
Die bekannten eh-da-Kosten.
Jemand hat mal in einer derartigen Diskussion darauf hingewiesen, dass die Bahn sowieso fährt, egal ob nun ein Schwarzfahrer drinsitzt oder nicht.
Die BWL zeigt uns ja häufig, dass eine Produktionssteigerung eben kostensenkend wirkt. Jedes Großunternehmen im produzierenden Gewerbe arbeitet nach solchen Prinzipien, und soviel anders sieht es bei Schulen als "Produzenten" von Bildung am Ende auch nicht aus.
Werden da die Gesamtkosten gesenkt, oder nur die Kosten pro produziertem Werkstück?
FireFlea
15-10-2016, 11:29
Wie gesagt, da sind mir zuviele "wenns" und "abers" drin, als das man pauschal behaupten könnte, Langzeitstudenten würden für den Hochschulbetrieb mehr Kosten verursachen. Die BWL zeigt uns ja häufig, dass eine Produktionssteigerung eben kostensenkend wirkt. Jedes Großunternehmen im produzierenden Gewerbe arbeitet nach solchen Prinzipien, und soviel anders sieht es bei Schulen als "Produzenten" von Bildung am Ende auch nicht aus.
Uni ist aber keine Fabrik mit Großproduktion. Mehr Studenten = schlechtere Betreuung für den Rest, auch das ist eine einfache wirtschaftliche Rechnung.
Ich frage mich dann immer, warum in der Wirtschaft ein 2 Tages Seminar auch gleich mal 1.500€ kostet, wenn Bildung ja eigentlich fast kostenlos ist. ;)
Vielleicht war er vorher ja nicht ausgelastet und erreicht erst jetzt seine maximal mögliche Arbeitsbelastung?
Soviel zum Thema zu viele wenns ;) Wenn er dann mehr Zeit für seine eigene Forschung hat und irgendwas entwickelt, wofür die Uni ja auch Geld bekommt, oder eben mehr Zeit für die Betreuung des Rests ist das vielleicht auch nicht ganz schlecht.
@Aruna
Schwarzfahren und Produktion von Jacken... Äpfel und Birnen und so... :rolleyes:
Im übrigen gilt aber auch hier dasselbe ökonomische Prinzip. Der einzelne Schwarzfahrer verursacht auch keine Mehrkosten für die Bahn. Erst die Masse würde irgendwann geschäftsschädigend wirken.
Und natürlich werden die Kosten pro Werkstück gesenkt du Spezi. Das entspricht ja dem, was der Student berappen muss. Dass der Dozent dasselbe für eine Vorlesung bekommt, egal ob da 100 oder 120 Leute vor ihm sitzen, sollte klar sein.
Um weiteren Spitzfindigkeiten deinerseit vorzubeugen, natürlich kann man dieses Spielchen nicht unbegrenzt weitertreiben. Wenn die Arbeitsbelastung zu groß würde, müsste man einen weiteren Dozenten einstellen, keine Frage. Fraglich ist aber, ob das durch zwei/drei Langzeitstudenten in einem Studiengang schon nötig wäre.
@FireFlea
Das gilt dann aber alles auch für normale Studenten. Dann kann ich immer argumentieren, weniger Studenten damit die Dozenten mehr Zeit für ihre Forschung haben. Auch hier wäre aber mein Gegenargument, du müsstest erstmal nachweisen, dass der Dozent im Hinblick auf seine Arbeitszeit zu 100% ausgelastet ist. Vielleicht bedeuten mehr Studenten auch einfach nur weniger Freizeit für den Prof. ;)
Und wer sagt denn, dass Langzeitstudenten automatisch einen Platz mehr verursachen? Gibt ja auch genügend Abbrecher, die man irgendwann mal zum Studium zugelassen hat und mit denen also gerechnet wurde, die nach zwei/drei Semester dann aber schmeißen.
Sind mir zuviele Unabwägbarkeiten um Pauschalaussagen Marke: "die Kosten die Uni soundsoviel mehr..." gelten lassen zu können.
FireFlea
15-10-2016, 11:48
Sind mir zuviele Unabwägbarkeiten um Pauschalaussagen Marke: "die Kosten die Uni soundsoviel mehr..." gelten lassen zu können.
Man muss schlicht und einfach nur ins Ausland schauen, da sieht man nämlich, was Bildung wirklich wert ist.
Bevor mir jetzt jemand Langzeit-Studi Bashing vorwirft, habe selbst 19 Semester studiert. :D
Was Bildung "wert" ist war ursprünglich aber auch garnicht die Frage, sondern welche Kosten ein Student an einer Hochschule verursacht.
FireFlea
15-10-2016, 12:17
Was Bildung "wert" ist war ursprünglich aber auch garnicht die Frage, sondern welche Kosten ein Student an einer Hochschule verursacht.
Man muss schlicht und einfach nur ins Ausland schauen, da sieht man nämlich, welche Kosten ein Student an der Hochschule verursacht. Besser?
FireFlea
15-10-2016, 12:18
Ganz aktuell:
Statistik: So viel kosten Studenten ihre Unis pro Jahr - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/statistik-so-viel-kosten-studenten-ihre-unis-pro-jahr-a-1078683.html)
Gut zu wissen.
Sind natürlich Durchschnittswerte, d.h. der Einzelne kann auch weniger oder mehr Kosten verursachen. ;)
Und für Langzeitstudenten wären das pro Jahr außerdem 1000€ weniger. Ergo kommen die eine Hochschule sogar billiger als "normale".
Im Ernst. Sinnvoll wäre es jetzt, mal eine Studie zu suchen, wieviel ein Langzeitstudent das "System", also Staat und Gesellschaft letztlich kostet. Gibt's die?
FireFlea
15-10-2016, 13:06
Im Ernst. Sinnvoll wäre es jetzt, mal eine Studie zu suchen, wieviel ein Langzeitstudent das "System", also Staat und Gesellschaft letztlich kostet. Gibt's die?
Gibt ein paar ältere Zeitungsartikel, die man auf die Schnelle findet, müsste man mal genauer suchen. Ist natürlich auch alles irgendwo politisch durchsetzt und teilweise mit Vorsicht zu genießen.
Einfach mal 'n bisschen mit BWL beschäftigen.
Werde ich mir merken :rofl:
Ich hatte mich doch eindeutig auf diesen Satz von Dir bezogen...
Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Privatunis staatlich nicht so gefördert werden wie öffentliche
Ich weiß nicht, wo Du da irgendwelche Stückzahlen abliest :rolleyes:
Ich will damit sagen, dass nur, weil es irgendwo staatliche oder andere Zuschüsse gibt, heißt es ja nicht, dass das Geld nicht "aufgewendet" werden muss. Diese Zuschüsse könnte man ja auch in andere Projekte stecken, wenn man keine Studienplätze damit finanzieren muss.
Ich finde auch das Bespiel mit der Bahn und dem Schwarzfahren hinkt. Wenn der Schwarzfahrer die Toilette nicht benutzt, sich nicht setzt und auch nichts anfasst, dann könnte man wahrscheinlich sagen, er verursacht keine Kosten. Wenn er die Toilette benutzt, den Stoff abnutzt oder irgendwo seinen Dreck hinterlässt, dann kostet dies die Bahn sehr wohl Geld - denn auch für die Instandhaltung muss ja aufgekommen werden :)
Und ich hatte dir aufgezeigt, dass mit denselben Mitteln u.U. auch zwei oder drei mehr Studenten an der Uni studieren könnten, ohne das es an den Kosten etwas ändert.
Ähnliches gilt für die Bahn. Instandhaltungen finden dort im regelmäßigen Turnus statt, egal ob die Sitze nun etwas mehr oder weniger abgewetzt sind. Wenige Schwarzfahrer ändern an diesen Kosten garnichts, nur weil die irgendwo 'nen schmutzigen Fußabdruck oder 'ne Scharte hinterlassen. Waggonreinigung ist 0815 Prozedere nach immer denselben Abläufen, die machen auch den Drck eines zusätzlichen Schwarzfahrers weg, ohne dafür 5l mehr Wasser zu verbrauchen oder 20€ mehr Stundenlohn zu bekommen.
Wie gesagt, einfache BWL.
Und ich hatte dir aufgezeigt, dass mit denselben Mitteln u.U. auch zwei oder drei mehr Studenten an der Uni studieren könnten, ohne das es an den Kosten etwas ändert.
Ähnliches gilt für die Bahn. Instandhaltungen finden dort im regelmäßigen Turnus statt, egal ob die Sitze nun etwas mehr oder weniger abgewetzt sind. Wenige Schwarzfahrer ändern an diesen Kosten garnichts, nur weil die irgendwo 'nen schmutzigen Fußabdruck oder 'ne Scharte hinterlassen. Waggonreinigung ist 0815 Prozedere nach immer denselben Abläufen, die machen auch den Drck eines zusätzlichen Schwarzfahrers weg, ohne dafür 5l mehr Wasser zu verbrauchen oder 20€ mehr Stundenlohn zu bekommen.
Wie gesagt, einfache BWL.
Und genau das sehe ich anders :)
Es geht hier ja nicht um "Gasthörer" sondern um Studenten, die betreut werden wollen.
Und auch die Bahn legt den Turnus nach Bedarf fest!
Und ich hatte dir aufgezeigt, dass mit denselben Mitteln u.U. auch zwei oder drei mehr Studenten an der Uni studieren könnten, ohne das es an den Kosten etwas ändert.
Dann doch gleich die Vorlesungen aufzeichnen und die Leute die nur aus Interesse studieren können das sich dann zu Hause ansehen...
Der Aufwand kommt vor allem aus Verbessern von Klausuren und Seminararbeiten o.ä. und der skaliert nicht gut.
Wenn ihr das sagt, dann wirds wohl so sein Freunde... :rolleyes:
Ich würde sagen lasst uns so langsam mal wieder zum eigentlichen Thema zurück kommen.
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