Vollständige Version anzeigen : Gut Holz! - Alternativen zu Rattan?
SchnitzelHUNTER1982
11-10-2016, 00:57
Aloha!
Ich habe heute eine sehr anregende, mehrstündige Unterhaltung mit einem befreundeten Büchsenmacher geführt. Nachdem alle Probleme der Politik und der komplizierten Mann-Frau-Kombination geklärt waren, ging es irgendwann um die Arbeit. Erst um meine, dann seine. Er hat viel von Holz erzählt, ich habe interessiert zugehört.
Daheim sah ich meine Rattansticks auf der Couch liegen und hab dann mal angefangen zu googeln, was für Holz für Stockkampf denn geeignet sein könnte.
Hart muss es sein, aber doch noch elastisch. Unbedingt zäh und es darf nicht splittern.
In einigen Shops im Net kriegt man ja sowohl Rote wie auch Schwarze Palme und Philippinisches Eisenholz --> Kamagong.
Palme ist langfaserig, das is bestimmt gut. Bei Eisenholz kann ich nix zu sagen.
Ich hab mich jetzt mal auf Hölzer der Westlichen Welt konzentriert.
Hickory und Esche müssten beide sehr gut geeignet sein.
Zumindest sind die meisten Stiele für Äxte, Hämmer, Spaten etc.
aus diesen Hölzern gemacht.
Robinie --> Falsche Akazie sowie Eibe müssten super geeignet sein,
allerdings sind sie giftig. Kann wer sagen ob man das Gift durch Hautkontakt
aufnimmt?
Spitzahorn und Hainbuche sollten auch ganz gut sein.
Hat wer von euch Erfahrung mit Sticks aus diesen Hölzern gemacht?
Ich will mich hier übrigens nicht zum Newbie mit den Edelsticks aufschwingen, es geht mir rein um die Frage der möglichen Nutzung. Und warum halt doch fast immer Rattan verwendet wird, wo doch so viel interessantes Holz im eigenen Wald wächst.
Bich bin sehr gespannt auf eure Antworten.
Gruß, Schnitzel
gion toji
11-10-2016, 06:00
Und warum halt doch fast immer Rattan verwendet wird, wo doch so viel interessantes Holz im eigenen Wald wächst.Rattan zerfasert bevor es bricht. Andere Hölzer brechen einfach und dann fliegen irgendwelche spitzen Stücke durch die Gegend
Messerjocke2000
11-10-2016, 06:41
In einigen Shops im Net kriegt man ja sowohl Rote wie auch Schwarze Palme und Philippinisches Eisenholz --> Kamagong.
Palme ist langfaserig, das is bestimmt gut. Bei Eisenholz kann ich nix zu sagen.
Kamagong ist cool für Sticks, weil stabil und schwer wie Sau.
Allerdings eher für langsame drills oder Soloarbeit. Auf die Finger möchte ich damit eher nicht kriegen, weils halt so schwer ist.
Robinie --> Falsche Akazie sowie Eibe müssten super geeignet sein,
allerdings sind sie giftig. Kann wer sagen ob man das Gift durch Hautkontakt
aufnimmt?
Eibe ist giftig, das kann man aber frittieren, die Hitze neutralisiert / zerlegt das Gift.
Und warum halt doch fast immer Rattan verwendet wird, wo doch so viel interessantes Holz im eigenen Wald wächst.
Tradition.
Rattan ist billig.
Rattan ist leicht.
Rattan fasert, weit bevor es bricht.
Rattan reisst nicht beim trocknen, was bei fast allen heimischen Hölzern ein Problem ist.
Ich wollte immer einen Spazierstock aus Dornbusch haben, bis jetzt sind mir alle gerissen...
Ich wollte immer einen Spazierstock aus Dornbusch haben, bis jetzt sind mir alle gerissenBeim Trocknen immer wieder mit Öl einpinseln. Evtl. gemischt mit Terpentin, damits noch besser einzieht. Dann wird die schwindende Feuchtigkeit gleich durch das Öl ersetzt, und nichts reißt. :)
salurian
11-10-2016, 08:45
Kamagong sieht gut aus, ich hab meinen allerdings am Reifen in Einzelteile zerlegt. Deshalb bin ich beim Training nicht so ein Fan von Kamagong.
Versuch es mal mit Schwarzdorn oder noch besser Weißdorn. Aber auch Kastanie oder Kirsche.
Das reißen beim trocknen kannst du verhindern.
Wie das geht kannst du googlen.
Man kann auch Gewichte an die Stöcke hängen damit sie sich beim trocknen noch ein wenig gerade ziehen. Braucht halt seine Zeit bis der Stock vernünftig trocken ist.
Wenn sich Jahreszeit bedingt die Säfte der Bäume zurückziehen wäre die beste Zeit Stöcke zu schneiden.
Lese Dir das mal durch - etwas lang, jedoch sehr aufschlussreich.
Grundsätzlich gibt es leider keine europäischen Hölzer die in ihren Eigenschaften an die guten exotischen Hölzer heranreichen (mit Ausnahme der Kornelkirsche).
Für leichte Kontakte und Kataformen eignen sich aber manche der heimischen Arten. Sie sollten jedoch nie gegen die harten überseeischen Hölzer eingesetzt werden.
Walnussholz:
Walnuss ist ein helles, relativ leichtes Holz das gerne von Damen und Jugendlichen eingesetzt wird.
Es ist nicht für harte Kontakte geeignet.
*
Ulme:*
Ulme ist ein mittelhartes Holz mit guter Elastizität. Dieses Holz wurde in Europa in der Steinzeit
zu Beilschäften und Jagdbögen verarbeitet. Bei härteren Kontakten bleiben Dellen im Holz, jedoch ist es relativ bruchfest.
*
Birke:*
Birke ist unser leichtestes Holz. Sehr hell und glatt, nicht für Kontakte geeignet.
*
Kastanie:*
Dieses Holz wird von Hildegard von Bingen sehr empfohlen. Es soll Gelenkschmerzen lindern
Das Holz hat eine gräuliche Farbe und ist relativ leicht.
*
*
Rotbuche:
Das Holz der Rotbuche ist eines der* härtesten europäischen Hölzer. Das glatte Holz ist von rötlicher Farbe. Das Holz wird hauptsächlich zu Parkettdielen und Hartholzmöbeln verarbeitet.*
*
*
Hainbuche:
Die Hainbuche ist das härteste einheimische Holz. Dieser Baum wird fälschlicherweise auch Weissbuche genannt, obwohl er nicht zur Gattung der Buchen gehört. Werkbänke, Hobelsohlen und Holzhämmer werden aus diesem harten Holz hergestellt, ebenso strapazierfähige Fussböden.
*
Esche:
Esche ist sehr elastisch und relativ hart. Es wurde und wird für Sportgeräte wie; Barrenholme, Skier und auch Axtstile verwendet. Für leichte Kontakte durchaus geeignet.
** * * * * * * * * * * **
Die Kornelkirsche ist das einzige europäische Holz das mit den weltbesten exotischen Hölzern mithalten kann. Sein großes Gewicht, seine Elastizität bei herausragender Härte machen dieses "alte" Holz zu einem unserer Favoriten. Leider ist dieses Holz in Deutschland nicht mehr zu bekommen, aber es ist uns gelungen einen europäischen Schreiner zu finden, der uns verschiedene Waffen aus Kornelkirsche baut.*Die Bäume aus Kornelkirsche sind relativ kleinwüchsig und so gut wie nie gerade gewachsen. Somit kommen nur ausgesuchte Bäume zu Verarbeitung. Bäume die schon die typische Bokken-Biegung, die SORI im Wuchs haben. Jede Waffe hat eine andere Maserung und jedes Stück wird dadurch zu einem unverwechselbaren Unikat. Kleine Äste führen zu dunklen Einschlüssen im hellen Holz der Kornelkirsche. Dies sind keine Fehler sondern zeigen, daß das Holz wirklich von schlanken, gebogenen Bäumen stammt. Diese Herstellungstechnik hat übrigens den Vorteil, daß keine Längsfasern durchtrennt werden müssen um die SORI zu erreichen. Dadurch wird die Holzwaffe noch stabiler. Das sehr harte Holz der Kornelkirsche weist eine herausragende Bruchfestigkeit auf und ist nur mit den allerbesten exotischen Hölzern zu vergleichen.
Endlich ein europäisches Holz das ich mit Begeisterung anbieten kann!
Übrigens kann die Kornelkirsche eine uralte auch mystische Geschichte vorweisen.
Hier eine Beschreibung vom "Holzwurm".
Der Name Kornelkirsche kommt zum einen vom harten Holz des Strauches (lat. cornu = “hart wie Horn”) zum anderen von der Fruchtform, die an eine Kirsche erinnert. Botanisch wird die Pflanze aber nicht unserer Garten-Kirsche zugeordnet, sondern vielmehr der Gattung Cornus, zu der auch der Hartriegel zählt. Der botanische Name Cornus mas lässt sich aus dem Lateinischen ableiten. "Cornu" steht für "hart wie Horn" und der Artname "mas" bedeutet männlich, zusammengesetzt lässt sich Cornus mas mit "männlicher Hornstrauch" übersetzen. Dies kommt nicht von ungefähr, denn sein Holz ist so hart und schwer, dass es im Wasser nicht schwimmt, sondern untergeht! Aus dem Holz der Kornelkirsche werden die „echten Ziegenhainer Spazierstöcke“ hergestellt.
Und hier ein Auszug aus WIKIPEDIA:
Schon in italienischen Pfahlbauten der Jungsteinzeit und Bronzezeit ebenso in Österreich hat man Kerne der Kornelkirschen gefunden und zwar ganze Schichten. Offenbar waren sie ein wichtiger Teil der damaligen Nahrung.[10] Daneben machte man sich das feste, elastische Holz zu Nutze. Dies wird besonders deutlich in den großen Mythen des Altertums. So war laut dem griechischen Schriftsteller Pausanias das Trojanische Pferd, mittels dessen Odysseus und seine Gefährten Troja eroberten, aus dem Holz der Kornelkirsche gezimmert. Auch der legendäre Bogen des Odysseus, den nur er spannen konnte, soll aus diesem Holz gefertigt worden sein. Aus dem Trojanischen Krieg wird eine grausige Geschichte berichtet: Der Herrscher ThrakiensAeneas, der mit wenigen Gefährten dem Massaker von Troja entkam, auf seiner Flucht zunächst an der Küste Thrakiens. Dort wollten sie als erstes den Göttern opfern. Für das nötige Brennholz bot sich ein Dickicht aus Kornelkirschen an. Als sie jedoch die ersten Äste brachen, quoll Blut daraus. Als weiteres grausiges Zeichen hörten sie dann eine Stimme, die sich als Geist des Polydoros zu erkennen gab. Genau hier war der Mord geschehen. ließ Polydoros, den jüngsten Sohn des Königs von Troja, umbringen. Seine Krieger streckten mit ihren Speeren, die, wie damals üblich, aus dem Holz der Kornelkirsche gefertigt waren, den wehrlosen Polydoros nieder. Doch die Schäfte der Mordwaffen schlugen Wurzeln und vom Blut des unbestatteten Jünglings genährt, konnte selbst noch das tote Holz der Speere ergrünen. Ein Kornelkirschenstrauch wuchs daraus heran. Später landete
Im Altertum erhielt das Holz der Kornelkirsche militärtechnische und letztlich historische Bedeutung, als König Philipp*II. die Phalanx als neue Schlachtordnung der makedonischen Infanterie etablierte. Deren bis zu sechs Meter lange Lanzen (Sarissen) konnten nur aus diesem speziellen Holz gefertigt werden; der effiziente Einsatz der Phalangen gegen die persischeKavallerie wurde zu einem wesentlichen Faktor, der Philipps Sohn, Alexander dem Großen, seine Eroberungen ermöglichte.
Wegen seiner Festigkeit und Zähigkeit war das Holz des Kornelbaumes wie kein anderes zur Herstellung von Speeren und Lanzen geeignet. Bei den alten Griechen und Römer war diese Verwendung so üblich, dass verschiedene Dichter des Altertums in ihren Metaphern nicht mehr von der Lanze sprachen, sondern von der Kornelkirsche, die der Krieger dem Feind entgegenschleuderte. So auch Ovid in seinen in den Jahren 2–8 n. Chr. entstandenen Metamorphosen. Statt schlicht „Schwang die Lanze“ zu sagen, heißt es in der sehr wortgetreuen Übersetzung von Johann Heinrich Voß aus dem Jahre 1798: „Schwang die mit Erz vorblinkende Last der Kornelle.“ An anderer Stelle spricht er etwas verständlicher vom „kornellenen Schaft“. In einer neueren Übersetzung des 12. Buches (Die Lapeten und Zentauren) ist zu lesen: „Grad ins Gesicht er gebohret die ungestählte Kornelle.“ Gemeint ist eine Lanze aus Kornelkirschenholz ohne stählerne Spitze. In Ovids Schilderungen des Goldenen Zeitalters (Metamorphosen, VIII, 611) ernährt sich die bessere und friedlichere Hälfte der Menschheit von Erd- und Brombeeren sowie von Kornellen. Als die Götter Zeus und Hermes unerkannt bei dem alten Ehepaar Philemon und Baucis einkehren, setzen diese ihnen eingemachte Kornelkirschen vor. Die Kornelle war im Altertum anscheinend so verbreitet, dass sie auch in der Schweinemast Verwendung fand. So heißt es bei Homer im 10. Gesang der Odyssee in der Szene, in der die Zauberin Kirke einen Teil der Gefährten des Odysseus in Schweine verwandelt:
Weinend ließen sie sich einsperren, da schüttete Kirke
Ihnen Eicheln und Buchenmast und rote Kornellen
Vor, das gewöhnliche Futter der erdaufwühlenden Schweine.
Nach römischer Überlieferung hat noch zur Zeit von Kaiser Caligula (37–41 n. Chr.) auf dem Palatin ein uralter Kornelkirschenbaum gestanden. Dieser soll seinen Ursprung darin gehabt haben, dass bei der sagenhaften Gründung Roms durch die Zwillinge Romulus und Remus im Jahre 753 v. Chr. Romulus seine Lanze als Grenzzeichen für die Stadt in den Boden stieß. Diese war, wie damals üblich, aus dem Holz der Kornelkirsche gefertigt. Die Lanze soll dann –*als Zeichen für die geglückte Gründung*– ausgeschlagen sein und sich zu dem Baum entwickelt haben. Auch andere römische Städte sollen auf ähnliche Weise von den römischen Auguren mit einem Stab aus Kornelkirschenholz als Ausrichtungspunkt gegründet worden sein.
Verwendung als Spazierstock*
Große Popularität hat das Holz der Kornelkirsche in Deutschland durch einen Spazierstock gefunden, den so genannten Ziegenhainer. Da ihr Holz so fest ist, stellten die Bauern des Dorfes Ziegenhain südöstlich der Universitätsstadt Jena aus den geschälten Ästen besonders haltbare Knotenstöcke her. Sie wurden zunächst von den Jenaer Studenten getragen, kamen dann sehr in Mode und wurden etwa zum Ausgang des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland bekannt. Daneben gab es noch andere, preisgünstigere, die aus dem weniger harten und weit häufigeren Weißdorn gefertigt wurden. Der von den Studenten getragene Stock, damals „Stenz“ genannt, hatte eine zweifache Verwendung: Einmal als Spazier- und Wanderstock, dann als Bestandteil der damals häufigen studentischen Duelle, und zwar in Händen der Sekundanten. Manche Einwohner Ziegenhains verdienten gut an der im Jahre 1789 begonnenen Fertigung der Ziegenhainer Stöcke. Laut einem Verkaufskatalog für Studentenutensilien aus den 1920er Jahren kostete damals ein echter Ziegenhainer 7,50 Mark und ein gedrechselter 5 Mark. Die Kornelkirschen wurden damals in der Umgebung von Jena auch speziell zur Herstellung der Spazierstöcke angepflanzt. Eine aufwendigere Art des Ziegenhainers war der gedrehte Stock, den man durch Beeinflussung des Wuchses erhielt. Eine einfachere Variante fertigte man an der Drechselbank.
Hier ein Auszug aus WIKIPEDIA:
Schon in italienischen Pfahlbauten der Jungsteinzeit und Bronzezeit ebenso in Österreich hat man Kerne der Kornelkirschen gefunden und zwar ganze Schichten. Offenbar waren sie ein wichtiger Teil der damaligen Nahrung.[10] Daneben machte man sich das feste, elastische Holz zu Nutze. Dies wird besonders deutlich in den großen Mythen des Altertums. So war laut dem griechischen Schriftsteller Pausanias das Trojanische Pferd, mittels dessen Odysseus und seine Gefährten Troja eroberten, aus dem Holz der Kornelkirsche gezimmert. Auch der legendäre Bogen des Odysseus, den nur er spannen konnte, soll aus diesem Holz gefertigt worden sein. Aus dem Trojanischen Krieg wird eine grausige Geschichte berichtet: Der Herrscher ThrakiensAeneas, der mit wenigen Gefährten dem Massaker von Troja entkam, auf seiner Flucht zunächst an der Küste Thrakiens. Dort wollten sie als erstes den Göttern opfern. Für das nötige Brennholz bot sich ein Dickicht aus Kornelkirschen an. Als sie jedoch die ersten Äste brachen, quoll Blut daraus. Als weiteres grausiges Zeichen hörten sie dann eine Stimme, die sich als Geist des Polydoros zu erkennen gab. Genau hier war der Mord geschehen. ließ Polydoros, den jüngsten Sohn des Königs von Troja, umbringen. Seine Krieger streckten mit ihren Speeren, die, wie damals üblich, aus dem Holz der Kornelkirsche gefertigt waren, den wehrlosen Polydoros nieder. Doch die Schäfte der Mordwaffen schlugen Wurzeln und vom Blut des unbestatteten Jünglings genährt, konnte selbst noch das tote Holz der Speere ergrünen. Ein Kornelkirschenstrauch wuchs daraus heran.
Im Altertum erhielt das Holz der Kornelkirsche militärtechnische und letztlich historische Bedeutung, als König Philipp*II. die Phalanx als neue Schlachtordnung der makedonischen Infanterie etablierte. Deren bis zu sechs Meter lange Lanzen (Sarissen) konnten nur aus diesem speziellen Holz gefertigt werden; der effiziente Einsatz der Phalangen gegen die persischeKavallerie wurde zu einem wesentlichen Faktor, der Philipps Sohn, Alexander dem Großen, seine Eroberungen ermöglichte.
Wegen seiner Festigkeit und Zähigkeit war das Holz des Kornelbaumes wie kein anderes zur Herstellung von Speeren und Lanzen geeignet. Bei den alten Griechen und Römer war diese Verwendung so üblich, dass verschiedene Dichter des Altertums in ihren Metaphern nicht mehr von der Lanze sprachen, sondern von der Kornelkirsche, die der Krieger dem Feind entgegenschleuderte. So auch Ovid in seinen in den Jahren 2–8 n. Chr. entstandenen Metamorphosen. Statt schlicht „Schwang die Lanze“ zu sagen, heißt es in der sehr wortgetreuen Übersetzung von Johann Heinrich Voß aus dem Jahre 1798: „Schwang die mit Erz vorblinkende Last der Kornelle.“ An anderer Stelle spricht er etwas verständlicher vom „kornellenen Schaft“. In einer neueren Übersetzung des 12. Buches (Die Lapeten und Zentauren) ist zu lesen: „Grad ins Gesicht er gebohret die ungestählte Kornelle.“ Gemeint ist eine Lanze aus Kornelkirschenholz ohne stählerne Spitze.
In Ovids Schilderungen des Goldenen Zeitalters (Metamorphosen, VIII, 611) ernährt sich die bessere und friedlichere Hälfte der Menschheit von Erd- und Brombeeren sowie von Kornellen. Als die Götter Zeus und Hermes unerkannt bei dem alten Ehepaar Philemon und Baucis einkehren, setzen diese ihnen eingemachte Kornelkirschen vor.
Die Kornelle war im Altertum anscheinend so verbreitet, dass sie auch in der Schweinemast Verwendung fand. So heißt es bei Homer im 10. Gesang der Odyssee in der Szene, in der die Zauberin Kirke einen Teil der Gefährten des Odysseus in Schweine verwandelt:
Weinend ließen sie sich einsperren, da schüttete Kirke
Ihnen Eicheln und Buchenmast und rote Kornellen
Vor, das gewöhnliche Futter der erdaufwühlenden Schweine.
Nach römischer Überlieferung hat noch zur Zeit von Kaiser Caligula (37–41 n. Chr.) auf dem Palatin ein uralter Kornelkirschenbaum gestanden. Dieser soll seinen Ursprung darin gehabt haben, dass bei der sagenhaften Gründung Roms durch die Zwillinge Romulus und Remus im Jahre 753 v. Chr. Romulus seine Lanze als Grenzzeichen für die Stadt in den Boden stieß. Diese war, wie damals üblich, aus dem Holz der Kornelkirsche gefertigt. Die Lanze soll dann –*als Zeichen für die geglückte Gründung*– ausgeschlagen sein und sich zu dem Baum entwickelt haben. Auch andere römische Städte sollen auf ähnliche Weise von den römischen Auguren mit einem Stab aus Kornelkirschenholz als Ausrichtungspunkt gegründet worden sein.
Verwendung als Spazierstock*
Große Popularität hat das Holz der Kornelkirsche in Deutschland durch einen Spazierstock gefunden, den so genannten Ziegenhainer. Da ihr Holz so fest ist, stellten die Bauern des Dorfes Ziegenhain südöstlich der Universitätsstadt Jena aus den geschälten Ästen besonders haltbare Knotenstöcke her. Sie wurden zunächst von den Jenaer Studenten getragen, kamen dann sehr in Mode und wurden etwa zum Ausgang des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland bekannt. Daneben gab es noch andere, preisgünstigere, die aus dem weniger harten und weit häufigeren Weißdorn gefertigt wurden. Der von den Studenten getragene Stock, damals „Stenz“ genannt, hatte eine zweifache Verwendung: Einmal als Spazier- und Wanderstock, dann als Bestandteil der damals häufigen studentischen Duelle, und zwar in Händen der Sekundanten. Manche Einwohner Ziegenhains verdienten gut an der im Jahre 1789 begonnenen Fertigung der Ziegenhainer Stöcke. Laut einem Verkaufskatalog für Studentenutensilien aus den 1920er Jahren kostete damals ein echter Ziegenhainer 7,50 Mark und ein gedrechselter 5 Mark. Die Kornelkirschen wurden damals in der Umgebung von Jena auch speziell zur Herstellung der Spazierstöcke angepflanzt. Eine aufwendigere Art des Ziegenhainers war der gedrehte Stock, den man durch Beeinflussung des Wuchses erhielt. Eine einfachere Variante fertigte man an der Drechselbank.
baltic-fighter
11-10-2016, 16:48
hallo,
also ich benutze seit vielen jahren stöcke aus robinie.
such dir die dicke und länge die du brauchst....schäle sie gleich und dann lass sie ein wenig stehen bis die erste Feuchtigkeit weg ist.dann kannste loslegen.manchmal kommt dann nochmal eine dünne schicht die sich ablöst,aber die mache einfach runter.dann hast du einen stock für jahre.der hält.....ich hab noch keinen zerbrochen.........das gewicht ist gut.nicht zu leicht...nicht zu schwer.
alternativ kannste auch haselnuss nehmen.mit diesen hab ich schon mitte der neunziger escrima trainiert.die sind dann aber echt leicht.
viel spaß
WulongCha
11-10-2016, 17:23
Diese Seite von Ellis Amdur bietet exzellente Infos über alle Arten und Qualitäten von Holz für Waffenbau:
????? « Zaimoku – Wood For Weapons (http://www.zaimoku.org)
Und hier ein Artikel von J. Bluestein über Holzwaffen:
Cook Ding's Kitchen: All About Wooden Weapons for Martial Arts (http://cookdingskitchen.blogspot.de/2016/09/all-about-wooden-weapons-for-martial.html?m=1)
Da dürften einige solide Infos bei sein:)...
@baltic-fighter: Robinie ist genial, ich habe einen Kornblattsaebel (Miaodao/Changdao) daraus gemacht und der verträgt wirklich sehr heftigen Kontakt. Tolles Holz!
Messerjocke2000
12-10-2016, 10:58
Beim Trocknen immer wieder mit Öl einpinseln. Evtl. gemischt mit Terpentin, damits noch besser einzieht. Dann wird die schwindende Feuchtigkeit gleich durch das Öl ersetzt, und nichts reißt. :)
Ich habe jetzt eine Garage, villeicht versuche ich es noch mal. Danke für den Tipp!
Kastanie:*
Dieses Holz wird von Hildegard von Bingen sehr empfohlen. Es soll Gelenkschmerzen lindern
:D das erinnert mich an:
http://boingboing.net/assets_c/2011/04/Police_Medic_-_Hell_Beat_You_Well_With_His_Magic_Wellness_Stick-thumb-600x480-39277.jpg
:p
wusste ja net das die olle Hildegard Eskrima gelernt hat :D
AlexAikido
13-10-2016, 07:17
Ich kann kornelkirsche empfehlen. Mein ältester bokken ist aus dem Holz. :)
Sehr solides und Hutes Holz.
Esche empfehle ich weniger. Hatte schon mehrere Bögen aus Esche, die sind mit der Zeit aber gebrochen und dabei gab es immer einige herumfliegende teile.
Ratten ist zwar nicht einheimisch aber recht gutes Material was die splitterresistenz angeht. Aber das habt ihr ja schon geschrieben f
Eukalyptus ist noch interessant...
SchnitzelHUNTER1982
21-02-2017, 21:36
Mittlerweile n bissl was ausprobiert.
Hasel: schön leicht, aber der Stock kriegt Dellen wenn man sich auch nur halbwegs ordentlich fetzt. Immerhin isser bis jetzt nicht gebrochen.
Schön leicht!
Hickory: Massiver und stabiler als Hasel, aber schwerer. Daher nicht ganz so "führig". Gegenüber Rattan und Esche hat Hickory den Vorteil, dass der Treffer
in der Hand nicht ganz so stark vibriert.
Esche: 75 Prozent Hickory, 25 Prozent Hasel
Robinie: Das beste bisher! Leicht, aber nicht zu leicht. Hart und zäh, kann wirklich richtig was ab. Klare Empfehlung. Da das Holz giftig ist aber nur mit
Handschuhen benutzen. Ich hab keine Ahnung ob das Gift durch Hautkontakt
aufgenommen werden kann, aber der Packen Arbeitshandschuhe kostet im Baumarkt nen Klicker und nen Knopp...nur so als Empfehlung.
Gruß!
Hasel ist bei mir schnell gebrochen (waren aber Langstöcke für's Sparring).
Bzgl. Robinie:
Also ich habe schon einige Meter Schnüre mit Robinienbast geknüpft und mein Grabstock ist auch aus Robinie und bisher geht es mir noch gut :D
Als Feuerholz würde ich es nicht verwenden und die Schnüre auch nicht für Lebensmittel (in der Rinde ist der Giftgehalt besonders hoch). Bei einem Trainingsstock hätte ich aber keine bedenken. In den Baumarkt Handschuhen ist vermutlich oft schlimmeres Gift enthalten. :D
Auch wenn ich das nicht durch Quellen belegen kann, die Verwendung der sehr beständigen Robinie in vielen Bereichen, in dem es zu häufigen Hautkontakt kommt, spricht gegen eine (nenneswerte) Giftübertragung über die Haut (im Holz ist der Anteil sowieso eher gering).
Lowkick Loverboy
22-02-2017, 07:52
@ TE: Bei wenig intensivem Kontakt kann man bestimmt einige der empfohlenen europäischen Hölzern benutzen. Wenn Ihr aber richtig draufzimmmer (Stock-Stock oder auf Autoreifen) würde ich wirklich dringend von Holz abraten, aus Sicherheitsgründen. Das ist einfach scheißgefährlich.
gion toji
22-02-2017, 10:48
@ TE: Bei wenig intensivem Kontakt kann man bestimmt einige der empfohlenen europäischen Hölzern benutzen. Wenn Ihr aber richtig draufzimmmer (Stock-Stock oder auf Autoreifen) würde ich wirklich dringend von Holz abraten, aus Sicherheitsgründen. Das ist einfach scheißgefährlich.
+1
Ich versteh nicht so ganz, warum man unbedingt eine Alternative zu rattan braucht. Was sind denn die Nachteile von Rattan?
PS: Robinienholz wird auch auf den Spielplätzen verwendet. Kann also so giftig nicht sein
Ich versteh nicht so ganz, warum man unbedingt eine Alternative zu rattan braucht. Was sind denn die Nachteile von Rattan?
Ich kann nur für mich sprechen, Hasel habe ich kurzeitig verwendet bist der Rattanlangstock da war. Generell verwende ich auch größtenteils Rattan (aus Sicherheitsgründen), einen Nachteil hat er aber dennoch. Er ist recht leicht und biegsam. Für Langstocktechniktraining haben wir darum gerne auf Esche und Roteiche zurückgegriffen.
Am Schlagposten habe ich auch schon diverse, europäische Hölzer verwendet (oft auch alte Werkzeugstiele). Da war mir Rattan zu schade (und etwas zu leicht). Am Schlagposten sehe ich da auch kein nennenswertes Risiko (solange im Umkreis niemand sonst ist), wenn sie dann irgendwann brechen - was immer passiert.
SchnitzelHUNTER1982
22-02-2017, 22:22
Zum Warum:
Einfach weil wir wissen wollen, ob es was gibt was ähnlich effektiv ist wie Rattan oder sogar mehr Spass macht. Keiner von uns geht mit nem unüblichen Stick ins Training, egal ob ich ins PTK gehe oder die anderen zu ihrem Training. Überall Rattan, weil war ja schon immer so. Wir wollen einfach mal gucken ob man nicht in privatem Umfeld mal diese Monokultur hinter sich lassen kann.
Und aktuell macht das probieren halt wirklich Laune.
Zur Sicherheit:
Danke für den Hinweis. Um uns musst du dir aber keine Gedanken machen.
Alles safe.
Ratten gibt bem Kontakt mit deiner Hand nach, die anderen Sorten tun das nicht, da ist dann nicht nur die Kapsel Matsch sondern gleich deine Hand gebrochen.
Im PTK ist es aber üblich bei Übungen ohne Kontakt auch mit schwereren Gegenständen zu üben zB Bahi Stöcken oder Eisenrohren zB bei Fluid oder Single 6 Übungen.
Einfach weil es den Schlag stärker werden lässt
gion toji
27-02-2017, 15:13
Vorhin auf FB gesehen: http://www.pekiti.com/why-rattan-2/
Das Problem mit den langen Stöcken kann ich nachvollziehen
Nachtrag zur Robinie. Ich habe am WE einige Stämme gesägt, erst dachte ich die Motorsäge ist kaputt, der Geruch kam aber vom Holz selbst. D.h. nicht wundern, wenn ihr sie mal zu Stöcken verarbeitet. :D
EinfachEr
08-03-2017, 13:14
Also was Holzauswahl angeht, würde ich auch einen Blick zu Bogenholz schauen...und zwar was auf der Bauchseite gern genommen wird wegen der Druckstabilität.
Bei Esche ist das Problem, dass das Frühholz sehr grobporig ist und damit eher weich. Das Spätholz hingegen ist sehr hart und elastisch. Da sich aber Früh-und Spätholz immer abwechseln, würde ich es nicht zu einer Waffe machen wollen.
Bei Robinie würde ich bei Kontakt nur Kernholz verwenden. Da Robienie aber zum Drehwuchs neigt, solltet ihr aufpassen, dass ihr möglichst wenig Fasern zerschneidet. (Also eher mit Hand raushauen als mit einer Bandsäge...)
Ansonsten sind die Unterschiede innerhalb einer Art (bedingt durch Wachstumsbedingungen) oft größer als der Mittelwertsunterschied zwischen Hölzern. Auch kann man vieles mit einer sauberen (bei runden Hölzern stehende Maserung von der einen und liegende von der anderen Seite her) Maserung ausgleichen.
Ich benutze seit Jahren hanbo aus günstiger (Rot)Buche. Das Holz dellt zwar ein, weil aber keine Jahresringe verletzt wurden beim Schnitzen fransen bzw. brechen diese Stellen nicht aus. Aber ja ... meine Sammlung bzgl. bokken und hanbo werde ich nach einer gewissen Trocknungszeit mit Weißbuche ergänzen.
Zwetschge ist auch sehr hart und zäh.
Ansonsten könnte man noch Hickory empfehlen ... das Zeug ist hart, elastisch und kann sogar mit "kaputter" Maserungen ohne Backing zum Bogenbau verwendet werden.
Ansonsten ist noch zu sagen, dass es für das Holz besser ist, langsam und geschont getrocknet zu werden.
Sturmnacht
29-07-2017, 22:32
Hickory ist super... Man muss es nur öfters einölen und es wegwerfen, wenn man merkt dass es dumpf klingt bzw anfängt zu brechen oder einreißt.
Gibt es auch ein schönen konischen Keulenformen... Da kommt dann ordentlich wumms an :)
Als Langstock habe ich Haselnuss, der federt nicht so wie Rattan und hält auch seit Jahren. Muss halt nur öfters geölt werden...
MasterKen
31-07-2017, 14:27
Wenn mein Mofa zu viel rattan dud, mach i mehr Öl rein.
Hickory ist super... Man muss es nur öfters einölen und es wegwerfen, wenn man merkt dass es dumpf klingt bzw anfängt zu brechen oder einreißt.
Gibt es auch ein schönen konischen Keulenformen... Da kommt dann ordentlich wumms an :)
...
Mit etwas handwerklichem Geschick und Hilfe aus Youtube Videos kannst du das sicherlich machen - setzt aber dann automatisch gewisse Begrenzungen für die Handhabung, z.B. das schnelle Wechseln der Hand.
Für das allgemeine Training würde ich aber Holz für viel zu gefährlich halten. Irgendwann zerbrechen die Dinger und du hast plötzlich so ein zersplittertes Teil im Arm oder im Gesicht.
concrete jungle
01-08-2017, 10:29
Gerade auch als Trainer unter Haftungs-Gesichtspunkten nicht zu empfehlen!
Im Einzeltraining, wie handelt sich ein Brett / Axtstiel / Basie sicher mal zu machen, in Partnerübungen ausdrücklich drauf hinweisen.
SchnitzelHUNTER1982
19-09-2017, 13:36
Mittlerweile gewonnene Erkenntnis: wenn man das Holz dämpft,
dann geht die Zähigkeit deutlich hoch.
Um einfach ein bissl zu trainieren, da hab ich mit gedämpfter Buche nur gute
Erfahrung. Aber wie gesagt, ohne Schutzausrüstung bitte nicht voll draufknüppeln.
Buche hat ggü Eiche übrigens den Vorteil nicht zu splittern. Sie bricht irgendwann, aber um das -gerade bei gedämpfter Buche- hinzubekommen muss man so draufschlagen dass es selbst in Vollkontaktkämpfen grob fahrlässig wäre.
Meine Meinung!
Desweiteren ist Buche klarer Preis-Leistungs-Sieger.
Das Zauberwort beim Schreiner lautet "Rundholz für nen Geländerhandlauf".
Am besten war meiner Meinung nach übrigens Akazie. Aber das kostet halt auch ne Kleinigkeit. Aber wirklich tolles Holz!
Mittlerweile gewonnene Erkenntnis: wenn man das Holz dämpft,
dann geht die Zähigkeit deutlich hoch.
Um einfach ein bissl zu trainieren, da hab ich mit gedämpfter Buche nur gute
Erfahrung. Aber wie gesagt, ohne Schutzausrüstung bitte nicht voll draufknüppeln.
Buche hat ggü Eiche übrigens den Vorteil nicht zu splittern. Sie bricht irgendwann, aber um das -gerade bei gedämpfter Buche- hinzubekommen muss man so draufschlagen dass es selbst in Vollkontaktkämpfen grob fahrlässig wäre.
Meine Meinung!
Desweiteren ist Buche klarer Preis-Leistungs-Sieger.
Das Zauberwort beim Schreiner lautet "Rundholz für nen Geländerhandlauf".
Am besten war meiner Meinung nach übrigens Akazie. Aber das kostet halt auch ne Kleinigkeit. Aber wirklich tolles Holz!
OK, aber wenn ich damit full power auf die Autoreifen schlage - die ja der klassische Escrima Pendant zum Sandsack - wie lange hält es dann, und wenn es irgendwann wg. Materialermüdung nicht mehr hält, wie bricht es dann? Der wirkliche Vorteil bei Rattan ist ja, dass die ganzen Fasern irgendwann nach einander auseinander gehen aber nichts zerbricht, sodass irgendwelche Fragmente unkontrolliert durch die Gegend fliegen.
Als ich seinerzeit mit Karate und Aikidoleuten trainiert habe, hat jemand mal seinen Jo - natürlich aus gutem Holz - an dem Sandsack ausprobiert. Er hat richtig zugeschlagen, jedoch nicht kapiert, dass man lieber mit der äußeren Hälfte treffen sollte als mit der inneren Hälfte. Die entstandene Hebelwirkung reichte, um seinen relativ neuen Stock zu brechen und es flog ein ca. 40 cm großes, spitz abgebrochenes Stück Holz durchs Dojo.
So was möchte ich nicht wieder sehen und noch weniger selber verursachen.
SchnitzelHUNTER1982
23-09-2017, 00:31
Hallo Lino,
das will natürlich niemand erleben. Klare Sache!
Deswegen bei Vollholz nie ohne Schutzausrüstung. Und lieber zu viel als
zu wenig. ZB ein Kehlschutz. Wird von Eishockeytorhütern verwendet.
Auch wenn man damit ausschaut wie ein Fregattvogel, wenn selbiger den
Kehlsack aufbläst.
Ich würde schon sagen dass sich das dämpfen bei der Stabilität bemerkbar
gemacht hat. Das Holz wird biegsamer, dadurch nimmt es den Impact deutlich
besser auf und an als ungedämpft.
Gerade bei Buche ist der Vorteil generell, dass sie zwar bricht, aber nicht splittert. Und wie gesagt, wir habens dem Zeug wirklich DRECKIG gegeben.
Wenn du gegen Beton schlägst, dann kriegst du es natürlich noch kaputt.
Aber an einem Reifen....schwierig.
Und wie gesagt, wenn man einfach nur NORMALES Training machen will und nicht draufschlägt wie bekloppt, dann passiert mit Buche höchstwahrscheinlich gar nix. Und Buche kann definitiv mehr ab als Eiche. Also ne Überlegung für alles was mit Langstock zu tun hat, schönen Gruß nach China Town...
Die Akazienknüppel werde ich behalten. Zwecks Stärkungsübungen, als Kamagong-Ersatz.
A
Hallo Lino,
das will natürlich niemand erleben. Klare Sache!
Deswegen bei Vollholz nie ohne Schutzausrüstung. Und lieber zu viel als
zu wenig. ZB ein Kehlschutz. Wird von Eishockeytorhütern verwendet.
Auch wenn man damit ausschaut wie ein Fregattvogel, wenn selbiger den
Kehlsack aufbläst.
Ich würde schon sagen dass sich das dämpfen bei der Stabilität bemerkbar
gemacht hat. Das Holz wird biegsamer, dadurch nimmt es den Impact deutlich
besser auf und an als ungedämpft.
Gerade bei Buche ist der Vorteil generell, dass sie zwar bricht, aber nicht splittert. Und wie gesagt, wir habens dem Zeug wirklich DRECKIG gegeben.
Wenn du gegen Beton schlägst, dann kriegst du es natürlich noch kaputt.
Aber an einem Reifen....schwierig.
Und wie gesagt, wenn man einfach nur NORMALES Training machen will und nicht draufschlägt wie bekloppt, dann passiert mit Buche höchstwahrscheinlich gar nix. Und Buche kann definitiv mehr ab als Eiche. Also ne Überlegung für alles was mit Langstock zu tun hat, schönen Gruß nach China Town...
Die Akazienknüppel werde ich behalten. Zwecks Stärkungsübungen, als Kamagong-Ersatz.
A
Aber macht man sich dadurch nicht das Leben unnötig kompliziert? Wenn ich zusätzliche Schutzausrüstung brauche weil mein Stock aus Holz und nicht Rattan ist, dann ist es doch einfacher, erst mal einen Rattan-Stock zu benutzen. Und "normal trainieren und nicht draufhauen" - was heißt das? Für mich gehört zum normalen Training z.B. intensiv und in voller Geschwindigkeit, Techniken an den Autoreifen zu trainieren. Da trage ich vielleicht höchstens eine Schutzbrille - nicht als Splitterschutz, sondern für den Fall, dass ich einen Fehler mache und der Stock wird auf mich irgendwie zurückgeworfen. Ist mal passiert. Und Ohrstöpsel, weil es doch ziemlich laut werden kann. Aber das reicht mir auch schon an Schutzausrüstung bei Solotraining. Holzstöcke scheinen mir wirklich nur, das Leben komplizierter zu machen. Und ohne dass ich irgendwelche Vorteile habe.
SchnitzelHUNTER1982
30-09-2017, 21:58
In Sachen Arnis - Eskrima - Kali wäre es ne Verkomplizierung, weil
man dort eh Rattan nimmt.
Aber wenn man einfach mal mit heimischen Gewächsen holzen möchte
und sich jeder entsprechend in Schutz einpackt, dann ist man zumindest
beim direkten Schlagabtausch gleich gehemmt in der Bewegung.
Es ging hier aber nie um unsere Beweglichkeit. Wir wollten einfach nur wissen welches Holz was abkann. Für das übliche Training hat jeder sein Rattan daheim.
PhilExpat
22-08-2018, 04:11
Ich trainiere mit Rattan - weil mich die Sticks kaum was kosten (lebe in den Philippinen, 2 Sticks etwa 1,60EUR).
Rattan zerfasert bevor es bricht - wie schnell das passiert hängt vom Stick ab, auch bei Rattan scheint es ab und zu Montagshölzer zu geben lach.
Aber wozu willst Du den Stick - fürs regelmässige Training - nimm das billigste weil Du da den höchsten Verschleiss hast.
Im Alltag zur Selbstverteidigung dabei haben - ich suche derzeit nach einem handlichen Gehstock - da würde ich sogwar Alu oder Eisen nehmen, denn wenn ich mich damit verteidigen müsste zählen für mich Skrupel nicht.
sticksforlife
30-08-2019, 21:12
Kornelkirsche ist eine Klasse für sich. Meinen allerersten "Berufs - Arbeits - Stock" zu zerbrechen, mit Absicht, ein beinahe hoffnungsloses Unterfangen.
Erst ein mehrfaches Anschneiden und das Schlagen auf eine Betonkante, da brach er. Hatte was mt dem Wetter zu tun. Ist ziemlich lange her.
Müsste so 1987 gewesen sein. Zwei Jahre lang hatte ich einen fast geraden Ast gesucht der lang und dick wie ein Besenstiel ist.
Lange Geschichte. Das Kaputtmachen hatte etwa eine Stunde in Anspruch genommen. Will Euch hier damit nicht langweilen. :-)
Irgendwo habe ich einen PDF Link mit Daten von allen Holzsorten. Angefangen vom E - Modul über Schallübertragung bis Schlagfestigkeit. Wenn das von Interesse sein sollte PN an mich.
Wer Fragen dazu hat ... dito. Freunde haben mir jedes andere Holz wieder zurückgegeben nachdem sie Kornelkirsche im Austausch in den Händen hielten und einsetzten.
Da der Faden wiederbelebt wurde:
Kennt jemand eine gute Bezugsquelle für Kornelkirsche-Holz?
Was bringt es eigentlich ständig uralte Threads wieder hervorzugraben?
Kornelkirsche wächst bei uns ziemlich häufig, ich finde sie hier häufig an Bachläufen.
Eskrima-Düsseldorf
02-09-2019, 09:22
Was bringt es eigentlich ständig uralte Threads wieder hervorzugraben?
Vielleicht gibt es ja neue Erkenntnisse ;)
cross-over
02-09-2019, 11:23
Die Kornelkirsche hat ja eine lange Tradition in Deutschland
Verwendung als Spazierstock
Große Popularität hat das Holz der Kornelkirsche in Deutschland durch einen Wanderstock gefunden, den sogenannten Ziegenhainer. Da ihr Holz so fest ist, stellten die Bauern des Dorfes Ziegenhain südöstlich der Universitätsstadt Jena aus den geschälten Ästen besonders haltbare Knotenstöcke her. Sie wurden zunächst von den Jenaer Studenten getragen, kamen dann sehr in Mode und wurden etwa zum Ausgang des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland bekannt. Daneben gab es noch andere, preisgünstigere, die aus dem weniger harten und weit häufigeren Weißdorn gefertigt wurden. Der von den Studenten getragene Stock, damals Stenz genannt, hatte eine zweifache Verwendung: Einmal als Spazier- und Wanderstock, dann als Bestandteil der damals häufigen studentischen Duelle, und zwar in Händen der Sekundanten. Manche Einwohner Ziegenhains verdienten gut an der im Jahre 1789 begonnenen Fertigung der Ziegenhainer Stöcke. Laut einem Verkaufskatalog für Studentenutensilien aus den 1920er Jahren kostete damals ein echter Ziegenhainer 7,50 Mark, ein gedrechselter 5 Mark. Die Kornelkirschen wurden damals in der Umgebung von Jena auch speziell zur Herstellung der Spazierstöcke angepflanzt. Eine aufwändigere Art des Ziegenhainers war der gedrehte Stock, den man durch Beeinflussung des Wuchses erhielt. Eine einfachere Variante fertigte man an der Drechselbank.
Quelle: Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Kornelkirsche#Verwendung_als_Spazierstock)
Die Kornelkirsche hat ja eine lange Tradition in Deutschland
Verwendung als Spazierstock
Große Popularität hat das Holz der Kornelkirsche in Deutschland durch einen Wanderstock gefunden, den sogenannten Ziegenhainer. Da ihr Holz so fest ist, stellten die Bauern des Dorfes Ziegenhain südöstlich der Universitätsstadt Jena aus den geschälten Ästen besonders haltbare Knotenstöcke her. Sie wurden zunächst von den Jenaer Studenten getragen, kamen dann sehr in Mode und wurden etwa zum Ausgang des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland bekannt. Daneben gab es noch andere, preisgünstigere, die aus dem weniger harten und weit häufigeren Weißdorn gefertigt wurden. Der von den Studenten getragene Stock, damals Stenz genannt, hatte eine zweifache Verwendung: Einmal als Spazier- und Wanderstock, dann als Bestandteil der damals häufigen studentischen Duelle, und zwar in Händen der Sekundanten. Manche Einwohner Ziegenhains verdienten gut an der im Jahre 1789 begonnenen Fertigung der Ziegenhainer Stöcke. Laut einem Verkaufskatalog für Studentenutensilien aus den 1920er Jahren kostete damals ein echter Ziegenhainer 7,50 Mark, ein gedrechselter 5 Mark. Die Kornelkirschen wurden damals in der Umgebung von Jena auch speziell zur Herstellung der Spazierstöcke angepflanzt. Eine aufwändigere Art des Ziegenhainers war der gedrehte Stock, den man durch Beeinflussung des Wuchses erhielt. Eine einfachere Variante fertigte man an der Drechselbank.
Quelle: Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Kornelkirsche#Verwendung_als_Spazierstock)
Jup, das Problem ist halt, dass alles was heute als Ziegenhainer angeboten wird aus Kastanie gemacht scheint. Das einzige Teil aus Kornelkirsche, was ich gefunden hab war ein Tanto aus einem Budo-Shop. Deshalb auch die Frage, wo man das Holz kaufen kann (wenn ich es nicht am Bach abholzen möchte).
Und weil der zitierte Text vom Holzwurm nicht ganz klar ist - weiß jemand mit welchen exotischen Hölzern dir Kornelkirsche vergleichbar ist?
@ThomasL: ich bin beim Thread-Wiederbeleben zwar nur ein Mitläufer, aber dieser Faden ist ziemlich sachlich, kurz und informativ und wenn sich i.S. Holz (für Kampfzeugs) neue Infos ergeben, wäre es schön, wenn sie an einem Ort zu finden sind.
@ThomasL: ich bin beim Thread-Wiederbeleben zwar nur ein Mitläufer, aber dieser Faden ist ziemlich sachlich, kurz und informativ und wenn sich i.S. Holz (für Kampfzeugs) neue Infos ergeben, wäre es schön, wenn sie an einem Ort zu finden sind.
Stimmt schon hier passt es was mal und es war auch ein guter Beitrag.
Das Problem, dass ich dabei immer habe ist das ich bei neuen Einträgen von sehr alten Threads erstmal die erste Seite angezeigt bekomme und da ich nicht immer auf’s Datum schaue leicht auf schon veralte Beiträge antworte (hätte hier bzgl. Robinie in der Ausgangsfrage fast das gleiche nochmal geschrieben wie schon vor längerem).
Persönlich finde ich da neue Threads besser. Ist aber vielleicht Geschmackssache.
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