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Vollständige Version anzeigen : welcher Stil mit Hüftdysplasie?



KlingKlang
25-10-2016, 21:14
Hallo,

Wer keine Lust hat, den ganzen Text zu lesen, kann auch einfach ganz runter zur Frage springen ;)
ich habe mich grade frisch angemeldet wegen folgender Sache:
Ich habe bis vor ca. zwei Jahren Karate gemacht (nicht besonders lange, hab den 8. Kyu...), danach vor allem aufgrund eines Umzuges aufgehört.

In der letzten Zeit habe ich wieder Lust auf Karate und will weitermachen, weil mir das damals schon sehr gut tat. In der Zwischenzeit hab ich allerdings eine leichte Hüftdysplasie - also ne Fehlbildung - diagnostiziert bekommen. Sowas hatte ich damals schon fast vermutet, weil die Tritte zur Seite bei mir nicht besonders hoch gingen und ab ner bestimmten Höhe wirklich weh taten. Davon abgesehen habe ich nur Beschwerden, wenn ich lange laufe.

Bisher habe ich Shotokankarate gemacht, jetzt hab ich gelesen, dass das der Stil ist, der (zumindest beim Kumite) den meisten Wert auf hohe Tritte legt. Wäre ein anderer Stil deshalb für mich sinnvoller?

Ob ich Prüfungen bestehe oder nicht, weil ich ne bestimmte Höhe nicht erreiche, ist mir erstmal nicht das Wichtigste.

Grüße,
Jan

Inumeg
26-10-2016, 07:54
Mit mit gesundheitlichen Einschränkungen umgegangen wird, ist in erster Linie keine Frage der Stilrichtung sondern des Trainers. Ein guter Trainer wird dir Varianten der Techniken zeigen, die für dich nicht gesundheitsschädlich bzw "machbar" sind. Dass eine gewisse Stilrichtung explizit Tritthöhen vorschreibt bzw bevorzugt, so erstmal falsch (Ausnahme wäre höchstens noch Taekwondo). Dem Shotokan wird ja gerne nachgesagt, nicht gut für die Gelenke zu sein, weil die immer so tief stehen und kantig unterwegs sind, aber auch das ist alles eine Frage des Trainers.
Auch bei Prüfungen wird der Prüfer entsprechenden Einschränkungen berücksichtigen, wenn man ihn denn vorher darüber informiert.

Ergo: Such dir einen Verein und sprich als erstes mit dem Trainer, wie er mit einem Fall wie dir umgehen würde. Bei der Suche können folgende Faktoren bereits vor einem Gespräch aufzeigen, ob der Trainer grundsätzlich in der Lage sein könnte, sich auf dich einzustellen:
- Existenz einer "Senioren-/ 40+/ Best-Ager-/ Jukuren-Gruppe"
- Der Trainer selber ist schon über 60
- Nennung von entsprechenden Fortbildungen/Lizenzen zb "Gesundheitsprävention"

KlingKlang
26-10-2016, 23:33
Danke! :)

Filzstift
27-10-2016, 08:42
habe das mit der hüfte ebenfalls (vom arzt vermutet, angesichts meiner vorgeschichte aber wahrscheinlich) und war mit ein grund warum ich nicht mehr ins muay thai gehe. aber ich arbeite an meiner allgemeinen flexibilität und merke dass auch da was weitergeht.
richtiger trainer und zusatztraining und du kannst dich wahrcheinlich zumindest etwas verbessern:)

oldtomtom
27-10-2016, 09:11
.... Dass eine gewisse Stilrichtung explizit Tritthöhen vorschreibt bzw bevorzugt, so erstmal falsch (Ausnahme wäre höchstens noch Taekwondo). Dem Shotokan wird ja gerne nachgesagt, nicht gut für die Gelenke zu sein, weil die immer so tief stehen und kantig unterwegs sind, aber auch das ist alles eine Frage des Trainers.
Auch bei Prüfungen wird der Prüfer entsprechenden Einschränkungen berücksichtigen, wenn man ihn denn vorher darüber informiert.
"


Ich lese und versteh das anderes.
Fundstelle:
http://www.karate.de/downloads/send/25-pruefungsordnungen/259-prfungsordnung-shotokan-stand-04-10-2011
Zitat:
"[B]Die folgenden Grundsätze sind bei den Prüfungen zu
beachten:
KIHON

Alle Keri-Techniken werden grundsätzlich (wenn nichts anderes vorgeschrieben ist) Jodan ausgeführt. Dabei sind die körperlichen und altersbedingten Gegebenheiten zu berücksichtigen und dadurch Ausführungen in einer anderen Stufe möglich. "

Tritte in Kopfhöhe sind vorgeschrieben und die Regel. Ausnahme bei körperlichen und altersbedingten Einschränkungen.

Inumeg
27-10-2016, 17:34
Tritte in Kopfhöhe sind vorgeschrieben und die Regel. Ausnahme bei körperlichen und altersbedingten Einschränkungen.

Ahja. Wieder was gelernt.