Vollständige Version anzeigen : Schlagen zum Kopf und Brüche Verletzungen
IamTooOld
03-11-2016, 14:03
Hallo,
ich habe meine Frage einmal in das Anfänger-Forum gepackt, obwohl ich schon seit Jahren verschiedene Stile trainiere (WT, BJJ, Boxen, Kick-Boxen, MMA...viel Cross-Sparring).
Eine Frage die ich mir immer wieder einmal stelle:
Wenn ich auf der Strasse (im Falle einer ernsthaften Selbstverteidigungssituation, welcher ich zum Glück noch nicht ausgesetzt wurde und auch nicht suche) mit der Faust zum Kopf ziele, in welcher Situation läuft man dann Gefahr sich die Finger, Hand oder das Handgelenk zu brechen?
Mir ist klar, daß die Schädeldecke sehr hart ist und ein falscher Winkel auch zu einem Bruch des Handgelenkes führen kann. Daumen als Sattelgelenk ist auch bei einigen Schlägen in Gefahr und Zähne können sich natürlich auch in das Fleisch bohren. Daher sollte die Handkante bzw. Handfläche geeigneter für diese Stellen sein (hart auf weich, weich auf hart).
Stelle mir diese Frage u.a. auch, da ich beim unterrichten von z.B. Anfängern (es geht um die Basics und um realisitische Selbstverteidigung... insbesondere für Frauen) oft darüber nachdenke, ob es nicht besser ist, Handflächenstöße den Fauststößen vorzuziehen.
Ich selber habe keine Probleme damit, ohne Handschuhe gegen harte Gegenstände zu schlagen und hatte bislang keine Brüche. Auf der anderen Seite höre ich immer wieder aus der MMA Richtung, daß dort derartige Verletzungen vorkommen und es ein Umdenken zu den eingedrehten Handflächenstößen kommt.
Mich würden besonders Beiträge von betroffenen interessieren, die Erfahrungen in realen Selbstverteidigungssituationen gesammelt haben (also keine Schützer)...
Passion-Kickboxing
03-11-2016, 14:57
Faust zum Kopf hatten wir erst letztens, benutz mal die Suchfunktion.
Regel hin, Regel her.
wenn es soweit ist denkt man darüber nicht mehr nach und schlägt fast immer mit der geballten Hand (Faust).
einfach weil natürlich, weil stabileres Gefühl und weil bei Anspannung die Hand sich fast von allein schließt.
merkt man ja schon wenn Wut unterdrückt werden muss. keiner öffnet dann seine Hände.
Ja, wenn man nicht gut trifft, weil Gegner sich nunmal bewegt und die Faust aber schon abgefeuert ist, kann es Knack machen . meist in den Mittelhandknochen.
bei mir 3x. immer der der Gleiche . der 5. (Kleinfinger) .
aber Handballenstöße haben auch ihre Macke .......es werden die Daumen exponiert , denn keiner presst ihn die ganze Zeit konsequent eng an das Zeigefingergelenk ran.
kannst ja mal testen.
mach Sparring nur mit Handballenstößen. vor allem in Unterschiedlichen Distanzen. also immer mal schön dicht ran an den Mann. und weiter mit Handballenstöße arbeiten
aber pass auf. Die Kapsel kann es dabei schnell erwischen.
du hast also die Wahl ^^
wenn du auf Nummer sicher gehen willst.
viel mit Ellenbogen arbeiten.
IamTooOld
03-11-2016, 16:27
Hallo und danke für eure Antwort...
das mit dem Daumen ist dann bei jemanden der lange trainiert hat eine Frage der Konditionierung. Mein Daumen liegt immer an (bzw. kreuzt den Zeigefinger bei einer Faust) und ich bin (geprägt durch WT) ein großer Fan von Handkanten (Elle) bzw. geballter Faust auf Brust mit Rutsch zum Hals. Im Nahkampf dann Ellbogen.
Anfängern rate ich eigentlich immer dazu, die Beine in die Hand zu nehmen oder bei Not = Tritte / Handflächen, wenn Faustschläge gegen Widerstand noch nicht ausreichend geübt wurden (Luftschläge im WT ;) ).
Ich frage mich, wie ihr die Sache angeht, wenn ihr die ersten Stunden mit einem Anfänger absolviert der Schutzbedürftig ist. Eure "Bruchgeschichten" interessieren mich natürlich auch.
OK...wenn es abgeht, fliegen halt Fäuste ohne Rücksicht auf Brüche bei sich selbst.
yep, die Konditionierung ist bei mir ebenfalls. aus dem selben Grund wie bei dir^^.
du sprachst aber von Erfahrung draussen, und gerade jetzt bei kälterem Wetter und damit dickeren Klamotten, und dem gewohnten Langrutschen, bleibt man gerne mal in einer Falte hängen.vor allem wenn es sich um Schlagmuster (Handballenstoß) und nicht um Greifen handelt. eine Hand (die eigene ) die wirklich abgeschossen wurde , hält man nicht mehr auf. nur so als Überlegung.
als Eröffnung aber durchaus sinnvoll. um Abstand/Raum für Flucht zu bekommen.
Regel hin, Regel her.
wenn es soweit ist denkt man darüber nicht mehr nach und schlägt fast immer mit der geballten Hand (Faust).
einfach weil natürlich, weil stabileres Gefühl und weil bei Anspannung die Hand sich fast von allein schließt.
merkt man ja schon wenn Wut unterdrückt werden muss. keiner öffnet dann seine Hände.
Ich denke das kommt maßgeblich darauf an, welche Schläge man trainiert und wie diese trainiert werden. In reinen Selbstverteidigungssystemen (ich kann jetzt zB vom Urban Survival berichten) wird statt Jab & Cross ausschließlich die Handfläche unterrichtet und benutzt.
Kann mir also durchaus vorstellen, dass im chaotisch-stressigen Notfall dann auch auf das Eingeübte zurückgegriffen wird.
IamTooOld
03-11-2016, 17:11
Das ist natürlich ein Punkt (dicke Klamotten), den ich so noch nicht betrachtet habe. Dann hilft wohl ein gepflegter Tritt gegen das Schienbein (frontal) oder rückseitig in die Knie als erste Wahl (zwischen die Beine geht natürlich auch).
Zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Was ratet ihr Anfängern...? Denn wie schon erwähnt, greift man unter Stress auf sein erstes System bzw. das geübte zurück und überlegt nicht ob eher Faust oder Handfläche.
Ich denke das kommt maßgeblich darauf an, welche Schläge man trainiert und wie diese trainiert werden. In reinen Selbstverteidigungssystemen (ich kann jetzt zB vom Urban Survival berichten) wird statt Jab & Cross ausschließlich die Handfläche unterrichtet und benutzt.
Kann mir also durchaus vorstellen, dass im chaotisch-stressigen Notfall dann auch auf das Eingeübte zurückgegriffen wird.
ja, ich denke auch , daß man mit Training einiges an natürlichen Mustern überschreiben kann.
wieviel davon in Realität übrigbleibt, istdann wohl wieder mal Sache des allseitsbeliebten Mind sets . ^^
in welchen Modus ich mich begeben und ihn halten kann.
Schnueffler
03-11-2016, 17:34
...
Zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Was ratet ihr Anfängern...? Denn wie schon erwähnt, greift man unter Stress auf sein erstes System bzw. das geübte zurück und überlegt nicht ob eher Faust oder Handfläche.
Es wird das kommen, was tausende male eingeschliffen wurde.
Mittlerweile schlage ich automatisch mit dem Handballen oder der Hammerfaust zum Kopf und Schlüsselbein/Halsbereich und auf den Körper auch mit der Faust. Ist mir auch im MMA Sparring passiert.
@TE: Ist es eine Option diesen Leuten von Anfang an Handballenstöße beizubringen (so quasi als reines SV-Training) oder soll das Ganze im Rahmen eines wettkampforientierten Trainings mit Boxhandschuhen stattfinden?
Mittlerweile ist das hier mein Lieblingsschlag geworden, 0 Verletzungsrisiko und ordentlich Wumms. :D
Slaps bei 00:29 (https://www.youtube.com/watch?v=LIxb0Flo_eU)
Zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Was ratet ihr Anfängern...? Denn wie schon erwähnt, greift man unter Stress auf sein erstes System bzw. das geübte zurück und überlegt nicht ob eher Faust oder Handfläche.
sollte es einfach nur um SV gehen.
einfache unkomplizierte Muster. einfache Waffen. gucken für was der eher prädestiniert ist. geht er ran oder bleibt er agil auf Distanz usw.
überstülpen, bringt garnix.
und da wären wir wieder beim stinknormal Schienbein/Eiertritt nach vorn, bei Faust und Ellenbogen (eigentlich schon zu nah, aber halt schön einfach). oder banal Umrennen.
wenn es denn unbedingt um Schaden gehen sollte.
ordentlich Schubsen lernen, das mein ich ernst.
ansonsten >>> Sprinttraining ? ^^
Kontakttraining , um auf Treffer vorzubereiten und Freeze zu minimieren.
Orientierungstraining >>>>> Schubsen, stolpern und Co.
Bewegen, Bewegen, Bewegen
Fallschule ist immer hilfreich.
ein system , egal welches , bremst am Anfang jeden erstmal. einfache Waffen aus einem system sollte man aber schon anfangen zu Schärfen.
also bis eine Vertikale Faust aus der Mitte heraus Schaden macht, das dauert ne Weile ;)
und bitte nicht diesen unseligen Brustpuffer einbleuen :p
@TE: Ist es eine Option diesen Leuten von Anfang an Handballenstöße beizubringen (so quasi als reines SV-Training) oder soll das Ganze im Rahmen eines wettkampforientierten Trainings mit Boxhandschuhen stattfinden?
Mittlerweile ist das hier mein Lieblingsschlag geworden, 0 Verletzungsrisiko und ordentlich Wumms. :D
Slaps bei 00:29 (https://www.youtube.com/watch?v=LIxb0Flo_eU)
auch ne Idee. und eine Ohrfeige lässt sich besser erklären hinterher ^^
IamTooOld
03-11-2016, 17:53
Der Brustpuffer ist für Anfänger keine Option und bringt eh nur etwas auf Hemd oder T-Shirt, wenn kein Panzer vor einem steht...ich weise dann aber (bei Schutzbedürftigen) darauf hin, daß der Schlag eigentlich zum Hals geht.
Es geht um Selbstverteidigung auf der Strasse und was man jemanden in der ersten Stunde mitgeben kann (betreibe Kampfsport nicht kommerziell sondern aus Überzeugung und Liebe zur Bewegung). Nicht jeder will erst jahrelang trainieren, um sich verteidigen zu können. Faktisch: Arbeitswerkzeuge für die Basis.
Hammerfaust und Ohrfeige sind sehr gute Stichwörter! Super Video ;)
Der Brustpuffer ist für Anfänger keine Option und bringt eh nur etwas auf Hemd oder T-Shirt...ich weise dann aber (bei Schutzbedürftigen) darauf hin, daß der Schlag eigentlich zum Hals geht.
Es geht um Selbstverteidigung auf der Strasse.
genau hier hab ich leichte Kopfschmerzen.
Punkt 1. ich wende nur an was ich auch trainiere.
damit meine ich , den Brustpuffer halt auf die Brust zu üben und dann zu sagen , er soll eigentlich auf den Hals gehen, wird im Ernstfall eben nicht auf den Hals gehen ^^.
und mit einem Brustpuffer , mache ich den Anderen nur Sauer, gebe ihm Raum und komme ev. noch in Gefahr daß er nur doch eine Waffe ziehenkann. was heutzutage immer wahrscheinlicher wird.
Punkt 2. selbst wenn im Training mit Halskrause geübt wird und wirklich ständig auf den hals gekloppt, bleiben im Ernstfall bei 99% der Leute (eigene , unbewiesene Prozentzahl^^) solche Techniken in der Schublade.
SV bedeutet einfach zu oft , verprügelt oder zusammengetreten oder ausgeraubt und ähnliches . aber eben nicht eine Situation die sofort einen Stich in die Augen oder harte Attacke zum Hals rechtfertigt. also wird es auch nicht benutzt.
jetzt trainiert man wieder und wieder etwas, was keiner im Ernstfall wirklich anwendet.
im Ernstfall bleibt es bei der Faust auf die Nase und ev. noch Tritt in die Eier. ist halt so
und deswegen macht mir das immer Kopfschmerzen. :p
Hiermit werfe ich jetzt auch mal meine 2 cent auf den Tisch:
mMn ist es total wichtig, dass man (gerade für manche ist das total wichtig) einfach mal lernt, Schlaghemmungen abzubauen.
Bei uns gehts im absoluten Großteil des Trainings um Schlaghärte und Aggression.
Hammerfist, Slap, Handballenstöße wären doch mal die wichtigsten Dinger oder?
Wir trainieren das vor allem mit Pratzen. Beispielhafte Situation: Man merkt, dass "der Andere" es ernst meint und zum Schlag ausholt. Kopf schützen (wir nennen das Close Cover), crashen und am Mann mit Ellbögen, Knien, ... arbeiten. Gut trainieren lässt sich das mit Pratzen, wenn man weiß, wofür die in der jeweiligen Situation stehen, zB wenn der andere mit einer Pratze nach mir schlägt, ich dann reingehe und die Pratze wieder als "Kopfsubstitut" hingehalten bekomme und reindreschen kann :D
Ich würde dem Interessenten außerdem noch versuchen, eine Art funktionale Grundstellung (Fence) und eine Möglichkeit, sich zu schützen, wenn das Gegenüber losfeuert mitgeben.
Ich hoffe man kann verstehen, was ich meine :D
ist jemand ein guter Werfer , kann er sehr schnell, vll. sogar sofort, eine ordentlich, kraftvolle Ohrfeige mit dem Handballen als Trefferpunkt , abfeuern.
ist jemand ein guter Fussballer kann man ihn fix ordentliche Feger oder Sichel oder sogar Low Kick-ähnliche Tritte vermitteln.
aber eine Hammerfaust ? bei einem Anfänger ? die braucht in meinen Augen etwas bis sie wirklich Aua macht, sich nicht selbst gefährdet und v.a. sinnvoll in den restliche Ablauf eingebaut ist.
aber hey, man kann drüber reden ^^
aber Grundaggression und irgendeine Passende Deckung , jup.
Schnueffler
03-11-2016, 18:55
Ne Hammerfaust ist extremst einfach zu erlernen.
Und bei den ganzen Slaps bevorzuge ich auch mit dem Handballen zu treffen und dann ggf mit den Fingern nachzuziehen.
Hammerfaust halte ich als gerade Waffe zur Nase des Gegners für sehr leicht zu erlernen. Man denke nur an das aggressive "Auf-den-Tisch-Hauen".
Gewinkelte Angriffe sind da was anderes, die sind meiner Meinung nach schwieriger mit Wumms, ohne Verletzung und möglichst ohne Telegraphie zu setzen.
Ne Hammerfaust ist extremst einfach zu erlernen.
Und bei den ganzen Slaps bevorzuge ich auch mit dem Handballen zu treffen und dann ggf mit den Fingern nachzuziehen.
hmh , die Kraftübertragung bei einer Hammerfaust .... oder ich denke da an was ganz anderes . keine Ahnung imMoment.
yep, mit den Fingern nachziehen kann man auch gesondert machen. einfach locker aus dem Handgelenk nach vorn schnipsen und mit den Fingernspitze über die Augen wischen.
einfach und sehr wirkungsvolle Sache und macht nichts dauerhaft kaputt. ^^
und verschafft wertvolle Zeit.
PS: seh grad . ihr denkt an die gerade Ausführung. ok
ich denke dabei immer an , von Seite auf Schläfe ziehen und dolche Sachen. ok dann hab ich es verstanden.
die Faust auf den Tisch ist wirklich einfach und brachial.
Schnueffler
03-11-2016, 19:08
Hammerfaust bei geradem Körper, sprich nach vorn immer von 11 Uhr bis 1 Uhr nach fünf Uhr bis sieben Uhr.
Seitlich vom Körper im Winkel von 9 Uhr nach 3 Uhr.
Hammerfaust bei geradem Körper, sprich nach vorn immer von 11 Uhr bis 1 Uhr nach fünf Uhr bis sieben Uhr.
Seitlich vom Körper im Winkel von 9 Uhr nach 3 Uhr.
oki. Danke.
von oben nach unten nie benutzt und damit nicht auf den Schirm.
nutze nur die deine 9 zu 3 Variante als Aufladebewegung mit nachfolgendemHaken/Ellenbogen
oder von 3 zu 9 auf das Kiefergelenk/ohr . dann lädt halt der Linke Arm auf ^^
Schnueffler
03-11-2016, 19:16
9 zu 3 ist für mich mit rechts ideal, dabei den Körper eindrehen und dann mit links einen Handballenstoß zum Kopf.
9 zu 3 ist für mich mit rechts ideal, dabei den Körper eindrehen und dann mit links einen Handballenstoß zum Kopf.
da ist er wieder, der Handballenstoß ^^
Schnueffler
03-11-2016, 19:51
da ist er wieder, der Handballenstoß ^^
Aus dieser Position optimal.
Oftmals dann aufs Ohr oder Kiefer.
Aus dieser Position optimal.
Oftmals dann aufs Ohr oder Kiefer.
nur Interesse halber.
mit Fingerspitzen Richtung gegnerischen Mund , Daumen nach unten? so daß eine Haken-Bewegung entstehen würde, wenn Faust geballt wäre ?
oder mit Fingerspitzen Richtung gegnerischen Hinterhaupt, Daumen nach oben? so daß eine vertikale Faust bei Ballung entsteht .
Schnueffler
03-11-2016, 20:20
Kommt drauf an, wenn ich eher rund schlage, dann Finger zum Mund, Daumen runter, schlage ich eher gerade gehen die Finger nach oben, wie bei der vertikalen Faust.
Meist ist die Distanz zu nah für einen Slap (Daumen nach oben, Finger zum Hinterkopf)
Schnueffler
03-11-2016, 20:42
Gerne!
IamTooOld
04-11-2016, 11:55
Zunächst Danke für eure Beiträge...konnte einige hilfreiche Dinge aus dieser Diskussion für mich mitnehmen. Bestätigt meine Ansichten bezüglich Notfalltechniken.
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