PDA

Vollständige Version anzeigen : Warum in die Guard springen?



JudoSambo 88
06-11-2016, 20:43
Ahoi,

am Samstag musste ich bei einem lokalen Turnier im BJJ nach IBJJF Regelwerk leider eine unangenehme Verletzungen sehen.

Hierbei handelte es sich um Guardjumping in der Weißgurtklasse. Leider Frontal, dann Verteitigung vom Angesprungenden mittels seitlicher Position, somit wurde dann mit entsprechend Kraft das Knie verletzt (Hoffe verständlich formuliert).Der Angreifer hat natürlich DQ gekriegt und war danach asch weiß, schock. Bringt aber leider nix. Der Verletzte lag schreiend schmerzend am Boden. Nun sehe ich aber auch Bluebelts in die Guard springen. Zum Teil mit sehr großem Fall.

Warum mache ich das? Eigene Verletzungen beim landen sind ja potentiell da, als auch das Verletzungspotential vom Angesprungenden. Warum nicht sichere Takedowns, somit bestimmend zur Position? BJJ ist doch eigentlich eher SV nahe ^^ Beim MMA sieht man das nicht! Auf der Strasse sicher auch nicht. Slams sind ja auch verboten!

Welchen Vorteil habe ich davon, ausser in der Guard zu sein?

Ist das ein Weg Richtung Sport BJJ?

Sportliche Grüße!

Droom
06-11-2016, 21:11
Hat John Danaher mal nen SEHR guten Facebook-Post zu raus gehauen:

https://www.jiujitsutimes.com/john-danaher-jumping-closed-guard-banned-levels/



Ich denke dieses Guardjumping kommt daher das viele BJJ-Praktizierenden eben schlecht im Judo und Ringen sind. Imho sollte das erste im BJJ Training auch nicht zwingend die Closed Guard sein, sondern Fallschule und nen paar Würfe/Takedowns

Kreuzkuemmel
06-11-2016, 21:13
Ich verstehe leider nicht genau, was du meinst. Nicht mal, was "Angespringenden" und "Angesprungenden" heißen soll.
Wenn du Guardjumping/Guardpull meinst, verstehe ich nicht, warum es dafür ne DQ gibt, das ist doch meines Wissens erlaubt?

Syron
06-11-2016, 21:16
Ich verstehe leider nicht genau, was du meinst. Nicht mal, was "Angespringenden" und "Angesprungenden" heißen soll.

Ganz sicher bin ich ja auch nicht, was er meint, aber das das erste "Angespringenden" wohl ein Schreibfehler ist, kann man merken ;)

Es sei denn, ich liege nun falsch :D

mst78
06-11-2016, 21:18
Wenn du Guardjumping/Guardpull meinst, verstehe ich nicht, warum es dafür ne DQ gibt, das ist doch meines Wissens erlaubt?

Auch für Weissgurte?

OliverT
06-11-2016, 21:23
Guardjump ist nach IBJJF mittlerweile verboten, Guardpull ist aber noch erlaubt.

JudoSambo 88
06-11-2016, 21:32
guardpull und guardjump ist was anderes.
Sry, dass ich das nicht korrekt formuliert habe. Es gibt natürlichen einen Anspringer und und einen Angesprungenden. Beim Guardjumping kommt es beim Angesprungenden zu Verletzungen in den Knien. Sieht man in der Regel nur bei WB´s.

Ich verlinke hier nix, bitte selber nachschauen! Ich hoffe das ist selbst erklärend.

Warum ist aber Guardjumping erlaubt und Slams verboten. Also Handlung erlaubt und natürliche Folge verboten.....

JudoSambo 88
06-11-2016, 21:35
danke für den link von Droom. Aber meine Frage konkret, warum wird das gelehrt?? bzw umgesetzt?

AlphaFight
06-11-2016, 21:43
OT: Grammatikalisch korrekt heißt es "Angesprungener", nicht "Angesprungender". Persönlich fände ich es besser, es einfach zu umschreiben, z.B. in "der Kämpfer, der in die Guard springt, und der Kämpfer der angesprungen wird". Das ist sicher verständlicher. Aber egal.

Der Eingangspost ist schon sehr verwirrend geschrieben, aber das Video weiter unten zeigt dann doch recht deutlich, was gemeint war.

JudoSambo 88
06-11-2016, 21:44
vielen dank! (Ausgangspost, entsprechend korrigiert)

OliverT
06-11-2016, 21:53
Warum ist aber Guardjumping erlaubt Wenn der Springer disqualifiziert wurde muss es doch verboten gewesen sein.

JudoSambo 88
06-11-2016, 22:02
korrekt, DQ ist erfolgt, aber waurm mach ich es trotzdem ab blue? welchen Vorteil hab ich?

Logische Handlung nach Guardjump ist ja ein Slam aber der ist auch verboten. Als Angesprungender darf ich den Angreifer ja nur kontrolliert zu Boden bringen...

Aber ein Slam ist verboten, obwohl Slam schwere Verletzungen von sich führen...

Aus meiner Sicht haben GuardJump und Slam gleiches Verletzungsrisiko...

Aber warum wird das eine erlaubt und die logische Konsequenz verboten? warum macht man das? ich versteh es nicht! Hier liegt der Schwerpunkt ^^

Nite
06-11-2016, 22:02
Wenn der Springer disqualifiziert wurde muss es doch verboten gewesen sein.
Guardjump (anspringen) ist für Weißgurte verboten, ab blau erlaubt.
Guardpull ist für alle Gürtelklassen erlaubt.

Kreuzkuemmel
06-11-2016, 22:27
Ist mir neu, dass Guardjump so ein riesiges Verletzungsrisiko hat. Und auch das Argument mit dem Slam kann ich nicht nachvollziehen. Da könnte ich ja auch sagen dass am Boden aus der Guard "in die Fresse hauen" die "natürliche Folge" wäre, und das ist auch verboten. Warum denn, wenn die Guard doch erlaubt ist?
Und was ein Guardjump bringt? Na im Idealfall den Gegner auf den Boden und mich selbst in eine überlegen Position. Was bringt denn ein Takedown?
Nite: Danke für die Aufklärung, da war ich nicht auf dem neuesten Stand.

Kreuzkuemmel
06-11-2016, 22:29
Aus meiner Sicht haben GuardJump und Slam gleiches Verletzungsrisiko...


Kann ich nicht nachvollziehen; ist mMn überhapt nicht vergleichbar.

JudoSambo 88
06-11-2016, 22:52
Bist du dir dabei sicher? Deswegen das Beispiel mit der Strasse. Da würdest du ja auch nicht in die Guard springen. Ich finde es gibt im BJJ/ Grappling ne logische Regel von Handlungen und verbotenen Handlungen. Die meisten sind zum Schutz der Sportler. Aber Jumpingguard führt doch in keiner Konsequenz ausser im Sport zu einer positiven Situation?

sehe ich das falsch?

Droom
06-11-2016, 23:04
Ist mir neu, dass Guardjump so ein riesiges Verletzungsrisiko hat

Doch hat es aber. :-§

Hier mal ein Beispiel (gibt noch genug mehr, musst nur auf Youtube gucken):

BYdltqB3-Q4


Ich sehe das Ganze auch genau wie John Danaher. Vor allem finde ich es ziemlich dumm, dass derjenige der den Guardjump kassiert (ergo der Angesprungene) den anderen sanft ablegen muss und ihn nicht fallen lassen darf. Ganz ehrlich hierbei ist der Guardjumper doch sogar der Verursacher des Fallens, warum muss jemand anderes seinen Fall bremsen damit er selber nicht verletzt wird?

Beim Flying Armbar darf ich doch genauso einfach den Arm wegziehen und wenn der andere dann eben unsanft fällt und sich verletzt ist er es eben selbern schuld.
Warum muss ich meinen Gegner vor sich selber schützen?



Banning moves: Jiu jitsu is a contact sport based around the skills of breaking joints and strangulation – as such injury is inevitable at some point. Nonetheless I believe there are certain movements in our sport that are unacceptably dangerous and which do very little to enhance the desired skills of the sport. In my experience, the most hazardous movements in jiu jitsu are not the joint locks and strangles, these usually cause no injury among responsible athletes and even when used recklessly, rarely do catastrophic damage.

Far more dangerous is UNCONTROLLED FALLING BODYWEIGHT. This is often the result of throws from standing position where people try to resist the throw and land poorly. Sometimes it is the result of a poor throwing attempt that results in one athlete sitting on the outstretched leg of his opponent and crushing the knee or ankle.

The worst offender however, is the most common and the most preventable – the common practice of people jumping to closed guard and landing on the opponents hips, knees or ankles with their entire weight and momentum. Thankfully this dreadful practice has been banned at white belt belt level after years of unnecessary injury.

It is time to extend the ban to all belt levels and training. I banned the practice entirely in all my classes many years ago after witnessing many terrible injuries. It is a worthless practice that teaches no worthwhile combat skills and has only (very) bad consequences with no redeeming features (unlike flying submissions which do teach valuable skills). We should enforce a rule that if an athlete wishes to pull guard they must make contact with their buttocks or back on the mat rather than their opponent. It is comical to see a sport where knee reaping is illegal, but the act of jumping guard, which has ruined more careers than all the joint locks and knee reaps put together, is perfectly legal for upper belts.

A good closed guard should be feared as Roger Gracie’s was – for its fine tactics and technique – not the injurious clumsiness of it jumping entry. The sport needs to ban this dangerous movement that does nothing to promote the skills of the sport and does much to reduce its safety

Chondropython
07-11-2016, 07:11
Beim Jump bin ich auch schon verletzt worden...

Aber den GuardPull kann man schlecht verbieten, da er die, z. T. unfreiwillige, Folge vieler missglückter echter Wurfversuche ist. Wenn ich Tomoe Nage, Sumi Gaeshi, etc versuche und den Gegner nicht geworfen kriege lande ich in der open guard, bzw guard pull.

jkdberlin
07-11-2016, 07:33
Bist du dir dabei sicher? Deswegen das Beispiel mit der Strasse. Da würdest du ja auch nicht in die Guard springen.

Gähn, immer wieder diese imaginäre Beispiel mit der Strasse...du warst aber doch nicht auf der Strasse, sondern auf einem sportlichen Wettkampf! Und da ist der Guardjump für Weissgurte nunmal verboten. Ist doch völlig egal, was auf der Strasse, im Boot, im Flugzeug oder sonst wo ist. Das ist ein Wettkampf, und es gibt (gottseidank) durchaus Leute, die BJJ nur aus dem Grund des sportlichen Wettkampfes betreiben.

Bodenknuddler
07-11-2016, 07:42
Verstehe das Problem nicht.
Guardjump/-pull ist erlaubt und ein konformes Mittel zum Gewinnen.
Daran kann man sich nun aufregen, oder es hinnehmen und dagegen trainieren. Wenn ich weiß, dass mein Gegenüber guard pullt, warum dann nicht kontern? Einfachste takedown-Punkte des Lebens.

Es gibt genug Leute, die stundenlang mit Gripfighting die Kampfzeit vertrödeln und auch keine Grips zulassen. Ehe ich da versuche, mit viel Anstrengung mit durch seine Grips zu fummeln, um dann einen takedown zu bekommen, von dem ich nichtmal weiß, ob er richtig sitzt (vielleicht lande ich scheiße und von dann sind schon zuviel Minuten verstrichen), pull ich lieber Guard und fange aus einer halbwegs vernünftigen Position an.

JudoSambo 88
07-11-2016, 09:20
Es geht mir nicht ums aufregen.

"Guardjump/-pull ist erlaubt und ein konformes Mittel zum Gewinnen. " Sind leider 2 verschiedene Sachen. Guardpull ist nicht Guardjump.

Guardpull ist ja in Ordnung, da gibt es ja keine Probleme.
Wer gerne Verletzungen resultierend aus dem Guardjump sehen will, brauch ja bei YT nur "jumping to closed guard" eingeben.
Hier auch noch ein Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=b57OQavV_pg

Also aus den vorhergehenden Kommentaren schließe ich folgendes:
Guardanspringen ist okay, da ich keinen Slam befürchten muss. Das Regelwerk schütz mich ja. Im Umkehrschluss -> Wenn Slams erlaubt wären, spring man keine Guard an?
Guardanspringen macht nur im sportlichen Wettkampf Sinn und hat da seine Berechtigung?

Hat man als Angreifer beim Guardanspringen die Kontrolle des Gegners?

BJJ geht ja nun langsam in die breite, es kommen nun viel mehr WB´s zu Turnieren. Tendenz denk ich mal weiterhin steigend. Sieht man dann solche Verletzungen häufiger? Werden die WB´s entsprechend trainiert, das Guardanspringen ordentlich verteigt werden kann? Oder macht mann das erst ab Blue?

jkdberlin
07-11-2016, 09:26
Guardpull macht Sinn bei Leuten, die noch nicht lange genug dabei sind, da die meisten dann schon was aus dem Guard können, aber halt noch keine vernünftigen Takedowns.

Gast
07-11-2016, 10:09
Hat John Danaher mal nen SEHR guten Facebook-Post zu raus gehauen:

https://www.jiujitsutimes.com/john-danaher-jumping-closed-guard-banned-levels/



Ich denke dieses Guardjumping kommt daher das viele BJJ-Praktizierenden eben schlecht im Judo und Ringen sind. Imho sollte das erste im BJJ Training auch nicht zwingend die Closed Guard sein, sondern Fallschule und nen paar Würfe/Takedowns

+1!

:yeaha:

jkdberlin
07-11-2016, 10:24
Das Guardjump in allen Gewichtsklassen gefährlich...damit gehe ich konform.
Scheinbar ist die IBJJF der Annahme, dass man spätestens als Blaugurt da was machen kann bzw. die Leute sauber anspringen können. Eine Frage bei dem Verbot wäre dann ja noch nach Flying Armbar, Flying Triangle und Flying Omoplata.
Guardpull finde ich durchaus gut, ist der Eingang in ein bestimmtes Spiel.

sivispacemparabellum
07-11-2016, 10:26
Es ist kein Slam, wenn ich den Gegner nicht aushebe. Ich darf mich fallen lassen bei angesprungen Techniken.
Fliegende Techniken sind durch das fallende Körpergewicht immer gefährlicher, durch mehr Krafteinsatz und weniger Kontrolle.
Es macht Sinn Guard zu pullen, wenn ich aus der Guard kämpfen will.
Es ist gut ein gestaffeltes Regelwerk zu haben, das Anfänger vor Verletzungen schützt.
Die Straße ist mir egal, wenn ich ein Turnier kämpfe habe ich Spaß. Ich verteidige weder meine Gesundheit noch die von anderen gegen widerrechtliche Angriffe. Das hat im Sport nichts verloren.

Kraken
07-11-2016, 11:11
Ja, ich muss die Regeln respektieren. Das mal vorneweg :rolleyes:

Guardjump zu verbieten finde ich lächerlich.

Slams verbieten finde ich lächerlich.

Wenn man die Regeln derart gestaltet, dass das BJJ völlig verkrüppelt wird zu einem armseligen Stummel dessen, was es mal war.... wenn primär lächerliche und realitätsfremde Taktiken eingesetzt werden, dann ist das ein Problem.

BJJ verliert seinen guten Ruf und das zu Recht.

Diese Entwicklung zu bremsen ist Aufgabe der IBJJF.

Geeignete Massnahmen wären, Techniken zu erlauben, mit denen Guardjumps ineffektiv gemacht werden.

Wenn jemand doof genug ist, an seinem Gegner hochzuspringen, sollte man den Typen auch slammen dürfen.

Wenn jemand nicht stabil stehen kann, darf er nicht auf einem Wettkampf starten.

Wo kommen wir denn da hin?

Clawfinger
07-11-2016, 11:13
Irgendwie wird hier häufiger für den "Guardpull" argumentiert, obwohl das überhaupt nicht in Frage steht.

Das Problem ist es nur in die Guard zu springen, weil das dem anderen das Knie zerschießen kann. Und ehrlich gesagt ist das auch einer der Hauptgründe warum ich auf Turniere mit Gi wenig Bock habe (ja es geht auch im No-Gi ist da aber schwerer und seltener). Bei Submissions kann ich tappen. Beim Guardjump habe ich keine Chance, wenn mein Gegenüber mich scheiße anspringt. Da nützt es mir auch nix, wenn der andere Blaugurt ist.
Und Verletzungen dabei passieren immer wieder etwas in allen Gürtelklassen, es ist nicht so als ob das ab Blau plötzlich alle perfekt könnten.

Warum ist reaping the knee verboten und in die Guard springen erlaubt? Beides ist in den meisten Fällen harmlos. Aber wenn etwas schief geht, ist man beim letzteren oft schlimmer dran, weil das ganze Gewicht des Anderen auf das Knie kracht.

Kraken
07-11-2016, 12:07
Das Problem ist es nur in die Guard zu springen, weil das dem anderen das Knie zerschießen kann. Und ehrlich gesagt ist das auch einer der Hauptgründe warum ich auf Turniere mit Gi wenig Bock habe
Beim Guardjump habe ich keine Chance, wenn mein Gegenüber mich scheiße anspringt.
wenn etwas schief geht, ist man beim letzteren oft schlimmer dran, weil das ganze Gewicht des Anderen auf das Knie kracht.

Jaja, und ab 2018 sind dann hoffentlich auch endlich Takedowns verboten und wir beginnen gleich 50/50 sitzend :rolleyes:

Weisst du, wie gefährlich es ist, jemanden scheisse zu werfen?

Der Grund, weshalb beim Ringen und Judo relativ wenige Verletzungen passieren ist der, dass man dort erst an Wettkämpfe geht, wenn man sein Handwerk einigermassen beherrscht.

Man lernt dort, auf sich selbst aufzupassen - dies ist doch die Hauptaufgabe des Kämpfer!?

Wie lächerlich ist denn ein "Wettkämpfer" der sich nicht davor schützen kann, dass ihn einer wie ein Kind anspringt?

Wenn die BJJ-Wettkämpfer ihr Handwerk nicht richtig lernen, sollte das den BJJ-Wettkämpfern und ihren Trainern zu Denken geben.

Sollten halt vielleicht weniger "Worm-Guard", Berimbolo und so Kram üben sich mal Gedanken über ihre Basics machen.

Doch mit dieser Meinung stehe ich eher alleine hier. :D

jkdberlin
07-11-2016, 12:45
.... wenn primär lächerliche und realitätsfremde Taktiken eingesetzt werden, dann ist das ein Problem.

Die Realität im Wettkampf ist doch der Guardjump, wieso sollte das also "realitätsfremd" sein? Kommst du mit der Realität durcheinander? :)

Hug n' Roll
07-11-2016, 12:48
Wie lächerlich ist denn ein "Wettkämpfer" der sich nicht davor schützen kann, dass ihn einer wie ein Kind anspringt?

...

Sollten halt vielleicht weniger "Worm-Guard", Berimbolo und so Kram üben sich mal Gedanken über ihre Basics machen.

D

Na ja, kann man ja schon. -Aber unfallträchtig ist es halt auch, gerade bei höherem Körpergewicht des Anspringenden (den ich dann nicht slammen darf).

Ausserdem kann der fancy stuff auch echt Laune machen! Ob man das allerdings im Wettkampf auspackt, ist ne andere Frage (ich glaube nicht, dass Roger Gracie jemals im Wettkampf mit Berimbolo-whatever gesehen wurde...).

Watt
07-11-2016, 12:54
Ich war auch mal auf einem Turnier, wo ein Purplebelt einem anderen per Guardjump beide Knie komplett geschrottet hat (Kreuzbandriss, Partellasehnenabriss, Innenbandriss). Im Prinzip unterscheidet sich ein Guardjump zu Kanibasami auch nur im Winkel und letzterer ist ja auch verboten. Insofern würde ich ein generelles Verbot von Guardjumps begrüßen.

Kraken
07-11-2016, 12:57
Die Realität im Wettkampf ist doch der Guardjump, wieso sollte das also "realitätsfremd" sein? Kommst du mit der Realität durcheinander? :)

Guardjump: Kein Problem.

Sollen die das machen.

Realitätsfremd finde ich es, NICHT auf einen Guardjump vorbereitet zu sein, wenn man an einem BJJ-Turnier teilnehmen will.

Deshalb hat man das Ganze ja überhaupt erst verboten: Leute kamen an BJJ-Turniere und waren nicht auf einen Guardjump vorbereitet.

Viele Verbote sind die FOLGE daraus, dass Leute so schlecht vorbereitet kamen, dass sie sich verletzt haben aus eigener technischer Unzulänglichkeit.

Realitätsfremd ist es, wenn man die Regeln den Wettkämpfern anpassen muss, weil zu viele völlig unvorbereitet an Turniere kommen.

Am Ende haben wir dann Kata-Wettkämpfe. ;)

Kraken
07-11-2016, 13:03
Na ja, kann man ja schon. -Aber unfallträchtig ist es halt auch, gerade bei höherem Körpergewicht des Anspringenden

Weisst du, wie gefährlich Judo und Ringen wären, wenn Ringer und Judoka so unglaublich schlecht auf Wettkämpfe vorbereitet wären?

BJJ-Leute trainieren viel zu viel von dem, was sie machen WOLLEN und viel zu wenig von dem, was sie machen MÜSSEN.

Wenn einer zwar Berimbolo beherrscht aber unfähig ist, sich gegen Takedowns oder Anspringen zu verteidigen, dann finde ich die Prioritäten seines Trainer "zweifelhaft" um es mal vorsichtig auszudrücken.



(den ich dann nicht slammen darf).


Slams erlauben.

Würde ne Menge gefährliches Zeug eindämmen, wenn man damit rechnen muss, auf den Boden geknallt zu werden, wenn man doof genug ist, dem anderen das ganze eigene Körpergewicht zu überlassen.


[
Ausserdem kann der fancy stuff auch echt Laune machen! Ob man das allerdings im Wettkampf auspackt, ist ne andere Frage (ich glaube nicht, dass Roger Gracie jemals im Wettkampf mit Berimbolo-whatever gesehen wurde...).

Ja, und weil "echt Laune machen" den meisten wichtiger ist, als ihre kämpferischen Fähigkeiten zu trainieren sindse nachher unfähig , sich gegen Techniken zu verteidigen, die jeder Kindergärtner beherrscht. :D

Aber hey, sie können dann eine Berimbolo....

Ein BJJ-ler, der so denkt, der ist in meinen Augen in der gleichen Kategorie wie modern Wushu, Leichtkontakt-Kickboxen, Tricking und Aikido.

Alles schön und gut, solange man einsieht, dass das mit realem Zweikampf, mit Selbstverteidigung und echter, aggressiver Auseinandersetzung nur noch am Rande zu tun hat und einem irgendwann nur noch so viel zur SV nützt, wie Fussball oder Yoga.

Björn Friedrich
07-11-2016, 13:03
Ich glaube BJJ in einem Käfig wäre eine schöne Alternative und würde viele Möglichkeiten bieten, den Kampf auf den Boden zu verlagern. Wird zwar nie kommen, aber wäre ne coole Sache......

jkdberlin
07-11-2016, 13:05
Guardjump: Kein Problem.

Sollen die das machen.

Realitätsfremd finde ich es, NICHT auf einen Guardjump vorbereitet zu sein, wenn man an einem BJJ-Turnier teilnehmen will.

Deshalb hat man das Ganze ja überhaupt erst verboten: Leute kamen an BJJ-Turniere und waren nicht auf einen Guardjump vorbereitet.

Viele Verbote sind die FOLGE daraus, dass Leute so schlecht vorbereitet kamen, dass sie sich verletzt haben aus eigener technischer Unzulänglichkeit.

Realitätsfremd ist es, wenn man die Regeln den Wettkämpfern anpassen muss, weil zu viele völlig unvorbereitet an Turniere kommen.

Am Ende haben wir dann Kata-Wettkämpfe. ;)


Dann sind wir einer Meinung.

Hug n' Roll
07-11-2016, 13:46
BJJ-Leute trainieren viel zu viel von dem, was sie machen WOLLEN und viel zu wenig von dem, was sie machen MÜSSEN.

.

Klasse Satz!

Ob er generell auf die BJJ-Szene zutrifft, masse ich mir allerdings nicht an, zu beurteilen.

sivispacemparabellum
08-11-2016, 06:50
(ich glaube nicht, dass Roger Gracie jemals im Wettkampf mit Berimbolo-whatever gesehen wurde...).

Guard springt er öfter. Und wenn man es richtig macht landet man eben nicht wie bei einem Scissor Takedown auf Kniehöhe, sondern in der Guard.

Syron
08-11-2016, 10:39
Und wenn man es richtig macht landet man eben nicht wie bei einem Scissor Takedown auf Kniehöhe, sondern in der Guard.
Ich mache kein BJJ, daher eine Frage: Hängt das denn aber nicht auch ganz massiv von der Reaktion des Gegners ab, wo man am Ende landet?
Kann ja gut sein, daß A so springt, daß er super landen würde, B aber zurückgeht oder sich wegdreht und A eben nicht mehr ideal ankommt?

JudoSambo 88
08-11-2016, 12:42
Ich mache kein BJJ, daher eine Frage: Hängt das denn aber nicht auch ganz massiv von der Reaktion des Gegners ab, wo man am Ende landet?
Kann ja gut sein, daß A so springt, daß er super landen würde, B aber zurückgeht oder sich wegdreht und A eben nicht mehr ideal ankommt?

das sehe ich genauso!

SKA-Student
08-11-2016, 17:27
Guard springt er öfter. Und wenn man es richtig macht landet man eben nicht wie bei einem Scissor Takedown auf Kniehöhe, sondern in der Guard.



Kann ja gut sein, daß A so springt, daß er super landen würde, B aber zurückgeht oder sich wegdreht und A eben nicht mehr ideal ankommt?

Das ist in der Regel das Problem, BJJ ist ja nicht ganz statisch... ;)
Wenn genau im Moment des Guardjumps der Angesprungene auch nur mit einem Bein ein bischen zurückgeht und dann alles auf einem Bein landet, Knie zur Seite wegbricht, ... aua.

Syron
08-11-2016, 22:41
Das ist in der Regel das Problem, BJJ ist ja nicht ganz statisch... ;)
Wenn genau im Moment des Guardjumps der Angesprungene auch nur mit einem Bein ein bischen zurückgeht und dann alles auf einem Bein landet, Knie zur Seite wegbricht, ... aua.
Das macht ja auch absolut Sinn und ist sicherlich der Grund aus dem es Spaß macht.

Nur klingt dein Post allerdings auch anders als der von sivispacemparabellum, bei dem es in meinem Ohren so klang, als könne kaum etwas schief gehen, wenn der "Springer" nur weiß, was er macht.

sivispacemparabellum
09-11-2016, 12:50
Ja dem ist so.
Ich springe nur Guard, wenn mein Gegenüber auf mich zu kommt. Ich will wie bei einem Shoot die Lücke schnell schließen, was nicht geht wenn die Person sich nicht auf mich zu bewegt, sondern sich von mir entfernt oder lauert. Ich suche die closed Guard deshalb springe ich nicht in den DLR sondern deutlich höher.
Und ich pulle Guard bei Anfängern und bei Leuten mit gutem Judo oder Ringen springe ich.
Die haben einen besseren Stand als ich, weswegen ich das Guard springen dem Wurf oder Takedown vorziehe und das Verletzungsrisiko klein ist.
Es ist ein Tool für eine bestimmte Situation. Guard pullen oder jumpen ist eine taktische Möglichkeit und ersetzt gar nichts anderes. Weder ein gutes Ringen/Werfen, noch ein Top Game oder Passing.

jkdberlin
10-11-2016, 07:11
Mein Hauptziel beim Grapplingkampf ist doch die Submission. Solange ich darauf hin arbeite, ist es doch egal. Es gibt 2 Punkte für den Takedown, genau wie 2 Punkte für den Sweep bei der IBJJF. 3 Punkte für den Pass, der wird also mehr belohnt.
Ich finde Guardpull oder Guardjump völlig legitim, solange ich dann weiter für die Submission kämpfe.

marq
10-11-2016, 10:40
Mein Hauptziel beim Grapplingkampf ist doch die Submission. dieser ansatz führt dazu, das stand up game zu vernachlässigen. dies ist doch immer einer der kritikpunkte, die dem BJJ des IBJJF vergeworfen wird...

aber by the way: andere TD/ würfe bergen auch eine große verletzungsgefahr. wenn man die verletzungsgefahr durch TD ausschliessen wollte, müsste man konsequenterweise am boden beginnen....

jkdberlin
10-11-2016, 11:13
dieser ansatz führt dazu, das stand up game zu vernachlässigen. dies ist doch immer einer der kritikpunkte, die dem BJJ des IBJJF vergeworfen wird...

Habe ich noch nie gehört.

Es wird der IBJJF im besonderen und dem BJJ im Allgemeinen vorgeworfen, sich als Hauptziel die Submission zu setzen und nicht den Wurf? So einen Vorwurf empfinde ich als totalen Quatsch.

sivispacemparabellum
10-11-2016, 13:56
Ist er auch. Wenn ich werfen kann werfe ich. Der Guardpull oder -jump ist für die Situation wo ich es nicht kann. Ich gebe damit Punkte ab und lande in einer schlechten Position, wenn ich scheitere und alles nach IBJJF Regelwerk, welches Punkte für den Wurf gibt und nix für die Guard.