Vollständige Version anzeigen : Angstgegner
Hui,
Donnerwetter. Heute werden hier aber Wunden aufgewühlt. Aber das wollt ich eh fragen:
Gerade bei uns Mädels sind die Gegnerinnen für Wettkämpfe ja sehr überschaubar. Man kennt sich meist von anderen Turnieren, Lehrgängen, OpenMat.
Da ist sicherlich mal die ein oder andere dabei, wo man sich sicher ist: "Gegen die will ich nicht im Wettkampf kämpfen. Die ist voll der Bullie und macht mich kaputt. ohne besondere Rücksicht auf meine Gesundheit". Bestätigen dann vielleicht auch noch andere....
Da der Kreis so klein ist, ist es dann nicht so unwahrscheinlich, dass man im nächsten Wettkampf aufeinandertrifft. Wie soll man dann damit umgehn? Hingehn und tappen? Vorher absagen? Hingehn und sich stellen?
Klingt zwar feige, aber mich stellen hab ich eigentlich keine Lust. Ich bin nämlich eine von den viel gescholtenen Freizeitsportlern, die einfach gerne mal an Wettkämpfen teilnehmen, um sich weiterzuentwickeln....
Was würdet ihr tun, wenn ihr die Brackets seht und bspw. der Toehold-Typ aus dem anderen Thread ist euer Gegner? Oder ein anderer, von dem Ihr wißt, dass er den Kampf ernster nimmt, als ihm und euch dann am Ende gut tut...?!
Naja ist halt auch immer vom Turnier und dem Austragungsmodus abhängig.
Grundsätzlich fahre ich ja zu einem Wettkampf um zu kämpfen, wenn dann ein nicht antreten gegen einen Angstgegner ein Ausscheiden aus dem Wettbewerb ohne Kampf bedeuten würde, würde ich mich persönlich der Situation stellen.
Würde ich dadurch nur einen Punkt abgeben und mir somit eventuell die Chance auf den ersten Platz verbauen könnte ich auch mit einem nicht antreten zu diesem Kampf leben.
Ist aber natürlich immer ne individuelle Entscheidung die der Wettkämpfer für sich treffen muss. Eventuell kann der Coach da noch unterstützend beraten.
PS.: Wenn es sich wie von dir dargestellt generell um ein ähnliches Teilnehmerfeld bei allen Turnieren handelt. Habe ich die Erfahrung gemacht, das auch die Offiziellen jene Starter kennen die öfters Probleme verursachen und somit hier auch nochmal besonders genau hinschauen.
Da ist sicherlich mal die ein oder andere dabei, wo man sich sicher ist: "Gegen die will ich nicht im Wettkampf kämpfen. Die ist voll der Bullie und macht mich kaputt. ohne besondere Rücksicht auf meine Gesundheit".
Defensiv kämpfen, die Gelenke bei dir behalten.
Für GENAU so eine Situation ist BJJ gedacht! Genau HIER soll dir dein BJJ helfen.
Nicht beim Ringelpiez mit Anfassen.... sondern für einen Kampf, bei dem man naturgemäss auch aufpassen muss.
Klingt zwar feige, aber mich stellen hab ich eigentlich keine Lust. Ich bin nämlich eine von den viel gescholtenen Freizeitsportlern, die einfach gerne mal an Wettkämpfen teilnehmen, um sich weiterzuentwickeln....
Nun ist die Zeit gekommen, um sich weiter zu entwickeln.
Was würdet ihr tun, wenn ihr die Brackets seht und bspw. der Toehold-Typ aus dem anderen Thread ist euer Gegner? Oder ein anderer, von dem Ihr wißt, dass er den Kampf ernster nimmt, als ihm und euch dann am Ende gut tut...?!
Ich würde auf meine Füsse aufpassen.
Ganz ehrlich: Viele meiner Gegner versuchen, mich schwer zu beschädigen. Ich halte das für die Normalität, insbesondere auf höherem Niveau.
Dem entsprechend ist mein Kampfstil angepasst.
Ich schütze mich selbst vor Verletzungen. Dies ist mein primäres Ziel im Kampf.
SKA-Student
08-11-2016, 15:08
In BJJ you win or you learn.
Wenn du partout kein Bock drauf hast, dann lass es einfach.
Ansonsten finde ich auch: nimm die Herausforederung an, schneid besser ab als beim letzten Mal.
Und nutze auch aus: Du kennst den Gegner. Such dir in deinem Gym Leute, die vielleicht ähnliche Sachen machen und arbeite mit denen an Lösungen.
Ganz kurz, geht mir nicht darum, dass ich verlieren könnte (ich verliere sehr oft :D). Sondern ich hab schlicht Angst von kompromisslosen Menschen verletzt zu werden, weil die zu aggressiv sind und dadurch dann komisches Zeug machen.....
SKA-Student
08-11-2016, 17:24
Ganz kurz, geht mir nicht darum, dass ich verlieren könnte (ich verliere sehr oft :D). Sondern ich hab schlicht Angst von kompromisslosen Menschen verletzt zu werden, weil die zu aggressiv sind und dadurch dann komisches Zeug machen.....
Okay, da hat das eigene Gym den Vorteil, dass man die Leute kennt.
Beim Wettkampf immer auf der Hut sein, immer bereit schnell zu tappen, auch verbal. Ist halt Kampfsport.
Also ich war auch schon auf einigen Wettkämpfen. Mir geht es um spezielle Gegner.
Mal angenommen, du hättest den toehold-typen als geplanten Gegner. Wie würdest du im Vorfeld oder auf der Matte mit umgehen?
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SKA-Student
08-11-2016, 19:47
Mal angenommen, du hättest den toehold-typen als geplanten Gegner. Wie würdest du im Vorfeld oder auf der Matte mit umgehen?
Vorher:
- Trainer oder erfahrene Kollegen bitten, alle "Vermeidungen", Escapes, Konter zu zeigen
- den Krams drillen, drillen, drilen...
- ganz viel mit den mir bekannten Fuß-Spezis rollen, auch mal zur Open Mat in ein anderes Gym und da die Fuß-Spezis bitten
Auf der Matte:
- dann ganz entspannt sein und ihm ein Fuß abreißen! :D
Natürlich nicht. Sondern weil man so auf die Füße fixiert ist, wahrscheinlich in einer einfachen Guillotine tappen... ;)
Das klingt zwar irgendwie einseitig, wird dir aber ne Menge bringen, wirst wahrscheinlich selber in Zukunft mehr auf Beine gehen. Schadet nicht, man muss sie ja nicht gleich ausreißen.
Ich würde sagen, das ist eine ziemlich simple Kosten-Nutzen-Rechnung. Als Freizeitsportler ist die m.E. noch einfacher als für einen Leistungssportler. Nämlich:
+ Du machst den Sport, weil er Dir Spaß macht
+ Du willst Dich weiterentwickeln, damit es noch mehr Spaß macht und / oder wegen weiterer Vorteile (Fitness, evtl. Verteidigungsfähigkeit für den Ernstfall...)
Ein Wettkampf bietet Dir die Möglichkeit, Dich weiterzuentwickeln wie Du richtig schreibst, aber:
- Unter der Prämisse eines erhöhten Verletzungsrisikos, das je nach Fall größer oder kleiner ausfallen kann.
Sprich, wenn der Wettkampf dazu führt, dass Dir der Sport weniger Spaß macht oder das Ausmaß des Verletzungsrisikos in Deinen Augen nicht durch die Vorteile aufgewogen wird, würde ich persönlich mir das nicht antun. Weiterentwickeln kannst Du Dich durchaus auch ohne Wettkämpfe, so lange bis die Vorteile die Nachteile übertreffen – und sonst halt nicht ;)
Ich für meinen Teil würde zwar dazu tendieren, mir das vor den Wettkämpfen zu überlegen; trotzdem halte ich um nichts weniger von jemand, der direkt vor oder während einem Wettkampf aussteigt, vorzeitig tappt oder was auch immer – schließlich ist das sein Risiko, das er kalkulieren und dessen Konsequenzen er tragen muss.
Zum Kontrast das Denken eines Leistungssportlers und die daraus entstehenden Konsequenzen:
+ Ich will in diesem Bereich das Maximum aus mir herausholen.
+ Ich brauche dafür den zusätzlichen Druck von Wettkämpfen.
+ Ich will gewinnen, und ich werde gewinnen.
+ Ich habe im Vorfeld die Karten so gemischt, dass für mich die Vorteile (inklusive Förderung, Sponsoring, Trainingslager, verfügbare Trainingspartner...) gegenüber den Nachteilen überwiegen.
Natürlich ergibt sich daraus ein zusätzlicher Druck; bei uns gibt es z.B. die Ligabewerbe, wo die Interessen der Mannschaft klar über die Interessen des Einzelnen gestellt werden, z.B. „durfte“ ich oft genug eine Gewichtsklasse bis zu zwei Gewichtsklassen über meiner (das Maximum, das die Regeln erlauben) besetzen und gegen Leute ringen, die ihr Gewicht voll hatten und in diesem national oder sogar international gerankt waren. Natürlich erhöht das auch mein Risiko, und zwar in einem Maße, das ich ehrlich gesagt in einem Einzelbewerb auch gar nicht eingehen würde, Leistungssport hin oder her. Dennoch war es mir das Ganze bisher immer noch wert.
PS: Eine kleine Faustregel aus dem Sambo, die ich für meinen Teil eigentlich ganz gut finde (auch wenn sie natürlich nicht nach jedermanns Geschmack sein wird): Zu Wettkämpfen geht nur, wer mindestens 50% seiner Sparringskämpfe gewinnt; ansonsten soll er sich im Training mehr anstrengen ;)
Beste Grüße
Period.
Vorher:
- Trainer oder erfahrene Kollegen bitten, alle "Vermeidungen", Escapes, Konter zu zeigen
- den Krams drillen, drillen, drilen...
- ganz viel mit den mir bekannten Fuß-Spezis rollen, auch mal zur Open Mat in ein anderes Gym und da die Fuß-Spezis bitten
Auf der Matte:
- dann ganz entspannt sein und ihm ein Fuß abreißen! :D
Natürlich nicht. Sondern weil man so auf die Füße fixiert ist, wahrscheinlich in einer einfachen Guillotine tappen... ;)
Also Du würdest, auch als Freizeitsportler, gar nicht ein Erwägung ziehen, nicht anzutreten?
Danke @period für die Antwort. Ich glaube, im Grundprinzip finde ich Deine Meinung gut und stimme dem auch überein.
Doof, dass 90% meiner Trainingspartner männlich und mindestens 15-40kg schwerer sind, das macht Statistiken mit gewonnen Trainingskämpfen schwierig.
Ich finde eben einfach, es gibt Menschen, die wollen um jeden Preis gewinnen. Denen ist der Gegner/Partner auch egal. Die sind aggressiv und voller aggressivem Ehrgeiz, ohne Rücksicht auf Verluste. Ja, der Herr Kraken mag recht haben damit, dass sich dem zu stellen der Punkt ist, an dem man wächst.
Aber offen gesagt weiß ich nicht, ob ich als nicht mehr ganz blutjunge Freizeitsportlerlin, den Preis zahlen will. Wenn ich vorher weiß, dass meine Gegnerin so tickt und mich vielleicht obendrein nicht mal leiden kann und findet, sie muss es mir grad mal zeigen?! Es ist schon schwierig genug, dass ich auf den gängigen kleineren Turnieren pauschal Mädels vor mir hab, die alle meine Töchter sein könnten, weil es keine Masterclass gibt. Und wenn die dann noch so unterwegs sind?
Klar, man kann jetzt argumentieren, dass ich dann vielleicht überhaupt nicht auf Wettkämpfe gehn sollte und dort vielleicht nix verloren habe. Gehört aber für mich auch irgendwie dazu, auch mal aus der Komfortzone raus zu gehn. Und bisher ist mir ja nie was passiert.
Zudem gehe ich gerne auf Wettkämpfe und finde eben, dadurch dass ich ja immer tappen kann, ist das Risiko "einigermaßen" überschaubar. Wenn ich aber dann so nen kleines Assi-Kind als Gegnerin habe, dann ist das Risiko gleich viel höher und wie ich dann damit umgehn soll, weiß ich eben nicht.
Naja, vielleicht kommt es ja auch nie dazu und dann werde ich mir überlegen, wie ich reagiere....
Ich für meinen Teil sehe mich so nicht im Stande zu sagen "Geh hin" oder "geh nicht hin", nachdem ich weder Dich noch die Konkurrenz kenne und einschätzen kann; wenn überhaupt ist das etwas, was man mit verantwortungsvollen Trainern und Trainingspartnern etc. besprechen kann.
Vielleicht noch ein Nachtrag zum oben gesagten: natürlich war die Statistik so gedacht, dass die Sparringskämpfe mit annähernd gleichwertigen Gegnern zählen (oder was immer das zuständige Regelwerk als gleichwertigen Gegner deklariert). Sprich, es verlangt niemand, dass Du mit den 25-jährigen, 110 kg schweren, powerliftenden Schwarzgurten die Matte aufwischst damit Du zum Wettkampf fahren darfst ;) - aber Du hast ja oben auch explizit von weiblichen Trainingspartnern gesprochen.
Aber um einen Punkt noch etwas deutlicher zu machen - vielleicht fragst Du Dich mal, was es genau ist, was für Dich am Wettkampf "dazugehört" bzw. wo Du dabei besser wirst - gehts darum, die volle Aufmerksamkeit von Trainer und / oder Teamkollegen zu kriegen (DAS ist tatsächlich auch im Leistungssport ein Thema - wer bei uns nicht kämpft wird auch nicht in gleichem Maße gefördert), sich selbst was zu beweisen, Verhalten unter Druck... Nur so als Anregung, vielleicht kommst Du ja drauf, dass entweder der Nutzen doch größer ist als die Kosten, oder dass Du auch so im Training genug gefordert wirst.
Beste Grüße
Period.
Ja, ich stelle fest, es wird schwierig, mein Problem adäquat zu vermitteln :D. Weswegen ich auch einfach schaue, was ich tun werde. Trotzdem danke, für die netten Anregungen.
Ich habe ja kein pauschales, sondern ein konkretes Problem mit einer speziellen Person. Aber gut, falls ich es nicht vergesse, berichte ich, wie ich damit umgegangen bin, falls es soweit kommen sollte....
Bin allerdings überrascht, dass niemand sonst hier schonmal Angst vor bestimmten Gegnern hat und überlegt, ob er überhaupt antreten soll. Hossa, anscheinend bin ich voll der Angsthase :D :D :D
Vielleicht haben wir ja in erster Linie Angst zuzugeben, dass wir Angst haben ;) Na ja, ich habe schon gelegentlich entschieden, in einer tieferen Gewichtsklasse anzutreten weil ich wusste, wer in der höheren ringt und wen ich davon aktuell nicht schlagen kann. Zählt das? :p
Konkret fällt mir jetzt kein Beispiel ein, das ich jetzt im Match X Angst gehabt hätte, speziell Gegner Y würde mich jetzt verletzen wollen. Allerdings bin ich mir durchaus der generellen Risiken bewusst, die mit dem Wettkampfsport einhergehen, und ja, ich hinterfrage durchaus auch mit gewisser Regelmäßigkeit, ob es mir das Risiko wert ist. Aber um Fighter in The Wind zu zitieren: "Ich habe Angst vor dem Kampf, vor den harten Schlägen, und ich fürchte mich davor, zu verlieren. Aber ich habe noch mehr Angst davor, nach dem Kampf als Krüppel weiterleben zu müssen, als im Kampf zu sterben. Und trotzdem – gehe ich jedes Mal auf die Suche nach einem neuen Gegner." :cool:
Period.
es gibt Menschen, die wollen um jeden Preis gewinnen. Denen ist der Gegner/Partner auch egal. Die sind aggressiv und voller aggressivem Ehrgeiz, ohne Rücksicht auf Verluste.
Wettkämpfer eben. Diese Einstellung hat ab einem gewissen Niveau jeder.
Vorteil: Gegen genau solche Angreifer müssen wir uns verteidigen können.
offen gesagt weiß ich nicht, ob ich als nicht mehr ganz blutjunge Freizeitsportlerlin, den Preis zahlen will.
Wenn ich (...) dann so nen kleines Assi-Kind als Gegnerin habe, dann ist das Risiko gleich viel höher und wie ich dann damit umgehn soll, weiß ich eben nicht.
Ich finde: Ja, du gehörst auf einen Wettkampf. Deine Einstellung ist eine sehr gute, in meinen Augen.
Wenn ich dir einen Rat geben darf, dann folgender:
Entwickel eine Taktik, die du gegen sehr schwere und starke Gegner einsetzen kannst, um dich zu schützen.
Beispiel:
- Guard pull anstatt Ringen
- möglichst eng bleiben
- Gliedmassen nahe beim Körper halten (Embryonalstellung ;))
- Passivität üben
Gegen einen Gegner, den du nicht besiegen kannst, ist in meinen Augen das primäre Ziel, verletzungsfrei da raus zu kommen.
Bedeutet:
- schnell tappen! Wenn ein 100kg-Typ mir nen Hebel beginnt anzuziehen, dann tappe isch sofort.
- Guard. Genau für diese Situation ist die Guard geschaffen.
- Klein machen. Und wieder: Embryonalstellung wird zum Vorbild.
Was ich prinzipiell mache, wenn ich fürchte, verletzt zu werden:
Ich halte mich an den Oberkörper des Gegners.
Ich ignoriere seine Arme und Beine weitestgehend, um nicht meine Arme und Beine zu exponieren.
Arme und Beine von seinem "Arbeitsbereich" fern halten. Also deine Arme hinter dem Rücken des Gegners halten (wo sie zwar unbrauchbar, dafür aber in Sicherheit sind)
Unter der Achsel des Gegners bleiben. Solange du underhooks hast, brauchst du nicht viel zu fürchten.
So zu kämpfen ist zwar unangenehm, weil man oft ständigen Pressure/Druck des Gegners hat und zudem eher unten liegt, es hat aber den Vorteil, dass man sich selbst exzellent gegen jede Art von Griffen verteidigen kann.
Vielleicht ergibt sich eine Chance, unter dem Arm an den Rücken zu kommen, durchzuschlüpfen und anschliessend den Hals des Gegners anzugreifen.
Bin allerdings überrascht, dass niemand sonst hier schonmal Angst vor bestimmten Gegnern hat und überlegt, ob er überhaupt antreten soll. Hossa, anscheinend bin ich voll der Angsthase :D :D :D
Doch, sicher kenne ich das. Ich kämpfte schon einige Male in offenen Gewichtsklassen. Mit 170cm und um die 70kg ist so ein 2Meter 120kg Typ schon ziemlich furchteinflössend.
Im MMA-Käfig noch viel mehr... die pure Vorstellung alleine, dass der Gegner so gut ist, dass er auf diesem Niveau kämpft flösst mir Respekt ein.
Auf der Strasse an der Tür? Ich gehe davon aus, dass der Gegner bewaffnet ist.
Immer drängt sich der Gedanken in den Kopf, nicht anzutreten - es einfach gut sein zu lassen und so weiter.
Diese Gedanken sind der wahre Feind. Diese Gedanken sind mein Ego, diese Gedanken sind unkontrolliert. Sie erscheinen einfach, ohne eingeladen worden zu sein, also entstammen sie nicht "mir" sondern irgendetwas, was Kontrolle über mich übernehmen will. Das ist der wahre Kampf. Diesen Gegner muss ich jedes Mal von Neuem besiegen. Genau darin liegt die Kraft, die Selbstkontrolle.
Ok. Vielleicht hab ich deswegen auch SKA-Students Antwort so abgelehnt und wollte gar nicht hören, dass ich darauf trainieren soll.
Ich habe mich ewig eingeigelt (embryo) und verteidigt. 2-3 Jahre. Endlich habe ich es geschafft, den Verteidigungsmodus mal zu verlassen, mich mehr zu bewegen und dadurch auch endlich offensiver mit zu spielen. Das war und ist mein großer Kampf: Nicht mehr nur verteidigen!
Für diesen Fall ist aber, wie Ihr und Du auch sagst wichtig, sich wieder in den defensiveren Modus zu begeben. Ich glaube, ich habe nicht bedacht, dass ich meinen Modus dem Gegner anpassen muss und nicht dem, was ich will oder soll.
Hahahaha...voll der Denkfehler und auch ne billige Lösung eigentlich.
Diese Gedanken sind der wahre Feind. Diese Gedanken sind mein Ego, diese Gedanken sind unkontrolliert. Sie erscheinen einfach, ohne eingeladen worden zu sein, also entstammen sie nicht "mir" sondern irgendetwas, was Kontrolle über mich übernehmen will. Das ist der wahre Kampf. Diesen Gegner muss ich jedes Mal von Neuem besiegen. Genau darin liegt die Kraft, die Selbstkontrolle.
Ich denke, da steckt viel Wahrheit drin. Ich bin nur unsicher, ob ich als Hobbysportlerin diesen Kampf wirklich um jeden Preis auf der Matte auskämpfen sollte/muss/will.
Dieser Gegner tritt vermutlich in vielen Bereichen des Lebens immer mal wieder auf und ich finde es wichtig, ihn zu kennen und mit ihm umzugehen. Die Frage, die sich daraus für mich ergibt ist eher, dass wenn ich mich ihm auf der Matte/im Wettkampf nicht entgegenstelle, ob ich das dann woanders auch nicht tue. Also ist das WK-Verhalten exemplarisch für mein mein Verhalten in meinem restlichen Leben....
Vielleicht haben wir ja in erster Linie Angst zuzugeben, dass wir Angst haben ;) Na ja, ich habe schon gelegentlich entschieden, in einer tieferen Gewichtsklasse anzutreten weil ich wusste, wer in der höheren ringt und wen ich davon aktuell nicht schlagen kann. Zählt das? :p
Period.
Auf jeden Fall!!!
Und beruhigend, dass ich jetzt nicht voll das Weichei bin, weil ich Angst habe.
authomas
09-11-2016, 16:04
Bin allerdings überrascht, dass niemand sonst hier schonmal Angst vor bestimmten Gegnern hat und überlegt, ob er überhaupt antreten soll. Hossa, anscheinend bin ich voll der Angsthase :D :D :D
Aus dem historischen Fechten kenne ich diese Sorte Überlegung sehr gut. Natürlich ist das nicht das gleiche wie Grappling, aber es gibt ein paar Faktoren die das Problem auf vielen Turnieren allgegenwärtig machen:
-Keine Gewichts-, Alters-, Geschlechtertrennung (es gibt schon manchmal eigene Damenrunden, aber das ist dann eher so eine Nebengeschichte). Natürlich ist das Dank des Gleichmachers Waffe nicht so heftig wie es beim Grappling oder Boxen wäre
- Sehr unterschiedliche Vorstellungen in den verschiedenen Vereinen/Gruppen, welche Schlaghärte auf Turnieren notwendig oder angemessen ist
- dadurch auch recht unterschiedliche Ausrüstung mit Protektoren
- selbst eine stumpfe Waffe durchgezogen auf schwach geschützte Knochen... da ist nix mit Tappen wenn der Hieb erst mal auf dem Weg ist.
Bisher bin ich richtigen Angstgegnern immer mit Viel Glück aus dem Weg gegangen, aber im Zweifel würde ich wohl auch einfach zurückziehen. Ich sehe da keinen Grund für übertriebenen Heldenmut: ich kämpfe nicht, um jemanden oder irgend etwas zu verteidigen, es ist ein Hobby das meiner körperlichen und geistigen Gesundheit dient. Zerkloppte Hände, die dafür sorgen dass ich nicht arbeiten kann (auf Kosten der Allgemeinheit), oder dass ich monatelang nicht oder nie wieder trainieren kann, dienen niemandem. Klar, ein gewisses Risiko geht man immer ein, aber wenn ich weiß der andere schlägt wild und ungebremst auf die Hände, hat sich dabei nicht im Griff oder will sogar verletzen, geht die Kosten-Nutzen-Rechnung für mich nicht auf. Wenn man wirklich das unbedingte Bedürfnis hat, seinen Mut zu testen und zu beweisen, dann kann man das Risiko auch für etwas Nützliches eingehen, Hilfsmittel ausliefern in Krisengebieten, mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung reden oder dergleichen :D.
felicidy
09-11-2016, 20:39
Ich denke, dass man als Hobbysportler auf sein Bauchgefühl hören sollte; dafür haben wir es ja. Im normalen Training kann man sich etwas öffnen und langsam mutiger werden.
SKA-Student
10-11-2016, 15:07
Also Du würdest, auch als Freizeitsportler, gar nicht ein Erwägung ziehen, nicht anzutreten?
Ich erwäge grundsätzlich, nicht anzutreten!
Aber irgendwas flüstert mir dann ein, dass das einfach nicht geht...
Ich bin ja auch alter Freizeitsportler und will's mir dann einfach machen, starte bei Master - und das kann dann nach hinten losgehen! Beim letzten Turnier wurden bei Master einfach die Gewichtsklassen zusammengelegt auf +82,3 / +79,5, ich war der leichteste mit -82,3/-79,5. War aber auch meine Schuld, ich bitte die Veranstalter immer, meine Anmeldung auf "adult" zu ändern, oder die Gewichtsklassen zusammenzulegen, wenn da nur ganz wenige sind.
Aber 15-20kg mehr beim Wettkampf sind schon blöd, dann beim nächsten mal lieber mit den Jungen raufen.
Zu deiner Angstgegnerin: Gerade als leichte Person hast du doch mit den schweren Jungs im Gym eine gute Vorbereitung! Bitte die einfach, den Druck über die nächsten Wochen zu steigern.
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