PDA

Vollständige Version anzeigen : Schritt und Stand WC : Karate



BUJUN
21-11-2016, 07:19
https://www.youtube.com/watch?v=7TmrXqvYDSI&list=PL96EE6BCE1084DB1E&index=2

JEDER Schritt und Stand 1:1 Karate !


1. Clip

Jesper Lundqvist
21-11-2016, 07:37
Selbstverstaendlich ist es das!

Was du in den ersten beiden Videos siehst ist auch kein "richtiges" Wing Chun. Es handelt sich um etwas modifizierte Formen, die auf typisches Naam Siulam Gong Fu basieren.

:)

mfg

BUJUN
21-11-2016, 07:57
Selbstverstaendlich ist es das!

Was du in den ersten beiden Videos siehst ist auch kein "richtiges" Wing Chun. Es handelt sich um etwas modifizierte Formen, die auf typisches Naam Siulam Gong Fu basieren.

:)

mfg

Allerbesten Dank !

Ich GLAUBE seit längerer Zeit dass das unnatürliche "verküppelte" Bewegen
im Main-Street-WC ABSICHT ist - dass es auf die kurzen Bewegungen
reduziert wurde - und die ursprünglichen langen Bewegungen entfernt wurden
bzw. "versteckt" wurden - seltsame chin. Denkweise ???

Eine praktische Anwendung "der reduzierten Art" - irgendwie "erkennt" oder
"fühlt" man das ... dass da "was fehlt".

Ich pers. komme mit dem "kurzen" Kram bestens zurecht - aber die
"long-fist" - Teile habe ich FÜR MICH frech ergänzt - mit Karate
( das wiederum bei mir "etwas" anders aus sieht. ).

Unwichtig:

"mein Eigenkonstrukt" besteht aus ca. 40 % Karate und 40 % LT-WT ...
belastbar ???
mein Karate mache ich wie WT ( und dann wird entfernt VT draus )
und mein WT mache ich wie Karate.
Für mich klappt das 100 % ( unbescheiden,, mir klar, aber 100 % ).

Hat sich so ergeben - nur geguckt was jeweils für mich am besten funktioniert.

Das wörtlich verkrampfte Festhalten an Formen - die MÜSSEN sitzen sonst
kommt man nie drauf wie man sich insgesamt passend Bewegen muß.

Bei Kleinkindern sind ja auch Stützräder seitlich an den Hinterrädern der
Fahrräder montiert - nur - irgendwann MÜSSEN die weg.

Beste Grüße

BUJUN

Beispiel WC/VT/WT & Co.- Formen:

das einfachste überhaupt - der Fauststoß:

der wird in den Formen so gemacht dass man sich eine bestimmte Bewegung im
Zusammenhang mit dem ganzen Körper ( dahinter) antrainiert.

Macht absolut Sinn !

Nur: in der praktischen Anwendung wird diese Zwangsjacke soweit geöffnet dass
maximale Wirkung entstehen kann.

Jetzt ist aber JEDE noch so kleine passende Ausführung reinstes Teufelswerk.

Lieber rumquälen anstlelle zu PROBIEREN was hinter der FORMEN-Bewegung tatsächlich
steckt.

Kaum ein Turmspringer beginnt auf 10 m.

Aber wenn er mal dort ist - springt er ZWANGSLÄUFIG nicht mehr so wie auf 1 m.

Jesper Lundqvist
21-11-2016, 09:05
BUJUN,

im suedchin. Gong Fu ist es eher andersrum, also von gross/weit/offen zu klein/eng/geschlossen.

Darueber hat schon der Gruender des Choi Li Fat, Meister Chan Heung, in einem sehr interessanten Artikel ueber seine Kunst geschrieben. Auch in anderen Stilen, wie z.B. dem Fatsaan Baak Mei sieht man es so.

Parallelen gibt es auch im Taiji, large frame vs. small frame.

Weil im Wing Chun alles kurz/klein/eng und geschlossen ist, wurde Wing Chun als "hoehere" oder "fortgeschrittene" Kunst betrachtet.

Durch das arbeiten mit gross/offen/etc. erarbeitet man sich gewisse Qualitaeten und Fertigkeiten, die man nicht entwickelt, wenn man direkt mit eng/klein/etc. anfaengt. Zu bedenken ist, das die.meistem Leute schon klassisches Training absolviert hatten und daher schon gewisse Grundfertigkeiten entwickelt hatten.

mfg

BUJUN
21-11-2016, 10:02
BUJUN,

im suedchin. Gong Fu ist es eher andersrum, also von gross/weit/offen zu klein/eng/geschlossen.

Darueber hat schon der Gruender des Choi Li Fat, Meister Chan Heung, in einem sehr interessanten Artikel ueber seine Kunst geschrieben. Auch in anderen Stilen, wie z.B. dem Fatsaan Baak Mei sieht man es so.

Parallelen gibt es auch im Taiji, large frame vs. small frame.

Weil im Wing Chun alles kurz/klein/eng und geschlossen ist, wurde Wing Chun als "hoehere" oder "fortgeschrittene" Kunst betrachtet.

Durch das arbeiten mit gross/offen/etc. erarbeitet man sich gewisse Qualitaeten und Fertigkeiten, die man nicht entwickelt, wenn man direkt mit eng/klein/etc. anfaengt. Zu bedenken ist, das die.meistem Leute schon klassisches Training absolviert hatten und daher schon gewisse Grundfertigkeiten entwickelt hatten.

mfg

Hi Jesper - wie immer eine Offenbarung !!!

Meine dilletantische Erfahrung:

ich hatte vor WT einen langjährigen intensiven Zeitraum mit Shotokan-Karate -
z.T. sehr wettkampf-betont - und schon im Sparring viel vieles weg was zuvor
recht mühsam eingeübt wurde - und EINE Sache war dramatisch schlecht -
der Abstand - hat eigentlich nie gestimmt !

Alles lang / weit / und vor allem viel zu weit weg vom Gegner / Partner.

Hab ja auch reichlich versucht das "life" anzuwenden - war mal frustrierend,
mal grenzenlos enttäuschend.

Letztlich "ran an den Feind" - und dafür waren die "normalen" Techniken
wieder zu lang - damit auch zu langsam.

WENIGE Tritte klappten 1:1 - der Rest war ... unbrauchbar.

Dann meine ( ebenfalls schöne ) Zeit mit WT.

Herrlich dem Gegner / Partner nicht hinterherlaufen zu müssen - WT-intern.

Sehr effektiv Schlagen - das hatte ich mir im Karate "beigebracht" - läuft
letztlich nur darauf hinaus immer GEGEN irgendwas zu schlagen ... und zu
gucken wie die Wirkung ist. ( hab früh gelaubt / glauben wollen dass das
mit dem Ikken Hissatsu stimmt - es stimmt ).

Also das WT ebenso gegen "irgendwas" geübt - sehr hart - naja - die
Knöchel gegen die Holzpuppe ... hab ich sehr schnell gegen was getauscht
was mir die Hände nicht sooo schnell kaputt macht/e - den Preis zahle
ich heute ( wird nie mehr anders - aber es ist es wert ).

Dann die GROSSE Überraschung: die zwangs WT kurzen Schläge einfach
mal so aus Neugierde mit dem Karate-Zeug gemacht - WAHNSINN !

Das rummst wie verrückt !

KURZE Karate-Schläge mit WT-Prinzip ( Druck ) .... und nach einigem Üben
kamen die Hüfte und Schulter wieder mit rein - auch sehr sehr kurz -
aber es geht.

Für mich hat das was du geschrieben hast gepasst:

lang / weit zu kurz / kurz.

Ohne die lange Version hätte ich mir vermutlich nie die kräftigen Fausstöße
erarbeiten können - die letztlich in der kurzen Distanz fantastisch klappen.

Direkt aus der kurzen Entfernung das aufzubauen - geht - aber wie ????

Und ohne Vorbild schlicht unmöglich - sehe ich daran was die WT-Zauberkünstler
heute zeigen.

Dabei gibt es da prima Übungen - Partner mit starkem Schutzschild gegen dessen
Widerstand zurück schlagen.

Macht sogar Spaß - wenn das Kämpfen / Kämpfen lernen an sich Spaß macht.

Also kann ich das mit der "fortgeschrittenen Kunst" so übersetzen dass diese
das Ergebnis des Weiterarbeitens an den "einfachen Künsten" ist.

Einfache Kunst wird mit der Zeit zur fortgeschritenen Kunst.

Und während ich das schreibe weis ich genau - ALLE wollen SOFORT die
"fortgeschrittene Kunst" lernen ( "beherrschen" ) - wo wir wieder beim
Fahrradfahren sind.

Noch mal allerbesten Dank !

Beste Grüße

BUJUN

Und bei den "inneren" Aspekten JEDER KK sehe ich das genau so - erst mal
das "äußeren" bestmöglich erarbeiten - DANN kommt das Erkennen und das
Verständnis für die "inneren" ANTEILE fast von alleine.

Von Null auf "Innen" - wie soll das gehen ???

Schnitzelsekt
21-11-2016, 10:37
Je weiter man zurückgeht, desto mehr wird klar, wie sehr sich das ganze Naam Siu Lam Zeugs ähnelt.
Irgendwo verschwimmen dann die Grenzen zwischen Hung Kuen, Bak Mei, Choy Lei Fat, Wing Chun...

Im ersten Video sieht man sogar eine Art Horse Stance, was in einigen eher unbekannten WC-Linien noch vorhanden ist.

Glückskind
21-11-2016, 10:50
Im ersten Video sieht man sogar eine Art Horse Stance, was in einigen eher unbekannten WC-Linien noch vorhanden ist.

Zumindest in Verbindung mit dem Langstock ist der Ma bu doch in allen möglichen Linien Standard?

@Jesper: vielen Dank!

Jesper Lundqvist
21-11-2016, 12:30
Je weiter man zurückgeht, desto mehr wird klar, wie sehr sich das ganze Naam Siu Lam Zeugs ähnelt.
Irgendwo verschwimmen dann die Grenzen zwischen Hung Kuen, Bak Mei, Choy Lei Fat, Wing Chun...

Im ersten Video sieht man sogar eine Art Horse Stance, was in einigen eher unbekannten WC-Linien noch vorhanden ist.

Genau so ist es.

:)

Wobei CLF und BM (sowohl das von Cheung Lai Chuen und das von Lau Siu Leung) und wohl auch Wing Chun (hier ist dies nicht so klar, weil es nicht bekannt ist, wer den Stil gegruendet hat) auf verschiedene aeltere Stile basieren, vermutlich alle vom typ Siulam.

Den (dai) Sei Peng Ma, gibt es in "reinem" Wing Chun nicht wirklich. Die einzige mir bekannte Linie, wo es so etwas gibt benutzt diesen Stand aus einen ganz bestimmten Grund, der allerdings urspruenglich nichts mit dem System als solches zu tun hat.

mfG.

Jesper Lundqvist
21-11-2016, 12:36
Zumindest in Verbindung mit dem Langstock ist der Ma bu doch in allen möglichen Linien Standard?

@Jesper: vielen Dank!

Immer gerne. :)

Der Sei Peng Ma ist fester Bestandteil des Langstok Trainings und Kampfes, und in jeder Langstock Tradition zu finden. Der Langstock im Wing Chun ist Siulam Gong Fu.

mfG.

DirkGently
21-11-2016, 13:58
In der Leung Ting Linie wurde zu der Zeit als ich das zweifelhafte Vergnügen hatte dieser Stand auch im waffenlosen benutzt.

BUJUN
21-11-2016, 15:05
In der Leung Ting Linie wurde zu der Zeit als ich das zweifelhafte Vergnügen hatte dieser Stand auch im waffenlosen benutzt.

Dieser Stand ist super - wenn man nicht damit steht.

Ich habe es auf einem LT-Lehrgang als Schritt-Technik / - Übung gelernt.

War eher eine Art "Straf-Exerzieren" -weil alle blöd standen. Mit 180 Grad Wendung inkl. ( den Schritt )

Und damit auch nicht klar kamen.

Schembri stand direkt neben mir - was hab ich den armen Kerl getreten - weil
der einfach nicht vom Platz kam .... :)

derKünstler
21-11-2016, 22:51
BUJUN,

im suedchin. Gong Fu ist es eher andersrum, also von gross/weit/offen zu klein/eng/geschlossen.

Darueber hat schon der Gruender des Choi Li Fat, Meister Chan Heung, in einem sehr interessanten Artikel ueber seine Kunst geschrieben. Auch in anderen Stilen, wie z.B. dem Fatsaan Baak Mei sieht man es so.

Parallelen gibt es auch im Taiji, large frame vs. small frame.

Weil im Wing Chun alles kurz/klein/eng und geschlossen ist, wurde Wing Chun als "hoehere" oder "fortgeschrittene" Kunst betrachtet.

Durch das arbeiten mit gross/offen/etc. erarbeitet man sich gewisse Qualitaeten und Fertigkeiten, die man nicht entwickelt, wenn man direkt mit eng/klein/etc. anfaengt. Zu bedenken ist, das die.meistem Leute schon klassisches Training absolviert hatten und daher schon gewisse Grundfertigkeiten entwickelt hatten.

mfg

Genau dem kann ich aus rein intuitiver Sicht zustimmen.
Aus großen Bewegungen, die viel leichter zu spüren und damit zu erlernen sind, folgen immer kleinere und feinere.

Deshalb dürfte man als blutiger Anfänger eigentlich gar nicht mit dem klassischen wing chun starten ;)

WT-Herb
21-11-2016, 23:48
im suedchin. Gong Fu ist es eher andersrum, also von gross/weit/offen zu klein/eng/geschlossen.Nicht nur im südlichen....


Parallelen gibt es auch im Taiji, large frame vs. small frame.Im Taiji spiegelt sich das "Große" in winzigen Bewegungen wieder. Es findet "das Große" immer statt, auch wenn's kaum wahrnehmbar klein ist.


Durch das arbeiten mit gross/offen/etc. erarbeitet man sich gewisse Qualitaeten und Fertigkeiten, die man nicht entwickelt, wenn man direkt mit eng/klein/etc. anfaengt Man muss in den großen Bewegungen beginnen, um deren Struktur zu entwickeln, um dann in immer kleines Bewegen mit der gleichen Wirkung zu kommen.

Cam67
22-11-2016, 00:31
Man muss in den großen Bewegungen beginnen, um deren Struktur zu entwickeln, um dann in immer kleines Bewegen mit der gleichen Wirkung zu kommen.

heisst das im WT wurde lange Zeit ein wichtiger Part übersprungen ?

mst78
22-11-2016, 08:05
Deshalb dürfte man als blutiger Anfänger eigentlich gar nicht mit dem klassischen wing chun starten ;)

Das ist wirklich ein sehr interessanter Punkt den Jesper da anspricht.
Deine Aussage hatte ich gedanklich auch schon oft in mir.
Ist Wing Chun für einen blutigen Anfänger wirklich das Richtige?! Darum sicher oft die Zweifel, das oft beobachtete miserable Agieren von nicht wenigen, die Zweifel an der Funktionalität, überfordert sein, vermischen oder aufgeben. Oder den Weg zum Ziel mit etlichen Umwegen nehmen.
Für jemanden mit Erfahrung und Grundwissen kann es jedoch wirklich zum absoluten Sahnehäubchen werden.

Gruß

BUJUN
22-11-2016, 08:13
Nicht nur im südlichen....
Im Taiji spiegelt sich das "Große" in winzigen Bewegungen wieder. Es findet "das Große" immer statt, auch wenn's kaum wahrnehmbar klein ist.

Man muss in den großen Bewegungen beginnen, um deren Struktur zu entwickeln, um dann in immer kleines Bewegen mit der gleichen Wirkung zu kommen.

Gross DENKEN bei kleiner Ausführung.

Eine außerordentlich angenehme Diskussion !

"Die gleiche Wirkung" - ich konnte es nicht fassen - JA !

Aber ich bin sicher: hätte ich es endlose Jahre gleich mit "klein" versucht -
ich wäre nie dahin gekommen.

BUJUN
22-11-2016, 08:20
Das ist wirklich ein sehr interessanter Punkt den Jesper da anspricht.
Deine Aussage hatte ich gedanklich auch schon oft in mir.
Ist Wing Chun für einen blutigen Anfänger wirklich das Richtige?! Darum sicher oft die Zweifel, das oft beobachtete miserable Agieren von nicht wenigen, die Zweifel an der Funktionalität, überfordert sein, vermischen oder aufgeben. Oder den Weg zum Ziel mit etlichen Umwegen nehmen.
Für jemanden mit Erfahrung und Grundwissen kann es jedoch wirklich zum absoluten Sahnehäubchen werden.

Gruß

Du erklärst also deinem Schüler er müsse es jahrelang "SO-1" machen damit es
später zur Ausführung "SO-2" kommt.

Und der Schüler geht nicht sofort dahin wo ihm VERSPROCHEN wird er könne
sofort "SO-2" lernen ?

KKs als Ware für jeden zu verkaufen der zahlungswillig ist - sehen wir doch !!!

Bleibt immer wieder die Frage WARUM jemand die Mühen einer endlosen
Ausbildung auf sich nehmen will ????

Nur Wenige !

Zu wenige als dass eine Schule davon leben könnte.

Also als tolles Hobby - so viel Zeit investieren wie möglich ...

mst78
22-11-2016, 08:30
Du erklärst also deinem Schüler er müsse es jahrelang "SO-1" machen damit es
später zur Ausführung "SO-2" kommt.

Und der Schüler geht nicht sofort dahin wo ihm VERSPROCHEN wird er könne
sofort "SO-2" lernen ?

KKs als Ware für jeden zu verkaufen der zahlungswillig ist - sehen wir doch !!!

Bleibt immer wieder die Frage WARUM jemand die Mühen einer endlosen
Ausbildung auf sich nehmen will ????

Nur Wenige !

Zu wenige als dass eine Schule davon leben könnte.

Also als tolles Hobby - so viel Zeit investieren wie möglich ...

Trotz dem mich beschleichenden Gefühl von Dir falsch verstanden worden zu sein, ich unterrichte nicht.
Wenn ich es täte, oder irgendwann tue, dann sicher nicht um davon meine Familie zu ernähren.
Somit hätte ich auch das Glück, Wert auf Qualität statt Quantität zu setzen.

Aber eigentlich wollte ich mit meinem Post auf etwas anderes hinaus.

Dragonball
22-11-2016, 08:34
Also wenn ich es so lese, und darüber nachdenke...
Als ich mit DingsBums anfing, hatte ich schon eine lange Zeit Karate und Boxen hinter mir. Und alle Schüler oder Lehrer, die gut wurden waren auch alles Leute, die aus anderen Stilen gewechselt sind.
Macht also verdammt Sinn was Jesper da sagt, meiner Meinung nach.
Auch nach meiner eigenen Erfahrung, geht es um Bartitsu, ist es manchmal besser die Leute sind "unbeleckt" was KK angeht. Geht es um WC verstehen Leute aus anderen Stilen das Prinzip besser/schneller als Anfänger. Es ist oft etwas schwieriger sie "umzubiegen", aber meist bringen sie dafür schon Wumms mit, was gut zu meinem ruppigen WC passt. ;)

Florett
22-11-2016, 10:05
Genau dem kann ich aus rein intuitiver Sicht zustimmen.
Aus großen Bewegungen, die viel leichter zu spüren und damit zu erlernen sind, folgen immer kleinere und feinere.
Deshalb dürfte man als blutiger Anfänger eigentlich gar nicht mit dem klassischen wing chun starten ;)
Stimmt.
Sieht man sich das zum Intuitiven, auch im Kostruktiven an, steht der Anfänger gegenüber einer KK ja erst einmal - assoziativ unsicher - ohne richtige Position/Ausrichtung zu beiden da. Also ist sinnvoll zunächst einmal ein Gefühl zum „Großen“ zu entwickeln, um sich dann auf das „Kleine“ hinzuarbeiten. Nur wie funktioniert das Prinzip dahinter?

ChiSao, z.B., entwickelt ja u.a. schon ein „innerliches Gefühl“ für die Größe (Vielfalt, Kraft, Widerstand, Grenzen, Schnelligkeit,…) menschlicher Bewegungsperformance (auch der eigenen) – aus denen bestimmte „äußerliche Grenzen“ und Muster abgeleitet werden können.
ChiSao als solche „Dynamische Imagiantion“ ist so ein Nahdistanz-Tool, um sich „innerlich“ ein Bild über die „äußeren“ Möglichkeiten menschlicher Bewegungsperformance zu machen. Aus dieser Art Form, fliesst‘s von dem „Innerlich-Größer“ Werden, in das „Äußerlich-Strukturierter“ Sein.

Das gibt dem Anfänger zunächst einmal Gefühl dafür, nicht nur selbst dieses Gefühl dafür mit den richtigen Tools bewusst entwickeln zu können (Herr im eigenen Hause werden zu können), sondern auch Positionen/Ausrichtungen dazu.
Ein entsprechendes bepulstes Bewusstsein dafür, regt gleichzeitig das Feld der Inspirationen an, bevor’s dann später auch für Intuitionen interessant wird.

Für alles sind allerdings Reife-/Altersgrenzen zu beachten – ansonsten kann’s nach hinten losgehen…

.

BUJUN
22-11-2016, 10:10
Trotz dem mich beschleichenden Gefühl von Dir falsch verstanden worden zu sein, ich unterrichte nicht.
Wenn ich es täte, oder irgendwann tue, dann sicher nicht um davon meine Familie zu ernähren.
Somit hätte ich auch das Glück, Wert auf Qualität statt Quantität zu setzen.

Aber eigentlich wollte ich mit meinem Post auf etwas anderes hinaus.

War allgemein angedacht - was der nicht-unterrichtende machen WÜRDE -
wenn er davon Leben MÜSSTE ...

als Grund warum es so ist wie es ist

derKünstler
23-11-2016, 00:17
Das ist wirklich ein sehr interessanter Punkt den Jesper da anspricht.
Deine Aussage hatte ich gedanklich auch schon oft in mir.
Ist Wing Chun für einen blutigen Anfänger wirklich das Richtige?! Darum sicher oft die Zweifel, das oft beobachtete miserable Agieren von nicht wenigen, die Zweifel an der Funktionalität, überfordert sein, vermischen oder aufgeben. Oder den Weg zum Ziel mit etlichen Umwegen nehmen.
Für jemanden mit Erfahrung und Grundwissen kann es jedoch wirklich zum absoluten Sahnehäubchen werden.

Gruß

So mein Gefühl jedenfalls. Dann ist das ganze System auch nicht mehr so aufgesetzt, sondern lediglich eine Ökonomisierung von an sich ganz natürlichen Bewegungen, für die man schon ausreichend Gefühl und Dynamik entwickelt hat.

Wie kurz dann eine Ausführung wird, ist dann ja auch ganz individuell und kontextabhängig und sollte nicht streng definiert und begrenzt sein.