Reise ins Hochgebirge [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Willi von der Heide
11-12-2016, 16:09
Ich dachte mir, ich frag mal das allwissende Forum ... :D

War schon mal jemand im Hochgebirge, so auf Höhen ab 2.500 Meter ?
Wie bereitet man sich auf so etwas vor ?

Ich habe mich gestern mit jemanden unterhalten, der sich damit beschäftigt. Der hat so drei Reiseziele ins Auge gefaßt:

Kasachstan - Dschungarisches Alatau-Gebirge ( an der Grenze Kasachstan/China ). Da geht es auf Höhen von über 3.000 Meter.

Kirgisien - In den Norden, hier liegen die Höhen bei 3.500 - 4.500 Meter Höhe.

Tadschikistan - das Land scheint komplett senkrecht zu sein. Hier geht es auf Höhen von 4.500 - 5.300 Meter Höhe.

Wie bereitet man sich auf so etwas vor ? Konditionstraining, klar. Aber wie ist das mit der Höhenkrankheit ? Er hat nämlich ordentliches Übergewicht ( 120 kg bei 188 cm ) und Bluthochdruck. Das kann man sich das doch aus dem Kopf schlagen, oder ? Wie lange braucht man zur Akklimatisierung ? Wie sieht es aus mit der Ausrüstung ? Wie lange dauert die Vorbereitung ? 1 - 2 Jahre, oder ?

Nagare
11-12-2016, 16:50
Moin Willi! :)

Konditionstraining und Kraftausdauer, gerade für die Beine bzw. Stützmuskulatur rund um die Beingelenke (Knie und Sprunggelenke). Man sollte definitiv ein Gefühl dafür bekommen wann der eigene Körper eine Pause braucht bevor es zu Verletzungen kommt!

Ebenso bei der Höhenkrankheit: ein zu schneller Aufstieg und das Erkennen/Erspüren der ersten Anzeichen mit der Folge und unhinterfragten Bereitschaft auch wieder einige Hundert Meter abzusteigen sollte vorhanden sein.


Kleidungstechnisch muss man natürlich mit allen Wetterlagen rechnen. Faustregel: Pro 100 Höhenmeter geht die Temperatur 1°C runter.

Wetterbedingte Gefahren kennen und erkennen können ist natürlich von Vorteil. Brüchiges Gestein und mögliche unterspülte Stellen erkennen können ebenso.
Trittsicherheit und Geduld sind das A und O!

Wie lange man braucht ist - wie so oft - stets individuell.

Ausrüstung: Robustes funktionales Schuhwerk, Thermokleidung und ein passgenauer Rucksack sind mMn Gold wert.

Weiterführend gibt es was Bergwandern angeht mittlerweile ein gutes Beratungsangebot (z.B. Alpenverein etc.).
in kein Freund vom Spiegel aber hier mal ein kurzer Artikel der die grundsätzlichsten Deiner Fragen beantworten müsste:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/bergwandern-wie-die-hoehe-den-koerper-veraendert-a-757676.html

MichaelII
11-12-2016, 18:30
Der nördliche Ural, speziell die Gegend um den Djatlow-Pass (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f18/ungl-ck-djatlow-pass-162198/) ist im Winter auch recht urig.
Ausrüstung Tourenski, radioaktiv verseuchte traditionelle Winterkleidung, ein großes Gruppenzelt und Kameras :D

Hundertzehn
11-12-2016, 20:16
Ich dachte mir, ich frag mal das allwissende Forum ... :D

War schon mal jemand im Hochgebirge, so auf Höhen ab 2.500 Meter ?
Wie bereitet man sich auf so etwas vor ?

Ich habe mich gestern mit jemanden unterhalten, der sich damit beschäftigt. Der hat so drei Reiseziele ins Auge gefaßt:

Kasachstan - Dschungarisches Alatau-Gebirge ( an der Grenze Kasachstan/China ). Da geht es auf Höhen von über 3.000 Meter.

Kirgisien - In den Norden, hier liegen die Höhen bei 3.500 - 4.500 Meter Höhe.

Tadschikistan - das Land scheint komplett senkrecht zu sein. Hier geht es auf Höhen von 4.500 - 5.300 Meter Höhe.

Wie bereitet man sich auf so etwas vor ? Konditionstraining, klar. Aber wie ist das mit der Höhenkrankheit ? Er hat nämlich ordentliches Übergewicht ( 120 kg bei 188 cm ) und Bluthochdruck. Das kann man sich das doch aus dem Kopf schlagen, oder ? Wie lange braucht man zur Akklimatisierung ? Wie sieht es aus mit der Ausrüstung ? Wie lange dauert die Vorbereitung ? 1 - 2 Jahre, oder ?

Ich bin als "junger Unfitter" mal ohne Vorbereitung auf 2.500 Meter hochgestiegen - würde ich aber auch nicht mehr machen.

Jeden Abend eine Stunde spazieren gehen (dabei Rucksack-Gewicht sukzessive steigern), zweimal im Monat Wochenend-Touren und irgend wann zwischendurch mal gelegentlich 1-2 Wochen Bergwandern hier in Deutschland sollten aber grob reichen, dass man sich nach einem Jahr in einfache Hochgebirge wagen kann, ohne sich selbst zu gefährden.

Für die allererste Tour würde ich mir aber nicht gerade Kasachstan aussuchen, sondern vielleicht mit den Alpen anfangen.

* Silverback
11-12-2016, 20:33
edit
keine Tipps für Jagdvorbereitung.

Willi von der Heide
11-12-2016, 22:31
Letztendlich: Ganz viel Spaß auf Deiner Reise (hin zu Deiner Reise) :halbyeaha - Berge sind schon was Geniales!

:) Danke ! ... es geht aber um einen Bekannten, der so etwas plant. Und da ich keinen kenne der Erfahrung mit den Bergen hat, dachte ich mir ich frage mal hier.

Ein Problem sind sicherlich auch die Höhenmeter die man am Tag überwindet ... Bis zu 800 Meter meinte er. Muß eine enorme Belastung für den Organismus sein.

Nagare
11-12-2016, 22:42
Bis zu 800 Meter meinte er. Muß eine enorme Belastung für den Organismus sein.

Kommt immer drauf an in welchem Bereich man sich bewegt. Von N.N. auf 800 kein Ding. Aber von 3000 auf 3800...schon 'ne andere Nummer!

* Silverback
12-12-2016, 06:36
edit
keine Tipps für Jagdvorbereitung.

Alfons Heck
12-12-2016, 07:20
...War schon mal jemand im Hochgebirge, so auf Höhen ab 2.500 Meter ?
Wie bereitet man sich auf so etwas vor ?

Ich habe mich gestern mit jemanden unterhalten, der sich damit beschäftigt. Der hat so drei Reiseziele ins Auge gefaßt...
Klingt jetzt so als ob Dein Bekannter kein Wanderer/Bergsteiger wäre. Dann kommt bei seinen Zielen "nur" geführtes Trekking in Frage; wo ihm alles außer dem Gehen abgenommen wird. Ohne Bergerfahrungen wird alles andere ein großes Risiko für ihn und seine Begleiter.


Gruß
Alfons.

below
12-12-2016, 07:40
Also 2500 Meter sind eigentlich unproblematisch. Das entspricht ja mehr oder weniger eine Standard-Tagestour in den Alpen und benötigt in der Regel auch noch keine größere Akklimatisation.

Aus meiner Erfahrung heraus kann es aber durchaus problematisch sein in Höhen über 2000m zu übernachten, auch wenn das Wandern / Trecking einem in der Höhe keine Probleme bereitet.

Mein Vater bekommt z.B. ab 2000hm kaum ein Auge zu. Das hatten wir erst letztes Jahr als ich auf Grund der Schneesicherheit ein Hotel > 2000hm für den Winterurlaub gebucht hatte.

In dem Ort wo wir normalerweise Urlaub machen, er liegt so auf 1200m, hat er keinerlei Probleme.

--

Ab 3000m kann die ganze Sache aber schon ganz anders aussehen. Hier würde ich die Tour so planen, dass man sich langsam an die Höhe gewöhnen kann. Also immer mal min. eine Nacht / Tag auf einer Höhe verbringen bevor es dann weiter geht. Bei extremeren Höhen, Du sprichst ja von bis zu 4.500-5.000hm reicht das aber vermutlich auch nicht aus. Hier sollten deutlich längere Akklimatisierungsphasen eingeplant werden.

--

Zur Ausrüstung kann man hier überhaupt nichts sagen, da ja nichts über die Umstände der Wanderung bekannt ist. (Träger dabei? Muss Verpflegung getragen werden? Jahreszeit? Wo wird übernachtet?)

--

Wie sieht es denn eigentlich mit der Bergerfahrung Deines Kollegen aus? Berge sind nicht nur tolle Aussicht und Postkartenmotive. Vor allem anderen sind Berge für komplett Unerfahrene ein gefährliches Terrain? Und das kann man auch nirgends im Flachland trainieren. Exponierte Stellen, schlagartige Wetterwechsel etc. kann man nicht trainieren, da muss man sich Erfahrung erarbeiten.

Glückskind
12-12-2016, 10:50
Edit

Eine rein pflanzliche Ernährung ist gut um den Blutdruck zu regulieren,
hilft beim Abnehmen und verbessert die Höhenanpassungsfähigkeit.

:p

Klaus
12-12-2016, 14:37
Fachkundige Beratung suchen (also Bergsteigervereine und dergleichen), und sich auf gar keinen Fall überschätzen, das endet im Zweifel mit dem eigenen Ableben. Auch geführte Touren machen die Höhenanforderung selbst nicht einfacher, ist auch ein absolutes Muss ohne jede Erfahrung. Den Arzt vorher fragen, dann kann man sich die Vorbereitung ggf. sparen.

concrete jungle
12-12-2016, 14:52
Kann mich dem hier empfohlenen nur anschliessen:

Medizinisch durchchecken lassen!

Langsam steigern, wandern im Mittelgebirge hier reicht schon!

Übrigens auch dem KSK ;-) zum aussieben...mit schwerem Rucksack im Schwarzwald -nur um das in Relation zu setzen!

Dann, nach einigen Jahren,langsam höher hinaus, aber nur mit Führer und ich würde nicht in abenteuerliche Länder dafür fahren. Hochalpin = Gefahr! Wenn dann niemand rettet wie bei uns die Bergwacht...

Viele Leute sterben bei sowas. Gerne bei ,,Spaziergang" im Hochgebirge ohne Training, Equipment und Plan - so wie beim schwimmen in der winterlichen Nordsee oder bei Sturm an einer Felsküste.

Das ist alles kein Funsport!

Little Green Dragon
12-12-2016, 14:58
Er hat nämlich ordentliches Übergewicht ( 120 kg bei 188 cm ) und Bluthochdruck. Das kann man sich das doch aus dem Kopf schlagen, oder ?

In seiner aktuellen Verfassung: JA!

Wenn er da nicht deutlich was am Gewicht macht und sich auch sonst konditionell ordentlich vorbereitet ist das Desaster vorprogrammiert.

Und falls es sich um einen typischen Flachlandtiorler handelt der den Brocken schon für einen hohen Berg hält erst recht.

Insofern würde ich für Ziele > 4.000 Meter mal eine Vorbereitungszeit von mindestens 1,5 Jahren (und das ist schon ambitioniert) veranschlagen, zumal wir bei solchen Touren dann ja auch nicht über 3-6 km pro Tag an Strecke sprechen.

Ich war im Sommer ohne große Vorbereitung (aber halt auch ohne Übergewicht und grds. "tourenfit" - 1 Tag 2.000 Meter runter, nächsten Tag wieder 2.000 Meter rauf) auf über 4.000 Meter - Akklimatisation von 1,5 Tagen vorher auf knapp 2.000 Meter. Und selbst da haben mich die letzten paar Höhenmeter (vielleicht 50 Meter) die man dann zu Fuß bis zum Gipfel bewältigen musste schon ordentlich gefordert.

Wer noch nie in solchen Gefilden unterwegs war kann überhaupt nicht einschätzen, was es bedeutet bzw. wie unterschiedlich der Körper reagiert bzw. wie viel höher die Belastung ist.

Offline_Fighter
12-12-2016, 15:04
Edit
da es keine Tipps zur vorbereitung für Jagdtrips gibt, zumindest nicht von mir

Alfons Heck
12-12-2016, 15:29
...oder mal ein paar Tage mit Hüttenübernachtung (http://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1472224780). Haben meine Jungs geschafft; sollte also ein Erwachsener mit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Kondition auch hinbekommen. Für verschärfte Wetterbedingungen kann man das in den Frühsommer oder späten Herbst legen.


Gruß
Alfons.

Willi von der Heide
12-12-2016, 16:35
Vielen Dank für die Infos bisher. :)

Er will im Frühjahr - auf einer Messe - mal mit den Reiseveranstaltern sprechen. Da wird er ja eine Empfehlung bekommen, wie man sich vorbereitet und ob er das überhaupt durchführen sollte.

Kleine Anekdote:

In Tadschikistan sollen die Bergführer rauchen wie die Schlote und in den Pausen spielen die Fußball ... auf über 4.000 Meter Höhe :ups::cool::D

... und der westliche Touri liegt platt auf dem Boden und ist mit Atmen beschäftigt ...

Offline_Fighter
12-12-2016, 18:14
edit

* Silverback
12-12-2016, 18:36
edit
keine Tipps für Jagdvorbereitung.

Macabre
12-12-2016, 18:46
Jaja, Tatschikistan....

Eins der wenigen Länder die "Out of bounds" sind. ;)

Ohne Beziehungen machst du da garnichts... :)


Bestimmt interessant, gibt aber einfachere Länder zum Bergsteigen.


edit: es sei denn du arbeitest im Luftwaffenverteilerzentrum, das ist aber nicht Tatschikistan....

ThomasL
12-12-2016, 18:55
Hallo Willi,

für genauere Ratschläge, wäre es noch wichtig den Charakter eurer Tour zu kennen.

Eine gute Fitness, ist auf alle Fälle für eine mehrtägige Bergtour unabdingbar (desto höher es geht, desto mehr). Körperliche Erschöpfung und Herz-Kreislaufprobleme sind in den Bergen die häufigste Todesursache (bei großen Höhen allerdings nicht mehr, da gibt es andere Risiken).

Nach allem was ich bisher gehört habe, ist die Höhenkrankheit selbst aber nicht vom Fitnessgrad/Alter etc.. abhängig. D.h. es kann jeden erwischen. Gute Anpassung ist, dass wichtigste (also langsam die Höhe steigern, tiefer schlafen als aufgestiegen wird, wie genau, dafür gibt es gute Informationen im Internet).

Generell würde ich Dir eine Mitgliedschaft im DAV empfehlen. Neben Versicherungsschutz für Bergtouren, gibt es dort eine sehr gute Ausbildung.
Für die geplante Tour solltest Du u.a. die folgenden Dinge lernen und üben (vorher):
- Alpine Gefahren kennen und einschätzen (insbesondere Lawinen)
- Wetterlagen kennen und einschätzen
- Orientierung im alpinen Gelände (erfordert viel praktische Übung bzw. Erfahrung)
- Sicherungstechnik
- Gletscherspaltenbergung
- Gehen in Absturzgelände (inklusive Gehtechniken mit Steigeisen und Pickeln)
- ggf. Wissen zum Bau von Notlagern
- Weitergehende Ausbildung in erster Hilfe

Es gibt beim DAV z.B. einen "Basiskurs "Fels- und Eis" der sehr empfehlenswert ist (kann je nach Sektion auch anders heißen).

Generell fände ich für den Einstieg Touren in den Alpen besser. Hier ist im Notfall eher Hilfe zu erwarten, als in entlegenen Regionen (soll aber nicht zur Selbstüberschätzung führen, was leider oft der Fall ist)

Persönlich Erfahrung:
- Mit mäßiger Kampfsportausdauer und (Bein-)Krafttraing (viel Sparring, kein ergänzendes Ausdauertraining).
1. Tag: von <200m (Heimatort) auf ca. 2.200m, dort übernachtet (vorher kurz auf ca. 2.500m aufgestiegen)
2. Tag: Auf ca. 2.800m, Übernachtung auf 2.200m
3. Tag: Auf 3.369m, Übernachtung auf 2.200m
4. Tag: Auf 3.000m umgekehrt (Wetter), Übernachtung auf 2.200m
5 Tag: Abstieg
Alles ohne Probleme, andere im Team hatten aber auch hierbei schon Kopfschmerzen (mäßig)

Höher war ich leider bisher noch nicht. Bei 4.000 würde ich aber frühestens am 3.Tag aufsteigen.

Viele Grüße
Thomas

Nachtrag:
Das wichtigste ist, die Tagesetappen nicht zu groß zu wählen. Wenn man erst mal irgendwo eine Überlastung / Entzündung hat, ist die Sache schnell vorbei. Auf Wandertouren in der "Zivilisation" kein Problem, auf mehrtägigen Bergtouren, in schwierigen Gelände, potentiell lebensbedrohend (irgendwann geht nichts mehr). Um die richtige Etappenlänge zu finden muss man vorher schon Erfahrung sammeln (wie von einigen hier ja bereits erläutert).

Willi von der Heide
12-12-2016, 18:57
Ich will da jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen, aber es geht um Jagdreisen.
Und da kommen eben nur diese Länder in Frage ... Pakistan oder der Iran wären dann noch etwas " wilder ".

Und ich fahre da nicht mit ... da reicht das Budget nicht :)

http://www.globus-jagdreisen.de/asien/tadschikistan/

Little Green Dragon
12-12-2016, 19:11
Ok dann streich die ganzen Tips - hier will sich jemand nicht körperlich betätigen und wandern sondern man wird bis ins Camp gefahren um dann dort Tiere zu erlegen.

Dafür braucht man keine große Vorbereitung oder Akklimatisierung.

Glückskind
12-12-2016, 21:46
Ok dann streich die ganzen Tips

Allerdings.

:flop:

Offline_Fighter
12-12-2016, 22:51
Ich mag deinen Freund ganz und gar nicht.

Sorbus Aucuparia
12-12-2016, 23:19
Ich will da jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen, aber es geht um Jagdreisen.
Und da kommen eben nur diese Länder in Frage ... Pakistan oder der Iran wären dann noch etwas " wilder ".

Und ich fahre da nicht mit ... da reicht das Budget nicht :)

Jagen in Tadschikistan ? Jagdreisen Tadschikistan (http://www.globus-jagdreisen.de/asien/tadschikistan/)

Ist dein Freund ein Übergewichtiger SUV-Jäger?

Das wird schwer bei einer richtigen Hochgebirgsjagd, weil reiner Ansitz nicht wirklich möglich ist. Man muss sich schon von Ort zu Ort bewegen und flexibel sein, trotz Träger, Maultiere und Locals die die ganze Trackingarbeit und gegebenfalls auch Treibarbeit machen.
Vor allem wenn bereits die Talhöhe bereits auf 3000-4000
Mit viel Geld kann man theoretisch recht viel machen, so dass man am Ende nur noch abdrücken muss, aber das Hochgebirge setzt da schon Grenzen.
Er sollte sich vielleicht besser in Richtung Botswana, Namibia orientieren.
Das Gelände dort ist sehr viel einfacher.

Davon abgesehen, ist dein Freund nach den bisherigen Angaben recht zu Verspotten. Er kommt fast nur mit Treppenlift auf den Hochsitz aber will seltenste Argalis oder Steinböcke jagen, ist dazu körperlich gar nicht in der Lage. Das ist aber meine persönliche Meinung.

below
13-12-2016, 06:11
Sorry aber da kommt mir jetzt auch etwas der Kaffee hoch. Zum Jagen kann man geteilter Meinung sein, reines Trophäen Jagen finde ich aber richtig abartig.

Hoffe er kommt mit der Höhe nicht klar und kann nicht an der Jagd teilnehmen...

Alfons Heck
13-12-2016, 06:27
Hey Leute,
OK klingt jetzt erst mal nicht so sympathisch aber wir kennen den Bekannten nicht. Erst top dann flopp ist jetzt auch nicht der gute Stil. Eventuell kommt er ja mit unseren Ideen weiter (und die Welt wird jeden Tag ein Stück besser :D ).


Gruß
Alfons.

below
13-12-2016, 06:52
OK klingt jetzt erst mal nicht so sympathisch aber wir kennen den Bekannten nicht.

Muss ich nicht und will ich nicht. Trophäenjagd ist für mich so mit das unsinnigste Hobby das jemand haben kann. Da steckt keinerlei Nutzen dahinter, außer das eigene Ego zu befriedigen.

Und die Art und Weise wie diese Jagd aufgebaut ist schlägt dem Fass den Boden aus.

Da werden fettleibige unsportliche Europäer, die vermutlich keine 5 Stockwerke ohne Atemprobleme laufen können, in Jeeps ins Hochgebirge gekarrt, um sich dort dann irgendwo hinzulegen und auf den Abschuss zu warten.

----

Und um das ganze vielleicht mal zu unterstreichen. Der Anbieter bietet in Afrika Jagd auf Löwen, Leoparden, Flusspferde und Elefanten an...gehts noch??

http://www.globus-jagdreisen.de/afrika/tansania/

Sorbus Aucuparia
13-12-2016, 07:34
Muss ich nicht und will ich nicht. Trophäenjagd ist für mich so mit das unsinnigste Hobby das jemand haben kann. Da steckt keinerlei Nutzen dahinter, außer das eigene Ego zu befriedigen.

Und die Art und Weise wie diese Jagd aufgebaut ist schlägt dem Fass den Boden aus.

Da werden fettleibige unsportliche Europäer, die vermutlich keine 5 Stockwerke ohne Atemprobleme laufen können, in Jeeps ins Hochgebirge gekarrt, um sich dort dann irgendwo hinzulegen und auf den Abschuss zu warten.

----

Und um das ganze vielleicht mal zu unterstreichen. Der Anbieter bietet in Afrika Jagd auf Löwen, Leoparden, Flusspferde und Elefanten an...gehts noch??

Jagen in Tansania ? Jagdreisen Tansania (http://www.globus-jagdreisen.de/afrika/tansania/)

Man darf allerdings nicht vergessen, dass solcher Jagdtourismus teilweise die einzige Möglichkeit ist bedrohte Spezies zu schützen, da die vormaligen Wilderer, jetzt als Guides arbeiten und von dem eingenommenen Geld Schutzgebiete ausgewiesen werden können, die letztlich auch Arten zugute kommen die gar nicht bejagt werden.

Es ist schon eine schwierige Sache und zweischneidiges Schwert. Es ist sehr wichtig daher die richtigen Anbieter für so etwas aufzuspüren.

Ferner habe ich ein Problem mit Dingen die man sich schnell erkauft, sei dies eine Jagdreise mit 100% Abschussgarantie oder die Mount Everest Besteigung mit 100% Gipfelglück, wo mit allen menschlichen und technischen Mitteln, Menschen da hochgezogen werden, die dort eigentlich überhaupt nix verloren hätten.
Manche Dinge muss man sich halt erarbeiten und auf Augenhöhe mit den Leuten vor Ort sein und nicht dicke Kolonialherr in der Sänfte. Es ist diese "Jetzt Sofort" Mentalität die mich so sehr Abstösst und zeigt dass diese Personen von Wildnis nix verstanden haben.

below
13-12-2016, 07:43
Manche Dinge muss man sich halt erarbeiten und auf Augenhöhe mit den Leuten vor Ort sein und nicht dicke Kolonialherr in der Sänfte. Es ist diese "Jetzt Sofort" Mentalität die mich so sehr Abstösst und zeigt dass diese Personen von Wildnis nix verstanden haben.

Genau auf den Punkt gebracht. Wenn es den tollen Trophäenjägern um Wildnis und Tiere gehen würde könnten sie ja auch die einheimischen Jagdführer als Trekking Guides einstellen und Fotos schießen, anstatt den faulen ***** mim Jeep durchs Gebirge karren zu lassen.

Sry, vielleicht bin ich hier zu voreingenommen, aber sowas kotzt mich extrem an.

* Silverback
13-12-2016, 08:18
...
Sry, vielleicht bin ich hier zu voreingenommen, aber sowas kotzt mich extrem an.

:halbyeaha Absolut mit! - und deswegen edit

Glückskind
13-12-2016, 08:21
.

concrete jungle
13-12-2016, 09:05
Für den beissend bösen Ösi-Blick auf sowas:

Ulrich Seidl Safari

https://www.youtube.com/watch?v=HVMktu2Seuk

https://www.welt.de/kultur/article160216430/Der-Europaeer-jagt-halt-gern-in-Afrika.html

Fair geht anders!

ThomasL
13-12-2016, 09:09
Also ich habe mich jedenfalls geärgert, dass ich mir gestern dafür die Zeit genommen habe. Bitte Fragen klarer formulieren.

Trophäenjagd mag ich auch nicht, aber mir fehlen hier Infos um die Motivation des Kollegen von Willi zu bewerten (hatte aber auch keine Zeit / Lust mir die verlinkte Seite näher anzusehen).

Willi von der Heide
13-12-2016, 11:19
Ersteinmal Entschuldigung an alle, hier ist wohl nicht der richtige Ort um dieses heikle Thema zu diskutieren. Da habe ich voll in ein Wespennest gestochen - Nochmal Entschuldigung.

Ich bin selber kein Jäger und habe auch nicht die Ambition da einzusteigen. Wohl aber, bin ich mit der Jagd aufgewachsen und auch etliche Male als Treiber mitgelaufen, von daher verstehe ich etwas von der Materie.

Mein Kumpel ist Jäger. Noch dazu ist er ein Mensch dem man leicht einen Floh ins Ort setzen kann. Hat er ein Thema gefunden, daß ihn interessiert dann läuft er da hinterher und diese Person ist bar jeder Kritik.
Jetzt ist er über das Thema " Jagen im Ausland " gestolpert. Eine Jagdreise auf Argalis wird es eh nicht geben, da daß ganze schon am Preis scheitert. Daß kann er sich gar nicht leisten. Außerdem ist er auch gar nicht der Typ, der es in der Wildnis lange aushalten würde - Zu bequem.
Ich weiß, daß die Jagd an sich schon ein heikles Thema ist. Die Trophäenjagd und ihre Auswüchse sind es auf jeden Fall. Ich habe mit Jägern darüber gesprochen und die meisten lehnen es kategorisch ab.

Evtl. eine Reise ins europäische Ausland ( auf Gams in Österreich als Beispiel ) lassen sie noch gelten, aber Tadschikistan, Simbabwe oder nach Kasachstan ? Nein.

Er hat so eine Reise auch noch nie unternommen und wie ich ihn einschätze wird es auch nicht dazu kommen. 10 - 20 Kilometer am Tag unter sengender afrikanischer Sonne durch den Busch laufen ... Wie gesagt, daß schafft er gar nicht.
Ich denke wir lassen das Thema hier ruhen ... Ich wollte keinen Streit vom Zaun brechen. Sorry !

Trotzdem Danke an alle die Tipps eingestellt haben ... man kann die Bergwelt ja auch anders ( nämlich friedlich ) genießen.

P.S.:

Ich habe einen Trophäenjäger in der Verwandschaft ... und wie ich immer sage:" Verwandschaft wird zugewiesen, die sucht man sich nicht aus ! ". Ist man dort zu Besuch, besucht man eigentlich einen Tierfriedhof ... wirklich angenehm finde ich das nicht und ich möchte auch so nicht wohnen.

Soju
13-12-2016, 17:08
Mal eine andere Sichtweise. Einer Meiner Mitarbeiter hat 5 Jahre in Kamerun gelebt und dort unter anderem als Jagdfuehrer gearbeitet. Man kann darueber sicherlich geteilter Meinung sein, aber 2 Dinge die er erwaehnte haben fuer mich etwas positives.

1. Etlichen ehemaligen Wilderern wird durch die Trophaenjagd die Moeglichkeite gegeben Geld Zu verdienen ohne zu Verbrechern zu werden.

2. Das Trophaengeld welches die Touristen zahlen geht zur Haelfte an die Lokalgemeinschaft, wodurch unter anderem Brunnen gebohrt und Schulen gebaut werden.

Abgesehen davon gilt auch bei der Grosswildjagd, dass sie, sofern vernuenftig und kontrolliert betrieben, durchaus dazu beitragen kann einen Wildbestand gesund zu erhalten.

Alfons Heck
14-12-2016, 13:52
...Mein Kumpel ist Jäger. Noch dazu ist er ein Mensch dem man leicht einen Floh ins Ort setzen kann...

Hi Willi,
eventuell kann er ja als Externer für den Tierarzt im Zoo oder bei Wildgehegen anheuern und die gefährlichen Tiere mit Blasrohr oder Narkosegewehr erlegen. Recht hohe Abschussquote ist da ja garantiert ;)


Gruß
Alfons.